Ein wenig Glaube

Roman

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Erscheinungstermin 22.02.2020 | Archivierungsdatum 24.07.2020

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Zum Inhalt

Ein schmerzhaft-schöner Familienroman, der die Macht und die Grenzen des Glaubens mit besonderem Feingefühl erkundet: Lyle und Peg Hovde empfinden es als großes Glück, dass ihre Tochter Shiloh samt Enkelsohn wieder nach Hause zurückgekehrt ist. Doch bald treibt Shilohs neue Glaubensgemeinschaft einen Keil in das harmonische Familienleben. Als sich abzeichnet, dass auch der fünfjährige Isaac in die Fänge der Sekte geraten könnte, müssen die Großeltern eine folgenschwere Entscheidung treffen, die die Familie vollends entzweien könnte. Lyle und Peg Hovde genießen im ländlichen Wisconsin ihr Großelternglück. Gerade ist ihre alleinerziehende Adoptivtochter Shiloh mit dem fünfjährigen Isaac nach Wisconsin zurückgekehrt, und die Familie zum ersten Mal seit Jahren wieder vereint. Doch es gibt einen Wermutstropfen, denn während ihrer Abwesenheit hat sich Shiloh einer radikalen Glaubensgemeinschaft angenähert. Lyle beobachtet Shilohs Entwicklung mit Skepsis, vor allem als deutlich wird, welche Rolle der Enkelsohn Isaac in der religiösen Gemeinde spielt. Doch je stärker er sein Unbehagen zum Ausdruck bringt, umso heftiger reagiert Shiloh. Lyle versucht alles, um das Vertrauen seiner Tochter wieder zurückzugewinnen, doch als das Glaubensdogma der Sekte Isaacs Sicherheit bedroht, ist Lyle gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen. Nickolas Butler widmet sich mit großem Einfühlungsvermögen einem hoch sensiblen Thema. Was darf der Glaube und welche Macht kann er entfalten? Wann muss man Menschen vor ihrem Glauben beschützen und kann das überhaupt gelingen?

Ein schmerzhaft-schöner Familienroman, der die Macht und die Grenzen des Glaubens mit besonderem Feingefühl erkundet: Lyle und Peg Hovde empfinden es als großes Glück, dass ihre Tochter Shiloh samt...


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AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608964349
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Wir erzählen uns Geschichten, um uns zu trösten. Doch genau dieses Geschichten halten uns auch gefangen.

Lyle Hovde und seine Frau Peg leben auf dem Land in Minnesota.
In dem Roman begleiten wir den stoischen Mann, der seit seiner Rente auf einer Apfelfarm arbeitet, durch die Jahreszeiten und erfahren wie er Vater von Shiloh wurde und welches tragische Ereignis seinen Glauben zerstört hat.

»Entweder es gibt keinen Gott, oder Gott ist grausam. Und an einen so grausamen Gott zu glauben, das brachte er nicht über sich.«

Shiloh und ihr Sohn Isaac leben bei Lyle und Peg, wollen aber bald zu dem charismatischen Pastor Steven in die Stadt ziehen. Hilflos muss Lyle mit ansehen, wie seine Tochter ihm - auf Drängen des Pastors - seinen Enkel immer weiter entzieht.

»Das gehört zum Elternsein; dass man sein Kind mehr liebt, als es einen jemals zurücklieben wird.«

Sehr gut gefallen haben mir die Fragen, die zum Glauben gestellt werden.
Hoot, der langjährige Freund Lyles, ist schwer krank und denkt über sein Leben nach. Und Isaac, Lyles Enkel, stellt ebenfalls Fragen zu Gott.

»Opa, wo ist der Himmel?«

Fazit
Das Buch erinnerte mich von der Erzählweise und den sympathischen, skurrilen Figuren an die Romane von Annie Proulx. Es war sehr schön von der Verbundenheit der Menschen zum Land und ihrer Gemeinschaft zu lesen.
Leider konnte mich die Geschichte jedoch nicht gänzlich fesseln, auch wenn es noch zu einer sehr dramatischen Situation kam. Die Entwicklung des Kernplots war recht absehbar.

Ein sehr ruhig erzähltes Buch über das Leben auf dem Land. Es geht um Freundschaft
und Familienbande, Schicksalsschläge, Zweifel und Glauben.

Wer sich für das Thema Beten zur Heilung interessiert, dem empfehle ich “When the Body Says No” von Gabor Mate. Der Mediziner schreibt darin über den Einfluss von Emotionen auf Krankheiten.
Außerdem empfehle ich “Die Seele will frei sein” von Michael A.Singer, wenn man Interesse daran hat, die Geschichten von Göttern hinter sich zu lassen.
Und wer “Schiffsmeldungen” von Annie Proulx noch nicht kennt, sollte den Roman unbedingt lesen.

