Das Archiv der Träume

Roman

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Erscheinungstermin 20.10.2021 | Archivierungsdatum 11.02.2022

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Zum Inhalt

Bitte den Titel nicht vor dem 20.10 besprechen

»Willkommen im Haus von Machado. Treten Sie ein in den verbotenen Raum. Genießen Sie den Augenblick, wenn der Boden unter Ihren Füßen wegbricht.« Parul Sehgal, The New York Times Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika. Endlich scheint in den USA etwas in Bewegung zu geraten: Die gleichgeschlechtliche Ehe rückt in greifbare Nähe und Carmen Maria Machado stürzt sich in ihre erste große Beziehung zu einer Frau, die sich sehr bald als toxisch herausstellt. Kann man darüber schreiben, was wirklich passiert ist, und wenn ja, wie? Machado hat ihre Form gefunden. Mit jedem Kapitel durchschreitet sie ein anderes literarisches Topos: Gespensterhaus, Erotika, Bildungsroman. So entsteht ein Kaleidoskop, das sich genauso mit ihrer religiös geprägten Jugend wie den Stereotypen queerer Beziehungen oder popkulturellen Bezügen auseinandersetzt. Machado gelingt es, sich auf einzigartige Weise, voll Witz, Spielfreude und Lust am Ausprobieren, der harschen Realität von Gewalt in einer queeren Beziehung zu stellen. Am Ende steht ein fesselndes Buch, das die Grenzen autofiktionalen Erzählens sprengt und einmal mehr beweist, dass Machado eine der talentiertesten jungen literarischen Stimmen der USA ist.

Bitte den Titel nicht vor dem 20.10 besprechen

»Willkommen im Haus von Machado. Treten Sie ein in den verbotenen Raum. Genießen Sie den Augenblick, wenn der Boden unter Ihren Füßen wegbricht.« Parul...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783608504507
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 304

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Winner of the Lambda Award for LGBTQ Nonfiction 2020
In this intimate, formally experimental memoir, Machado recalls how she survived an abusive relationship, but gives her own experiences a wider context: As she illustrates by giving examples from real life, art and scientific texts, violence in lesbian relationships has rarely been acknowledged and discussed, thus rendering the victims almost invisible and making them even more vulnerable. With "In the Dream House", Machado wants to add to the archive of stories about the human experience, turning the phenomenon of abuse between queer women into a topic to be considered, to be pondered. To talk about queer people as abusers is in fact, Machado states, an act of liberation: "We deserve to have our wrongdoing represented as much as our heroism, because when we refuse wrongdoing as a possibility for a group of people, we refuse their humanity."

Machado met her unnamed ex-girlfriend when she was studying for an MFA in Iowa, and with time, "the woman in the dream house" became more and more controlling, passive-aggressive and also physically violent, gaslighting Machado, insulting and diminishing her and playing with her insecurities, until Machado finally found the strength to exit the relationship that had become a prison. The mechanisms Machado depicts will probably be recognizable for many people, but I have to admit that before the author pointed it out to me, I hadn't actively thought about the fact that there are hardly any texts that talk about abuse in a queer context, which means that queer people in these situations do not find themselves represented in (real and fictional) stories and are thus deprived of a language to express what they are experiencing. And although Machado explicitly states that it is her goal to change that, the situations and effects she depicts are in many respects universal. Machado is just a fantastic psychological writer with keen sensibilities, and she finds highly evocative words and images to convey her own past.

This main narrative thread is not only split in multiple short chapters, it is also interspersed with flashbacks, scientific research on the topic as well as examples from literature, music, films and real life that support Machado's argument that violence in lesbian relationship has long been a taboo. These paragraphs also paint a wider picture of American society as a whole, about dynamics that aim to "other" minorities and to control female sexuality. This multi-layered approach is also mirrored in the metaphor of the "dream house", which not only refers to the actual house in Bloomington the ex-girlfriend used to live in, but also to "a house that was not a house and a dream that was no dream at all", a (self-)deception with multiple different rooms and scary surroundings (think Poe's The Fall of the House of Usher, where the house is also much more than an actual building). To convey her alienation, Machado refers to her abused self of the past as "you", which is a particularly tricky narrative choice, and I've rarely seen an author pull this perspective off so effortlessly and effectfully.

All in all, I liked this much better than Her Body and Other Parties (which I already found rather impressive), and once I started reading, I couldn't put it down. Some parts were slightly too fragmented for my taste, but this memoir is a real achievement and deserves all the praise it currently gets.

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Carmen Maria Machado - Das Archiv der Träume
Endlich scheint in den USA etwas in Bewegung zu geraten: Die gleichgeschlechtliche Ehe rückt in greifbare Nähe und Carmen Maria Machado stürzt sich in ihre erste große Beziehung zu einer Frau, die sich sehr bald als toxisch herausstellt. Kann man darüber schreiben, was wirklich passiert ist, und wenn ja, wie? Machado hat ihre Form gefunden. Mit jedem Kapitel durchschreitet sie ein anderes literarisches Topos: Gespensterhaus, Erotika, Bildungsroman. So entsteht ein Kaleidoskop, das sich genauso mit ihrer religiös geprägten Jugend wie den Stereotypen queerer Beziehungen oder popkulturellen Bezügen auseinandersetzt.

