Kleine Freuden

Roman | Ein hinreißender Roman über Pflichtgefühl und Begehren

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Erscheinungstermin 30.08.2021 | Archivierungsdatum 31.10.2021

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Zum Inhalt

NOMINIERT FÜR DEN WOMEN'S PRIZE FOR FICTION

1957, im Südwesten von London

Jean Swinney geht auf die Vierzig zu und ist Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung. Von der Liebe enttäuscht, lebt sie ein unscheinbares Leben gemeinsam bei ihrer halsstarrigen Mutter. Als eine junge Frau sich bei der Zeitung meldet und behauptet, ihre zehnjährige Tochter sei das Resultat einer unbefleckten Empfängnis, wird Jean mit der Erforschung der Angelegenheit beauftragt. Ist Gretchen Tilbury eine Betrügerin, oder hat sich an ihr tatsächlich ein Wunder vollzogen? Je mehr Jean in der Sache recherchiert, desto näher kommt sie Gretchen, deren freundlich-humorvollem Ehemann und ihrer zauberhaften Tochter Margaret. Die erblühende Freundschaft zu den Tilburys gerät immer mehr in Konflikt mit ihrer Aufgabe als Ermittlerin und bringt alle Beteiligten nach und nach in Bedrängnis. Und doch will Jean die Hoffnung auf ein wenig Glück nicht aufgeben ...


NOMINIERT FÜR DEN WOMEN'S PRIZE FOR FICTION

1957, im Südwesten von London

Jean Swinney geht auf die Vierzig zu und ist Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung. Von der Liebe enttäuscht, lebt sie ein...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961611164
PREIS 24,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eine kleine Zeitungsmeldung und eine Lokaljournalistin, die ihr auf den Grund gehen möchten. Am Ende ist im Leben einiger Menschen nichts mehr so, wie es war.
Ich habe selten beim Lesen eines Buches so mit der Protagonistin mitgefiebert. Ein tolles Buch.

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"Kleine Freuden" ist ein literarischer Schmöker, der sich angenehm flüssig liest und durch seinen sanften Witz und die liebevolle Ausarbeitung der Charaktere besticht.
Lose auf wahren Begebenheiten basierend wird die Geschichte von Jean erzählt. Im immer noch von Einschränkungen geprägten England der Nachkriegszeit lebt sie in bescheidenen Verhältnissen mit ihrer kränkelnden Mutter zusammen und arbeitet bei einer kleinen Zeitung in Kent. Als eine Leserin behauptet, jungfräulich ein Kind geboren zu haben, wird Jean mit der Recherche betraut. Was zunächst unwahrscheinlich klingt, scheint durch die ersten medizinischen Test aber belegt zu werden.
Während Jean nach der Wahrheit sucht, betrachtet sie zum ersten Mal auch ihr eigenes Leben aus einer anderen Perspektive. Sie freundet sich mit der Leserin und ihrer Familie an. Insbesondere mit deren Mann versteht sie sich immer besser...
Auch wenn der Roman kein Krimi ist, wird er nach und nach immer spannender und das vermeintlich prüde England der 50er Jahre hält die eine oder andere Überraschung bereit.

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„Kleine Freuden“ von Clare Chambers

Es ist kein Thriller und auch nicht die rührselige Romanze mit schönen, reichen und weltgewandten Menschen. Trotzdem habe ich das Buch sehr schnell gelesen. Ich mag die (meisten) Menschen und ich finde, dass alltägliche Ereignisse von Menschen zu Geschichten enormen Umfanges werden können. Dieses Buch handelt von so einer Geschichte.
Sie spielt in England zum Ende der 1950er Jahre. Eine absolut graue Maus - ich meine es nicht böse, sie wächst einem während des Lesens ans Herz - mit Namen Jean schreibt in einem kleinen Ort tägliche Kolumnen für eine Dorfzeitung. Eine Frau namens Gretchen Tilbury hat sich bei der Zeitung mit der Behauptung gemeldet, dass sie ihr Kind Margaret ohne Zutun eines Mannes empfangen hätte. Jean bekommt den Auftrag, diese Behauptung zu prüfen. Es gibt Wissenschaftler in London, die das Phänomen der unbefleckten Empfängnis nicht ausschließen und genau wie Jean eine sensationelle Entdeckung erhoffen. Es werden diverse Untersuchungen an Mutter und Kind vorgenommen, die alle die Sensation wahrscheinlicher werden lassen.
Gretchen ist noch keine dreißig und stammt aus der Schweiz. Bevor ihre Mutter gestorben ist, hat sie einen unscheinbaren älteren Herrn geheiratet, um versorgt zu sein. Howard ist ein hochanständiger Mann. Er hat einen kleinen Juwelierladen in London und tut alles, um Gretchen und Margaret glücklich zu machen.
Jean recherchiert zu Gretchens Behauptung und wen sie auch fragt, sie hört nur von allen das Beste zur Glaubwürdigkeit der jungen Mutter.
Beide freunden sich an und Jean, die mit etwa vierzig meint, ihr Leben würde im stetigen Einerlei bis zu ihrem Tod weitergehen zwischen Redaktion und dem Privatleben ohne eigene Familie und mit ihrer alten Mutter, wird fast wie ein Familienmitglied bei den Tilburys aufgenommen. Man hat den Eindruck, als wollte Gretchen Jean ihrem eigenen Mann als zukünftige Lebenspartnerin und auch ihrer Tochter näher bringen.
Jean hat sich in Howard verliebt und als Gretchen ihn verlässt, stellt sich heraus, dass auch er sie liebt. Seine Ehe besteht nur aus Sorge und Rücksichtnahme. Gretchen hat durch Jeans Recherchen die Liebe ihres Lebens wiedergefunden und ist zu ihr gezogen..
Für Jean und Howard beginnt eine sehr glückliche Zeit. Die graue Maus Jean und der unscheinbare Howard leben auf und „bekommen Farbe“.
Das kleine Mädchen Margaret ist hin und her gezogen zwischen ihrer Mutter und dem Heim mit ihrem Vater. Ebenso geht es Jean, die zum einen für ihre Freundin Gretchen, aber vor allem für die kleine Margaret, die sie wie eine Tante liebt, nur das Beste will. Zum anderen will sie aber auch endlich ihr Glück mit einem Mann, den sie liebt und den Ausstieg aus den lästigen Pflichten ihres langweiligen Vorlebens.
Es kann spannend sein, von zwei unscheinbaren Menschen zu lesen, ohne das Spektakuläres passiert außer, dass sie immer wieder Entscheidungen treffen müssen, für sich oder für ihr altes Leben.

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Die 'Kleinen Freuden' von Clare Chambers kommen im ersten Moment etwas betuchlich daher. Nun spielt die Geschichte ja auch in den 50er Jahren. Wenn man sich erstmal eingelesen hat, wächst einem Jean Swinney richtig ans Herz. Man ahnt, wie die Geschichte ausgeht und zum Ende hin könnte man je nach Gemütslage ein Taschentuch benötigen.
Ganz wunderbar finde ich das Cover.

