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Buchcover für Daily Soap

Daily Soap

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Erscheinungstermin 14.03.2025 | Archivierungsdatum 05.05.2025

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Zum Inhalt

Tonis Hautton fällt in die Kategorie Cappuccino Macchiato, serviert an einem lauen Novemberabend in Sri Lanka (gemäß der nationalen Kategorisierung Andersfarbiger). Aber nicht nur der alltägliche Rassismus macht ihr zu schaffen, sondern auch die fragwürdigen Leidenschaften ihrer Familie für Versicherungspolicen, Affären, Scam-Mails und Gartenzäune. Und dann sind da noch ihre chronischen Kopfschmerzen sowie die Zwillingsschwester, die in fast allem besser ist als sie. Nur wenn Toni ihre Daily Soap schaut, kann sie kurz abschalten. Bis irgendwann nicht einmal das mehr geht. Das Familienunternehmen Banal & Bodeca ist derweil einem heftigen Shitstorm ausgesetzt. Um den Vorwurf des Rassismus zu entkräften, möchte es eine Reality-Show mit Schwarzen Darstellern produzieren lassen. Als sich die Wege der beiden Familien kreuzen, kommt es zu ungeahnten Verstrickungen. Alle Beteiligten müssen sich fragen: Ist das Leben nicht selbst eine Art Seifenoper?

Tonis Hautton fällt in die Kategorie Cappuccino Macchiato, serviert an einem lauen Novemberabend in Sri Lanka (gemäß der nationalen Kategorisierung Andersfarbiger). Aber nicht nur der alltägliche...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783036950624
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 288

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Nachdem ich "Daily Soap" von Nora Osagiobare gelesen habe, bin ich beeindruckt von der satirischen Schärfe und dem gesellschaftskritischen Tiefgang dieses Debütromans. Die Geschichte folgt Toni, einer jungen Frau mit chronischen Kopfschmerzen, die in einer Familie lebt, deren Mitglieder sich in fragwürdigen Leidenschaften verlieren. Ihre einzige Flucht aus dem Alltag ist das Schauen ihrer täglichen Seifenoper. Parallel dazu gerät das Familienunternehmen Banal & Bodeca in einen Shitstorm und plant, zur Imagekorrektur eine Reality-Show mit Schwarzen Darstellern zu produzieren. Die Wege der beiden Familien kreuzen sich auf unerwartete Weise, was zu komplexen Verstrickungen führt. Osagiobare gelingt es, die Absurditäten des modernen Lebens und die Farce der Realität humorvoll darzustellen. Ihre mutige Satire regt zum Nachdenken an und entlarvt gesellschaftliche Missstände auf pointierte Weise. Ich vergebe dem Buch 4,5 von 5 Sternen.

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Anneli – die weiße schweizer Mutter der Erzählerin Toni - erklärt 9/11 mit einer Yin/Yang-Verschwörung von George W. Bush und bekam Zwillingstöchter von zwei verschiedenen Männern, von denen keiner offiziell der Vater ist. Darüber hinaus weisen ihre Töchter unterschiedliche Hautfarben auf. Wanda ist weiß,( ihr Vater ist der Inhaber einer italienisch-schweizer Modekette), wohingegen Tonis Hautton in die Kategorie „Cappuccino Macchiato, serviert a einem lauen Novemberabend in Sri Lanka“ fällt. Es folgt achtzehn Jahre später ein absurdes Treffen mit ihrem echten Vater, einem nigerianischen Künstler, der mit Pornografischen Männerakten international bekannt, berühmt und reich geworden ist. Die Trennung von Mutter Anneli und Ersatzvater Thor ( einem Nigerianischen Einwanderer) und Umzug zu Annelis Schwester Frieda aufs Land verläuft alles andere als reibungslos.
Parallel verfolgen wir die Geschichte von Paul, dem Erben der Modekette und damit Wanda Halbbruder, der schwul und in einer Beziehung mit Prinz Okiti, dem Bruder von Toni und Wandas abgesägtem nigerianischem Ersatzvater Thor ist.
„Seine Nähe zur Schweizer Kultur - Pünktlichkeit, Qualität, Neurose- beschleunigt den Assimilationsprozess, sodass nur noch das Kainsmal seiner Hautfarbe die ultimative Verschmelzung mit den eidgenossischen Zivilbevölkerung. Erfinder.“

Es ergibt sich eine grandiose Gemengelage aus Diversity, Rassismus, Homophobie und Schweizer Traditionalismus, in der die Farben des Schachspiels ebenso viel Relevanz haben wie Penislängen, Ohnmachten oder Gedächtnisverlust.
 