Meinung
Mit präziser, erlesener Prosa schreibt Carmen Maria Machado ihren absolut bemerkenswerten Memoiren
Sie schildert ihre Erfahrungen in einer missbräuchlichen gleichgeschlechtlichen Beziehung
Geschickt schildert sie die Wildheit, dem Begehren zu erliegen, die betörende Zärtlichkeit des Liebens und Geliebtwerdens, die Zerbrechlichkeit der Hoffnung und das unsagbare Grauen, wenn die Frau, die man liebt, ein Scheusal ist.
Die schöne Prosa und Poesie des Schreibens ist das, was das Buch abrundet..
Ungewöhnlich, aber gut

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Klapptext: Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika.
Fazit: Für mich war das Lesen dieser Geschichte nur eine Fortsetzung, was bei uns in der Schweiz schon Realität ist. Bei uns werden gleichgeschlechtliche Paare den normalen Paaren gleichgestellt. In dieser Geschichte liest man, wie sich eine Frau in eine eher toxische Beziehung stürzt. Ich habe das Ganze so empfunden, dass man auch über dies schreiben und diskutieren soll. Die Erzählung verlangt vom Leser die volle Aufmerksamkeit. Werden doch alle durchlaufenden Phasen einer solchen Jugend beschrieben. Mit diesem fesselnden und doch mit einigem Witz geschriebenen Buch sich zu etablieren. Das Lesen lohnt sich.

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Dieses Buch ist, kurz gesagt, eines der am schönsten geschriebenen und einfach eines der besten, das ich je gelesen habe.

Die Autorin erzählt in diesem Memoir von der Zeit, in der sie in einer emotional und psychisch missbrauchenden Beziehung mit einer Frau war, die keinen Namen erhält, sondern einfach die Frau im Traumhaus genannt wird. Indem sie von diesem traumatischen Abschnitt ihres Lebens erzählt bringt sie Licht in eine Thematik, die in den Medien nicht oft genug behandelt wird - Missbrauch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Carmen Maria Machado gibt aber nicht einfach ihre Erlebnisse wieder, sondern zieht Parallelen zu Konzepten, die uns alles bekannt sind. Jedes Kapitel ist eine neue Bezugnahme z.B. Das Traumhaus als Zeitreise oder Das Traumhaus als Spukhaus. Dieser Schreibstil und diese Kreativität habe ich noch nie zuvor in einem Buch gesehen und es machte mich sprachlos (auch die deutsche Übersetzung von Anna-Nina Kroll war ausgesprochen schön).

Jedem, der sich in der Lage fühlt, mit den Thematiken dieses Buches klarzukommen (Trigger-Warnungen: Homophobie, Missbrauch, leichte Machtmissbrauchs-Dynamik durch eine Autoritätsperson), empfehle ich es wirklich von ganzem Herzen. Diese Worte sind etwas, das man einfach mit eigenen Augen erlebt haben muss.

Vielen Dank an Netgalley und den Klett-Cotta Verlag für die digitale Version dieses Buches.

English review:

This is, simply put, one of the most well-written and simply one of the best books I have ever read.

In this memoir, the author recounts the time she was in an emotionally and psychologically abusive relationship with a woman who is not given a name, but is simply called the Woman in the Dream House. By recounting this traumatic period of her life, she sheds light on an issue that is not often covered in media – abuse in same-sex relationships. Carmen Maria Machado, however, does not simply recount her experiences, but draws parallels to concepts which we are all familiar with. Each chapter is a new reference e.g. The Dream House as Time Traveling or The Dream House as a Haunted House. I've never seen this style of writing and creativity in a book before and it left me speechless (the German translation by Anna-Nina Kroll was also extremely beautiful).

To anyone who feels able to cope with the themes of this book(trigger warnings: homophobia, abuse, a mild abuse of power dynamic by an authority figure), I recommend it wholeheartedly. These words are something that you simply must experience with your own eyes.

Huge thank you to Netgalley and the publisher Klett-Cotta for providing me with an ARC of this book.

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TW: Toxizität in Form physischer und psychischer Gewalt in queeren Beziehungen. Ein Motiv in der Literatur, das nicht viel Sichtbarkeit erhält und noch immer stark tabuisiert wird.

Carmen Maria Machado verschafft uns mit ihrem literarischen Zugang zur Selbstermächtigung einen Blick in das Innere einer toxischen, gleichgeschlechtlichen Beziehung und befreit sich aus der Rolle der Unterdrückten, indem sie ihr eigenes Archiv anlegt. Sie entscheidet über Erinnerungen und Ereignisse und wird zur Archivarin ihrer Ängste sowie Hoffnungen. In fragmentarisch-episodenhaften, nicht chronologisch erzählten Kapiteln, offenbart sich die Fratze der Gewalt, die sich in der Beziehung manifestiert und potenziert. Ich bin Machado dankbar für dieses wichtige Werk, das mich sprachlos zurückließ, mich aber aufgrund der literarischen Wucht durch die Vermischung von Romanelementen, intermedialen und intertextuellen Verweisen sowie der autofiktionalen Narrative begeistert hat.