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Die 1950er in London

Die britische Schriftstellerin Clare Chambers erzählt mit leichtem Humor den Roman „Kleine Freuden“.
Am Anfang hatte ich keinen Durchblick gehabt. Aber beim zweiten Durchlauf gefiel mir der Stil. Die Geschichte spielt in den 50er Jahren in London. Da ging es etwas betulich zu.
Das Thema ist schon etwas eigenartig. Eine Frau behauptet ihre Tochter ohne Zutun eines Mannes bekommen zu haben.
Die Journalistin Jean arbeitet an einer kleinen Zeitung und soll der Sache nachgehen. Es gibt sogar ein Ärzteteam, das die Sache untersuchen will. Das wäre ja ein Ereignis.

Die Autorin beschreibt die Torostlosigkeiten
im Leben der 40jährigen Jean, die mit ihrer Mutter zusammen lebt.
Sie wird unscheinbar dargestellt.
Das ist mal gut, das die Protagonisten normal Personen sind. Das gefällt mir an dem Roman.
Er ist unterhaltend.

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Die Geschichte spielt 1957 bei London.

Alle beginnt mit einem Zeitungsbericht, erschienen im Lokalblatt der 'North Kent Echos'. wo die fast 40-jährige, Alleinstehende Jean Swinney, Redakteurin, Kolumnistin und ein bisschen Mädchen für alles ist, arbeitet
'Männer für die Fortpflanzung nicht mehr benötigt', berichtet der Artikel einer Studie zur Parthenogenese bei Seeigeln, Fröschen und Kaninchen. Weiter berichtet der Artikel: 'Man könne zur Annahme kommen, dass sich das auch auf die Menschen übertragen lasse'.

Als Tags darauf Leserbriefe bei der Zeitung eingehen, ist einer dieser Leserbriefe besonders interessant:
Die Leserin Gretchen T. behauptet, dass sie vor 10 Jahren genau so, nämlich jungfräulich, ihre Kind empfangen habe.
Jean ist skeptisch und wittert eine Story. Sie beschliesst dieser Geschichte auf den Grund gehen.

So lernt Jean das gut aussehende Gretchen und ihre bezaubernde Tochter Margaret kennen. Gretchens Ehemann, der freundliche und charmante Howard, unterstützt seine Frau und zweifelt nicht eine Sekunde an ihrer Glaubwürdigkeit.
Nachdem Jean erfährt, dass das 18-jährige Gretchen während der (Jungfräulichen) Zeugung in einer Klinik lag und nicht in der Lage war das Bett auch nur eine Sekunde zu verlassen, ist auch sie versucht Gretchens Geschichte zu glauben.
Während die Forscher Tests durchführen, kommen sich die drei Erwachsenen und Margret immer näher. Jean, die mit ihrer altersschwachen Mutter alleine lebt und keine Freunde hat, verguckt sich in Howard und auch er scheint ihr gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Jean lebt zum ersten Mal auf, während Gretchen sich immer öfter in ihre eigene Welt zurückzieht.
Und dann passiert etwas Unvorhergesehenes..

Das Buch ist eine wunderschöne Geschichte, in einer unglaublich schönen Sprache erzählt und ich fühlte mich wie in einer Zeitreise. So müssen die Leute in den 50er Jahren gesprochen haben.
Die Autorin beschreibt so schön das 'drumherum', egal ob die Protagonisten in einer Strasse gehen oder in einem Zimmer sitzen, ich war dabei.

Und das Cover <3 <3 <3 wunderschön!!!

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Jean Swinney ist Mitter der 1950er Jahre Journalistin bei der Lokalzeitung „The North Kent Echo“, wo sie überwiegend über Haushaltstipps schreibt. Als sich die Leserin Gretchen Tilbury meldet, glaubt sie auf eine großartige Geschichte gestoßen zu sein: Gretchens Tochter Margaret ist vorgeblich das Ergebnis einer Jungfrauengeburt. Ehemann Howard äußert keine Zweifel an dieser Darstellung, er hat die junge Mutter erst einige Monate nach der Geburt kennengelernt und das Mädchen wie seine eigene Tochter angenommen. Auch die Personen aus Gretchens Umfeld zur Zeit der vermuteten Empfängnis können nur das Beste über das zurückhaltende und glaubwürdige Mädchen berichten. Also müssen Ärzte zurate gezogen werden, die den Fall untersuchen sollen. Je länger Jeans Nachforschungen andauern, desto enger wird auch ihr Band zur Familie mit schwerwiegenden Folgen.

Clare Chambers Roman „Kleine Freuden“ ist ein kleiner Schatz, der in der Masse der Veröffentlichungen nicht untergehen sollte. Die Nominierung auf der Longlist für den diesjährigen Women’s Prize for Fiction hat das Buch fraglos mehr als verdient. Basierend auf teils realen Geschehnissen erzählt die Autorin mit trockenem Humor eine herzerwärmende Geschichte über gesellschaftliche Erwartungen, familiäre Zwänge und den Beginn einer neuen Zeit und ist eine Hommage an all die unauffälligen Menschen, die schnell übersehen und in Schubladen gepackt werden.

Auch wenn Gretchens vorgeblich unbefleckte Empfängnis das große Fragezeichen und Spannungsmoment der Handlung darstellt, bleibt doch Jean die zentrale Figur. Ihre Beziehungen waren bis dato wenig erfolgreich, mit fast 40 ist der Zug Familie und Ehe abgefahren, stattdessen kümmert sie sich um die ewig nörgelnde und kränkliche Mutter. Mit dem Eintreten der Tilburys in ihr Leben, wird dieses kräftig durchgewirbelt und die professionelle Distanz muss sie bald schon aufgeben. Die Ehe von Gretchen und Howard scheint perfekt, bis sich feine Risse offenbaren und Jean merkt, dass der etwas verschrobene Juwelier ein angenehmer Gesprächspartner ist und ebenso scheu und unsicher im Umgang mit Menschen ist wie sie selbst.

Ein Roman, der einem von der ersten Seite an packen kann. Ihn als „Frauenliteratur“ zu klassifizieren wäre unangemessen, zu oft wird diesem Genre mindere Qualität und Oberflächlichkeit zugeschrieben, die diesem Roman kaum fernerliegen könnte. Aber es werden typische Frauenthemen aufgegriffen und vor dem Hintergrund der damaligen Zeit gespiegelt. Darüber hinaus jedoch ist es vor allem Chambers Erzählstil, der subtil immer wieder kleine Höhepunkte setzt und nicht zuletzt ihr gnadenloser Umgang mit dem Leser, worauf dieser hätte vorbereitet sein können, es aber vermutlich nie ist, der restlos überzeugt.

