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Die Hummerfrauen
Roman | »Das Buch des Sommers, schon der erste Satz führt ins Leseglück.« Angela Wittmann, BRIGITTE
von Beatrix Gerstberger
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Erscheinungstermin 26.06.2025 | Archivierungsdatum 06.08.2025
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Zum Inhalt
Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft: drei Frauen in Maine
»Ich kann dir nichts über das Meer beibringen«, hatte Ann einmal zu Mina gesagt. »Du spürst es oder eben nicht. Am Ende ist es mit dem Meer wie mit dem Leben, man muss alles allein herausfinden. Andere können dich auf dem Weg nur begleiten.«
Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Mina jedes Jahr auf einer kleinen Insel in Maine, gemeinsam mit ihren Eltern und dem großen Bruder. Auf Eagle Island fühlte sich das Leben frei und leicht an: Mina streifte mit dem Fischerjungen Sam durch die Kiefernwälder, sammelte Muscheln und Vogelfedern, während die Erwachsenen die Tage am Strand und auf Gartenpartys vorbeiziehen ließen. Doch ein schicksalhafter Sommertag veränderte alles, die Wege von Mina und Sam trennten sich.
Ein eindringlicher und berührender Roman über eine große Liebe, die für immer im Schatten der Vergangenheit steht
Nun, fast zwanzig Jahre später, ist Minas Familie durch den plötzlichen Tod des Bruders zerbrochen. Sie hat allen Halt verloren, auch sich selbst ist sie fremd geworden. Und sie weiß: Ihre Suche nach sich selbst muss an jenem Ort beginnen, an dem sie zum letzten Mal glücklich war. In Maine, so hofft sie, wird sie endlich herausfinden, warum die Familie die Insel nach diesem Sommer für immer verließ und nie wieder zurückkehrte.
Stürmisch wie das Leben, tief wie das Meer
Mina strandet in einem Hummerfischerdorf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Die 72-jährige Ann lebt seit der Trennung von ihrer Lebensgefährtin allein in einem großen Haus am Wasser, nur ein seltener blauer Hummer namens Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Julie ist Mitte 50 und musste sich ihren Platz in der männlich geprägten Dorfgemeinschaft hart erkämpfen. Sie packt an, wo es nötig ist und nimmt kein Blatt vor den Mund, aber ihre Gefühle für den Fischer Nat kann sie aufgrund alter Verletzungen nicht zulassen.
Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz eines inspirierenden Romans über Liebe, die Kraft weiblicher Gemeinschaft – und die Frage, ob die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt
Mit Ann und Julie fährt Mina hinaus aufs Meer, von ihnen erfährt sie Wärme und ein noch nie gekanntes Gefühl von Zugehörigkeit. Dann begegnet sie jedoch Sam wieder. Die tiefe Verbindung aus Kindheitstagen ist vom ersten Moment an wieder spürbar: Mina und Sam verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber auch Sam kämpft mit seiner Vergangenheit, denn auch seine Familie war nach jenem schicksalhaften Sommer nicht mehr die, die sie einmal war.
»Wusstest du, dass ein Hummer nur deshalb fast hundert Jahre alt werden kann, weil er sich alle zwei bis drei Jahre häutet? Er stapelt einfach ein Leben auf ein nächstes, ohne zwischendurch den Tod reinzulassen. Er wächst sein Leben lang weiter und muss deshalb regelmäßig den alten Panzer abwerfen, damit er nicht zerquetscht wird. Klingt nicht schön, ist aber die größte Weisheit, die der alte Mr. Darcy mir mitgegeben hat.«
»Ein literarischer Pageturner voller Wärme, Humor, Menschenkenntnis und ein umwerfendes Romandebüt. Das Buch des Sommers, schon der erste Satz führt ins Leseglück.« Angela Wittmann, BRIGITTE
Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft: drei Frauen in Maine
»Ich kann dir nichts über das Meer beibringen«, hatte Ann einmal zu Mina gesagt. »Du spürst es oder eben nicht. Am Ende ist es mit dem Meer...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783423284769 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 400 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Als Ann mit ihrer Liebsten Carolyn vor Jahren auf die fiktive Insel Eagle Island in Maine zog, wollten die Frauen in erster Linie dem Tratsch der Kollegen über ihre Beziehung entkommen - und Ann gab dafür ihre Professorenstelle auf. In der Gegenwart 20 Jahre später erreicht in Seattle Mina Gray und ihre Tochter Luca die Nachricht von Anns Tod und die Aufforderung zur Beisetzung auf die Insel zu reisen. Nach der Pleite ihres gemeinsamen Gemüseladens kaufte Ann ein Hummerboot samt Fangkörben und leitete damit als Fremde auf der Insel einen Strukturwandel ein. Bis dahin arbeiteten zwar gelegentlich Frauen auf Hummerbooten, doch an der Teilung in Männerarbeit an Bord und Frauenarbeit an Land hielt der „norwegisch-schottische Fischer-Adel“ lange fest. Söhne arbeiteten seit früher Kindheit schwer körperlich