Cinema Speculation

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Erscheinungstermin 03.11.2022 | Archivierungsdatum 08.07.2023

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Zum Inhalt

Quentin Tarantino gehört nicht nur zu den berühmtesten Filmemachern der Gegenwart, sondern ist wohl auch der mitreißendste Filmliebhaber der Welt. Jahrelang hat er in Interviews davon gesprochen, dass er eines Tages Bücher über Filme schreiben wird. Jetzt, mit CINEMA SPECULATION, ist es soweit, und das Ergebnis ist alles, was sich seine Fans und alle Filmliebhaber erhofft haben.

Dieses Buch, das sich um die wichtigsten amerikanischen Filme der 1970er Jahre dreht, die er alle zum ersten Mal als junger Kinobesucher gesehen hat, ist durchwoben von überraschenden Erzählungen aus erster Hand über Tarantinos Leben als junger Mann in L.A – ein Blick auf das Hollywood der Siebziger, so nah und doch so fern. Dies sind die ersten Jahre der berühmten Tarantino-Ursprungsgeschichte, die uns der Mann selbst erzählt. Es ist zugleich Filmkritik, Filmtheorie, ein Meisterwerk der Reportage und eine wunderbare persönliche Geschichte, geschrieben mit der einzigartigen Stimme, die man sofort als die von Quentin Tarantino erkennt.

Quentin Tarantino gehört nicht nur zu den berühmtesten Filmemachern der Gegenwart, sondern ist wohl auch der mitreißendste Filmliebhaber der Welt. Jahrelang hat er in Interviews davon gesprochen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462004298
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 400

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Cinema Speculation - Buch Spectacular. Ein wahrlich faszinierendes Werk. Selten war die Leserschaft so sehr involviert in die Gedanken und Ideenstränge des Meisters höchstpersönlich. Quentin Tarantino weiß dabei zu unterhalten, zu berichten wie der Zeitgeist der 70er Jahre aussah, zu beschreiben (mit seiner typischen, positiven Detailtreue) und teils gar zu erklären. Zu erklären, wie er zu seiner Liebe - dem Kino - überhaupt kam. Dies wird durch etliche Filme vorgetragen, die er in jungen Jahren abgöttisch bewundert hat. Und stets kann die Leserschaft jeden einzelnen Gedanken nachvollziehen, denn es ist ansteckend wie sehr er sein Milieu liebt.

Ein grandioser Einblick in die Jugend des Quentin Tarantino, mit wunderbaren Zitaten. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

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Für Filmnarren;
Das Buch liest sich wie ein Gespräch mit einem nerdigen Filmnarren, und das ist Quentin Tarantino. Er erzählt von seinen ersten Kinobesuchen als Kind bzw. Jugendlicher, und es ist erstaunlich, dass er noch so genau weiß, was er wann und wo wie oft gesehen hat. Hauptsächlich geht es um Filme aus den 1970er Jahren, die er analysiert hinsichtlich der Technik, Besetzung, Romanvorlagen, Drehbücher, Einzelszenen, Kritiker, usw. und die er mit Anekdoten anreichert oder Gesprächen, die er als Erwachsener mit den jeweiligen Regisseuren, Schauspielern etc. geführt hat. Teilweise ist es schwer, den US-amerikanischem Zeitgeist dieser Zeit zu verstehen und der Erzählung zu folgen, wenn man einen Film nicht oder nicht so gut kennt.Der Buchtitel bezieht sich auf ein Kapitel, in dem für einen bestimmten Film durchspielt, wie dieser wohl mit einem anderen Regisseur geworden wäre. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Das Buch ist definitiv auf echte Filmnarren ausgerichtet. Seine biografischen Anteile beziehen sich nur auf Filmerlebnisse und ich hätte mir dazu etwas mehr gewünscht.

