Mitgift

Roman

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Erscheinungstermin 21.08.2021 | Archivierungsdatum 09.11.2021

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Zum Inhalt

Bitte keine Besprechungen vor dem 21.08.2021

Ein großer Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schließlich gilt es, das Familienerbe zu wahren – allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen. Henning Ahrens erzählt den Roman einer Familie und entwirft ein Panorama der ländlich-bäuerlichen Welt des 20. Jahrhunderts. Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen. In seiner epischen Familienchronik rückt Henning Ahrens den Verwundungen des vergangenen Jahrhunderts auf den Leib und erzählt ebenso mitreißend wie empathisch vom Verhängnis einer Familie.

Bitte keine Besprechungen vor dem 21.08.2021

Ein großer Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der...


Verfügbare Ausgaben

ISBN 9783608984149
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 352

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Henning Ahrens - Mitgift

zum Inhalt
Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schließlich gilt es, das Familienerbe zu wahren – allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen. Henning Ahrens erzählt den Roman einer Familie und entwirft ein Panorama der ländlich-bäuerlichen Welt des 20. Jahrhunderts. Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen

Meinung
Ein stilistische Kunstgriff der wirklich gelungen.ist.
Henning Ahrens ist einfach unvergleichbar.
Großartiger Roman, Sehr empfehlenswert!

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Der Autor, Henning Ahrens, hat einen interessanten spannenden und flüssigen Schreibstil. Die Protagonisten sowie die Umgebung sind gut recherchiert und bildhaft beschrieben, man könnte meinen man steht daneben und erlebt alles Hautnah mit.

Die Welt der niedersächsischen Provinz im 20 Jahrhundert, in der siebten Generation bewirtschaftet Familie Leebs einen Bauernhof.
Wilhelm Leebs steht auf einmal vor der Tür von Gerda Derking, sie kennt sich mit dem Tod aus, sie richtet die Toten zum Begräbnis her.
Wilhelm und Gerda hatten früher ein Verhältnis, daraus entstand ein Kind. Wilhelm ließ Gerda aber sitzen um die Tochter des reichen Bauer Kruse zu ehelichen. Wilhelm steht nun vor Gerda, in seinem Gesicht kann sie den Schmerz sehen an dem er leidet. Als Nazi ist er aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause gekommen.
Kann Gerda ihm helfen?

Ein toller Roman den ich nur Empfehlen kann.

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Was für ein imposantes Werk! Über mehrere Jahrzehnte wird hier eine Familiengeschichte erzählt. Schwierig ist dabei, dass die Kapitel völlig unchronologisch hin und her springen. Der Todesfall, der die Geschichte einleitet, bleibt sehr lange unklar. Der Leser muss sich die einzelnen Puzzleteile hochkonzentriert zusammensetzen. Das fordert heraus, wirkt aber auch sehr reizvoll. Es ist ziemlich schwere Kost, die hier aufgetischt wird. Sie regt zum Nachdenken an, erinnert vielleicht auch an eigene Familiengeschichten, Dramen, Geheimnisse, Schuld und Mitschuld.... Klar ist, dass man die Mitgift mitbekommt... ob man will oder nicht!

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#Mitgift, so lautet der Titel des neuen Romans von Henning Ahrens. Es ist ein Gang durch die Jahrzehnte und dem Leben einer Familie, die nach „Traditionen“ lebt. Oberhaupt ist jeweils ein Wilhelm, der mit strenger Hand Frau und Kinder zur Arbeit auf dem Hof antreibt. Sowohl Erster als auch Zweiter Weltkrieg spielen eine Rolle. Aber auch dem 18. Jahrhundert und dem Leben damals wird ein Kapitel gewidmet. Das Heute liegt im Jahr 1962 und hier beginnt auch der Roman, der von vielen Rückblicken geprägt ist.

Die Familie Leeb wohnt in Klein Ilsede bei Peine. Es ist ein Dorf, wo jeder jeden kennt und auch geschaut wird, dass der Nachbar nichts Schlechtes über einen erzählen kann. Man trifft sich in der Dorfkneipe und hier werden Wiederaufbau und Politik Deutschlands intensiv und mit vielen Doppelkörnern unterlegt, besprochen. Selbst ernste Themen, wie etwa die Rohheit und Strenge von Vätern und Ehemännern, werden von Herrn Ahrens mit Humor erzählt. Dabei vergisst er allerdings nicht, die Gefühle der Betroffenen so klar zu beschreiben, dass mir als Leser zuweilen die Tränen in den Augen standen.

