Junge mit schwarzem Hahn

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Erscheinungstermin 25.08.2021 | Archivierungsdatum 30.09.2021

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Zum Inhalt

Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.


Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug...


Eine Anmerkung des Verlags

Ein außergewöhnliches Debüt und ein literarischer Geniestreich.

Ein Roman über eine nur scheinbar längst vergangene Zeit.

Ein außergewöhnliches Debüt und ein literarischer Geniestreich.

Ein Roman über eine nur scheinbar längst vergangene Zeit.


Marketing-Plan

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783257071665
PREIS 22,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das Debut " Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte ist ein zu Herzen gehender und nachdenklich stimmender Roman. Der kleine Martin lebt in einer längst vergangenen Zeit, einer Zeit, in denen Kinder die keine Familie mehr haben nichts wert sind. Seine größten Besitztümer sind seine Kleidung und ein schwarzer Hahn. Dieser Hahn ist ihm Familie und Freund gleichzeitig. Im Verlauf der Geschichte lernt der Leser die außergewöhnliche Gabe des Jungen und seines Hahns kennen.
Bei näherer Betrachtung ist diese Gabe allerdings gar nicht so etwas besonderes, wir haben sie nur leider zum Großteil mittlerweile verloren.
Martin geht mit wachen und offenen Augen durch die Welt, ist dabei aufmerksamer und klüger als die meisten Erwachsenen. Die Geschichte lässt sich wunderbar ins Heute übertragen. Unterstützung in seinem Dorf kann er nicht erwarten. Als eines Tages ein Maler ins Dorf kommt, geht der Junge mit ihm auf die Reise. Eine Reise, die eine Welt zeigt, in der niemand leben möchte. Die Klugheit und Stärke von Martin lassen ihn allerdings Wege gehen, die vor ihm noch keiner gegangen ist.


Der Autorin Stefanie vor Schulte ist in meinen Augen ein Meisterwerk gelungen, welches Märchen, Mittelalter, Fiktion und Gegenwart in eine gelungene, treffende Relation setzt. Dabei bleibt ihr Schreibstil klar und ausreichend distanziert um mir als Leserin genügend Raum für eigene Phantasie und Interpretationen zu lassen.

"Junge mit schwarzem Hahn" ist für mich eines der Lesehighlights 2021.

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In "Junge mit schwarzem Hahn" geht es um den jungen Martin, welcher in seinem Dorf von den Bewohnern eher gemieden als akzeptiert wird.
Die Tatsache, dass er einen sonderbaren Freund, nämlich einen schwarzen Hahn besitzt, welcher ihm oftmals auf der Schulter sitzt, lässt das Vertrauen der Dorfbewohner nicht unbedingt wachsen.

Eines Tages beschließt er, mit einem Maler auf Reisen zu gehen und sieht erst dann richtig, wie dunkel bzw. böswillig die Welt und ihre Bewohner sind.
Er stolpert von einem Abenteuer ins Nächste und schafft es, den Menschen auf seinem Weg zu zeigen, dass die Kraft der Worte oftmals stärker ist, als jede angewandte physische Gewalt!

Das Buch liest sich wie ein Märchen, was nicht nur auf die relativ altmodische Schreibweise zurückzuführen ist.
Auch ist oftmals von Fabelwesen und Mythen die Rede.
Ich würde sagen, dieses Buch lässt sehr viel Raum für Interpretationen, da vieles in Metaphern verpackt ist. Eine richtige oder falsche Interpretation der Geschichte gibt es denke ich nicht.

Dennoch muss ich sagen, dass das Buch doch seine Längen hatte.
Allzu viel passiert nicht.
Und das trotz der relativ kurzen Seitenzahl.

Der Schreibstil ist wie bereits gesagt eher altmodisch, was zwar zur Geschichte passt, den Lesefluss aber dennoch etwas hindert.

Mir hat der "Junge mit schwarzem Hahn" teilweise gefallen, ja. Aber dennoch gab es leider zu viele Abschnitte, die mir nicht wirklich zugesagt haben. Aus dem Grund war das Buch für mich in Ordnung, aber mehr auch nicht.

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Diese Geschichte hat einige Seiten bereits zu Beginn gezeigt, die mich persönlich sehr freuen: Es ist ehrlich, düster und doch teilweise so geschickt witzig dargestellt, dass man einfach über die Seiten schwebt.
Unterhaltung gepaart mit Humor, Geschichte und Gesellschaftskritik.
Es ist schon länger her, dass ein Buch mich so gemischt-wunderbar unterhalten hat. Bravo!

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Die Geschichte um diesen Junge, Martin, mit seinem ständigen Begleiter, einem schwarzen Hahn, war wie ein fantastisches Märchen; eine Geschichte, der ich mich erst entziehen konnte, als es zu Ende war. Es gibt Reiter, die Kinder stehlen, eine mysteriöse Fürstin und ein Maler mit außergewöhnlichen Talenten. Ein Gaukler/Henker gibt es auch, der hat auch dazu beigetragen, dass die Geschichte besonders wurde.

Mit diesen außergewöhnlichen Charakteren und dem altertümlichen Hintergrund mit Hungersnot, Nebel und Tod schafft die Autorin eine düstere, aber fantasievolle Welt, die aus dem Blickwinkel von Martin freundlich, fast schon naiv, erzählt wird. Auch wenn es Bösewichte gibt, gibt es Verständnis für sie und letztendlich schafft es Martin viele durch seine direkte, unermüdlich menschliche Art zu überzeugen.
Die Erzählweise mag zwar einfach vorkommen, aber weiß mit Witz und Charme zu überzeugen. Jeder Satz hat gepasst und öfters musste ich schmunzeln.

Insgesamt ist es ein großartiges Buch, ständig hatte ich den Jungen mit dem Hahn auf der Schulter im Kopf und wollte wissen wie die Geschichte weitergeht. Insgeheim hatte ich mir gewünscht, dass die Geschichte nicht mehr endet, aber so hat es auch gepasst.
Ich glaube, wer Spaß an "Der Halbbart" von Charles Lewinsky hatte wird dieses Buch ebenfalls mögen. "Junge mit schwarzem Hahn" kommt aber von der Art einem Märchen noch näher und hat auch weniger Seiten, sodass es einfacher ist dieses Buch in die Hand zu nehmen und schnell zu lesen.

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Ich sehe es als Parabel über das Leben an sich! Und befinden wir uns, obwohl alles bei uns viel sauberer, geregelter und „gerechter“ zugeht, nicht ebenfalls in einer dunklen Zeit?
Martin ist das helle Licht, welches einen Weg heraus sucht. Auch für ihn ist die Zeit noch nicht reif…

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Ich wollte eigentlich nur kurz in das Buch hineinlesen - aber die einfache, klare Sprache und die ungewöhnliche Geschichte haben mich in ihren Bann gezogen. Es ist sicher keine leichte Lektüre: In einem mittelalterlichen Dorf ist ein Junge ganz auf sich allein gestellt. Seine Familie ist gestorben und die anderen Dorfbewohner meiden ihn. Nur sein Freund, der Hahn, ist immer bei ihm. Als der Junge Zeuge wird, wie ein Kind entführt wird, sieht er es als seine Bestimmung, es wiederzufinden. Also macht er sich auf die Reise. Er trifft auf verschiedene faszinierende Gestalten, aber auch auf viel Elend und Grausamkeit. Trotzdem verliert er nie seine Güte und die Überzeugung dafür, was richtig ist. Wird er sein Ziel erreichen?

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Der Junge Martin hat die sanftesten Augen und ein gutes Gemüt. Nur ist er der einzige Überlebende seiner Familie, die von seinem Vater getötet wurde. Außerdem wird er immer vom schwarzen Hahn begleitet – das muss ein Zeichen des Teufels sein, da sind sich die Dörfler sicher. Nur der auswärtige Maler erkennt sein Innerstes und nimmt ihn mit in die weite Welt. Dabei verfolgt Martin ein Ziel: Er muss den schwarzen Reiter finden, der die verschwundenen Kinder entführt.


Die Geschichte wird ohne Anhaltspunkte zu Zeit und Raum erzählt, als Leser verortet man sie aber bald schon in der Vergangenheit. Diese ist vom ersten Moment an düster. Zu Beginn sind es die Dörfler, von denen sich keiner so recht um den Jungen kümmert. Schließlich ist er ihnen nicht geheuer und das nicht nur wegen des Hahns, sondern auch, weil er viel intelligenter ist als sie. Ein Menschenleben scheint nicht nur hier wenig zu zählen. Die Welt, in die der Maler den Jungen führt, ist geprägt von Krieg, der Pest und dem Hunger der Armen. Das Auffinden von Leichen wird als selbstverständlich dargestellt.

