Afrika und die Entstehung der modernen Welt

Eine Globalgeschichte

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Erscheinungstermin 18.03.2023 | Archivierungsdatum 31.08.2023

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Zum Inhalt

»Eine ebenso schmerzhafte wie notwendige Lektüre, die demütig werden lässt.« New York Times Book Review

In dieser fesselnden Darstellung erkundet Howard W. French die zentrale, aber absichtlich vernachlässigte Rolle Afrikas und der Afrikaner bei der Entstehung von Wirtschaftssystemen und politischem Denken unserer modernen Welt. Souverän und aufrüttelnd zeigt der Autor, wie die tragische Beziehung zwischen Afrika und Europa, die im 15. Jahrhundert begann, unsere Moderne hervorbrachte.

Die Geschichte Afrikas ist lange in die entlegendsten Winkel unserer globalen Geschichte verbannt worden. Doch was ist, wenn wir statt dessen Afrika und die Afrikaner in den Mittelpunkt unseres Denkens über die Ursprünge der Moderne stellen? In einer mitreißenden Darstellung, die mehr als sechs Jahrhunderte umspannt, deutet Howard W. French die Erzählung vom mittelalterlichen und ins Licht der Geschichte tretenden Afrika grundlegend neu. Dabei zeigt er, wie der ökonomische Aufstieg Europas und die Verankerung der Demokratie im Westen ebenso wie die Durchsetzung der so genannten Ideale der Aufklärung aus Europas entmenschlichendem Umgang mit dem »schwarzen« Kontinent erwuchsen. In packenden Schilderungen spürt der Autor den Lebensläufen wichtiger afrikanischer Persönlichkeiten nach: von unvorstellbar reichen mittelalterlichen Kaisern, die mit dem Nahen Osten und darüber hinaus Handel trieben, über die Stammesfürsten des Kongo, die den europäischen Mächten im 17. Jahrhundert heldenhaft die Stirn boten, bis hin zu den ehemaligen Sklaven, die die Haitianer aus der Leibeigenschaft befreiten und dem Lauf der Geschichte eine andere Richtung gaben. Eine kraftvolle Neudeutung der Weltgeschichte, deren neues Verständnis unserer gemeinsamen Geschichte uns auffordert, sich dieser Vergangenheit zu stellen, um eine andere Zukunft gestalten zu können.

»Howard Frenchs Buch ist die unglaublich wichtige Neuerzählung einer Geschichte, von der Afrika und die Afrikaner lange bewusst ausgeschlossen wurden: Das Buch macht ihre Rolle als Hauptakteure bei der Entstehung der Moderne sichtbar – eine unentbehrliche Lektüre für alle, die sich für Weltgeschichte interessieren.« Amitav Ghosh

 »Ein Schwarzer Journalist deutet die moderne Geschichte neu, indem er Afrika den ihm zustehenden Platz im Zentrum des Geschehens zurückgibt ...“ Kirkus

»Um die Welt zu verstehen, in der wir heute leben, ist dieses Buch unverzichtbar.« Sven Beckert, Autor von King Cotton. Eine Globalgeschichte des Kapitalismus

»… ein großartiges, eindringliches und packendes Buch … Es ist keine angenehme oder tröstende Lektüre, aber es ist wunderbar geschrieben, ein wahres Meisterwerk.« The Observer

»Eine packende ... Darstellung der grausamen Ursprünge der globalen Wirtschaft.«, Publishers Weekly

»Die lang nachhallende Wirkung dieser atemberaubenden Arbeit auf die gängige Darstellung afrikanischer und afroamerikanischer Geschichte kann man mit Worten kaum beschreiben ... Absolut empfehlenswert!«, Monique Martinez, Library Journal

»Eine ebenso schmerzhafte wie notwendige Lektüre, die demütig werden lässt.« New York Times Book Review

In dieser fesselnden Darstellung erkundet Howard W. French die zentrale, aber absichtlich...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608986679
PREIS 35,00 € (EUR)
SEITEN 512

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Howard W. French - Afrika und die Entstehung der modernen Welt