Der Ton dieses etwas anderen Familien-Romans ist durchgängig ironisch-sarkastisch. Zwischendurch gewollt manieriert, mit eingeflochtenem Latein und kursiven Kommentaren im Voice-Over Stil. Er liest sich wie eine Glosse von zweihundert Seiten, die trotz aller Absurdität und lächerlich drastischer Plot-Twists irgendwann an Unterhaltungswert einbüßt. Eine schräge Farce mit witzig-eloquenten aber nur wenigen positiven Vibes, die sich als Verfilmung beispielsweise der Cohen-Brüder sehr gut machen würde.

Kein und Aber 2025

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Ich musste dieses Buch leider abbrechen, weil es so schwierig geschrieben ist und auch kaum verständlich ist. Eventuell wird ich einen zweiten Anlauf nehmen und dieses Buch wieder in die Hand nehmen. Deshalb die 1 von 5 Sterne.

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Ich habe nur wenige Seiten gelesen. Mir waren die Figuren, ihre Dialoge und die Geschichte zu skurril. Das mag ich nicht und darum habe ich mit dem Lesen aufgehört. Verfilmt kann ich mir die Geschichte aber gut vorstellen.

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Ein wilder, aber unterhaltsamer Ritt, dieses Buch, enorm gut und modern geschrieben. Ich feiere die Fußnoten! Gerne mehr von dieser Autorin.

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Leider entspricht dieses Buch überhaupt nicht meinem Genre.
Ich habe die Hälfte gelesen und bin nicht in das Buch reingekommen.
Trotzdem habe ich lachen müssen, das Buch besitzt Witz und die satirischen Elemente haben mir gut gefallen
Auch wenn es mir nicht gefallen hat, glaube ich, dass es ein gutes Buch ist und vergebe 4 Sterne.

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Bissig, rasant und unfassbar lustig
Auf der einen Seite steht Toni, ihre Liebe für Daily Soaps und ihre chaotische Familie. Und der schweizerische Alltagsrassismus. Auf der anderen Seite haben wir die Familie rund um Frau Bodeca – Eigentümerin eines Familienunternehmens, und einem Shitstorm wegen Rassismus ausgesetzt.
Als sich die Wege der beiden Familien kreuzen, die unterschiedlicher nicht sein können, kommt es zu allerlei unvorhergesehenen Verstrickungen und es beginnt eine ganze eigene, waschechte Seifenoper…

Wow, was für ein Lesevergnügen! Nora Osagiobare Stil ist scharfsinnig und unverkennbar, ihr Humor so scharfzüngig wie großartig!
Die Erzählweise ist rasant und sprüht vor Sarkasmus, was der Geschichte eine fast physische Dynamik verleiht – als würde man mitten in einem turbulenten Drama / Theater sitzen, das seine eigene, absurde Realität entfaltet.

„Daily Soap“ ist eine grandiose Satire, die die Absurditäten der Welt, in der wir leben, gnadenlos auf die Spitze treibt. Und es hält sowohl dem allgegenwärtigen Rassismus als auch der teils bizarren Medienwelt und Darstellung einen Spiegel vor. Die fast grotesk wirkenden Verstrickungen und Familiendynamiken machen den Roman nicht nur zu einem witzigen, sondern vor allem zu einem scharfsinnigen und kritischen Kommentar zu unserer aktuellen Gesellschaft. Und regt trotz aller Unterhaltung zum Nachdenken an – wirklich ganz großes Kino!

Fazit: „Daily Soap“ ist schräg, originell, bitterböse und unfassbar lustig – unbedingte und dringende Leseempfehlung!

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"Daily Soap" von Nora Osagiobare hat mich auf den ersten Blick durch seine gewagte satirische Grundidee fasziniert – eine frische Perspektive auf den alltäglichen Wahnsinn, die den konventionellen Blick auf das Leben ein wenig auf den Kopf stellt. Besonders gelungen finde ich, wie die Autorin rassistische Stereotypen aufgreift: Die Bezüge daraus sind unterhaltsam und clever umgesetzt, was dem Buch einen zusätzlichen satirischen Tiefgang verleiht.

