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Das Geschenk des Meeres
von Julia R. Kelly
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Erscheinungstermin 11.07.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Schottland, Winter 1900. Am Strand von Skerry wird ein lebloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn ins Dorf trägt, erntet er ungläubige Blicke, denn das Kind ähnelt auf unheimliche Weise...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783866487482 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 352 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dorothy wird immer den Tag um 1900 herum bereuen, als sie ihre Stelle als Lehrerin im schottischen Fischerdorf Skerry antrat und sich in Mrs Browns kleinem Lebensmittelladen den wortführenden Frauen des Dorfes als Miss Aitken vorstellte. Dass die Dorfbewohner:innen sie für hochnäsig hielten, „die, die hier alles durcheinander bringt“, sollte Dorothys Schicksal bis in die Gegenwart auf tragische Weise bestimmen. Als der Bootsbauer Joseph fast 20 Jahre später einen fremden kleinen Jungen im Sturm vor dem Ertrinken rettet und selbst tropfnass mit dem Kind ins Dorf kommt, wühlt das in dramatischer Weise Dorothys Vergangenheit auf, die inzwischen verwitwet ist und deren eigener 6jähriger Sohn Moses eines Nachts verschwand. Auch wenn Kapitelüberschriften sauber trennen zwischen Geschehnissen damals und heute, verschwammen aus meiner Sicht zunächst Vergangenheit und Gegenwart. Ich fragte mich, ob die Jungen sich tatsächlich ähnlich sahen und ob in einer höchst abergläubischen Gemeinschaft ein fremdes Kind auftauchen kann, um Dorothys unbearbeitetes Trauma zu lindern. Sie nimmt den Jungen auf; denn es wird erwartet, dass sie sich mit Kindern auskennt. Dabei wirkt sie jedoch wie erstarrt in der Vorstellung, dass sie wie bei ihrem eigenen Sohn als Mutter versagen wird. Bisher spricht der Junge nicht, zeigt jedoch das Verständnis eines Kindes für sein Umfeld, das am Meer aufgewachsen ist. Seine Rettung der Polizei zu melden, scheint zunächst seinen gemächlichen Gang zu gehen.
Mit zwischen zahlreichen Figuren wechselndem Focus blicken wir als Leser:innen hier in ein Dorf, in dem Pfarrer, Kirche, meerbezogener Aberglaube und Tratsch den Alltag bestimmen. Die Beziehungen in Skerry wirken wie ein komplizierter Tanz aus Ausfragen, Ausweichen, Anspielungen, eisiger Höflichkeit und vorschnellen Urteilen. Vermutlich hatte Dorothy in diesem Umfeld keine Chance, auch nur zu erkennen, welches ihr Platz sein könnte, weil sie sich der Liebe ihrer Mutter selbst nicht sicher sein konnte. Aus Dialogen zwischen den Dorfbewohnern ergibt sich am Ende ein verstörendes Gesamtbild, das offene Fragen beantwortet und die Handlungsfäden virtuos verknüpft. Ein Rückblick in eine Epoche, in der man an „das kleine Volk“ glaubte, mit dem man sich besser nicht anlegte, und in der Frauen in die Pullover ihrer Männer eine individuelle Signatur strickten, um nach einem Schiffbruch ihre Leichen beanspruchen und begraben zu können.

