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Der Italiener
von Arturo Perez-Reverte
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Erscheinungstermin 05.09.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Bucht von Gibraltat 1942: Nachts am Strand findet die Buchhändlerin Elena Arbués einen schwer verletzten Taucher und schleppt ihn in ihr Haus. Kurz darauf wird er von Unbekannten abgeholt. Wochen später begegnete sie ihm im Hafen von Alcegiras wieder. Zwischen den beiden entflammt eine waghalsige Liebe und sie erfährt, wer er wirklich ist: Teseo, ein Kampfschwimmer der italienischen Marine-Spezialeinheit X MAS, sabotiert britische Schiffe. Als Spanierin hat Elena Zugang zur britischen Exklave und soll nun für die Italiener die Lage auskundschaften. Immer tiefer verstrickt sie sich in ein lebensgefährliches Netz aus Täuschung und Verrat. Erst Jahrzehnte später vertraut Elena dem Autor ihr unglaubliche Geschichte an.
Bucht von Gibraltat 1942: Nachts am Strand findet die Buchhändlerin Elena Arbués einen schwer verletzten Taucher und schleppt ihn in ihr Haus. Kurz darauf wird er von Unbekannten abgeholt. Wochen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783852569192 |
PREIS | 28.00 |
SEITEN | 416 |
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Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Als die junge Buchhändlerin Elena Arbués während des Zweiten Weltkriegs einen verletzten italienischen Kampftaucher in der Bucht von Algeciras findet, ist sie sich der Gefahr bewusst, in der der Mann schwebt und befolgt exakt seine Angaben, wer zu informieren ist. Elena ist bereits verwitwet, ihr Mann starb auf einem zivilen Schiff bei einem Angriff der Briten. Mer als 40 Jahre später stößt ein Buchautor, der schon lange zum Thema Kampftaucher in der Bucht vor Gibraltar recherchiert, in Venedig in einer Buchhandlung auf ein Foto, das zwei gutaussehende Männer und ein Torpedo zeigt. Diese Begegnung wird dazu führen, dass er u. a. durch ein Interview mit dem Sohn eines Kommissars des britischen Gibraltar Security Branch sein Buchprojekt abschließt und damit die Geschichte der damals 27-jährigenn Maria Elena, des venezianischen Tauchers Teseo Lombardo und seiner Kameraden schreibt. Elena Arbués konnte im Strom der Berufspendler getarnt, die jeden Tag mit der Fähre nach Gibraltar übersetzten, zwar wichtige Informationen für die „Gruppe“ beschaffen, erregte durch ihre konspirativen Besuche der Buchhandlung in der Line Wall Road von Gibraltar allerdings bald Verdacht.
Die Darstellung der Karten in der kindle-Datei und im Netgalley-Reader finde in unbefriedigend, weil sich die Abbildungen nicht vergrößern lassen.
Aus einer Rahmenhandlung in der Gegenwart der 80er Jahre und der Begegnung der Autorenfigur mit zwei markanten Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild der Sabotage an britischen Schiffen durch eine (historisch belegte) Tauchergruppe. Auch wenn ich mir vom Thema Tauchen mit den Mitteln der 40er Jahre mehr versprochen hatte, verknüpft Arturo Pérez-Reverte den Schauplatz Gibraltar mit ein wenig Buchhandlungs-Atmosphäre und faszinierenden Figuren, deren Motive er glaubwürdig herausarbeitet.
4 1/2 Sterne

