Eine ganze Welt

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Erscheinungstermin 02.03.2021 | Archivierungsdatum 02.07.2021

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Zum Inhalt

Eine Frau am Wendepunkt. Ein Geheimnis, das sie von allen trennt, die ihr wichtig sind. Und die Möglichkeit, mit viel Verständnis füreinander Brücken zu schlagen.
Surie Eckstein erfüllt ihr Leben als Oberhaupt einer Großfamilie. Sie erwartet gerade ihr erstes Urenkelkind, als eine Katastrophe eintritt – oder ist es ein Gottesgeschenk? Mit 57 Jahren ist sie noch einmal schwanger - mit Zwillingen! Plötzlich fühlt sich Surie, in der chassidischen Gemeinde von Brooklyn hochangesehen und ständig von Menschen umgeben, völlig allein. Nicht einmal Yidel, der nicht nur ihre große Liebe, sondern auch ihr bester Freund ist, wagt sie sich anzuvertrauen, so groß ist ihre Scham. Denn was sollen bloß die Leute denken? Zum ersten Mal stellt Surie die starren Regeln infrage, die ihr ganzes Leben geprägt haben.
„Ein Buch voller Weisheit, über die Differenz zwischen dem Leben, wie es sein sollte und wie es ist.“ Amy Bloom
„Eine lebenserfahrene ältere Frau in einem jugendlichen Dilemma. Ein Roman, so schön wie überraschend.“ Claire Messud
„Goldie Goldbloom zeigt, wie schwierig es ist, sich selbst zu akzeptieren, sich selbst wirklich zu kennen.“ Audrey Niffenegger

Eine Frau am Wendepunkt. Ein Geheimnis, das sie von allen trennt, die ihr wichtig sind. Und die Möglichkeit, mit viel Verständnis füreinander Brücken zu schlagen.
Surie Eckstein erfüllt ihr Leben als...


Eine Anmerkung des Verlags

Für Fans von Deborah Feldmans "Unorthodox"

Gewinnerin des "Jewish Fiction Award 2020"

Für Fans von Deborah Feldmans "Unorthodox"

Gewinnerin des "Jewish Fiction Award 2020"


Vorab-Besprechungen

Goldie Goldbloom "Eine ganze Welt":

Folgende Beiträge sind schon gelaufen/erschienen:

03.01.2021: rbb Inforadio "Quergelesen", Buchtipp

03.02.2021: Buchmarkt, Buchtipp

03.02.2021: DONNA: Buchtipp im Buchspecial zum Frühjahr

Folgende Beiträge stehen fest:

03.03.2021: Brigitte Woman, Porträt/Interview in der Rubrik "Ein Buch und seine Geschichte"

Heft 4/2021: Barbara, Rezension

Heft 7/2021: Für Sie, Rezension

ohne Termin: Brigitte, Rezension

ohne Termin: stern, Rezension

Folgende Redaktionen prüfen den Titel für eine Berichterstattung:

TV: ZDF aspkete, ARD ttt, WDR Frau TV

Print/ Magazine: SZ Magazin, Der Spiegel. freundin, myself, Madame, Glamour, Emotion, Elle, Hörzu, Cosmopolitan,

Feuilleton: Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Der Kurier, Die Presse am Sonntag, Jüdische Allgemeine, Hamburger Abendblatt

Radio: SWR 2, NDR Info, SRF 2, RBB Kulturradio, Deutschlandfunk Kultur, NDR Kultur, WDR5

Goldie Goldbloom "Eine ganze Welt":

Folgende Beiträge sind schon gelaufen/erschienen:

03.01.2021: rbb Inforadio "Quergelesen", Buchtipp

03.02.2021: Buchmarkt, Buchtipp

03.02.2021: DONNA: Buchtipp...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783455010091
PREIS 9,99 € (EUR)
SEITEN 288

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Autorin Goldie Goldblum lässt uns mit diesem Roman in eine fremde Welt eintauchen: in die Lebenswelt der orthodoxen Juden.