Durch die Adressierung der Erzählerin an sich selbst entsteht eine gewisse erzählerische Distanz, die vielleicht bei solch einer Aufarbeitung nötig ist. Für mich war das genau diese nuancierte Finesse, die mich am Buch kleben und es mich fast an einem Stück konsumieren ließ. Machado überlässt ihren Leser*innen eine Wertung, nähert sich durch überwiegend deskriptive Narrative den furchtbaren Szenen der Vergangenheit an, lässt aber immer wieder Platz für eine einheitliche Betrachtung und wechselt oft in den poetischen Stil. Damit schafft sie ein Plädoyer für den sensiblen Umgang des Themas innerhalb der Lgbtq-Community, in der Betroffene von Gewalt oftmals nicht gehört oder gar gecancelt werden.
Eine starke queere Erzählstimme, die Lust macht auf mehr!

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"Ich betone das so, weil es wichtig ist, im Kopf zu behalten, dass das Traumhaus echt ist. Es ist so echt wie das Buch, das du in der Hand hältst, wenn auch weniger angsteinflößend."

Der Titel gibt so ziemlich das an, was man als Leser erwartet: Ein Archiv, Erinnerungsfetzen einer Beziehung zwischen Carmen und ihrer Ex. Es sind verschiedene Szenen aus ihrer Erinnerung, Träumen und Hoffnungen bis sie sich aus der toxischen Beziehung rauslöst. Obwohl die Schreibweise eher trocken und distanziert war, war ich sofort vom Buch gefesselt. Es geht vorrangig um Carmen und ihrer Gefühlwelt, daher hatte das Buch auch ein Gefühl von einem Tagebuch: Carmen erzählt von sich, was an dem Tag vorgefallen ist und ergänzt vieles durch Fakten wie als würde man Zeitungsartikel ins Tagebuch reinkleben. Man entwickelt am Ende nicht nur ein Gefühl dafür wie eine Beziehung komplett entgleisen kann, sondern sieht auch wie die Rollenbilder zwischen Mann und Frau in einer Beziehung auseinander gehen.
Es war ein sehr rundes Buch, was mir insgesamt gefallen hat. Das Cover ist auch sehr passend zur Story gewählt. Insbesondere der letzte Satz des Buches hat es mir besonders angetan. Auf jeden Fall lesenswert!

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„In der Literatur sind Orte nie einfach nur Orte. Und wenn doch, dann hat die Autorin etwas falsch gemacht.“

Carmen Maria Machado berichtet über einen Ort, ein kleines Haus in Bloomington, Indiana, das der Frau gehört, in der sie sich während ihres Studiums verliebt. Viele hundert Kilometer legt sie von ihrem Studienort zu diesem Haus zurück, um ihr nahe zu sein. Doch es ist nicht die unbeschwerte, leichte Liebe, sondern eine toxische Beziehung. Von Beginn an herrscht ein Ungleichgewicht und zunehmend gerät Carmen in eine Rolle, die ihr eigentlich aus Märchen, aus Büchern, aus Filmen gut bekannt ist: sie wird zum Opfer häuslicher Gewalt. Psychischer Gewalt, die für die Außenwelt nicht unmittelbar sichtbar ist und die sich nur in Extremen abspielt – vollkommener Liebe und ebenso exzessivem Hass.

„Die meisten Formen häuslicher Gewalt sind vollkommen legal.“

Ihre Erinnerungen schildern etwas, das eigentlich wohlbekannt ist. Eine Beziehung, in der einer der Partner die Oberhand hat, manipulativ den anderen an den Rand des Wahnsinns treibt, ihn an seinem Verstand zweifeln lässt – klassisches Gaslighting, das bereits seit dem Film „Das Haus der Lady Alquist“ mit Ingrid Bergmann von 1940, der auf Patrick Hamiltons Theaterstück „Gas Light“ basiert, einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff ist und immer wieder literarisch wie filmisch aufgegriffen wurde. Sie hätte es erkennen können, die Zeichen waren eindeutig, aber blind vor Liebe kehrt sie immer wieder zurück.

„(...) wie bei einer Marionette und du keinen Schmerz spürst. Egal was, es soll nur aufhören. Du hast vergessen, dass du einfach gehen kannst.“

Interessant wird der Bericht jedoch nicht nur dadurch, dass sie über Jahre gefangen ist, sich innerlich selbst Mauern baut, die sie einreißen könnte, aber nicht schafft zu zerstören. Es liegt noch eine zweite Ebene über dieser individuellen, die ihre Situation verkompliziert. In traditionellen Beziehungen zwischen Mann und Frau sind für die Öffentlichkeit – gestützt durch Statistiken – die Rollen meist klar verteilt: der Mann ist Täter, die Frau ist Opfer. Doch wie sieht dies bei bisexuellen Paaren aus?