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt im Jetzt und Damals.
Jetzt: Schottland um 1900. In einem kleinen Fischerdorf wird ein bewußtloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn über die Hauptstraße zum Pfarrer trägt, verschlägt es vielen Bewohnern den Atem. Ist das nicht, er sieht ja fasst so aus, dass kann doch nicht sein. Er ähnelt dem Sohn der Dorflehrerin, der vor Jahren im Meer verschwand.
Damals: Dorothy kommt als junge Lehrerin nach Skerry. Der Pfarrer kümmert sich um sie. Das Einleben im Ort und in der Schule fällt ihr schwer. Sie selbst ist streng erzogen worden. Der Leitspruch ihrer Mutter, nur mit Disziplin und Ordnung kommt man in Leben weiter. Einzig der Fischer Joseph ist freundlich zu ihr. Sie kommen sich näher, aber nicht nur Dorothy entwickelt Gefühle, auch eine einheimische junge Frau erhebt Ansprüche. Es kommt zu Missverständnissen und später heiratet Dorothy einen Anderen. Sie bekommen einen Sohn und sind scheinbar glücklich. Moses ist sehr lebhaft und fühlt sich sehr zum Meer und zum Fischer Joseph hingezogen. In einer stürmischen Nacht, schleicht sich das Kind aus dem Haus und spielt am Meer, bis es zur Katastrophe kommt.
Jetzt: Der angeschwemmte Junge wird vorerst beim Pfarrer und seiner schwangeren Frau untergebracht, bis das eigene Kind zur Welt kommt. Danach nimmt sich Dorothy des Jungen an und alte Gefühle reißen wieder auf. Was ist damals wirklich geschehen, warum der Streit mit Joseph, warum sind sie kein Paar geworden? Sie haben sich doch geliebt.
Ein unglaublich starkes Buch, rau wie das Meer und empfindsam und unerfahren wie die erste Liebe.
Was macht der Verlust eines Kindes mit Eltern, dieser tiefsitzende Schmerz wird von der Autorin großartig umgesetzt. Ich habe dieses Buch verschlungen und kann es nur weiterempfehlen.

Ein Buch über den Verlust eines Kindes und den Zusammenhalt in einer kleinen Gemeinschaft in einer abgeschiedenen Gegend. Stimmig, spannend atmosphärisch dicht absolut lesenswert..

"Das Geschenk des Meeres" war eine durchweg spannende Lektüre. Es gibt zwei Handlungsstränge, die miteinander verwoben sind: das Damals und das Jetzt. Durch den erzählerischen Wechsel dieser beiden Zeiten werden die Geheimnisse, Taten und Gefühle der Protagonisten nach und nach ans Licht geholt. Dabei ergeben sich immer wieder neue Wendungen, die die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten.

Schottische Küste im Winter 1900. Traumatische Erinnerungen werden wach, als ein kleiner Junge am Strand von Skerry angeschwemmt wird. Die Lehrerin Dorothy erinnert sich an ihren eigenen Jungen, den sie einst an das Meer verlor. Nun wird sie gebeten, sich um das Kind zu kümmern. Sie stimmt zu, und damit rollt eine Welle ungeahnten Ausmaßes und mit großer emotionaler Wucht über die gesamte Dorfgemeinschaft.
Im Mittelpunkt dieses wundervollen Romans steht die Lehrerin Dorothy. Nach einer lieblosen Kindheit entwickelt sie eine steife und unterkühlte Persönlichkeit. Sie bleibt eine Außenseiterin im Dorfleben, und erstickt fast an ihrem selbst auferlegten Korsett. Einzig in Gegenwart des Fischers Joseph wird sie weich. Aber Dorothy ist ein Mensch, der sich selbst das Leben schwer macht.
Welches Geheimnis teilen Joseph und Dorothy? Und warum fällt es ihr so schwer, sich zu dieser Liebe zu bekennen?
Mit einer ausdrucksstarken poetischen Sprache beschreibt Julia R. Kelly das Leben in Skerry in all seiner Dramatik. Eine Schwere strömt aus diesem Buch, aber auch die Hoffnung auf Heilung. Dazu die raue Kulisse der schottischen Küste, der peitschende Wind, das tosende Meer. Die Wärme in den Häusern der Menschen.
Für mich ist „Das Geschenk des Meeres“ ein großer Roman über Verlust und die Schwierigkeit zu trauern, über Liebe, Geheimnisse und Intrigen. Ein Buchschatz, wie man ihn nur ganz selten findet.
Große Empfehlung!