Surie Eckstein, geachtete Ehefrau eines Rabbis in Brooklyn, zehnfache Mutter, Großmutter von 32 Enkeln und angehende Urgroßmutter, erfährt mit 57 Jahren, dass sie mit Zwillingen schwanger ist. Ein Schock für die Frau, die eine Brustkrebserkrankung überstanden hat. Obwohl sie eine gute und liebevolle Beziehung zu ihrem Mann Ydel hat, verheimlicht sie die Schwangerschaft.

Val, die Hebamme, wird ihr zur großen Stütze und ermuntert Surie als Dolmetscherin auf der gynäkologischen Station des Krankenhauses zu arbeiten. Wieso also Dolmetscherin? Die strenggläubigen Frauen sprechen nur jiddisch, manche ein paar Brocken englisch. Sie dürfen nur eingeschränkt ihre Wohnungen verlassen und bewegen sich ausschließlich in ihren eigenen orthodoxen Kreisen.

Durch die Arbeit im Krankenhaus öffnet sich für Surie eine neue Welt, die sie einerseits fasziniert und die ihr andererseits auch Angst macht.

Meine Meinung:

Goldie Goldblum entführt ihre Leser in eine bizarre Welt der Ver- und Gebote.
Chassidische Juden müssen extra strenge Regeln befolgen bzw. fragen wegen jeder Kleinigkeit den Rabbi, ob erlaubt oder nicht erlaubt.

Den Mädchen wird häufig weiterführende Schulbildung verwehrt. Sie sollen sich um die Familie kümmern, mehr braucht es nicht. Doch auch die Jungs haben es nicht leicht, wie das Beispiel von Suries Sohn Lipa zeigt. Er ist schwul, hat AIDS und wird aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Selbst nach seinem Tod darf sein Name nicht mehr genannt werden. Er gilt als Schande für die Familie, die auf ihre Reputation bedacht ist. Surie erfährt lediglich durch ihre alte, blinde Schwiegermutter so etwas wie Anteilnahme.

Der Schreibstil ist eindringlich, sorgt manchmal für Staunen, Kopfschütteln und Wut. Wut deshalb, weil ich Fanatismus und Orthodoxie in jeder Form ablehne. Ich beschäftige mich schon länger mit den unterschiedlichen Richtungen innerhalb des Judentums. Frauen werden häufig nur als Gebärmaschinen gesehen. Je mehr Kinder, desto besser. Das stärkt das Ansehen der Männer. Wenn man die vielen Vorschriften für das Eheleben kennt, wundert es nicht, dass fast jeder Beischlaf zu einer Schwangerschaft führt und zehn, zwölf Kinder eher die Regel als die Ausnahme.

Ich lebe in Wien und bin in der Leopoldstadt, jenem Bezirk mit den meisten jüdischen Einwohnern, aufgewachsen. Regelmäßig begegne ich jüdischen Familien. Den Frauen, die mit kaum 20 Jahren schon vier, fünf Kinder geboren haben, die aufgrund der strengen Kleiderordnung und den Perücken sofort als orthodoxe Juden identifizierbar sind und ihren Männern, die entweder doppelt oder dreifach so alt sind wie die Frauen selbst, oder ähnlich jung sind. Auch leicht zu erkennen an ihren Kniebundhosen, den weißen Strümpfen, den Schläfenlocken und dem mit Biberpelz besetzten großen Hut.

Mich hat das Buch sehr berührt, zumal ich am Vortrag eine Doku über jüdische Frauen in Israel gesehen habe, die sich scheiden lassen wollten und denen ihre Männer dieselbe aus unterschiedlichen Gründen verweigern.

Deborah Tannens Buch „Unorthodox“ wartet noch darauf gelesen zu werden, was ich nun angehen werde.


Fazit:

Ein interessanter Einblick in eine unbekannte Welt. Gerne gebe ich diesem Roman 5 Sterne.

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Einblicke in eine fremde Welt...