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Nostalgisch, ironisch, spannend und sehr unterhaltsam

Zurück ins England der 1950er Jahre. Das ist ein toller Zeitsprung, man muss sich schon darauf einlassen, dass alles ein bisschen altertümlich und unmodern wirkt. Aber die Autorin bekommt das mit ihrer Erzählweise perfekt in den Griff und es dauert nicht lange, dass man sich in diesem Buch richtig wohl fühlt.
Besonders Jean hat es mir angetan, die Redakteurin für die "Frauenthemen" Garten, Kinder, Backen, Kochen, Nähen ist so normal wie bedauernswert. Sie lebt unverheiratet mit ihrer Mutter in einem Reihenhäuschen, das sie mehr schlecht als recht in Schuss hält. Sie ist weder ein Fan der Hausarbeiten noch des Gartenjätens und wirklich froh, wenn sie Mutter und Haus ein paar Stunden hinter sich lassen kann. Die Arbeit bei der Zeitung gibt dazu Gelegenheit, aber alles außerhalb der Arbeitszeit verbietet sie sich kategorisch: die Mutter geht vor. Und diese hat sich bestens damit eingerichtet und lässt sich betreuen, ohne die Schuldgefühle und Seelenqualen der Tochter überhaupt zu bemerken.
Dann geschieht das Unvorhergesehene, ein Leserbrief bringt das tägliche Einerlei von Jean total durcheinander. Eine Frau, Gretchen Tilbury, schreibt an die Zeitung, dass sie durch eine "Jungfrauengeburt" ein Kind bekommen hat, das unterdessen schon 10 Jahre alte Mädchen Margaret. In der Redaktion klingeln die Alarmglocken, aber eigentlich will keiner ran an den Stoff. Außer Jean. Die macht sich ans Recherchieren und lernt Gretchen und die süße Tochter kennen. So trifft sie denn auch auf Howard, den Ehemann von Gretchen, der ein begnadeter Juwelier ist, und sich im Laufe der Bekanntschaft als ein einfühlsamer, freundschaftlicher Mann und liebevollster Vater entpuppt, den sich Jean vorstellen kann. Dass sie sich in ihn verliebt, geschieht langsam und Gretchen, mit der sich Jean sehr angefreundet hat, ist daran nicht ganz unschuldig.
Die Suche nach der wissenschaftlichen Sensation gerät bei diesen zwischenmenschlichen Entwicklungen fast ins Hintertreffen. Ab und zu wird über die Blutuntersuchungen und die erstaunlichen Ergebnisse berichtet. Aber man muss sich vor Augen halten, 1957 ist wissenschaftlich gesehen nicht heute. DNA-Sequenzierungen sind erst seit Ende der 1970er Jahre möglich, hier handelt es sich um diverse andere Tests, die es ermöglichen sollen, die Verwandtschaftsverhältnisse eines Menschen aufzuspüren. Und so müssen Gretchen und Margaret des Öfteren „gepikst“ werden, was sie im Verlauf der Geschichte doch anfängt zu nerven. Auch weil die Blutuntersuchungen danach lange dauern, verliert Gretchen langsam die Geduld.
Jean ist von all dem hin- und hergerissen, was wird wissenschaftlich bewiesen werden, wie wird sich ihr Verhältnis zu Howard entwickeln, wird sie für Margaret die „Ersatz-Tante“ bleiben können, bleibt ihr Gretchens Freundschaft erhalten? Ich verrate es hier nicht.
Fazit: ein Gesellschaftsroman, der nicht ins Kitschige abgleitet, eine Protagonistin, die sich auch immer wieder selbst mal ironisch, mal mitleidig betrachtet, wunderbar beschriebene Figuren, und ein Spannungsbogen, der einen nicht aufhören lässt, das Buch zu lesen. Danke an die Autorin und an die Übersetzerin Karen Gerwig, die „Small Pleasures“ wunderbar und einfühlsam ins Deutsche gebracht hat. Ich habe die englische Leseprobe verglichen, es liest sich im Original genauso angenehm flüssig und interessant wie in der Übersetzung. Klare: Kauf- und Leseempfehlung.

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Ein schönes, besonderes, feines Buch über eine unscheinbare Frau Anfang vierzig, die nicht glauben kann, dass ihr Leben noch einmal eine Wendung nehmen und Liebe für sie bereithalten könnte: Als unverheiratete Frau hat Jean es im London der 50-er Jahre nicht leicht, ihr Leben bietet kaum Abwechslung, zumal und vor allem weil sie sich um ihre kränkelnde Mutter kümmern muss, die sie ans Haus fesselt und jegliche aushändigen Aktivitäten unterbindet. Zum Glück hat Jean als Redakteurin einen Beruf, der es ihr ermöglicht, der tristen Enge des Hauses zu entkommen, den sie aber auch braucht, um Geld zu verdienen. Als sich eine spannende Story um eine Frau auftut, die behauptet, eine Jungfrauengeburt erlebt zu haben, ändert sich Jeans Leben von einem auf den anderen Tag. In Gretchen hat sie plötzlich eine Freundin, in deren Mann Howard einen Seelenverwandten. Dies ist der Ausgangspunkt für einen spannenden und berührenden Roman über ein unverhofftes, nach außen hin leises, innerlich aber gewaltiges und großes Glück. Ein Roman über Chancen im Leben, die man ergreifen muss, aber auch darüber, das man vor sich selbst nicht weglaufen kann.
Ein sehr stimmungsvolles Zeit- und Frauenporträt!

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Dieses Buch hat mir gut gefallen und hatte einen sehr spannenden Plot mit kleinen Drehungen und Wendungen im Verlauf der Geschichte. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Lebens in den 1950er Jahren und ich würde es für eine leichte, aber dennoch fesselnde Lektüre empfehlen.

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Eine sehr berührende Geschichte, die mir richtig ans Herz ging!

Jean Swinney, Redakteurin bei einer lokalen Zeitung, führt ein sehr eintöniges, langweiliges Leben, gefangen in den immer wieder gleichen Abläufen gemeinsam mit ihrer sehr eigenwiliigen, kränklichen Mutter. Obwohl sie gerade erst 40 geworden ist, scheint sie nichts mehr vom Leben zu erwarten zu haben. Doch dann bringt eine journalistische Recherche unerwartet Schwung in ihr Leben und sie erkennt, dass es auch für sie Freundschaft, ja sogar Liebe, geben kann.

Ich liebe diesen leisen englischen Humor, diese Andeutungen, dieses Verhaltene, hinter dem aber immer ein Begehren lodert. Hat mich an die Bücher von Jane Gardam erinnert. Ich wünsche mir mehr solcher Bücher!!

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Claire Chambers führt uns in ihrem Roman ‚Kleine Freuden‘ ins London der fünfziger Jahre. Ihre Hauptfigur Jean Swinney ist eine unverheiratete Journalistin die mit ihrer kränklichen Mutter zusammen lebt. Obwohl Jean sehr selbständig agiert und in ihrer Arbeit aufgeht, beobachtet sie das Beziehungsleben der anderen Menschen in ihrem Alltag. Und dann muss sie eine Geschichte recherchieren, deren Umstände sehr mysteriös sind. Zug um Zug wird ihr Alltag auf den Kopf gestellt und sie verliebt sich in einen verheirateten Mann.
Der Romanplot ist spannend und voller Charaktere, deren Erlebnisse überraschende Wendungen nehmen. Bis zum Schluss geniesst man die Lesezeit und hofft mit Jean, dass ihr das Glück beistehen wird

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Eine nüchterne Nachricht aus der Tiermedizin, reißerisch aufgemacht von der Lokalpresse, so fängt die Geschichte an und von da an setzt sich Puzzleteilchen für Puzzleteilchen zu einem famosen Gesamtbild zusammen. Die 39 jährige Journalistin Jean Swinney aus dem Südwesten Londons lebt in den späten 50er Jahren ein Leben voller unliebsamer Routineaufgaben. Sie kümmert sich um ihre Mutter, schmeißt den Haushalt und erledigt die Gartenarbeiten. Ein Leben ohne kleine Fluchtmöglichkeiten. Als sie den Auftrag erhält einem Leserbrief nachzugehen, freundet sie sich mit der Absenderin, deren Ehemann und ihrer kleinen Tochter an, eine Bekanntschaft, die sie verteidigt. Denn sie sind von nun an ihre kleinen Freuden im Leben!