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Das Ehepaar Lyle und Peg Hovde leben in Wisconsin und freuen sich riesig über die Entscheidung ihrer Adoptivtochter Shiloh, mit ihrem kleinen 5-jährigen Sohn Isaac bei ihnen einzuziehen, nachdem der Kindsvater sie verlassen hat. Lyle und Peg mussten schon einen schweren Schicksalsschlag durch den frühen Tod ihres Sohnes durchleben, nun soll wieder Leben im Haus einkehren. Als sie erkennen, dass Shiloh sich einer radikalen Sektengemeinschaft angeschlossen hat, die auch Einfluss auf Isaacs Leben nimmt, versuchen sie, Shiloh ins Gewissen zu reden. Doch diese blockt alle Einwände ab und distanziert sich immer mehr von ihren Eltern. Ihr Verhältnis zum Sektenpastor Steven macht die Lage nur noch schlimmer, zumal die Sekte den kleinen Isaac dazu benutzt, als Heilsbringer zu fungieren. Als Isaac während einer Reise von Shiloh bei seinen Großeltern wohnt und krank wird und ins Krankenhaus muss, eskaliert die Lage zwischen Lyle, Peg und Shiloh…
Nickolas Butler hat mit „Ein wenig Glaube“ nach seinen beiden hervorragenden Büchern „Shot Gun Love Songs“ und „Die Herzen der Männer“ wieder einen tiefgründigen, intensiven und sehr emotionalen Roman vorgelegt, der dem Leser ans Herz geht und vor allem nachdenklich stimmt, wie er selbst in solch einer Situation handeln würde. Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft, gefühlvoll und vor allem berührend. Butler weiß, wie er mit wenigen Worten die Lage so umreißen kann, um den Leser nicht an der gefühlsmäßigen Zerrissenheit der Großeltern teilhaben zu lassen, sondern er zeigt auch die gefährlichen Methoden von Sekten und deren extremen Einfluss auf das Leben von Menschen auf. Es geht aber auch um die Frage, was ist falsch und was ist richtig. Wie weit darf man sich in das Leben anderer einmischen, egal, wie nahe diese einem stehen und ist ein Eingriff richtig, nur weil diese Person an etwas anderes glaubt als man selbst. Darf man anderen seine eigene Meinung aufzwingen und sie bevormunden, wenn es um Glaubensfragen geht? Butler hat seine Geschichte in Anlehnung eines tatsächlichen Falles aus dem Jahr 2008 geschrieben und verdeutlicht in eindringlichen Worten die Gratwanderung zwischen gefährlicher Ideologie und den Wunsch, geliebte Menschen vielleicht auch vor sich selbst zu beschützen. Das Buch beleuchtet beide Seiten sehr anschaulich, fesselt den Leser, dessen Gehirn anhand der Geschichte und der verzwickten Lage regelrecht raucht, während er sich Gedanken macht, wie man hier eine für alle Beteiligten praktikable Lösung finden könnte, um die unüberwindbar scheinenden Gräben zwischen den Personen wieder zu schließen.
Seinen Charakteren hat Butler mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht und ihnen durch persönliche Eigenschaften Individualität und Authentizität verliehen. Der Leser darf in die Familie Hovde einziehen und sich in einige von ihnen hineinversetzen, ihren Zwiespalt sowie ihre Hilflosigkeit nachvollziehen. Lyle und Peg sind freundliche, warmherzige Menschen, die ihre Tochter und ihren Enkel sehr lieben und sich verständlicherweise große Sorgen machen. Lyle ist rücksichtsvoll und wägt viel ab, um den richtigen Ton zu treffen. Seine Gedankenkarussell ist gut nachvollziehbar und macht ihn sehr sympathisch, denn er macht es sich nicht leicht und geht auch mit sich selbst ins Gericht. Shiloh ist eine bockige und verblendete Frau, die sich nichts sagen lässt und völlig blind ihr Kind für Scharlatanerie zur Verfügung stellt. Isaac ist ein fröhlicher kleiner Kerl, der anderen Freude bereitet und nicht versteht, welches Schicksal seine Mutter ihm mit ihren Entscheidungen zugedacht hat. Pastor Steven besitzt Charisma und eine gewisse Anziehungskraft, er weiß die Menschen zu manipulieren und für seine Zwecke zu missbrauchen. Dabei ist er kalt wie ein toter Fisch.
Mit „Ein wenig Glaube“ kann Butler erneut sein außergewöhnliches Erzähltalent beweisen. Er lässt den Leser eine Achterbahn der Gefühle durchleben, während er zu Gast bei den Hovdes ist und sich einmal mehr fragt, wie er selbst mit dieser schwierigen Situation umgehen würde. Sehr aussagekräftig und wunderbar erzählt, ist hier die absolute Leseempfehlung mehr als verdient!

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Lyle und seine Familie leben in einer ländlichen Gegend in der Mitte des US-Bundesstaates Wisconsin. Obwohl mit über sechzig eigentlich schon im Ruhestand arbeitet Lyle noch auf einer Apfelplantage. Gerne nimmt er seinen Enkel mit zu den Apfelbäumen. Im Frühjahr, wenn die Apfelblüte beginnt ist es die schönste Zeit. Doch Lyle sorgt sich, wie lange es noch so bleiben wird, denn Shiloh scheint sich einer Gemeinde angeschlossen zu haben, die ihre Mitglieder den Familien entfremdet. Sieht sie denn nicht, dass der Prediger nicht nur Gutes im Schilde führt. Doch Shiloh ist erwachsen und sie ist die geliebte Tochter, die von ihm und Peg so behütet wurde. Dieses Buch regt zum Nachdenken an und es regt auch auf. Lyle selbst hat viel von seinem Glauben verloren als sein Sohn gestorben ist. Es ist ihm unverständlich, wie sich Shiloh dieser ominösen Gemeinde in den Rachen werfen kann.