„Eine ganze Welt“ spielt 2007 und wir lernen Surie Eckstein kennen, eine 57-jährige Frau, die als Oberhaupt ihrer Großfamilie und angesehenes Mitglied der chassidischen Gemeinde in Brooklyn lebt.
Sie ist Mutter von 10 Kindern und hat bereits 32 Enkelkinder.
Ihr Mann Yidel ist ein angesehener Kalligraph und Rabbi und steht kurz vor seiner Berentung.
Und dann passiert das Unerwartete und Unfassbare:
Surie wird gleichzeitig Urgroßmutter und Mutter von Zwilligen!
Sie ist sich nicht ganz sicher, ob die Schwangerschaft Glück oder Unglück bedeutet.
Sie ist verunsichert, schämt sich und fühlt sich allein.
Sie hat nicht einmal den Mut, sich ihrem Mann anzuvertrauen, fürchtet um ihren Ruf im Schtetl und hat Angst vor Ausgrenzung.
Und dann fängt sie zum ersten Mal an, die rigiden Normen und Regeln zu hinterfragen, an die sie sich ihr ganzes bisheriges Leben lang gehalten hat.

Die 1964 in Perth, Australien geborene Goldie Goldbloom, hat mit ihrem zweiten Roman „Eine ganze Welt“ eine wunderbare, berührende und fesselnde Familiengeschichte über eine lebenserfahrene Endfünfzigerin geschrieben, deren Leben ordentlich auf den Kopf gestellt wird.

Die Autorin greift tiefgründige Fragen klug, feinfühlig und unterhaltsam auf und lässt dabei auch den Humor nicht zu kurz kommen.

Es war hochinteressant, oft erschütternd und teilweise verstörend, einen so tiefen Einblick in das streng reglementierte und eingeengte Leben, in den kompromisslosen Alltag und in die unflexiblen Gepflogenheiten einer ultraorthodoxen jüdischen Familie einer chassidischen Gemeinde zu bekommen.

Ich empfehle den außergewöhnlichen, faszinierenden und eindringlichen Roman sehr gerne weiter!

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Eine mitreissende Erzählung, die durch eine kraftvolle Protgonistin "Surie" getragen, unterschiedlichste Sichtweisen auf das Leben darlegt.

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Bist du wie ich, so wirst du geliebt...

Surie Eckstein lebt als angesehenes Mitglied der chassidischen Gemeinde in Williamsburg in Brooklyn, New York. Sie ist 57 Jahre alt, hat zahlreiche Kinder und Enkel und erwartet ihr erstes Urenkelkind, als sie unerwartet mit Zwillingen schwanger wird. Die Schwangerschaft wirft ihre gesamte Lebensplanung über den Haufen und sie sieht Schande über sich und die Familie kommen, also schweigt sie. Selbst ihrem geliebten und verständnisvollen Mann Yidel mag sie sich nicht anvertrauen. Durch ihr starkes Übergewicht fällt die Schwangerschaft nicht auf und ihr Alter sowie eine überstandene Brustkrebserkrankung lassen niemanden vermuten, dass sie schwanger sein könnte. Alle Symptome, die man bei einer Schwangeren sonst so offensichtlich sieht, werden auf ihr Alter und ihr Gewicht geschoben. Surie beginnt mit der drohenden Ausgrenzung durch Familie und Gemeinde ihren Stand und ihr bisheriges Leben zu hinterfragen.

Der Titel des Buches „Eine ganze Welt“ könnte auch „Eine ganz eigene Welt“ heißen, denn genau das ist das Lebensumfeld von Surie. Durch sie taucht man beim Lesen in eine völlig fremde Kultur ein und lernt die strengen Regeln der ungarischen ultraorthodoxen Juden kennen. Wer das Buch „Unorthodox“ von Deborah Feldman bereits gelesen oder die Serie zu dem Buch gesehen hat, der hat schon einen kleinen Einblick in diese streng abgekapselte Sekte erhalten. Es ist faszinierend und erschreckend zugleich, welch strengen eigenen Gesetzen sich die Menschen unterwerfen, wie sie als Gemeinschaft zusammenhalten, wie kompromisslos ihre Traditionen gelebt werden.