Die Sprache ist gehoben und viele Adjektive erlauben es, dass Leser sich Häuser und Orte ohne viel Phantasie vorstellen können. Ich las den Roman sehr gerne und empfehle in daher ohne Einwände. Es ist eine gute Zusammenfassung eines bäuerlichen Lebens, wie es dies heute nur noch selten gibt. #NetGalleyDE

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Klapptext: Ein grosser Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schliesslich gilt es, das Familienerbe zu wahren. Allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen.
Fazit: Gerda ist im Dorf die Totenfrau. Sie möchte das nicht mehr tun. Einmal noch verrichtet sie ihren schweren Dienst. Sie ist die Frau im Dorf, welche die Toten herrichtet. Doch es ist alles ein bisschen anders. Ein normaler Tod war das nicht. Als Schauplatz für diese Zeitreise wurde ein Bauernhof gewählt, Diese Reise geht von 1755 bis 1962. Das Muster dieser Familie ist Gewalt, die vom Vater auf den Sohn übergeht. Die Frauen der Familien sind nicht nur stumme Zeugen der damaligen Zeit. Sie trinken Klosterfrau Melissengeist und vergöttern ihre Söhne bis zum geht nicht mehr. Als die Amis vorrücken schweigen sie eisern über alles was ihre Familien betrifft. Der Leser erkennt, wie die Machtverhältnisse in der Bauernwelt verteilt war. Es ist ein Buch, das man sehr aufmerksam lesen sollte. Da die vorgesetzt Kost nicht leicht verdaulich ist.

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Die Totenfrau

Gerda Derking hat im Dorf lange Jahre als Totenfrau gearbeitet. Nun im August 1962 meint sie, es sei an der Zeit, die Tätigkeit den Bestattern zu überlassen. Doch als Bauer Leeb von nebenan sie bittet, ein letztes Mal ihres Amtes zu walten, sagt sie nicht nein. Sie ahnt voller Trauer, wer verstorben sein könnte. Zunächst jedoch heißt es warten. Gleichzeitig wird über mehrere Generationen die Familiengeschichte der Familie Leeb erzählt. Ein besonderer Akzent auf den beiden Weltkriegsgenerationen und der Generation der Kinder liegt. Wie in vielen Familien gibt es auch in dieser Streit und Zwietracht und ihre Mitglieder sind doch den familiären Zwängen gefolgt.

Nicht immer in chronologischer Reihenfolge erzählt, aber doch beginnend mit dem Bau der jetzt noch genutzten Hofgebäude, bietet dieser Roman einen mitreißenden Abriss über das Familiengefüge der Leebs. Welcher Druck lastete auf dem Hoferben, nicht alle strebten danach, ihr Dasein als Bauern zu fristen. Allerdings ging die Familienräson regelmäßig vor und Träume mussten begraben werden. Dass Wilhelm Leeb als Nazi in den Krieg zog und als Nazi wiederkehrte, hat das Leben auf dem Hof nicht einfacher gemacht. Seine drei Kinder leiden unter ihm und jedes reagiert anders auf seinen Despotismus. Käthe, die Frau, erweckt den Eindruck, als habe sie sich schon lange aufgegeben.

Wenn man als Leser oder Leserin die Wirren des vermaledeiten zweiten Weltkrieges eher aus Geschichtsbüchern kennt, weil in den Familien wenig darüber geredet wurde, ist dieser Roman wie eine kleine Offenbarung. Gerade als hätte der Autor zusammenrecherchiert, was Eltern, Großeltern oder gar Urgroßeltern nicht erzählen wollten. Natürlich ist es eine spezielle Familiengeschichte, die erzählt wird, aber sicher kann sie für viele stehen. Die Brüche der Familie, die Zwänge, denen man sich gebeugt hat, es wird auf irgendeine Art dazu geführt haben, dass Wilhelm Leeb der wurde. Auch er musste sich beugen, doch er hat keine Demut entwickelt. Er hat Schuld auf sich geladen und seine Wut an den Schwachen ausgelassen. Wieso waren sie so, wieso hat sich keiner gewehrt. Solche Fragen sind sicher in etlichen Familien aufgetaucht. Beantworten kann sie ein Roman nicht, aber er gibt ein authentisches Bild, wie es in den Familien bis in die frühen Nachkriegsjahre gelaufen sein könnte. Ein packender Roman, dessen Lektüre nur empfohlen werden kann.