Als Community kämpfen sie um Anerkennung, was bedeutet, dass sie zusammenhalten müssen, um sich gegenseitig zu schützen, da kann doch die eine nicht eine andere anklagen? Wenn es innerhalb der Gemeinschaft schon keine Solidarität gibt, wie soll man dann Schutz gegenüber den Angriffen von außen bieten? Absurderweise führt dies dazu, dass immer wieder Täter geschützt werden und nicht Opfer, die als Nestbeschmutzer gelten und denen nicht geglaubt wird. Ähnliches lässt sich bei People of Colour und anderen marginalisierten Gruppen beobachten.

Eine Biografie, die nicht nur das selbst Erlebte analysiert, um es nachvollziehen zu können, sondern dieses in einen größeren gesellschaftlichen Rahmen setzt und zugleich auch kulturell einbettet. Ein vielfach verwendetes Motiv, das jedoch im realen Leben oftmals nicht erkannt, nicht ernstgenommen wird und zu unerträglichem Leid führt. Die Autorin hat eine interessante Form für ihren autofiktionalen Text gefunden: zwischen Roman, Biografie, Sachbuch und Tagebuch findet er seinen Platz. Ebenso erschreckend wie lesenswert ein wichtiger Beitrag zu einer Diskussion, die geführt werden sollte.

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Carmen Maria Machado liefert in ihrem autobiografischen Roman “Das Archiv der Träume“ eine sehr offene, eigenwillige und detaillierte Aufarbeitung ihrer toxischen Beziehung zu ihrer Ex-Frau. Dabei findet sie eine überaus kreative Form: Sie gibt jedem ihrer Kapitel einen “Traumhaus”-Titel und setzt sich in diesen mal emotional, mal wissenschaftlich und mal popkulturell mit dem Eingeständnis auseinander, eine Beziehung geführt zu haben, die ihr nicht gut getan hat. Sehr eindringlich beschreibt sie, wie ihre Grenzen immer wieder und immer weiter überschritten wurden – und wie mühsam es war, sich aus diesem toxischen Verhältnis wieder zu lösen. So ist “Das Archiv der Träume” eine fantasievolle und facettenreiche literarische Aufarbeitung einer sehr persönlichen Erfahrung. Hut ab!

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„Das Archiv der Träume“ ist eine Kollektion von Eindrücken, Träumen, Erinnerungen, Tropen und kulturhistorischen Fragmenten zum Thema toxische queere Beziehungen.

Vorrangig handelt es sich um ein Memoir der Autorin: Machado verarbeitet in sehr offener, transparenter Manier ihre eigene Vergangenheit und die toxische Beziehung, in der sie sich jahrelang befand. Machado hat aus einer kulturhistorischen und journalistischen Sicht enorme Arbeit geleistet: bereits die Anzahl an Fußnoten, Recherchen und Verweisen im Gesamttext ist ungemein beeindruckend.

Das von beiden Frauen zusammen bewohnte Traumhaus wird als Konstrukt behandelt, in potenzielle semantische Räume aufgeteilt und gleichzeitig aus multiplen anthropologischen, kulturhistorischen sowie literarischen Blickwinkeln durchleuchtet. Ebenso unvergleichbar faszinierend ist die Gestaltung des Romans wie ein Abenteuerspiel mit interaktiven Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Handlung – welche allesamt in einer entsetzlichen Offenbarung münden.

Eine einzigartige Lektüre, und meinerseits eine uneingeschränkte Leseempfehlung!
Den Volltext dieser Rezension mit Lieblingszitaten und weiterführenden Informationen zum Thema findest Du auf sandrafalke.com.

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Das Archiv der Träume – Carmen Maria Machado

In diesem autobiographischen Roman verarbeitet die Autorin ihre Erfahrungen in einer queeren toxischen Beziehung.

Das Auffälligste an diesem Werk ist mit Sicherheit der Erzählstil. Frau Machado erzählt ihre Erlebnisse in der Du-Perspektive. Der Grund dafür ist mir auch nach Beendigung des Buches nicht so ganz klar. Vielleicht verschafft es ihr größere Distanz. Auf jeden Fall ist das außergewöhnlich, ja auch gewöhnungsbedürftig. Die Kapitel sind kurz und knackig (großer Pluspunkt). Es ist eine seltsame Erzählweise. Nicht chronologisch, es wird auch keine Spannung aufgebaut. Dass diese Beziehung toxisch ist und irgendwann ein Ende haben wird, ist von Anfang an klar. Die Autorin springt zwischen den Themen, schreibt teilweise metaphorisch. Es ist wie ein Puzzle, das man erst zusammenfügen muss. Aber dabei – und das ist ganz wichtig – schafft Frau Machado es dennoch, einen gewaltigen Lesesog zu erzeugen. Sie schreibt experimentell, aber eindeutig hervorragend. Man will einfach immer weiterlesen.