Emotional, spannend und poetisch
An einem Strand in einem schottischen Dorf findet der Fischer Joseph einen bewusstlosen Jungen. Die Dorfbewohner sind nicht nur geschockt, dass ein kleiner Junge fast ertrunken wäre. Sie sind auch verwundert, denn vor vielen Jahren ist der Sohn von der Lehrerin Dorothy im Meer verschwunden. Der fremde Junge sieht ihrem Sohn ähnlich und warum war Joseph auch damals am Strand?
Das düstere Cover hat mich sofort begeistert. Ich musste das Buch unbedingt lesen, da ich Geschichten liebe, die sich um das Leben und Sagen am Meer handeln. Das Meer wirkt auf diesem Bild sehr bedrohlich und ich habe mich gefragt, wer dort lebt.
Der fesselnde Schreibstil von Julia R. Kelly hat mich ab der ersten Seite begeistert. Denn die Erzählweise ist nicht nur emotional, sondern auch spannend. Von Kapitel zu Kapitel erfährt man abwechselnd über Dorothys Leben, als sie nach Skerry kam und über ihr jetziges Leben und das Auffinden des fremden Jungen. Zusätzlich wird die Perspektive von Joseph und ein paar anderer Dorfbewohner dargestellt. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, da ich in jedem Kapitel etwas Neues erfahren habe.
Dorothys Geschichte hat mich sehr berührt. Julia R. Kelly erzählt sehr einfühlsam und emotional über den Verlust eines Kindes. Es wird nie einfach sein, so ein Trauma zu überstehen.
Zusätzlich kommen Sagen dazu, die durch die Dorfbewohner übermittelt werden. Dadurch entsteht eine düstere und bedrohliche Atmosphäre, die durch die bildliche und poetische Sprache verstärkt wird.
Fazit: Ich habe das Buch geliebt! Es ist emotional, spannend, atmosphärisch und teilweise düster durch die atemberaubende Landschaft.

Das Geschenk des Meeres ist die Geschichte eines Forfes, das ein Kind verliert. In leisen Tönen, ohne zu Aufgeregt zu sein erzählt Julia R. Kelly und Dorothys Geschichte in zwei Zeitbebenen. Einmal im Jahr 1900 das im Buch als Jetzt bezeichnet wird und mich zugegebenermaßen erst einmal irritiert hat, das hat sich aber schnell gelegt. Im Jahr 1900 tauch in dem schottischen Dorfan der Küste ein Junge auf. Niemand weiß wer er ist und woher erklimmt, nur eins sehen alle. Er sieht aus wie der Sohn der Dorf Lehrerin Dorothy der vor Jahren verschwand und ist auch im gleichen Alter wie der Junge damals. Im Jetzt wird erzählt wie das Dorf und vor allem Dorothy auf den Jungen reagiert.
Der zweite Erzählstrang erzählt dann Dorothy Geschichte, es beginnt mit ihrem Eintreffen, erzählt von ihrem Dohn und dessen Verschwinden. Gleichzeitig wird von dem Menschen im Dorf erzählt und langsam kristallisiert sich heraus,wer wie mit der Geschichte zu tun hat.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er hatte eine ganz besondere Atmosphäre, die das Leben im Dorf perfekt eingefangen hat. Es wird eine tragische Geschichte erzählt in der es um Verlust geht und trotzdem ist sie wunderschön.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Kulisse ist atemberaubend. Der salzige Duft des Meeres lag beim lesen in der Luft. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und trotz der Tragik der Geschichte hat das Ende einen doch versöhnlich gestimmt. Ich höre das tosen der Wellen noch immer.
Vielen Dank für diese wunderbare Geschichte.

Die Geschichte von Dorothy und der Dorfgemeinschaft aus Skerry, einem fiktiven Dorf an der schottischen Küste um 1900 habe ich sehr gerne gelesen. Es geht um Verlust, Trauer, Aberglauben aber auch um Zusammenhalt, Mut und Neuanfang. Die Geschichte entspinnt sich auf zwei Zeitebenen: jetzt und damals. Sie ist dicht geschrieben, atmosphärisch und fesselnd bis zur letzten Seite. Ich habe es sehr gerne gelesen und werde es gerne weiterempfehlen.

