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Buchcover für Die Hummerfrauen

Die Hummerfrauen

Roman | »Das Buch des Sommers, schon der erste Satz führt ins Leseglück.« Angela Wittmann, BRIGITTE

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Erscheinungstermin 26.06.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Sommer in Maine: wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft

Ferien an der Küste von Maine zählen zu Minas schönsten Kindheitserinnerungen. Bis zu jenem Sommer, nach dem sie und ihre Eltern nie mehr dorthin reisten. Viele Jahre später zieht es Mina nach einem schweren Verlust wieder zurück.

Sie landet in einem winzigen Dorf namens Stone Harbor und findet Unterschlupf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Mit ihnen fährt Mina hinaus aufs Meer und lernt das Hummerfischen.

Und hier, in Stone Harbor, begegnet Mina endlich Sam wieder. Sam, der damals in den Ferien nicht von ihrer Seite wich und dessen Familie nach jenem letzten Sommer in Maine auch nie mehr dieselbe war.

Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz eines kraftvollen, inspirierenden Romans über einen schicksalhaften Sommer vor bald zwanzig Jahren, eine Liebe aus Kindertagen und das Drama einer Familie.

Sommer in Maine: wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft

Ferien an der Küste von Maine zählen zu Minas schönsten Kindheitserinnerungen. Bis zu jenem Sommer, nach dem sie und ihre Eltern nie mehr dorthin...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783423284769
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 400

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Als Ann mit ihrer Liebsten Carolyn vor Jahren auf die fiktive Insel Eagle Island in Maine zog, wollten die Frauen in erster Linie dem Tratsch der Kollegen über ihre Beziehung entkommen - und Ann gab dafür ihre Professorenstelle auf. In der Gegenwart 20 Jahre später erreicht in Seattle Mina Gray und ihre Tochter Luca die Nachricht von Anns Tod und die Aufforderung zur Beisetzung auf die Insel zu reisen. Nach der Pleite ihres gemeinsamen Gemüseladens kaufte Ann ein Hummerboot samt Fangkörben und leitete damit als Fremde auf der Insel einen Strukturwandel ein. Bis dahin arbeiteten zwar gelegentlich Frauen auf Hummerbooten, doch an der Teilung in Männerarbeit an Bord und Frauenarbeit an Land hielt der „norwegisch-schottische Fischer-Adel“ lange fest. Söhne arbeiteten seit früher Kindheit schwer körperlich Seite an Seite mit Vätern und Brüdern; was an Land getan werden musste, leisteten Frauen, vom Leuchtturm, Schule, Bücherei bis zur Postzustellung. Fischer brauchten eine Frau, die um 3.00Uhr mit ihnen aufsteht, Brote schmiert, kocht, wäscht und Kinder zur Welt bringt. So ist es im Ort nur logisch, dass der verwitwete Ellis zügig verkuppelt wird, um versorgt zu sein, für seine Generation ist keine andere Lebensform vorstellbar. Da bis heute an allen Küsten das Meer zahlreiche Frauen zu Witwen macht, wird es jedoch, allein aufgrund der Bevölkerungsstatistik, auch andere Lebensweisen gegeben haben. Grabstein-Inschriften auf Friedhöfen von Fischerdörfern könnten davon erzählen. Als Anns Liebste sie verlässt und nie wieder von sich hören lässt, begnügt sich die Verlassene damit, dass sie nur ein einziges Mal geliebt hat, und arbeitet weiter als Hummerfischerin.

Auch an Julie und ihre direkte Art wird die Inselgemeinschaft sich gewöhnen müssen, die nach einem schweren Unfall ihren Beruf aufgeben musste, den Hummerfang als Achtermann beim alten Nat lernte und nun auf ihrem eigenen Boot arbeitet. Mit Ann und Julie kündigen sich Veränderungen an, für die längst nicht alle Inselbewohner bereit sind.

Als die knapp 30jährige Mina in der Gegenwart mit dem Kajak kentert, zieht Ellis Jones sie aus dem Meer und legt sie Ann wie eine Meerjungfrau zu Füßen. Mina, die den Unfalltod ihres Bruders Christopher vor wenigen Monaten noch nicht verarbeitet hat, erhofft sich mit der Flucht an den Urlaubsort ihrer Kindheit Heilung. So schließt sich ein Kreis; denn die Grays hatten jahrelang die Sommer auf Eagle Island verbracht. Besonders Vater Richard, hilfsbereit, umgänglich und eng befreundet mit Ellis, hätte sich gern als Fast-Einheimischer gesehen. Nachdem im Sommer 1982 Christophers Freund Jack Ellis ertrinkt und die Grays überstürzt abreisen, bricht der Kontakt zwischen den Familien ab. Die Grays kehren nicht wieder auf die Insel zurück. Bis heute lässt das komplizierte Verhältnis zwischen Mina und ihrer Mutter kein Gespräch darüber zu, was damals passiert sein kann. Dass die Kluft zwischen Fischern und Urlaubern bei aller Liebe für die Insel kaum überwindbar ist, lässt sich am Verhältnis der Grays und der Jones verfolgen. In ihrer Beziehung zu Jacks erwachsenem Bruder Sam, dem Mina als Kind eng verbunden war, kündigt sich jedoch für Mina ein Neubeginn an.

Beatrix Gerstberger gibt ihren Leser:innen Einblick in die eingeschworene Gemeinschaft eines kleinen Fischerortes, in dem nur überleben kann, wer zupackt, wenn es nötig ist, auch wenn man sich die Aufgabe nicht ausgesucht hat. Einfach mal zu schweigen, erweist sich hier als hohe diplomatische Kunst. Mina wird lernen, dass man auf der Insel nicht in der Vergangenheit gräbt und hier anders getrauert wird, als sie es sich vorgestellt hat.

„Hummerfrauen“ wirkt mit von See heran kriechendem Nebel und dem Geruch von Holzöfen, der die Jahreszeit anzeigt, sehr stimmungsvoll und schuf mir so einen neuen Sehnsuchtsort. In zahlreichen Paarungen geht es um Fortgehen und Heimkehren, Rollenzuschreibungen, Klassengesellschaft, Überalterung, alte Geheimnisse, Verluste (besonders auch die von körperlicher Leistungsfähigkeit) und Neuanfänge. Als Person hat mich Richard Gray sehr berührt, der in seiner Lebensspanne auf der Insel vermutlich ein Fremder bleiben muss, selbst wenn er sich dort dauerhaft niederlassen würde. Wenig begeistern konnte mich dagegen die in US-amerikanischen Texten überstrapazierte Konstruktion der selbstbezogenen Kühlschrankmutter in der Person von Judith Gray, unter der besonders Mina zu leiden hat. Zahlreiche lose Enden auf privater, beruflicher und gemeinschaftlicher Ebene werden am Ende sorgfältig miteinander verknüpft. Ein Faden zum Ökosystems Küstengewässer hätte dem Buch gut gestanden; denn dessen Schutz bleibt Lebensgrundlage der Bewohner.

Fazit
Mit fein gezeichneten Figuren ein Roman über Ideal und Realität an einem Sehnsuchtsort am Meer, zugleich ein kluges Buch über Trauerprozesse und Neuanfänge.

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Ein bewegender Roman über drei willensstarke Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die eine tiefe Freundschaft verbindet und sehr füreinander einstehen. Gemeinsam durchleben sie Höhen und Tiefen. Klare Leseempfehlung!

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