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Jenseits der See
Roman | »Ein Roman wie ein existentieller Blitzeinschlag« Kulturzeit
von Paul Lynch
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Erscheinungstermin 12.07.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
»Ein exquisiter, minutiöser, kraftvoller Roman« David Mitchell
Vor der Küste Mexikos werden zwei Männer in ihrem Fischerboot in einem Sturm auf die offene See getrieben. Wie schon in »Das Lied des Propheten«, geht es in diesem Roman von Booker-Prize Gewinner Paul Lynch um alles. Um Überlebenswillen, Einsamkeit und die menschliche Existenz im Angesicht der Katastrophe.
Der Fischer Bolivar lebt ein einfaches, unbeschwertes Leben. Im Gegensatz zu seinen Kollegen beginnt er seinen Tag meist erst mittags, raucht viel und trinkt Bier bei Rosa, der Frau, in die er verliebt ist. Er will gerade zu seinem Fang aufbrechen, als er von den Dorfbewohnern vor einem aufkommenden Sturm gewarnt wird. Aber Bolivar fährt entgegen jeder Vernunft an diesem Tag zur See. Er nimmt Hector mit, einen jungen Fischer, der das zusätzliche Geld gut gebrauchen kann, das Bolivar ihm für das Wagnis bietet. Obwohl er Angst vor dem Sturm hat, lässt er sich auf den Job ein. Als sie der Sturm aufs offenen Meer treibt, blicken sie gemeinsam – und doch jeder für sich – dem Untergang ins Auge. »Jenseits der See« zeichnet ein eindringliches Bild der menschlichen Psyche und geht der Frage nach, wie man es schafft, die Hoffnung in einer aussichtslosen Situation nicht zu verlieren.
»Ein exquisiter, minutiöser, kraftvoller Roman« David Mitchell
Vor der Küste Mexikos werden zwei Männer in ihrem Fischerboot in einem Sturm auf...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608966886 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 192 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Fantastisch
Paul Lynch, kenne ich von seinem Booker Preisbuch Das Lied des Propheten.
Den Roman, Jenseits der See, hat er schon vorher geschrieben, es wurde erst jetzt übersetzt.
Der Autor versteht es wunderbar die Charaktere der Personen zu erfassen.
Oliver Bolivar fährt trotz Sturmwarnung aufs Meer. Er nimmt den jungen Hektor mit.
Sie werden aufs offene Meer getrieben. Das Boot lässt sich nicht mehr steuern, so treiben sie Monate dahin.
Dabei erfährt man auch, was so alles im Meer schwimmt.
Paul Lynch streut immer wieder Zweifel ein, das ich nicht weiß, was Wirklichkeit ist, oder was der Phantasie Olivers entspringt.
Ich kann da nur eine gute Leseempfehlung geben.

Paul Lynch schreibt in seinem ganz eigenen Stil über Ausnahmesituationen. Das macht er so gut, dass er derzeit einer meiner favorisierten Autoren ist. Mit seinen Geschichten bewegt er sich an der absoluten Grenze des Ertragbaren, sie sind wie existentielle Blitzeinschläge.

Intensiv, poetisch, berauschend - es geht um das große Ganze, das nackte Überleben, der Mensch und die Natur, der Mensch und der Mensch, die Grenzen der Welt.
Für mich Booker-Preis würdig und -verdächtig. Erinnert von der Ausgangslage an Hemingway, sprachlich aber eher an Poesie, an Virginia Woolf oder Thomas Mann - hervorragend und eine klare Leseempfehlung.

dem Autor gelingt es hier auf gefühlvolle Weise, Facetten der menschlichen Pysche in Extremsituationen zu zeichnen. die Geschichte mutet mit einer schon fast dystopischen Grundstimmung an und der Überlebenskampf hat mich sehr in seinen Bann gezogen. definitiv werde ich weitere Werke des Autors lesen!

Bolivar fuhr niemals ohne seinen zweiten Mann Angel zum Fischen. Als Angel an diesem Tag nicht zur Arbeit kommt, fährt Bolivar trotz ausdrücklicher Warnung seines Chefs vor dem nahenden Sturm mit dem unerfahrenen Hector hinaus. Hectors Vater war ein Vetter von Arturos zweitem Mann Ernesto, so ging das eben. Andere Boote bleiben im Hafen, Bolivar jedoch ist überzeugt, dass er als besserer Mann mit dem besseren Boot wie immer weiter hinaus fahren kann als andere Fischer. Weiter hinaus bedeutet, dass er in ein Fanggebiet fährt, in dem geschmuggelt und illegal Müll verklappt wird – und das so weit entfernt liegt, dass im Notfall niemand den Männern zur Rettung nachfahren wird. In diesem Niemandsland bleibt Bolivars Boot tatsächlich liegen – und der erfahrene wie der unerfahrene Fischer hat jeweils seinen unabwendbaren Tod vor Augen. Bolivar fischte aus einem Panga, einem offenen Motor-Boot für die Küstenfischerei, das nun in der Strömung treibt. Auch wenn sie hier draußen Regenwasser auffangen und Fische und Vögel mit der Hand fangen, können sie in dem Gewässer voller Haie keine Rettung erwarten. Wahn und Wirklichkeit verschwimmen, Luftspiegelungen gaukeln den Männern eine Fantasiewelt vor. Ihre unmittelbare Umgebung konfrontiert die Schiffbrüchigen mit den Folgen menschlichen Handelns: die gefangene Schildkröte hat den Magen voller Plastikpellets; eine schwimmende Styroporplatte ist zum Lebensraum von Muscheln geworden. Beide Männer grübeln über an Land zurückgelassene nahe Menschen; Hector über seine Freundin, der gealterte Bolivar über Partnerin und Tochter, die er im Streit verließ.
Fazit
„Jenseits der See“ lässt zunächst an einen alten Mann und seinen größten Fisch denken. Der zugleich wortkarge wie poetische Roman zeigt jedoch auch ein vom Menschen zerstörtes Ökosystem, das den nahenden Tod der Fischer beschleunigen wird …

,Der Ozean ist. Auch du bist. Aber der Ozean ist immer, er ist nie nicht" Zwei Fischer fahren trotz Sturmwarnung hinaus aufs Meer.
Bewusst gehen sie das Risiko ein und werden vom Sturm weit von der Küste abgetrieben. Der Kampf ums Überleben beginnt, noch ist Hoffnung auf Rettung. Sie fangen Fische, haben noch Trinkwasser aber die Tage werden zu Wochen, dann zu Monaten.
Die Novelle hat kurze, fast fragmentarische Sätze, sie sind ineinander verkantet, bieten keinen Spielraum für Andeutungen.
Dieses Boot auf der tiefen See und oben der unendliche Himmel.
Alles verschwimmt ineinander. Grenzen fließen, innen wie außen.
Hector der jüngere gibt sich früh auf. Bolivar kämpft vor allem mit sich und seiner Vergangenheit. Das ist schwer zu lesen, aber das ist für mich hohe Literatur. Mein Lesehorizont schrumpfte zusammen zu dem Boot mit den zwei Männern. Nichts außer den beiden sah ich vor mir. Ich fühlte mich, als ob ich dort mit ihnen im Boot sitze, sehe die Kerben der vergangenen Tage, die Hector in den Rumpf schnitzt . Spüre die Agonie, die Einsamkeit, die Hoffnungslosigkeit, die Erkenntnisse, die beide in dieser Situation über sich selbst erfahren. Ein Text, der mir einiges abverlangt hat, den ich aber nicht missen möchte.
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