Der rote Stier

Ein Fall für Nero Wolfe - Kriminalroman

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Erscheinungstermin 21.04.2018 | Archivierungsdatum 06.09.2018

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Zum Inhalt

Der Plan des Restaurantbesitzers Pratt ist grausam, aber werbewirksam: Er hat den berühmtesten Zuchtbullen der USA gekauft, um ihn seinen Gästen als Beefsteak zu servieren. Bevor Pratt sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann, wird ein Tierschützer tot in der Koppel gefunden. Der Verdacht fällt sofort auf den Stier. Doch Nero Wolfe ist überzeugt: Hier ist Mord im Spiel.   Nero Wolfe und Archie sind auf dem Weg zu einer Orchideenausstellung im ländlichen New York, als ihnen ein Reifen platzt. Unverletzt wollen sie vom nächsten Haus aus Hilfe rufen. Beim Überqueren der nahegelegenen Weide, sehen sie sich plötzlich einem roten Stier gegenüber, vor dem sie sich nur mit Mühe und Not in Sicherheit bringen können. Der Stier gehört Thomas Pratt, dem Besitzer einer Fast-Food- Kette, der ihn für phantastische 45.000 Dollar gekauft hat, um ihn zu Steaks zu verarbeiten. Doch dann wird auf der Koppel die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Und nur der exzentrische Privatermittler Nero Wolfe glaubt an die Unschuld des roten Stiers.  

Der Plan des Restaurantbesitzers Pratt ist grausam, aber werbewirksam: Er hat den berühmtesten Zuchtbullen der USA gekauft, um ihn seinen Gästen als Beefsteak zu servieren. Bevor Pratt sein Vorhaben...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608981124
PREIS 16,00 € (EUR)
SEITEN 352

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Auf dem Weg zu einer Orchideenausstellung geschieht ein Unglück, durch welches sich Nero Wolfe und Archie plötzlich Aug’ in Aug’ einem Stier gegenübersehen. Um die beiden aus der misslichen Lage zu befreien ist Fingerspitzengefühl notwendig, glücklicherweise naht Hilfe von außen. Das eigentliche Vorhaben gerät zwar nicht in Vergessenheit, rückt aber ein wenig in den Hintergrund als Nero Wolfe und Archie auf Thomas Pratt, den Besitzer des Stiers, treffen und erfahren, dass das teuer eingekaufte und berühmte Tier schon in wenigen Tagen verzehrt werden soll. Dann allerdings wird ein junger Mann tot auf der Weide gefunden, augenscheinlich aufgespießt von den Hörnern des roten Ungetüms…

Wer Nero Wolfe inzwischen ein wenig kennt, weiß um seine Aversion gegenüber unvorhergesehenen Ereignissen. Überhaupt schon das Haus zu verlassen und sich in ein Automobil zu setzen liegt eigentlich nicht in seiner Natur. Wie also muss eine solche Person empfinden, wenn nicht nur unerwartet ein Reifen platzt, sondern auch noch andere Planungen über Bord geworfen werden? Dennoch verhält Wolfe sich erstaunlicherweise weitestgehend professionell und ist sowieso schon bald voll und ganz in seinem detektivischen Element.

Auch der Leser glaubt keine Sekunde daran, dass sich auf der Weide ein Unfall zugetragen haben soll. Sicherlich kann man diese Erkenntnis an keinerlei Hinweisen festmachen, doch ist es mehr als ein Bauchgefühl, das deutlich macht, dass hier etwas faul sein muss. Die Gedankengänge der Hauptperson sowie die darauf folgenden Querverbindungen erscheinen im Nachhinein oft logisch, während der Lektüre fragt man sich dennoch häufig woher diese Theorien – die wohl mehr als nur reine Hirngespinste sind – kommen. Verblüfft muss man sich eingestehen, dass die eigene Spürnase nicht unbedingt immer ins Schwarze trifft.

Das Geschehen geht einen eher gemächlichen Gang, was den Autor jedoch nicht davon abhält Spannung zu erzeugen. Dies geschieht zumeist unterschwellig, so dass atmosphärische Veränderungen zwar spürbar, aber nicht unbedingt sofort greifbar sind. Innerhalb der ein oder anderen Passage gerät er zudem ins Schwadronieren, so dass man leicht abgelenkt wird ob der Ausführlichkeit mancher Situationen, die der eigentlichen Haupthandlung nicht zum Fortschritt gereichen. Hier gilt es unbedingt einen klaren Kopf zu behalten, um nicht ebenfalls abzuschweifen in Gefilde, die zwar interessant, aber aufklärungstechnisch nicht relevant sind.