Seite an Seite mit Vätern und Brüdern; was an Land getan werden musste, leisteten Frauen, vom Leuchtturm, Schule, Bücherei bis zur Postzustellung. Fischer brauchten eine Frau, die um 3.00Uhr mit ihnen aufsteht, Brote schmiert, kocht, wäscht und Kinder zur Welt bringt. So ist es im Ort nur logisch, dass der verwitwete Ellis zügig verkuppelt wird, um versorgt zu sein, für seine Generation ist keine andere Lebensform vorstellbar. Da bis heute an allen Küsten das Meer zahlreiche Frauen zu Witwen macht, wird es jedoch, allein aufgrund der Bevölkerungsstatistik, auch andere Lebensweisen gegeben haben. Grabstein-Inschriften auf Friedhöfen von Fischerdörfern könnten davon erzählen. Als Anns Liebste sie verlässt und nie wieder von sich hören lässt, begnügt sich die Verlassene damit, dass sie nur ein einziges Mal geliebt hat, und arbeitet weiter als Hummerfischerin.
Auch an Julie und ihre direkte Art wird die Inselgemeinschaft sich gewöhnen müssen, die nach einem schweren Unfall ihren Beruf aufgeben musste, den Hummerfang als Achtermann beim alten Nat lernte und nun auf ihrem eigenen Boot arbeitet. Mit Ann und Julie kündigen sich Veränderungen an, für die längst nicht alle Inselbewohner bereit sind.
Als die knapp 30jährige Mina in der Gegenwart mit dem Kajak kentert, zieht Ellis Jones sie aus dem Meer und legt sie Ann wie eine Meerjungfrau zu Füßen. Mina, die den Unfalltod ihres Bruders Christopher vor wenigen Monaten noch nicht verarbeitet hat, erhofft sich mit der Flucht an den Urlaubsort ihrer Kindheit Heilung. So schließt sich ein Kreis; denn die Grays hatten jahrelang die Sommer auf Eagle Island verbracht. Besonders Vater Richard, hilfsbereit, umgänglich und eng befreundet mit Ellis, hätte sich gern als Fast-Einheimischer gesehen. Nachdem im Sommer 1982 Christophers Freund Jack Ellis ertrinkt und die Grays überstürzt abreisen, bricht der Kontakt zwischen den Familien ab. Die Grays kehren nicht wieder auf die Insel zurück. Bis heute lässt das komplizierte Verhältnis zwischen Mina und ihrer Mutter kein Gespräch darüber zu, was damals passiert sein kann. Dass die Kluft zwischen Fischern und Urlaubern bei aller Liebe für die Insel kaum überwindbar ist, lässt sich am Verhältnis der Grays und der Jones verfolgen. In ihrer Beziehung zu Jacks erwachsenem Bruder Sam, dem Mina als Kind eng verbunden war, kündigt sich jedoch für Mina ein Neubeginn an.
Beatrix Gerstberger gibt ihren Leser:innen Einblick in die eingeschworene Gemeinschaft eines kleinen Fischerortes, in dem nur überleben kann, wer zupackt, wenn es nötig ist, auch wenn man sich die Aufgabe nicht ausgesucht hat. Einfach mal zu schweigen, erweist sich hier als hohe diplomatische Kunst. Mina wird lernen, dass man auf der Insel nicht in der Vergangenheit gräbt und hier anders getrauert wird, als sie es sich vorgestellt hat.
„Hummerfrauen“ wirkt mit von See heran kriechendem Nebel und dem Geruch von Holzöfen, der die Jahreszeit anzeigt, sehr stimmungsvoll und schuf mir so einen neuen Sehnsuchtsort. In zahlreichen Paarungen geht es um Fortgehen und Heimkehren, Rollenzuschreibungen, Klassengesellschaft, Überalterung, alte Geheimnisse, Verluste (besonders auch die von körperlicher Leistungsfähigkeit) und Neuanfänge. Als Person hat mich Richard Gray sehr berührt, der in seiner Lebensspanne auf der Insel vermutlich ein Fremder bleiben muss, selbst wenn er sich dort dauerhaft niederlassen würde. Wenig begeistern konnte mich dagegen die in US-amerikanischen Texten überstrapazierte Konstruktion der selbstbezogenen Kühlschrankmutter in der Person von Judith Gray, unter der besonders Mina zu leiden hat. Zahlreiche lose Enden auf privater, beruflicher und gemeinschaftlicher Ebene werden am Ende sorgfältig miteinander verknüpft. Ein Faden zum Ökosystems Küstengewässer hätte dem Buch gut gestanden; denn dessen Schutz bleibt Lebensgrundlage der Bewohner.
Fazit
Mit fein gezeichneten Figuren ein Roman über Ideal und Realität an einem Sehnsuchtsort am Meer, zugleich ein kluges Buch über Trauerprozesse und Neuanfänge.

Ein bewegender Roman über drei willensstarke Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die eine tiefe Freundschaft verbindet und sehr füreinander einstehen. Gemeinsam durchleben sie Höhen und Tiefen. Klare Leseempfehlung!

Bis jetzt mein Sommer-Lieblingsbuch! Über drei starke Frauen die ihren eigenen Weg gehen und sich dabei unterstützen.

Ich habe dieses Buch geliebt!
Mich haben harte Elizabeth Strout Vibes ereilt.
Ich habe das Buch fühlen, riechen und schmecken können.
Die Landschaftsbeschreibungen, die Arbeit auf den Hummerbooten, die Feriengäste, die Frauen... wunderbar!
In meinem Kopf lief dazu ein Spielfilm ab, den ich mir ganz dringend mit einem tollen Soundtrack ins Kino wünsche.
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Fantasy & Science Fiction, New Adult