Der Holländer

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Erscheinungstermin 15.02.2022 | Archivierungsdatum 12.05.2022

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Zum Inhalt

Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine Leiche. Bevor die Flut sie wegträgt, bringen Geeske und ihre Mannschaft sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher, und sein Fundort liegt in umstrittenem Grenzgebiet. Während der Streit um die Zuständigkeit beiderseits der Grenze eskaliert und die Fragen rund um den toten Wattwanderer sich häufen, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven heimlich einen Ermittler nach Delfzijl: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen. Seine deutschen Kollegen nennen diesen eigenwilligen, schweigsamen Typen: den Holländer. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen?

Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783866486744
PREIS 20,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In der Emsmündung zwischen Emden, dem niederländischen Delfzijl und der Insel Borkum wird auf der Sandbank „De Hond“ vom niederländischen Grenzschutzes ein Toter gefunden. Der Mann ist Deutscher, ein bekannter Langstrecken-Wattwanderer. Unklar ist jedoch, ob die Sandbank niederländisches oder deutsches Staatsgebiet ist; denn Sandbänke wandern, wie Geeske Dobbenga von der Besatzung des niederländischen Patrouillenboots feststellt. In diesem Bereich gab es bereits Streitigkeiten zwischen deutschen und niederländischen Fischern, weil der Grenzverlauf nicht endgültig festgelegt wurde. Der tote Klaus Smyrna gehörte zu einer Gruppe Wattwanderer, die ihr Hobby wie Extremsport betrieben und anspruchsvolle Strecken sammelten. Anders als geplant, waren Klaus und Peter ohne ihren dritten Mann ins Watt aufgebrochen, um eine weitere Rekordstrecke zu erwandern - Peter erreicht das Ziel jedoch allein. Bei seiner ersten Befragung wirkt der Mann verwirrt, er scheint nicht gerade ein zuverlässiger Zeuge zu sein.

Liewe Cupido von der Bundespolizei, in Deutschland geboren und auf der Insel Texel aufgewachsen, sticht bei seinen halboffiziellen Ermittlungen in die alles andere als konfliktfreie Beziehung dreier ehrgeiziger Männer und ihrer Ehefrauen, die vor der Ehe einmal eine enge Beziehung zueinander pflegten. Liewe, "der Holländer“, recherchiert, wie bei auflaufendem Wasser an genau dieser Stelle ein Toter angeschwemmt werden konnte, ob es vom Festland aus Augenzeugen gegeben haben konnte – und warum das Team überhaupt ohne seinen dritten Mann zu der anstrengenden Tour startete.

Matthijs Deens stimmungsvoller Roman um einen Ermittler, der in zwei Kulturen sozialisiert wurde, beginnt exakt beschreibend wie ein Naturbuch über das Ökosystem Wattenmeer, biegt ab zu den Menschen die hier aufwuchsen, bis es an die Aufklärung des verdächtigen Todesfalls geht. Die Region aus Salzwiesen, Deichvorland und Nordseeinseln prägt ihre Bewohner, die unterbewusst stets den Gezeitenkalender aus ab- und auflaufendem Wasser im Kopf haben. Ein anderer als „der Holländer“ hätte die Nickeligkeiten zwischen Behörden in zwei Ländern, die Konkurrenz unter prominenten Extremsportlern und alte Geschichten dahinter wohl kaum so taktvoll und unauffällig auseinanderklamüsern können wie Liewe Cupido. Eine Studie über Menschen von der Waterkant, über ein hochinteressantes Öko-System und schließlich auch ein Krimi, dessen Lösung beinahe zu komplex geraten ist. Andreas Eckes hervorragende Übersetzung des maritimen Textes hat mich einige Male verblüfft zurückblättern lassen, ob es sich hier nicht doch um deutsches Original handelt. Wer sich von Ecken und Kanten knorriger Küstenbewohner unterhalten lassen und dabei ins Vokabular der Nordseeküste eintauchen will, wird Deens Kriminalroman mögen.

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Ems – Dollart Konflikt

Der niederländische Schriftsteller Mathijs Deen spinnt in dem Roman „Der Holländer“ einen interessanten wunderbaren Fall.
Er schreibt mit atmosphärischer Dichte, poetisch und sachlich.

Ein Toter Wattgänger wird im Watt gefunden und es kommt zu im Ems – Dollart Gebiet zu einem Konfliktlos zwischen der Holländischen und deutsche n Polizei.
Es wird ein deutscher Polizist mit niederländischen Wurzeln in den Fall eingeschleust.
Liewe Cupido geht in den Fall so auf, das er dann persönlich weiter macht.

Die Charaktee sind gut gewählt und ziemlich gediegen.
Cupido versteht die Personen und er gibt nicht auf.

Der Autor lässt die Landschaft gekonnt einfließen, man fühlt sich fast im Watt und spürt die Flut kommen.

Dieser literarische Krimi konnte mich fesseln und hat mich gut unterhalten.

Diesen Autor kannte ich noch nicht. Das muss sich jetzt ändern.

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Das Watt relativiert die eigene Existenz.

