Mamas letzte Umarmung

Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen

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Erscheinungstermin 22.08.2020 | Archivierungsdatum 07.01.2021

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Zum Inhalt

Hunde, Katzen, Affen, Elefanten, Delphine, Wale haben Gefühle. Tiere sind nicht weniger emotional als Menschen. Tatsächlich wäre es vermessen, menschliche Gefühle als einzigartig herauszustellen. Frans de Waal, der weltweit führende Forscher auf diesem Gebiet, schildert spannend und mitreißend die vielen, nicht nur emotionalen Gemeinsamkeiten von Tier und Mensch. Sind Affen die besseren Menschen? De Waal schildert in seinem Meisterwerk anschaulich, wie Tiere – insbesondere Menschenaffen – empfinden, mitempfinden, leiden, sich freuen, sozial sind, trauern, wütend, umgänglich sind. Affen haben ein tiefes Gefühlsleben, das sie aber nicht so artikulieren können wie wir Menschen. Gerade beim Abschied der alten Schimpansin »Mama«, die auf ihre Weise mitteilt, dass sie sterben wird, gehen Beobachtung und Schilderung in ein intensives Mitgefühl über. Im Reich der Tiere entdecken wir die elementaren Grundlagen unseres Körpers und unserer Emotionen. Hier zeigt sich, wie großartig und tiefgründig Tiere sind und was wir von ihnen lernen sollten. Das persönlichste und bewegendste Buch von Frans de Waal.

Hunde, Katzen, Affen, Elefanten, Delphine, Wale haben Gefühle. Tiere sind nicht weniger emotional als Menschen. Tatsächlich wäre es vermessen, menschliche Gefühle als einzigartig herauszustellen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608964646
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 430

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das Buch „Mamas letzte Umarmung“ erzählt von Tieren und ihren Gefühlen – und damit auf Umwegen auch vom Menschen und seinen Gefühlen … es handelt von allen erdenklichen Tieren, besonders aber von Menschenaffen.

Bei der Lektüre begegnet man zunächst Mama, einer Schimpansin, genauer gesagt dem Alphaweibchen im Arnheimer Zoo. Ihr und ihrem Sterben hat das Buch seinen Titel, der im Deutschen leider wenig sprechend scheint, zu verdanken. Ihrer Rolle als Alphaweibchen gerecht werdend, regelte sie die Geschicke ihrer Kolonie und das beinhaltete, dass sie eben grundsätzlich auch gefährlich war, das vergisst man gern mal. Selbst der fast 80-jährige Professor, der Mama seit 40 Jahren kannte, hatte ihren Käfig nie betreten – doch nun, da sie im Sterbn lag, war es an der Zeit und er wusste mit ihr umzugehen. Mama reagierte erfreut und umarmte ihn …

Man darf dankbar sein, dass Frans de Waal nicht darauf gehört hat, wie seine Mutter ihn „formen“ wollte, denn sonst wäre er kein so brillanter Beobachter geworden – und das ist er und davon lebt auch dieses Buch. So erfährt man, wie eng die Bande zwischen Menschen und Menschenaffen im Besonderen, aber auch Tieren im Allgemeinen sind. Denn auch Tiere haben Gefühle, sie leiden mit, sie freuen sich, sind sozial organisiert, werden wütend … kurz: Sie sind uns ziemlich ähnlich, sie können es bloß nicht via Sprache artikulieren. Doch letztlich ist der dahintersteckende Mechanismus der gleiche: Hormone sowie Emotionen und deren physiologische Auswirkungen. Und so geht es bei Tieren wie Menschen um das Lösen von Konflikten, das Klären von Hackordnungen und so viel mehr (wer sich spontan in sein letztes Arbeits-Meeting zurückversetzt fühlt, darf sich getrost ertappt fühlen). De Waal schüttet ein Füllhorn von Informationen, Geschichten und Fakten aus, die einen seine vielleicht vorhandenen Ideen, dass Tiere keine Empfindungen hätten, spätestens nach Lektüre dieses Buchs über Bord werfen lässt – und dass wir vielleicht sogar noch was von Tieren lernen könnten.

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Frans de Waal - Mamas letzte Umarmung: Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen

Inhalt

De Waal schildert in seinem Meisterwerk anschaulich, wie Tiere – insbesondere Menschenaffen – empfinden, mitempfinden, leiden, sich freuen, sozial sind, trauern, wütend, umgänglich sind.