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"Wenn die Zeilen verschwimmen, tun sich die Räume ihrer Erinnerungen auf, die sie nacheinander durchstreift, dann gleicht ihr Gedächtnis einem Haus mit vielen Zimmern, und in den meisten fühlt sie sich wohl, Gott sei Dank, denn was wäre schlimmer, als rückblickend zu hadern?" - Henning Ahrens, "Mitgift"

Ein kleines Dorf in Niedersachsen, 1962: Jahrelang war Gerda Derking die Totenfrau im Dorf. Viele, viele Tote hat sie hergerichtet, nun ist damit aber Schluss. Doch dann steht Wilhelm Leeb senior vor der Tür und bittet sie noch einmal um ihre Dienste. Ausgerechnet er, der sie vor Jahren für die Bauerstochter Käthe Kruse mit der höheren Mitgift sitzen lies, der seine Familie für den Krieg im Stich gelassen hat, der für seine schuftende Frau und Kinder nur Verachtung übrig hatte. Gerda möchte sich weigern - muss jedoch erkennen, dass die Familie Leeb dieser Tragödie ohne ihre Hilfe nicht gewachsen ist...

Henning Ahrens zeichnet in seinem für den deutschen Buchpreis nominierten Roman "Mitgift" die Geschichte einer Familie über viele Generationen hinweg. Zentral ist die Erzählung während des 2. Weltkriegs angesiedelt, in dem der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Wilhelm Leeb Senior und Junior eine große Rolle spielt - der letztlich in einer Katastrophe endet. Neben dieser Zeitspanne unternimmt der Autor immer wieder kleinere Abstecher in weiter zurückliegende Zeiten, denn der Hof befindet sich seit sieben Generationen in der Hand der Leebs.

Was Henning Ahrens hier geschaffen hat, ist ein eindrückliches wie fantastisch zu lesendes Porträt deutscher Zeitgeschichte - vom Ende des 17. Jahrhunderts an bis 1962. Ich war von Anfang an gefesselt und konnte mich komplett in diese toll komponierte Geschichte fallen lassen. Die Charaktere sind allesamt hervorragend gezeichnet, sei das nun Wilhelm Leeb senior, der Nazi, dessen gemeine und raue Figur mich trotz der Kriegsgefangenschaft, die er durchmachen musste, sehr wütend zurückließ oder der Junior, der unter dem Jähzorn und den hässlichen Worten des Vaters irgendwann zerbricht. Besonders fasziniert hat mich auch Gerda Derking, die Totenfrau, die ihre Nase am liebsten zwischen die Bücher steckt und so Vieles über die Dorfbewohner*innen weiß.

Der gewählte Schauplatz, der Hof auf dem Dorf im ländlichen Niedersachsen, eignet sich perfekt für diese Zeichnung deutscher Geschichte von Henning Ahrens. Durch die vielen Beschreibungen des Lebens auf dem Land wurde ich immer tiefer in das Buch gezogen und fühlte mich teilweise wie eine Beobachterin, die Mitten auf dem Hof steht und den Protagonist*innen bei ihrer Arbeit zusieht.

Auch sprachlich ist der Roman sehr zugänglich. Der Autor wählt immer die richtigen Worte, um Land und Leute zum Leben zu erwecken und das Buch trotz dem schweren Inhalt zu einem leichten Lesegenuss zu machen. Ich habe während der Lektüre Vieles gefühlt: allen voran Interesse, aber auch viel Wut und Traurigkeit sowie Bewunderung für die Menschen von damals.

Ich spreche für "Mitgift" eine große Leseempfehlung aus - hier bekommen die Lesenden alles geboten: Einen sehr gut recherchierten historischen Roman, eine Familiengeschichte, die an die des Autors angelehnt ist, eine Erzählung über das Scheitern zwischenmenschlicher Beziehungen und eine Schilderung des Lebens auf dem Land über viele Generationen hinweg. Mochte ich, und zwar sehr!