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So viel Spaß hatte ich noch nie beim Lesen eines Buches über Film/Kritik/Geschichte. Zweifelsohne. Und der beste Band der Filmkritik, den ich seit Jahren gelesen habe. Zum Teil, weil Tarantino und ich ungefähr gleich alt sind und ich mit ähnlichen Filmen aufgewachsen bin, als ich sie sehen konnte.
Aber vor allem wegen seines Wissens und seiner Begeisterung für die Filme, die er bespricht. Wir verzetteln uns nicht in technischen Analysen, obwohl sie, wenn sie angeboten werden, erhellend und auf den Punkt sind.
Außerdem verleihen seine biografischen Anmerkungen und seine Erinnerungen an die Filme, die er gesehen hat, eine persönliche Note, die in vielen Filmkritiken fehlt. (Hinzu kommt die Tatsache, dass er so schreibt, wie normale Menschen reden - als würde man Steinbeck lesen. Dies ist kein trockener akademischer Wälzer.)

Hin und wieder sage ich das über ein Buch. Bei diesem Buch bin ich so froh, dass ich Buchhändlerin bin, denn ich kann es kaum erwarten, es mit anderen zu teilen.

Eine letzte Sache. Ausgehend von seinen ersten beiden Büchern, ganz zu schweigen von seinen Drehbüchern, ist Quentin ein verdammt guter Autor. Unabhängig davon, wie viele Filme er noch drehen wird, hoffe ich aufrichtig, dass er weiter schreibt.

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In seiner beeindruckenden, von Fans wie Kritikern gleichermaßen gefeierten Werksbiografie hat sich der passionierte Filmemacher Quentin Tarantino („Reservoir Dogs“, „Pulp Fiction“, „Kill Bill“, „Django Unchained“) stets auch als Film-Fan präsentiert, der mit seinen Filmen immer wieder ganzen Genres huldigte. So wie „Kill Bill“ eine Hommage sowohl an die Rache-Filme der 1970er Jahre als auch an die Kung-Fu-Filme aus der Schmieder der Shaw Brothers darstellte und „Django Unchained“ und „The Hateful 8“ an die Italo-Western, suchte er sich auch die Titel zu seinen ikonischen Soundtracks meist aus seiner persönlichen Soundtrack-Sammlung zusammen, oft genug mit italienischen Komponisten wie Ennio Morricone, Luis Bacalov, Riz Ortolani, Pino Donaggio und anderen coolen Leuten wie Quincy Jones, Isaac Hayes, Lalo Schifrin und Johnny Cash. Mittlerweile hat Tarantino auch das Schreiben für sich entdeckt. Nachdem er ohnehin schon die Drehbücher zu den meisten seiner Filme verfasst hatte, legte er nicht nur mit „Es war einmal in Hollywood“ den Roman zu seinem letzten Film vor, sondern mit „Cinema Speculation“ auch eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit den Filmen, die in den 1970er Jahren seine Liebe zum Film weckten.
Der 1963 geborene Quentin wuchs quasi schon als kleiner Junge in den Kinos am Hollywood Boulevard und Sunset Boulevard auf. Als Siebenjähriger nahmen ihn seine Mutter Connie und sein Stiefvater Curt in eine Doppelvorstellung von „Joe – Rache für Amerika“ und Carl Reiners „Wo is‘ Papa?“ mit, und fortan war es für den kleinen „Q“ das größte Wochenende, nicht nur in Filme mitgenommen zu werden, die in seinem Alter noch keiner sehen durfte, sondern vor allem den anschließenden Gesprächen über die Filme zu folgen, die seine Mom mit Curt führte. Tarantino beschreibt eindringlich, wie er nicht nur die erste Welle der „New Hollywood“-Bewegung mit Filmemachern wie Peter Bogdanovich, Steven Spielberg, Robert Altman, Francis Ford Coppola, Brian De Palma und Martin Scorsese mitbekam, sondern auch die Horror-Filme von Wes Craven und Tobe Hooper und die Action-Filme von Sam Peckinpah und Don Siegel.
Nach der langen Einführung stellt Tarantino nicht nur einige der Filme vor, die ihn besonders beeindruckten – darunter Klassiker wie „Bullitt“, „Dirty Harry“, „The Getaway“, „Taxi Driver“ und „Flucht von Alcatraz“ -, sondern stellt sie gleich in einen größeren Zusammenhang. So erklärt er in seinem Essay über „Bullitt“ (1968), dass Steve McQueen von den drei populärsten Darstellern jener Zeit – außer ihm noch Warren Beatty und Paul Newman – in den 1970ern die besten Filme drehte, was vor allem seiner Frau Neile zu verdanken war, die die Drehbücher las und für ihren Mann aussiebte.
Tarantinos Ein- und Ansichten zu den vorgestellten Filmen sind deshalb so unterhaltsam, weil der Filmemacher nicht nur über ein fotografisches Gedächtnis zu verfügen scheint, das ihm nicht nur ermöglicht, einzelne Szenen und die Leistung der Darsteller detailliert zu analysieren, sondern auch sie mit ähnlichen Filmen und anderen Schauspielern zu vergleichen, die für die Rollen in Frage gekommen oder geeignet gewesen wären. Zudem verfügt Tarantino über einen direkten Draht zu Filmemachern und Drehbuchautoren wie Walter Hill, Brian De Palma, Paul Schrader und Martin Scorsese, die immer wieder zitiert werden und interessante Perspektiven auf die thematisierten Filme werfen. Das geht sogar so weit, dass sich Tarantino dem titelgebenden Kapitel darüber auslässt, wenn nicht Martin Scorsese Paul Schraders Drehbuch zu „Taxi Driver“ verfilmt hätte, sondern Brian De Palma, der das Skript vorher gelesen hatte.
Tarantino beschreibt die Filme und ihren Kontext so lebendig, dass man mit diesem Hintergrundwissen im Kopf gern noch mal die besprochenen Filme ansehen möchte bzw. diejenigen, die einem bislang entgangen sind, zu entdecken.