Thematisch ist dieser Roman ein harter Brocken. Die junge bisexuelle Carmen lernt eine Frau kennen (tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob der Name überhaupt fällt…. Sie wird immer die Frau aus dem Traumhaus, oder „sie“ genannt). Nach kurzer Zeit entwickelt sich diese Beziehung ins toxische. Es sind seelische Misshandlungen, um die es hier geht. Es ist bedrückend, diese Entwicklung zu beobachten. Begleitend weist die Autorin auf bekannte Beispiele in Film und Musikszene hin.

Es ist offensichtlich, wie wichtig es Frau Machado ist, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von toxischen Beziehungen in queeren (insbesondere lesbischen) Beziehungen gegenüber heterosexuellen Verbindungen herauszustellen. Tatsächlich hab ich vor dieser Lektüre keinen Gedanken an dieses Thema verwendet.

Eine wirklich bedrückende, erhellende Leseerfahrung. Und die Erzählweise ist ziemlich spektakulär. 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Wow. Mit eindringlicher und assoziativer Sprache schreibt sich Carmen Maria Machado in Das Archiv der Träume an die Erfahrung einer toxischen Beziehung heran. Dieses Archiv ist eigentlich ein Haus, die Erinnerungen haben sich in seinen Zimmern einquartiert. Nach und nach erwandert das Ich die schönen Zeiten, das Kennenlernen, die Romantik, bestaunt die ersten Warnsignale in der Ferne bis sie sich in einem verwirrenden und gefährlichen Beziehungsgeflecht wiederfindet und die Tür aus dem Haus plötzlich verschlossen zu sein scheint. Carmen Maria Machado macht die Komplexität von toxischen Beziehungen sicht- und spürbar, wie schnell übersieht man Warnsignale, wie leicht fällt man auf sich selbst herein. Spannend ist, dass es sich um eine lesbische Beziehung handelt und-auch das wird im Buch verhandelt- althergebrachte einverleibte heteronormative Erklärungsmuster nicht greifen. Der Ausgang des Buches ist vorsichtig optimistisch, die Wunden können heilen.

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Carmen Maria Machado bespricht in diesem Roman auf sehr ehrliche und ungewöhnliche Weise ein sehr wichtiges Thema, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin mit der Sprache spielt und die Wahl der Erzählformen für die Überschriften. Durch die sehr kurz gehaltenen Kapitel, liest sich das Buch, trotz des schweren Inhaltes, sehr schnell.
Ich bin begeistert von Machados Schreibstil und möchte unbedingt mehr von der Autorin lesen!

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Dieses Buch hat mich wirklich gepackt: Die eindringliche Schilderung einer Beziehung, die zum Minenfeld wird; wo jeder Blick, jedes Wort, jede Geste den nächsten Ausraster provozieren kann.
Harte Kost; aber die außergewöhnliche Erzählweise und die wunderschöne Sprache machen diesen Erfahrungsbericht zu einem ganz besonderen literarischen Werk.

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MEINUNG:

Auf das Das Archiv der Träume bin ich durch Zufall gestoßen als es von einer YouTuberin empfohlen worden ist. Sie hatte es auf Englisch gelesen und ich hatte mich sofort auf die Suche nach der deutschen Übersetzung gemacht. Erfreut konnte ich feststellen, dass es noch in diesem Jahr erschienen ist. Queere Literatur lese ich gerne und hier wird ein Thema behandelt, zu dem es noch nicht so viel gibt: Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen.

Carmen Maria Machado schreibt hier über eigene Beziehung mit der namenlosen Frau, die sie immer nur mit "Du" anspricht. Jedes Kapitel beginnt mit "Das Traumhaus als XY". Das Traumhaus steht symbolisch bzw. methaphorisch vermutlich für die Beziehung der beiden Frauen, aber sicher auch für das Haus an sich, an dem die beiden gelebt haben. Auf diese Art der Erzählung muss man sich einlassen, denn die Autorin schreibt hier keinen stringenten Roman, auch wenn eine gewisse Zeitachse zu erkennen ist, aber sie schweift immer wieder ab. Es gibt reale Erzählungen aus der Beziehung: Das Kennenlernen der beiden, die verschiedenen Stufen der Beziehungen, diverse Ereignisse und natürlich auch das Ende der Beziehung. Zwischendurch verarbeitet sie ihre Gedanken und Gefühl zu diese Beziehung und zu sich selbst mit vielen Beispielen aus der Popkultur, wie Film und Literatur. Man kann diesen Aufbau nur schwer beschreiben. Für mich war es völlig neu. Die Kapitel sind häufig sehr kurz und man hat dieses Buch in kürzester Zeit durch.