Allerdings konnte sich die Umsetzung der Satire in diesem Buch leider nicht ganz so entfalten, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Schreibstil wirkt oftmals zu gehetzt und verliert sich in der typisch seifenopertypischen Schnelligkeit, sodass die eigentliche satirische Idee nicht ausreichend zur Geltung kommt. Ganz seifenopertypisch passiert sehr viel sehr schnell – ein Stilmittel, das zwar den Nerv der Zeit treffen mag, mich aber eher verwirrt zurückließ, da es der Charakterentwicklung und dem narrativen Tiefgang oft an Raum mangelte.

Insgesamt ist "Daily Soap" also ein Buch, das mit einer vielversprechenden Idee aufwartet, aber in der Umsetzung nicht vollständig überzeugt. Daher vergebe ich 3 von 5 Punkten. Vielleicht spricht der rasante, übersteigerte Stil ja genau jene Leser an, die den schnellen Rhythmus und die cleveren satirischen Elemente schätzen – für mich blieb der erhoffte Genuss leider aus.

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Während Protagonistin Toni nie eine Folge ihrer Lieblingssoap "Sturm der Triebe" verpasst, ist sie der Ankerpunkt eines Spektakels aus familiären Beziehungen, das der Abwegigkeit von Seifenopern in nichts nachsteht.

Komplett mit Werbeunterbrechungen, drehbuchartigen Dialogen und all den absurden Verstrickungen der Charaktere schafft "Daily Soap" eine kreativ gestaltete Erzählung, in der die Realität Tonis zur eigentlichen Soap wird. Nora Osagiobares cleverer Debütroman kommt gleichermaßen unglaublich witzig wie gesellschaftskritisch daher. Vor allem Fans von bissigem Humor sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

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Das war mit Abstand so ziemlich das Lustigste, was ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Ganz starke Satire bezüglich Alltagsrassismus in der Schweiz, schräge Protagonist*innen, eine herrlich chaotische Story, die so richtig schön ausufert, bizarre Situationen und Fußnoten bei denen ich schallend lachen konnte.
In der Tat ein äußerst ungewöhnliches Buch, das mich stellenweise an den schrägen Humor finnischer Autoren erinnert hat.
Wer es schräg und intelligent liebt, der wird diesen Roman genauso mögen und schätzen wie ich. Von mir gibt es eine hundertprozentige Leseempfehlung!

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Daily Soap fühlt sich an wie eine überdrehte Schweizer Telenovela. Alles ist übertrieben, voller absurder Wendungen und überzeichneten Figuren. Im Mittelpunkt steht Toni, die in einer chaotischen Familie lebt, sich mit Alltagsrassismus herumschlägt und Zuflucht in ihrer Lieblings-Soap sucht.

Anfangs war der Stil ungewohnt, aber sobald ich drin war, hat das Buch einfach Spaß gemacht. Die Handlung ist bewusst drüber, der Humor schräg, und trotzdem steckt viel Gesellschaftskritik dahinter. Mal komisch, mal unangenehm ehrlich und dabei echt witzig.

Wer Lust auf eine wilde, clevere Geschichte hat, die gleichermaßen albern und nachdenklich ist, sollte Daily Soap eine Chance geben. Der Humor ist speziell, aber genau das macht das Buch so besonders.

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Toni leidet unter ihrer Familie, latentem Rassismus, Kopfschmerzen und Gartenzäunen. Sehr moderner, satirischer Roman, dessen Witz sich mir nicht erschlossen hat

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Selten habe ich so viel laut gelacht beim Lesen - ein abgedrehtes Buch mit Charakteren und Storylines direkt aus einer Seifenoper. Wirklich eine spannende Herangehensweise ans Thema (Alltags-)Rassismus. Ich hatte auf jeden Fall Spaß und denke es wird auch anderen rassismuskritischen Leser*innen Spaß machen, wie hier unserer oft absurden Realität der Spiegel vorgehalten wird. Am besten hat mir eigentlich die experimentelle Schreibweise mit den Fußnoten gefallen, das hat das Buch wirklich zu etwas Besonderem gemacht.