Da ich das Meer liebe, hat der Klappentext zu „Der Holländer“ von Mathijs Deen sofort meine Neugier geweckt - und mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Zwei Wattwanderer auf dem Weg vom ostfriesischen Festland nach Borkum. Nur einer erreicht die Insel, der andere wird auf einer Sandbank tot aufgefunden, in umstrittenem deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Da die offiziell Zuständigen auf beiden Seiten der Grenze sich nicht einig werden, muss ein inoffizieller Ermittler her: Liewe Cupido, in Deutschland geboren, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen - genannt: der Holländer …
„Der Holländer“ gibt interessante Einblicke über das Watt als Naturraum, über die Gezeiten, die Strömungen, auch ein bisschen Geschichte und natürlich über das Wattwandern. Dass man bei Hochwasser in einem an Stangen aufgehängten Netz hängt, wusste ich zum Beispiel nicht. Und wozu ein Peilstock gut ist, auch nicht.
Ja, „Der Holländer“ ist anspruchsvoll. Aber es ist auch ein Buch, das als Krimi überzeugt, ein klassischer ‚Who done it‘. Alles andere als ruhig und beschaulich. Eine spannende Geschichte, die in höchster literarischer Qualität erzählt wird. Ich bin begeistert!

Fazit: Der erste echte Wattthriller. Atmosphärisch, düster, brillant.

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Dieser Krimi, mein erstes Buch des niederländischen Autors Mathijs Deen, hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Worum geht’s?

Zwei Wattwanderer sind auf dem Weg vom ostfriesischen Festland nach Borkum unterwegs. Obwohl die beiden, Klaus und Peter, zwei erfahrene Wattengänger sind, kommt nur Peter in Borkum an.
Ausgerechnet während ihrer letzten Patrouillenfahrt vor der Pensionierung, entdeckt Geeske Dobbenga die Leiche von Klaus auf einer Sandbank. Da wegen der auflaufenden Flut nur wenige Minuten Zeit bleibt, wird der Tote an Bord und anschließend in das niederländische Delfzij gebracht. Als sie ihren Brigadekommandeur davon unterrichtet, stellt der nur die Frage "auf unserer Seite?" Gemeint ist damit die nicht vermarkte Staatsgrenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, die immer wieder für Zoff zwischen den Nachbarn sorgt.

Da sich die Behördenvertreter beider Staaten vorerst nicht einigen können, nimmt sich Liewe Cupido, in Deutschland geborener und der auf der holländischen Insel Texel aufgewachsen ist, inoffiziell des Falles an. Liewe kennt die Gegend und die Unberechenbarkeit des Wattenmeers. In der ihm eigenen Art zu ermitteln, nimmt er sich zuerst Peter vor, der einen völlig verstörten Eindruck macht. Er will nämlich seine beim Segeln tödlich verunglückte Frau Helen im Watt gesehen haben. Täuschung? Wahnvorstellung?
Und dann gibt es noch Aaron, den Schwager von Peter, der üblicherweise mit Klaus und Peter in Watt geht. Nur diesmal nicht.

Meine Meinung:

Als Wienerin bin ich Hunderte Kilometer vom Meer entfernt und dennoch fasziniert mich die endlose Weite. Das Wattenmeer hat etwas Mystisches an sich.

Staunend habe ich die Schilderungen des Wattwandern gelesen. Bei Hochwasser in ein Netz, das an Stangen hängt, zu schlüpfen, kann ich mir irgendwie nicht gut vorstellen. Die Informationen über die Gezeiten und die Geschichte der Gegend habe ich interessiert verfolgt. Tja, nicht vermarkte (Staats)Grenzen sind ein heikles Thema. Nicht überall können sich die Anrainerstaaten (D-A-CH) so gut verständigen wie am Bodensee, wo in regelmäßigen Abständen die Grenzen (und die Bewirtschaftung des Sees) in der Bodenseekonferenz verhandelt werden.

Lachen musste ich, wie der rechthaberische Brigadekommandeur Henk Van de Wal das eigene, neue Boot ausgerechnet an der „Bayreuth“, dem Schiff der Bundespolizei, schrottet.

Der Schreibstil ist fesselnd und anspruchsvoll. Manchmal weiß der Leser nicht, was oder wem er glauben soll. Die Rolle, die Aaron in diesem Drama spielt, ist zunächst unklar. Im Laufe der Zeit zeigt sich sein wahrer Charakter.

Fazit:

Diesem mystisch-atmosphärischen Krimi gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Ein Toter im Watt - genau im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Holland. Die Zuständigkeiten sind nicht klar, also muss eine Lösung her: Liewe Cupido, genannt "der Holländer". In Deutschland geboren und den Niederlanden aufgewachsen, soll er jetzt die Ermittlungen im Grenzgebiet leiten und herausfinden, warum der erfahrene Wattwanderer zu Tode kam.
"Der Holländer" ist Krimi, ja, und zwar ein literarisch anspruchsvoller. Aber das Buch ist auch eine Liebeserklärung an das Watt und die Leute dort im hohen Norden, und von der ersten Seite an zieht das Buch den Leser mit seiner feinen, eindrücklichen Sprache hinein in diese ganz eigene Welt. Ein Titel, der aus der Masse heraussticht und absolut lesenswert ist.

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Unzählige Male schon sind die drei Freunde Aron, Peter und Klaus auf Wattwanderung gewesen, alle wichtigen Routen zwischen den Niederlanden und Dänemark haben sie kartographiert. Nur eine einzige fehlt ihnen noch, für die es ganz besondere Bedingungen braucht. Als es jedoch so weit ist, ist Aron mit seiner Frau in England, weshalb Klaus und Peter alleine losziehen. Am nächsten Morgen birgt ein niederländisches Schiff Klaus tot von einer Sandbank und Peter wird völlig verwirrt aufgefunden. Ein tragisches Unglück? Eine Verletzung an Klaus‘ Ohr lässt anderes vermuten, doch die Frage, wer in diesem Fall ermitteln darf, ist nicht ganz einfach, denn das Opfer wurde im umstrittenen Grenzgebiet aufgelesen, das sowohl die Niederländer wie auch die Deutschen für sich beanspruchen.