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Nickolas Butlers aktueller Roman „Ein wenig Glaube“ widmet sich einem schwierigen Thema. Wieviel Glaube braucht der Mensch? Was macht den Glauben eigentlich aus, wo sind seine Grenzen? Butler lotet diese Fragen auf sehr sensible Weise aus anhand einer besonderen und teils schmerzlichen Familiengeschichte im ländlichen Wisconsin.
Der 65-jährige Lyle Hovde führt mit seiner Frau Peg ein geruhsames Leben und eine harmonische Ehe. Lyle ist der Natur sehr verbunden und strahlt eine große Ruhe aber auch Offenheit aus. Seine Ehe mit Peg wurde auf eine große Probe gestellt, als sie den Tod ihres nur wenige Monate alten Sohnes verkraften mussten. Lyle hat zu dieser Zeit seinen Glauben an Gott verloren, ist seiner Frau zuliebe jedoch der örtlichen Kirchengemeinde treu geblieben und und findet Frieden in dem sonntäglichen Ritual des Kirchenbesuchs. Lyle ist glücklich, als ihre Tochter Shiloh nach einer Zeit der Entfremdung mit ihrem 5-jährigen Sohn Isaac nach Hause zurück kehrt. Die Idylle bekommt jedoch einen Riss, als Peg und Lyle erkennen, dass Shiloh zunehmend unter den Einfluss einer religiösen Sekte und ihres charismatischen Anführers und Pastors Steven gerät, den Lyle schnell als Scharlatan entlarvt.
Peg und Lyle sind besorgt, als Steven Shiloh davon überzeugt, dass Isaac ein Glaubensheiler sei und er den Jungen benutzt, um neue Gemeindemitglieder anzuziehen und Spenden für die Kirche einzutreiben. Dennoch versucht Lyle zunächst die Situation zu akzeptieren, um seine Tochter nicht wieder zu verlieren, doch dann eskaliert die Lage und Lyle sieht sich zum hHandeln gezwungen.
Obwohl der Roman in einem leichten Ton erzählt wird, wiegt das Thema umso schwerer. Lyle ist die Schlüsselfigur, er setzt sich bewusst mit seinem Glauben und dem seiner Mitmenschen auseinander. In dem Maße, in dem er seinen eigenen Glauben infrage stellt und in Grenzsituationen gerät, beginnt man auch als Leser über diese Fragen nachzudenken und seine eigene Position zu reflektieren.
Schon in anderen seiner Romane hat mich Nickolas Butlers Stil begeistert, in einfache Worte und Geschichten derart viel Gewicht zu legen. Viele Szenen wirken intensiv nach, die Mischung aus bodenständigen Charakteren und philosophisch anmutenden Fragen machen den Charme und die Kraft der Geschichte aus, das ist eine Erzählkunst, die mich begeistert und gleichzeitig sehr nachdenklich stimmt.

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Der 65jährige Lyle und seine Frau, Peg, lieben ihren Enkelsohn, Isaak, über alles. Sie verbringen so viel Zeit mit ihm, wie sie können. Nichts ist ihnen zu viel, wenn es um diesen geliebten Jungen geht. Ihre Tochter Shiloh, die alleinerziehende Mutter des 5jährigen Jungen, lebt seit einiger Zeit wieder Zuhause. Aber sie entfremdet sich immer mehr von ihren Eltern, da eine Glaubensgemeinschaft eine große Rolle in ihrem Leben spielt.

Der charismatische Leiter dieser Gemeinde ist davon überzeugt, dass der kleine Isaak über heilende Kräfte verfügt. Er zieht Mutter und Kind immer mehr in seinen Bann. Lyle und Peg sehen machtlos zu. Sie haben Angst Tochter und Enkelkind ganz zu verlieren, wenn sie sich gegen die Glaubensgemeinschaft stellen. Aber dann spitzt sich die Lage zu, und Lyle muss sich entscheiden. Wenn er jetzt nicht eingreift, verliert er den geliebten Isaak vielleicht ganz.

Von der ersten Seiten an sind die Charaktere dieses Romans wie liebgewordene Freunde. Vor allem Lyle, der im Mittelpunkt dieses Buchs steht, ist ein großzügiger, geduldiger und liebevoller Ehemann, Vater, Großvater und Freund. Seine inneren Kämpfe werden anschaulich dargestellt, ebenso wie das, was ihm Freude macht und Kraft gibt.

In diesem Buch geht es um Familie und Freundschaft, um Glaube und Zweifel, um Krankheit und Heilung. Auch wenn Lyle die Praktiken in der sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft seiner Tochter kritisch sieht, sehnt er sich nach einem wenig Glauben. Seine Frau und ein guter Freund sind ihm dabei Vorbilder.

Die Verbindung zwischen Lyle und Peg, einem langjährigen Ehepaar, erwärmt das Herz. Auch wenn sie Differenzen haben, haben die schweren Zeiten in ihrem Leben sie zusammengeschweißt, nicht auseinandergebracht. Sie lieben und schätzen einander und bringen das oft zum Ausdruck.

Die Geschichte beruht auf eine tragische, wahre Begebenheit. Die Warnung ist deutlich: Glaube ist gut und wichtig, sollte aber nicht auf fanatische Weise andere schaden.

Fazit: Trotz des ernsten Themas macht es einfach Spaß diesen Roman zu lesen. Lyle, seine Familie und seine Freunde sind dem Leser bald so vertraut wie Menschen in der Nachbarschaft. Das Buch bietet keine Antwort auf die Frage nach dem richtigen Glauben, regt aber zum Nachdenken an. Das Ende ist etwas abrupt, trotzdem ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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Der schmale Grat

Zum Inhalt:
Lyle und Peg leben im ländlichen Wisconsin gemeinsam mit ihrer Adoptivtochter Shiloh und deren Sohn Isaac, einem fünfjährigen, aufgeweckten Sonnenschein. Obwohl Lyle nach dem Tod seines Babys vor vielen Jahrzehnten den Glauben an Gott verloren hat, geht er jeden Sonntag in die Kirche, weil man das auf dem Land eben so macht und weil Peg nach wie vor darauf besteht. Im Gegensatz dazu ist Shiloh tief gläubig und zieht den Kreis einer fundamentalistischen Kirche vor, - auch deshalb, weil sie sich in den Prediger Steven verliebt hat. Shiloh wendet sich von ihren Eltern ab und geht völlig in der Vereinigung auf, gemeinsam mit Isaac, der dadurch in große Gefahr gerät.