Martin verliert in der hoffnungslosen Umgebung/Zeit nie sein gutes Gemüt, seine Hoffnung auf Besseres und seinen Lebensmut. Irgendwann findet er auch zu seiner sich selbst gestellten Aufgabe zurück, den schwarzen Reiter zu finden. Das Geheimnis hinter dem Reiter hat mich an einen sehr düsteres Märchen erinnert.

Der Erzählstil ist eigen, dabei nicht leicht zu erklären, woran das liegt. Fast schon sachlich wird über Martins Schicksal geschrieben, dabei eine düstere Stimmung erzeugt, in der der Junge, der seine Hoffnung nie verliert, wie der einzige Lichtblick wirkt.

Fazit: Mich hat die Geschichte bald schon in ihren Bann gezogen und ich konnte sie nicht mehr aus der Hand legen.

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Ich gebe zu: etliche Stellen in diesem Roman musste ich mehrmals lesen – beim ersten Mal weigerte sich mein Verstand, den Inhalt aufzunehmen. Stand da wirklich diese Grausamkeit? Oder diese bizarre Szene?
Im Mittelpunkt steht Martin, ca. 11 Jahre alt und unter ärmlichsten und schwierigsten Verhältnissen aufgewachsen. Erst als ein Maler ins Dorf kommt, sieht er eine Chance, dem tristen Mittelalter-Dorfleben zu entkommen, und zieht nach Vollendung dessen Auftrags – ein Altarbild zu malen – mit ihm fort. Martin ist klug und hat eine sehr scharfe Beobachtungsgabe und war damit in seinem Heimatdorf völlig fehl am Platz! Immer an seiner Seite: ein schwarzer Hahn, der auch noch sprechen kann.
Wir Leser*innen lernen die Interpretationen und Beispiele von ‚idiotischem‘, ‚verfluchtem‘ oder ‚unheimlichem‘ Tod kennen, erfahren ‚Verrückte erfinden verrückte Regeln‘ und verfolgen, wie hartnäckig Martin eine Aufgabe erfüllt, die er sich selbst gestellt hat.
Ein Märchen? Eine Fabel? Eine Gruselgeschichte? Ich weiß es nicht – manchmal tendierte ich beim Lesen in die eine Richtung, manchmal in die andere. Fakt ist: ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, es war mitreißend vom 1. Satz an! Das Cover mit dem Bild von Pablo Picasso ‚Junge mit Pfeife‘ (1905 entstanden) vervollständigt den Genuss dieses Buches! Die empfundenen 4 ½ Sterne runde ich auf 5 auf!

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Ein wahrhaft großartiger Roman! Die Geschichte ist mitreißend, voller Dunkelheit und einem Licht, welches der Junge darstellt. Unbedingt lesen!

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Stefanie vor Schulte - Junge mit schwarzem Hahn

zum Inhalt
Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

Meinung
Ein Märchen?
Martin ist er der einzige Überlebende seiner Familie, die von seinem Vater getötet wurde.
Außerdem wird er immer vom schwarzen Hahn begleitet – das muss ein Zeichen des Teufels sein, da sind sich die Dörfler sicher.
Nur der auswärtige Maler erkennt ihn und nimmt ihn mit in die weite Welt
Dort wohin der Maler den Jungen führt, ist die Welt geprägt von Krieg, der Pest und dem Hunger der Armen.
Dabei verfolgt Martin ein Ziel: Er muss den schwarzen Reiter finden, der die verschwundenen Kinder entführt
Mich hat die Geschichte schon igefesselt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich mag es empfehlen
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Inhaltsangabe:
Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

Meinung:
Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, daher musste ich das Buch unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Buch liest sich wie ein Märchen, es verbreitet eine düstere Grundstimmung. Der Schreibstil ist der Geschichte angepasst etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber, die Geschichte spielt ja im Mittelalter.

Martin ist ein toller Protagonist, den ich gerne auf seiner Reise mit dem Maler begleitet habe. Man trifft auf der Reise auf fantastische Wesen und findet sich bald in einer bösartigen Welt aus Krieg und Hass wieder.

Ein für mich außergewöhnliches Buch, das mir trotzdem gut gefallen hat. Ich kann es weiterempfehlen.

Fazit:
Düster, aber interessant. Mir hat's gefallen

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Martins Weg

Der 11jährige Martin lebt irgendwann im Mittelalter ärmlich in einem Dorf. Er ist Waise, offenbar hat der Vater die ganze Familie umgebracht und nur Martin überlebte. Den abergläubischen Dorfbewohnern ist der Junge unheimlich, da er ständig einen schwarzen Hahn mit sich trägt.

Als Leser ist man durch die wunderbare Sprache der Autorin Stefanie von Schulte sofort in die Geschichte eingesogen und man folgt dem klugen Martin gerne durch den Roman. Man ist aber auch wütend auf die rückständigen Dorfbewohner, die Martin schlecht behandeln und ihn als billige Arbeitskraft ausnutzen. Schließlich zieht Martin mit einem herumziehenden Maler mit, doch die Zeiten werden schlechter. Zudem werden häufig kleine Kinder in der Umgebung entführt.
Martin ist nur ein Junge, aber durch seinen Anstand und Mut fühlt er sich verpflichtet, etwas dagegen zu tun.
Natürlich ist Martin eine überhöhte Figur, aber das ist Programm in diesem Buch. Der schwarze Hahn ist möglicherweise ein Symbol für sein Schicksal, das er tragen muss, dass ihm aber auch Kraft verleiht.

Mich erinnert der Roman an Charles Lewinskys Buch Der Halbbart aus dem letzten Jahr. Er hat ähnliche Qualitäten.

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Der Debütroman von Stefanie vor Schulte "Junge mit schwarzem Hahn" ist bewegend, lässt LeserInnen einfach nicht los.
Mit brutaler Härte, aber auch wieder zart und leise erzählt die Autorin die Geschichte des 11jährigen Martin, der allein unter den Dorfbewohnern lebt, einfach ein Aussenseiter, einfach weil er anders ist.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen!

Mein Fazit: Sehr lesenswert!!!

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Ein paar wenige Sätze, und ich war in Martins Bann gezogen, gefesselt von seiner Klugheit, Aufrichtigkeit und Güte, mit der in diesen fürchterlichen Zeiten kaum einer etwas anfangen kann. Harte Scchicksale, und dieser Junge zeigt seinen Zeitgenossen - und gleichzeitig uns Lesern eindrucksvoll, was sich ändern lässt, wenn wir Verstand, Mut und Güte wirken lassen.
Ich bin begeistert von diesem wahrhaft archaischen Roman!

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In dem Roman Junge mit schwarzem Hahn von Stefanie vor Schulte geht es um die Vollwaise Martin. Außer seinem schwarzen Hahn, der dem Jungen bereits als Baby nicht von der Seite gewichen ist, hat Martin niemanden und nichts mehr. Bis er auf einen Maler trifft, der sich seiner annimmt. In einer dunklen, trostlosen Zeit versucht sich der kluge und selbstlose Martin durchzukämpfen.

Die Geschichte ist für mich weniger Roman, als mehr sagenhaftes Märchen. Mythen und Legenden reihen sich aneinander und zeichnen ein teilweise grausames Bild einer längst vergessenen Zeit. Jetzt bin ich leider so gar kein Fan von (ich möchte es ins Neudeutsch übersetzen) Fantasy aber da würde ich Junge mit schwarzem Hahn gerne einordnen. Es ist wahrscheinlich nicht alles erdacht, viele Grausamkeiten, Mythen, Rituale gab es früher mit Sicherheit (möglicherweise in etwas abgewandelter Form), aber alles in allem ist die Geschichte natürlich nicht real.