Mathijs Deen hat für seinen Roman ein sehr spezielles Thema gewählt, das vermutlich diejenigen, die am Wattenmeer aufgewachsen sind, am ehesten nachvollziehen können. Dem Autor gelingt es jedoch, die Faszination, die dieses einmalige Naturschauspiel auf die Protagonisten ausüben kann, überzeugend zu transportieren. Der Fall, von dem nicht ganz klar ist, ob es überhaupt einen gibt, wird derweil von seinem schweigsamen Ermittler Liewe Cupido, deutscher Polizist niederländischer Herkunft, akribisch mit Blick fürs Detail und guter Menschenkenntnis aufgearbeitet.

„Der Holländer“ sticht in vielerlei Hinsicht aus der Masse der jährlich erscheinenden Kriminalromane heraus. Er lebt nicht von nervenaufreibender Spannung und hohem Tempo, sondern besticht durch die Atmosphäre und den ungewöhnlichen Schauplatz. Wenn man nicht mit den Naturgewalten des Meeres vertraut ist, muss man sich erst der Thematik nähern, die jedoch nebenbei erläutert wird, so dass man die Spuren der Ermittler problemlos nachvollziehen kann. Auch die Grenzstreitigkeit war ein für mich unbekanntes Problem, dessen emotionale Brisanz jedoch ebenfalls überzeugend in die Handlung integriert wird.

Mit Liewe Cupido leitet ein interessant gezeichneter Bundespolizist die Ermittlungen. Scharfsinnig und bestens vertraut mit den Gegebenheiten ignoriert er auch schon einmal Vorschriften und folgt seinem Bauchgefühl. Er passt weder zu den niederländischen noch zu den deutschen Ermittlern, was ihm den Raum gibt, sich selbst zu entfalten und sein Können völlig unprätentiös zu zeigen.

Ein außergewöhnlicher Krimi im deutsch-niederländischen Wattenmeer, der durch seine literarischen Qualitäten besticht.

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Geeske Dobbenga macht mit ihrem Patrouillenboot die letzte Fahrt vor der Pensionierung. Es sollte eine ruhige Abschiedsfahrt werden. Leider finden sie die Leiche eines bekannten Wattwanderers im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden. Wegen der nahenden Flut nehmen sie den Toten mit nach Delfzijl. Dann gibt es Streitigkeiten um die Zuständigkeit, denn anscheinend ist der Tote einem Mord zum Opfer gefallen. Die Deutschen schicken einen Ermittler Liewe Cupido, er ist ein eigenwilliger Typ, in beiden Ländern zu hause.
Die Beschreibung der Küste und des Wattenmeers zwischen Deutschland und den Niederlanden ist sehr ausführlich. Mit vielen Begriffen zum Thema Watt, Meer und den Gezeiten, die ich vorher noch nicht kannte, da war etwas Nachforschen nötig. Das hat im ersten Moment den Lesefluss gestört. Ist aber im Nachhinein nicht von Bedeutung.
Der Krimi ist genial, warum der Mord geschehen ist, wie die einzelnen Protagonisten darauf reagieren, wie Zufälle Zusammenhänge deutlich machen. Schweigen ist Gold und Reden ist Silber. Das ist die Devise des Holländers und er hat Erfolg damit. Auf sehr ruhige Art, mit wenigen Worten befragt er die Betroffenen, Sachverständige oder Reporter, alle haben etwas beizutragen, er muss nur Klarheit schaffen.
Kurz vor Schluss bin ich zu einem Ergebnis gekommen, die spannende Frage war bis zum Ende, wie wird das bewiesen und was ist der Grund für den Mord.
Es war ein anderer Krimi als sonst, ich hoffe es wird mehr davon geben.

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Habe ich sehr gerne gelesen. Toller Schreibstil mit einem Handlungsverlauf, der langsam aber stetig in der Spannung steigt.

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Zum Inhalt:
Ein Toter wird im Watt zwischen Deutschland und den Niederlanden gefunden. Damit die Leiche nicht abgetrieben wird, wird sie in die Niederlande gebracht. Und schon gehen die Probleme los. Der Tote ist Deutscher, gefunden im umstrittenen Grenzgebiet. Während man sich um die Zuständigkeit streitet, schickt die Bundespolizei heimlich einen Ermittler.
Meine Meinung:
Zuerst muss ich ein paar Worte über das Cover verlieren. Ja, es passt zur Story, uneingeschränkt. Aber es wirkt so belanglos, dass man im Laden vermutlich nicht danach greifen würde. Das ist schade, denn die Story und das Gerangel um Kompetenzen ist echt gelungen. Mir hat der Krimi richtig gefallen. Gerade auch die recht kurzen Kapitel führten dazu, dass man immer weiterlesen wollte, sind ja nur kurze Kapitel. Die Protagonisten haben was, irgendwie nicht stereotyp sondern besonders. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Fazit:
Besser als ich erwartet hätte

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Bei einer extremen Wattwanderung zwischen dem Festland und Borkum gibt es einen Todesfall.
War es ein Unfall oder Mord? Wer ist zuständig die deutsche oder niederländische Polizei?
Liewe Cupido, deutscher Ermittler, aufgewachsen auf Texel kennt das Wattenmeer und das Kompetenzgerangel zwischen den Niederländern und den Deutschen. Deshalb wird er der Holländer genannt.
Eher leise, ohne spektakulären Wendungen sucht der Holländer nach Antworten.
Trotzdem, oder gerade deshalb ist das Buch absolut spannend. Die vielen Infos über die Wildnis Watt sind einfach faszinierend.
Für mich bis jetzt der beste Krimi 2022.
Freue mich auf mehr von Liewe Cupido!