Schon frühzeitig nach der doch recht überraschenden Auflösung ist der Leser gespannt welche weiteren Abenteuer auf Nero Wolfe und Archie warten.

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Seinen Orchideen zuliebe geht Nero Wolfe aus dem Haus. Er klammert sich verbissen an den Griffen fest, um die Fahrt zu einer Landwirtschaftsausstellung im New Yorker Hinterland heil zu überstehen. Das klappt nicht so ganz: Das Auto hat einen Reifenplatzer und Archie Goodwin setzt das Auto gegen einen Baum. Wie gut, dass eine Farm in der Nähe ist, wo man Hilfe holen kann.

Wolfe und Goodwin landen bei Thomas Pratt, dem wohlhabenden Besitzer einer New Yorker Restaurantkette. Jener hat gerade für satte 45.000 Dollar einen preisgekrönten Stier von einer Nachbarfarm erworben. Allerdings nicht, um auf der nächsten Ausstellung erneut Preise einzuheimsen. Der Stier soll in einer großen PR-Aktion für die Restaurantkette am Grillspieß enden.

Die Farmerwelt hinter New York City hat also einen äußerst unbeliebten Nachbarn unter den Ihren und es dauert nicht lange, bis der erste Tote im Zusammenhang mit diesem roten Stier namens “Hickory Ceasar Grindon” auftaucht. Wie könnte es anders sein, ist Wolfe das Geschehen herzlich egal, obwohl er von Beginn an weiß, dass er es mit einem geschickt eingefädelten Mord zu tun hat. Die Orchideen gehen vor ... bis sich der Vater des Opfers an Wolfe wendet und um Hilfe bittet.

Irgendwie windet sich Wolfe zwischen Orchideenausstellung und Ermittlung hin und her, besprüht regelmäßig die Pflanzen, damit sie keinen Schaden nehmen und stellt nebenher seine Fragen.

Nach den (in den bisher neu übersetzen TIteln) eingeflochtenen Beobachtungen zum amerikanischen Rassismus sowie der Konfrontation mit dem FBI (Es klingelte an der Tür) kümmert sich Stout hier um die Landwirtschaft. Speziell die Vieh- und Milchwirtschaft. Rein theoretisch würde es reichen, von den Farmen Milchprodukte und Fleisch zur Versorgung zu bekommen. Doch die Farmer machen aus der Tierhaltung eine riesige Show. Wer hat die schönste Kuh? Wer hat den schönsten Bullen?

Was Nero Wolfe bei seinen Orchideen treibt, können die Farmer schon lange. Kreuzungen ausprobieren, die Züchtungen anderer Farmer gering schätzen, Knospen zählen die einen, preisgekrönte Kälber die anderen. Um den Mörder zu finden, lässt sich Wolfe zwischenzeitlich vom Vorsitzenden des Züchterverbands aufzählen, was einen Bullen wie Hickory Ceasar Grindon so wertvoll macht: 22 Kategorien mit insgesamt 100 Punkten, für den Hals 3, die Hörner 1, Hüfte 2, Widerrist 3 und so weiter … Die Punkte taxieren den Wert und machen aus der Viehwirtschaft eine Kunst für sich, die weit über das nötige Maß hinausgeht. Nur so kann aus einem Stier ein Politikum werden, dass einen nationalen Aufstand gegen Pratt auslöst.

Wer genau hinguckt merkt auch, dass Stout seinen Wolfe in derselben Hinsicht vorführt (wenn auch nur auf einer Seite, die Viehzüchter ein ganzes Buch lang). Überhaupt: Wer lässt schon einen Sprühbehälter für die Orchideen nach eigenen Bauplänen anfertigen? Bereits leer zehn Pfund schwer, mit Elektromotor und Kompressionskammer? Wolfe ist mit seinen Orchideen nur deshalb nach Crowfield gefahren, um einem anderen Züchterkollegen eines auszuwischen. Beide züchten Weißlinge, der andere allerdings ist nicht bereits, Pflanzen zu tauschen. Also sollen die Klingen auf der Prämierung gekreuzt werden, Wolfe wohl wissend, dass er den Hauptpreis einfahren wird.