Was für eine spannende Geschichte über einen Kampftaucher im 2.Weltkrieg
Der Autor erzählt die Geschichte über einen italienischen Kampftaucher in 1942/43 in Gibraltar. Teseo ist Teil einer italienischen Marine -Spezialeinheit die aus einem außerhalb des Hafens in direkter Nähe zu den englischen Kriegsschiffen und Handelsschiffen liegenden getarnten Schiff heraus operieren. Da Gibraltar englisches Gebiet ist, sollen die Kampftaucher im Hafen befindliche Schiffe sabotieren und versenken. Bei einem Einsatz wird Teseo schwer verletzt und auf der spanischen Seite an den Strand gespült, in unmittelbare Nähe zu dem Haus der jungen spanischen Witwe Elena. Sie bringt ihn zu sich nach Hause und entscheidet sich dafür ihn nicht zu melden, sondern lässt ihn von seinen Kameraden abholen. So beginnt die zarte und wunderschöne Liebesgeschichte der beiden, neben den Einsätzen von Teseo. Elena entscheidet sich dafür, bei der Auskundschaftung der Standorte der einzelnen Schiffe behilflich zu sein. Sie hat nämlich Zugang zu britischen Seite und kann über die Grenze gehen. Dabei muss sie sich aber besonders vorsehen, denn neben der englischen Marine verfolgt die spanische Polizei Saboteure und lässt sie hinrichten.
Was das Buch für mich so besonders gemacht hat, war die Art diese Geschichte zu erzählen. Es wird nicht nur aus der Sicht der Protagonisten erzählt, sondern der Autor führt auch Interviews mit einigen Beteiligten im Alter, die überlebt haben, also lange nach Ende des Krieges. Auch berichtet er von seinen Recherchen in Aufzeichnungen. Dieses fügt sich so wunderbar in die ganze Geschichte ein, ich war sehr fasziniert von der Erzählweise. Was mich dann noch mehr erstaunt hat war, dass die handelnden Personen teils fiktiv sind. Die Operationen selbst sind es aber nicht. Von diesen erzählt der Autor nämlich auch sehr detailliert. Ich hatte vor der Lektüre noch nichts von den sog. Maiali gehört, den mit zwei Männern bemannten Tauchtorpedos, mit dem die Schiffe versenkt wurden. Am Ende des Buches findet sich hierzu auch eine Abbildung. Die Operationen im Hafenbecken, das Spionieren von Elena und die wunderschöne, absolut kitschfreie, aber so emotional zu Herzen gehende Liebesgeschichte sind grandios erzählt, dass ich ganz gefesselt diesen Roman verschlungen habe. Wer eine fundiert recherchierte historische Geschichte um einen Kampftaucher lesen möchte, die noch dazu sehr spannend ist und auch eine wunderschöne zarte Liebesgeschichte enthält, sollte zu diesem Buch greifen. Ich bin begeistert und kann dieses nur wärmstens weiterempfehlen.

Der Italiener ist ein Marinesoldat der mit seinen Kameraden von Algericas aus in Gibraltar befindliche feindliche Schiffe angreift und versenkt, unter Wasser auf einem Torpedo reitend. Die Buchhändlerin Elena aus Algericas, verwitwet durch das versehentliche Versenken seines Schiffes durch die Briten, lernt ihn kennen und wird in diese Kriegshandlung verwickelt. Basierend auf historischen Fakten sowie Filmen und Gesprächen entwirft Perez-Reverte einen überaus spannenden Roman fern aller Hetze oder Glorifizierung. Die Liebesbeziehung zwischen den beiden ist völlig ohne Kitsch, man nimmt lesend gerne Anteil.

„Das nächste, ein paar hundert Meter vom Ufer entfernte Haus, war ihr eigenes: klein, einstöckig, von Palmen und Bougainvilleen umgeben. Sie beschloss, den Mann dorthin zu bringen und ihm zu helfen, bevor sie die Behörden informierte. Und dieser Entschluss veränderte ihr Leben. (Zitat Pos. 58 – 66)
Inhalt
Im Winter 1981 erweckt ein Buch über Gondeln in der Auslage der Buchhandlung Olterra das Interesse eines spanischen Journalisten auf Urlaub, der Venedig besucht. Die Buchhändlerin ist Spanierin, lebt jedoch seit fünfunddreißig Jahren in Italien. Zwei gerahmte Fotografien an einer Wand der Buchhandlung erwecken das Interesse des Journalisten. Er beginnt zu recherchieren, forscht in Archiven und sucht nach Menschen, die bereit sind, ihre Erinnerungen mit ihm zu teilen. So enthüllt sich ihm Schritt für Schritt die Geschichte der italienischen Kampfschwimmereinheit DECIMA MAS und deren geheime Aktionen gegen britische Schiffe in der Bucht von Gibraltar. Erst vierzig Jahre später, als aus dem jungen Journalisten ein Schriftsteller geworden war, wird ein Buch aus dieser Geschichte, die damit beginnt, dass der Hund der Buchhändlerin Elena Arbués am Strand einen schwer verletzten Taucher findet, den sie rettet.
Thema und Genre
In diesem Spionageroman, basierend auf reale Ereignisse während des zweiten Weltkrieges, geht es um eine geheime italienische Tauchereinheit, die in der Bucht von Gibraltar englische Schiffe sabotierte. Themen sind jedoch nicht nur Krieg, Spionage, Gegenspionage, Verrat und lebensgefährliche Einsätze, sondern auch die Schicksale der Menschen und um eine ebenso gefährliche Liebe zur falschen Zeit am falschen Ort.
Erzählform und Sprache
Der Journalist und Schriftsteller schildert die Geschichte seiner persönlichen Recherchen und die Gespräche mit Beteiligten als Ich-Erzähler. Diese Passagen wechseln sich mit dem zweiten Erzählstrang ab, der die Ereignisse in der Bucht von Gibraltar um 1942 und 1943 direkt schildert. Die Fakten im Hintergrund sind real, doch daraus ist eine eigene Geschichte, dieser Roman entstanden. „Wir sind an einem Punkt in dieser Geschichte angelangt, an dem die Fakten der Fantasie weichen: ein leerer Raum, der sich – trotz der Bedeutung der späteren Ereignisse – nur mit Vermutungen füllen lässt.“ (Zitat Pos. 2302) Die flüssige, elegante Sprache besticht durch bildintensive, lebhafte Schilderungen und erzählt in einer Palette zwischen einfühlsam beobachtend und sehr packend.
Fazit
Ein spannender, vielseitiger, interessanter Spionageroman, den man gebannt und mit Vergnügen liest.