Die Entwicklung der Beziehung ist nichts für zarte Gemüter, auch wenn sich Machado keiner expliziten Sprache bedient, ist doch klar ist welchem Zustand die Protagonistin ist und man wünscht sich nur, dass sie hier bald rauskommt und nichts schlimmeres passiert. Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen ist ein Thema, was bisher nur wenig behandelt wurde. Machado nennt einige Texte, die es irgendwann mal erwähnt haben. Es bleibt ihr zu wünschen, dass sie damit die Türen geöffnet hat.

FAZIT:

Das Archiv der Träume ist ein außergewöhnliches Buch mit einem schwierigen Tabuthema. Ich würde fast nicht soweit gehen, es als Roman zu bezeichnen, weil der Aufbau so speziell und außergewöhnlich ist, dennoch wird klar, wie viel Talent Carmen Maria Machado hat. Ich bin gespannt, was wir von ihr noch lesen werden.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Tropen Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

*Folgende Verlinkungen kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

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Meine Meinung und Inhalt

Man sagt nur: Warum gingst du nicht / Warum flohst du nicht / Warum sprachst du nicht? (Und: Warum quälst du dich?) Ich will ja, doch ich kann nicht, kann nicht, kann nun mal nicht. Was mir bis dato nicht klar war: Zwang ist Gift."(ZITAT)

Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika.

"Mit acht war ich gertenschlank und ängstlich. Ich war die meiste Zeit zu angespannt, um vor mich hin zu träumen, aber dieses Sit-zen im Gras verschaffte mir eine gewisse innere Ruhe." (ZITAT)

Es geht um die Protagonistn Carmen. Diese scheint endlich ihre Traumfrau gefunden zu haben. Die Tage und Nächte mit ihr in ihrem Traumhaus sind unbeschreiblich. Doch ihre Traumfrau hat eine weitere Beziehung. Carmen macht es nichts aus, in einer offenen Dreier-Beziehung zu leben. Mehr und mehr lässt sie sich auf sie ein. Doch ihre Traumfrau hat auch noch andere Seiten. So schön es auch ist – Carmen stellt fest, dass ihre selbstbewussten Forderungen und regelmäßigen Ausfälle sie psychisch und physisch fertig machen. Doch wie herauskommen aus diesem Strudel aus Liebe und Abhängigkeit, psychischen Terror und schließlich sogar handfester Gewalt? Die Geschichte ist spannend, fesselnd, erschreckend, emotional und sehr authentisch und greifbar. Darüber hinaus verbreitet sich eine absolute Hilflosigkeit, die absolut spürbar ist. Intensiv breiten sich im weiteren Verlauf Gefühle wie Angst und Panik aus, da es schier scheinbar kein Entrinnen, kein Zurück gibt aus dieser entsetzlichen Beziehung, die sich immer mehr und mehr als ein auswegloses Gruselkabinett entpuppt.


Die Autorin hat mich mit dem Ende sehr überrascht, was das Buch zusätzlich gut abgerundet hat. Das Cover ist wunderschön und ist absolut passend.
Ein grandioses Werk, das meine absolut Leseempfehlung bekommt!

„Die Entscheidung darüber, was ins Archiv aufgenommen und was ausgelassen wird, ist ein politischer Akt, den die Archivarin und der politische Kontext bestimmen, in dem sie lebt.“ (ZITAT)

Carmen Maria Machado, Autorin, Kritikerin und Essayistin. Ihre Arbeiten erschienen im »The New Yorker« und in zahlreichen weiteren Zeitschriften und Anthologien. Gemeinsam mit ihrer Frau lebt Machado in Philadelphia und ist Abrams Artrist-in-Residence an der University of Pennsylvania.

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Was macht eine gute Beziehung aus, und wo setzt man Grenzen zu einer schlechten Beziehung? Ab wann kann man eine Beziehung als toxisch bezeichnen? Diese Fragen habe ich mir gestellt, als ich das Buch „Das Archiv der Träume“ gelesen habe.

Als Carmen ihre Freundin kennen lernt, wird die Beziehung von viel Glück, Schmetterlingen im Bauch und Sex bestimmt. Die beiden benötigen nicht viel. Und doch schleichen sich immer mehr die Zeichen ein, dass Carmens Freundin nicht das gleiche Verständnis hat von einer friedvollen Beziehung. Schnell wird die Eifersucht groß und die psychische Gewalt steigert sich von kleinen Sticheleien bis hin zu ausgeprägter Mißhandlung. Carmen will sich lange nicht eingestehen, dass sich ihre Freundin nicht mehr ändern wird und der Weg, sich frei zu machen von dieser Beziehung, wird schwer und lang.

Wer liebt, sieht vieles durch eine rosarote Brille. Negative Dinge werden verharmlost, oder man kann getrost darüber hinweg sehen. Oft genug sehen Außenstehende das Problem viel eher als die Betroffenen selbst. Der Prozess, sich einer toxischen Beziehung zu entledigen, ist viel viel schwerer als man sich das eingestehen mag. Zudem ist Gewalt in Beziehungen, besonders in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, nach wie vor ein Tabuthema.