Die Autorin hat mit Jean Swinney eine Figur erschaffen, deren Tristesse im Leben und dem daraus fliehen wollen glaubhaft dargestellt ist. Jean Swinney möchte mit dem Leben der anderen ihrem eigenen entfliehen. So startet das Buch, doch die Geschichte entwickelt sich immer tiefgreifender, sie ist emotional tief und fesselnd. Der Schreibstil der Autorin ist enorm genial. Der Roman ist wunderschön und intelligent und in feiner Sprache geschrieben und im Laufe des Buches konnte ich mich immer tiefer in die Erzählung einfühlen. Sie wird voller Wärme und Intensität von Clare Chambers erzählt ist in ihrem Ganzen nahezu perfekt.

Ein großes Kompliment an die Übersetzerin Karen Gerwig, sie hat die perfekten Worte gewählt und die Geschichte damit einzigartig komplettiert.

Von Herzen gerne vergebe ich dem Roman fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn unbedingt und uneingeschränkt weiter. Diesem Kleinod wünsche ich viele Leser*innen, die sich in die Geschichte vertiefen, die Kraft darin verstehen und sie - wie ich - verschlingen. Ich habe es geliebt, das Buch zu lesen und wurde jederzeit brillant unterhalten. Auf jeden Fall ein richtiges Lese-Highlight, das nach hallt.

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1957 ist Jean Ende dreißig, lebt bei ihrer unselbständigen Mutter und arbeitet als Journalistin bei einer Tageszeitung. Als eine gewisse Gretchen Tilbury sich meldet und behauptet, vor zehn Jahren ihre Tochter per Jungfernzeugung empfangen zu haben, beginnt Jean zu recherchieren. Dabei lernt sie auch die reizende Tochter und Ehemann von Gretchen kennen und wird in eine komplexe Beziehungsgeschichte hineingezogen.
Sie freundet sich mit Gretchen an, doch die Tage der kleinen bescheidenen Freuden wie das Glas Sherry am Sonntag und frische Bügelwäsche sind vorbei, als sie sich eingesteht, dass sie in Gretchens Mann verliebt ist. Ein Geheimnis, dass sie ihrer anspruchsvollen Mutter niemals mitteilen könnte.
Hier treffen zwei Frauen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die unscheinbare, berufstätige, alte Jungfer Jean und die hübsche junge Mutter und perfekte Ehefrau Gretchen. Doch auch diese scheint ein Geheimnis zu haben und als sie ihren Mann verlässt und Jean weiter recherchiert, kommen einige Überraschungen ans Licht.

Clare Chambers gelingt es gekonnt, die britische Atmosphäre der Fünfziger Jahre abzubilden und in diese ruhige Liebesgeschichte voll zurückhaltenden Begehrens einfließen zu lassen. Sie zeichnet Jean als pflichtbewusste Tochter und enttäuschte Frau, die sich zaghaft einer letzten Hoffnung auf Liebe hingibt. Dass sich die Realität zwischen Wunsch und Wirklichkeit aufreibt, wird mithilfe von Ironie, einfühlsamer Figurenzeichnung und der Spannung zwischen einem geradezu modernen Plot in der langsamen Retrowelt der Fünfziger, in der die DNA-Tests noch nicht in der Apotheke zu kaufen waren, geradezu schmerzhaft spürbar.

Es ist das erste Buch der Autorin, das ich lese und für mich als Liebhaberin der Britischness eine wirkliche Entdeckung.

Aus dem Englischen von Karen Gerwig,

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„Kleine Freuden“ von Clarence Chambers ist ein ungewöhnliches Buch mit einem ungewöhnlichen Thema. Eine Frau glaubt, ihre Tochter jungfräulich empfangen zu haben und möchte mithilfe einer Journalistin den Beweis dafür finden. Was als berufliche Verbindung beginnt, entwickelt sich schnell zu einer freundschaftlichen Beziehung und nach einiger Zeit erfährt der Leser, dass die Ehe der Hauptperson Gretchen, die an die Jungfrauengeburt glaubt, nicht so perfekt ist, wie sie scheint. Im Laufe der Recherchearbeiten an der Story für die Zeitung lernt man dann auch die emanzipierte und äußerst patente Jean kennen, die durch ihre Recherchen einerseits die Geschichte langsam aufdeckt, andererseits immer mehr hineingezogen wird in das Familienleben von Gretchen und deren Mann Howard. Die Geschichte ist sprachlich gut geschrieben und es fällt leicht, gemeinsam mit Jean zu hoffen, dass sich alles zum Guten wendet. Umso schockierender ist der völlig unerwartete Schluss. Schön ist, dass die Geschichte im London der 50er Jahre spielt, einer Zeit ohne Handy und insgesamt mit wenig Medien. Das führt dazu, dass in dem Buch viel mit schönen Briefen gearbeitet wird und die Recherchearbeit von Jean vor allem auf Interviews beruht. So ist das Buch erfreulich langsam und dennoch spannend geschrieben, „Kleine Freuden“ ist wirklich empfehlenswert, wenn man mal etwas Ungewöhnliches lesen möchte und sich auf die Atmosphäre der 50er Jahre einlassen möchte.

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Hallo, ich habe das Buch 'Kleine Freuden' heute auf meinem Insta-Blog gemeinsam.lesen rezensiert. Sehr gutes Buch, vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Schöne Grüße, Alexandra Burkard

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Es gibt Geschichten, die bleiben einem für immer, weil sie auf einen Widerhall in einem treffen. Die "Kleinen Freuden" von Clare Chambers ist so eine Geschichte für mich. Das passiert nicht so oft, auch, wenn man viel liest, da müssen viele Dinge zusammenkommen, um so wertvoller ist es. Es ist ein bisschen wie mit der Liebe in diesem Roman. Der stehen so furchtbar viele Unwägbarkeiten des Lebens im Wege: die Menschen sich selbst, alte, nur leicht verschorfte Verletzungen, eine stets einfordernde Mutter, gesellschaftliche Konventionen, die lähmende Hoffnung oder auch nur der dichte Englische Nebel. Und doch passiert sie, die Liebe. Die Liebe, die große Freude, zwischen zwei Menschen, die schon nicht mehr mit ihr gerechnet haben, die die Sehnsucht nach ihr ganz weit weg von der Oberfläche verbannt hatten, die sich schon lange mit den kleinen Freuden des Lebens zufrieden gegeben haben. Diese altmodisch anmutende Liebesgeschichte zwischen zwei einsamen, ältlichen Protagonisten, deren Leben sich im biederen 1957 für nur wenige Monate berühren, obwohl so melancholisch wie ein verregneter, englischer Sommer, feiert das Leben, das mehr kleine als große Freuden bereit hält, auch, wenn Instagram etwas anderes behauptet. Dazu kommt Chambers Liebe zum sprachlichen Detail, mit der sie diese dichte Atmosphäre einer vergangenen Zeit kreiert, die einen völlig umschließt, Für alle Leser*innen mit einer schwermütig russischen Seele, durch deren Adern die wehmütige portugiesische "Saudade" fließt, meine leidenschaftlichste Leseempfehlung!

