Die Zeit des Lichts

Roman

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Erscheinungstermin 20.03.2021 | Archivierungsdatum 23.06.2021

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Zum Inhalt

Die glanzvolle Liebesgeschichte zwischen Lee Miller und Man Ray – und die Wiederentdeckung einer einzigartigen Künstlerin Lee Miller hat ihr Leben als Vogue-Model in Amerika an den Nagel gehängt, um sich im Paris der 1920er Jahre als Fotografin neu zu erfinden. Inmitten der Pariser Boheme trifft sie auf den bekannten Porträtfotografen Man Ray. Die beiden werden ein schillerndes Liebespaar, doch Man Ray stellt sich Lees künstlerischer Freiheit immer wieder in den Weg. Bis die junge Frau sich entscheidet, ihre Kunst nicht länger einem Mann unterzuordnen. »Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren, und so gibt sie ihre Modelkarriere in New York auf, um nach Paris zu ziehen. Geld oder einen Plan hat sie nicht, dafür aber eine Kamera, mit der sie die französische Hauptstadt erkundet. Inmitten der reizvollen Künstlerwelt der dreißiger Jahre verliebt sie sich in den ebenso genialen wie eifersüchtigen Man Ray, der sie als Assistentin einstellt und sie in seinem Studio unterrichtet. Ihre Freunde sind Picasso und Cocteau, mit ihnen durchtanzen sie die Nächte und machen Ausflüge ans Meer. Doch Lee kämpft vor allem darum, in dieser Welt männlicher Genies selbst als Künstlerin ernst genommen zu werden. Und eines Tages muss sie sich entscheiden: zwischen ihrer Liebe und ihrer künstlerischen Selbstbestimmung … Whitney Scharer zeichnet das Porträt einer glanzvoll abgründigen Epoche und einer Frau, die sich nie vereinnahmen ließ. Stimmen zum Buch »In flammendem Stil erzählt Whitney Scharer von einer unvergesslichen Heldin und ihrem Weg als leidenschaftliche und unabhängige Künstlerin.« Celeste Ng   » ›Die Zeit des Lichts‹ erzählt die Geschichte einer Künstlerin, einer Freidenkerin, eines einzigartigen Lebens. Dieser Roman funkelt auf jeder Seite.« Paula McLain   »Scharer (…) destilliert Lee Millers Geschichte zu einem klaren und dabei immer betörendem Roman.« Entertainment Weekly

Die glanzvolle Liebesgeschichte zwischen Lee Miller und Man Ray – und die Wiederentdeckung einer einzigartigen Künstlerin Lee Miller hat ihr Leben als Vogue-Model in Amerika an den Nagel gehängt...