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Es sollte eine ruhige letzte Fahrt für Geeske vom niederländischen Grenzschutz werden passend zu ihrer Pensionierung. Weit gefehlt denn ihr Patrouillenboot findet auf der Sandbank im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden einen Ertrunkenen und müssen ihn vor der Flut bergen.
Schon beginnt der Streit um die Zuständigkeit, denn der Tote ist Deutscher und Extrem - Waatwanderer. Die Deutschen beauftragen inoffiziell ihren etwas kauzigen, aber sehr guten Ermittler Cupido, Spitzname: Der Holländer mit den Ermittlungen. Denn während Deutschland und die Niederlande noch um die Zuständigkeit streiten und von einen tragischen Unfall ausgehen sieht der Holländer tiefer und erkennt ein Muster.
Klassisch, guter deutscher Krimi mit einem guten Spannungsbogen allerdings nicht so blutig wie man es von den amerikanischen oder nordischen Krimis kennt. Gleichzeitig lernt man noch was über das Wattenmeer und die Gezeiten. Wenn ich das nächste Mal auf Borkum bin, sehe ich mit Sicherheit das Watt ganz anders

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Eine schöne Geschichte mit einigen Verwicklungen an der deutsch-niederländischen Grenze. Ein Wattwanderer wird tot auf einer Sandbank gefunden und beide Staaten reklamieren den Fall für sich - letztendlich ermitteln dann doch beide Staaten zusammen.
Der Schreibstil ist flüssig das Cover passt gut zum Buch und die Charaktere gut beschrieben - bei dem einen oder anderen Charakter hätte ich mir gerne etwas mehr Hintergrund gewünscht, warum er so handelt, wie er es tut, z. B beim Holländer.
Die sehr ausführliche Beschreibung des Wattwanderns und allem, was damit zusammen hängt, wie Tide, Priele, Ebbe und Flut etc. hätte gerne verkürzt sein können, um etwas mehr Landschaftsbeschreibungen Raum zu geben, war aber trotzdem interessant.
Der Fall als solcher blieb mir bis zum Ende unklar in seinen Einzelheiten und die Erklärung dazu hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Für mich war die Geschichte zum Ende hin zu abrupt vorbei.
Trotzdem lies sich das Buch gut lesen und ist etwas für nette Stunden.

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Drei deutsche Extremsportler im Wattwandern planen ihre Touren ihre Touren genauestens. Die Tide, das Wetter, die Strömung. Alles muss passen. Die Rucksäcke liegen immer gepackt bereit. Sie möchten unbedingt die ersten Sportler sein die die Tour nach Borkum, dem "Mount Everest der Wattwandere", bewältigen. Als alle Vorzeichen passen, machen sie sich zu zweit in der Dunkelheit auf den Weg. Aron kommt nicht mit, da er mit seiner Frau in England Urlaub macht.
Am Morgen wird einer der Männer von der niederländischen Polizei tot auf einer Sandbank im Grenzgebiet gefunden. Es beginnt ein Kompetenzgerangel zwischen den Deutschen und den Niederländern. Die Bundespolizei See aus Cuxhaven schickt ihren Ermittler Liewe Cupido heimlich nach Delfzijl um zu klären, ob es tatsächlich ein Unfall war. Liewe ist Deutscher und auf Texel aufgewachsen und man nennt ihn den "Holländer".
Das Cover und der Titel passen zur Handlung. Die Protagonisten werden sehr genau beschrieben und man bekommt einen sehr guten Einblick in die Beweggründe der Wattwanderer. Die Figur des schweigsamen Ermittlers, der auch zwischen den Zeilen lesen kann, gefällt mir ausgezeichnet. In der Handlung erfahre ich viel über die Gefahren im Watt über die ich mir selbst noch keine Gedanken gemacht habe. Die Auflösung ist schlüssig und nachvollziehbar.

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Ich habe das Wattwandern eher als eine Art Touristenunterhaltung gesehen und nicht gewusst, dass es dies als eine Form des Extremsports gibt. Eigentlich vergleichbar mit dem Klettern bei dem man ein gutes Team und viel Erfahrung braucht und sich intensiv mit den örtlichen Gegebenheiten, dem Wetter und dem richtigen Zeitpunkt beschäftigen muss. Und so nimmt das Watt mit seinen mir unbekannten Eigenheiten einen sehr großen Teil dieser Geschichte ein. Ebenso die direkte Nachbarschaft von Deutschland und den Niederlanden, aber auch die Schönheit dieser Gegend.

Mich hat dieser Roman bestens unterhalten, zu jeder Zeit spannend und angenehm zu lesen. Besonders die titelgebende Figur Liewe Cupido war mir mit seiner Art und seiner Vorgehensweise überaus sympathisch. Und auch eine Vielzahl weiterer Personen, sowohl auf der holländischen als auch auf der deutschen Seite, fand ich als Persönlichkeiten sehr gut herausgearbeitet.

Falls Mathijs Deen mit Liewe Cupido eine Buchreihe fortführt bin ich gerne wieder dabei.