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Tragische Geschichte einer Bauernfamilie



Von 1755 bis 1962 erzählt Ahrens die – fiktive - Geschichte der Familie Leeb auf ihrem Bauernhof in der Nähe von Peine in Niedersachsen. Tatsächlich hat er sich aber an Dokumenten aus der eigenen Familie orientiert, wie er im Nachwort erklärt. Im Mittelpunkt steht der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Wilhelm Leeb senior und seinem erstgeborenen Sohn Wilhelm, genannt Willem. Der Senior ist ein überzeugter Nationalsozialist und tut freiwillig Dienst im Russlandfeldzug. Als er nach einer erniedrigenden Kriegsgefangenschaft wieder nach Hause kommt, haben seine Ehefrau und der Sohn jahrelang mit viel Mühe den Hof der Familie bewirtschaftet. Er kann deren immense Leistung aber nicht anerkennen und tyrannisiert die ganze Familie. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und mit wechselnden Zeitebenen erzählt. Dabei spielt die Nachbarin Gerda eine ganz besondere Rolle, denn Wilhelm Leeb hat sie in seiner Jugend als Braut mangels Mitgift verschmäht. Landbesitz, Traditionen und harter Stolz besttmmen das Leben der Familie Leeb über Generationen und bringen ihnen kein Glück.
Der Roman steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und kann trotz einer gewissen Sprödigkeit eine breite Leserschaft ansprechen.

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Longlisted for the German Book Prize 2021
Yes, it's true: The repercussions of WW II post-45 are not only a vast genre of itself in German-language literature, to have one book focusing on the topic is also a staple for the longlist of the German Book Prize (and many other book prizes, for that matter). This isn't to say that intergenerational trauma (THE dominating topic of last year's longlist) isn't an important issue in modern-day Germany/Austria, but when there is so much literature about something, authors who aim to add to it really need to deliver if they don't want readers to go: "Oh well, I've read that before."

But Henning Ahrens achieves something contradictory: This isn't an exeprimental approach, like last year's Herzklappen von Johnson & Johnson, it's straight-forward storytelling once again illuminating the destiny of children born to die-hard Nazis who felt like the world has wronged them, but the writing still feels fresh. While other fantastic books about the well-documented situation (like the disturbing memoir Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend) are (understandably) raging accusations, Ahrens employs a largely unpoetic, brittle language, often unempathetic and stark, and together with the setting - rural Lower-Saxony - and the relentless portrayal of farming life (slaughering etc.), this text does not chill readers, it is ice-cold.

The father's cruelty remains uncommented, it's just shown. The reactions of the world around him are also mainly stated. And the last chapter is pure horror, especially as it refers to a situation the author actually experienced: The book is not dedicated to his father for nothing. Notably, Ahrens changed the timeline, so he could write himself out of the story, which was apparently necessary to be able to fictionally process the events.

The dialogue-heavy novel also draws parallels to today's political climate, which underlines the (unfortunate) relevance of the largely historical subject-matter. And Ahrens plays with another genre: The currently very popular (at least in Germany) books about idyllic country life. This farm is a cabinet of real-life horrors.

So well done, Ahrens, this is a very solid, aesthetically well thought-out read that shows (against my own prejudices) that conventional storytelling still has its place in postmodern literature.

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Wunderbare Geschichte mit einer emotionalen und tollen Familiengeschichte. Hat mich sehr berührt und werde ich definitiv weiterempfehlen.

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Gerda Derking ist die Totenfrau. Immer, wenn jemand im Dorf gestorben ist, wird sie gerufen, um den Toten herzurichten, ihr oder ihm die Totenkleider anzuziehen und auch etwas Schminke aufzutragen. Als sie gerade beschlossen hat mit dieser Arbeit aufzuhören, weil sie ihr mit zunehmendem Alter immer mehr an die Nieren geht, klopft es wieder an ihrer Tür. Es ist Wilhelm Leeb, der wohlhabende Bauer von nebenan, der sie in ihrer Jugend sitzengelassen hat, um eine Bauerstochter zu heiraten und deren Mitgift einzustreichen. Wilhelm bittet Gerda noch einmal um ihre Hilfe – und es ist nicht seine alte Mutter, die verstorben ist.
Henning Ahrens beschreibt die Geschichte der Bauernfamilie Leeb aus Klein Ilsede bei Peine über sieben Generationen hinweg – aber nicht chronologisch, sondern ausgehend von den 60er Jahren, in denen Gerdas Hilfe von Wilhelm noch einmal erbeten werden muss, mit Rückblicken in ganz unterschiedliche Zeiten. Wir erleben mit, wie Wilhelm Leeb als strammer Nazi in den Krieg zieht und später in polnische Kriegsgefangenschaft gerät. Und wir sind auch fast hundert Jahre vorher schon dabei, als der streng pietistische Wilhelm August Leeb den Bauernhof an die Hermannsburger Mission vererbt und dessen jüngerer Bruder, die Familientradition hochhaltend, ihn zurückkauft und sein Leben lang die Schulden dafür abbezahlen muss.
Wohin all diese Familiengeschichten führen, erzählt Henning Ahrens wie in einer Rahmenhandlung, in denen die Totenfrau Gerda Derking eine Hauptrolle spielt. Dabei schreibt er sachlich, fast nüchtern, ohne besonders dramatisch zu werden, denn dramatisch sind die Zeiten an sich schon gewesen. Wieder ein Roman, in dem es darum geht, welche Resonanz die erlebte Geschichte einer Familie auf die jeweils jüngeren Generationen hat. Ein Stoff, der vielen Leserinnen und Lesern auch heute noch wichtig ist und der mit diesem Roman und seinen eigenen Perspektiven neu erkundet werden kann. Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021.