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AUSGABE Paperback
ISBN 9783608984170
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Licht- und Schattenseiten von Lee Millers Leben
1929. Das erfolgreiche Fotomodell Elizabeth Lee Miller ist gerade einmal 22 Jahre alt, als sie beschließt, von New York nach Paris zu gehen, um dort eine Karriere als Fotografin zu beginnen, denn das war schon immer ihr Traum. In Paris fühlt sich Lee erst einmal einsam, bis sie auf einer Party dem älteren bekannten Portraitfotografen Man Ray begegnet, der sie als Assistentin einstellt und ihr das Rüstzeug für ihren Traumberuf bietet. Doch bald schon entspinnt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung, die allerdings immer wieder von Rays Eifersuchtsattacken überschattet wird. Es dauert einige Zeit, bis Lee die Reißleine zieht und sich von Ray trennt, um unabhängig und ehrgeizig ihren eigenen Weg zu verfolgen. Im Zweiten Weltkrieg arbeitet sie als Militärkorrespondentin für die US-Army, dokumentierte die Befreiung der KZs Dachau und Buchenwald und lieferte Bildmaterial von der Invasion der Alliierten sowie der Befreiung von Paris…
Whitney Scharer hat mit „Die Zeit des Lichts“ einen sehr unterhaltsamen und packenden Roman vorgelegt, in dem sie Fiktion mit Tatsachen brillant vermischt und dem Leser nicht nur die Lebensgeschichte der Künstlerin, sondern auch die Person Elizabeth Lee Miller sehr nahe bringt, während sie gleichzeitig den damaligen Zeitgeist in ihrer Handlung wieder lebendig werden lässt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und fesselnd, der Leser gleitet an die Seite der jungen Frau, um unsichtbar ihren Fußabdrücken zu folgen und neben ihrem beruflichen Engagement auch ihr privates Leben kennenzulernen, wobei sowohl der Kampf mit ihren inneren Dämonen als auch der als Frau beeindruckt. Scharer zeichnet das Bild einer Frau, die als Kind missbraucht und im weiteren Leben von Männern immer wieder nur für deren eigene Ziele benutzt wird, jedoch durch ihre Durchsetzungskraft und Hartnäckigkeit sowie mit eigenem Talent etwas erreicht hat in einer Welt, die von Männern regiert und in der Frauen eine eigene Karriere verweigert wird. Die Autorin hat nicht nur bildhaft die Pariser Zeiten eingefangen, sondern transportiert auch deren Atmosphäre an den Leser weiter. So lernt er das brotlose Dasein eines Künstlers ebenso kennen wie die ausufernden Partys. Wechselnde Erzählperspektiven lassen den Leser eine Rückschau sowie ein Resümee der Künstlerin erleben, zeigt aber auch ihre innere Gefühlswelt auf.
Glaubwürdig und sehr authentisch hat Scharer ihre Charaktere gestaltet, sie sprühen vor Leben und machen es dem Leser leicht, sich der Hauptprotagonistin verbunden zu fühlen. Elizabeth Lee Miller ist schon in jungen Jahren durch ihre Modelltätigkeit eine bekannte Persönlichkeit. Doch das ist ihr zu oberflächlich, sie träumt vielmehr davon, etwas Eigenes zu erschaffen. Sie besitzt nicht nur Mut, sondern vor allem Durchsetzungsvermögen und Kampfgeist, der sie immer wieder antreibt. Aber auch einen gewissen Hang zum Egoismus kann man ihr nicht absprechen. Das Trauma des Missbrauchs in der Kindheit sowie die immer wiederkehrende dominierende Rolle der Männer in ihrem Leben haben sie geprägt und sie zu einer entschiedenen Frau gemacht, die aber anhand der Dinge, die sie im Krieg erlebt und dokumentiert hat, der optimistischen Lebensfreude beraubt wurde.
„Die Zeit des Lichts“ lässt den Leser nicht nur in eine vergangene Epoche abtauchen, sondern vor allem eine interessante Persönlichkeit näher kennenlernen, die ihrer Zeit weit voraus war. Hier wurden Fiktion und Wirklichkeit so fließend vermischt, dass der Leser während der Lektüre das Gefühl hat, Elizabeth Lee Miller gegenüberzusitzen und ihren Erlebnissen zu lauschen. Absolute Leseempfehlung für ein wunderbares Buch!

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Whitney Scharer schreibt im Nachwort zu ihrem Roman "Die Zeit des Lichts", sie habe Lee Miller und ihr Werk erst durch eine Ausstellung kennengelernt und fing dann an zu recherchieren…. Ähnlich geht es mir, ich bin erst durch diesen Roman so richtig auf diese exquisite Frau und Künstlerin aufmerksam geworden.

Der Roman beschreibt die Entwicklung Millers von der passiven Model-Schönheit zur künstlerischen Fotografin und dann weiter zur aufklärerisch arbeitenden Kriegsberichterstatterin.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, geschrieben fast durchgängig im Präsens, was eine gewisse Dynamik und Aktualität bewirkt, so als würden wir direkt am Leben der Protagonistin teilhaben - und doch hat es mich nie richtig gepackt, nie wirklich berührt. Und das liegt an der Schwerpunktsetzung, den es werden nur Millers drei Jahre als Geliebte des Fotografen und Künstlers Man Ray näher beleuchtet.

Zwar wird immer mal wieder in kurzen Rückschaukapiteln über ihre Zeit als Kriegsreporterin berichtet, doch geht das nicht tief genug und bleibt ohne Nachhall. So gelingt der Autorin die Umsetzung der entsetzlichen Dachau-Reportage in den Roman nicht und auch die Auswirkungen der Kriegsgeschehnisse auf die Fotografin sind nur zu erahnen. Ich hätte gerne über Lees "state of mind" in dem Moment - wo sie die Kamera hochhielt, wo das Grauen in den Fokus kam, wo sie abdrückte – gelesen, gefühlt und erfahren. Stattdessen wird ihre Liebe zu Man Ray in allen möglichen Variationen immer und immer wieder in den Vordergrund gerückt.