Der Roman überzeugt mit einer faszinierenden, ungewöhnlichen Perspektive: Im Mittelpunkt steht ein italienischer Kampfschwimmer im Dienst der faschistischen Marine – und dennoch gelingt es dem Autor, eine glaubwürdige, fast zärtliche Nähe zu diesem Charakter aufzubauen. Besonders gelungen ist die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen ihm und der spanischen Buchhändlerin Elena. Sie bleibt angenehm unpathetisch und wirkt trotz des dramatischen Hintergrunds authentisch.
Weniger überzeugend empfand ich die moderne Erzählebene. Zwar ist die Rahmenhandlung mit Zeitzeugeninterviews und Recherchen durchaus atmosphärisch, doch sie bremst den Lesefluss und nimmt dem historischen Teil etwas an Spannung. Die eigentliche Geschichte in den 1940ern hätte – für mich – auch gut allein getragen.
Insgesamt ein empfehlenswerter Roman mit außergewöhnlicher Perspektive, historischer Tiefe und einer leisen, aber eindringlichen Emotionalität.

Elena Arbués findet einen schwer verletzten Mann am Strand. „Er trug einen Gürtel mit einem Messer, am linken Handgelenk zwei seltsame große Uhren und am rechten eine dritte. Die Zeiger einer von ihnen standen auf 7.43Uhr.“ Einen Moment lang dachte sie, es könnte sich um einen Matrosen handeln, denn sie erinnert sich an die nächtliche Explosion und das brennende Schiff. Sie schleppt ihn kurzerhand zu ihrem nahe gelegenen Haus, sie ruft nicht die Guardia Civil. Kurz darauf wird er von Unbekannten abgeholt.
Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass er – Teseo - als Kampftaucher einer italienischen Spezialeinheit mit Stützpunkt in Algeciras angehört, die mit ihren maiale (das sind mit jeweils zwei Tauchern bemannte Torpedos) sich direkt an die britischen Schiffe heranpirschen, um diese mit Sprengsätzen zu versehen mit den Ziel, sie zu versenken. Es waren sehr effiziente Kriegswaffen und sollten sie wider Erwarten doch entdeckt werden, sind sie entsprechend ausgerüstet, um ihr Gerät zu zerstören und sich selbst dem verräterischen Tauchanzug zu entledigen.
Elena Arbués entscheidet sich, für die Italiener die Lage auszukundschaften. Sie als Spanierin kann ohne größere Probleme auf die britische Seite wechseln, auch hat sie in einem befreundeten Buchhändler eine Tarnadresse und doch kann sie als Spionin jederzeit auffliegen. Ein gefährliches, ja ein durchaus tödliches Spiel beginnt.
Arturo Perez-Revertes Roman basiert auf realen Ereignissen. Lediglich die hier agierenden Personen sind fiktiv, auch einige Situationen sind der Handlung angepasst. 1942 und 1943 - während des Zweiten Weltkrieges - versenkten oder beschädigten italienische Kampftaucher in Gibraltar und in der Bucht von Algeciras insgesamt vierzehn Schiffe der Alliierten. Diese Info lese ich, bevor ich mit der Gruppe Orsa Maggiore, wie sie sich nannten, abtauche.
Diese Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen sind es die Protagonisten - die Tauchgruppe und auch Elena - mit denen ich hautnah am gefährlichen Geschehen bin. Und dann führt der Autor Jahrzehnte später mit einigen der damaligen Helden Gespräche. In diese Art der Erzählung musste ich mich erst einfinden, da lediglich ein neuer Absatz die unterschiedlichen Zeiten und Sichtweisen voneinander trennt. Bald aber war ich tief drin, sodass ich mich auf diese gefährlichen Szenarien ganz einlassen konnte.
„Liebe und Sabotage in Zeiten des Krieges“ ist eher Sabotage in vielen Facetten denn Liebe, die eher angedeutet wird. Was mir sehr zupass kommt, denn ein Zuviel davon wäre diesem Kriegs- und Spionageroman abträglich gewesen. So aber stimmt die Balance, diese unglaubliche und dicht erzählte Geschichte ist für jeden historisch Interessierten sehr zu empfehlen.