Ein stilles, atmosphärisch sehr dichtes Buch, das mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte spielt auf der abgelegenen Insel Skerry vor der Küste Schottlands, um 1900.
Im Mittelpunkt steht Dorothy, die als junge Frau von Edinburgh auf die Insel kam – mit einer schweren Vergangenheit im Gepäck und der Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch Jahre später, nachdem ihr kleiner Sohn Moses spurlos verschwunden ist, wird erneut ein Junge leblos an den Strand gespült. Dieser neue Vorfall lässt nicht nur bei ihr alte Wunden aufbrechen, sondern erschüttert die gesamte Inselgemeinschaft. Erinnerungen, Misstrauen und Aberglaube machen erneut die Runde.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die ruhige, fast poetische Erzählweise. Die Autorin schafft es, die gedrückte Stimmung auf der Insel – die Einsamkeit, das Schweigen und all die unausgesprochenen Dinge – sehr eindringlich spürbar zu machen. Auch die Zeitsprünge zwischen Damals und Heute sind gelungen eingebaut und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Dorothy als Figur fand ich sehr nahbar – auch wenn ich sie zwischendurch gern geschüttelt hätte. Ihre Unfähigkeit, sich mitzuteilen oder Hilfe zuzulassen, war manchmal schwer auszuhalten. Aber es passt zu ihrer Erziehung, zu ihrer Vergangenheit. Ich konnte viel mit ihr mitfühlen, gerade weil sie so verschlossen ist und so sehr mit sich selbst kämpft. Auch Joseph, der stille, sehr liebenswerte Fischer, war für mich eine gelungene Figur – ruhig, zuverlässig, mit einem großen Herzen.
Die Inselgemeinschaft hingegen war oft schwer zu ertragen: viel Tratsch, Missgunst, Gerede hinter dem Rücken. Aber auch viel Leid, das vor allem Frauen still und hinter verschlossenen Türen ertragen. Beim Lesen war ich dankbar, in einer anderen Zeit geboren zu sein. Hier herrscht noch ein sehr rückständiges Denken, was die Rollen von Männern und Frauen betrifft.
Was ich ebenfalls mochte, war, dass das Buch dezent mit dem Übernatürlichen spielt – Aberglaube, Geschichten von Findelkindern, von Kindern, die vom Meer geholt werden. Vieles bleibt lange im Unklaren, was ich sehr atmosphärisch fand.
Einen Punkt muss ich allerdings kritisch anmerken (das werde ich aber nicht in der öffentlichen Rezension erwähnen, um nicht zu spoilern): Gegen Ende gibt es eine Darstellung, die bei mir einen leicht bitteren Beigeschmack hinterlassen hat. Eine bestimmte Figur, die einer marginalisierten Gruppe angehört, wird so gezeichnet, dass es für mich wirkte, als diene sie nur dazu, das Leid der Hauptfigur noch weiter zu verstärken – ohne dass diese Figur selbst echte Tiefe oder Bedeutung erhält.
Insgesamt ist Das Geschenk des Meeres aber ein sehr stimmiger, gut geschriebener Roman über Verlust, Schweigen, Schuld und Zugehörigkeit – und darüber, wie ein einzelnes Ereignis einen Menschen für immer prägen kann.
ich bedanke mich herzlich beim Mare Verlag und NetGalley für das Leseexemplar.

Eine raue Küste und raue Zeiten bilden den Hintergrund dieser Geschichte. Nicht jedes Kind wird hier zum/zur Erwachsenen und auch später holt sich das Meer noch so Manchen.
Es ist spätes 19. Jahrhundert als es die junge, verwaiste Lehrerin Dorothy aus Edingburgh an die schottische Küste verschlägt, in ein kleines Fischerdorf, dass ihr zum Schicksal werden soll. Doch wird es ihr auch zur Heimat?
Diese Geschichte über Fremdheit und Verletzlichkeit, verlorene Lieben und verlorene Liebste, über einen nur nach außen rauen Menschenschlag hat mich sehr berührt.
Der Erzählstil hat mich von Anfang an mitgenommen und ich möchte im Grunde fast alle Charaktere, die Frauen besonders.