Man Rays künstlerische Bedeutung – insbesondere für die moderne Kunst – seine Techniken mit Rayografie und später mit der von Miller entwickelten Solarisation, tritt hier hinter ihren Kampf um Anerkennung bei der eitlen Surrealisten-Männerriege zurück. Eine Kooperation mit der avantgardistischen Fotografin Ilse Bing lehnte sie ab, denn "diese Frauen sind schlimmer als Männer. Mit Männern kann Lee wenigstens umgehen, sie kann mit ihnen flirten und sie dazu bringen, das zu tun, was sie will." Leider - die Entwicklung zur eigenständigen Künstlerin wird im Roman nicht schlüssig dargestellt und auch über ihre Rezeption anderer Kunstwerke und den Einfluss anderer Künstler erfahren wir nichts.
Alles in allem war das Buch doch lesenswert für mich, es hat auf leichte Weise mein Interesse zur eigenen Recherche geweckt und mich zur tieferen Beschäftigung mit Lee Miller angeregt - und das ist sehr gut.

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Klapptext: Die glanzvolle Liebesgeschichte zwischen Lee Miller und Man Ray – und die Wiederentdeckung einer einzigartigen Künstlerin Lee Miller hat ihr Leben als Vogue-Model in Amerika an den Nagel gehängt, um sich im Paris der 1920er Jahre als Fotografin neu zu erfinden. Inmitten der Pariser Boheme trifft sie auf den bekannten Porträtfotografen Man Ray. Die beiden werden ein schillerndes Liebespaar, doch Man Ray stellt sich Lees künstlerischer Freiheit immer wieder in den Weg. Bis die junge Frau sich entscheidet, ihre Kunst nicht länger einem Mann unterzuordnen. »Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren.
Fazit: Man begleitet in dieser Geschichte die junge Lee Miller nach Paris. Ausgerüstet mit dem Fotoapparat ihres Vaters. Geld hatte sie keines. Sie hat nur den Traum, eine berühmte Fotografin in Paris zu werden. Als sie Ray Man kennen lernt beginnt ein aufregendes und ergiebiges Liebesleben. Zu dieser Zeit feierte man lange Partys. Der Alkohol floss üppig. Beim Lesen erhält man einen guten Einblick in das Leben von Lee. Sie trägt seit dem siebten Lebensjahr ein Trauma mit sich herum. Was, das sollte der Leser selbst ergründen. Das Buch zu lesen lohnt sich sehr.

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Muse, Fotografin und mehr
Man sieht Lee Miller im Jahr 1966, in England. Wer ist die Frau, die sich in Alkohol flüchtet, sie schreibt und fotografiert nicht mehr, hat sich auf Kochrezepte spezialisiert. War das mal anders?
1929 kommt die 22-jährige nach Paris, unzufrieden mit ihrer Arbeit als Model in New York. Sie trifft den bekannten Fotografen Man Ray, assistiert und lernt bei ihm. Ihr Traum: selbst gute Bilder machen.
Whitney Scharer hat die Entwicklung Lee Millers aufgezeichnet, ihre Anstrengungen, Niederlagen, die Ungerechtigkeiten, denen sie ausgesetzt war, aber auch Erfolge und eine leidenschaftliche Liebe im Künstlermilieu der dreißiger Jahre. Nicht nur die Bohème mit Picasso und Cocteau, auch weniger bekannte Künstler kreuzen ihren Weg. Aber die wichtigste Person ist eben Man Ray, über dessen Besessenheit und Vereinnahmung viel zu erfahren ist. Sein egoistisches Verhalten macht wütend. Spannend zu lesen waren Lees Überlegungen zu bestimmten Bildkompositionen, ihre Motivsuche. Mehr hätte ich mir über die Entstehung der besonderen Fotos während ihrer Arbeit als Kriegsberichterstatterin gewünscht.
Vielfache Zeitsprünge erschwerten mir den Zugang zu dieser beachtenswerten Frau.
Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner, verlegt von Klett-Cotta.