Mein Eindruck:
Durch die wahre Geschichte eines Mädchens inspiriert, welches durch unterlassene Hilfeleistung zu Tode kam, widmet sich Nickolas Butler in seinem Buch einer Familie, die durch Uneinigkeit in Glaubensfragen tief erschüttert wird. Dabei gefällt insbesondere, dass Butler, der sich trotz der Erzählung in der dritten Person an der Sicht seines Protagonisten Lyle orientiert, dem Antagonisten Steven einige positive und liebenswerte Aspekte gönnt.
Butler beschreibt hauptsächlich den zumeist beschwerlichen Alltag von Menschen, die im ländlichen Wisconsin leben, aber genauso intensiv lernt man die kleinen Freuden kennen, die sich durch die Natur und die Freundschaft immer wieder zeigen. Trotz einiger Dramatik wie die Krankheit eines engen Freundes und natürlich die Abwendung Shilohs, welche mit dem Entzug des geliebten Enkelsohnes einhergeht, ist das Leben ein beschaulicher Fluss.
Doch so sehr einen Butler einlullt, verliert er nie das Ziel aus den Augen, seine Leser aufzurütteln und vor den Gefahren zu warnen, die ein Glaube anrichten kann, der die Grenze zum Fanatismus überschreitet.

Mein Fazit:
Bringt zum Nachdenken, zum Lachen und manchmal auch zum Weinen

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Lyle und Peg Hovde sind überglücklich als ihre alleinerziehende Adoptivtochter Shiloh mit ihrem fünfjährigen Sohn Isaac nach Hause zurückkehrt. Besonders ihr Enkel wärmt ihr Grosselternherz. Bis Shilo sich einer radikalen Glaubensgemeinschaft anschliesst. Besonders Lyle beobachtet, wie sich Shilo und Isaac verändern. Shilo distanziert sich immer mehr von ihren Eltern und stösst damit Isaac in eine tödliche Spirale. Kann Lyle noch eingreifen?

Dieser Familienroman ist sehr realistisch und menschlich geschrieben. Die Erzählung aus Sicht des Grossvaters Lyle ist sehr berührend und emotional. Wie ist es, wenn man im letzten Lebensabschnitt mit neuen Ansichten und Werten konfrontiert wird? Kann man den Glauben eines anderen bedingungslos akzeptieren, wenn man selbst auf der Suche nach ihm ist? Besonders die Bodenständigkeit von Lyle und Peg und ihre Liebe zueinander, aber auch gegenüber Shilo und Isaac haben mich richtig am Herzen gepackt. Definitiv 5 Sterne wert.

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In "Ein wenig Glaube" treffen wir auf Lyle und Peg Hovde, die zusammen mit ihrer Tochter Shiloh und deren Sohn Isaac im ländlichen Wisconsin leben. Shiloh hat sich aber einer religiösen Sekte angeschlossen, deren Glaubensrichtung und -auslebung schon bald das Familienleben der Hovdes auf tragische Weise verändern wird.
Wie schon in seinen früheren Roman schafft es Nickolas Butler auch in "Ein wenig Glaube" mit klarer und ruhiger Sprache ein spannendes Buch zu schreiben. Religion ist generell eher ein heikles Thema, dennoch lässt er der Glaubensfreiheit genügend Raum und schafft es sensibel und einfühlsam mit dem Thema Religion umzugehen.
Der Roman lässt mich nachdenklich zurück und ich würde dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Zwischen Glaube und Fanatismus

"Dass sich eine Gruppe mutiger, hochherziger Individuen zusammenfindet und entscheidet, gemeinsam die Stimme zu erheben, um die Stille zu vertreiben, um einen ansonsten leeren Raum mit Kunst und Klang zu füllen... Wie wunderschön das doch war."

Lyle ist fünfundsechzig, er lebt mit seiner Frau Peg zusammen in einem kleinen Dorf im mittleren Westen, wo die Zeit still zu stehen scheint. Seine größte Freude ist der fünfjährige Enkelsohn Isaac. Doch seine Tochter Shiloh, die Mutter des Jungen, gerät immer mehr in die Fänge ihrer Kirche, dessen Pastor ihr einredet, die Großeltern seien nicht gläubig genug und deshalb schlecht für das Kind. Und so droht Shiloh, sie von Isaac fernzuhalten...

Butler ist hier ein wahnsinnig ruhiger, langsamer, sehr poetischer Roman gelungen. Auf den einzelnen Seiten passiert wenig, aber er beschreibt es mit so schönen Worten, dass ich das Lesen einfach genießen konnte. Es geht um Liebe, Freundschaft und den Glauben. Ab wann ist Glaube Fanatismus? Das Ende bleibt offen, was ich irgendwie schade fand, ich hätte mir eine klare Handlung gewünscht. Trotzdem ein wunderschönes, langsames Leseerlebnis, das zum Nachdenken anregt.

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"Ein wenig Glaube" ist eine Hommage an das Landleben in den USA, an den Zusammenhalt unter wahren Freunden, die Liebe eines Großvaters zu seinem Enkel und darüber, was das Leben wirklich ausmacht. Ich habe das Lesen sehr genossen. Das Thema Religion und auch das Thema Tod sind mitunter keine einfachen, aber der angenehme und begeisternde Schreibstil des Autors hilft dabei, auch die etwas weniger leicht zu lesenden Szenen zu überstehen und die Hoffnung nicht zu verlieren. Besonders ist, dass die Geschichte von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde. Dadurch wirkt das Buch noch viel intensiver nach. Ich habe es sehr gern gelesen und werde weitere Veröffentlichungen des Autors im Auge behalten.