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Fesselnde Unterhaltung

Das Cover passt perfekt zum Setting, gerade die scheinbar schlichte Nähe zur Realität verkörpert dessen Anziehungskraft und macht neugierig auf den Inhalt.
Darum geht es: Ein Patrouillenboot des niederländischen Grenzschutzes findet einen verunglückten Wattwanderer. Dieser entpuppt sich als Deutscher, was einen Zuständigkeitskonflikt auszulösen droht. Da noch weitere Fragen zum Tod des Mannes bestehen, wird der Holländer, ein Ermittler der Bundespolizei mit reichlich Kontaktpunkten zu beiden Ländern, hinzugezogen. Kann er das Rätsel lösen?
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Mir ist es lange nicht mehr so schwergefallen, ein Buch aus der Hand zu legen. Dazu haben vor allem die kurzen, schnell zu lesenden Kapitel mit den anfangs etwas verwirrenden raschen Perspektivwechseln beigetragen, die gekonnt einen fesselnden Spannungsbogen aufbauen und selbst bürokratische Streitigkeiten durch bissigen Humor unterhaltsam erscheinen lassen. Obwohl einige Teile der Auflösung nicht wirklich überraschend waren, hat der Autor es dennoch geschafft, dass ich ständig wissen wollte, wie es weitergeht.
Richtig gut haben mir auch die gelungen eingestreuten Zeitungsartikel und Twittermeldungen gefallen, die die Handlung abrunden und zeitgemäß wirken lassen. Dazu kommt das grandios ausgearbeitete Setting rund um die Schönheit und die Gefahren des Wattenmeers sowie das überzeugend eingebaute Lokalkolorit, beispielsweise verdeutlicht durch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden.
Der Fokus der Handlung liegt auf Action. Dadurch und wohl auch der allgemeinen Kürze der Geschichte geschuldet kamen mir die Charaktere etwas zu kurz. Soll heißen: Mir hat der Zugang zu ihnen gefehlt. Dabei hat Liewe Cupido als cleverer, eigenwilliger Ermittler durchaus Unterhaltungspotenzial.
Mir hat die Geschichte insgesamt gut gefallen. Wer eine spannende, kurzweilige Krimihandlung mit außergewöhnlichen Ermittlern und maritimem Setting sucht, sollte hier unbedingt einmal reinlesen.

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Mich hat das Buch positiv überrascht. An sich ist der Fall für alle schnell klar gewesen, aber Liewe Cupido, von allen der Holländer genannt, hat ein feines Gespür dafür gehabt, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Mir hat gut die Darstellung gefallen, wie es im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden so zugeht. Auch die Unstimmigkeiten, wo die Grenze wirklich entlang läuft, hat dazu beigetragen, dass sich eine schöne Grundspannung eingestellt hat. Ich kenne mich zwar im Watt nicht sonderlich gut aus, aber die Details, wurden zu Beginn recht verständlich erklärt. Wer dort natürlich aufgewachsen ist, wird das noch besser verstehen. Der Holländer ist ein sympathischer Charakter, der an der Sache dran bleibt und auch mit seiner Umwelt sehr freundlich agiert. Häppchenweise kommen die einzelnen Puzzleteile rund um den Fall zum Vorschein und animieren zum mitraten. Ich fand den Krimi gut geschrieben, er fängt die nordische Mentalität gut ein und beinhaltet einen spannenden Fall.

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„Und haben Sie Ihren Freund nicht gesucht?“, fragt Hans.
„Oder versucht, ihn zu retten“, ergänzt Jürgen.
Peter schweigt und schaut die beiden abwechselnd an. „Sie sind wohl noch nie im Watt unterwegs gewesen“, sagt er schließlich. „Sie haben offensichtlich keine Ahnung.“ (Auszug E-Book Pos. 413)

Zwei Männer gehen ins Watt, zu einem Rekordversuch vom Festland nach Borkum in einer Tour, der heilige Gral der Wattwanderer. Doch nur einer von beiden kommt in Borkum an und erzählt davon, wie der andere in einem Priel weggerissen wurden, er das Verbindungsseil verlor, der Freund abgetrieben wurde. Doch Peter Lattewitz steht unter Schock, ist offenbar auch etwas verwirrt. Hat es sich genau so abgespielt? Die Leiche seines Wattpartners, Klaus Smyrna, wird jedenfalls ein Stück entfernt auf einer Sandbank in der Ems gefunden und von einem niederländischen Patrouillenboot weggenommen. Erste Ermittlungen widerlegen die Unfallthese nicht. Doch da hat der Fall eine ganz andere Wendung genommen, wird plötzlich zum Politikum.

Der örtliche Chef der niederländischen Marechaussee hat nämlich nicht vor, den Leichnam an die deutsche Bundespolizei zu übergeben. Die deutsch-niederländische Grenze in der Emsmündung ist nicht eindeutig definiert. Seiner Meinung nach wurde die Leiche in den Niederlanden gefunden, daher soll es eine niederländische Ermittlung geben. Das sehen die Deutschen völlig anders und es kommt zum Kompetenzgerangel, leichten Verstimmungen und Provokationen. Derweil sendet die Bundespolizei Liewe Cupido, deutsche Mutter, niederländischer Vater, nach Delfzijl, um dort heimlich erste Ermittlungen aufzunehmen und mit bereitwilligen Kollegen auf der anderen Seite zusammenzuarbeiten. Und je mehr Cupido sich mit diesem Fall befasst, desto mehr Unklarheiten ergeben sich. Eigentlich waren die Wattwanderer ein Trio, doch zufällig bei dieser Tour, die man akribisch vorbereitet hat, war der dritte Mann, Aron Reinhard, in England im Urlaub. Einiges rund um dieses Trio kommt Cupido merkwürdig vor. Waren Lattewitz und Smyrna wirklich alleine im Watt?