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Das Buch "Kleine Freuden" ist eine sehr sehr große Freude für mich gewesen.#

London 1957. Eine junge Frau behauptet, dass sie in jungfräulicher Unberührtheit ihre Tochter empfangen habe. Jean Swinney soll der Geschichte nachgehen und herausfinden, ob es sich um eine kleine Presseente handelt, oder was sonst dahinter stecken könnte.

Mich hat nicht nur die Plotidee begeistert sondern vor allem der wunderbare Erzählton, der dieser Story inne wohnt. Charmant und herzerwärmend, augenzwinkernd, klug und menschlich, solche Begriffe möchte ich hier in die Rezension einwerfen. Wichtig ist nicht, ob man an Gott und den heiligen Geist glaubt, ob man meint, die ´junge Frau wäre entweder verwirrt und etwas dumm, ob man da eine phantastische oder eine sarkastische Idee vermutet.
Es ist einfach ein Buch, welches mich berührt hat, weil es mit den Akteuren so pfleglich umgeht und liebevoll alle menschlichen Unzulänglichkeiten und Träume behandelt.

Ich werde mich hüten zu verraten, wie die Geschichte sich entwickelt. Ich hoffe, das Buch findet sehr viele Leser, die es genauso glücklich zuklappen wie ich.
Ich habe das ebook gelesen, werde mir das Buch kaufen. Ein herausragend schönes Cover. Wie immer beim Eisele-Verlag.

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Das Buch spielt im Jahr 1957 in England. Im Mittelpunkt steht Jean Swinney, die damit beauftragt wurde, einen Fall von befleckter Empfängnis zu lösen. Bei näherem Kennenlernen wird Jean die Familie immer sympathischer, aber sie droht damit ihre Unvoreingenommenheit in dem Fall zu verlieren. Ich fand das Buch sehr spannend und den Fall außergewöhnlich. Die Figuren sind spannend und interessant,, besonders in Jean kann man sich sehr gut hineinversetzen. Das Cover passt dazu ganz wunderbar und auch der Schreibstil ist schön. Sehr empfehlenswert.

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Jungfrau Maria von Sidcup

„Kleine Freuden - die erste Zigarette des Tages, ein Glas Sherry vor dem Mittagessen am Sonntag, eine Tafel Schokolade, so aufgeteilt, dass sie eine Woche hielt, ein neu erschienenes Buch aus der Bibliothek, noch unberührt und makellos, die ersten Hyazinthen des Frühlings, ein sauber gefalteter Stapel Bügelwäsche, der Geruch des Sommers, der Garten im Schnee, ein Briefpapier-Spontankauf für ihre Schublade – das alles war belebend genug gewesen.“

Kleine Freuden, so der Titel von Chambers Roman, empfindet die Journalistin Jean ebenso, wenn sie in ihrer Kolumne die skurrilen Tipps der Leserinnen veröffentlicht. Jean lebt mit ihrer Mutter in Hayes nahe London und arbeitet als einzige weibliche Reporterin in der Redaktion des ansässigen Lokalblatts „The Kent Echo“. Im Jahr 1957, der Handlungszeit des Romans, sind die Rollen klar verteilt. Neben den Haushalts-Kolumnen fallen der Journalistin stets die weiblichen Themen zu, so auch als eines Tages ein besonderer Leserbrief die Zeitung erreicht.
Er stammt von Gretchen Tilbury und bezieht sich auf einen wenige Tage zuvor erschienenen Bericht über Parthenogenese bei Tieren. Die Leserin behauptet, sie sei ohne männliche Mitwirkung schwanger geworden. Sollte sich die Zukunftsvision des Artikels bereits erfüllt haben? Eine Sensation, deren sensible Überprüfung qua natura Jean zufällt. Sie vereinbart einen Termin zum Interview im Haus der Tilburys in Sidcup. Dort trifft sie auf die aparte Gretchen und ihre 10-jährige Tochter Margret, hübsch wie ihre junge Mutter und von auffallender Ähnlichkeit. Ist dies Zufall, und Gretchens Behauptung eine Lüge, oder ist Gretchen tatsächlich die „Jungfrau Maria von Sidcup“, wie Jeans Kollege sie nennt?
Rein rational muss man dem Spötter recht geben, Fortpflanzung durch Zellteilung käme beim Menschen einem Mirakel gleich. Doch der Leserin ergeht es wie der Jean, „aus Gründen, die nicht nur mit dem journalistischen Hunger nach der guten Story zu tun hatte, wollte sie, dass es wahr ist“.
Die Wahrheit würden letztendlich nur die Untersuchungen ans Licht bringen, zu denen sich Dr. Hilary Endicott, Genetikerin und Verfasserin des besagten Artikels, bereit erklärt. Jean will als Vertreterin der Zeitung alles organisieren und exklusiv darüber berichten. Doch bevor Gretchen mit ihrer Tochter ins Charing Cross Hospital fahren kann, benötigt Jean die Einverständnis von Mr Tilbury.
So vergehen die ersten Seiten des mit einer Mischung aus Mystery und Spannung angereicherten Romans von Clare Chambers in Nu. Als Jean aber Gretchens Mann in seinem Juwelierladen im Zentrum Londons begegnet, verliert sich dieser Schwung und der Reiz des Rätselhaften verfliegt. Denn dort, im winzigen Hinterzimmer des kleinen Ladens, häufen sich die Omina für das weitere Geschehen. Ein junger Mann sucht Geschmeide für seine Geliebte, ein Paar nach einem Verlobungsring. Jean, die mit 39 Jahren von den Männern enttäuscht in einer tristen Gemeinschaft mit ihrer alternden Mutter gefangen ist, nimmt das fremde Glück mit Sehnsucht wahr. Was die Leserin ahnt, bleibt der Protagonistin jedoch verborgen. Jeans Gefühle richten sich zunächst auf Gretchen und deren Tochter. Die Atmosphäre dieser Zweisamkeit zieht sie an. Sie bildet einen Gegensatz zu ihrer eigenen Situation, in der ihre kränkelnde Mutter ihr Pflichtbewusstsein ausnutzt und ihr kaum Freiraum lässt. Wie ein Gegenprogramm wirkt das makellose Heim der Tilburys. Die freundliche Bilderbuchfamilie mit der hübschen Gretchen, der liebenswerten Margret und dem fürsorglichen Howard nimmt Jean freundschaftlich auf. Obwohl sie professionelle Distanz wahren sollte, erwidert sie die Zuneigung. „In Wahrheit waren sympathische neue Bekannte ein zu seltenes Phänomen, um abgelehnt zu werden.“ Es entwickeln sich engere Beziehungen, wenn auch zu jedem ihrer neuen Freunde spezielle. Was sich bereits beim ersten Treffen mit Howard anbahnte, nimmt Fahrt auf und gibt dem Roman eine neue, wenn auch konventionelle Ausrichtung.
Chambers erzählt aus der Sicht ihrer personalen Erzählerin wechselweise vom schwierigen Verhältnis zwischen Jean und ihrer Mutter und von Jean im Umgang mit Gretchen, Margret und Howard. Dazwischen begleiten wir Jean auf Recherchen zu Gretchens Vorleben und erfahren die Testergebnisse aus dem pathologischen Labor.
Im Vordergrund steht dabei das Innenleben der alleinstehenden Jean, die sich zwischen Pflicht und Verantwortung, beruflich wie privat, und dem Bedürfnis nach Selbstbestimmung aufgerieben fühlt. Neben diesen psychologischen Innensichten platziert Chambers feine Beobachtung menschlichen Verhaltens. So fahren zwei Rezeptionistinnen des Krankenhauses „mit ihrem Gespräch fort, bis es an eine natürliche Pause geriet – eine höchst gekonnt gewählte Zeitspanne, die signalisieren sollte, dass sie der Allgemeinheit zu ihren eigenen Bedingungen dienten“. Ebenso fehlt es in diesem britischen Roman nicht an britischem Humor, im Labor unterstellt Jean den Pathologen, „sie schärften schon ihre Skalpelle, bereit, sie für Objektträger in Scheibchen zu schneiden“.
„Kleine Freuden“ bietet viele erwartete wie unerwartete Wendungen, macht Pathos mit Unernst erträglich und überrascht mit seinem Ende. Die historische Begebenheit, die Chambers zum Roman inspirierte, und von der ein Zeitungsausschnitt erzählt, hätte es fast gar nicht gebraucht.