Für mich gibt es in dieser Sage drei Hauptfiguren. Wir haben erstens den 11-jährigen Martin, der für die damalige Zeit und die Umstände, unter denen er aufgewachsen ist sehr klug, witzig und auch sarkastisch ist. Der auch sehr neugierig ist und alles hinterfragt. Der sich für andere mutig in viele gefährliche Situationen katapultiert, ohne großartig darüber nachzudenken. Wir haben zweitens seinen Hahn, der ihm schon von frühester Kindheit zur Seite steht, mit ihm spricht und ihn dadurch durchs Leben leitet. Er ist in gewisser Weise sein Beschützer, aber auch Symbol des Teufels und macht Martin damit noch mehr zu einem Außenseiter. Und dann haben wir da den Maler, der zwar nicht fortlaufend vorkommt, aber für Martin so etwas wie eine Vaterfigur ist. Der ihn zuerst unterstützt und aufnimmt, ihn dann aber doch auch wieder (aus gutem Grund) von sich stößt.

Die Zeit und Örtlichkeiten sind sehr düster, gezeichnet von Angst, Hunger, Elend, Tod und Finsternis. Aber so ganz sicher bin ich mir nicht, was die Autorin dem Leser vermitteln will. Martin werden „Prüfungen“ auferlegt, die er alle mit Bravour meistert, aber zu welchem Zweck? Sicher ist, dass Martin in der Geschichte ein Zeichen dafür ist, dass selbst in der schlimmsten Zeit und in der allergrößten Not ein wenig Mut und Selbstlosigkeit von Bedeutung sind, eine Veränderung bringen können.

Fazit: Ein Märchen auf 225 Seiten, gespickt mit vielen Metaphern, die dazu beitragen könnten, dass jeder, der dieses Buch liest, es unterschiedlich beurteilt und versteht. Für so manchen sicher ein Meisterwerk, meinen Geschmack hat es nicht ganz getroffen.

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Erinnert ein bisschen an „Schlafes Bruder“. Die Atmosphäre ist düster, was durch reduzierte Sprache entsteht. Das ist gut gelungen. Aber so richtig Bewegung kommt nicht in den Plott- schade.

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Ganz großartig
Unglaublich spannend und sehr gut lesbar, sehr empfehlenswert
Habe ich in einem Rutsch durchgelesen

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Meine Meinung und Inhalt

„Seine Augen sind sehr schön. Das fällt gleich auf. Dunkel und geduldig. Alles an ihm wirkt ruhig und bedacht. Und das macht ihn den Leuten im Dorf unbequem. Sie haben es nicht gern, dass einer zu lebendig ist oder zu ruhig. Derb können sie verstehen. Verschlagen auch. Aber das Bedächtige im Gesicht eines Elfjährigen, das mögen sie nicht. Und dann natürlich der Hahn. Den hat der Junge immer dabei. Auf der Schulter hocken. Oder im Schoß sitzen. Verborgen unter dem Hemd. Wenn das Vieh schläft, sieht es aus wie ein alter Mann, und alle im Dorf sagen, es wäre der Teufel.“ (ZITAT)


In einer Zeit voll Aberglauben und Tyrannei macht sich ein Junge mit reinem Herzen auf, die Hoffnung zu suchen.

Stefanie vor Schulte, 1974 in Hannover geboren, ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg. ›Junge mit schwarzem Hahn‹ ist ihr erster Roman.

„Was die sich traut, denkt Martin. Schon allein deswegen muss man sie ein ganzes Leben lang beschützen, um ihr dabei zuzuschauen, wie sie sich Sachen traut. Der Maler lacht. Ihm gefällt es hier. Er zwinkert der Franzi zu. Die ist aber nicht so eine und zwinkert nicht zurück.“ (ZITAT)



Die Autorin schreibt aus der Sicht von Martin, dem Protagonisten, welcher nichts besitzt bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich.

Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

Der Schreibstil ist anders und sehr angenehm. Man kann sich sofort in die Situationen hineinfühlen und der Beginn ist mit dem fehlenden Schlüssel zur Kichentür gleich humorvoll dargestellt.
Das Cover finde ich auch sehr passend und schön gewählt.

Für mich eine klare Leseempfehlung für das mitreißende ausdrucksstarke Debüt von Sefanie vor Schulte.

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Martin steht ohne Familie da, seit sein Vater in einem Anfall von Wahn alle erschlagen hat. Er ist elf Jahre alt, bettelarm und fristet sein Leben als Tagelöhner. Gleich zu Beginn des Romans wird klar: „Er lebt von dem, was er verdient. Sonntags aber wird nichts verdient, da muss er fasten.“ (Kapitel 1)
Doch trotz allem ist er klug und freundlich, dazu ruhig und sehr bedacht. Das können die Menschen um ihn herum kaum begreifen – sie selbst sind ganz anders gestrickt. Und als ob das noch nicht reichen würde, ihn im Dorf zum Außenseiter zu machen, trägt er ständig seinen schwarzen Hahn mit sich herum, von dem alle meinen, er sei der Teufel.
Aber was soll Martin tun? Schließlich ist er hier zu Hause.

Einzig Franzi fühlt sich Martin verbunden und auch sie ist ihm zugetan. Franzi versteht ihn und hat es selbst nicht leicht. „Sie ist sehr schön, und die Männer bekommen Lust, ihr wehzutun.“ (Kapitel 1)
Die Männer, die das Sagen haben, sind vor allem der Henning, der Seidel und der Sattler, von denen Martin denkt, dass sie strohdumm seien (und die Geschichte bestätigt das mit einem wunderbar schrägen Humor) und von denen es heißt: „In der Hauptsache besteht ihre Gabe wohl in der Einschüchterung anderer.“ (Kapitel 4)

Auf dem Weg zum Markt erlebt Martin etwas Schreckliches. Das Kind der Godel wird entführt. Ein Reiter mit schwarzem Mantel reißt es ihr einfach aus den Armen. Martin hat schon Geschichten über den schwarzen Reiter gehört, doch nun sieht er ihn mit eigenen Augen – und ihm wird klar, dass er eine Aufgabe hat: „Den Reiter, jetzt gilt es, er muss den Reiter finden. Er wird die verschwundenen Kinder suchen gehen.“ (Kapitel 6)

So zieht er mit dem Maler, der in der Kirche ein Altarbild gemalt hat und der sich Martin annimmt, davon – hinaus in die Welt, mit einem klaren Ziel vor Augen: die entführten Kinder zu retten. Und vor allem einer wird ihn dabei treu begleiten und unterstützen: sein schwarzer Hahn. „Er wünschte, am Ende des Weges durch den Wald stünde jemand mit einem Licht und würde auf ihn warten und ihm leuchten. ‚Ich bin dein Licht‘, sagt der Hahn. Da schließt Martin die Augen und setzt blind Fuß um Fuß.“ (Kapitel 9)

Die Welt, in die Stefanie vor Schulte Martin und die Leser*innen führt, ist rau und grausam. Sie wird bestimmt von Hunger und Gewalt, von Krankheit und Tod. Kriegsversehrte bevölkern die Straßen. „Die Leichen tropfen von den Bäumen wie vergorene Äpfel.“ (Kapitel 13)
Das Szenario wird zeitlich nicht konkret eingeordnet, Vieles erinnert mich aber an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges – doch kluge und gutherzige Menschen gibt es zu allen Zeiten, genauso wie dumme und grausame.

Stefanie vor Schulte erzählt diese eigentlich „schwere“ Geschichte poetisch, mit leichter Hand und manchmal auch mit einem Augenzwinkern, nimmt aber dennoch die Figuren und ihre Lasten, ihre Wünsche und Träume ernst. Sie verschweigt nicht die Tiefschläge, die Trauer, das Leid, doch ihr Ton ist warmherzig oder – wenn es um die Dummheit der Menschen geht – auch gerne mal ironisch. Oft hatte ich das Gefühl, als blinzle durch die finsterste Nacht ein Lichtstrahl.

Martin geht mit seinem reinen Herzen, seiner Neugier und seiner Weisheit aufrecht durch diese Welt, manchmal hat er mich an den kleinen Prinzen erinnert und ich dachte: Warum können wir nicht alle wie Martin sein? „Es ist der Wille zum Guten, der ihn von allen anderen Figuren unterscheidet“, sagt die Autorin Stefanie vor Schulte in einem Interview am Ende des Buches. Diesen Willen wünsche ich uns allen.

„Junge mit schwarzem Hahn“ ist eins meiner Highlights 2021. Der Roman ist märchenhaft und gleichzeitig realistisch, scheint wie aus der Zeit gefallen und ist gleichzeitig zeitlos und aktuell – die Dummheit und die Grausamkeit der Menschen ist noch nicht aus der Mode gekommen, doch es gibt immer wieder jemanden, der sich mit seiner Persönlichkeit, mit Hirn und Herz dagegenstellt. Martin wächst im Laufe der Geschichte – körperlich, seelisch und geistig. Beim Lesen bin ich mitgewachsen.