Er weiß genau, was er tut, obwohl es unmöglich ist, alle Risiken zu vermeiden. Ein Wattwanderer geht ungebahnte oder vom Meer ausgelöschte Wege. Es ist eine Umgebung voller Unwägbarkeuten, in der die Natur das Sagen hat. (Auszug E-Book Pos. 37)

Eine faszinierende Welt, dieses Watt. Aber auch unheimlich und gefährlich. Und diese Extrem-Wattwanderer sind Extremsportler, die die Grenzen ausreizen und Risiken eingehen. Absolut vergleichbar mit Bergsteigern, die sich akribisch auf eine Tour vorbereiten, Routen vorausplanen und auf die optimalen Wetterbedingungen warten. Das Wattenmeer der Nordsee mit seinen vorgelagerten Inseln birgt einige sehr herausfordende Watttouren und die Strecke vom Festland bei Manslagt (Gemeinde Krummhörn) bis nach Borkum ist mit mehr als 25km definitiv so etwas wie die Besteigung eines 8.000ers. Die Wattfläche nach Borkum läuft nie vollständig trocken, seichte Wasserflächen und mehrere Priele, die nur bei Nipptide und weiteren optimalen Windverhältnissen gerade so für Profis passierbar sind, müssen durchquert werden. Die Lektüre hat mich dazu gebracht, dieses Extrem-Wattwandern mal etwas zu recherchieren. Die Route Borkum-Festland ist wohl tatsächlich wohl nur von einer Handvoll Gruppen bis heute tatsächlich geschafft worden.

Mathijs Deen ist in seiner Heimat ein bekannter Autor und Rundfunkproduzent, mehrere seiner Werke sind auch ins Deutsche übersetzt worden. Mit „Der Holländer“ wagt er sich explizit ins Krimigenre, gleichwohl liegt sein Fokus weniger auf dem eher solider Plot als auf den Figuren. Liewe Cupido als einsamer, eher schweigsamer Ermittler passt in die friesische Landschaft. Die weiteren Figuren werden ebenfalls sorgsam beschrieben. Generell ist die Stimmung melancholisch, es geht um gekränkte Eitelkeit, Einsamkeit und Verlust. Der Roman ist auch direkt mit dem Schauplatz verbunden, das Watt und die Orte drumherum spielen eine zentrale Rolle. Deen vermeidet aber bewusst die Klischees touristischer Regionalkrimis. Ein bisschen schade für den geübten Krimileser ist die Tatsache, dass zumindest ich früh ahnte, in welche Richtung die Auflösung gehen würde. Dennoch insgesamt ein stimmungsvoller und mit interessanten Figuren bestückter Roman von der friesischen Küste.

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Außergewöhnlicher Kriminalroman im Naturpark Wattenmeer
Mitten durch die Nordsee verläuft die Grenze zwischen Texel in den Niederlanden und Borkum in Deutschland, der genaue Grenzverlauf ist tatsächlich bis heute nicht genau geklärt. Meistens arbeiten die Behörden nachbarschaftlich problemlos zusammen, überall ist Wasser – also was soll´s? Nun wird aber genau auf einer Sandbank, deren nationale Zugehörigkeit nicht genau definiert ist, eine Leiche gefunden und zwar die eines Deutschen, der sich zusammen mit zwei Kameraden einen Namen als Extremwattwanderer gemacht hat. Das Trio Peter, Klaus und Aron hat bereits unzählige Touren erfolgreich gemeistert und Bücher darüber veröffentlicht. Bei der verhängnisvollen Wanderung jedoch fehlte Aron, der sich zum fraglichen Zeitpunkt um seine Frau kümmern musste. Route und Termin waren anhand von Gezeiten und Strömungen genau berechnet worden und erlaubten keinerlei Aufschub. Trotzdem gab es bei der Querung eines Priels unvorhergesehene Schwierigkeiten. Obwohl durch ein Sicherheitsseil mit seinem Begleiter Peter verbunden, rutschte Klaus ab und kam zu Tode. Aufgefunden wird die Leiche vom holländischen Grenzschutz. Der Leichnam weist Verdächtiges auf und muss obduziert werden, die Kriminaler müssen zunächst die Todesursache und später Tatverdächtige ermitteln. Aber welcher Staat ist nun zuständig? Während an der Basis konstruktiv kooperiert wird, verstrickt sich die vorgesetzte Ebene in Kompetenzgerangel, das zu manch humorvoll-skurriler Szene führt.

Deens Stärke sind die Charaktere. Haupt- wie Nebenfiguren bekommen jeweils ein völlig eigenes Profil, das sie im Zuge des Romans zur Geltung bringen können. Sie wirken wie aus dem Leben gegriffen. Im Mittelpunkt steht der deutsche Kriminalkommissar Liewe Cupido, Sohn deutsch-niederländischer Eltern, warum man ihn (titelgebend) „den Holländer“ nennt. Er ist als ruhiger Vertreter ein brillanter Ermittler, der durch sein Schweigen schon manchen Kriminellen zum Reden gebracht hat – stille Pausen kann nicht jeder vertragen. Unkonventionell holt sich Cupido einen jungen niederländischen Grenzpolizisten als Assistenten an die Seite, beide bilden schnell ein gutes Team. Puzzlestein für Puzzlestein fügt sich zusammen, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Neben dem gelungenen Figurenkarussell nimmt das Wattenmeer mit seiner Küste eine weitere Hauptrolle ein. Der Leser erfährt viel über das extreme Wattwandern, über Vorbereitung, Ausrüstung, Risiken und Gefahren. Man spürt die Liebe und Fachkenntnis des Autors zum Nationalpark Wattenmeer, in dessen Umfeld große Teile der Ermittlungen stattfinden und die den Leser damit an einen unüblichen Handlungsort mit viel Naturschönheit führen. Jeder, der eine Affinität zu diesem Landstrich verspürt, wird den Roman lieben. Doch auch alle anderen sollte der nordisch ruhige, lakonische Erzählstil mit dem spannenden Kriminalfall gefangen nehmen.