Meinung

Mit Wissen kann ich nicht mithalten.

Aber mit Empathie und eines weiß ich ganz sicher,
Tiere, nicht nur Affen, verfügen über Emotionen, die sie auch mitteilen können.
Das Kapitel, welches die letzte Umarmung von Mama und Jan van Hoff beschreibt, hat mir Tränen in die Augen getrieben.
Frans de Waal hat ein Buch geschrieben, das deutlich zeigt, wir die Menschen, sind nicht wie lange angenommen, die „Krone der Schöpfung“, sondern nur eine Teil davon.

Dieses Buch sollten besonders junge Menschen lesen, damit sie sich über die Gefühlswelt der Tiere ein Bild machen können.

Fazit

Ein tolles, sogar spannendes Buch, welches das Leben dieser Tiere erlebbar macht.
Ich habe es in einem Rutsch gelesen, aber dabei immer mal wieder innegehalten und über das Gelesene nachgedacht.
Ich kann dieses Buch nur jedem, der Tiere mag, empfehlen.
Es ist großartig

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Als Menschen sich noch die Hand geben durften, rochen sie danach an der Hand, vor allem, wenn sie Kontakt zu einer Person gleichen Geschlechts hatten. «Instinktiv halten wir unsere Hand nahe ans Gesicht, um die chemische Duftmarke wahrzunehmen, die Aufschluss über die Verfassung des anderen gibt», schreibt der Primatenforscher Fans de Wall in seinem neuen Buch. Wir machen das natürlich unbewusst. Dokumentiert wurde das Verhalten mit versteckten Kameras. «Dieses Verhalten ähnelt dem anderer Primaten», schreibt de Waal. «Und doch betrachten wir uns gern als rationale Akteure, die genau wissen, was sie tun, während wir andere Spezies als Automaten hinstellen. So einfach ist es aber beileibe nicht.» Also beobachtet Frans de Waal Menschen mit derselben Unvoreingenommenheit wie Tiere. Er schreibt: «Die Ergründung der menschlichen Psyche stützt sich hauptsächlich auf Fragenkataloge, die selbstberichtete Gefühle stärker gewichten als tatsächliches Verhalten. Ich ziehe das Gegenteil vor. Was wir brauchen, sind mehr Beobachtungen von sozialen Interaktionen.»

Interaktionen, wie er sie jahrelang bei Primaten und anderen Tieren beobachtet hat. Ja, auch bei anderen Tieren. Frans de Waal ist sicher: «Emotionen sind überall im Tierreich anzutreffen, bei Fischen ebenso wie bei Vögeln, ja sogar bei Insekten und schlauen Mollusken wie dem Tintenfisch.» Der Mensch ist dabei nicht so besonders, wie er sich selber einbildet: Unsere Spezies unterscheidet sich bei Lichte betrachtet emotional kaum von anderen Säugetieren. Frans de Wall schreibt, es wäre «vermessen, menschliche Emotionen als einzigartig herauszustellen». Deshalb sind wir «gut beraten, uns den emotionalen Hintergrund, den wir mit unseren Mitbewohnern auf diesem Planeten gemein haben, genauer anzuschauen.»

Die Beobachtungen von Schimpansen und von Menschen, die Frans de Waal beschreibt, sind faszinierend. Sie eröffnen uns einen Blick in die soziale und emotionale Welt der Menschenaffen – und ermöglichen spannende Reflexionen über uns selbst. Der Titel des Buchs bezieht sich auf «Mama», eine Schimpansenmatriarchin im Burgers Zoo in Arnheim. Sie stirbt kurz vor ihrem 59. Geburtstag und hinterlässt in der Schimpansengruppe eine grosse Lücke. Frans de Waal beschreibt, wie «Mama» ihre Schimpansengruppe im Griff hatte, obwohl weibliche Schimpansen nicht zuoberst in der Rangfolge stehen können. «Mama» hatte dennoch viel Einfluss – weil sie das Verhalten der anderen Tiere lesen und ihre Reaktionen voraussagen konnte. Sie hatte die Fähigkeit, Beziehungen zu verstehen, die nichts direkt mit ihr selbst zu tun haben. Bei Bedarf griff sie ein, schmiedete Allianzen, schlichtete Streit und stellte Jungtiere in den Senkel. Frans de Waal beschreibt, wie er die Hierarchien und die Machtverteilung unter den Schimpansen beobachtete. Und das in der Flower-Power-Zeit der 1970er-Jahre: «Wir Studenten waren anarchisch, erzdemokratisch, misstrauten den ‹Bonzen› von der Universität, betrachteten sexuelle Eifersucht als antiquiert und jede Form von Ehrgeiz und Machtstreben als verwerflich. Die Schimpansenkolonie, die ich tagein, tagaus beobachtete, war das genaue Gegenteil von der Gesellschaft, die uns vorschwebte. All die ‹reaktionären› Neigungen, die wir ablehnten, waren dort in Hülle und Fülle vorhanden: Macht, Ehrgeiz und Eifersucht.»

Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Frans de Waal sich über tierische und menschliche Emotionen Gedanken macht, wie er den Finger auf (vermeintliche) Unterschiede hält – und wie er den Menschen immer wieder auf den gemeinsamen Grund führt, den er mit den Tieren teilt. Das Buch handelt zwar vor allem von Schimpansen, es erklärt aber mehr über zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühle als so mancher Psychologieratgeber. Faszinierend.

Frans De Waal: Mamas letzte Umarmung. Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen. Klett-Cotta, 430 Seiten, 37.90 Franken; ISBN 978-3-608-96464-6

Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783608964646

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Eine Übersicht über sämtliche Buchtipps samt Link auf den zugehörigen Wochenkommentar finden Sie hier:

https://www.matthiaszehnder.ch/buchtipp/

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Was sind Emotionen? Wie zeigen sie sich bei Mensch und Tier? Ausgehend von diesen Fragen stellt der Autor und langjährige Verhaltensforscher Frans de Waal nicht nur „seine“ Menschenaffen dem Menschen gegenüber. Er untersucht Tier und Mensch auf Gesichtsausdrücke und Körpersprache, die für bestimmte Emotionen stehen und stellt dabei neueste Forschungsergebnisse vor.

Vorausschicken möchte ich, dass ich schon einige Bücher des Autors gelesen habe. So wird die Rezension aus dem Blickwinkel von jemanden ausfallen, der die Arbeit und die Publikationen von Herren de Waal bereits kennt. Wer schon Bücher des Autors gelesen hat, kennt Mama, die charismatische Schimpansin aus dem Zoo in Arnheim. Der Titel des Buches und das erste Kapitel sind ihr als Nachruf gewidmet, da sie inzwischen verstorben ist.

Was sind denn nun Emotionen? Stellt man diese in einem ersten Moment den Gefühlen gleich, so wird man hier eines Besseren belehrt. Mit Emotionen beschreibt der Autor eben nicht Gefühle (die sich im Inneren abspielen und anderen immer über Sprache nähergebracht werden), sondern nach außen erkennbare Zustände. Dazu gehört das Lächeln und Lachen ebenso wie Ausdrücke für Trauer, Zuneigung, Empathie und Mitgefühl aber auch negativ behaftete wie Ekel, Scham, Machtstreben, Wut und Aggression.

Die Ausführungen zu den einzelnen Emotionen sind eine Mischung aus eigenen Forschungsergebnissen und jahrelanger Beobachtungen besonders von Menschenaffen, aus Ergebnissen der Hirnforschung gewürzt mit historischen Entwicklungen und Anekdoten aus der Zeit, die der Autor mit den Menschenaffen aber auch mit anderen Wissenschaftlern verbracht hat. Im Vergleich zu seinen älteren Publikationen kommen hier viel mehr andere Tiere als „nur“ Menschenaffen vor. So waren mir viele der Forschungsergebnisse zu Experimenten mit Ratten, Vögeln und Elefanten neu, während ich einige Geschichten zu den Menschenaffen bereits aus vorigen Büchern kannte. Diese wurden hier aber in einen neuen Kontext gesetzt.

