Die Welt zum Zittern bringen, nur weil man da ist

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Erscheinungstermin 27.08.2022 | Archivierungsdatum 31.10.2022

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Zum Inhalt

Fesselnd, mitreißend und emotional: ein Jugendroman mit Tiefgang über ein Mädchen, das sich der Vergangenheit stellen muss. 

Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. Denn seit dem Tag, an dem ihr Stiefvater gestorben ist, ist da das Rot. Es brüllt, tobt und bedroht Marie, die sich bloß in den Bäumen halbwegs sicher fühlt. Nur wenn Jori in der Nähe ist, ist es still. Ganz nah lässt sie den Jungen an sich ran und muss sich schließlich doch allein dem Rot stellen ...

Fesselnd, mitreißend und emotional: ein Jugendroman mit Tiefgang über ein Mädchen, das sich der Vergangenheit stellen muss. 

Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. Denn seit dem Tag...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783522202657
PREIS 15,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Marie lebt in den Bäumen. Überall sonst kann das Rot sie zu leicht erwischen, das seit dem Tod ihres Stiefvaters hinter ihr her ist. Ihre Mutter kann ihr nicht helfen, denn die sitzt für den Mord an ihm hinter Gittern. Doch dann kommt Jori. Und der ist nicht wie die anderen.
Eine wirklich toll geschriebene Geschichte über eine Familie mit einem schlimmen Schicksal. Besonders spannend machen es die Rückblicke in die Zeit vor dem Mord. Mit jedem Rückblick kommt man als Leserin der Wahrheit ein Stück näher. Marie entwickelt für alles und jeden tolle Spitznamen und Metaphern. Maries Angst wird für mich als Leserin unglaublich greifbar! Es gibt im Buch so einige tolle Persönlichkeiten, die Marie trotz ihrer Schwierigkeiten nicht im Stich lassen können und wollen. Eine Triggerwarnung am Anfang des Buches würde ich aufgrund der Vielfalt harter Themen durchaus angebracht finden.
Ein wirklich tolles Buch, das aber schwierig zu empfehlen ist.

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Wie Cosimo Piovasco di Rondò, der junge Baron auf den Bäumen, kann Marie Helene Brandt von Baum zu Baum klettern, ohne den Boden zu berühren. Die Fünfzehnjährige erträgt keine Wände, keine Schuhe, keine anderen Menschen und ist deshalb immer wieder aus Pflegefamilien geflüchtet. Nur ihr Heimatbaum gibt ihr Sicherheit vor dem „Rot“, dem Unaussprechlichen, das in ihrem Elternhaus geschah. Vom Baum aus kann Marie in den Wipfeln zum Haus klettern. Sie muss es im Blick behalten, um zu verhindern, dass es auch anderen Menschen Böses tut. Natürlich darf eine Fünfzehnjährige, deren Mutter im Gefängnis ist, in Deutschland nicht auf einem Baum Leben. Die „Karierte“ und „die Gute“ vom Jugendamt reden Marie gut zu. Elena, die Gute, die ihr Sozialpädagogikstudium noch nicht abgeschlossen hat, handelt weitaus geduldiger als ihre Kollegin in der stets karierten Bluse. Erst einmal bringt sie Marie Schlafsack und Schirm, in der Hoffnung, das Mädchen würde sich irgendwann mit seinem Trauma auseinandersetzen.

„Schlappe“, die früher als Pflegerin in der Psychiatrie gearbeitet hat, bringt Marie Kuchen vorbei und hat sie zuverlässig im Blick. Als eine Maklerfirma das Haus verkaufen will, kommt Jori als Sohn der möglichen Käufer in den Ort. Bei allem Gefrotzel der beiden wird er Marie ein verlässlicher Gefährte. Jori wollte nie umziehen, nur weil sein Vater mal wieder eine Immobilienspekulation im Auge hat. Marie wiederum will den Verkauf unbedingt verhindern, damit das Haus seinen neuen Bewohnern nichts Böses antun kann.

Den Kaufvertrag muss Maries Schwester Lisa unterzeichnen, die schon mit 16 zu Hause ausgezogen ist, mit einem festen Partner lebt und mitten in der Ausbildung ist. Lisa soll noch dazu dem Jugendamt helfen, Marie zu bändigen und aus ihrem Baum herauszuholen. Die Neunzehnjährige hat gerade entdeckt, dass sie schwanger ist, und fürchtet um ihre Beziehung zu Paul. Warum muss sich immer alles um Marie drehen, fragt sich Lisa, wer unterstützt eigentlich sie?