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So persönliche wie detailverliebte Hommage an das Kino der 70er Jahre von Tarantino

Cinema Speculation hat mit "Der kleine Q guckt die großen Filme" eine persönlich geschriebene Einleitung des Autors erhalten. Darin erzählt er etwa von seinem ersten Kino Besuch, der aus einer Doppelvorstellung von John Alvidsons "Joe - Rache für Amerika" und Carl Reiners "Wo is’ Papa?" bestand, als er erst sieben Jahre alt gewesen ist. Das Kino dabei ist das berühmte Tiffany gewesen, das in Mitternachtsvorstellungen, kostümierten Besuchern und Themenabenden das Rocky-Horror-Phänomen lebendig werden ließ. "Joe - Rache für Amerika", dessen Ende Tarantino zwar als Kind verschlafen hat, behielt er als so derbe wie brutale, rabenschwarze Komödie über das amerikanische Klassensystem in Erinnerung. Und für "Wo is’ Papa?" konnte er sich in jungen Jahren allein schon wegen des als Gorilla kostümierten George Segal begeistern. Damit gelingt Tarantino eine originelle Einleitung für sein so persönlich geratenes Buch. Denn diese setzt sich wiederholt damit auseinander, wie ein Kind, das an der Seite seiner Eltern Erwachsenenfilme im Kino der 70er Jahre schauen durfte, diese in der ihm eigenen Perspektive wahrgenommen hat und wie dabei seine Leidenschaft für Filme geweckt wurde.