Der „Junge mit schwarzem Hahn“ hat sehr, sehr viele Leser*innen verdient und ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen.

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"Junge mit schwarzem Hahn" ist eine märchenhafte Geschichte vor historischer Kulisse. Der Junge Martin und sein altersloser Hahn leben in einer von Gewalt und Armut geprägten Zeit. Martin ist immer freundlich und hilfsbereit, obwohl seine Mitmenschen das oft ausnutzen oder ihm zumindest misstrauisch begegnen. Zusammen mit dem Hahn begibt er sich auf Wanderschaft – eine Reise auch zu sich selbst.
Exakt greifbar sind weder der Handlungsort noch die Epoche (schätzungsweise Europa in der Frühen Neuzeit), was die märchenhafte Atmosphäre noch verstärkt. Insgesamt ist die Stimmung, die die Erstlingsautorin Stephanie vor Schulte in diesem Roman erzeugt, ist sehr gelungen.
Sprachlich öfters sehr ungewöhnlich – irgendwie einfach, dann aber auch wieder historisch wirkend und hin und wieder gewitzt. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ansonsten muss ich aber sagen, dass das Buch mich inhaltlich leider nicht ganz gepackt hat. Vielleicht hab ich es auch einfach nicht richtig verstanden? Mir fehlte da jedenfalls irgendetwas.

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Der 11jährige Martin musste schon sehr jung alleine klarkommen. Ohne Eltern und Geschwister. Einen treuen Freund hat er aber noch: den schwarzen Hahn, der ihm kaum von der Seite weicht. Als ein Maler ins Dorf kommt, nimmt er den Jungen mit. Denn er merkt rasch, wie intelligent und umgänglich Martin ist. Die Vorbehalte der Menschen aus dem Dorf kann der Maler nicht nachvollziehen. Aber so war das damals. Wer Waise war, der wurde von den Mitbewohnern kaum beachtet.

#JungemitschwarzemHahn fällt in jedem Buchladen auf, weil das Cover so einzigartig ist. Hier wurde ein Gemälde Pablo Picassos verwendet und das harmoniert perfekt mit der Geschichte. Es stammt aus dem Jahr 1905 und der Titel ist: „Garcon á la Pipe“. Das Buch lässt sich nicht einfach mal „nebenbei“ lesen. Dafür ist die Sprache zu eigen und die Story teilweise mit Elementen der Phantasie bestückt. Der Junge erlebt gute und schlechte Tage und nicht alle Menschen kommen mit offenen Armen auf ihn zu.

Am Schluss des Buches gibt es einen Einblick in die Gedanken der Autorin. Sie berichtet darüber, warum sie das Werk schrieb und welche Botschaft sie vermitteln wollte. Nein, es ist kein Schmöker und trifft nicht jedermanns Geschmack. Lesenswert fand ich es aber trotzdem und zwar für alle, die hochwertige Literatur mögen. Ein tolles Debüt. #NetGalleyDE

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Der "Junge mit dem schwarzen Hahn" entwickelte bereits nach wenigen Seiten einen regelrechten Sog. Die seltsam märchenhafte Stimmung, der durch und durch gute, aber einsame Junge mit seinem fast magischen Tier sowie die weiteren Figuren bilden zusammen ein Leseerlebnis der besonderen Art. Poetisch und immer ganz im Sinne eines traditionellen Märchens pendelnd zwischen schwarz und weiß, gut und böse, Verzweiflung und Mut. ich war gefesselt und bin beeindruckt von diesem nachwirkenden Buch.

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Das Düstere dieser Geschichte umhüllt einen von Beginn weg. Die Sprache ist klar und doch verbirgt sich viel Geheimnisvolles in der Geschichte. Trotz der Hoffnungslosigkeit lässt sich der Junge mit seinem Hahn nicht aus der Ruhe bringen und geht seinen Weg.

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Welch ein Debut! In einer fast schon altertümlich anmutenden Sprache (nur einmal, gegen Ende des 23. Kapitels, fährt ihr ein moderner Ausdruck in den Erzählfluss, nämlich dann, als der Protagonist Martin im Wams "aufschlägt") erzählt die Autorin eine scheinbar alte Geschichte, deren Ort und Zeit nicht genau auszumachen sind. Man folgt dem Protagonisten gerne aus seinem Dorf in die Stadt, in der tatsächlich noch eine Königin und ein Hofnarr leben. Aber lesen Sie selbst, es lohnt sich!

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Zum Inhalt:
Martin, erst elf Jahre, wird von den Dorfbewohnern gemieden, denn er ist anders als sie. Er besitzt nur die Schen, die er am Leib hat und einen schwarzen Hahn. Und auch der Hahn ist etwas besonderes. Die Dorfbewohner behandeln ihn lieber schlecht als herauszufinden, wie er wirklich ist. Schließlich zieht Martin mit einem Maler weiter und wird zum Retter für noch schwächere.
Meine Meinung:
Was für ein beeindruckendes Buch. Diogenes hat wirklich eine Talent besondere Geschichten von besonderen Autoren zu finden. Dieses Buch hat mir richtig gut gefallen. Es hat eine gute und wirklich wunderbare Geschichte, die ans Herz geht und nebenher auch noch eine gute Botschaft im Gepäck hat. Der Schreibstil ist außergewöhnlich gut und das Buch ist dadurch wirklich fix gelesen. Ich hätte mir durchaus gewünscht, dass das Buch noch etwas länger gewesen wäre.
Fazit:
Beeindruckend

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Dieses Buch hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen. Obwohl es von der Idee und den Figuren gänzlich anders ist, habe ich mich doch absolut in die Stimmung versetzt gefühlt, die ich beim lesen des Parfums von Süskind empfunden habe. Ein wirklich außergewöhnliches und auch merwürdiges Buch im besten Sinne! Das mittelalterlich anmutende, wenn auch nicht näher bestimmte Setting und die Figuren waren sehr überzeugend und auch die düstere Stimmung lässt einen nicht mehr los. Darüber hinaus überzeugt Stefanie von Schulte mit ihrer besonderen Sprache, die jedoch auch streckenweise hohe Konzentration gefordert hat. Eine Parabel, die durchaus zeitlos und sehr lesenswert ist.

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"Junge mit schwarzem Hahn" ist eines jener Bücher, das ich mit Worten nicht fassen kann. Beim Lesen dachte ich immer an eine Mischung aus Robert Seethalers schlichtem, aber eindringlichem Stil und dem Zauber eines "Kleinen Prinzen", wenn auch wesentlich düsterer. Die Geschichte ist ein Märchen, bestehend aus seinem gütigen Protagonisten Martin und dessen Suche nach Gerechtigkeit und Liebe. Auf seinem Weg drohen ihm nicht nur Grausamkeit und Tod, sondern auch die Dummheit und Ignoranz seiner Mitmenschen, die es oft nicht gut mit ihm meinen. Doch Martins Weisheit und Mut bringen ihn immer näher an sein Ziel, bis er eines Tages der Obrigkeit entgegenblickt und nur noch sein schwarzer Hahn helfen kann.

Ich liebe diesen Roman, den ich – und das ist bei mir eine Seltenheit – auf jeden Fall nochmals lesen werde, weil so viel Gutes darin versteckt ist. "Junge mit schwarzem Hahn" ist ein düsteres Märchen, ein magisch realistisches Meisterwerk und unter meinen neuen Lieblingsbüchern nicht mehr wegzudenken. Ich kann immer noch nicht fassen, dass es sich hierbei um ein Debüt handeln soll. Bitte bitte mehr davon!