Der Roman besticht durch seine intensive Atmosphäre. Der Sprachstil liest sich flüssig und ist sehr ausdrucksstark, gerade wenn es um bildhafte Beschreibungen oder realistische Dialoge geht. Die Nebengeschichten rund um die Ermittelnden halten sich in Grenzen, so dass man nicht unnötig von der Ermittlung abgelenkt wird. Ich habe den Roman innerhalb von zwei Tagen inhaliert. Er ist die perfekte Lektüre für ein verregnetes Wochenende, das man gedanklich an der Nordsee verbringen möchte. Lange wird man im Trüben gelassen, wie der Extremwattwanderer zu Tode kam und kann sich ganz seinen eigenen Spekulationen hingeben - wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört. Ich hoffe, dass Mathjis Deen noch weitere Bücher rund um den sympathisch-eigenwilligen Ermittler Liewe Cupido schreiben wird. Lesen werde ich sie auf jeden Fall. Große Leseepfehlung!

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Zwei befreundete, passionierte Wattwanderer unternehmen eine riskante Tour - und nur einer kommt zurück an Land. Was ist passiert? Auf ihrer Kontrolltour findet die holländische Grenzschützerin Geeske Dobbenga den Vermissten tot auf. Dass er im Watt im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden mit ungeklärtem Grenzverlauf gefunden wird, macht die Ermittlungen schwierig. Es gibt "Hinweise auf eine nicht-natürliche Todesart" - wer ist zuständig und darf hier ermitteln? Die Holländer - oder der von den Deutschen geschickte Liew Cupido? Diese Geschichte hat mich genauso fasziniert, wie der sich ständig verändernde Lebensraum Watt mit Schlick und Schlamm und Prielen fasziniert. Und der Autor Mathijs Deen erzählt so herrlich norddeutsch schnörkellos. Ich hoffe sehr auf weitere Bände um Liew Cupido!

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Auf den ersten Seiten taucht man sofort in den Krimi rein. Man hört das Meer. Spannend und gut geschrieben. Empfehle ich sehr gerne weiter!

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Grenzfang

Eine Pensionierung ist auch nicht mehr das, was es mal war. Auf ihrer letzten Patrouillenfahrt will sich Geeske Dobbenga eigentlich von ihrer Mannschaft verabschieden und eine ruhige Fahrt in den Holländisch-Deutschen Gewässern verbringen. Doch auf einer Sandbank, von der wirklich umstritten ist, zu welchem Staatsgebiet sie gehört, entdecken sie eine Leiche. Die müssen sie mitnehmen, sonst würde sie von der steigenden Flut davongetragen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den bekannten deutschen Wattwanderer Klaus Smyrna handelt. Sein Kollege Peter Lattewitz kommt völlig entkräftet auf Borkum an. Das Trio hätte Aaron Reinhard komplettieren sollen.

Drei erfahrene Wattwanderer, Aaron hat sogar ein Buch über seine Wanderungen veröffentlicht, wollten eigentlich den gefährlichen Weg zu Fuß nach Borkum wagen. Doch Aaron zieht es vor bei seiner kranken Frau in England zu bleiben. Doch die Wettervorhersage für die Wanderung ist günstig und wann wird eine solche Gelegenheit sich noch einmal bieten? Peter und Klaus wagen den Weg und nur Peter kommt lebend, aber sehr traumatisiert zurück. Um noch größeres Zuständigkeitsgerangel zu vermeiden, ermittelt Kommissar Liewe Cupido, dessen Vater Niederländer war, ohne es an die große Glocke zu hängen. Denn der Tod von Klaus Smyrna gibt einige Rätsel auf.

Anscheinend hat der Autor hier den Start einer Reihe hingelegt und der ist sehr gelungen. Die nickeligen Grenzstreitigkeiten zwischen den holländischen und deutschen Polizeibehörden erscheinen realistisch, geben dem Roman aber auch eine gewisse Leichtigkeit, weil sie mitunter zum Schmunzeln einladen. Der tragische und rätselhafte Tod des Wattwanderers erfordert schon genauere Nachforschungen und denen ist der schweigsame Cupido gemeinsam mit seiner pragmatischen Kollegin Dobbenga gut gewachsen. Die Beschreibungen des Watts, dass für unerfahrene und wie man hier liest manchmal auch für erfahrene Wattwanderer sehr gefährlich werden kann, sind sehr stimmungsvoll und zeugen von genauer Recherche oder auch guter Kenntnis des Autors. Dieser Kriminalroman besticht durch sein sympathisches Personal und durch die lebendigen und authentischen Beschreibungen sowohl der Landschaft, der Menschen und des Watts.