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Eine lesenswerte Romanze, ein Roman über viel Pflichtgefühl und stillem Begehren.

Jean Swinney , fast 40 Jahre alt , ledig, Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung im Südwesten Londons, wird beauftragt, der Meldung von Gretchen Tilbury nachzugehen, dass ihre Tochter Margaret, bereits 10 Jahre alt, das Ergebnis einer unbefleckten Empfängnis sei. Mehrere Bluttests und Hauttransplantation bei Mutter und Tochter sollen Klarheit bringen, ob Gretchen eine Betrügerin ist. Jean lebt ein bisher ruhiges, tristes Leben zusammen mit ihrer sperrigen, soziopathischen Mutter. Während ihrer diversen Nachforschungen 1957 entwickelt sie ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu dieser Familie. Besonders Herrn Tilbury vertraut sie ihre tiefsten Geheimnisse an. Doch während Jean Hoffnung auf ein wenig verspätetem Liebesglück in ihrer Vertrautheit mit Herrn Tilbury hegt, gerät sie in großen Gewissenskonflikt gegenüber Gretchen bei ihren Ermittlungen über teils mysteriöse Vorgänge vor zehn Jahren. Der endgültige Leitartikel soll in dieser Tageszeitung in einer Weihnachtsausgabe erscheinen, wird jedoch verdrängt durch ein unerwartetes, dramatisches Ereignis.
Der Titel ‚Kleine Freuden‘ lässt den Leser an den kleinen Annehmlichkeiten im ansonsten jahrelang tristen Alltag teilnehmen im unscheinbaren Leben eines Menschen wie Jean. Sehr einfühlsam werden besonders täglich wiederkehrende, häusliche Rituale in Haus und Garten dieser Periode beschrieben, auch den kräftezehrenden Umgang mit älteren Familienmitgliedern. Die verschiedenen, meist angenehmen Charakteren werden sehr detailliert herausgearbeitet in ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, sehr überlegt und verantwortungsbewusst In ihren jeweiligen Entscheidungen – jedoch ohne ‚Happy End‘. Die Lebensweise und Ansichten dieser Zeit in Großbritannien erschöpft sich hier nicht nur im Backen von Spitzbuben und Tee trinken.

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Zum Inhalt:
Swinney ist Redakteurin bei einer Tageszeitung. Als sich eine Frau bei der Zeitung meldet und behauptet, dass ihre Tochter eine jungfräuliche Empfängnis war, wird Swinney mit der Recherche beauftragt. Ist die Frau eine geschickte Betrügerin oder gab es die unbefleckte Empfängnis wirklich?
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, dass eher unscheinbar daher kommt, das fängt schon beim Cover an, doch je länger man es liest, umso mehr zieht es einen in den Bann. Die Protagonisten sind ausgesprochen interessant und die Geschichte auch. Ich fand die Geschichte auf wirklich gekonnt erzählt und dadurch war das Buch sehr kurzweilig.
Fazit:
Gute Unterhaltung

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"Kleine Freuden" von Clare Chambers ist ein nostalgisch schöner Roman, der in England in den 1950er Jahren spielt.
Jean Swinney, 39 Jahre somit für diese Zeit altjüngferlich, lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen Haus.
Als Redakteurin für eine kleine Zeitung erhält sie einen ungewöhnlichen Recherche-Auftrag.
Damit nimmt das eintönige Leben von Jean eine sehr überraschende Wende und "Kleine Freuden" schleichen sich ein.
Dies ist ein ganz bezaubernder Roman, den ich total gern gelesen habe! Überraschende Wendungen, sympathische Figuren, einfach ein schönes Leseerlebnis!

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Britischer Humor at it's best! Wunderschön aufgemacht mit vielen kleinen Besonderheiten gepaart mit einer gekonnten Geschichte. Eines .meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr.

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London, 1957. Jane Swinney ist fast 40, lebt zusammen mit ihrer sehr fordernden Mutter in einem kleinen Haus und arbeitet bei einer Tageszeitung. Als sich dort eine Frau meldet, die behauptet, ihre Tochter sei das Produkt einer jungfräulichen Geburt, ist das eine Sache, die ihr Interesse erregt. Sie will herausfinden, ob die Darstellung von Gretchen Tilbury wirklich stimmen kann. Diese Geschichte ist für Jane auch eine Möglichkeit, sich von ihrer schwierigen Mutter zu entfernen, etwas anderes zu erleben.
Die Geschichte ist ausgesprochen ruhig und liebevoll erzählt, keine aufregenden Ereignisse. Große Empfehlung. Tolles Cover

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Zu Beginn beschwingt und mit leichtem Witz entwickelt sich die Geschichte um eine schüchterne Lokalreporterin zu einem leisen, gut erzählten Drama über familiäre Zwänge und Emanzipation der 50er Jahre.

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Das Buch ist sehr leise und unaufgeregt.
Der "Haken" : der letzte Satz lässt den Leser sich fragen, ob es gut ausgeht oder nicht.
Aber das Buch selber ist einfach schön und vom Literarischen her wunderbar fein und pointiert erzählt!

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Ein "Old Fashioned"-Roman im besten Sinne des Wortes. Clare Chambers durchdringt den nostalgischen Charme altbackener Wohnzimmer mit ihrem fein- und hintersinnigem Witz. "Kleine Freuden" erinnert mich an Jane Gardams wunderbare Roman. Sehr schön!