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!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.“



Ich weiß bei diesem Buch gar nicht wo ich anfangen soll, denn es ist so extrem außergewöhnlich, das es schon perfekt ist und lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte rund um Martin liest sich einerseits flüssig aber andererseits muss man die Worte sowie die Situationen über ihn erstmal sortieren - dieses Buch liest man mal nicht so schnell weg. Wir erleben Situationen, die einen verstören, die einen emotional berühren und die einen fesseln. Alles wirkt dennoch so unglaubwürdig, dass man meinen könnte, man steckt in einem Märchen und bekommt die Geschichte vorgelesen. Der schwarze Hahn wird zum Symbol und wer sich ein wenig in der Symboldeutung auskennt, wird hier viel mehr Fakten zusammenknüpfen können als Unwissende. Dieser Roman erfordert etwas Wissen, etwas Fantasie und etwas an eigenem Wahnsinn um ihn zu verstehen und dabei sei ganz groß angemerkt: dieser Roman rund um Martin ist nicht verrückt oder gar Schwachsinn, nein, er ist sonderbar und wunderlich aber genau so entzückend und grausam zugleich. Nur wie schätzen wir die Grausamkeit in dieser Geschichte genau ein? Ist es denn grausam was hier geschieht? Fragen über Fragen die den Leser fordern und genau das liebe ich an diesem Roman. Wie auch immer man ihn persönlich einordnen mag, ich wüsste nicht genau wo und in welche Sparte - ich schiebe ihn in die Kategorie: „Muss man lesen“ und „Sonderbar genial“ - reicht gewaltig für 5 von 5 Sterne und wird deshalb zu einem Lesehighlight 2021!

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Stefanie vor Schulte: Junge mit schwarzem Hahn

Archaisches Märchen in schöner Sprache

Der 11-jährige Martin ist in seinem Dorf ein Außenseiter. Seine Familie ist unter dramatischen Umständen ums Leben gekommen, er ist der einzige Überlebende – allein das weckt den Argwohn der Dorfbewohner, die sich von Aberglauben leiten lassen. Hinzu kommt, dass der Junge permanent einen schwarzen Hahn dabei hat, der als Sinnbild des Teufels gilt… Martin ist klug, er beobachtet viel und durchschaut dadurch verborgene Zusammenhänge und Lügengeschichten der Erwachsenen. Auch das mögen jene nicht: „Seine Augen sind sehr schön. Das fällt gleich auf. Dunkel und geduldig. Alles an ihm wirkt ruhig und bedacht. Und das macht ihn den Leuten im Dorf unbequem. Sie haben es nicht gern, dass einer zu lebendig ist oder zu ruhig. Derb können sie verstehen. Verschlagen auch. Aber das Bedächtige im Gesicht eines Elfjährigen, das mögen sie nicht.“ (S. 11)

Die Welt, in der Martin lebt, wirkt fast mittelalterlich, auf alle Fälle archaisch, es gilt das Gesetz des Stärkeren. Die Kulisse wird ideal als trostlos wirkende Märchenwelt mit vielen entsprechenden Motiven dargestellt. Tod, Verderbnis und Gewalt sind omnipräsent. Man hat Angst vor dem Teufel, den Herrschenden, das Dorf ist umgeben von verwunschenen Feldern und Wäldern, in denen sagenumwobene Gestalten hausen sollen. Immer wieder werden Kinder von geheimnisvollen schwarzen Reitern verschleppt, um die sich gleichfalls dunkle Mythen ranken. Martin hat auf sich allein gestellt die Angewohnheit, hinter das Offensichtliche zu blicken. Er hinterfragt, entdeckt, kann aber auch darüber schweigen. Er verlässt sein Dorf gemeinsam mit einem wandernden Maler, dessen Bilder Martin bewundert. Er verfolgt das feste Ziel, die schwarzen Reiter zu finden, um die Kinder zu retten. Unterstützung oder Zuwendung von Erwachsenen erfährt Martin nur temporär, immer muss er auf der Hut sein. Seine Abenteuer passen in die skizzierte Zeit, deren konkrete Verortung die Autorin jedoch schuldig bleibt. Einzig der sprechende Hahn steht ihm treu zur Seite, erinnert ihn an seine Bestimmung, appelliert an seine Tapferkeit und hilft bei akuter Gefahr.

Dieses moderne Märchen mit einem durch und durch sympathischen Helden liest sich interessant und spannend. Auf seiner Reise durchs Land begegnet Martin allerlei skurrilen Gestalten und auch viel sinnloser Brutalität. Insofern würde ich als Zielgruppe dieses Buches keinesfalls Kinder ansehen. Es gibt jedoch auch humorvolle Szenen während der abenteuerlichen Reise, die sich aus Martins überlegter Klugheit und seinem unverbrüchlichen Mut ergeben. Darin kann man Elemente eines Schelmenromans erkennen, doch das Dunkle, Böse dominiert eindeutig die Handlung. Die Guten kann man an einer Hand abzählen und auch sie haben, von Martin abgesehen, ihre Schattenseiten.

Beeindruckend ist die Sprache, mit der authentisch Martins Perspektive verkörpert wird. Die Autorin nutzt einfache, zumeist kurze und klare Sätze, aus denen sie einen ausdrucksstarken Fließtext entwickelt, der treffsicher Bilder im Kopf entstehen lässt und Stimmungen transportiert. „Es regnet, aber sie haben nichts damit zu tun. Sie haben ein Dach über dem Kopf. Es gibt Arbeit und Essen. Der Hahn schläft in Martins Schoß, Gloria summt eine Melodie für das Baby, die Zeichenkohle schabt über das Blatt. Der Junge empfindet Geborgenheit.“ (S.70)

Märchen kann man immer lesen. „Junge mit schwarzem Hahn“ ist eine Auffrischung in Sachen Freundschaft, Vertrauen und Menschlichkeit sowie ein Plädoyer gegen Hass und Unrecht. Das Gute im Menschen stirbt auch in schweren Zeiten nicht restlos aus, Hoffnung gibt es immer irgendwo. Martin ist ein Held, der sich reinen Herzens trotz aller Gefahren für die Wahrheit und gegen das Böse einsetzt.

Ich habe den Roman mit Freude gelesen, allerdings keine nennenswerten Bezüge in die Gegenwart gefunden. Natürlich muss nicht jedes Buch aktuelle Anlehnungen haben, es wäre für mich hier jedoch „das Tüpfelchen auf dem i“ und damit auch den fünften Stern wert gewesen. Wer sich gerne mal wieder in einer klassischen Märchenwelt verlieren will, dem sei dieses zeitlose Buch herzlich empfohlen!

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Ein sehr besonderer und berührender Roman mit einem tollen Jungen als Hauptfigur der Handlung. Die Geschichte wirkt auf mich poetisch und ein klein wenig skurril, aber sehr spannend und aufregend zugleich. Das Cover hat mich gleich zu Beginn neugierig gemacht und ich wurde beim Lesen nicht enttäuscht. Auch der Schreibstil ist angenehm.

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Was für ein bombastisches, überzeugendes Buch. "Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte ist eine düstere Geschichte, die inhaltlich und schreibtechnisch an ein Märchen erinnert, allerdings ohne dabei langweilig oder altertümlich zu wirken. Es ist ein Buch mit großartigen Charakteren, die mich zutiefst berühren, allen voran natürlich Martin, der doch eigentlich schwer an seinem Schicksal zu tragen hätte. Aber ganz im Gegenteil gelingt es diesem ein Urvertrauen in sich und seinen Mitmenschen zu entdecken und schlussendlich über sich hinaus zu wachsen. Ich bin vollkommen geflasht von diesem Debut und spreche eine eindeutige, doppelt- und dreifache Leseempfehlung aus und bin jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin gespannt.

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Martin, der Junge mit dem schwarzen Hahn ist ein Licht in einer dunklen Zeit. Mit seinen elf Jahren und völlig allein in einer grausamen Welt erhält er sich trotz aller Widrigkeiten seine Menschlichkeit.

Marrins Geschichte ist wie ein dunkles Märchen, das aber trotzdem Hoffnung birgt. Das Unwirkliche durchzieht die Geschichte wie ein Silberfaden und macht sie zu einem ganz besonderes abwechslungsreichen Erlebnis. Trotz der Unwirklichen Elemente ist der Roman aber auch in seiner Handlung durchdacht und rund.

Genauso clever spielt die Autorin mit der Sprache. Kurze Sätze, geradlinig und poetisch platziert sie die Wörter so gekonnt wie ein "Alter Hase" und verstärkt so die Lesefreude enorm.

Dieser Roman wird mir lange lange im Gedächtnis bleiben in all seiner Gegensätzlichkeit. Er fordert seine Leser*innen, wirft Fragen auf und ist wirklich etwas Besonderes.

