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Junge Frau mit Katze
Roman
von Daniela Dröscher
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Erscheinungstermin 14.08.2025 | Archivierungsdatum 31.01.2026
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Zum Inhalt
Alles ist schwierig, bevor es leicht wird: Daniela Dröscher erzählt so intensiv wie humorvoll von einer Frau, die endlich Verantwortung für das eigene Glück übernimmt.
Zeit ihres Lebens stand Ela wortwörtlich im Schatten ihrer Mutter. Deren dicker Körper, so die Überzeugung des Vaters, war für das Unglück der gesamen Familie verantwortlich. Nun ist Ela erwachsen und es ist ihr eigener, ihr kranker, Körper, der sie verzweifeln lässt. Kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion erlebt Ela einen Zusammenbruch. Während sie unbewusst mit der Frage ringt, ob sie ihren Platz in der akademischen Welt wirklich verdient hat, rebelliert ihr Körper: der Hals, das Herz, die Haut – Ela steht in Flammen und gerät in immer größere Panik.
So wie die Geschichte ihrer Mutter, der Daniela Dröscher ihren großen Romanerfolg »Lügen über meine Mutter« gewidmet hat, ist auch Elas späte Selbstfindung und Selbstermächtigung meisterhaft autofiktional konstruiert, psychologisch mitreißend und hinreißend komisch.
Alles ist schwierig, bevor es leicht wird: Daniela Dröscher erzählt so intensiv wie humorvoll von einer Frau, die endlich Verantwortung für das eigene Glück übernimmt.
Zeit ihres Lebens stand Ela...
Verfügbare Ausgaben
| AUSGABE | Anderes Format |
| ISBN | 9783462007619 |
| PREIS | 24,00 € (EUR) |
| SEITEN | 320 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Buchhändler*in 1209150
"Eine Zeile von Sylvia Plath fiel mir ein. »Ich bin erst dreißig. Und wie die Katze kann ich neunmal sterben.« Dieses Mal hatten mich meine beiden stärksten Waffen, die ich sonst verlässlich gegen die Angst ins Feld führte, im Stich gelassen. Meine Arbeit und meine Mutter. Nicht nur waren sie keine Hilfe gewesen. Womöglich waren sie sogar - Teil des Problems."
She did it again! Ich habe dieses Buch in 12 Stunden verschlungen und alles daran geliebt. Wann kommt der nächste Roman von Daniela Drescher? Große Empfehlung.
Krasse Geschichte,wie Ela in eine Krankheitsspirale gerät,aus der sie erstmal nicht rauskommt.Dann wird noch zu allem Unglück ihre Psychotherapeutin ,mit der sie auf einem guten Weg ist,krank und muss operiert werden.Ela steht vor der Verteidigung ihrer Doktorarbeit und muss dafür lernen.Ihr Körper aber rebelliert und will eine Pause. Ich habe sehr mitgefühlt und das Ende des Buches ist wunderschön und versöhnlich.
Manchmal fand ich die Krankheitsbeschreibungen etwas zu ausufernd,ich denke weniger davon hätte der Geschichte nicht die Sinnhaftigkeit genommen.
Ursula R, Buchhändler*in
Ich finde es ganz schwer dieses Buch zu bewerten. Die Autorin hat recht "Wer krank war, wollte nichts über Krankheit lesen. Wer gesund war, ebenfalls nicht" (S.153). Wem kann man also dieses Buch empfehlen? Was es allerdings lesenswert macht, ist die Sprache. Total faszinierend, wie Daniela Dröscher mit dem Thema Krankheit umgeht und dabei auch einen Blick für die Angehörigen und Freunde hat, für die es meistens genauso wenig leicht ist, wie für den Kranken selber (mit Ausnahme der Schmerzen). Was mir etwas gefehlt hat, war der angekündigte Humor, den konnte ich leider nicht sehen.
Buchhändler*in 652479
Wer bereits "Lügen über meine Mutter " gelesen hat, wird mit diesem neuen autofiktional konstruierten, psychologisch mitreißenden und komischen Roman von Daniela Dröscher sehr zufrieden sein und sich bestens unterhalten fühlen.
Ela steckt in den letzten Zügen ihrer Doktorarbeit -scheint völlig ausgelaugt zu sein, so dass ihr Körper deutliche Alarmsignale sendet : sie schleppt sich durch verschiedenste Wartezimmer verschiedenster Ärzte und fragt sich, ob die akademische Welt überhaupt für sie infrage kommt.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.