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"Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen." (Sigmund Freud)
1957 England. Die Journalistin Jean Swinney ist 39 Jahre alt und arbeitet für ein kleines Lokaltagesblatt im Einzugsbereich von London, wo sie für die Kolumne rund um Haushalts- und Gartentipps verantwortlich zeichnet. Eines Tages meldet sich mit Gretchen Tilbury eine Frau bei ihr, die eine unglaubliche Geschichte zu erzählen weiß, denn sie behauptet, ihre Tochter wäre das Resultat einer unbefleckten Empfängnis. Jean wittert ihrer Chance, endlich als Journalistin durchzustarten und aus der Kolumnenecke ins Rampenlicht zu treten. Sie trifft sich mit Gretchen und deren Tochter Margaret, recherchiert alles genau und muss sich am Ende eingestehen, dass Gretchens Geschichte wohl der Wahrheit entspricht. Und während sie den Dingen weiterhin auf den Grund geht und immer mehr Quellen findet, fühlt sie sich allen Mitgliedern der Familie Tilbury immer näher, was weitreichende Folgen für alle Beteiligten hat…
Clare Chambers hat mit „Kleine Freuden“ einen zum Teil auf tatsächlichen Begebenheiten basierenden Roman vorgelegt, der von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Der flüssige, empathische und oftmals auch humorige Erzählstil nimmt den Leser mit auf Zeitreise in die späten 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, wo er neben Jean auch die Familie Tilbury aufs Genaueste kennenlernen darf. Auf der einen Seite erlebt man Jean, die mit ihrer alten Mutter zusammenlebt, ein recht einsames Dasein fristet und nur ihr Job für die tägliche Abwechslung sorgt. Zum anderen trifft man auf die unkapriziöse und pragmatische Gretchen, deren allerliebste Tochter Margaret sowie dem in sich ruhenden Ehemann Howard. Hat Jean am Anfang der Artikelrecherche um Gretchen noch an einen Durchbruch für ihre Karriere gedacht, so nimmt sie doch die Familie immer mehr gefangen, vor allem Howard hat es ihr angetan, der ihr Herz bald im Sturm erobert hat. Immer mehr gerät Jean in den Strudel der Tilburys, fühlt sich bald schon wie ein festes Familienmitglied, was allerdings auch zu einigen Gewissenskonflikten führt, besonders Gretchen gegenüber. Die Spuren werden immer mehr verwischt. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die damalige Zeit wieder heraufzubeschwören, wo es noch keine DNA-Tests gab und Gentests noch als Wunderwerk galten. Die damals angeordneten Untersuchungen setzen unterschwellig die Spannung, die sich innerhalb der Familie nebst Jean ebenfalls entwickelt aufgrund der zwischenmenschlichen Beziehungen. Altbekannte Tugenden wie Verantwortungsgefühl, Pflichtbewusstsein, innige Freundschaft, aber auch das Gefühl von verbotenem Verlangen setzt Chambers mit ihren Protagonisten bravurös in Szene.
Die Charaktere wurden facettenreich und lebendig ausgeformt, so dass ihre realistischen menschlichen Eigenheiten den Leser voll und ganz für sich einnehmen und er sich immer wieder die Frage stellt, wer sich mehr in das Herz einschleicht. Jean ist eine Frau in den mittleren Jahren, deren Chance auf Familie und Kinder bereits gegen Null tendiert. Neben ihrem Job hat sie nur ihre Mutter, die sich von hinten bis vorn bedienen lässt und dabei ihre Krankheit vorschiebt. Die Tilburys vertreiben schleichend Jeans Einsamkeit, auf einmal ist sie Teil einer Familie, wie sie sich selbst eine gewünscht hat. Gretchen ist eine pragmatische und freundliche Frau, Howard der warmherzige, zurückhaltende und liebevolle Ehemann, Margaret die hinreißende Tochter.
„Kleine Freuden“ ist zum einen eine wunderbare Gesellschaftsstudie, wo Gewissensbisse und Moralvorstellungen sich die Hand geben. Aber es ist auch eine tiefgründige und warmherzige Geschichte voller versteckter Hoffnungen und unerfüllter Träume aus einer vergangenen Zeit. Absolute Leseempfehlung!!

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Die Geschichte dieses Buches spielt in den 50iger Jahren in England. Jean Swinney ist Journalistin bei der Lokalzeitung „The North Kent Echo“, wo sie überwiegend über Haushaltstipps schreibt. Sie lebt mit ihrer egozentrischen und kränklichen Mutter zusammen, die sie braucht und ihr kaum Freiraum gibt. Sie selbst Ende 30 ist im Leben schon oft von Männern enttäuscht worden und hat sich mit ihrem Schicksal aus Arbeit und Haushaltführung abgefunden. Als sie eine Leserinnenzuschrift erhält, in der Gretchen Tilbury mitteilt, dass sie davon überzeugt ist, dass ihre Tochter durch eine Jungfrauengeburt das Licht der Welt erblickt hat und das auch noch von ihrem Ehemann bestätigt wird, glaubt sie an eine große Schlagzeile. In welchen Strudel unvorhergesehener Ereignisse sie nun gerät, kann sie nicht mal erahnen. "Kleine Freuden" ist eine abwechslungsreche, spannende und berührende Geschichte, die sich weg von der Theorie und Beweisführung der Parthenogenese unerwartet entwickelt. Sie handelt von Freundschaft, Verantwortung für die Familie, von Pflichtbewusstsein, Tugendhaftigkeit, Begehren und unerlaubter Liebe. Die liebevoll gezeichneten Charaktere tragen die Erzählung und machen sie zu etwas ganz Besonderem.

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Der Roman hat mir unheimlich gut gefallen. Es gelingt der Autorin wirklich gut, die Leser in die 50er Jahre zu versetzen. Die Handlung war vielschichtig, mit liebenswerten Protagonisten und einem Ende, das man wirklich nicht kommen sieht.

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1957, im Südwesten von London. Jean Swinney geht auf die Vierzig zu und ist Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung. Von der Liebe enttäuscht, lebt sie ein unscheinbares Leben gemeinsam bei ihrer halsstarrigen Mutter. Als eine junge Frau sich bei der Zeitung meldet und behauptet, ihre Tochter sei das Ergebnis einer unbefleckten Empfängnis, wird Jean mit der Erforschung der Angelegenheit beauftragt. Ist Gretchen Tilbury eine Betrügerin, oder hat sich an ihr tatsächlich ein Wunder vollzogen? Je mehr Jean in der Sache recherchiert, desto näher kommt sie Gretchen, deren freundlich-humorvollem Ehemann und ihrer zauberhaften Tochter Margaret. Die erblühende Freundschaft zu den Tilburys gerät immer mehr in Konflikt mit ihrer Aufgabe als Ermittlerin und bringt alle Beteiligten nach und nach in Bedrängnis. Und doch will Jean die Hoffnung auf ein wenig Glück nicht aufgeben.

Ein überaus empfehlenswertes Buch, für mich eines der Highlights des Jahres 2021, welches ich unbedingt weiter empfehlen möchte.