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Lyle liebt seine Tochter Shiloh und seinen Enkel sehr. Der kleine Isaac unternimmt gerne etwas mit seinem Opa, egal, ob er mit ihm im Garten Limonade trinkt, oder ihn zu seiner Arbeit auf der Obstplantage begleitet. Doch Shiloh entfremdet sich immer mehr von ihrer Familie, findet einen neuen Lebensmittelpunkt in einer zweifelhaften Kirche. Sie entgleitet ihren Eltern, will mit dem Enkel schließlich ausziehen; und bringt diesen dadurch in Gefahr. Peg und Lyle stehen dem machtlos gegenüber.
Nickolas Butler hat sich von dem traurigen Fall der kleinen Madeline Kara Neumann zu diesem Roman inspirieren lassen und zeigt auf erschreckende Weise, wohin der (Irr-)glaube Menschen führen kann. „Ein wenig Glaube“ ist ein Roman der ganzen leisen Töne, dafür umso eindringlicher. Lyles Ohnmacht, seine Angst und Zweifel wirken sehr intensiv im Leser nach. Er scheint in einer ausweglosen Situation zu sein, einerseits will er Isaac helfen, andererseits verprellt er seine Tochter erst recht mit Kritik an ihrer Kirche. Eine Zwickmühle, aus der man nicht so leicht herauskommt. Butler beleuchtet die Situation aus allen Richtungen, nimmt sich Zeit, diese solide aufzubauen. Er geht mit dem Thema Glaube sehr feinfühlig um, verurteilt nicht, lässt dem Leser viel Zeit zum Nachdenken. Ich mochte seinen Erzählstil sehr, er ist gefühlvoll, aber nicht gefühlsduselig. Insgesamt kann ich den Roman nur jedem empfehlen, der sich auf ruhige, aber gehaltvolle Geschichten einlassen mag.

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Lyle liebt die gemeinsame Zeit mit seinem Enkel Isaac. Seitdem seine Tochter Shiloh mit Isaac wieder zuhause wohnen, sind Lyle und seine Frau Peg glücklich.
Nachdem Shiloh eine Anstellung in ihrer Kirchengemeinde findet, sich mit dem Prediger verlobt, zieht sie mit Isaac aus.
Hilflos müssen Lyle und Peg zusehen, wie die Diabetes von Isaac nicht behandelt wird. Schlimmer noch, für die schlechte Verfassung wird Lyle vorgehalten er sei der Auslöser, da er nicht an Gott glaubt.
Dann greift Lyle ein.

Sehr schön geschrieben!
Immer wieder mit Rückblenden auf Lyles Leben.
Der Schluss ist klasse.
Sehr gerne empfohlen

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Von der Beschaulichkeit des Landlebens

In dem Roman „Ein wenig Glaube“ möchte der Autor das fatale Glaubensleben mancher pseudo-christlicher Gemeinschaften problematisieren, bei denen Angehörige nicht zum Arzt gebracht werden, wenn sie ernstlich erkrankt sind, sondern „gesundgebetet“ werden. Im kurzen Nachwort „Anmerkung des Verfassers“ bezieht sich der Autor auf den Fall der elfjährigen Madeline Kara Neumann in den USA, die Diabetes Typ 2 hatte, aber aus Glaubensgründen nicht behandelt wurde und starb. Die Dunkelziffer ähnlich gelagerter Fälle wird hoch sein, schätzt man.

Lyle und Peg sorgen sich um ihren Enkel Isaac. Zu ihrer Tochter Shiloh haben sie eher ein unentspanntes Verhältnis. Sie lieben sie, aber Liebe allein genügt nicht immer. Shiloh findet keine Erfüllung in der Art beschaulichen Landlebens, in dem das Ehepaar aufgeht. Lyle dagegen liebt dieses Leben, die Arbeit auf der Obstplantage eines Freundes, die bierseligen Abende mit seinem Freund Hoot, die Sonntage in der antiquierten Kirchengemeinde mit immer denselben Personen und Liedern. Es ist eine Kirchengemeinde, in die man nicht geht, weil man an Gott glaubt, sondern weil man das eben so tut. Lyle und seine Frau lieben diesen ganzen geregelten Zyklus der Jahreszeiten und den Rhythmus ihres gemächlichen Lebens.

Der Autor bildet in seinem Roman ein positives und sehr beschauliches, sogar betuliches Bild vom Landleben ab. Die Beschaulichkeit dieses Lebens hat der Autor wirklich wunderbar eingefangen. Seine Schönheit, seinen Ablauf, die Genügsamkeit und innere Zufriedenheit, die man im Genuß desselben erlangen kann, aber eben auch seine Begrenzungen. Es ist ja nicht so, dass man sich nicht auch auf dem Land die Sinnfrage stellen könnte. Kann man. Antworten, findet Lyle, gibt es aber keine. Damit muss man sich abfinden. Das tut Shilo aber nicht. Sie will mehr.

Was den Konflikt angeht, zwischen dem konservativen Glaubensleben der Eheleute in ihrer ältlichen Gemeinde und dem ungestümeren und fordernderen Glaubensleben ihrer Tochter und deren Gemeinschaft, ist mir der Autor in seiner Darstellung oft zu plakativ. Da ist die Gemeinschaft schon deshalb der Sekte verdächtig, weil sie eine Band haben und ihre Sessel plüschrot sind, weil die Tagungsstätte ein altes Kino ist. Da sehe ich einen Seitenhieb auf die Evangelikalen, die oft in dieser Weise organisiert sind, z.B. das Babylon in Berlin, aber auch anderswo. Deren Pastoren und Verantwortliche und auch diejenigen von anderen Denominationen sind jedoch nicht deswegen schon Lumpen. Überhaupt sind die einen gut und die anderen böse in Butlers Roman. Er macht es sich ganz schön einfach! Solche Schwarzweißmalerei mag ich überhaupt nicht.

Einig sind wir uns selbstverständlich darin, dass es mehr als verwerflich ist, seinen Glauben an whatsoever über das Kindeswohl oder Angehörigenwohl zu stellen.

„Ein wenig Glaube“ ist vor allem ein wunderschöner Lobgesang auf das Land- und Familienleben einfacher Leute. Die Beschaulichkeit des Landlebens steht absolut im Vordergrund und ergibt uneingeschränktes Lesevergnügen. Allmählich werden dann auch ernste Themen angeschnitten, doch kratzt der Roman dabei nur an der Oberfläche und verwendet viele plakative Elemente, deshalb mein

Fazit: Das ist mir olls a bisserl zu easy.