Alle, die zur Gemeinde gehören und die Regeln befolgen, haben nichts zu befürchten, doch wenn man aus der Reihe tanzt, wenden sich die eigenen Gemeindemitglieder gegen einen. „Bist du wie ich, so wirst du geliebt“ – ein Satz, der im Buch vorkommt und der aufzeigt, dass die „Liebe“ dieser Menschen Grenzen hat und da werden dann schon mal Steine in Fenster geworfen, wenn man sich nicht regelkonform verhält. Zu hohe Schuhe, keine geschorenen Haare bei Frauen, falsche Kleidung, falsche Sexualität – ja sogar Händchen halten zwischen Eheleuten auf offener Straße – für solche „Vergehen“ drohen Strafen bis hin zum Ausschluss aus der Gemeinde.

Surie, die das alles als ihr ganz normales Leben hingenommen hat, blickt plötzlich mit anderen Augen darauf. Wir bekommen nicht nur diesen Blick nach außen mit, sondern viel von ihren inneren unausgesprochenen Konflikten, die sich um ihren verstorbenen homosexuellen Sohn Lipa drehen und um ihre Ehe mit Yidel, ihre Liebe zu ihren Kindern und die Freundschaft zu ihrer Schwiegermutter. Es geht in diesem Buch aber auch um die Selbstwahrnehmung einer Frau, die ihren Platz im Leben plötzlich neu suchen muss.
Ich habe das Buch schnell und gespannt gelesen, konnte ich mir (genau wie Surie) fast keinen Ausweg aus ihrer Misere vorstellen. Sie ist mir beim Lesen ans Herz gewachsen und so habe sie nach dem Umblättern der letzten Seite nur sehr ungern in ihrer bedrückenden Realität zurück gelassen.

Schon lange hat mich kein Buch mehr so fasziniert und angesprochen. Daumen hoch und volle Leseempfehlung für diesen außergewöhnlichen Ausflug in eine unbekannte und befremdlich anmutende Welt.

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Ein ungewöhnliches Leseerlebnis!
Surie Eckstein, eine ultraorthodoxe Chassidin, hat mich mitgenommen in ihre kleine und doch gigantische Welt der Gemeinde von Williamsburg und in ihre aufgewühlte Gedankenwelt. Das war alles sehr fremd, sehr anders und beklemmend. Gleichzeitig wahnsinnig spannend erzählt! Anfangs war der Lesefluss etwas holprig, weil die Autorin viele jiddische Vokabeln verwendet, die ich nicht kenne (wer möchte, kann sie im Anhang nachlesen), aber wie bei fremdsprachigen Texten, muss ich auch hier nicht jedes Wort verstehen, um den Text zu erfassen. Noch wichtiger: die Atmosphäre, die Gefühle, die Spannung. Ich bin in einen regelrechten Rausch geraten.
Die Herausforderung an mich war, zu beobachten, nicht zu beurteilen. Viel zu schnell kommen wir mit Verurteilungen um die Ecke und das ist hier nicht angebracht. Das ist auch die besondere Leistung der Autorin, mich als Leserin nicht in moralische Urteilsnot zu bringen!
Dies ist kein Unterhaltungsroman, keine leichte Lektüre, aber ich empfinde ihn als absolut bereichernd!

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Was für eine mächtige Erzählung! Goldie Goldbloom gibt Einblick in das Paralleluniversum der chassidischen Juden.. Die Frau des schriftgelehrten Yidel ist mit ihren 57 Jahren mit Zwillingen schwanger, eine medizinische Sensation einerseits, andererseits eine Katastrophe für die vorbildhafte Frau. In ihrem Alter sexuell aktiv sein ist nicht mehr angebracht, so streng und unerbittlich sind die Regeln. Die inneren Monologe und ihr Versuch aus dem System ein wenig auszubrechen reissen den Leser mit. Der furiose Abschluß der Story rührt zu Tränen.
Nach „ Unorthodox“ ein wichtiger Beitrag zum Verständnis einer hermetisch abgesonderten religiösen Gemeinschaft.

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Ich habe jede Seite dieses Buches genossen. Es bietet Einblicke in die Welt des strengen Judentums und Auswirkungen eines so religiös geprägten Lebens auf die Familie und auf den einzelnen. Ein Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde.