5 von 5 Sternen

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Morbide Poesie!
Was für ein Erstling! Stefanie von Schulte ist mit "Junge mit schwarzem Hahn" ein Werk gelungen, welches sich auf eine sehr erfrischende Art von vielen aktuellen Romanen unterscheidet - gerade indem es nicht um Aktualität, nicht um einen unbedingten Bezug zu brisanten gesellschaftlichen Themen und den entsprechenden Diskursen bemüht ist. Stefanie von Schulte ist eine Geschichtenerzählerin - sie schreibt ein Märchen für Erwachsene; man könnte auch sagen es handele sich um eine Dystopie, handelnd in den Zeiten eines düster-hoffnungslosen Mittelalters voller Armut, Aberglaube, Dummheit und menschenverachtender Gewalt mit einem kleinen Lichtblick: Dem Jungen Martin mit dem schwarzen Hahn, die sich schon früh im Leben für eine Partnerschaft, ein Bollwerk gegen die Düsternis, gefunden haben. Martin verkörpert die Macht des Geistes und die Menschlichkeit; auf Martin ruht die Hoffnung der Welt! "Das Kind war ja gewaltig, weil es so ungewöhnlich und eigensinnig ist und - man möchte es nicht so gerne eingestehen - recht mutig, wenn nicht sogar klug. Unterhaltsam insgesamt. Aber die wenigsten wollen es unterhaltsam. Die meisten wollen mit ihren Fehlern in Frieden leben." - So wird die Figur des Martin eingeführt. Mit dem Maler zusammen besteht er einige Abenteuer, ist Weltbeobachter und befreit die entführten Kinder von der Gräfin, die mit einer menschenverachtenden Eitelkeit ausgestattet ist. Martin hält der Welt den Spiegel vor: "Aber Wissen und Sehen ist nicht eins. Und es ist doch tabu, das Gewusste zu sehen, darüber zu sprechen, daran zu denken oder davon zu träumen. Das ist der Tod." Und den Lesenden wird eine Sprache begegnen, die altertümlich und gleichzeitig wie für die Ewigkeit gemacht ist! Unbedingte Leseempfehlung!

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Ein Junge, der außer seinem schwarzen Hahn niemanden mehr hat, dem nichts gehört und dazu noch intelligent ist – es ist schwer für den 11-jährigen Martin in seinem Dorf. Er ist ein Außenseiter und doch lässt es ihn nicht verbittern, sondern hilfsbereit und freundlich bleiben. Als ob das Schicksal noch mehr für ihn bereit hielte…

Stefanie vor Schulter hat als Erzählform für ihr Debüt das Märchen gewählt. Das macht sie gut, es ist gut erzählt und die Spannung steigt im Laufe der Geschichte an. Die Geschichte ist irgendwo in einer dunklen Zeit mit Krieg angesiedelt, die Menschen sind sehr abergläubisch und beäugen alles und alle, die anders sind, sehr kritisch.

Die Geschichte ist ungewöhnlich und man merkt gleich, dass da noch mehr hinter steckt, als es auf den ersten Blick scheint. Man ist sich nie ganz sicher, ob nicht doch noch etwas Furchtbares hinter der nächsten Ecke lauert und die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte. Die Autorin verwendet kurze, knappe Sätze, die den Figuren entsprechen. Es sind einfache Menschen, die sie beschreibt, denen es um die nächsten Dinge, das nackte Überleben geht.

Die Idee ist gut und in der zweiten Hälfte kommt die Handlung auch so richtig in Gang und ab da war ich dann auch mitten drin in der Geschichte. Leider hat es bis dahin gedauert und ich habe also fast die Hälfte des Buchs gebraucht, um hinein zu finden, deshalb bin ich auch nur halb begeistert, was sehr schade ist, denn der zweite Teil ist wirklich fesselnd. Empfehlen würde ich es trotzdem, denn vielleicht bin ja nur ich diejenige, die den ersten Teil etwas schleppend empfunden hat.

Ich bin gespannt, was von Stefanie vor Schulter noch kommen wird, denn „Junge mit schwarzem Hahn“ ist ein nicht uninteressantes Debüt. Es erinnert mich streckenweise an „Krabat“ von Otfried Preußler, ein dunkles, geheimnisvolles Setting, vieles liegt im Dunkeln und es schwebt ein Hauch von Zauberei zwischen den Zeilen.

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Schönes schlichtes Cover und sehr einnehmender Schreibstil, habe sehr mit der Geschichte mitgefiebert.

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Der elfjährige Martin ist klug, hat eine scharfsinnige Beobachtungsgabe, besitzt nicht mehr als seine Kleidung und einen schwarzen Hahn, der ihm ein treuer Begleiter ist. Den anderen Dorfbewohnern ist seine freundliche, hilfsbereite Art suspekt. Sie meiden, beschimpfen und misshandeln ihn. Und sie fürchten seinen schwarzen Hahn, den sie als Ausgeburt des Teufels sehen. Immer wieder werden Kinder von mysteriösen schwarzen Reitern entführt, wohin weiß niemand. Als ein Maler im Dorf auftaucht, nutzt Martin die Chance fortzugehen. Zusammen mit seinem sprechenden Hahn versucht Martin die entführten Kinder zu finden und diesem Unrecht ein Ende zu setzen.

Während der ersten Sätze war ich ziemlich überrascht von dem ungewöhnlichen Sprachstil Stefanie vor Schultes, der im ersten Moment ein bisschen wie aus der Zeit gefallen wirkt. Doch schon ein paar Seiten weiter war ich beeindruckt von dieser ganz eigenen Sprache, die unheimlich gut zum Inhalt dieser Mischung aus modernem Märchen, Schelmenroman, Fiktion und Gegenwart passt. Klar, distanziert und in kurzen Sätzen trifft die Autorin den genau richtigen Ton für diese mystische, dunkle Zeit und lässt unheimlich atmosphärische Bilder entstehen, die die Phantasie anregen und ausreichend Raum für eigene Interpretationen bieten.

Ein düsterer, märchenhafter und ganz besonderer Debütroman, der mich - wenn auch nach kurzen Anlaufschwierigkeiten - Dank seiner strahlenden, wahnsinnig liebenswerten Hauptfigur und der hohen moralischen Aussagekraft total in seinen Bann gezogen hat. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und bin mehr als begeistert!

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Nach der vielen Gegenwartsliteratur und den Kriegsromanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, musste für mich mal wieder etwas anderes her. Warum nicht etwas märchenhaftes, vielleicht auch ein wenig sagenhaftes. Stefanie vor Schultes Roman mit dem etwas sperrigen Titel Junge mit schwarzem Hahn, hat ein bisschen von beidem.

Der elfjährige Martin, ein seltsamer Junge, hat nichts als die Kleider, die er am Körper trägt und einen eigenartigen schwarzen Hahn, zu dem er eine freundschaftliche Beziehung pflegt. Es war die Zeit der Tyrannei und des Aberglaubens. Die Bewohner des kleinen Heimatdorfes halten Martin auf Abstand. Der Junge ist klug und liebenswürdig, aber er macht den Menschen Angst und die Angst bringt die Menschen dazu das Waisenkind schlecht zu behandeln.

Martin erhält die Gelegenheit sein Heimatdorf zu verlassen. Gemeinsam mit einem Maler zieht er in die weite Welt hinaus. Dank seines Mitgefühls und seiner Klugheit wird er zum Retter derjenigen, die noch unschuldiger sind als er selbst.

Wir begleiten Martin durch viele Abenteuer und Prüfungen, die der Junge bestehen muss. Seine zentrale Aufgabe ist es allerdings, die von Schwarzen Reitern entführte Kinder, zu befreien. Diese Aufgabe bringt Martin an seine Grenzen, aber wird von Seite zu Seite selbstbewusster und erwachsener.

Obwohl die Zeit, in der dieser Roman spielt, nicht erwähnt wurde, spielte die Geschichte für mich im Mittelalter. Einige Schilderungen haben mich unweigerlich in diese Zeit versetzt. Die Grundstimmung in diesem Buch ist düster, eine Geschichte voller böser Menschen mit nur ganz wenigen Ausnahmen. Eine Geschichte mit düsteren schwarzen Reitern und einer Fürstin, die einer Hexe gleicht.

Etwas gehadert habe ich anfangs mit den kurzen prägnanten Sätzen, doch mit Fortdauer des Buches, passte der Schreibstil zu der märchenhaften Erzählung. Ich bin aber auch der Meinung, dass der Schreibstil nicht ganz konsequent durchgezogen wurde, teilweise empfand ich den Stil fast schon modern.