Kategorie: Gute Unterhaltung
Verlag. Klett-Cotta, 2020

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Lyle und Peg sind überglücklich. Ihre Adoptivtochter Shilo ist mit ihrem Sohn Isaac zu ihnen zurückgekehrt. Sie geniessen ihr Enkelkind in vollen Zügen. Allerdings liegt ein grosser Schatten über ihrem Glück. Shilo hat sich einer Glaubensgemeinschaft angeschlossen. Besonders Lyle macht sich grosse Sorgen um seinen Enkelsohn, als Shilo die Lebenspartnerin des Predigers wird. Isaac gerät in immer mehr in dessen Fänge. Isaac soll die Gabe haben, Menschen zu heilen. Als er in Obhut seiner Grosseltern ins Krankenhaus eingeliefert, verwehrt Shilo Lyle jeglichen Kontakt zu seinem Enkel.

Inspiriert wurde Nickolas Butler durch einen Vorfall im Jahre 2008, in dem ein Mädchen gestorben ist, weil die Eltern dem Kind ärztliche Hilfe verwehrten und stattdessen um dessen Gesundung beteten. Butler greift dieses Thema feinfühlig und eindringlich auf und was mir besonders gefällt nicht wertend. Aber dennoch ist seine Botschaft glasklar.

Ich bin in Lyles Kosmos abgetaucht. Ehrlicherweise war ich ab und zu froh, wenn es um die Arbeit auf der Obstplantage ging, seine Pflege seines totkranken Freundes oder Gespräche mit seinem Schulfreund und Pastor ging. Denn seine Verzweiflung und Sorgen konnte ich physisch spüren – ich bin quasi in seine Rolle geschlüpft. Ich habe das letzte Drittel am Stück gelesen und mit ihm gelitten. Ich konnte einfach aufhören lesen, wollte wissen, ob Lyle und Peg Isaac helfen können.
Wem „Shotgung Lovesongs“ gefiel, wird auch diesen Roman gerne lesen.

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Lyle Hovde und seine Frau Peg leben auf dem Land in Minnesota. In dem Roman erzählt der Schriftsteller wie die beiden Eltern wurden und Großeltern, wie wichtig der Glaube ist. Wir erfahren aber auch wie der Glaube eine falsche Macht über die Menschen ausüben kann.
Hilflos müssen Lyle und Peg zusehen wie der neue Freund der Tochter, ein charismatischer Priester ihren Enkelsohn manipuliert.
Sehr gut gefallen haben mir die Fragen zum Glauben.
Hoot der langjährige Freund Lyles hat Krebs und erforscht sein Gewissen, Isaac der Enkel stellt ebenfalls Fragen zu Gott.
Sehr schön beschrieben ist die Verbundenheit der Menschen zum Land und ihrer Gemeinde.
Traurig und fesselnd hat mich das Leseerlebnis gepackt.
Ich bin sehr gläubig versuche aber den Blick für die Realität nicht zu verlieren.
Fazit. Ein wunderschönes Buch für alle die sich mit dem Thema Glaube auseinander setzen wollen.

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Wenn der Glaube zu mächtig wird - Eine bewegende Familiengeschichte

Die Eheleute Lyle und Peg Hovde führen ein beschauliches Leben im ländlichen Wisconsin. Einst verloren sie ihren einjährigen Sohn und mit ihm verschwand auch Lyles Glaube an Gott. Mit der Adoption ihrer Tochter Shiloh kehrt das Glück zurück und als diese irgendwann mit ihrem fünfjährigen Sohn Isaac zurück ins elterliche Haus zieht, genießen Lyle und Peg das Zusammensein mit Tochter und Enkel. Doch Shiloh hat sich einer radikalen Glaubensgemeinschaft angeschlossen, verliebt sich in den Pastor und entfremdet sich Stück für Stück von ihren Eltern. Besonders die Beziehung zu Lyle, der Entwicklung mit Sorge sieht, wird immer schwieriger. Doch als das Glaubensdogma der Sekte Isaacs Sicherheit bedroht, muss Lyle eine folgenschwere Entscheidung treffen…

Meine Meinung:

Nickolas Butler hat mich seinerzeit mit seinem Roman „Die Herzen der Männer“ durch seine wunderbare Erzählweise beeindruckt, auch wenn mich die Story damals nicht absolut überzeugen konnte. In seinem neuen Roman „Ein wenig Glaube“ widmet er sich mit feiner Sprache und großem Einfühlungsvermögen einem sensiblen Thema. Wie weit darf Glaube gehen, wie viel Macht gewährt man seiner Religion und wann muss man Menschen vor ihrem Glauben beschützen? Butler erzählt eine bewegende und eindringliche Familiengeschichte, die zum Teil auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 2008 beruht.

Langsam und behutsam beginnt Nickolas Butler seine Geschichte, erzählt vom Leben im beschaulichen Wisconsin, von dem Ehepaar Lyle und Peg, die mit ihrem bescheidenen Dasein zufrieden und glücklich sind und sich an ihrem Enkel Isaac erfreuen. Besonders Lyle genießt das Zusammensein mit dem fünfjährigen Jungen, die beiden sind ein eingeschworenes Team und oft zusammen unterwegs. Düstere Wolken ziehen auf, als Shiloh, die Adoptivtochter von Lyle und Peg sich immer mehr in ihrer Glaubensgemeinschaft verliert, sich von ihren Eltern, besonders von ihrem Vater, entfremdet und Issac für die Zwecke der Gemeinde instrumentalisiert wird.

Der Autor hat eine unvergleichliche, ruhige aber wunderschöne Erzählweise. Seine Worte sind ausdrucksstark und sensibel gewählt und führen doch vor Augen, was sich in der Familie Hovde für ein Drama abspielt. Man kann die Verzweiflung zwischen den Zeilen spüren, aber auch die Liebe, die allgegenwärtig ist, auch wenn es schwierig ist, sie zu zeigen. Eingerahmt wird die Story von idyllischen und atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen, die so authentisch sind, dass man meint vor Ort zu sein. Doch hin und wieder verliert er sich in seinen detailreichen Beschreibungen, so dass es durchaus auch langatmige, etwas ermüdende Passagen gibt.