Ein Geheimnis in eisiger Stille
Das Geschenk des Meeres entführt seine Leser in ein abgelegenes schottisches Fischerdorf im Winter 1900, wo ein unerwarteter Fund die Dorfgemeinschaft in Aufruhr versetzt. Ein kleiner Junge, angespült am Strand von Skerry, trägt das Gesicht eines vermissten Lehrersohnes. Dorothy, die nun zwischen Schmerz und Hoffnung zerrieben wird, bietet ihm Schutz und weckt damit nicht nur alte Schuldgefühle, sondern auch verschüttete Gefühle zwischen ihr und dem Fischer Joseph.
Die Erzählung spielt dabei in zwei Zeiten: Die Gegenwart mit Dorothys Zweifel und dem geheimnisvollen Jungen, sowie Rückblicke auf ihre Ankunft im Dorf, die entstehende Liebe zu Joseph und die Nacht, in der ihr Sohn verschwand. Diese Rückblenden fügen sich wie Puzzlestücke zusammen, während sich langsam zeigt, was damals wirklich geschehen ist. Atmosphärisch dicht beschreibt Julia R. Kelly ein Dorf, das von Aberglaube geprägt ist, Meeresgeister, abergläubische Dorfbewohner und ein Hauch Magie verleihen der Geschichte dabei eine geheimnisvolle Tiefe. Dorothy wird nicht als einseitiges Opfer gezeichnet, sondern als Frau mit Stolz, Verzweiflung und Mut. Ihre Schuld und ihre Liebe ringen im Dialog mit Joseph, dessen Rolle mehr ist als nur der fürsorgliche Retter. Der Erzählstil ist ruhig, dabei voller Gefühl und Melancholie, bietet kaum große Dramen, dafür ein klares Bild von Eis, Meer und Menschen, deren Leben mit leisen Zwischentönen berührt wird. Genau diese Mischung aus familiärem Drama, wärmender Hoffnung und nordischer Kulisse macht den besonderen Reiz aus.
Der Roman ist ein leises, bewegendes Stück Literatur, ein atmosphärisches Familiendrama über Verlust, Schuld und die ungebrochene Kraft der Liebe.

DAS GESCHENK DES MEERES
ist ein Buch voller Trauma und Trauer, Schmerz, Schuld und ganz viel Schweigen.
Schottland, Winter 1900
Nach einer stürmischen Nacht wird ein kleiner Junge an die Küste von Skerry gespült.
Das ganze Dorf hält den Atem an, denn vor über einem Jahrzehnt hat das Meer sich den kleinen Sohn von Dorothy genommen.
Die Sage um die Wellenkinder ist wieder in aller Munde.
Als der Pfarrer D. bittet sich um den stummen Junge zu kümmern, brechen alte Wunden auf.
Julia R. Kelly blickt zurück.
Auf D.s unglückliche Kindheit neben einer strengen und frustrierten Mutter.
Auf ihr Glück, in diesem Küstenort neu zu beginnen.
Auf die Schwierigkeiten und wie aus Unsicherheit falscher Stolz entsteht und diverse Missverständnisse nach sich zieht.
Auf den Ort und seine Bewohner.
Allen voran Joseph, der sich schnell für D. erwärmt. Agnes, die Freundschaft mit Liebe verwechselt, aber um ihr Glück kämpft.
Mrs. Brown und der Dorfladen, neben der Kirche Dreh- und Angelpunkt des Dorflebens und Umschlagplatz aller Gerüchte.
Wir erfahren viel über diese Menschen, ihre Ängste und Sorgen, Trauer und Wut, so viele nicht benannte Erlebnisse. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, als aber der fremde Junge in den Ort kommt, wird diese Last von allen getragen.
Und so entblättert Kelly uns in dieser Geschichte ein Geheimnis nach dem anderen. Sie tut dies geschickt ohne zu entblößen.
Sie rührt in uns, bis es schmerzt. In guten wie in schlechten Zeiten, hier kommt alles auf den Tisch, wird auserzählt.
Und so schreibt sie uns ihre Figuren ins Herz und atemlos verfolgen wir, was geschehen ist, damals, in jener Sturmnacht, nach der das große Schweigen begann...
Und auch im Hörbuch lauschen wir gespannt der Stimme Astrid Kohrs. Die uns gefühlvoll und akzentuiert durch die Geschichten in diesem Buch leitet.
Nach der letzten Seite, dem letzten Satz klingt es lange nach. Und es wird klar, da ist dem #mareverlag mal wieder ein #highlight gelungen mit dem passenden Cover zum Inhalt #coverliebe
Übrigens ganz toll übersetzt von #claudiafeldmann