Meinung
Der größte Teil des Buches konzentriert sich auf die Zeit von Ende des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts.
Es zeigt,wie der Handel mit Gold und Sklaven das Interesse der Europäer an afrikanischen Ländern weckte und zur Errichtung eines Plantagensystems führte.
Das bildete. den Grundstein für den europäischen Reichtum und die globalen Ungleichheiten
Man hat uns beigebracht, dass die Neuzeit begann, als Christoph Kolumbus 1492 in der Karibik ankam, um einen Weg zu den Reichtümern "Indiens" zu finden.
Doch in dem Buch liefert der Autor eine überzeugende neue Geschichtsrevision, eine überzeugende Alternativlösung für den Ursprung dieser Entwicklung.
Ein ausgezeichnetes Buch über die Geschichte Afrikas.
Ich habe eine Menge gelernt und war sehr froh, dieses Buch zu lesen zu können.
Es deckt den größten Teil der afrikanischen Geschichte und der afrikanischen Diaspora ab.

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Afrika und die Entstehung der modernen Welt
Geschrieben von Howard W. French

Das Buchcover zeigt wundervolle Bilder die einladen und Neugier erwecken

Zum Inhalt:
In diesem Buch geht es um das afrikanische Volk und dessen Geschichte, die nicht wirklich registriert wurde, welche Rolle sie bei der Entstehung einer modernen Welt gespielt haben. Howard W. French erzählt uns das es z.b ohne die afrikanischen Völker, die von den Küsten des Kontinents aus verkauft wurden, hätte Amerika wenig zum Aufstieg des Westens beitragen können. Auch afrikanische Arbeitskraft in Form von Sklaven wurde zum wesentlichen Faktor der die Entwicklung Amerikas erst ermöglichte. Durch die Entwicklung des Plantagenbaus und Geschichtsveränderte Marktforscher Bsp. Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo, Reis und vor allem Zucker, triben Europas stabile und oft brutale Verbindungen zu Afrika, einer wahrhaft globalen kapitalistischen Wirtschaft voran.
Durch diese Prozesse, die wir Industrialisierung nennen, ermöglichte es eine höhere Produktivität und revolutionierte die europäische Gesellschaft.
Auch wird erklärt wie durch Zucker die Demokratie verankert wurden konnte. Das Buch erzählt von Kriegen die vor Westafrikas Küsten stattgefunden haben und wie sehr das afrikanische Volk gelitten hat und ausgenutzt und ausgebeutet wurde.
Der Autor versucht besonders die Sicht der schwarzen Bevölkerung darzustellen und wem wir wirklich das moderne Europa zu verdanken haben.

Fazit:
Nachdem ich das Buch gelesen habe, lies es mich grübeln und mein Wissen neu Strukturieren, da alle anderen Geschichtsbücher oder auch Sachbücher, anders oder gar kaum darstellen, welche Qualen die Menschen erleiden mussten. Da alles durch Sklaverei oder Menschenhandel aufgebaut wurde und als Notwendigkeit immer dargestellt wird.
Ich finde das Buch von Howard W. French gut, doch sehr Faktenbasiert erzählt und manchmal lässt es sehr schwer zu folgen bzw weiter zu lesen da es für mich eine Art der langatmigkeit in Gewissen Teilen des Buchs beziehungsweise in machen Bereichen der Kapitel eintauchen lässt um das gesamte erst einmal zu verstehen und zu verarbeiten. Das Buch ist eher für Jugendliche Erwachsene ab 17 Jahren geeignet.

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In dieser fesselnden Darstellung erkundet Howard W. French die zentrale, aber absichtlich vernachlässigte Rolle Afrikas und der Afrikaner bei der Entstehung von Wirtschaftssystemen und politischem Denken unserer modernen Welt. Souverän und aufrüttelnd zeigt der Autor, wie die tragische Beziehung zwischen Afrika und Europa, die im 15. Jahrhundert begann, unsere Moderne hervorbrachte. (Klappentext)