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Gerda Derking ist im niedersächsischen Klein Ilsede die Totenfrau, so wird sie genannt. Wenn jemand gestorben wird, wird sie geholt. Sie wäscht die Verstorbenen. frisiert, manikürt und kleidet, wie es sich die Angehörigen wünschen. Doch Gerda hat beschlossen ihre Tätigkeit zu beenden und sich von nun an den Lebenden zu widmen. Da steht am Augustmorgen 1962 Wilhelm Leeb senior vor ihrer Haustür und bittet sie noch einmal um ihre Hilfe. Schon wenige Seiten später ahnt man als Leser, dass es sich bei dem Verstorbenen um seinen ältesten Sohn handelt. In der Folge werden 250 Jahre Familiengeschichte der Familie Leeb in einzelnen Szenen dargestellt, keineswegs chronologisch, und man muss sich beim Lesen konzentrieren, um den Überblick zu behalten. Henning Ahrens hat, inspiriert von seiner eigenen Familiengeschichte, mit "Mitgift" einen sehr einfühlsamen Roman geschrieben. Er wurde nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen "Roman des Jahres" aus. Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autor*innen, das Lesen und das Leitmedium Buch.
Wir drücken Henning Ahrens ganz fest die Daumen.

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Ein sehr, sehr berührendes Buch. Der Autor beschreibt im Roman die Geschichte seiner Familie, die über Generationen einen Gutshof bewirtschaftet. Im Zentrum aber die Geschichte der Familie zur Zeit des zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit. Mit harter Hand führt der Gutsbesitzer seinen Hof, nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft verschärft sich die angespannte Situation auf dem Hof immer mehr bis es letztlich zur Katastrophe kommt.
Stolz, Verletzungen und Missverständnisse häufen sich über Generationen und zerstören letztendlich die Menschen auf dem Hof.

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Ein Hof, seit Generationen im Familienbesitz.
Seine Bewohner, geprägt durch die Wirren des Krieges.
Eine Geschichte, die von der ersten Seite an fesselt und noch lange im Gedächtnis bleibt.

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Kurzmeinung: Ein wenig viel Bauernhof - liest sich aber flüssig
Ein bäuerlicher Hof durch die Zeiten hinweg betrachtet.

Anhand seiner eigenen Familiengeschichte erzählt uns Henning Ahrens von der Historie eines Bauernhofes und seiner Bewohner in der Nähe von Peine. Die Leebs sind eine alte Bauernfamilie, die ein ansehnliches Gut verwalten. Anhand des bäuerlichen Daseins kennen sie harte Arbeit und keine Ferien, aber in Notzeiten ist wenigstens immer genug Nahrung vorhanden, um Familie und Angestellte durchzubringen.

Die drei Wilhelms, der Name wird jeweils an den Hoferben weitergegeben, sind die Protagonisten. Wegen der Namensgleichheit sind sie nicht leicht auseinanderzuhalten, die Wilhelms sind jedoch die zentralen Figuren, während den Frauenspersonen lediglich Statistenrollen zugewiesen werden.

Durch die Zeiten hindurch hat sich die väterliche Autorität aufrechterhalten, sie ist so unumstößlich wie Gottes Wort oder das Regime einer Gewaltherrschaft. Weder das eine noch das andere hat dem Hof gutgetan. Die Männer waren im Krieg, dort sind sie vollständig verhärtet, können als Kriegsgefangene und schließlich Kriegsheimkehrer den verlorenen Ruhm nicht verkraften und Schulderkenntnis halten sie sich durch Suff, Arbeit und Herrschaftsallüren nach ihrer Rückkehr vom Leib. Die nachrückende Generation ist in den Augen der alten verweichlicht. Sie kann ihr nichts recht machen, die Katastrophe ist unausbleiblich.