Barbara H, Buchhändler*in
Daniela Dröschers „ Lügen über meine Mutter“ hat mir schon sehr gut gefallen, weil das Buch ein bisschen an die eigene Kindheit in einem Dorf erinnert hat. Deshalb habe ich mich über den neuen Titel gefreut, in dem es um die Situation der Tochter Ela am Ende ihrer Universitätsausbildung geht. Die Kindheit, die Scheidung der Eltern und das enge Verhältnis zur Mutter verarbeitet sie noch mit einer Therapeutin, als Ela in eine Krankheitsspirale gerät, die sie an ihrem bevorstehenden Abschluss der Promotion fast scheitern lässt. Hilfe erhält sie von ihrer engen Freundin Leo und ihrem Bruder. Spannend, was sie so alles an Symptomen entwickelt und daraus so manche Erkenntnis, nicht nur über ihren Körper, sondern auch über ihren zukünftigen Lebensweg gewinnt. Es klingt oft abenteuerlich. Ein Highlight ist, dass ihr Fachgebiet Japan ist und deshalb vieles in diesen Zusammenhang gesetzt wird. Nebenbei wird z.B. Hashimoto, eine Schilddrüsenerkrankung, erklärt und behandelt. Es lässt sich prima lesen, ist unterhaltsam, etwas schräg und anders, aber gerade deswegen, überaus lesenswert. Nicht nur für Leser:innen von „Lügen über meine Mutter“, aber für diese besonders zu empfehlen.
Annekathrin L, Buchhändler*in
Ela hat ihr Studium beendet, die Doktorarbeit ist fertig, und nun sollte sie sich auf ihre Verteidigung vorbereiten. Doch sie ist ständig krank. Diagnosen gibt es viele, aber keine passt. Sie fühlt sich immer schlechter, kann nicht mehr auf die Tochter ihrer Freundin aufpassen, der Job an der Uni wird ihr zu viel und dann gibt es noch dieses Missverständnis, dass sie japanisch spricht. Als ihr Doktorvater ihr noch eine Habilitation in Aussicht stellt, streikt ihr Körper. Was ist bloß mit ihr los? Ihre Freundin Leo schickt sie von Arzt zu Arzt. Doch erst mit Hilfe ihrer Therapeutin erkennt sie, dass sie auf ihren Körper hören muss, der ihr signalisiert, dass sie gar nicht in die Wissenschaft will. Eigentlich möchte sie nur schreiben.
Wie schon in Lügen über meine Mutter schreibt Daniela Dröscher intensiv und interessant. Auch hier nimmt ihre Familie viel Raum ein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist nach wie vor stark belastet. Aber Ela schafft es, sich dem zu stellen und zeigt sich ihr versöhnlich gegenüber.
Um dieses tolle Buch zu verstehen, muss man Die Lügen über meine Mutter nicht gelesen haben. Aber es hilft, viele Situationen zu verstehen.
Außerdem ist es noch besser als die Junge Frau mit Katze !!
Verfall
Betrogen vom eigenen Körper, im Zustand stetiger Ungewissheit, weitergereicht innerhalb des Gesundheitssystems- das ist vermutlich ein Zustand in dem sich der eine oder andere wiedererkennt. Wir leben immer länger, aber auch besser? Ich mochte den Schreibstil dieses Buches richtig gern und der Erzählstil- das Rätsel eines Körpers, die Geschichte einer jungen Frau, ihrer Mutter und den Beziehungen zueinander und zum weiblichen Körper- hat mir ziemlich gut gefallen.
Die Protagonistin bewegt sich in einem Zustand zwischen Panik und Resignation was ihr körperliches und seelisches Befinden angeht. Als gebe es nur genau diese zwei Zustände- nichts tun oder von einem Arzt zum nächsten Hetzen wie ein Teil einer medizinischen Schnitzeljagd. Thematisch eher nicht so leicht, aber verständlich und nahbar rübergebracht. Denn was kann es schlimmeres geben, als dem eigenen Körper beim Verfall und sich selbst beim Sterben zu beobachten?!