Bei der Beschreibung von Mama habe ich bewusst auf die Bezeichnung charismatisch zurückgegriffen, da der Anthropomorphismus – die Vermenschlichung von Tieren – ein Thema ist, das sich durch das Buch zieht. In den Ausführungen wird auf die Entwicklung in der Verhaltensbiologie eingegangen, was die Zuschreibung bestimmter Merkmale bei Tieren betrifft. Diese spiegelt sich auch im Text wieder. In älteren Büchern musste der Autor immer wieder seinen Standpunkt (dass der Mensch viel mehr mit den Tieren gemein hat, als von vielen gewollt) verteidigen, während er ihn hier mit neueren Forschungsergebnissen unterstreicht. Die Zuschreibung von Emotionen an Tiere – die heute vielen als normal erscheint – wäre vor Jahrzehnten nicht möglich gewesen. Vielleicht ist auch das mit ein Grund, dass der Vergleich Tier/Mensch hier ausgeglichener vorkommt und der Mensch häufig erwähnt wird.

Wie aktuell das Buch ist, zeigt sich nicht nur in der Einbindung neuester Forschungsergebnisse – seine es eigene als auch von anderen Wissenschaftlern – sondern auch im Ansprechen von aktuellen Problemen. Besonders interessant fand ich dabei den Bogen den die Ausführungen schlagen. Dadurch, dass Emotionen bei Tieren durch Fakten belegt werden und selbst über das Vorhandensein eines Bewusstseins bei ihnen diskutiert wird, wird die Frage aufgeworfen, welchen Einfluss die Erkenntnisse auf heutige Haltungsbedingungen von Nutz- und Labortieren haben müssen.

Immer wieder finden sich Illustrationen, deren Bildunterschriften Gesagtes noch einmal betonen.

Fazit: Bereits die bisherigen Publikationen des Autors fand ich sehr interessant. Seine Liebe zu den Menschenaffen liest sich aus jedem seiner Bücher. Dieses Buch war allerdings noch einmal faszinierender, weil es den neuesten Stand der Forschung wiedergibt und ich es dadurch als hochaktuell empfand.

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Wer mit Tieren in engem Kontakt steht, für den besteht kein Zweifel daran, dass sie Emotionen haben und auch nicht, dass sie auf unsere Emotionen reagieren. Ich erlebe es jeden Tag im Zusammenleben mit meinen und anderen Tieren.

Viele andere Menschen haben so ihre Probleme damit, in Tieren mehr zu sehen, als bloß “ein Stück Fleisch” oder ein “lustiges Tier”, das man sich anschauen kann. Nicht zuletzt deshalb wurde und wird Frans de Waal immer wieder kritisiert als jemand, der Tiere vermenschlicht.

Mit seinem neuen Buch “Mamas letzte Umarmung” werden nun aber “harte Fakten” in Form wissenschaftlicher Belege für das Vorhandensein der Emotionen von Tieren auf den Tisch gelegt worden.

Es erzählt auch die berührende Geschichte von “Mama”, einem Schimpansen-Weibchen, das jahrzehntelang das Alphaweibchen in der von De Waal betreuten Kolonie in Holland war. Als sie krank wurde und im Sterben lag, ging einer der Mitarbeiter in ihren Käfig (das alleine war bereits sehr unüblich, da sie den direkten Kontakt zu Schimpansen zum eigenen Schutz vermieden), um sich von ihr zu verabschieden. Sie freute sich sichtlich und wollte ihn umarmen (auf Youtube gibt es ein Video dazu).

Mich hat das Buch tief beeindruckt und zum nachdenken angeregt. Wir Menschen sehen uns immer als Anführer dieser Welt. Letzten Endes sind wir aber nichts weiter, als die Verantwortlichen für die Zerstörung und das Leid dieses Planeten und all seiner Lebewesen. Wir sind es, die immer mehr die Fähigkeit verlieren, die wir als “alleinig menschlich” ansehen: unsere Empathie. Eine lebenserhaltende Eigenschaft, die die allermeisten Tiere, entgegen der weitläufigen Meinung, mit uns gemein haben.

Sowohl die Erzählungen, Beobachtungen und Erkenntnisse in Bezug auf die Emotionen der Tiere, als auch die nachdenklichen Worte in Bezug auf unseren Umgang mit den Tieren (Frans de Waal übt zu meinem Erstaunen sogar Kritik an der Haltung der Affen in Zoos und anderen Einrichtungen, damit hatte ich nicht gerechnet) haben mir viel gegeben, meinen Horizont erweitert und meine Meinung weiter bestätigt. Ich kann das Buch von Herzen weiter empfehlen.