Mit „Das Geschenk des Meeres“ ist der Julia R. Kelly ein atmosphärisch dichtes und zutiefst bewegendes Werk gelungen, das lange nachhallt. In einem abgelegenen schottischen Fischerdorf um das Jahr 1900 wird ein bewusstloser Junge an den Strand gespült – ein Ereignis, das nicht nur ein Kind in Not zeigt, sondern die gesamte Dorfgemeinschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Denn der Junge ähnelt auf unheimliche Weise Moses, dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der Jahre zuvor spurlos verschwand. Ist er es? Oder ein fremdes Kind, das gekommen ist, um eine alte Wunde aufzureißen?
Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Ebenen – dem Damals und dem Jetzt – und schafft es dabei meisterhaft, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verweben. Mit jedem Kapitel schält sich das Porträt einer Frau heraus, die versucht, in einer engstirnigen, von Vorurteilen und Aberglauben geprägten Gemeinschaft Fuß zu fassen. Dorothy, als Fremde in Skerry, kämpft gegen die starren Strukturen eines Ortes, in dem jeder Schritt beobachtet, jede Entscheidung kommentiert wird. Ihre Entwicklung ist ebenso berührend wie tragisch: eine Frau, die die Liebe kennt, aber nicht leben darf. Eine Mutter, die ein Kind verliert, und sich doch erneut für eines öffnet – obwohl ihr Herz längst zerbrochen scheint.
Der Fischer Joseph steht im Zentrum des inneren Konflikts. Warum war er in jener Nacht am Meer, als Moses verschwand? Was verbindet ihn mit dem geheimnisvollen Jungen, den er Jahre später aus den Wellen rettet? Und warum wurde aus ihm und Dorothy nie ein Paar, obwohl ihre Liebe doch für jeden im Dorf sichtbar war?
Mit eindrucksvoller Sprache, klarer Struktur und sensibler Figurenzeichnung erschafft der Roman eine beklemmende Atmosphäre. Die Dialoge sind von subtiler Spannung durchzogen, die Beziehungen wirken wie ein Tanz zwischen Hoffnung und Verdrängung, zwischen Pflichtgefühl und heimlicher Sehnsucht. Besonders gelungen ist die Darstellung des Dorflebens mit all seinen engen sozialen Regeln, seinem Aberglauben und der Macht des Tratschs. Die Symbolik – das Meer als unbarmherzige, aber auch reinigende Kraft – durchzieht das Buch wie ein melancholischer Klang.
Thematisch bewegt sich das Buch tiefgründig durch Verlust, Schuld und die Frage nach Vergebung. Was macht der Tod eines Kindes mit einer Mutter? Wie lebt man weiter mit einer Wunde, die nie ganz verheilt? Diese Fragen beantwortet der Roman nicht laut, sondern in leisen, feinen Tönen – und gerade deshalb mit umso größerer emotionaler Wirkung.
Eine eindrucksvolle Lektüre – rau wie die See, feinfühlig wie die erste große Liebe, erschütternd wie der Verlust eines Kindes. Wer tiefgründige Geschichten liebt, die unter die Haut gehen und historische Atmosphäre mit psychologischer Tiefe verbinden, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Ein leises, eindringliches Meisterwerk über Verlust, Liebe und die raue Kraft der Erinnerung - einfühlsam, traurig und poetisch.
Aus dem Englischen von Claudia Feldmann.