Die Behörden stellen sich im Fall etwas quer. Immerhin macht der Stier an sich schon genug Ärger und die Lokalpolitik ist auch nicht zu unterschätzen. Die Fronten liegen unverrückbar und eine alternative Lösung des Falls könnte den lokalen Frieden gefährden, vielleicht auch das Leben unnötig verkomplizieren. Nero Wolfe bringt die Sache allerdings auf den letzten Drücker ins Reine und zeigt, dass die Folgen der Prämienjagd nicht nur in der Causa Pratt nicht zu unterschätzen sind.

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Vielleicht nicht unbedingt auf gleichem Niveau wie „Es klingelte an der Tür“ (März 2017) oder „Zu viele Köche“ (November 2017), aber voller Geist und Witz immer noch um Längen besser als die bluttriefenden Psychothriller heutiger Zeit ist der schon vor 80 Jahren erstmals erschienene, im April bei Klett-Cotta nun als dritter Band der Neuausgabe veröffentlichte Krimi „Der rote Stier“ des amerikanischen Bestseller-Autors Rex Stout (1886-1975). Obwohl Stout eher als politischer Schriftsteller bekannt ist, der seine vielschichtige Kritik an Staat und Gesellschaft in spannende Kriminalfälle um den Orchideen züchtenden Meisterdetektiv Nero Wolfe verpackte, geht es diesmal eher um gutes, vielleicht auch nicht so gutes Essen. Aber auch darin ist übergewichtige Nero Wolfe, der üblicherweise sein Haus nicht verlässt, dafür seinen „Laufburschen“ Archie Goodwin hat, ein Meister auch dieses Faches.
Diesmal hat Nero Wolfe ganz gegen seine Gewohnheit sein Apartement verlassen, um einige seiner seltenen und selbst gezüchteten Orchideen auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung zu präsentieren. Auf der Hinfahrt baut sein junger Assistent und Chauffeur Archie einen Unfall, was beide zu unfreiwilligem Aufenthalt im Landhaus von Thomas Pratt zwingt, dem Eigentümer einer ersten US-Fast-Food-Kette. Pratt hat gerade den berühmtesten Zuchtbullen der USA überteuert gekauft, um ihn auf einer Galaparty seinen VIP-Gästen werbewirksam als Beefsteak zu servieren. Doch in derselben Nacht findet man eine Leiche in der Koppel, angeblich das Opfer des Bullen, doch Wolfe ahnt schon einen Mordfall. Während Wolfe's Ermittlungen, mit denen er vom Vater des Opfers beauftragt wird, verendet der Bulle überraschend an Milzbrand und sein Kadaver wird sofort verbrannt. Am anderen Tag findet man auf dem Ausstellungsgelände eine weitere Leiche unter Stroh versteckt.
Die Aufklärungsarbeit gestaltet sich schwierig für den Meisterdetektiv: Immer, wenn er ein Indiz für die von ihm geheim gehaltene Theorie gefunden zu haben glaubt, kommt ihm das Beweismittel abhanden. Aber wie soll er den Täter ohne Beweismittel entlarven? Schließlich greift Nero Wolfe zu einem überraschenden Bluff – natürlich mit erhofftem Erfolg.
Sein Assistent Archie Goodwin erzählt uns diese Geschichte wieder auf die ihm eigene humorvolle, oft witzige Art. Obwohl er absolut loyal zu seinem Chef steht, nimmt er sogar Wolfe nicht immer ganz ernst, mokiert sich über dessen Marotten, lästert aber auch über die anderen Personen wie über sich selbst und springt nicht einmal mit seiner neuen Freundin allzu charmant um, wie es sich heute kein Mann mehr erlauben dürfte.
Diese Erzählweise lässt den Krimi locker erscheinen, obwohl doch eine Menge Politik- und Sozialkritik in ihm steckt. Da ist zunächst der Spott über die für Außenstehende albern erscheinenden Übertreibungen der [amerikanischen] Viehzüchter mit ihrem kultigen Verhalten, das dem einer Sekte fast ähnelt. Zudem kritisiert der Autor vehement die in den USA aufkommende Fast-Food-Versorgung, wenige Jahre bevor die erste McDonald-Filiale eröffnet wird, wobei Stout schon 1938 den damaligen Hamburger-Produzenten zutraut, alles Mögliche in ihre Frikadellen reinzupacken, nur nicht gutes Fleisch. Etwas politisch wird Stout dann doch noch, wenn er die unprofessionelle Arbeit der Polizei karikiert oder Archie Goodwin bei dessen Kurzaufenthalt in der Gefängniszelle spontan eine Gefangenen-Gewerkschaft zur Verbesserung der Verhältnisse in amerikanischen Gefängnissen gründen lässt.
Zwar sind alle Krimis von Rex Stout natürlich Fiktion, aber in allen Romanen zeigt er auf bestimmte Missstände, so auch im „roten Stier“. Allerdings: Diesem Krimi merkt man sein Alter an. Denn in den nachfolgenden 80 Jahren hat sich dann doch einiges in Staat und Gesellschaft verändert – auch in den USA. Sogar zum Guten. Aber besser als viele heutige Krimis ist Rex Stouts lesenswerter Roman von 1938 in zeitgemäßer Neuübersetzung allemal.