Im Hauptteil des Buchs widmet sich Tarantino detailverliebt in verschiedenen Kapiteln einzelnen Filmen von den späten 60ern bis in die frühen 80er Jahre. Das beginnt beim legendären Bullitt (1968) mit Steve McQueen, um dann mit dem ebenso ikonischen "Dirty Harry" mit Clint Eastwood fortzufahren, und reicht über "Taxi Driver", der einer meiner Lieblingsfilme ist und den Tarantino im Titel gebenden "Cinema Speculation" zum Anlass nimmt, der Frage "Was wäre, wenn Brian De Palma statt Martin Scorsese Taxi Driver gedreht hätte?" nachzugehen, bis hin zum "Kabinett des Schreckens" (1981).
Das Spektrum der darüber hinaus behandelten Filme umfasst Abenteuerfilme wie "Beim Sterben ist jeder der Erste" (1972), den Tarantino gemeinsam mit seiner Mutter in einer kontroversen Doppelvorstellung mit "The Wild Bunch" gesehen hat, und Thriller wie John Flynns "Mann mit der Stahlkralle" (1977), von dem Tarantino am Premierenabend in Los Angeles umgehauen wurde, und Don Siegels "Flucht von Alcatraz" (1979), den Tarantino erst sehr spät als Siegels ausdrucksstärksten Film für sich entdeckt hat. Dass der Autor auch im weiteren Verlauf dieses Buchs seine spezifischen Film Analysen mit seinen persönlichen Erfahrungen kombiniert, hat mich ebenso wie die große Bandbreite der abgedeckten Filme angesprochen. Neben Abenteuer- und Gangsterfilmen behandelt Tarantino nämlich auch Literarturverfilmungen wie Peter Bogdanovichs "Daisy Miller" (1974) nach der gleichnamigen, klassischen Novelle aus dem Jahr 1878 von Henry James und John Flynns "Revolte in der Unterwelt" (1973), die für Tarantino die beste Verfilmung eines Richard-Stark-Romans ist. Er lässt aber auch Horrorfilme wie Brian De Palmas "Die Schwestern des Bösen" (1972)" als Psycho-Remake auf Metaebene und Filme mit Anleihen beim Sensationskino wie Schraders "Hardcore - Ein Vater sieht rot" (1979) nicht aus.

Tarantino teilt sein nahezu unerschöpfliches Wissen zu Filmen der 70er Jahre. Im Fall von Bullitt (1968) lässt er etwa Hintergrundinformationen zur entscheidenden Rolle von Neile Adams, der Frau von Steve McQueen, bei seiner Karriere mit einfließen. Neile war diejenige, die die Drehbücher für ihren Mann gelesen hat. Darüber hat sie eine eindrucksvolle Auswahl getroffen, an welchen Filmen ihr Mann dann als Schauspieler beteiligt gewesen ist. Auch ordnet Tarantino den jeweiligen Film in seinen Kontext zur Filmgeschichte ein. So hat Bullitt das Genre des Polizeifilms revolutioniert, indem Steve McQueen diesen gut gekleideten, unglaublich coolen Cop gespielt hat. Zudem zieht Tarantino Vergleiche zu anderen Filmen, indem er etwa die Bedeutung des Films Bullitt für Steve McQueen mit der von "Dirty Harry" für Clint Eastwood gleich setzt.
Man muss die von Tarantino besprochenen Filme nicht unbedingt gesehen haben, um ihm in den wesentlichen Punkten seiner Ausführungen folgen zu können. Denn der Autor liefert nebenher stets eine kurze Zusammenfassung des im Kapitel besprochenen Films. Zugegebenermaßen hatte ich aber umso mehr Spaß an dem Buch, desto besser ich mich an den jeweiligen Film erinnern konnte, weil ich so Tarantinos zahlreiche Andeutungen und Kommentare in Klammern einfach besser verstanden habe. Den unnachahmlichen Stil von Tarantino, den ich an seinen Filmen schätze, wenn er sich durch das Kino der 70er Jahre zitiert, habe ich auch in diesem Buch wiedergefunden.

Tarantino fokussiert sich aber selten nur auf einen einzigen Film. Bei seiner Auseinandersetzung mit dem einen Film schweift er ab, indem er von diesem zum nächsten springt. An den Stellen, wo mir zu viele Schauspieler, Regisseure oder Filme nicht bekannt gewesen sind, hat der Autor mich leider häufiger kurzzeitig abgehängt. Dabei haben mir umfangreichere Anhänge gefehlt, die in diesem Buch nur aus Fußnoten bestehen. Ein Personenverzeichnis, das die in diesem Buch erwähnten Regisseure und Schauspieler (u.a. George Segal, George Maharis, Bobby Darin) auflistet, hätte ich als ebenso hilfreich wie ein Verzeichnis der auch nur am Rande erwähnten Filme (z.B. "The Wild Bunch", "Joe - Rache für Amerika", "Wo is’ Papa?") empfunden. In der so vorliegenden Form kann ich "Cinema Speculation", das eine großartige, persönliche, so viel komprimiertes Wissen umfassende Hommage an das Kino der 70er Jahre ist, guten Gewissens nur Hardcore Cineasten empfehlen.
Für Tarantino-Fans wäre ein abschließendes Kapitel schön gewesen, das den Bezug der in diesem Buch besprochenen Filme zu seinem eigenem Werk herstellt. So sind Tarantinos Jackie Brown und Death Proof beispielsweise von Exploitation bzw. Blaxploitation-Filmen der 70er Jahre geprägt. Auch zitiert Tarantino sich in seinen Filmen so gekonnt durch das Kino der späten 60er bis frühen 80er Jahre, das er oft lange Listen an zuvor zu sehenden Filmen herausgibt, damit man dem als Zuschauer folgen kann. Bei Tarantinos Western "The Hateful Eight" besteht diese Liste etwa aus den fünf Filmen "Das Ding aus einer anderen Welt", "Khartoum - Der Aufstand am Nil", "Man nannte ihn Hombre", "Mord im Orient Express" sowie "The Wild Bunch" und ist damit vergleichsweise kurz ausgefallen.

