Reyhan Sahin hat in ihrem Leben schon einiges erlebt. Als sie die Diagnose Brustkrebs erhält, scheint ihre vorhandene Superpower sie erstmals zu verlassen. Als Leser dieses sehr guten geschriebenen Buches folgen wir ihr vom Schock der Diagnose über die Chemotherapie bis zum Glück der Überwindung der Krankheit. Reyhan muss die Erfahrung machen, was es heisst, nicht als Deutsche gelesen zu werden. Mit ihrer Wesensart gelingt es ihr den grossen Support, die Solidarität unter Frauen, das Gemeinsame zu spüren. Für mich war das Lesen kraftvolle, radikal ehrliches Buch. Auch eine schonungslose Abrechnung mit gesellschaftlichen Normen. Geschrieben mit Wut, Witz und unerschütterlicher Würde. Die Schilderung über Panikattacken, Chemotherapie, körperliche Veränderungen sind sehr real. Beim Lesen wird man mitgerissen auf dem Berg und Talfahrt von Schmerz und Stärke. Eines ist klar, das Buch ist kein Ratgeber, sondern unbequem, berührend und befreiend zugleich. Die Geschichte hatte bei mir eine Nachhaltige Wirkung ausgelöst. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

Super offen und ehrlich schildert Reyhan Sahin ihre Erfahrungen mit der Erkankung Brustkrebs. Besonders gut gefallen hat mir ihr Sprachgebrauch: Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und benutzt die Worte so, wie sie zu ihr passen bzw, macht sie sich passend. Ein unfassbar wichtiges Buch!

Eigentlich ist es so ein wichtiges und spannendes Thema, aber leider hat mich der Schreibstil nicht überzeugen können und somit hatte ich leider leider leider keine gute Zeit mit dem Buch. Ich hoffe trotzdem, dass Betroffene und Angehörige hier eine Zuflucht finden.