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Satirisch, wild, kritisch - hält absolut, was es verspricht

Vorab: Ich habe das Buch als eBook gelesen und muss dafür in meiner Wertung auch einen Stern abziehen, weil die Form einfach für ein unglaublich schlechtes Leseerleben sorgt! Die Autorin arbeitet in ihrem Buch mit zahlreichen Fußnoten, was ich im Allgemeinen sehr liebe. Das Problem im digitalen Buch ist leider, dass die Fußnoten alle gesammelt am Ende des jeweiligen Kapitels stehen und nicht wie eine tatsächliche Fußnote immer unten auf der jeweiligen Seite. Das macht das Lesen unfassbar anstrengend, weil es teilweise extrem viele Fußnoten sind und ich ständig auf einem nicht sonderlich schnellen eReader etliche Seiten nach hinten blättern musste und wieder nach vorne. Da sollte der Verlag wirklich dringend am digitalen Exemplar arbeiten!

Abgesehen davon hatte ich grundlegend Freude an dem Buch. Es hält absolut, was es verspricht, nämlich eine komplett absurde Familiengeschichte zu sein, die einer Scripted Reality Show in nichts nachsteht. Gleichzeitig gibt es mit einer wirklich tollen satirischen Art gesellschaftliche Kritik an Reichtum, Erbe, Macht im Allgemeinen, Homofeindlichkeit und natürlich auch Rassismus in verschiedenen Ausprägungen. Der Ton wird von einem zutiefst schwarzen Humor getragen, was mir richtig gut gefallen hat. Auch die Metaebene der Daily Soap ist einfach großartig geschrieben. Mit den Figuren hatte ich eine Weile zu kämpfen, weil doch recht viele eingeführt werden, aber die Liste am Buchanfang ist an der Stelle sehr hilfreich. Mit Sympathie konnte für mich kein Charakter glänzen, bei einem solchen Werk, welches einen gesellschaftskritischen Anspruch hat und mittels Satire am Rand des Sagbaren balanciert, kann ich damit aber gut leben.

Ich kann abschließend gar nicht so ganz sagen, ob ich das Buch abgesehen von seiner digitalen Form sehr doll mochte, weil mich das beim Lesen einfach wirklich so gestört hat und ich dadurch nicht so richtig in einen Lesefluss gekommen bin (der meines Erachtens für diese temporeiche Geschichte aber besonders relevant ist). Durch das Blättern musste ich ständig wieder in die Geschichte reinfinden, was müßig war. Das finde ich unglaublich schade, aber ich bin davon überzeugt, dass mir das Lesen des physischen Buches sehr gut gefallen hätte. An einigen Stellen war mir die Handlung dann doch ein wenig zu wild, aber so ganz grundlegend erfüllt sie eben genau das, was ich von ihr erwartet habe, und das ist toll. Ich würde auf jeden Fall wieder ein Buch der Autorin lesen!
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TW: M0rd

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Leider hat auch mein zweiter Versuch mich mit diesem Titel zu beschäftigen, nicht gefruchtet. Wenn ich die begeisterten Bewertungen auf unserer Internetseite und die Rezension vom Deutschlandfunk lese, muss der Titel schon etwas haben, was mich leider nicht erreicht. Sorry

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Grundsätzlich hat mir der Roman sehr gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil sehr gerne, beispielsweise die Metaphern, Vergleiche und Adjektive. Auch, dass es ähnlich einem Theaterstück geschrieben war (v.a. Die Dialoge) hat meinen persönlichen Geschmack perfekt getroffen. Auch die Fußnoten sowie den Humor fand ich gut. Der Erzählstil war sehr interessant, da man erst spät bemerkt, dass es sich theoretisch um einen Ich-Erzähler handelt, er aber in großen Teilen mehr wie ein allwissender Erzähler in der dritten Person auftritt. Auch der Wanda-Charakter war fesselnd, ich habe mich von Anfang an gefragt, warum dieser nicht in der Aufzählung der Personen ganz am Anfang vorkam.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist das Ende, ich hatte ein positiveres erwartet, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Außerdem hatte ich von der Beschreibung des Romans einen größeren Fokus auf Toni erwartet, den ich mir demnach auch gewünscht und etwas vermisst habe.
Dadurch ziehe ich einen Stern ab und lande bei vier. Trotzdem ist “Daily Soap” sehr zu empfehlen!!