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Für Fans von Tarantino ein Muss. Mir war das Buch jedoch zu überladen an Filmen, die besprochen wurden. Grundsätzlich find ich die Idee aber gut und kann das Buch vor allem Filmliebhaber:innen empfehlen. Möglicherweise auch eine tolle Geschenkidee für Weihnachten.

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Quentin Tarantino ist vor allem bekannt als Regisseur und Drehbuchautor, hat aber auch mit „Cinema speculation“ sein zweites Buch geschrieben. Er hat einige der bekanntesten und kontroversen Filme der letzten Jahrzehnte geschrieben und inszeniert, darunter „Pulp Fiction", „Inglourious Basterds", „Kill Bill“ und mein Favorit: „Django unchained“.

In „Cinema speculation“ beschreibt Tarantino, wie er manche seiner Lieblingsfilme zum ersten Mal gesehen hat und gibt ausreichend Infos zur Regie und Darsteller:innen des Filmes. Ich habe zwar etwas anderes erwartet (seinen Werdegang), wurde aber angenehm überrascht.

Besonders den Einstieg mit dem Kapitel „Der kleine Q guckt die großen Filme“ fand ich sehr berührend: „In gewisser Weise habe ich danach mein Leben lang, ob ich nun Filme geschaut oder gedreht habe, die Erfahrung, an einem Samstagabend des Jahres 1972 in einem schwarzen Kino einen brandneuen Jim-Brown-Film zu schauen, nachzuahmen versucht.“

Informationen zu seiner Arbeit als Regisseur gibt es hier und da, aber es ist eher ein Buch mit Tarantinos „Filmrezensionen mit Backstage-Infos“. Seine einzigartige Vision und sein unverwechselbarer Stil, der ihn zu einem der bekanntesten Regisseure der Welt gemacht hat, spiegeln sich in diesem Buch wider. Leider ist die Übersetzung an manchen Stellen etwas holprig.

Etwas befremdlich finde ich, wie er über manche Erfahrungen der Schwarzen Community schreibt. Trotz, dass er sein Leben lang mit Schwarzen „abgehangen“ hat - ist ihm wohl nicht ganz bewusst, dass er aufgrund seiner Hautfarbe nicht rassistischer Ausgrenzung ausgesetzt ist.

In der Filmwelt gibt es Vorwürfe, dass einige Aspekte von Quentin Tarantinos Arbeit rassistische Untertöne enthalten. Kritiker argumentieren, dass seine Darstellung von Minderheiten in seinen Filmen problematisch sein kann und dass einige seiner Charaktere stereotypen und überzeichneten Darstellungen von PoC entsprechen. Andererseits gibt es auch Anmerkungen, dass seine Arbeit eine Parodie auf Stereotypen und Klischees ist und dass er versucht, Vorurteile zu hinterfragen und zu bekämpfen. Hier ist es wohl wichtig, dass sich jeder seine eigene Meinung bildet.

Tarantinos Buch „Cinema speculation“ ist auf jeden Fall eine wunderbar geschriebene Hommage an die Filme der 60/70er Jahre und eine schöne Geschenkidee für Filmliebhaber:innen.