Der Kommentar:
Die Personenzeichnungen sind dem Autoren überwiegend gut gelungen. Sprachlich ist der Roman gut aufgestellt, nichts Überragendes, aber auch nichts Verwerfliches, abgesehen von der inflationär gebrauchten Floskel „holte tief Luft“ Das bäuerliche Leben wird in aller Anschaulichkeit beschrieben, man könnte auch sagen ausgewalzt und leider auch ziemlich klischeebehaftet.

Der unchronologische, weit gespannte historische Aufbau macht den Roman interessant, kann man doch in mehrere Zeitalter spieken, wenn auch nur kurz, der Bogen spannt sich vom 18. Jahrhundert anno 1755 bis ins 20. Jahrhundert anno 1962. Eine Rahmenhandlung holt den Roman aus der kriegshandlungsbedingten Tristesse in die Gegenwart, in der der Kater Heini und manche Gläser Holunderlikörsche für Auflockerung sorgen.

Fazit: Alles in allem gefällt der Roman gut, allerdings ist er mit seinem rein bäuerlichen Konzept und seinem Generationenkonflikt als Kern letztlich etwas zu vorhersehbar und zu schlicht geraten, jedenfalls zu schlicht für die Longlist. Als historischer Roman ragt er aber aus den üblichen schmachtigen"Blümchenhistorienromane" erfreulich heraus.

Kategorie: Belletristik: 3 Sterne
historischer Roman: 4 Sterne.

Verlag: Klett-Cotta, 2021

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Der Nationalsozialist Wilhelm Leeb, der sich als Herrenmensch fühlt, kommt nach vier Jahren Gefangenschaft traumatisiert aus dem Zweiten Weltkrieg zurück, missachtet die Leistung der Familienmitglieder während seiner Abwesenheit und nimmt gewissermaßen alle und alles wieder in Besitz, während der gleichnamige Sohn an der Ausweglosigkeit seiner Situation verzweifelt.

Im Mittelpunkt des packenden Dorf- und Familienromans "Mitgift" steht ein Vater-Sohn-Konflikt. Henning Ahrens entwickelt die aus der subjektiven Sicht der Totenfrau des Dorfs gespiegelte Geschichte nicht chronologisch, aber alles strebt auf den Höhepunkt der Tragödie zu, und die Auftritte sind farbig inszeniert.

Mehr dazu: https://www.dieterwunderlich.de/ahrens-mitgift

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Henning Ahrens hat mit seinem Roman"Mitgift" eine großartige Familienchronik geschaffen. 7 Generationen einer stolzen Bauernfamilie .Kriege ,Nationalsozialismus,Gefangenschaft, die Folgen des Krieges- alles wird überwunden, jedoch nicht das hierarische Denken des Familienpberhaupts. Daran zerbricht dann letztendlichindlich die Familie.
Ein Paradestück insbesondere für landwirtschaftliche Unternehmen die sehr häufig von Generation zu Generation weitergereicht werden - bis zum Auseinanderfallen..
"Mitgift" ist ein sehr realistischer Roman,,nicht ganz leichte Kost, aber überaus überzeugend und nachdenkenswert.. Allemal ist dieses Buch eine besondere Empfehlng wert.