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Ein faszinierendes Buch mit einer beeindruckenden Heldin. Der Roman erlaubt einen Blick in eine uns sehr fremde Welt, die aus der Zeit gefallen scheint.
Berūhrend, erschütternd, erschreckend, aber auch warmherzig und humorvoll.
Eine Geschichte, die noch lange nachwirkt.

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Wer ,,Unorthodox" und ,,Die Hochzeit der Chani Kaufman" gelesen hat, wird sich von diesem Roman nicht lösen können. Mit großem Einfühlungsvermögen wird die Geschichte der streng jüdischen Suri erzählt, die mit 57 Jahren Zwillinge erwartet. Hin und her gerissen zwischen der Einhaltung der Konventionen und dem Wunsch, ein Leben mit mehr Freiheiten zu führen, verstrickt sie sich immer mehr in Lügen und Geheimnisse..
Ein starkes Frauenportrait, eine faszinierende Geschichte über eine für uns so ferne Welt und eine berührende Familiengeschichte..

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In diesem Buch geht es um die 57jährige Suri Eckstein und ihren 60jährigen Mann Yidel Eckstein. Surie und ihr Mann sind beide angesehene Mitglieder einer chassidischen ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in Brooklyn. Yidel ist Rabbi in der Gemeinde und Surie hat sich ihr Leben lang um die 10 Kinder und zahlreichen Enkel gekümmert und darum, dass aus ihnen gute und vorallem angesehene Mitglieder der jüdischen Gemeinde werden. Ihr Mann und sie sind vor über 40 Jahren von ihren Eltern verheiratet worden, sind aber seit dieser Zeit sehr liebevoll und glücklich miteinander.
Allerdings gibt es auch eine starke Erwartungshaltung in der Gemeinde und strenge Regeln und Vorschriften, die gerade von den Frauen viel abverlangt und deren Leben stark reglementiert. Surie hat das selbst schon sehr schmerzlich erfahren müssen und dadurch ihren Sohn Lipa verloren.
Nun ist Surie mit 57 schwanger mit Zwillingen und kann damit überhaupt nicht umgehen. Sie hat Angst und schämt sich, so sehr, dass sie es nichtmal ihrem Mann Yidel erzählen kann.

Dieses Buch beinhaltet soviele verschiedene Themen, die aber alle gut und sehr glaubwürdig in die Geschichte verwoben sind. Es geht um die Unterdrückung der Frauen, Andersartigkeit, starre Regeln und religiöse Vorschriften, die oft auch Menschen an den Rand der Existenz bringen. Wer das Buch "Unorthodox" von Deborah Feldman kennt, der kann sich auch den Style dieses Buches vorstellen.

Mich hat das Buch etwas zwiegespalten. Einerseits war ich sehr wütend, weil so fanatisch religöse Gemeinschaften heute immer noch möglich sind und Menschen die ausbrechen möchten um ein selbstbestimmtes, moderneres Leben zu führen alles zurück lassen müssen. Sie müssen selbst den Kontakt zu ihren Familien abbrechen, weil es den Familien wichtiger ist, dass ihr Ansehen in der Gemeinschaft nicht beschädigt wird.
Auch hatte ich anfangs große Schwierigkeiten zu verstehen, warum sich Surie mit 57 Jahren als so alt beschreibt und empfindet. Ich meine, ich bin auch 57 Jahre alt und fühle mich ganz anders. Aber, natürlich, Surie hat auch 10 Kinder geboren und ihr ganzes bisheriges Leben nur für ihre Familie gelebt und gearbeitet. Außerdem gebietet ihr auch ihr Glaube, sich älter und bedachter zu verhalten. Das können wir uns so gar nicht vorstellen und eben auch nicht nachvollziehen.
Andererseits hat das Buch aber auch Freude und Hoffnung in mir ausgelöst. Obwohl das Ende sehr emotional ist, so hat mich doch die Liebe von Yidel zu siner Frau tief berührt.

Für mich war das ein sehr lesenswertes und aufrüttelndes Buch. Eine klare Leseempfehlung und meine Bewertung sind 4,5*/5*.

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