Sie möchten ein Buch lesen, das Sie bis ins Innerste berührt? Greifen Sie zu "Das Geschenk des Meeres"!
Ein kleiner Junge halbtot angespült an der schottischen Küste, erschüttert eine ganze Dorfgemeinschaft. Er rührt an tiefe, verschüttete, schmerzliche Erinnerungen. Aber er schenkt auch neue Perspektiven, Versöhnung, Hoffnung.
Sie werden diese Geschichte nicht vergessen können!

Ein unfassbares schönes und doch auch tragisches Buch! Es lässt sich wunderbar lesen, und man möchte es gar nicht mehr weglegen. Eine super Leistung von Julia R. Kelly!

Verflixt, ich dachte, ich würde eine restlos begeisterte Rezension zu „Das Geschenk des Meeres“ schreiben, denn die ersten 300 Seiten des Buches haben mich echt gepackt. Ein kleines Dorf an der schottischen Küste um 1900, ein Haus an den Klippen, eine stürmische Nacht. Ein Kind, das im Meer verschwindet und ein anderes, das aus den Wellen auftaucht. Eine Frau, die mit ihrem schlechten Gewissen, ihren anerzogenen Glaubenssätzen und ihrer Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit kämpft. Mystische Erzählungen von Wellenkindern, die Menschenkinder zu sich holen … Mit diesen Zutaten komponiert Julia R. Kelly einen atmosphärischen und spannenden Debütroman, der mich mit seiner geheimnisvollen Stimmung über weite Strecken an „Die Leuchtturmwärter“ von Emma Stonex erinnerte, den ich sehr mochte.
Doch als die Geschichte für mich gefühlt auserzählt war, hatte ich immer noch 50 Seiten vor mir. Und auf diesen Seiten wird wirklich jeder noch so unbedeutenden Nebenfigur die Absolution erteilt, jedes Mitglied der Dorfgemeinschaft darf noch ein Geheimnis auspacken, alle werden noch schnell ins rechte Licht gerückt. Das war mir, offen gestanden, etwas zu viel. Was ich wirklich sehr schade finde, weil diese geballte Versöhnlichkeit am Schluss meinen Gesamteindruck letztlich doch sehr beeinträchtigt hat, der bis dahin so gut war … Ich möchte aber betonen, dass das nur mein ganz persönliches Empfinden ist. Wer Happy Endings und Gruppenkuscheln mag, wird mit diesem Buch auf jeden Fall auch auf den letzten Metern glücklich werden.
Ich sende jedenfalls herzliche Dankeschön-Knuddler an @mareverlag und @netgalleyde für die Bereitstellung des digitalen Leseexemplars und freue mich trotzdem auf den nächsten Roman von Julia R. Kelly.
tl;dr: Stimmungsvoller Roman über die raue Kraft des Meeres, den rauen Umgangston in einem schottischen Fischerdorf und darüber, wie die Liebe am Ende doch alles richten kann.

Oh, was habe ich mitgefiebert und mich gefragt, ob es für Dorothee und Joseph doch noch ein Happy End geben wird, aber ich hatte auch bis zum Schluss die Hoffnung, das Moses die Sturmnacht, entgegen alle Vernunft, überlebt hat und der kleine, norwegische Junge aus dem Meer sein Sohn ist. Letztendlich war er für Dorothee ein Geschenk, indem er ihre Trauer durchbrach.

Einblicke ins das harte Leben eines Fischerdorfes Anfang des 20. Jahrhunderts. Spannend wie die Liebesgeschichte zwischen Dorothy und Joseph sich entwickelt und nicht sein darf. Und nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau, auch die Mutter-Kind-Liebe ist das große Thema. Was macht es mit Menschen, wenn sich Träume durch moralische Zwänge und Bigotterie nicht erfüllen? Gr0ßartig beschrieben, und schlussendlich wendet sich doch alles noch zum Guten. Die vielen Preise für die Autorin sind redlich verdient.
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