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Ein gut zu lesender Roman, mir ist es nur etwas schwer gefallen, mich tiefer in einzelne Charaktere hineinzuversetzen. Das Buch hält an vielen Stellen der Gesellschaft einen Spiegel vor, vor allem was die vorurteilsbehaftete und daraus resultierende negative Behandlung mancher "Gruppen" angeht. Trotzdem war es mir irgendwann etwas zu viel.

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2.5/5 Sterne
Tonis Hautton fällt in die Kategorie Cappuccino Macchiato, serviert an einem lauen Novemberabend in Sri Lanka (gemäß der nationalen Kategorisierung Andersfarbiger). Aber nicht nur der alltägliche Rassismus macht ihr zu schaffen, sondern auch die fragwürdigen Leidenschaften ihrer Familie für Versicherungspolicen, Affären, Scam-Mails und Gartenzäune. Und dann sind da noch ihre chronischen Kopfschmerzen sowie die Zwillingsschwester, die in fast allem besser ist als sie. Nur wenn Toni ihre Daily Soap schaut, kann sie kurz abschalten. Bis irgendwann nicht einmal das mehr geht. Das Familienunternehmen Banal & Bodeca ist derweil einem heftigen Shitstorm ausgesetzt. Um den Vorwurf des Rassismus zu entkräften, möchte es eine Reality-Show mit Schwarzen Darstellern produzieren lassen. Als sich die Wege der beiden Familien kreuzen, kommt es zu ungeahnten Verstrickungen. Alle Beteiligten müssen sich fragen: Ist das Leben nicht selbst eine Art Seifenoper?

Ich kann mich nicht entscheiden wie ich das Buch finden soll. Ich mochte die Geschichte hatte aber große Probleme mit dem Schreibstil.

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Mit „Daily Soap“ liefert die Zürcher Autorin Nora Osagiobare ein scharfzüngiges, herrlich überdrehtes Debüt ab, das Satire, Gesellschaftskritik und Medienschelte auf geniale Weise verbindet. Das Buch ist nicht nur eine bissige Abrechnung mit Alltagsrassismus in der Schweiz, sondern auch ein humorvolles Spiel mit den Mechanismen von Seifenopern – eine chaotische, absurde und gleichzeitig unglaublich treffsichere Geschichte.

Osagiobare nutzt das Soap-Format als literarisches Experimentierfeld, um Machtstrukturen, Stereotype und Diskriminierung bloßzustellen. Im Zentrum steht die Firma Banal & Bodeca, die in einen Imageskandal gerät und mit einer selbstproduzierten Seifenoper ihr ramponiertes Image aufpolieren will. Die geplante TV-Story dreht sich um einen Schwarzen Künstler, der mit der Tochter des Unternehmens liiert ist. Dass diese Inszenierung der Realität genauso heuchlerisch wie die Firmenpolitik ist, versteht sich von selbst – und genau hier setzt Osagiobare ihre bitterböse Demaskierung der gut gemeinten, aber völlig naiven Selbstinszenierung „aufgeklärter“ Eliten an.

Dabei wird die Geschichte zunehmend chaotischer – so wie es sich für eine echte Soap gehört. Figuren stolpern durch absurde Situationen, versteckte Anspielungen und überdrehte Dialoge sorgen für ein wahres Feuerwerk an Humor und Ironie. Doch hinter der schrägen Fassade steckt ein kluges, messerscharfes Gesellschaftsporträt, das aufzeigt, wie tief rassistische Strukturen verankert sind und wie unbeholfen viele Menschen damit umgehen.

Osagiobares Stil ist rasant, verspielt und voller Überraschungen. Besonders die Fußnoten sind ein Highlight: Sie durchbrechen die Geschichte mit bissigen Kommentaren, ironischen Seitenhieben und unerwarteten Pointen, die Leser*innen gnadenlos mit den eigenen Vorurteilen konfrontieren. Diese Metaebene verleiht dem Roman eine besondere Tiefe – es ist eben nicht „nur“ eine Satire, sondern auch eine Reflexion über Narrative, Macht und Ignoranz.

Mit „Daily Soap“ gelingt Nora Osagiobare ein brillantes Debüt, das zugleich unterhält und zum Nachdenken anregt. Wer schrägen, intelligenten Humor und satirische Schärfe schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen. Ein Buch, das gleichermaßen zum Lachen und zum Verzweifeln bringt, das Spaß macht und wehtut – und das man nicht so schnell vergisst.

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