Hervorragend gelungen sind meiner Meinung nach die Zeichnungen und die Intensität der Figuren. Ihre Gefühle, ihr Handeln, ihre Persönlichkeit, alles wirkt authentisch, lebensnah und charismatisch. Nicht immer sind die Handlungen und Entscheidungen nachvollziehbar, vor allem bei Shiloh ist es mir extrem schwergefallen, mich auf den Charakter der Figur einzulassen. Am liebsten würde man sie schütteln und sie dem Sog, den die Glaubensgemeinschaft auf sie ausübt, entziehen.

Mein Fazit:

Ein sehr schön erzählter, eindringlicher und bewegender Roman über Familie, Liebe und darüber was passiert, wenn der Glaube das Leben mit all seinen Facetten und Entscheidungen auf gefährliche Weise übernimmt und man sich darin verliert. Ein lesenswertes Buch, das nachdenklich stimmt.

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"Ein wenig Glaube" von Nicholas Butler erzählt eine sowohl wunderbare als auch grausame Familiengeschichte.
Einfühlsame Großeltern, die sich rührend um ihren Enkel kümmern und ihre unterstützen wo sie nur können.
Diese gerät in die Fänge einer Glaubensgemeinschaft und entzieht den Enkel den Großeltern. Alles, auch das Leben des Jungen steht auf dem Spiel. Es geht um die existenziellen Fragen: wie wichtig ist Glaube? Braucht der Mensch den Glauben? Wie weit darf Glaube gehen?
Was darf Familie?
Für mich das bisher beste Buch Nicolas Butlers.

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Ich bin sehr beeindruckt von diesem traurig und zugleich sehr schönen Roman, der Facetten des Thema Glaubens sehr differenziert darstellt und mich mit seiner bildgewaltigen Sprache und mit seiner starken Hauptfigur in Bann gezogen hat.

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Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist toll geschrieben und schafft es, seine Leser direkt von Anfang an in die Geschichte hinein zuziehen.

Alle Charaktere der Geschichte sind sehr gut gezeichnet, man bekommt eine genaue Vorstellung von ihnen und es wächst schnell eine emotionale Bindung zwischen Leser und Protagonisten.

Es geht in diesem Buch um einen älteren Mann, Lyle. Er ist verheiratet mit Peg, hat eine Erwachsene Tochter, einen Enkelsohn und Freunde.
Eines Tages gerät seine Tochter in so etwas wie eine Sekte, und das verändert nicht nur ihr Leben drastisch.
Lyle ist gezwungen, sich mit seinem Leben, seiner Vergangenheit und auch seinem eigenen Glauben auseinandersetzen, während er versucht, mit dem neuen Leben seiner Tochter zurechtzukommen. Doch dann passiert etwas schlimmes...

Ich fand das Buch sehr berührend und war erschrocken, als ich gelesen habe, wie viele solcher Geschichten wirklich passieren. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen!

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Sehr interessante Geschichte mit guten Charakteren. Spannend, erschreckend und unfassbar realistisch. Man konnte wirklich mit dem Vater mitfühlen und den Wandel der Tochter, so unscheinbar er zu Beginn auch war, miterleben.

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Nickolas Butler - Ein wenig Glaube

"ich bin dein Freund Lyle. Dafür zu sorgen, dass du dich besser fühlst, gehört nicht zu meinem Jobprofil. Ich bin dazu da, dir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen"

Ein Buch über eine Sekte, da bin ich sofort dabei. Ein Thema was mich schon sehr lange interessiert!
Das Buch war sehr angenehm zu lesen. Der Erzählstil ist ruhig und klar. Aus der Sicht von Lyle erfährt der Leser von seinen Erinnerungen, aber auch über sein alltägliches Leben und seine Gedanken, was ich sehr spannend und interessant fand. An manchen Stellen hat mir bisschen der Spannungsbogen gefehlt, aber das war auch nicht soo schlimm, weil man durch den ruhigen Erzählstil einfach trotzdem sehr schnell weitergelesen hat. Der Roman hat mich sehr berührt und an manchen Stellen hatte ich wirklich Gänsehaut.
Der Autor gehört ab jetzt auf meine To Read Liste.

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Ein so schönes Buch. Eine Familiengeschichte, in der Fanatismus und Hörigkeit großen Schaden anrichten und Menschen zerstören. Sehr kurzweilig und unterhaltsam und manchmal auch traurig. Lesen!

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Versetzt der Glaube wirklich Berge?

Lyle und Peg, ein älteres Ehepaar, sind erfreut, als ihre Tochter Shiloh zusammen mit deren Sohn Isaac erneut bei ihnen einziehen. Shiloh geht in die nächst gelegenen Stadt arbeiten und bald einmal merken Lyle und Peg, dass sich ihre Tochter verändert. Sie entfernt sich all mehr von ihren Eltern und auch Isaac wird dem Einfluss der Gosseltern entzogen. Ist die Kirche in der Shiloh Mitglied ist, Schuld daran?

Meine Meinung:

Ein sehr spannendes Thema das erst nach etwa einem Drittel des Buches zur Sprache kommt. Ab dann wäre eigentlich ein super spannendes Buch zu erwarten gewesen. Leider ist der Schreibstil so weit schweifend und ausführlich, dass die Spannung immer wieder abflaute. Die Handlungen und Personen werden sehr detailliert beschrieben. Das Ende bleibt offen, was ich gar nicht so schlecht finde. Das Nachwort ist passend zur Geschichte damit sich jeder Leser selber ein eigenes Bild zu dieser Thematik machen kann.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen aufgefallen.

4 Sterne für diese sehr gute Geschichte und eine Kaufempfehlung für alle Leser, nicht nur für solche, die sich mit dieser Thematik befassen.