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Ein toller Kriminalroman mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern. Obwohl das Buch bereits vor langer Zeit erschienen ist, ist die Erzählung zeitlos und nach wie vor grandios!

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Meinung

Nachdem ich die kurze Krimi-Novelle "Zyankali vom Weihnachtsmann" - ebenfalls von Rex Strout und um den Ermittler Nero Wolfe gelesen hatte, fiel mir ein, dass ich ja noch ein weiteres Buch von ihm auf meinem SUB habe - glücklicherweise, denn es hatte mir wieder viel Spaß gemacht, war die Novelle doch aber viel zu kurz (das haben die natürlich so an sich).

Direkt im Anschluss griff ich also zu "Der rote Stier". Der ganze Fall gestaltet sich wie ansonsten gewohnt deutlich komplexer, auch wenn Nero Wolfe später bekannt gibt, schon von Beginn an gewusst zu haben, was passiert sei.

Doch von vorne: Nero Wolfe und Archie Goodwin sind unterwegs zu einer Orchideen-Ausstellung und haben einen leichten Unfall. Sie gehen zum nächstgelegenen Landgut und wollen dort Hilfe holen, landen jedoch plötzlich auf einer Weide mit einem Stier darauf, der von den Eindringlingen gar nicht begeistert ist. Anwohner des Guts kommen ihnen zur Hilfe und sie lernen sich kennen. Aufgrund des demolierten Autos nehmen sie auch das Angebot an, über Nacht zu bleiben. Frühzeitig werden die beiden Detektive dabei auch in die Streitigkeiten des Landgut-Besitzers mit den Dorfbewohnern um besagten Stier mit involviert: dieser ist ein teures und erfolgreiches Zuchttier, für dass der Landgut-Besitzer sogar noch mehr bezahlt hat, als angemessen, nur um ihn bei einem Grillfest zu verspeisen. Das finden die Züchter gar nicht gut und die Sorge um den Stier ist groß - Archie Goodwin bewacht ihn nachts, um dann in der Dunkelheit festzustellen, dass nicht der Stier zum Opfer wird, sondern plötzlich ein Toter auf der Weide liegt. War es der Stier? Oder ist doch etwas anderes passiert? Nero Wolfe und Archie Goodwin beginne zu ermitteln.

Dabei treffen sie auf einige Bewohner und Gäste des Landguts anlässlich des Grillfestes. Eine Fehde mit einem Nachbarn führt sie auch auf dessen Anwesen. Zusätzlich gibt es noch einige weitere Charaktere, die in den Fall involviert sind. Diese Anzahl an Namen und Beziehungen der Charaktere untereinander und zum Mordopfer muss man konzentriert lesen und im Kopf behalten, denn alles kann wichtig werden. Das ist nicht immer einfach und daher wahrscheinlich auch nicht jedermanns Fall, mir hat es jedoch wieder viel Freude bereitet.

Tatsächlich wird das Buch dadurch aber doch etwas lang. Vor allem sind so ziemlich alle Beteiligten total anstrengend und tragen kaum konstruktiv zum Fall bei. Dadurch schleppt er sich zeitweise etwas dahin. Hier hätte also Kürzungspotenzial bestanden. Zwischendurch bietet das Buch jedoch auch die ein oder andere lustige Szene, die nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, aber für Unterhaltung sorgte.

Die Auflösung des Falls gefiel mir und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir doof vor kam, weil ich es nicht antizipiert hatte, was mir sonst eigentlich leicht fällt.

Fazit
Von mir gibt es vier Sterne für einen spaßigen Fall, der stellenweise etwas zu komplex erzählt/ermittelt wurde, wodurch kleine Längen entstanden sind. Natürlich dennoch empfehlenswert, gerade für Nero Wolfe Fans ein Muss!

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