Dieses Buch vermittelte mir neue Aspekte über die Entwicklung und teilweise auch Ausbeutung von Afrika und ihren Bewohnern. Bei vielen Aspekten musste ich umdenken und manches althergebrachte auch vergessen. Dieses Werk rüttelt wach und zeigt viele Entwicklungen und Tendenzen in einem ganz anderen Licht. Sehr oft bin ich nachdenklich und grüblerisch geworden. Der Schreibstil ist nicht immer einfach zu verstehen und manche Abschnitte musste ich zweimal lesen, bis ich genau den Sinn verstand. Das Buch werde ich sicherlich noch öfter zur Hand nehmen, um das eine oder andere Kapitel nochmals nachzulesen. Eine Empfehlung für jeden Leser, der sich für Geschichte und für die Menschen die dahinter stehen, interessiert.

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Um genau zu sein, wissen wir viel zu wenig über Afrika, obwohl es so nahe liegt. Zeit, das zu ändern und sich mal aufschlauen zu lassen, und zwar von Howard W. Frenchs „Afrika und die Entstehung der modernen Welt“.

Wie der Titel schon sagt, befasst sich das Buch mit der Rolle Afrikas bzw. der Afrikaner, nicht zuletzt bei der Entstehung des (globalen) Wirtschaftssystems und politischem Denken, der Autor spricht auch von Globalgeschichte – allerdings aus einer neuen, nämlich der afrikanischen Perspektive. Einige teils unerfreuliche Ausflüge in bornierte Haltungen europäischer Politiker haben nicht zuletzt in den vergangenen Wochen zu Verstimmungen geführt. Und wenn man mit der Lektüre fertig ist, sieht man tiefer und versteht auch Hintergründe der entsprechenden Reaktionen. Es geht vorwiegend um Entwicklungen in der Vergangenheit, grob um das 15. Jh. herum – in der sich weltweit viele neue Entwicklungen abzeichneten. So erfährt man denn, dass das Interesse der sogenannten „entwickelten Welt“ letztlich immer nur auf Ressourcen in bzw. aus Afrika zielte, seien es Rohstoffe oder Menschen (als Sklaven). Große Teile des Reichtums der „entwickelten Welt“ basiert somit auf dem Reichtum bzw. der Ausbeutung Afrikas, das gar nicht so arm wäre, hätten wir es nicht dazu gemacht.

Die Lektüre war alles andere als erfreulich, aber nicht, weil das Buch so schlecht wäre, nein, sondern weil es uns so gnadenlos den Spiegel vorhält und weil die dahinterstehende Idee eigentlich so simpel ist, dass längst mal jemand auf die Idee hätte kommen können: Wechseln wir die Perspektive, sieht die Welt anders aus – wir sollten vieles neu oder anders denken. In der New York Times hieß es, dass die Lektüre demütig werden lasse und ja, das ist eine sehr treffende Einschätzung. Das Buch ist umfangreich und an manchen Stellen auch nicht trivial bzw. streckenweise mag es sich auch „zäh“ lesen, aber es rüttelt auf, ändert das (eigene) Denken – und genau deshalb ist es extrem lesenswert, sollte sogar Pflichtlektüre sein, speziell für manche Politiker, die wie der Elefant im Porzellanladen durch die Weltgeschichte stolpern.

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Wahrlich augenöffnend! Ich habe mit diesem Buch so viel lernen können , ganz neue Perspektiven erlangt und (leider) von vielen geschichtlichen Ereignissen zum ersten Mal gehört. Trotz der Thematik und Ausführlichkeit liest sich das Buch gut, da es angenehm persönlich statt hochgestochen akademisch geschrieben ist - was seine Fachlichkeut nicht im geringsten mindert, sind die Recherche- und Quellenangaben doch umfassend! Ich bin jetzt nicht nur motiviert, mich weiter mit der Thematik und Ereignissen zu befassen, sondern wünsche mir sehr, dass auch im Geschichtsunterricht mehr Raum für nicht eurozentristische Erzählungen ist! Absolute Leseempfehlung.