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Frans de Waal liebt seine "Menschenaffen", sie sind für ihn nicht nur schlichte Forschungsobjekte!
Emotionen allein mit dem Wort "Gefühle" zu übersetzen scheint nicht ausreichend. - Die Natur hält noch viele Geheimnisse für uns Menschen bereit!
Die Lektüre ließ mich erstaunt und in vielem eines besseren belehrt zurück.

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Fast jeder Haustierbesitzer wird bestätigen, dass sein Tier Gefühle hat und auch Emotionen zeigen kann (sofern es die Mimik zulässt, bei manchen Tieren ist die Interpretation etwas schwierig) und dass uns Menschenaffen nahe gehen, beweist auch die Diskussion um Menschenrechte für Menschenaffen.
Frans de Waal beschreibt in seinem Buch die Gefühle und Emotionen von Tieren, hauptsächlich von Bonobos und Schimpansen und die Reaktionen des Menschen (meistens die vom Autor) darauf. Auch andere Tiere werden berücksichtigt, aber den größten Teil nehmen die Primaten ein (verständlich bei einem Primatologen als Autor)
Mamas letzte Umarmung ist ein Buch das wissenschaftliche Forschung und emotionale Beobachtungen gut miteinander verbindet ohne zu fachlich oder zu gefühlsbetont zu wirken. Ich will nicht sagen, dass der Autor den Menschenaffen auf Augenhöhe begegnet (das ist meiner Meinung nach zwischen unterschiedlichen Arten nicht möglich, egal was sich manche Menschen auch einreden wollen, aber ich will mit dieser Aussage den Menschen nicht über den Nichtmenschen stellen), aber seine Herangehensweise zeigt dem Leser, wie ähnlich (und manchmal doch verschieden) wir unseren Mitbewohnern sind.
Der Schimpanse (oder Bonobo, oder jedes andere Tier) wird nicht verniedlicht sondern ernst genommen, von wissenschaftlicher Seite (um die Beobachtungen zu erkennen und zu vergleichen) und auf emotionaler (menschlicher?) Seite (um Vergleiche ziehen zu können und die Beobachtungen begreifen zu können).

Der Leser lernt viel über die Emotionen der Tiere, lernt aber auf der anderen Seite viel über sich selbst und vielleicht begreift er seine Mitbewohner danach besser (wenn er das nicht schon tut)

Ein lesenswertes, lehrhaftes Buch, das aber leicht verständlich geschrieben wurde.
Ich hätte mir nur anstelle der Illustrationen Fotografien gewünscht.

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Meine Tierrecherchen gehen weiter. Nachdem ich mich momentan ausgiebig mit Primatenforschung abgegeben habe, darf natürlich diese Neuerscheinung von Frans de Waal nicht fehlen: "Mamas letzte Umarmung: Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen".

Vielen Dank @netgalleyde und @klettcottaverlag für dieses Rezensionsexemplar.

Frans de Waal ist einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Forschung mit Menschenaffen. In dieser top aktuellen Abhandlung untersucht er unsere tierischen Verwandten in Hinblick auf Emotionen. Die Vermessenheit des Menschen diese nur für sich allein zu beanspruchen beruht auf alten Traditionen, die dieses Buch mit stichhaltigen Beispielen widerlegt. Er findet unglaublich viele emotionale Gemeinsamkeiten (Mimik, Gestik und Verhalten), die wir Menschen mit dem Tierreich teilen. Es kommen spannende Fragen auf, wie „Sind Affen die besseren Menschen?“. Hauptsächlich verfolgt man das tiefe Gefühlsleben der Menschenaffen in diesem Werk, aber auch andere Tiere werden aus seiner Theorie nicht ausgeschlossen. Sie empfinden Empathie, leiden, freuen sich, sind sozial, trauern und werden wütend. All diese Gefühlsregungen kommen dem Menschen doch bekannt vor und manchmal können wir uns sogar etwas von ihnen abgucken. Die Tiere haben ein Bewusstsein und Gefühlsleben.