Thomas Brinx‘ und Anja Kömmerlings Lesern ist bis hierher klar geworden, dass Maries Mutter ihren gewalttätigen Partner getötet hat und deshalb zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Durch den geplanten Hausverkauf eskalieren die Dinge; mehrere Personen können ihre Wut nur schwer bändigen: Marie, Lisa, Jori und vermutlich auch Elena, die nicht als gleichberechtigte Kollegin tätig werden darf.

Über das wie ein Monster lauernde Böse hinaus und das Schicksal der traumatisierten Marie beeindrucken mich weitere Figuren. Lisa, Jori, Elena und Schlappe haben kein leichtes Leben und verdienen es, neben Marie ins Rampenlicht gerückt zu werden. Besonders Lisa, die zwar formal volljährig ist und selbstständig lebt, braucht Unterstützung, auch wenn die Jugendhilfe das formal anders einordnet.

Die spannende Handlung und der empathische Stil der Autoren reißen auch erwachsene Leser mit.

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Kennt ihr diese Bücher, die euch nicht mehr aus dem Kopf gehen? „Die Welt zum Zittern bringen, nur weil man da ist“ von Thomas Brinx und Anja Kömmerling ist genau so ein Buch.

Marie lebt in den Bäumen. Wände und Menschen machen ihr Angst. Das Haus ihrer Familie hat sie immer im Blick, doch was geschah damals, was macht ihr so große Angst, dass sie nicht mehr zurückgehen kann?

Anfangs hatte ich überhaupt gar keine Ahnung auf was das alles hinausläuft. Die Welt zum zittern bringen, nur weil man da ist , ist ein ernster Jugendroman mit sehr schwerer Thematik. Doch diese eröffnet sich dem Lesenden erst gegen Ende.

Marie wirkt zutiefst verstört, eng verbunden mit der Natur und wahrt die Distanz zu anderen Menschen. Als Joris Eltern das Haus kaufen wollen, in dem Marie einst lebte, will sie den Kauf verhindern. Ihre Schwester Lisa, die dem Kauf zustimmen muss hat aber ebenfalls ihr eigenes Päckchen zu tragen. Denn sie ist kaum volljährig, schwanger und muss versuchen Marie zur Vernunft zu bringen.

Das Buch hat mich sehr berühren können, besonders gegen Ende. Es ist nichts für zarte Gemüter, denn Maries Gründe für ihr Verhalten sind erschreckend. Aber ich konnte sie dann auch später sehr gut nachvollziehen.

Die Nebenfiguren gefielen mir auch sehr gut. Besonders „Schlappe“, die früher in der Psychiatrie gearbeitet hat, mochte ich sehr. Neben Maries Entwicklung ist aber auf jeden Fall auch Lisas Entwicklung hervorzuheben, denn sie bekommt ebenfalls eine wichtige Rolle im Buch.

Stilistisch gefiel es mir auch sehr gut. Ich spürte die tiefen Gefühle von Marie und Lisa. Die bedrückende Atmosphäre wurde ebenfalls sehr gut beschrieben.

Nicht nur Jugendlichen sollte dieses Buch vorbehalten sein, auch Erwachsene werden hier auf ihre Kosten kommen.

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Anfangs scheint einen der Schreibstil ein wenig merkwürdig vorkommen, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.
Ein Buch, welches zeigt, welche Traumata durch falsche Entscheidungen entstehen können & wie man sie besiegen kann.
Ein Mord, der geschehen ist und eine Familie, die stark davon betroffen ist.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich dieses Buch beschreiben soll, doch es hat mir auf eine gewisse Art gefallen. Es ist ein sehr besonderes Buch mit einer besonderen Handlung.
Marie lebt in den Bäumen. Seit der grauenvollen Tat, die sie gesehen hat, sieht sie das 'Rot'. Es will sie verschlingen und jedem Schlechtes bringen. Als sie dann mitbekommt, dass in ihr einstes Zuhause eine neue Familie einziehen will, wo das 'Rot' entstand, versucht sie alles Mögliche, damit diese Familie niemals einziehen wird.
Dieser Jugendbuchroman hat es in sich. Es zieht dich in seinen Bann ohne das man selbst was davon mitbekommt. Mit diesem Ende allerdings hätte ich nicht gerechnet.

