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Onigiri
von Yuko Kuhn
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Erscheinungstermin 22.07.2025 | Archivierungsdatum 18.08.2025
Hanser Verlag | Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
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Zum Inhalt
Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen...
Eine Anmerkung des Verlags
Bitte veröffentlichen Sie außerhalb dieser Plattform keine Rezensionen vor dem ET (22.07.2025).
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783446283114 |
PREIS | 23,00 € (EUR) |
SEITEN | 208 |
Links
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

🌟🌟🌟🌟🌟 5 von 5 Sternen – Zart, tiefgründig und bewegend: Eine literarische Reise zwischen Erinnerungen, Kulturen und Generationen
„Onigiri“ von Yuko Kuhn ist ein stilles, poetisches Meisterwerk über Abschied, Identität und das fragile Band zwischen Mutter und Tochter. In einer leisen, aber eindringlichen Sprache erzählt Kuhn von einer Rückreise nach Japan, die zur Reise in die Vergangenheit und in das Herz einer zerrissenen Familie wird.
🍙 Worum es geht:
Als Akis demenzkranke Mutter Keiko durch den Tod der Großmutter mit ihren Wurzeln konfrontiert wird, entscheidet sich Aki – mit aller Unsicherheit und Verantwortung – für eine letzte gemeinsame Reise nach Japan. Was als belastende Pflicht beginnt, entfaltet sich allmählich zu einer zarten, heilenden Begegnung mit der Vergangenheit. Zwischen Tatami-Matten, alten Fotos und Schüsseln mit Miso-Suppe beginnt Keiko, sich zu erinnern – und Aki beginnt, neu zu verstehen.
💫 Stärken des Romans:
Feinfühlige Darstellung von Demenz:
Kuhn nähert sich der Krankheit mit großem Respekt und literarischer Sensibilität. Keiko ist keine „Kranke“, sondern eine komplexe Frau, deren Erinnerungen durch Ort, Geschmack und Sprache reaktiviert werden. Besonders bewegend sind die Momente, in denen Aki ihre Mutter plötzlich wieder „sieht“ – klar, mutig, humorvoll.
Kulturelle Zwischentöne:
Die Spannungen und Missverständnisse zwischen deutschem Pragmatismus und japanischer Emotionalität, zwischen Sprachverlust und Sprachfindung, ziehen sich wie ein feines Band durch die Erzählung. Kuhn gelingt es, diese Themen nicht plakativ, sondern leise und vielschichtig zu vermitteln – wie ein traditioneller Haiku.
Die Kraft von Ritualen und Essen:
Der Titel „Onigiri“ – das schlichte, handgeformte Reisbällchen – steht sinnbildlich für das ganze Buch: unscheinbar, aber nährend, mit Liebe gemacht, ein Anker der Erinnerung. Das gemeinsame Essen wird zu einem Ort der Verständigung über Generationen hinweg.
Sprachlich schlicht und doch kunstvoll:
Kuhns Stil ist unaufgeregt, fast meditativ. Sie braucht keine großen Gesten, um tiefe Emotionen hervorzurufen. Zwischen den Zeilen liegt so viel Wärme, Wehmut und versöhnliche Klarheit, dass man das Buch mit einem stillen Seufzen schließt.
📘 Fazit:
„Onigiri“ ist ein literarisches Kleinod – zärtlich, reflektiert und zutiefst menschlich. Es geht um Herkunft, Entwurzelung, das Alter, den Verlust – aber vor allem um das Wiederfinden von Nähe, wo man sie längst verloren glaubte.
Ein berührender Roman für alle, die interkulturelle Geschichten, stille Charakterentwicklungen und die Poesie des Alltags lieben.
Unbedingt lesen – und danach vielleicht Onigiri essen.

Eine Japanerin in Deutschland
Die Schriftstellerin Yuko Kuhn hat mit ihrem Roman, Onigiri, eine schöne deutsch japanische Familiengeschichte geschrieben.
Die Autorin hat einen ähnlichen Hintergrund wie ihre Protagonistin Aki.
Sie beschreibt authentisch die Demenzerkrankung Akis Mutter Keiko und wie man sich als Angehöriger fühlt, wenn immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden. Es dauert meist lange, bis man den richtigen Dreh findet.
Wunderbar finde ich die Rückblicke, wie die japanische Mutter, als junge Frau, nach Deutschland kommt.
Man bekommt sogar einen Einblick in die japanische Küche. Schon im Titel sind es die Reisebällchen und in dem Roman werden sie immer wieder gegessen.
Erschreckend empfinde ich die vielen psychischen Probleme der Familie. Der Vater leidet schon früh an Depressionen und auch Aki und ihr Bruder brauchen psychologischen Beistand.
Das hat die Autorin mit viel Gefühl eingebracht. Es ist eine vielschichtige sensibel erzählte Geschichte.

Bis auf das etwas abrupte Ende bin ich restlos begeistert von diesem Roman. Sehr geschickt verknüpft die Autorin die Szenen der Reise mit der dementen Mutter nach Japan mit Rückblicken in die Geschichte der deutsch- japanischen Familie. Das Aufeinanderprallen dieser beiden sehr unterschiedlichen Kulturen wird generationsübergreifend anschaulich und berührend beschrieben. Ein Buch nicht nur für Japanfans!

In knapp 200 Seiten erfahren wir die Geschichte einer deutsch-japanischen Familie. Um genauer zu sein, die von Aki und ihrer dementen Mutter. Als die Großmutter verstirbt, beschließt Aki eine Reise mit Keiko nach Japan zu unternehmen. Plötzlich leuchten Erinnerungen auf, die wir Leser*innen in verschiedenen Einblicken erfahren und neu mit erleben dürfen. Kuhn schafft ein eindrückliches Zusammenspiel aus Migration, Verlust, psychischen Erkrankungen, sozialen und gesellschaftlichen Diskrepanzen innerhalb und außerhalb der Familie. Diese Kontraste, aber auch Vergleiche, die Yuko Kuhn zwischen den vielfältigen Charakteren aufzeigt, sind beeindruckend beschrieben. Wie ein Puzzleteil setzt sich die Erzählung zusammen, alle Figuren erhalten dadurch an Dichte und Komplexität, und werden somit wahrhaftig und lebendig. Ebenso ist die Demenz der Mutter sehr nahbar und doch schonungslos ehrlich dargestellt. Yuko Kuhns Schreibstil hat sein ganz eigenen angenehmen Klang, welcher sehr präzise und wirkungsvoll nachhallt. Bisher habe ich leider wenig über deutsch-japanische Familien gelesen und bin diesem Buch sehr dankbar, Neues gelernt zu haben.