Die Geschichte beleuchtet wie Elas Gesundheitszustand nicht nur ihr eigenes Leben belastet und beeinträchtigt, sondern auch das ihres Umfeldes, der Menschen die für sie da sind und die ihrerseits auf Ela zählen. Es wird immer die Frage aufgeworfen, ob es bei Elas Symptomen einen kausalen Zusammenhang gibt. Bestimmt der Körper die Psyche oder die Psyche den Körper? Oder bedingen sie sich gegenseitig in einem riesigen Teufelskreis, der droht Elas Leben entgleiten zu lassen und sie in einen Strudel aus Angst, Verzweiflung, Schuld und Wut zu reißen.
Das Ende fand ich zwar etwas ungelenk, weil die finale Erklärung etwas weit hergeholt fand, aber insgesamt war das ein super starker Roman darüber, was es bedeutet krank zu sein und über die Suche nach Antworten.
Nach einer Hirn-OP führt Ela kein unbeschwertes Leben mehr. Jetzt, kurz vor ihrem Doktorexamen kämpft sie mit ihren Zivilisationskrankheiten und Neurosen. Allergien, Atemnot, Herzprobleme, Kehlkopfentzündung, fast täglich werfen neue Symptome Ela aus der Bahn. Auch das Verhältnis zu ihrer Mutter ist eigentlich nichts anderes als eine Krankheit. Ela braucht Hilfe. Die sucht sie in der Medizin, bei ihrer Freundin Leo und was toxisch ist, auch bei ihrer Mutter. Zwischen Magenschutz und Hormontabletten, der Angst vor einer Katzenhaarallergie und der noch viel größeren Angst vor der Doktorprüfung, hastet Ela von Untersuchung zu Untersuchung. Ela hat das Schöne am Leben nicht mehr im Blick. Sie hat es schlichtweg vergessen. Ela versteht langsam, das es so nicht mehr weitergehen kann.
Daniela Dröscher hat mit ihrem neuen Buch einen Nerv getroffen. Ruhig und bedacht beschreibt sie Ela und ihr erkranktes Ich. Das Cover bringt sich gut ein in das Leben, das Ela führt. Eingeengt in den Alltag, den sie bewältigen muss.
Hier Cover und Titel gesehen und konnte es kaum abwarten, Daniela Dröschers neues Buch "Junge Frau mit Katze" zu lesen. Und keine zwei Kapitel drinnen wusste ich auch bereits, dass hier wird ein Jahresfavorit werden, mit Sicherheit!
Erzählt wird hier vom Leben Elas, die mit ihrem Kater Sir Wilson in einer kleinen Wohnung und steht kurz vor ihrer Promotion im literaturwissenschaftlichen Zweig. Schon ihr Leben lang kämpft sie um ihren Platz in ihrer Familie und noch mehr, ihren Platz im akademischen Bereich. So kurz davor, endlich das große Ziel zu erreichen, schreit nun ihr Körper auf - Herzsprünge, Atemnot, Ausschläge und mehr beanspruchen ihren gesamten Alltag und von nirgends scheint sie Hilfe zu bekommen; nichts außer halbherzige Ratschläge und Grinser von Ärzten und Co., die ihre Lage nicht ernstzunehmen scheinen.
Ich hab das Lesen hier geliebt und könnte Stunden über dieses Buch reden - und werde das auch tun hehe -, denn nicht nur ist der Roman als solcher ein sehr guter - es wird auch ein wahnsinnig wichtiges Thema aufgegriffen: Der Platz von FLINTA* Personen im Medizinischen Bereich, medical gaslighting und das Ernst nehmen von "weiblich" gesehenen Schmerzen. Auch spricht sie in ihrem autofiktionalem Werk Klassen- und patriachale Strukturen an, erzählt vom Weg zur Selbtfindung und Eigenverantwortung, nicht zuletzt auch vom Kapitalismus selbst. Ein so wichtiges Buch, das mich wortwörlich umgehauen hat und ich kann es nur empfehlen!
Auch sehr spannend: Daniela Dröschers Buch "Lügen meiner Mutter" erschien erschien 2024 und erzählt quasi die Vorgeschichte hierzu und taggenau mit "Junge Frau mit Katze" erschien auch "Der falsche Japaner" - eine Geschichte über einen (realen) Charakter, der bereits in Elas Geschichte eine wichtige Rollen spielt!!
„Junge Frau mit Katze“ knüpft an den ersten Roman an und verfolgt das Leben von Ela als Erwachsene Frau weiter. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Körper, der durch psychische und körperliche Beschwerden gezeichnet ist. Wie der Vorgänger kein Wohlfühlroman, sondern eine starke Beschreibung, wie man in Krisen und schwierigen Zeiten den Weg zu sich selbst (wieder-) findet.