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Whitney Scharer - Die Zeit des Lichts

zum Inhalt
Die glanzvolle Liebesgeschichte zwischen Lee Miller und Man Ray – und die Wiederentdeckung einer einzigartigen Künstlerin Lee Miller hat ihr Leben als Vogue-Model in Amerika an den Nagel gehängt, um sich im Paris der 1920er Jahre als Fotografin neu zu erfinden. Inmitten der Pariser Boheme trifft sie auf den bekannten Porträtfotografen Man Ray. Die beiden werden ein schillerndes Liebespaar, doch Man Ray stellt sich Lees künstlerischer Freiheit immer wieder in den Weg. Bis die junge Frau sich entscheidet, ihre Kunst nicht länger einem Mann unterzuordnen. »Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren, und so gibt sie ihre Modelkarriere in New York auf, um nach Paris zu ziehen. Geld oder einen Plan hat sie nicht, dafür aber eine Kamera, mit der sie die französische Hauptstadt erkundet.

Meinung
Dieses Buch hat mich in die Zeit zurückversetzt, als es bei der Fotografie noch ebenso um die Entwicklung eines Bildes ging wie um dessen Aufnahmen.
Mir gefiel, dass das Buch zwischen Lee in Paris mit Man Ray und ihrer Zeit als Kriegsberichterstatterin in London und Frankreich während des Zweiten Weltkriegs abwechselt.
Ich wusste nur sehr wenig über Lee Miller, bevor ich in diesen Roman eintauchen durfte.
Ich habe dieses großartige Buch verschlungen, und empfehel es gerne

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Elizabeth „Lee“ Miller hat in Amerika gemodelt. Doch sie wollte mehr. Sie wollte fotografieren. Sie ist erst 22 Jahre, als sie nach Paris kommt, wo sie als Assistentin des Fotografen Man Ray arbeitet. Schon bald beginnt eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Lee möchte auch Fotografin werden, doch Ray will das aus eifersüchtigen Gründen nicht. Er betrachtet sie weiterhin als Assistentin. Aber Lee ist eine starke Frau und sie geht ihren Weg. Bekannt wurde sie durch ihre Fotografien, die sie als Kriegsreporterin im zweiten Weltkrieg gemacht hat.
Mir hat dieser Roman gut gefallen. In jener Zeit war es Frauen kaum möglich, ihren eigenen beruflichen Weg zu gehen. Frauen sollten sich um Familie und Haushalt kümmern. Ein Beruf wurde daher als unnötig betrachtet. Falls sie aber versuchten, ihren Weg zu gehen und beruflich erfolgreich zu sein, so wurden die Leistungen nicht anerkannt und ihnen Steine in den Weg geworfen. Aber Lee lässt sich davon nicht beeinflussen, sie hat ihre Vorstellungen vom Leben und geht ihren Weg trotz aller Widerstände.
Auch wenn ein Großteil ihrer Geschichte von ihrer Beziehung zu Man Ray erzählt, so konnte man ihre Entwicklung doch gut verfolgen. Lee hat eine facettenreiche Persönlichkeit. Dabei ist sie keinesfalls fehlerlos, aber ich mochte sie dennoch. Besonders interessant war für mich ihre Zeit als Kriegsfotografin.
Ein interessanter Roman über eine faszinierende starke Frau, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchte.

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Die Neuerscheinungen dieses Jahr scheinen nur so vor starken und komplexen Frauenfiguren zu strotzen. Auch ich habe mich dem Zeitgeist hingegeben und den Debütroman „Die Zeit des Lichts“ von Whitney Scharer über die Fotografin, Reporterin und Freidenkerin Lee Miller gelesen. Vielen Dank @netgalleyde und @klettcottaverlag für das Rezensionsexemplar. 

»Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein«

Zu Beginn sind wir mit der bereits kranken und gelangweilten Lee auf ihrem Landgut. Sie soll einen Artikel über ihre Zeit mit Man Ray schreiben - und dies macht den Hauptteil des Werkes aus.