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Was wissen sie wirklich über die Geschichte Afrikas? Wussten sie das afrikanische Länder schon lange vor der Entdeckung Amerikas und über Jahrhunderte florierenden Handel mit Europa trieben? Das afrikanische Länder Seite an Seite mit europäischen Ländern in den Krieg gegen andere europäische Länder zogen? Ja das selbst das anheuern europäischer Soldaten um Kriege in Afrika zu schlagen nicht ungewöhnlich war?
Über die Geschichte eine ganzen Kontinents lernen wir normalerweise fast nichts sofern es nicht um Kolonialismus und damit auch um Europa geht.
Howard W. French erklärt sehr ausführlich das die Industrialisierung und unsere moderne Welt ohne Afrika und seine Arbeitskraft vermutlich kaum möglich gewesen wäre.
Wer die Geschichte und Entstehung der modernen Welt verstehen möchte sollte dieses Buch lesen.

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Wie im folgenden Klappentext beschrieben, eröffnet Autor Howard W. French seinen Lesern eine vermutlich bislang unbekannte Sicht auf Afrika und seine Bewohner:

In dieser fesselnden Darstellung erkundet Howard W. French die zentrale, aber absichtlich vernachlässigte Rolle Afrikas und der Afrikaner bei der Entstehung von Wirtschaftssystemen und politischem Denken unserer modernen Welt. Souverän und aufrüttelnd zeigt der Autor, wie die tragische Beziehung zwischen Afrika und Europa, die im 15. Jahrhundert begann, unsere Moderne hervorbrachte. (Klappentext)

Nach einer etwas längeren Einleitung erläutert French seine Aspekte in fünf Kapiteln:

Die Entdeckung Afrikas
Der Dreh- und Angelpunkt
Der Wettlauf der Afrikaner
Der Lohn des Pythongottes
Der schwarze Atlantik und eine neugestaltete Welt

Nicht immer ist das Buch leicht zu lesen. Manches muss zwei Mal gelesen werden, was vielleicht auch an der Übersetzung liegen mag.

Einige Abbildungen, Zitate sowie ein ausführliches Nachwort mit Anhang ergänzen dieses interessante Buch, das zum Verstehen diverser Konflikte auf und um den afrikanischen Kontinent beitragen kann. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne.

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Howard W. French ist auf den Spuren der Familiengeschichte seiner Frau (deren Vorfahren aus Côte d’Ivoire stammen) nach Ghana gereist, im 15. Jahrhundert Zentrum des lukrativen Sklavenhandels, auf die karibischen Inseln und in die Heimat seiner Vorfahren ins Mississippi-Delta. Die beiden letzten Regionen trugen durch Plantagenwirtschaft und Sklavenarbeit entscheidend zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Europas und der USA bei. Frenchs Großmutter stammt direkt von einer Sklavin ab, in seiner Kindheit hat seine Mutter die Saat für seinen kritischen Blick gelegt, indem sie unermüdlich darauf hinwies, dass zur Geschichte jedes Südstaatenanwesens die der Sklaven gehört.

Dem zumeist einseitigen Blick der Geschichtsschreibung auf die Zeit der Entdeckungen setzt French eine alternative Weltgeschichte „von unten“ entgegen und analysiert die wirtschaftlichen Interessen der Kolonialmächte. Laut French hätten die Kolonialmächte weder Kontakt zu fernen Kulturen gesucht, noch aus purem Abenteuerstreben einen Seeweg nach Asien, sondern die Edelmetallvorkommen Westafrikas begehrt. Dass die Reisen der Entdecker Handwerk und Schiffbau eine wirtschaftliche Blüte bescherten, und zur Weiterentwicklung von Kartografie und Navigation führten, war eine willkommene Nebenwirkung.
Neben den kaum fassbaren Zahlen geraubter, verkaufter und geschundener Menschen vermittelt Howard, warum Rassismus Basis des Sklavenhandels gewesen ist und welche Handelsgüter die Weißen begehrten. Der zur Profitsteigerung akribisch protokollierte und ausgewertete Zuckerrohranbau auf Plantagen (Karibik, US-Südstaaten) war, laut French, durch die Bereitstellung kalorienreicher Nahrung für die Industrialisierung in Europa entscheidender als technische Entwicklungen.