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Der Autor gibt seltene Einblicke in die Filmwelt der 70iger. Das Buch hält, was schon der Titel und auch die kurze Inhaltsbeschreibung versprechend. Es ist interessant und spannend, schon sehr besonders und nicht nur für Filmfans lesenswert. Das Cover finde ich gelungen und auch der Schreibstil ist angenehm und detailliert. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.

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Spannend bis zum Schluss. Nicht nur für Tarantino Fans zu empfehlen, sondern für alle, die Kino und Filme mögen.
Tarantino weiß man danach noch mehr zu schätzen. Nach den Filmanalysen undbedingt diese Filme noch einmal sehen! Tarantino zeigt sich hier als intelligenter eloquenter Filmexperte. Die Filme der 70er erscheinen in einem ganz anderen Licht. Tarantino ist nicht nur der spleenige Regisseur, für den ihn viele halten. deshalb hier auch ein kleiner Nebenschauplatz: “Bumsti“, Zitat Christoph Waltz in Inglourious Basterds am Ende eines langen Dialogs ist ein Zitat aus Karl Kraus „Die letzten Tage der Menschheit“.

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Ich liebe Quentin Tarantino. Tarantino als Person, als Regisseur und als Filmfanatiker. Sein erstes Buch »Once upon a time in hollywood« hatte mich bereits genau wie seine Drehbücher umgehauen. Mit »Cinema Speculation« erging es mir nicht anders.

Über was spricht Tarantino in dem Buch?
Über zwei Dinge, die er verdammt gut kennt.
Filme und sich selbst.
Das Buch ist teils Biographie, teils Sachbuch.

Wir erfahren, wie Tarantino seine Liebe zum Film erkannte und welche Filme ihn bereits im Kindesalter vollkommen faszinierten und welche ihn absolut langweilten.
Zusätzlich bekommen wir noch einige Gespräche zwischen QT und den jeweiligen Regisseuren, Produzenten und Darstellern serviert, die eindeutig frischer und informativer wirken, als so manch hölzernes Gewäsch in anderen Sachbüchern oder Biographien.

Dabei nimmt er, wie auch schon in seinen Filmen, kein Blatt vor den Mund. Unverblümt berichtet er von der Angst einiger Filmstudios und Regisseuren, es sich mit dem Publikum zu verschätzen und so noch einige Änderungen am Drehbuch vorgenommen werden, in der es um die »moralisch richtige« Hautfarbe des Zuhälters in »Taxi Driver« geht, gespickt mit vielen »Was-wäre-wenn-Szenarien«.

Tarantino ist bei diesem Buch, wie in seinen eigenen Filmen, sein eigener Herr und das ist verdammt gut so. Es gibt keine Zensur, keine Angst, jemandes Gefühle zu verletzen. Er spricht aus, was er denkt, und gerade diese Gedanken machen ihn zu diesem furchtlosen, genialen Regisseur, der er ist. Man spürt mit jedem Satz die Leidenschaft, die dahinter steckt und wird von dieser angesteckt.

Dieses Buch ist an alle Fans von Tarantino, an alle Filmliebhaber und an alle gerichtet, die selbst vorhaben, ein Drehbuch zu schreiben, denn Tarantino zeigt anhand vieler Beispiele, wie es richtig geht und wie es eben auch schiefgehen kann.

Abschließend ein Auszug aus dem Buch, der mir besonders gut gefallen hat. Eine Message, die sich viel mehr Filmemacher zu Herzen nehmen sollten, gerade in der heutigen Zeit: »Es gibt kein Drehbuch, das »unverfilmbar« ist. Man braucht nur Eier in der Hose, um es zu verfilmen.«

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Sehr detailverliebt, manchmal etwas sprunghaft. Für Fans des Autors und des amerikanischen Kinos der 60er und 70er eine Fundgrube.

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Eine gut lesbare Story seiner Laufbahn, für Quentin Tarantino-Fans garantiert interessant zu haben. Auch wenn die einzelnen Abschnitte mit Überschriften stückweiseweise geliefert werden, sind die Übergänge zwischen den Genres fließend.

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