4,5 Sterne

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Ein Toter im Watt - Geeske Dobenga hätte sich eine weniger dramatische Entdeckung für ihre letzte Fahrt als Kapitänin der RV180 gewünscht. Und dann liegt der Körper auch noch auf de Hond, einer Sandbank mitten in der Emsmündung im niederländisch-deutschen Grenzgebiet. Die Zuständigkeit ist ungeklärt, doch die aufziehende Flut lässt der Besatzung keine Zeit, sich darum zu kümmern. Der Tote wird geborgen und der niederländischen Polizei in Delfzijl übergeben, ehe er vom steigenden Wasser weggespült werden kann.
Zunächst scheint klar, dass der Mann die Gezeiten falsch eingeschätzt hat und einfach ertrunken ist. Als aber bald festgestellt wird, dass es sich um den bekannten und erfahrenen Wattwanderer Klaus Smyrna handelt, kommen erste Zweifel daran auf. Und er war nicht allein im Watt. Peter Lattewitz hat den Toten vor Stunden auf Borkum als vermisst gemeldet. Die zwei waren Extrem-Wattwanderer und am Tag zuvor gemeinsam aufgebrochen, um von Manslagt nach Borkum zu gehen. Die Strecke war eine der letzten Herausforderungen, die die Männer noch nicht bewältigt hatten. Wie immer waren sie bestens vorbereitet und die Bedingungen perfekt. Was dann passierte, gilt es nun zu klären. Dabei ist nicht besonders hilfreich, dass Lattewitz schwer verwirrt scheint und im Watt seiner toten Frau begegnet sein will.
Und auch die Streitereien zwischen deutschen und niederländischen Behörden bezüglich der Zuständigkeit erschweren die Aufklärung.
Auf deutscher Seite ist klar, wer sich um den Fall kümmern soll: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen, genannt „Der Holländer“.

Mathijs Deen ist schon mit seinen beiden vorherigen Romanen „Unter den Menschen“ und „Der Schiffskoch“ angenehm aufgefallen. „Der Holländer“ ist sein erster Krimi, der nicht nur spannend ist, sondern auch sprachlich fein die Eigenarten der deutsch-niederländischen Beziehungen und landschaftlichen Besonderheiten des Grenzgebiets heraus stellt.

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Ein ruhiger, stimmungsvoller Krimi, der an der deutsch-niederländischen Küste spielt. Eindrucksvolle Charaktere, tolle Landschaftsbeschreibungen und lakonische Dialoge ziehen uns in die Geschichte um drei passionierte Wattwanderer. Schicht für Schicht werden die privaten Verflechtungen und Verletzungen aufgedeckt. Die drei verbindet viel, Liebe, Hass, Verachtung und Rache...

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Während einer extrem schwer zu meisternden Wanderung von der deutschen Küste zur Insel Borkum kommt einer von drei erfahrenen und oft gemeinsam auftretenden Wattwanderführern ums Leben. Sein Begleiter erreicht nur mit Mühe die Insel, der dritte im Bunde war diesmal nicht dabei. So gerät zunächst der den Toten begleitende Gefährte in den Fokus der Ermittlungen, denn die deutsche Bundespolizei geht schon bald von einem nicht natürlichen Tod aus. Sie steht damit in Konkurrenz zu den holländischen Behörden, die den Fall für sich beanspruchen, da die Leiche mutmaßlich auf holländischem Gebiet geborgen wurde.
Trotz des üblichen Kompetenzgerangels übernimmt "der Holländer"mehr oder weniger inoffiziell die Ermittlungen, ein auf Texel als Fischersohn aufgewachsener gebürtiger Deutscher. Mit seiner ruhigen, beobachtenden Art kommt er schnell den Spannungen auf die Spur, die zwischen dem vermeintlich unzertrennlichen Wattwanderertrio und ihren Familien herrschen und macht sich dabei durch seine eher unkonventionellen Ermittlungsmethoden nicht nur Freunde.

"Der Holländer" liest sich als leiser, intelligenter Krimi, in dem es zunächst mehr um die (Natur-)gegebenheiten des deutsch-niederländischen Wattenmeeres und um die Persönlichkeiten zu gehen scheint, die dort leben. Wer reißerisch-blutige Spannung erwartet, der sollte also eher davon absehen. Wer dagegen eher psychologische Spannung, gut geschilderte Figuren und eine stimmige Handlung mag, der ist hier genau richtig!

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Ein psychologischer Spannungsroman mit Küstenflair. Er spielt im deutsch/niederländischen Wattenmeer, es geht um Freundschaft, Konkurrenz und Eitelkeit. Atmosphärisch dicht und packend erzählt.

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Ein sehr atmosphärischer Roman mit Krimi-Elementen und besonderen, eigenen Figuren.
Zwei Wattwanderer wagen den Gang von Holland nach Borkum, nur einer schafft diese Passage, der andere wird tot im Watt aufgefunden, genau auf der Grenze zwischen Holland und Deutschland.
Recht schnell wird klar, dass es nicht die Flut war, die Klaus Smyrna zum Verhängnis wurde, sondern dass er offensichtlich erschlagen und dann von der Flut fortgetragen wurde.
Neben der Suche nach dem Mörder spielt in diesem Roman die Rivalität der Ermittler eine Rolle - wer ist zuständig, die Holländer oder die Deutschen? Hauptfigur ist der deutsche Kommissar Liewe Cupido, geboren auf Texel, deswegen genannt "Der Holländer".
Das Buch überzeugt vor allem durch seine sehr eigenen Charaktere und durch die eindrückliche Beschreibung einer ganz besonderen Naturwelt - des Wattenmeers. Auch jenseits des Nordens ein echter Lesegenuss.

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