Dieses interessante Buch ist um den bewegenden Abschied der alten Schimpansen Matriarchin „Mama“ gebaut. Anhand ihres Abschiedes von ihrem Pfleger geht man von der tiefen Empathie und Bindung von Affen aus. Diese neusten Forschungsergebnisse werden gut untermauert und auch einfach zu lesen aufbereitet. Um das ganze aufzulockern schreibt de Waal aus seinen eigenen Erfahrungen und schildert bildhafte persönliche Beispiele. Die persönliche Note hat es mir leicht gemacht das Buch wie eine Geschichte und keine wissenschaftliche trockene Abhandlung zu lesen. Auch befinden sich immer tierische Illustrationen im Fließtext und verdeutlichen das gesagte noch einmal bildlich. Den Tieren ein Bewusstsein und Emotionen zusprechen war in der Wissenschaft längst überfällig und mich freut es sehr, dass ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan wurde.

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Ein sehr interessantes Buch über die Primatenforschung mit vielen überraschenden Einblicken in die Gesellschaft von Schimpansen und Co. - sind wir Menschen wirklich so viel schlauer und intelligenter als die Affen? Nach diesem Buch fällt die Antwort leicht: Nicht wirklich.

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EIn ganz tolles Buch. Für alle die sich für Verhaltensforschung und Artenforschung interessieren, ein absolutes muss. Allerdings auch nichts für schwach Nerven, ich musste es an einigen Stellen fast weglegen und auch mal durchatmen, denn es macht einen dann schon wütend wie mit Tieren umgehen. Wer sich jedoch für Tiere und ihre Emotionen interessiert, ist es ein muss. Ausserdem kann man als Mensch ja auch immer viel für sich selbst davon ableiten.

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„Mamas letzte Umarmung- Die Emotionen der Tiere und was sie über uns aussagen“ von Frans de Waal mit der ISBN 9783608964646. Der Autor gilt als der weltweit führende Forscher auf diesem Gebiet Verhaltensforschung bei Tieren. Sind Affen die besseren Menschen? De Waal schildert anschaulich, wie Tiere – insbesondere Menschenaffen – empfinden, mitempfinden, leiden, sich freuen, sozial sind, trauern, wütend, umgänglich sind. Somit ein Muss für alle die gerne Tierdokus im Fernsehen sehen. Denn man lernt nicht nur etwas über Tiere, sondern auch erstaunliches über die eigene Rasse. „Als Menschen sich noch die Hand geben durften, rochen sie danach an der Hand, vor allem, wenn sie Kontakt zu einer Person gleichen Geschlechts hatten. Instinktiv halten wir unsere Hand nahe ans Gesicht, um die chemische Duftmarke wahrzunehmen, die Aufschluss über die Verfassung des anderen gibt“, schreibt der Primatenforscher. Und wieder sind wir ein Stück schlauer, denn auf jeder Seite gibt es etwas zum staunen. Zum anderen staunt man als Leser über die Beobachtungsgabe des Forschers. Somit ein sehr spannender Buchtitel.

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Der Titel des Buches "Mamas letzte Umarmung" ist ein wenig irreführend. Denn "Mama" ist eine alte Schimpansin, die Frans de Waal im Rhamen seiner Tätigkeit über viele Jahre ans Herz gewachsen ist. De Waal ist Biologe und Primatenforscher sowie Professor für Psychobiologie- ein weltweit anerkannter Wissenschaftler.


Worum es geht

Frans de Waal schildert spannend und bewegend das Verhalten von Mensch und Tier. Dabei wird einem schnell kar, wieviel Menschen und Tiere, vor allem Schimpansen, gemeinsam haben. Genau wie wir empfinden sie Leid und Freude, Wut und Trauer. Sie können sich aber nicht so ausdrücken wie Menschen, was es umso interessanter macht, ihr Verhalten zu erforschen und zu verstehen.Dabei lernen wir auch viel über uns selbst.

Fazit

Ein sehr spannendes und informatives Buch, das auch zu Herzen geht. Es ist nicht nur für Mensch interessant, die gern Bücher über Wiltiere und Biologie lesen, sondern auch für die, die sich mit Tieren eng verbunden fühlen.