So folgen wir Lee durch das verruchte Paris der 1930er Jahre. Scharer erzählt von einer leidenschaftlichen als auch sehr abhängigen Liebe zwischen Lee und dem Fotografen Man Ray. In der Pariser Bohème findet sie mit 22 Jahren ihre Bestimmung, von einem Model hin zu einer eigenständigen Künstlerin, die sich entgegen der Konventionen gegen die patriarchalen Machtstrukturen auflehnt und am Ende lieber alleine ihre Botschaft an die Welt vermittelt.

 Die ersten Tage in Paris verlebt die junge Lee mit ihrer Kamera um den Hals um das spezielle Flair dieser Metropole einzufangen. Abgebrannt lernt sie den damals schon erfolgreichen Fotograf Man Ray kennen, der sie zu seiner Assistentin im Studio macht. Es dauert nicht lange und es entflammt eine große Liebe zwischen den Beiden. Neben all den großen Namen wie Picasso, Cocteau etc. versucht sie selbst sich auch einen Namen zu machen. Doch je besser Lee wird, desto obsessiver versucht Man Ray sie zu beherrschen - bis er irgendwann die Grenzen von ICH und DU nicht mehr erkennt. Dies gelingt ihr erst in den Kriegsjahren 44/45, in denen Lee als Kriegsreporterin arbeitet. Besonders bekannt sind die Bilder von der Befreiung eines Konzentrationslagers. Diese Erlebnisse kann sie nie ganz hinter sich lassen. Auch nicht als sie hoch betagt endlich in einer Ausstellung ihre langersehnte Würdigung erhält. 

Scharer hat für diese historische Biografie eines bewegten Lebens sehr fundiert und differenziert recherchiert und den Figuren Leben mit Ecken und Kanten eingehaucht. Keiner der Charaktere hatte für mich jedoch Identifikationspotenzial. Jedoch kann man vor Lee nur den Hut ziehen, wie sie sich in der von Männer dominierten Welt zu Wehr setzt. Bei den gezeichneten Männern ist mir da tatsächlich manchmal sauer aufgestoßen. Diese Bevormundung, Inbesitznahme und körperliche „Leibeigenschaft“ die sich die Männer anheim werden ließen, ist einfach nur gruselig. Lee ist eine Heldin in der Grauzone. Ihr Wesen hat schwere Spuren vom Krieg abbekommen, welche sich in ihrer Zerrissenheit widerspiegeln. Der Roman war fesselnd aber auch beklemmend in seiner eigenen subtilen Art.

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Whitney Sharer: Die Zeit des Lichts

Lee Miller und Man Ray waren nur kurz liiert. Und beeinflussten sich und ihre Kunst dennoch in besonderem Maße. Davon und von Lee Miller im Besonderen erzählt Whitney Sharer in „Die Zeit des Lichts“.

Vom Modell zur Fotografin

Das Buch beginnt in der englischen Provinz. Lee Miller beschäftigt sich hier mit der Zubereitung von Essen und dem Trinken. Sie steht vor dem beruflichen Aus, weil es ihr seit Jahren nicht mehr gelungen ist, etwas Vernünftiges zu schreiben und zu fotografieren. Sie ahnt und ihre Freunde wissen es: Ursache ist das Trauma, das sie als Kriegsberichterstatterin erfahren hat.

Da erscheint ihr der Auftrag, über ihre Zeit mit Man Ray zu berichten, wie eine Chance. Also machen wir den Zeitsprung in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts und treffen mit Lee den Künstler Man Ray. Dazwischen führen uns weitere Zeitsprünge in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Lee sich freiwillig als Kriegsberichterstatterin meldet.

Bei Man Ray lernt das ehemalige Modell wie man fotografiert. Gemeinhin gelten die beiden Künstler als Erfinder der Solarisation, einer Art Umkehrung der Farben auf einem Foto. Die Beziehung ist gleichermaßen leidenschaftlich wie tragisch.

Von der Fotografin zur Kriegsberichterstatterin

Lee Miller zeigt viele Gesichter. Als Kind missbraucht, als Modell auf „Haut“ reduziert und als Fotografin und Kriegsberichterstatterin als Künstlerin anerkannt. Daneben ist sie eine entschlossene Frau, die immer auf der Suche nach dem Neuen, nach dem Reiz und nach der Kunst ist. Whitney Sharer gelingt es, diese Facetten von Lee Miller einzufangen und wiederzugeben.