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Man begleitet eine Bauerndynastie aus dem Raum Peine durch die Jahrhunderte, wobei die Zeit kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs und am Anfang der 60er Jahre den meisten Raum dieses Romans einnimmt. Die Ausflüge ins 18. und 19. Jahrhundert scheinen irgendwie ornamental.
Im Zentrum stehen zwar - vielleicht der Zeit entsprechend - die Männer der Familie Leeb, aber letzten Endes zeichnet Henning Ahrens sie im Geschlechtervergleich als die Schwachen, selbst wenn sie den Rest der Familie tyrannisieren. Dieser Kniff der starken Frauen in der zweiten Reihe macht die Besonderheit von „Mitgift“ aus und konzentriert sich in der außerfamiliären Figur der Gerda Derking, die in Ihrer Rolle als Totenfrau des Dorfes einen wichtigen, aber unbeliebten Job macht, aber dennoch (wohl als einzige in Ahrens’ Figurenkabinett) mit größter Zufriedenheit auf ihr voll gelebtes Leben blicken kann.
Dieser Heimatroman hat nichts wirklich Heimeliges. Der spät aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Haus- und Hofherr, Wilhelm Leeb, ist ein narzisstischer Nazi, dessen Verachtung für seine Familie (mit Ausnahme seiner Mutter), seine Selbstverherrlichung und die Unbelehrbarkeit, mit der er auf den Krieg zurückschaut, durch nichts erträglicher wird. Okay, er bringt seine ausländischen Hilfskräfte mit nach Hause, damit sie dem Feind nicht ausgeliefert sind (oha, diese ungewollte Parallele zum aktuellen Umgang mit afghanischen Ortskräften ist schon verblüffend!), feiert sich dabei aber ungeniert als Gutmensch. Und ja, er hat in der Kriegsgefangenschaft auch Erniedrigung und Angst erfahren, stellt sich aber damit auch selbst den dauergültigen Passierschein für eine Eigenerhöhung aus, die alles Handeln der anderen automatisch abwertet und verachtet.
Sprachlich ist „Mitgift“ in allen Punkten gelungen. Ahrens weiß, wie er die Zeit und die Region einfängt und ganz natürlich wieder freilässt. Vielleicht auch, weil seine eigene Familiengeschichte das Fundament seines Romans bildet. Aber ganz sicher, weil Sprache ihm liegt und er sich souverän in diesem Raum bewegt.

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Der Autor, der mit diesem Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert war, arbeitet hier die Familiengeschichte seines Vaters und dessen Suizid auf - auch wenn er den zeitlichen Rahmen dafür ändert und auch sonst einige biographische Details neu schreibt.
Doch die Leitmotive im Buch erweisen sich als langfristige, generationsübergreifende Familienthemen: Etwa die Konflikte zwischen Vater und Sohn (besonders bemerkbar zwischen Willem, dem einstigen Hitlerjungen, der den Vater während des Kriegs und in den Nachkriegsjahren am Hof ersetzt und Wilhem, seinem Nazi-Vater), die Verdrängung und "Um-Schreibung" der Vergangenheit, ein tief empfundenes Pflichtgefühl dem Hof und Besitz und dessen Erhalt gegenüber, eine Art von "Glauben" (religiöser oder politischer Natur) mit dem die eigene Autorität und Gewalt innerhalb der Familie gerechtfertigt wird, Ehen aus Berechung und Kalkül geschlossen, besondere, fast symbiotische Mutter-Sohn-Beziehungen...
Die Lektüre des autofiktionalen Buches ist sehr lohnend, spannend, aber auch beklemmend in ihrer psychologischen Dichte und Schonungslosigkeit. Auch wenn man das Ende ahnt, bzw. weiß, ist die Annäherung an die Geschichte und die Dynamik der Verzweiflung sehr gut gelungen und subtil aufgebaut.

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Mit Mitgift hat der Autor Henning Ahrens einen umfassenden und ergreifenden Familienroman geschrieben.

Der Bauer Wilhelm Leeb, überzeugter Nazi und ein narzisstischer "Herrenmensch kommt nach dem freiwilligen Fronteinsatz und der Kriegsgefangenschaft aus Polen nach Hause. Die Familie leidet, besonders der große Sohn nach seinem Vater benannt, bekommt dessen Launen auf sadistische Art und Weise zu spüren. In dem Dorf Ilsede bei Peine wird nach alten Werten und Traditionen gelebt, jeder achtet auf jeden und weiß alles vom Nachbarn.

Die Geschichte wird nicht chronologisch sondern in Zeitsprüngen erzählt. Diese gehen insgesamt über acht Generationen. Die Geschichte ist autobiographisch angehaut, der Autor hatte Briefe und Tagebücher seines eigenen Großvaters zur Verfügung. Die Totenfrau Gerda, die darauf wartet einen jungen Mann herzurichten lässt uns an ihren Gedanken zu Wilhelm teilhaben. Hatte sie doch mal eine Beziehung zu ihm. SIe nimmt kein Blatt vor dem Mund und verherrlicht ihn nicht.

Henning Ahrens schreibt detailiert und sehr bildlich. Auf Emotionen verzichtet er dabei fast gänzlich und trotzdem hat mich das Buch erreicht und berührt. Die Nominierung zum Deutschen Buchpreis ist mehr als Gerechtfertigt.