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Der Autor Frans de Waal ist Primatologe und Verhaltensforscher mit Schwerpunkt Schimpansen und Bonobos. In seinem Buch „Mamas letzte Umarmung“ nimmt er sich eines Themas an, das in der Forschung bisher eher vernachlässigt wurde und für das Wissenschaftler belächelt werden: die Emotionen. Ein Grund dafür ist die Abwertung von Emotionen und Gefühlen als etwas primitives, während die rationale Vernunft als erstrebenswerter Gegenpart angesehen wird. Vor allem auch als etwas, was Menschen über Tiere erhebt und unter den Menschen Männer über Frauen, was also immer wieder dazu verwendet wird, hierarchische Ordnungen zu rechtfertigen. Doch Emotionen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Verstandes.

"Wir neigen dazu, die Emotionen zu unterschätzen, die unser Leben und unsere Institutionen organisieren; dabei bilden sie den Kern dessen, was wir tun und was wir sind."

Wie wir leben, wonach wir streben, wie wir mit anderen umgehen – all die kleinen und großen Entscheidungen und Handlungen in unserem Leben – werden von unseren Emotionen und Gefühlen stärker beeinflusst, als uns bewusst ist oder wir uns eingestehen wollen. Und das gilt für absolut jeden. Höchste Zeit also, sich dieses Themas auch aus Sicht der Verhaltensforschung anzunehmen.

Bis vor kurzem war es noch üblich anzunehmen, dass Tiere kein Bewusstsein haben, und dass sie robotergleich von Instinkten gesteuert (re)agieren. Somit wurde ihnen auch eine Gefühlswelt abgesprochen, die ähnlich komplex ist wie die unsere. Anhand vieler Beispiele aus der Verhaltensforschung an verschiedenen Spezies belegt Frans de Waal, dass auch Tiere Emotionen haben, die sich sogar gleich äußern wie bei uns Menschen – warum sollten sie also auch nicht die gleiche Palette und Tiefe an Gefühlen haben wie wir? Und was können wir aus den Emotionen und Gefühlen auf den Verstand bei Tieren schließen? Mit Beispielen aus der Verhaltensforschung an Tieren, aber auch aus sozialen Experimenten an Menschen, macht der Autor deutlich, wie sehr der Verstand biologisch begründet und mit Emotionen und Gefühlen verknüpft ist. Körper und Geist lassen sich nicht trennen.

"Emotionen können gut, schlecht und hässlich sein, bei Tieren ebenso wie bei uns Menschen."

Die letztendliche Konsequenz aus der Erkenntnis, dass Tiere Emotionen, Gefühle und Verstand haben, deutet Frans de Waal eher an und überlässt somit dem Leser, weiter darüber nachzudenken. Empfinden Nutztiere ihre Haltung als grausam? Leiden Fische an der Angel? Was lehrt uns das Gerechtigkeitsempfinden von Kapuziner-Äffchen über uns selbst? Das Buch gibt jede Menge Gedankenanstöße ohne allzu penetrant moralisierend zu wirken. Ich empfehle es Lesern, die sich die Frage nach dem Innenleben von Tieren vielleicht schon gestellt haben und keine Angst vor unangenehmen Wahrheiten haben. Hier werden sie fundierte Antworten finden.

Das Buch ist sehr anschaulich geschrieben, mit vielen Beispielen und leicht verständlichen Schlussfolgerungen. Ich mag die empathische Sichtweise auf die Tiere, die für den Autor nicht nur Forschungsobjekte sind, sondern Individuen, Persönlichkeiten, wundervolle Geschöpfe der Natur, so wie wir. Allen voran Mama, die Titelgeberin für dieses Buch. Es ist herzerwärmend, wie Frans de Waal das Zusammentreffen der im Sterben liegenden Zoo-Schimpansin namens Mama und eines menschlichen Kollegen, der vor längerer Zeit mit ihr zusammengearbeitet hatte, erzählt. Er lässt keinen Zweifel, dass der Gesichtsausdruck und die Geste der Umarmung, eindeutig auf Wiedererkennen und tief empfundene freundschaftliche Gefühle der alten Schimpansin zurück zu führen sind.

Frans de Waals großes Talent ist es, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Tieren und Menschen zu erkennen und so zu erläutern, dass sie die Augen öffnen für unsere eigene Spezies und uns selbst. Es liegt an uns, mit unserem ach so hohen Maß an Vernunft sinnvolle Konsequenzen daraus zu ziehen.

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