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Das dritte Buch, dass ich von Nickolas Butler gelesen habe. Alle haben mir sehr gut gefallen. Dieser Autor kann sich sehr gut in seine Figuren einfühlen. Man leidet mit ihnen und lacht und liebt mit ihnen.

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Ein wenig Glaube beginnt ganz still mit der Schilderung mitten aus dem Leben in einer ganz normalen ländlichen Kleinstadt in Wisconsin, dem Ehepaar Lyle und Peg in ihren "goldenen Jahren", ihrem Enkel Isaac, und dann ist da noch Hoot, der etwas skurille Nachbar und Freund von Lyle. Das Leben ist einfach, geprägt von Alltag, Routine, weiten Landschaften... und Eiscreme für Isaac. Unruhe kommt in die harmonische Szenerie als Shiloh, die Adoptiv-Tochter der Hovdes und Isaacs Mom, immer stärker Anzeichen von religiösem Fanatismus aufweist. Lyle, der seit dem Tod seinen Sohnes mit seinem eigenen Glauben hadert, muss bald um das Leben seines Enkel kämpfen.

Butler schafft ein sehr emotionales Familien-/Generationsdrama, das über ein Kalenderjahr mit wechselnden Jahreszeiten angelegt ist. Wie die Jahreszeiten verändern sich auch die Familienmitglieder und ihr Verhältnis untereinander.

Der Roman ist ungeheuer kraftvoll und aufwühlend, auch (oder gerade) wegen der eher ruhigen Erzählweise und ohne Schwarz-Weiß Malerei, dafür aber mit viel Empathie. Für mich war es wahrscheinlich deswegen noch etwas eindrucksvoller, weil ich mein Auslandsstudienjahr in LaCrosse verbringen durfte, mir also einiges aus dem Roman bekannt vorkam. Insgesamt ist das Thema von unreflektiertem, blinden Glauben für mich sehr interessant und mitreißend transportiert worden. Wahrscheinlich treibt es LeserInnen die Wutröte ins Gesicht, im Mindestfall regt es zum Nachdenken an, wie weit man im Namen des Glaubens gehen darf. Ein toller Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen werde.

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Seit dem ersten Buch, das ich von Nickolas Butler gelesen habe, bin ich Fan seiner Werke.
So auch dieses Mal. Ein ernstes Thema, aber mit einer unglaublichen Leichtigkeit umgesetzt, dabei aber dennoch intensiv und voller eindringlicher Atmosphäre!

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Nickolas Butler kann wirklich gut und sehr berührend schreiben. Dieser Blick auf das Empfinden eines Großvaters gelingt ihm richtig gut/ausnehmend gut. Ein Großvater, der zusehen muss, wie seine Tochter und sein Enkel in die Fänge von Glaubensfanatikern geraten. Ein empathischer und berührender Blick. Wobei die Charaktere des Großvaters Lyle und seines Freundes Hoot die am deutlichsten heraus gearbeiteten sind. Eine gut gemachte Geschichte. Ja. Definitiv. Aber es hätte mich sehr gefreut, wenn die gesamte Familie so heraus gearbeitet gewesen wäre. Besonders interessiert hätte mich hier der Charakter der Shiloh. der Tochter von Lyle. Der Hauptaspekt des Buches soll der Blick der Angehörigen oder des Umfelds sein, dass zuschaut/zuschauen muss. Ja. Klar. Runder wäre es aber in meinen Augen gewesen, wenn auch die Mutter des Jungen besser ausgeleuchtet gewesen wäre. Ist der Junge doch die Hauptfigur in dieser Handlung. Mutter Shiloh und ihr Sohn Isaak geraten in die Fänge von Steven, dem charismatischen Leiter der Glaubensgemeinschaft des Bundes der Flusstäler. Steven bemerkt schnell seine Wirkung auf Shiloh und benutzt diese, um an den Sohn Isaak zu gelangen. Steven steht einer Glaubensgemeinschaft vor, die Heilen durch Handauflegen als einen Anziehungspunkt für zahlungskräftige Gläubige benutzt und Isaak soll der neue Handaufleger werden. Denn Kinder ziehen magisch an und kindliche Heiler noch viel mehr. Die Rolle des kranken Freundes Hoot gewinnt auch dadurch noch an Bedeutung und zeigt noch weitere Blickwinkel. Lyle und Peg Hovde versuchen alles um die Bindung zu ihrer Tochter nicht zu verlieren und alles mündet schließlich in einem entscheidenden Finale.


Die Anmerkung des Verfassers am Ende berührt noch einmal sehr, denn es ist zwar ein Roman, aber wir alle wissen, dass es solche Menschenfänger wirklich gibt. Wir alle hoffen, dass ihnen das Handwerk gelegt wird. Aber ich denke es wird immer Menschen geben, die ihnen aufsitzen, wie Shiloh und es wird auch immer Menschen geben, die kämpfen, wie Lyle.


Aber richtig angeknipst hat mich "Ein wenig Glaube" dann doch nicht. "Die Herzen der Männer" empfand ich etwas besser als "Ein wenig Glaube". 4 Sterne gibt es dennoch von mir.

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Nicholas Butler ist ein Naturtalent im Erzählen von Geschichten, die ziemlichen Tiefgang haben. Das erste Buch von ihm, das ich gelesen habe war schon sehr faszinierend ( Die Herzen der Männer). Und auch dieses ist sprachlich wieder großartig. Das Thema an sich ist schon nicht ohne, aber Nickolas Butler schafft es die Protagonisten so vielschichtig zu gestalten, dass es eine Freude ist....

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Zwischen Glaube und Vernunft bewegt sich diese ruhig erzählte Familiengeschichte direkt ins Herz. HIGHLIGHT

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Eine sehr emotionale und fesselnde Familiengeschichte, die trotz der vielen Nebenschauplätze und verschiedenen Handlungen immer gut lesbar bleibt. Genau die Sprache lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen und lässt ihn nicht mehr los.

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