Carmen Maria Machado gibt mit „Dem Archiv der Träume“ einen schonungslosen Einblick in eine Welt, die so fremd und weit weg erscheint. Psychische Gewalt ist sehr schwer zu erkennen, da sie nicht die gleichen Spuren wie die körperliche Gewalt trägt. Das ist für mich das Schlimme daran. Hilflos schaut man dieser Beziehung zu, möchte der Hauptprotagonistin so oft zurufen, dass hier eine Trennung unvermeidlich ist, und gerade diese Machtlosigkeit ist gerade das, was gerade für die Betroffenen das Problem ist. Scham, Hilflosigkeit, mangelnde Kraft und die Schuldzuweisungen gegenüber sich selbst bestimmen den Alltag.

„Das Archiv der Träume“ hat mir gezeigt, dass Gewalt in einer Beziehung nicht von den üblichen Stereotypen gezeichnet ist, und viel subtiler daher kommt als man es vermutet.

Ein bewegendes Buch! Vielen Dank an Netgalley und dem Tropenverlag für dieses Buch!

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Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist detailliert und bildgewaltig. Die Figuren sind tiefgründig und authentisch und es bringt einen dazu, selbst über die eine oder andere Frage des Lebens nachzudenken. Nach dem Lesen weiß man, warum die Autorin so hoch gehandelt wird. Das Cover passt perfekt dazu. Sehr empfehlenswert!

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Ein beeindruckendes Buch der queeren Autorin Carmen Maria Machado über ihre toxische Beziehung zu einer Frau, die sich in physischer aber hauptsächlich psychischer Gewalt ausdrückt. Diese Memoiren sind in einem "Traumhaus" und seinen verschiedenen Räumen beheimatet, das sich als teils als Horrorhaus herausstellt, wie die Autorin an Hand von Filmen darstellt. Die kurzen Abschnitte lesen sich wie ein hektisches Durchlaufen ihres Lebens und ihrer damaligen Beziehung und ziehen einen in die Geschichte hinein. Auch die Links innerhalb des Buches, wo weiterzulesen sei, zeigen sehr offensichtlich die Unausweichlichkeit der toxischen Beziehung.
Wichtig ist es, dieses Thema besonders zu verdeutlichen, das - im Gegensatz zu Gewalt in heterosexuellen Beziehungen - zuwenig Aufmerksamkeit und eine andere Behandlung erhält. Nicht nur hat die Autorin kaum Hinweise auf den Missbrauch, da er hauptsächlich durch "Gaslighting" stattfindet, sondern sie müsste sich auch als lesbische Frau besonders rechtfertigen.
Danke an den Verlag und Netgalley für ein Rezensions-Ebook im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Triggerwarnung: Häusliche Gewalt

Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika.



Ich bin Carmen und befand mich bis vor kurzem in einer sehr toxischen Beziehung samt häuslicher Gewalt. Alles begann wie im Märchen, bis meine Partnerin zeigte, wie sie sein kann. Oftmals erinnert sie sich nicht daran, mir wüste Beschimpfungen an den Kopf geschmissen zu haben, Dinge nach mir geworfen zu haben, mich grob angefasst zu haben. Sie beendete oft die Beziehung und ließ mich leidend zurück, nur um heulend und flehend zu mir zurückzukommen. Meine Partnerin wusste, welche Knöpfe sie bei mir drücken musste, damit ich einknickte. Wie konnte ich auch nicht einknicken ? Ich habe diese Frau über alles geliebt. Gleichzeitig hatte sie mir jedoch immer mehr Angst gemacht. Sie begann, mein Leben zu bedrohen und mir immer öfter das Herz zu brechen. Bis dato hatte ich nicht einmal gewusst, dass sich ein Herz mehrfach brechen ließ. Ihr fragt euch sicher, warum ich dennoch so unglaublich lange mein Leben mit ihr geteilt habe. Die Antwort ist simple: Ich war gefangen aus einer Mischung von Abhängigkeit und aufrichtigen, sehr tiefen Gefühlen.

Das Buch ist ein Meisterwerk! Es führt einen unverblühmt vor Augen, dass die meisten Arten der häuslichen Gewalt völlig legal sind und in den Köpfen der betroffenen Opfer spielen. Ich hasse das Wort Opfer, aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Jedenfalls werden die betroffenen Person von innen gebrochen. Die groben Berührungen und die versuchten Angriffe, sind zumindest im diesen Fall, ein weiteres Druckmittel samt der Unbeherrschtheit der Partnerin von Carmen. Was ich unglaublich hilfreich finde, sind die Beschreibungen zwischen lesbischen Liebespaaren, die ebenfalls in häuslicher Gewalt verstrickt waren. Ich habe nicht gewusst, dass das wirklich so oft passiert. Und so schade ich es auch finde, dass so Negativbeispiele verwendet werden müssen, ist es wichtig und fair, die mit in das Buch zu packen und so für Aufklärung zu sorgen.