Als eine Art Motto von Millers Leben könnte das Zitat aus dem Buch gelten: „Es hat keinen Sinn etwas zu lieben, wenn es einem doch wieder genommen wird.“ So geht Erfolg, Liebe und Glück bei Lee Miller immer zusammen mit Rückschlägen, Verletzungen und Niederlagen.

Eindrucksvolle Biografie über eine besondere Frau

Lee Miller war ein besonderer Mensch. Eine Frau, die die Welt beeinflusst hat. Whitney Sharer hat Miller mit „Die Zeit des Lichts“ eine Erinnerung gesetzt, die nachwirkt, die Lust darauf macht, sich mehr und länger mit diesem Menschen zu befassen.

Whitney Sharer: Die Zeit des Lichts
Klett-Cotta 2021
Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner
E-Book

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Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Super schöner Schreibstil, tolle Beschreibung der Protagonisten, hat mir sehr gut gefallen.

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In ihrem Debütroman schildert Whitney Scharer die jungen Jahre von Lee Miller. Sie machte sich einen Namen als Fotografin und Kriegsreporterin. Mit 22 Jahren beschliesst sie ihre erfolgreiche Modelkarriere zu beenden, um nach Paris zu gehen und als Fotografin durchzustarten. Auf einer Opiumparty lernt sie Man Ray, einen bekannter Fotografen, kennen. Als Assistentin lernt sie bei ihm das Handwerk einer Fotografin. Später verlieben sie sich die beiden ineinander.

Aus dem Buch steigt der Zeitgeist der damaligen Zeit. Man trinkt Absinth und Lillet, isst Moules mariniéres, besucht Literatursalons. Lee begegnet den Künstlern jener Zeit Jean Cocteau, Nusch und Paul Élurad und André Breton. Auch Man Rays Reaktion auf Lees Talent und Erfolge ist typisch für jene Zeit. Eine Frau, die sich einem Mann vor die Sonne stellte, wurde kleingemacht.

Whitney Scharer konzentriert sich vor allem auf die Arbeits- und Liebesbeziehung von Lee Miller und Man Ray. Dazwischen gibt es Zwischenberichte aus ihrer Zeit als Kriegsreporterin, die sich allerdings nicht so recht in die Geschichte einfügen wollen.

Ich mochte das Buch sehr, weil ich Geschichten mag, in denen Fiktion und Historie verschmelzen. Nach jedem Unterbruch, brauchte ich jedoch ungewöhnlich lange bis ich wieder den Einstieg gefunden hatte. Das fördert nicht gerade den Lesegenuss.

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Whitney Scharer begleitet Lee Miller durch ihre Pariser Zeit. Als Rahmen dienen Szenen ihrer zweiten Ehe, verflochten mit Alkoholkrankheit und Depression. Eingestreut werden Szenen ihrer Tätigkeit als Kriegsberichterstatterin und Fotojournalistin in schwersten Zeiten. Sie fotografierte zerbombte Städte (Köln) und die Befreiung der KZs Dachau und Buchenwald.
Herausgekommen ist ein spannender, sehr feinfühlig geschriebener Roman, der die (surrealistische) Künstlerszene um Man Ray und Jean Cocteau im Paris der 1930er eindrucksvoll schildert.
Die beklemmende Stimmung gegenüber dem Vater wird stark spürbar; Lee war als Kind von einem Bekannten der Eltern missbraucht und mit Gonorrhö infiziert worden ... ihre auf die "Liebe" des Vaters zur Tochter eifersüchtige und selbst drogenabhängige Mutter und ihr Vater ahndeten den sexuellen Übergriff nicht - der Vater nutzte sogar unter dem Vorwand, Lees Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, ihre Verletztheit und Abhängigkeit aus, um zahllose Nacktfotos des Kindes und der Jugendlichen anzufertigen. Diese Beklemmung kommt zurück, als der Vater plötzlich in Paris auftaucht und Man Ray auffordert, sie beide zu fotografieren. Ich kann nur jedem raten, unter Google-Bilder diese Fotos anzuschauen.
Die Bewunderung für Man Ray, aber auch die sich aus biografischen und zeitgeschichtlichen Gründen entwickelnde Abhängigkeit Lees von Man wird sehr eindrucksvoll beschrieben. Auch, wie sich das Besitz- und Überlegenheitsdenken Rays Lee gegenüber immer mehr verschärft und schließlich zum Bruch führen muss.
Scharer ist eine Meisterin des kreativen Schreibens, und zwar erfreulicherweise, ohne dass man über Stilmittel stolpert.
Das einzige, das im Buch fehlt, sind ein paar Bilder der echten Lee. Dass diese in einen stark fiktionalen Text nicht passen, ist andererseits auch klar. Der Teil, in dem Ray und Miller auseinanderdriften, ist beklemmend und meines Erachtens zu lang bezogen auf den nur drei Jahre langen gemeinsamen Lebensabschnitt. Da habe ich einige Abschnitte nur überflogen.
Beängstigend fand ich den allgegenwärtigen Alkoholbissbrauch!
Auf jeden Fall ist das Buch lesenswert, psychologisch, literarisch und kunsthistorisch hervorragend.