Dieses Buch hat Abwechslung in meinen Lesealltag gebracht, ich konnte wunderbar mit dem gutmütigen Jungen in dieser grausamen Umgebung mitleiden und mich an seinen Fortschritten erfreuen. Gelegentlich tut es gut der realen Welt zu entfliehen und sich auf etwas phantasievolles einzulassen, doch mein bevorzugtes Genre wird es wohl nicht werden.

Alles im Allem ein gelungener Auftaktroman von Stefanie vor Schulte. Bleibt nur abzuwarten, ob die Autorin bei den kommenden Büchern diesem Genre treu bleibt, oder ob es sie in eine ganz andere Richtung treibt. Bleiben wir gespannt.

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Die Geschichte an sich ist super spannend und interessant, ich bin jedoch mit dem Schreibstil nicht warmgeworden und einige Fragen blieben unbeantwortet... 3 Sterne.

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Danke an Netgalley und den Verlag für das digitale Leseexemplar.
Eine super spannende Geschichte, wirklich interessant. Leider wurde ich mit dem Schreibstil während des gesamten Buches nicht warm und es haben sich auch die vielen ungeklärten Fragen nicht geklärt, so reichte es hier am Ende nur zu 3 Sternen

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Man kennt es aus hervorragenden Romanen und komplexen Geschichten: je länger die Reflexion, je ausgiebiger die Grübelei, desto mehr interessante Nuancen und bisher unbemerkte Facetten erfreuen den aufmerksamen Lesenden.

Ferner davon konnte die Lektüre dieses Märchens für mich nicht gewesen sein.

Ja, es ist eine schöne Übung an düster-fantastischer, naturalistisch-romantischer Texterstellung. Stilistisch ist die Geschichte einheitlich, geradlinig und übersichtlich, was eine durchgängige Lektüre wenigstens erleichtert.

Das, was die Autorin versuchte zu imitieren, ist literaturgeschichtlich bekannt; ein Hauch des Grimm'schen, des Storm'schen, des Hauptmann'schen ist zu erkennen.

Doch ist weder eine selbstständige Mythologie noch eine starke Komposition in der Geschichte auffindbar – so vielversprechend der Beginn, so szenisch der erhoffte Weg zum Aha-Moment, zum Klimax, nichts des Erwarteten trifft ein.

Sowohl kürzer in der Erhaltung des Mythischen in ihren Figuren und Ereignissen als auch nuancierter in der Ausarbeitung derselben Elemente hätte man vorgehen können. Potential, Originalität und Können sind im Material nicht zu übersehen.

Doch in der jetzigen Form verbleibt "Junge mit schwarzem Hahn" meines Erachtens ein sehr guter Trailer für einen mittelmäßigen Film.

Schade!

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dieses Buch hat mich mit seiner Geschichte und der Art und Weise der Erzählung sehr beeindruckt, denn es ist in einer für mich wunderbaren Sprache geschrieben, die mich begeistert hat. Die Geschichte ist berührend, fesselnd und lies mich nicht mehr los!!!

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Der elfjährige Martin hat zugesehen, als der Vater die Mutter und seine Geschwister erschlug. Nur er und der schwarze Hahn der Familie überlebten. Eine grausame, viele hundert Jahre zurückliegende und irgendwo zwischen Fantasy und mittelalterlichem Schauermärchen angesiedelte Geschichte erzählt die Autorin Stefanie vor Schulte in ihrem beeindruckenden Debütroman. In dieser nicht näher bestimmten Zeit schlägt sich der aufmerksame Bub, den im Dorf nach dem Massaker keiner mehr haben will, mit dem Kirchenmaler durch und erlebt viel Wahnsinn auf seiner Reise durch Deutschland. Die verrätselte, mit Symbolen nur so gespickte Handlung und der knappe, markante Erzählstil vor Schultes bleiben lange im Gedächtnis.

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Martin, der 11 Jahre alt ist, aber deutlich älter wirkt, weil er völlig auf sich allein gestellt ist, besitzt nichts weiter als einen schwarzen Hahn und die Kleider, die er am Leib am trägt. Der Hahn und vermutlich auch Martin selbst ist den Leuten unheimlich und sie denken, er sei der Teufel, u.a. auch deswegen, weil er mit dem Hahn spricht. Von seinem Heimatdorf schlecht behandelt, ist er froh, dass er mit einem herum reisenden Maler aus dem Dorf fliehen kann. Damit beginnt für ihn eine spannende Reise.

Ich habe ein bisschen gebraucht, um hier in die Geschichte reinzukommen und mich auch für den Schreibstil zu erwärmen. Die düstere, etwas mittelalterliche anmutende Welt ist geprägt von (Aber)Glauben und einer rauen und unerbittlichen Lebensweise. Wer hier nichts hat, der lebt in der sprichwörtlichen Gosse. Die Schere zwischen Arm und Reich ist enorm hoch. Die Hygienestandards für die einfachen Leute sind dürftig. Mittendrin gibt es Martin, der seine Familie verloren hat, weil der Vater durchgedreht ist. Martin ist trotz aller Widrigkeiten ein sehr feinfühliger, intelligenter Beobachter der Welt, in der er lebt und ist von unschuldiger Güte, auch für solche, die es noch schlechter als er haben. Es gibt eine strikte Trennung in Gut und Böse, die in das Konzept der Geschichte gut passen, aber etwas sind, was ich sonst nicht so gern mag. Das ist eine Erzählung, die ich in erster Linie als Märchen verstanden habe, mit Elementen aus Fabel, Legende, Parabel und in enger Symbiose mit diesen.
„Junge mit schwarzem Hahn“ beinhaltet eine Menge an Symbolik und Metaphern, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, das Büchlein immer mal wieder zu lesen. Ich habe die Geschichte zwar aufmerksam verfolgt, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht alles an Feinheiten erfaßt habe.

Für mich ist dieses Debüt bemerkenswert und verdient die hochgradigste Beachtung mit voller Sternenanzahl. Von mir gibt es die unbedingte Lese- und Kaufempfehlung!

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Ein ganz besonderes Buch über einen ganz besonderen Jungen, der ein bisschen Sonnenschein ins düstere Mittelalter bringt.

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Ein außergewöhnliches Buch, das in einer vergangenen (nicht genau definierten) Zeit und einer düsteren Atmosphäre spielt und fast märchenhaft wirkt. Der Text ist sehr reduziert und dicht geschrieben, es entsteht dennoch ein lebendiges und mitreißendes Bild der Figuren. Der Junge Martin bewahrt sich, obwohl ihm übel mitgespielt wurde und er schlimme Erfahrungen machen musste, seine positive Grundhaltung und hat mich sehr schnell für ihn eingenommen. Es geht um Freundschaft und Familie, gesellschaftliches Zusammenleben, Zielstrebigkeit, Willenskraft, menschliche Beziehungen und Abgründe.
Das Buch und besonders die Figur des gütigen und klugen Jungen hat mich auch noch lange, nachdem ich es fertig gelesen hatte, beschäftigt. Insgesamt ein faszinierendes Buch, das in eine ganz eigene entrückte Welt entführt.

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Meine Meinung:

Obwohl der Schreibstil der Autorin recht klar ist und mit kurzen Sätzen daherkommt, brauchte ich aufgrund des Settings ein wenig, bis ich mich damit zurechtgefunden hatte.

Die Geschichte erinnert mich an manchen Stellen an die Märchen, die ich früher sehr gern gelesen habe; aber eher an Hans-Christian Andersen als an die Brüder Grimm. Sie ist teils düster, teils hoffnungsvoll und regt definitiv zum Nachdenken an.

Einige Szenen sind recht grausam und würden auch in einen Thriller passen, spiegeln jedoch m.E. die damalige Zeit wider.

Insgesamt lässt mich das Buch ein wenig zwiespältig zurück: fasziniert von den Lebensumständen; erstaunt darüber, was ein Mensch ertragen kann; unschlüssig darüber, was ich vom Ende halten soll, und beeindruckt davon, wie die Autorin aktuelle Problemfelder in die Geschichte transferiert hat

Kurzum: eine besondere Geschichte, deren Lektüre ich nicht bereue

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Bevor die Leseexemplare des Frühjahrs drankommen, möchte ich noch die angefangenen, aber nicht weiter gelesenen Bücher in meinem Regal "abarbeiten". Wahrscheinlich war mir dieses Buch zu "fremd" vom Stil, sodass ich leider nicht "reingekommen" bin. Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass man weiterlesen muss und es einen dann packt, aber so weit bin ich nicht gekommen, schade.