ISBN:  9783608504507

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Ein absolut lesenswertes Buch, das tief berührt. Es ist durch das Thema der physischen und psychischen Gewalt in einer Beziehung definitiv keine leichte Kost, aber deshalb umso wichtiger. Besonders Machados Wechsel der "Genre" machte die Erzählweise besonders und interessant und erlaubt verschiedene Zugänge. Die Autorin konnte mich defintiv für sich gewinnen. Große Empfehlung!

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Sehr empfehlenswert. Siehe review auf IG. Tolle Autorin. Mochte auch schon ihre Kurzgeschichten “Her Body and Other Parts”. Aber dieses Buch hat mich noch mehr beeindruckt. 4.5 stars.

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Augenöffnend, stark, wichtig.

„Das Archiv der Träume“ ist Carmen Maria Machados Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen, genauer: Mit toxischen queeren Beziehungen. In einer kaleidoskopartigen Mischung aus autobiographischen Erzählungen und Vergleichen aus der Popkultur zeichnet sie das Porträt ihrer Beziehung zu einer Frau, die sie auf allen Ebenen manipuliert, beschimpft und systematisch erniedrigt. Wie es häufig bei solchen toxischen Beziehungen-ob jetzt queerer oder heterosexueller Natur-der Fall ist, ist es ein ständiges Auf- und Ab der Gefühle. Mal ist Machados Freundin ganz zärtlich, liebevoll und die ganz große Liebe, dann ist sie wieder extrem eifersüchtig, beleidigend, cholerisch. Machado kommt nicht von ihr los, wird immer wieder zurückgezogen zu einem Menschen, von dem man sie als Leser am liebsten wegzerren möchte. Dabei ist die Gewalt, die ihre Freundin ihr antut, fast immer psychischer Natur. Und es stellt sich, wie häufig bei dieser Form der Gewalt, die Frage: Ab wann ist es Gewalt, und wie kann diese überhaupt nachgewiesen werden?

„Das Archiv der Träume“ ist ein faszinierender, ganz eigener Roman über toxische Beziehungen, queere Identität und psychische Gewalt. Ein Buch aus der Mitte der queeren Community, aber nicht nur für Menschen, die sich selbst dazu zählen. Es ist die wahre Geschichte einer Beziehung, die aufrüttelt, bewegt und einem die Augen für die Folgen psychischer Gewalt öffnet. Einziges Manko: Wer noch nicht so fit ist in der Terminologie, die im 21 Jahrhundert in der LGBTQ+ Community oder auch generell im Internet genutzt wird, stolpert vielleicht über Wörter wie butch, femme oder gaslighting. Aber es gibt ja bekanntlich Google, und so lernt man auch noch die ein oder andere Vokabel dazu. Unbedingte Leseempfehlung.

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»Willkommen im Haus von Machado. Treten Sie ein in den verbotenen Raum. Genießen Sie den Augenblick, wenn der Boden unter Ihren Füßen wegbricht.« Parul Sehgal, The New York Times

Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika. Endlich scheint in den USA etwas in Bewegung zu geraten:

Was für eine Geschichte. Ich bin noch immer tief berührt, zum aber auch immer noch fassungslos und wütend. Carmen Maria Machado erzählt uns ihre ganz persönliche Geschichte. Die Liebe zu einer Frau, die man hier nur als “ Die Frau aus dem Traumhaus “ kennenlernt. Eine wahre Story über eine toxische Beziehung, die tiefe Spuren auf der Seele von Carmen hinterlassen. Man spürt beim Lesen ganz deutlich, das die Autorin mit einer Distanziertheit schreibt, den die Wunden sitzen tief, was einem beim lesen mehr als deutlich wird.

Die Frau aus dem Traumhaus beginnt mit scheinbar harmlosen Worten, die man zu beginn vielleicht noch ertragen kann, doch schon bald hinterlassen die Hiebe Spuren, gehen tiefer, setzen sich fest. Irgenwann kommen dann Kontrolle uns Vorschriften hinzu. Der nächste Schritt ist ständige Überwachung und schlussendlich dann Gewalt.

Der Schreibstil und die Art und wie Weise, wie Carmen ihre Geschichte erzählt, hat mich völlig schockiert. Mit Abstand und Distanz und doch frei raus, ohne irgendetwas auszulassen oder gar schönzureden, gewährt sie dem Leser Einblicke in ihre Welt.

Die Story hat mich tief berührt, mir so manche Träne entlockt und noch lange nachhallen wird. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle.

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Ein sehr gelungener autobiographischer Text. Carmen Maria Machado ist ja bereits zuvor durch ihre feine und bildreiche Sprache in ihren früheren phantastischen Erzählungen aufgefallen. Hier bekommt das Ganz zusätzliches Gewicht durch den biographischen Kontext. Eine sehr starke Erzählerin ist hier am Werk.

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unglaublich fesselnd, definitiv eines meiner neuen lieblingsbücher, ich denke nach mehreren wochen immer noch darüber nach! die kapitel gestaltung & die schreibweise waren absolut atemberaubend

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