Howard French gelingt es, einige Heldenfiguren aus der Epoche der Entdeckungen vom Sockel zu kippen, und er zeigt den eurozentrischen Blick auf, mit dem die damaligen Kolonialmächte beanspruchten. etwas entdeckt oder entwickelt zu haben, das in anderen Regionen möglicherweise schon lange bekannt war.
Wer sich für die Epoche der Entdeckungen und der Plantagenwirtschaft, die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die verschwiegene Geschichte der Sklaven interessiert, findet hier Zusammenhänge, die verdienen, ins Rampenlicht gerückt zu werden. Für Fans von Plantagen-Romanen könnten Howards Berichte eine Horizonterweiterung sein. Sein biografischer Ansatz und sein Er-reisen des Themas setzen zwar keine Vorkenntnisse voraus, dennoch fehlt dem Thema der rote Faden, der einen beim Lesen durch die Seiten drängt.

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Ein sehr beeindruckendes Buch. Fakten- und kenntnisreich erläutert French, was an der Geschichtsschreibung, wie wir sie kennen, alles nicht stimmt. Wie durch Auslassungen und Verzerrungen Afrikas Anteil an der Entstehung der Moderne unterschlagen wird und die europäischen "Entdecker" in hellstem Licht dargestellt werden. Diesem Buch sind viele Leser zu wünschen und es ist sicher ein wichtiger Beitrag dazu, die Geschichte in neuem Licht zu sehen.

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Das Buch berichtet die Historie der Beiträge der Schwarzen zur Moderne und zum Aufstieg des Westens, wobei der Fokus auf die Begegnung Afrikas mit den Portugiesen als Dreh- und Angelpunkt der modernen Geschichte. Der Großteil des Buches konzentriert sich auf das späte 14. bis 16. Jahrhundert und zeigt, wie der Handel mit Gold und Sklaven das europäische Interesse an Afrika weckte und zur Schaffung eines Sklavenplantagensystems führte, das einen Eckpfeiler des europäischen Wohlstands und der globalen Ungleichheiten darstellte.

French konzentriert sich auf den transatlantischen Sklavenhandel und das Plantagensystem und zeigt, wie wichtig europäische Kolonien in der Karibik (und Portugals Kolonie in Brasilien) für den europäischen Reichtum und die Macht waren. Die Plantagenproduktion von Zucker begann in São Tomé und verlagerte sich dann nach Brasilien und in die Karibik, was sowohl zu einem wirtschaftlichen als auch kalorischen Aufschwung für die Europäer führte, was wiederum zur Industrialisierung beitrug. Der Anstieg des Zuckerkonsums führte auch zur Verbreitung von Kaffeeschiffen in Europa, was wesentlich zur Entstehung des modernen öffentlichen Raums beitrug. Brasiliens Zuckerernte machte in den späten 1620er-Jahren 40 % der Gesamteinnahmen Portugals aus, generierte mehr Einkommen als die Silber- oder Goldproduktion und machte Brasilien wertvoller als Portugals asiatische Besitztümer, denen es eine geringere Priorität einräumte und die die Niederländer übernehmen konnten. Auf die karibischen Kolonien Frankreichs, die von Saint-Domingue (später Haiti) dominiert wurden, entfielen in den Boomjahren 1716–1787 ein Drittel des französischen Handels und 15 % seines Wirtschaftswachstums.

Die Bedeutung dieser Kolonien zeigte sich in dem Ausmaß, in dem die Europäer bereit waren, um sie zu kämpfen. Beispielsweise führte die haitianische Revolution zu aufeinanderfolgenden Wellen französischer, spanischer und britischer Invasionen, die versuchten, das Gebiet zurückzuerobern, was zeigte, wie wichtig die karibischen Inseln für die Macht und den Reichtum Europas waren. Ein Großteil des modernen Kapitalismus, der Entwicklung und sogar der Demokratie selbst wurde daher auf dem Rücken der Schwarzen aufgebaut.

Frenchs Buch ist ein Versuch der Zusammenfassung der Geschichte eines verplünderten Kontinents und die Realität des aufgeklärten Europas.

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