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Ein Junge, geboren und aufgewachsen in einem heruntergekommenen Dorf, stellt sich trotz allem Übel, das ihm widerfährt, gegen das Unrecht der Welt. Als ein Maler in das Dorf kommt, ergreift der Junge die Chance, mit ihm in die Welt zu ziehen. Allein mit seinem schwarzen Hahn widersteht er der verdorbenen Gesellschaft und kämpft um Gerechtigkeit.
Sprachlich ausgefallen, ein wunderbares, absolut lesenswertes Debüt.

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Ein Märchen für Erwachsene, das in einer düsteren, dystopischen Welt spielt und trotz alledem eine strahlende Hauptperson hat, die sich nicht von allem Übel einnehmen lässt und für das Gute, das Gerechte in der Welt kämpft. Tolle Sprache, tolles Buch, ich freue mich auf weitere Titel der Autorin und kann gar nicht glauben, dass dies ihr Erstling war. Grandios!

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„Junge mit schwarzem Hahn“ von Stefanie vor Schulte ist ein Buch, das sich für mich sehr schwer einordnen lässt. Das Genre ist schwer zu definieren und ich kann auch nicht sagen, ob das Buch mir gefallen hat, oder nicht. Ist es nun ein Märchen für Erwachsene, eine Fabel, eine gesellschaftskritische Parabel oder eine Allegorie? Vermutlich liegt die Wahrheit dazwischen und es ist eine Mischung aus allem. Schwieriger ist jedoch die Antwort auf die Frage, ob mir das Buch gefallen hat.
Aber von vorn.
Der elfjährige Waisenjunge Martin musste als Kleinkind miterleben, wie der Vater seine Mutter und seine Geschwister erschlagen hat. Zusammen mit ihm überlebt ein schwarzer Hahn, der ihn fortan durch sein schwieriges Leben begleitet: als Freund, Vertrauter und eine Art Bodyguard, denn er verjagt Menschen durch sein Gekreische und mit seinem scharfen Schnabel. Viele meinen, Martin und der Hahn seien mit dem Teufel im Bunde („Dieses Mistvieh von einem Hahn. Der Teufel persönlich.“). Martin ist ein sensibler, intelligenter Junge und er hat sich selbst eine Mission ausgesucht: er möchte die von „schwarzen Reitern“ entführten Kinder suchen, finden und retten. Ein Maler, der in der Dorfkirche das Altarbild malen soll, nimmt sich seiner an und sie reisen gemeinsam weiter. Er ist der erste, der vor Martins Intelligenz keine Angst hat und ihn nicht, wie alle anderen, ständig schlägt.
So weit, so spannend, mystisch und märchenhaft. Könnte es zumindest sein. Und es könnte auch wirklich ans Herz gehen. Der schlaue, empfindsame kleine Junge mitten in einer kalten, rauen Welt voller Aberglauben, Tyrannei und Gewalt. Aber obwohl ich mich dem Protagonisten Martin sehr nahe fühlte, konnte das Buch mich nicht wirklich erreichen. Stefanie vor Schultes Sprache ist bildhaft und schlicht, teilweise fast fragmentiert. Auch kam sie mir bei der Lektüre fast monochrom vor und so rau wie die damaligen Zeiten (die Geschichte ist weder zeitlich noch örtlich bestimmt – sie könnte allerdings irgendwo in Europa im 30jährigen Krieg spielen, denn neben Krieg und Hunger werden auch Pest und Hexenverbrennung erwähnt). Monochrom sind auch die Charaktere – alles ist schwarz oder weiß, gut oder böse. Es gibt praktisch nichts dazwischen. Bunt sind mehr oder weniger nur die Bilder, die der Maler malt, wozu dann auch der Titel des Buchs gut passt, denn „Junge mit schwarzem Hahn“ klingt wie der Titel eines Kunstwerks.
Ist das Buch denn ein Kunstwerk? Für mich war es auf jeden Fall eine Herausforderung, denn so wirklich wurde ich mit der Geschichte nicht warm. Vor allem die erste Hälfte war mir zu verworren, zu konstruiert und zu kryptisch und verlange mehr Konzentration von mir, als ich aufzubringen im Stande war. Insgesamt erinnerte mich das Buch an die Märchen von Hans Christian Andersen, die ich sehr liebe. Das Düstere und die Moral am Ende fand ich daher sehr ansprechend. Aber manchmal fand ich die Geschichte einfach zu gezwungen. Sowohl die gezwungen alte Sprache als auch die gezwungene wirklich strikte Unterscheidung in Gut und Böse machten mir das Buch nicht zum Freund. Martin ist mir zu sehr Lichtgestalt und zu durch und durch gut in einer Welt voller Schlechtigkeit.
Durch die Parallelen zur heutigen Zeit, in der auch jeder sich selbst der Nächste ist, kann ich mir das Buch hervorragend als Schullektüre vorstellen, denn es bietet praktisch unendlich viel Stoff für Interpretationen. Manche der Ideen werden von der Autorin meiner Meinung nach auch nicht hundertprozentig zu Ende gedacht, da hätten dem Buch ein paar mehr Seiten gutgetan, um alle losen Enden befriedigend zu verknüpfen. Es ist alles in allem sicher kein schlechtes Buch und ich kann mir gut vorstellen, dass man von der Autorin künftig noch Großes erwarten kann. Aber das Buch und ich passten einfach nicht zusammen. Daher gebe ich drei Sterne, denn es gibt sicher Menschen, denen das Buch besser liegt als mir.

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Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

Ich bin Martin. Wie alt ich bin ? Ich kann es dir nicht sagen. Geschätzt werde ich auf 13 Jahre. Ich lebe von der Hand in den Mund und habe nur einen treuen Freund, den Hahn. Er redet mit mir, spendet mir Trost und erinnert mich an meine Berufung, die Kinder zu befreien, die der Reiter gestohlen hat. Hilfe kann ich von den DorfbewohnerInnen nicht erwarten, da sie mich seltsam finden. Ich bin ihnen zu klug, empathisch und liebenswürdig. Sprich, bin ich all das, was sie nie sein werden. Um die Kinder zu finden, muss ich das Dorf verlassen. Mein Abenteuer beginnt.

Ich muss zugeben, dass es eine Weile gebraucht hat, bis ich in das Geschehen gefunden habe. Der Schreibstil ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, dennoch sollte man ganz bei der Sache sein, um nicht den Faden zu verlieren. Als mich die Storyline gänzlich gepackt hat, hat sie mich berührt. Selten habe ich eine Geschichte mit so viel Tiefgang gelesen. Ich empfehle es weiter!!.

ISBN: 9783257071665

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Eine kraftvolle Story.
Voller Mut und unglaublichen Wendungen.
Manches Mal schwer auszuhalten wenn die Ungerechtigkeit siegt.
Die klare, unaufgeregte Wortwahl-alles ist auf den Punkt gebracht.
Das Buch hat mich schwer beeindruckt!!!

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"Junge mit schwarzem Hahn" kann man am ehesten als Märchen einstufen. Eine Parabel über die Rückbesinnung auf die Wünsche und Ziele des Lebens. Mit Mut und reinem Herzen kämpft der 11jährige Martin für das Gute, gibt nie auf. Der Hahn, der immer bei ihm ist, hilft ihm, obgleich es auch dieser ist, der aus Martin ein Außenseiter macht.

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Düster, grotesk, märchenhaft und mit berührender Botschaft aber sprachlich in seiner Kürze oft verwirrend und anstrengend.

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Ein wundervolles Buch. Der Schreibstil ist toll und die Charaktere zu beobachten macht echt Freude. Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Dies ist kein Buch, das ich in einem Rutsch weglesen konnte. Hätte ich aber auch nicht gewollt. Der Schreibstil ist relativ anspruchsvoll und ich kann mir vorstellen, dass er nicht jedem gefällt- ich würde empfehlen, vielleicht erstmal in eine Leseprobe hinein zu schauen.

Mir hat der Stil unheimlich gut gefallen, da es der Autorin damit unheimlich gut gelungen ist, die Düsternis der Geschichte noch zu verstärken. Und ebenso, den Jungen Martin, den Protagonisten des Buches in das Licht zu rücken, das er in sich trägt.

Im Grunde geht es um den Mut, anders zu sein, Gutes zu tun, Herausforderungen anzunehmen und sich gegen das Schlechte in der Welt zu behaupten. Für mich ein wundervolles Romandebüt!

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