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Klappentext:
„Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen. In seiner epischen Familienchronik rückt Henning Ahrens den Verwundungen des vergangenen Jahrhunderts auf den Leib und erzählt ebenso mitreißend wie empathisch vom Verhängnis einer Familie.“

Autor Henning Ahrens verarbeitet hier seine ganz persönliche Familiengeschichte. Einen chronologischen Aufbau gibt es nicht, und das ist vielleicht gar nicht mal schlecht. Die Geschichte rund um die Familie Leeb hat eine gewisse Tragik aber auch emotionale Seiten. Ahrens erzählt von Gerda, von Wilhelm, vom Krieg und natürlich von der Mitgift, so wie der Buchtitel es bereits andeutet. Wenn man sich mit solchen Geschichten beschäftigt, könnte man klar sagen: „Kennst eine, kennst alle.“. Hier ist das aber nicht ganz so pauschal zu sagen. Ahrens zeigt mit großen aber sehr ruhigen Worten und Ausdruck das Seelenleben hinter den harten Gesichtern von damals. Als Wilhelm „Witwer“ (seine Frau hat er aus seinem Herzen und aus seiner Seele ausgeschlossen) wird und ein echter Todesfall im Hause Leeb Einzug hält, muss Gerda kommen und sieht alles Leid in seinem Gesicht. Aber ist es wirklich Leid? Gerda muss über ihren Schatten springen, denn das von damals hängt hier schon noch nach. Ahrens beschreibt viele einzelne Geschichten. Man muss hier genau lesen um nichts durcheinander zu schmeißen, bekommt aber viele Puzzleteile präsentiert, die schlussendlich ein großes Ganzes ergeben. Die Beschreibungen der Land- und Bauernwelt ist Ahrens sehr geglückt. Er hat eine gewisse stoische Art und einen gewissen nüchternen Eindruck hinterlassen und genau das wirkt authentisch. Man war noch nicht Mal auf der Welt, stand schon fest, wenn es ein Junge wird, wird er den Hof übernehmen…kein leichtes Los und das schlimme, man wird noch nicht mal gefragt ob man es will…Wird es ein Mädchen, muss es sehr gut verheiratet werden inkl. Mitgift. Am besten an einen reichen Bauern, eine gute Partie…Denken Sie mal darüber nach, wie es Ihnen dabei ergehen würde!
Ach und eines noch: der Duft von einem bekannten Melissengeist wird hier einem stetig in die Nase steigen. Medizin, die har keine ist, aber manches Mal den Schmerz so betäubt, das man Menschen einfach nur vergessen möchte aus dem eigenen Leben.
Seine komplette Schreibweise passt perfekt. „Mitgift“ hat mir wahrlich gut gefallen und genau deshalb vergebe ich 5 von 5 Sterne.

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Henning Ahrens schreibt so, dass er die Herzen berührt!

Schon Glantz & Gloria - Empfehlung!!! - waren bei uns ein echter Kundentip...

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Ein großer Familienroman, der die Spuren deutscher Geschichte sichtbar macht

Seit sieben Generationen in Folge bewirtschaften die Leebs ihren Hof in der niedersächsischen Provinz. Schließlich gilt es, das Familienerbe zu wahren – allen historischen Umbrüchen zum Trotz. Doch über die Opfer, die jeder Einzelne erbringen muss, wird geschwiegen. Henning Ahrens erzählt den Roman einer Familie und entwirft ein Panorama der ländlich-bäuerlichen Welt des 20. Jahrhunderts.

Gerda Derking kennt sich aus mit dem Sterben. Seit Jahren richtet sie die Toten des Dorfes her, doch in jenem August 1962 würde sie die Tür am liebsten gleich wieder schließen. Denn vor ihr steht Wilhelm Leeb – ausgerechnet er, der Gerda vor so vielen Jahren sitzen ließ, um sich die Tochter von Bauer Kruse mit der hohen Mitgift zu sichern. Wilhelm, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog und erst nach Jahren der Kriegsgefangenschaft aus Polen zurückkehrte. Der gegen Frau und Kinder hart wurde, obwohl sie jahrelang geschuftet hatten, um Hof und Leben zu verteidigen. Doch nun zeichnet sich auf seinem Gesicht ein Schmerz ab, der über das Erträgliche hinausgeht. Und Gerda Derking ahnt: Dieser Tragödie sind die Leebs ohne sie nicht gewachsen. In seiner epischen Familienchronik rückt Henning Ahrens den Verwundungen des vergangenen Jahrhunderts auf den Leib und erzählt ebenso mitreißend wie empathisch vom Verhängnis einer Familie.

Mir hat der Familienroman ausgesprochen gut gefallen und ich kann ihn uneingeschränkt weiter empfehlen.

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