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„Kleine Freuden“
von Clare Chambers

▶️ 1957: Jean Swinney, Redakteurin bei einer lokalen Zeitung im Südwesten Londons führt ein gänzlich unscheinbares Leben, das sich auf ihren Job und das Zusammenleben mit ihrer halsstarrigen Mutter beschränkt. Jeans eigene Bedürfnisse bleiben dabei ständig auf der Strecke, bis sie mit der Recherche zu einem spektakulären Fall beauftragt wird. Eine junge Frau behauptet, ihre zehnjährige Tochter Margarete sei das Resultat einer unbefleckten Empfängnis. Hat sich vor 10 Jahren im St. Cecilia Krankenhaus wirklich ein Wunder zugetragen? Oder ist Gretchen Tilbury eine Betrügerin? Je länger sich Jean mit der Story beschäftigt, desto mehr dringt sie ein in das komplizierte Familienleben von Gretchen, Howard und der bezaubernden kleinen Margarete. Mehr und mehr wird Jean von der Ermittlerin zur engen Freundin, auch wenn sie weiß, dass sie damit ihr professionelles Terrain verlässt. Die Beziehung wird immer komplizierter und bringt alle Beteiligten immer mehr in Schwierigkeiten.
▶️ Nun schreibe ich gleich am 1. Januar die erste Rezension des Jahres 2022 und halte zweifellos schon ein Jahres-Highlight in den Händen. Was für ein großartiges Buch! Das ist alles andere als eine einfache Liebesgeschichte, es ist so viel mehr. Ein Roman über Glück, Liebe & Pflichtgefühl - mit sehr detailliert herausgearbeiteten Charakteren. Ich habe dieses Buch unglaublich gern gelesen - Clare Chambers gelingt es zudem die Spannungskurve, wie alles enden wird, bis zum Schluss zu halten. Lest selbst - das Buch ist klasse und wird mir in Erinnerung bleiben.

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Großartig großartig großartig.
Gehört eindeutig zu meinen Top 5 des Jahres (und ich lese nicht nur 6 Bücher). Wie ist mir die Heldin ans Herz gewachsen, und obwohl ich Bücher ohne happy - end so gar nicht tröstlich finde, wollte ich dieses gleich wieder von vorn anfangen, als ich einmal fertig war.
Ich empfehle es gern und oft, auch das Feedback der Kundinnen ist gut. Eines der wenigen Bücher, die ich auch noch mal in Papierformat besitzen muss!

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Kleine Freuden sind die schönsten Freuden, wenn es nach Clare Chambers geht. Mit ihrem Roman „Kleine Freuden“ bereitet sie Leserin und Leser eine große Freude.


Jean Swinney ist auf den ersten Blick keineswegs das, was man als erfolgreich und aufregend bezeichnen würde. Sie ist eine Frau Ende 30 und Journalistin. Gut, ihre Kolumne handelt in der Regel von Haushaltstipps und Gartensachen.

Swinney lebt Ende der 50ziger in einem Vorort von London und solch grau scheinende Menschen leben immer in Vororten. Mehr oder weniger zusammen mit ihrer nicht einfachen, überaus halsstarrigen Mutter. Während die Schwester mit Mann und Kinder ein aufregendes Leben in Afrika führt.


Als Gretchen Tilbury sich mit einer unglaublichen Erzählung an sie wendet, glaubt Jean zunächst an so etwas wie den beruflichen Durchbruch. Doch entwickelt sich der Roman in eine andere Richtung.

Es ist aber gleichwohl diese Art von Geschichten, die Jeans verborgene Schätze an das Vorort-Licht bringen. Neben den Ermittlungen wächst in ihr eine Zuneigung zur Familie von Gretchen.


Clare Chambers gelingt es, aus mit vielen kleinen Freuden ein großartiges Buch zu schreiben. Es ist die bewusste Untertreibung mit den Eigenarten eines Vorortes, der scheinbaren Belanglosigkeit von Jeans Beruf, der Einfachheit oder Langweiligkeit im Leben der Protagonistin, die in diesem stimmigen Gesamtwerk die Brillanz erzeugt. Klug und mit schlichter Eleganz erzählt Chambers von den kleinen Freuden einer großen Frau. Sie ist auf den zweiten Blick eben doch aufregend und lebenserfolgreich.

Clare Chambers: Kleine Freuden
Aus dem Englischen von Karen Gerwig
Eisele 2021

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London in den 50er-Jahren. Jean, nicht mehr ganz jung und mit der kränklichen Mutter zusammenlebend, arbeitet als Redakteurin für eher belanglose Themen bei einer kleinen Lokalzeitung. Als eine junge Frau sich bei der Zeitung nach einem Artikel zur Erforschung der Jungfrauengeburt meldet, ihr sei das auch passiert, wittert der Chefredakteur die Sensation und beauftragt Jean mit der Recherche. Gretchen Tilbury und ihre Tochter Margaret sehen sich zum Verwechseln ähnlich und sind bereit, sich der Forschung anzuvertrauen. Doch je länger sich Jean mit der Familie Tilbury beschäftigt, ja anfreundet, und auch den charmanten Ehemann Gretchens kennenlernt, umso mehr verstrickt sie sich in ihren Gefühlen. Und auch Gretchens Verhalten ändert sich im Laufe der Zeit.
Ein feiner,mit sehr englischem Humor geschriebener Familienroman über die Sehnsucht nach dem Glück. hat Lieblingsbuch-Charakter!

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Die Geschichte hat mir gut gefallen. Spannend fand ich, dass die Geschichte der die Reporterin nachgeht auf echten Begebenheiten beruht. Das Buch ist gut geschrieben und authentisch erzählt. Es entführt uns in die Vergangenheit.

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Die fast 40jährige Jean, vom Liebesglück bisher nicht gerade verwöhnt und bei ihrer granteligen Mutter lebend, arbeitet Ende der 50er Jahre in der Redaktion einer Lokalzeitung. Nach einem dort veröffentlichten Artikel über Parthenogenese meldet sich die junge Gretchen Tilbury und behauptet, ihre nunmehr zehnjährige Tochter sei die Frucht unbefleckter Empfängnis. Als einzige Frau in der Redaktion wird Jean mit dem spektakulären Fall betraut und soll den Umständen der Jungfrauengeburt auf den Grund gehen.
Nach und nach lernt sie Gretchen und deren Familie kennen und lieben, erfährt echtes Glcük und Gemeinschaft. Besonders die Tochter und der Ehemann finden einen Weg zu ihrem Herzen. Doch pflichtbewusst, wie Jean ist, wehrt sie sich lange gegen die aufkommenden Gefühle, bis sich herausstellt, dass auch im Hause Tilbury nicht alles so ist wie es scheint.
Ich habe das Buch, das vage auf historischen Tatsachen beruht, sehr gern gelesen. Clare Chambers hat nicht nur unheimlich liebenswerte Charaktere geschaffen, sondern erzeugt eine echte Wohlfühlatmosphäre. Der Roman ist ein echter Schmöker, der auch das Zeitgefühl der späten 50er Jahre gut einfängt. Zudem hat sie die Recherche um die Hintergründe der Jungfrauengeburt in einem spannenden Plot verpackt.
Dennoch ist es kein reines Wohlfühlbuch, es gibt durchaus Momente, in denen ich schlucken musste.
Sehr empfehlenswert ist auch das Nachwort, das die Umstände der Entstehung des Romans und den wahren historischen Rahmen klärt.

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