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DAS MÄDCHEN IN DEN BÄUMEN...

Dieser Jugendroman stellt ein außergewöhnliches Mädchen in den Mittelpunkt und dazu für die Zielgruppe schwere Themen, die m.E. durchaus eine Triggerwarnung verdient hätten (häusliche Gewalt, Gefängnis, Trauma, Traumafolgestörung, Blut, Wut, Psychiatrie). Marie ist gerade einmal fünfzehn Jahre alt, und ihr Leben verläuft vollkommen anders als normal. Sie lebt nicht nur allein, sondern dazu auch noch im Wald - und zwar nicht in einer Hütte oder einer Höhle, sondern in einem Baum, den sie dauerhaft als ihr Zuhause eingerichtet hat. Marie klettert geschickt von Baum zu Baum und vermeidet es den Boden zu berühren. Noch nicht einmal zum Waschen verlässt sie den Baum.

Dennoch gibt es Menschen, die regelmäßig im Wald auftauchen: die Zwillige Tim und Tom, die Marie das Leben schwer machen wollen; Schlappe, die dem Mädchen immer etwas zu essen bringt und sich vergewissert, dass es ihr gut geht, und schließlich zwei Mitarbeiterinnen vom Jugendamt, die Karierte und die Gute - die eine korrekt und sachlich ohne große Empathie, die andere mit viel Verständnis und der Hoffnung, dass die Zeit für Marie und die Verarbeitung des schrecklichen Traumas arbeitet. Denn dieses Trauma ist der Grund dafür, dass Marie es nicht in geschlossenen Räumen aushält und schon von überall her weggelaufen ist, und dass sie sich wahnsinnig vor dem Rot fürchtet, das in ihrem Elternhaus so gewütet hat und das das Mädchen zu verfolgen scheint.

In der Guten vom Jugendamt hat Marie eine Fürsprecherin gefunden, die ihr Zeit lassen will, um zu sich zu kommen, bis sie schließlich andere Hilfsangebote annehmen kann. Doch als Marie erfährt, dass ihr Elternhaus verkauft werden soll, eskaliert die Situation. Für Marie ist klar: das darf AUF GAR KEINEN FALL geschehen! Koste es was es wolle. Denn das Rot ist und und bleibt gefährlich - und es hat unbedingt etwas mit ihrem Elternhaus zu tun...

Neben Marie widmet sich der Roman auch ihrer älteren Schwester Lisa, die es ebenfalls nicht leicht hat. Mit gerade einmal 19 Jahren versucht sie, das besagte traumatische Erlebnis zu verdrängen, hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist und hofft ihren Freund nicht zu verlieren, wenn der erfährt, was seinerzeit geschah. Lisa soll zudem darüber entscheiden, ob das Elternhaus nun verkauft wird oder nicht, die Interessenten scheinen es ernst zu meinen. Und sie soll Marie endlich zur Vernunft bringen, so zumindest der Wunsch der Karierten vom Jugendamt. Der Sohn der potentiellen Käufer lernt Marie in ihrem Baum zufällig kennen. Jori ist im selben Alter wie Marie und hat keinerlei Interesse daran, in dieses Kaff zu ziehen, bloß weil sein Vater mal wieder das ganz große Immobiliengeschäft wittert. Pfosten nennt Marie den Sohn der Kaufinteressenten, und das hat womöglich auch seinen Grund...

Einen düsteren Jugendroman haben Brinx und Kömmerling da geschrieben, der gegen Ende deutlich an Fahrt und Spannung aufnimmt. Um das Geschehen in Maries Elternhaus wird lange ein Geheimnis gemacht, was zwischen den Zeilen jedoch durchaus zu erahnen ist. Auch die Überraschung gegen Ende konnte mich da nicht wirklich überraschen. Aber sei's drum... Neben den ernsten Themen gibt es auch wohltuende Episoden um Freundschaft und vielleicht auch ein wenig mehr, was den Roman zumindest stellenweise für mich etwas leichter gemacht hat.

Der Schreibstil ist leicht und der Zielgruppe angemessen, der Roman lässt sich süffig lesen. Ich habe Marie gerne ein Stück ihres Weges begleitet und fand einige der angeschnittenen Themen bedenkenswert. Daher eine klare Leseempfehlung von mir!


© Parden

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