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Das Buch erzählt die Geschichte der Amerikanerin Lee Miller, die oft nur als Anhängsel des berühmten Künstlers Man Ray angesehen wird. In dem Buch wird ihre gemeinsame Zeit, sowie Millers Weg zur einer eigenständigen und kunstfertigen Fotografin erzählt.
Manchmal ist das ganze sehr auf das Intimleben der beiden und das ständige Hin und Her in ihrer Beziehung fokussiert. Die Einwürfe über Millers Zeit als Kriegsfotografin währen des Zweiten Weltkriegs zeigen eine weitere interessante Facette dieser Pionierin ihrer Zeit und ihres Metiers - sie sind allerdings leider zu kurz und zu sporadisch.
Alles in allem ist es dennoch ein lesenswertes Werk über eine außergewöhnliche Frau und Künstlerin.

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Ein Liebes- und Künstlerroman im Paris der dreißiger Jahre über die Fotografin und Reporterin Lee Miller und den berühmten Fotograf Man Ray In ihrem spektakulären Debütroman erzählt Whitney Scharer vom Leben der Fotografin Lee Miller. Sie schildert die Pariser Bohème der Dreißigerjahre, Lee Millers Liebesbeziehung mit Man Ray und ihre Arbeit als Kriegsreporterin. Vor allem aber zeigt sie eine Frau, die sich weigerte, in jemandes Schatten zu stehen, und die sich als selbstbewusste Künstlerin behauptete. »Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren, und so gibt sie ihre Modelkarriere in New York auf, um nach Paris zu ziehen. Geld oder einen Plan hat sie nicht, dafür aber eine Kamera, mit der sie die französische Hauptstadt erkundet. Inmitten der schillernden Künstlerwelt der Dreißigerjahre verliebt sie sich in den ebenso genialen wie eifersüchtigen Man Ray, der sie als Assistentin einstellt und sie in seinem Studio unterrichtet. Ihre Freunde sind Picasso und Cocteau, mit ihnen durchtanzen sie die Nächte und machen Ausflüge ans Meer. Lee jedoch kämpft vor allem darum, in dieser Welt männlicher Genies selbst als Künstlerin ernst genommen zu werden. Berühmt wird sie erst in den Kriegsjahren und mit den Fotografien, die sie im besiegten Deutschland macht, in den befreiten Konzentrationslagern und in Hitlers Badewanne. Whitney Scharer zeichnet das Porträt einer glanzvoll abgründigen Epoche und einer Frau, die sich nie vereinnahmen ließ. Stimmen zum Buch »In flammendem Stil erzählt Whitney Scharer von einer unvergesslichen Heldin und ihrem Weg als leidenschaftliche und unabhängige Künstlerin.« Celeste Ng » ›Die Zeit des Lichts‹ erzählt die Geschichte einer Künstlerin, einer Freidenkerin, eines einzigartigen Lebens. Dieser Roman funkelt auf jeder Seite.« Paula McLain »Scharer (…) destilliert Lee Millers Geschichte zu einem klaren und dabei immer betörendem Roman.« Entertainment Weekly.

Was für ein wunderschönes Buch, es hat mich sehr berührt und zählt für mich zu meinen Lieblingsbüchern des Jahres. Ich möchte es unbedingt weiter empfehlen.

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