Buchhändler*in 607591
Wie schon der "erste Teil" geht das Buch total unter die Haut. Gerade, wenn man selber auch Krankheiten hat, ist es so wohltuend zu lesen, wie man ähnliche Probleme und Erlebnisse hat. Tolles Buch. Sehr persönlich.
Leona B, Buchhändler*in
Obwohl das Buch sehr persönlich ist, konnte ich mich mit der Protagonistin nicht anfreunden. Teilweise ihr Selbstmittleid und das Missachten ihres Körpers konnte ich zwar verstehen, hat mich aber irgendwann auch verzweifeln lassen. Auch wie sie auf die Befreiung der Mutter reagierte konnte ich nicht nachvollziehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch vielen Leuten gefällt, weshalb ich auch nicht sagen kann, das es schlecht ist. Der Schreibstil ist wirklich gut, aber mich persönlich hat es nicht angesprochen.
Junge Frau mit Katze von Daniela Dröscher
Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen, weil es so unaufgeregt und gleichzeitig intensiv erzählt ist. Ich habe die ruhige, beinahe poetische Sprache sehr genossen - sie schafft eine dichte Atmosphäre, die mich beim Lesen ganz nah an die Figuren herangebracht hat. Besonders eindrücklich fand ich, wie still und gleichzeitig kraftvoll über Selbstbilder, Erwartungen und das Ringen mit dem eigenen Platz im Leben erzählt wird.
Manches hätte für meinen Geschmack etwas kürzer ausfallen dürfen, da die leisen Töne dadurch manchmal fast zu leise wirkten und sich die Handlung streckenweise gezogen hat. Trotzdem hat mich die Erzählweise berührt, und ich habe in vielen Momenten innegehalten, weil mich einzelne Passagen noch länger beschäftigt haben.
Insgesamt ein einfühlsames, tiefgründiges Buch, das viel Raum für eigene Gedanken lässt und mich mit seiner besonderen Stimmung überzeugt hat.
★★★★☆ (4 von 5 Sternen)
"Junge Frau mit Katze" ist ein Buch, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Der Stil ist lebendig und flüssig, sodass sich die Geschichte sehr schnell lesen ließ. Vor allem die Figuren und die emotionale Grundstimmung haben mich berührt, man taucht leicht in ihre Gedankenwelt ein und möchte wissen, wie es weitergeht.
Allerdings hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass die Passagen über Krankheit etwas zu sehr in den Vordergrund gerückt sind. Zwar ist das Thema wichtig und gibt der Erzählung Tiefe, doch manchmal hätte ich mir etwas mehr Zurückhaltung und Ausgewogenheit gewünscht, um den eigentlichen Handlungsfluss nicht zu verlangsamen.
Trotz dieser kleinen Schwäche bleibt das Buch für mich eine lohnende Lektüre. Eindringlich, schnell zu lesen und mit starken Momenten, die nachhallen.
Ingeborg J, Journalist*in
Von echten und falschen Japanern
Körperlichkeit ist das große Thema im literarischen Werk Daniela Dröschers – seien es von der Norm abweichende, nicht der allgemeinen Erwartung entsprechende oder schlicht ihre Funktion verweigernde Körper. Hat sich die kindliche Ich-Erzählerin in Lügen über meine Mutter (2022) noch vehement gegen die Verunglimpfung ihrer übergewichtigen Mutter gestemmt, steht die inzwischen erwachsene Ela als Junge Frau mit Katze selbst auf verlorenem Posten. Hilflos und orientierungslos, als hätte sich der Schatten des mütterlichen Schicksals nun als eigene Krankheit manifestiert, mit einem „Potpourri an Symptomen“: einem Gehirntumor (der sich später als Enzephalitis entpuppt), einer Katzenhaarallergie (die keine ist), Reflux, Kopfschmerzen, Kehlkopfentzündung, Eileiterentzündung, Hashimoto. Während man der aus der Form geratenen Mutter einst mangelnde Disziplin und Faulheit unterstellte, überschlägt sich die promovierende Tochter geradezu in Eifer und Ehrgeiz, so dass ihr zunächst Ruhe und Abstand verordnet werden. „Aber alles, was nicht exzellent war – reichte nicht.“ Dass sich die anstehende mündliche Prüfung in der akademischen Welt „Verteidigung“ nennt, könnte kaum mehrdeutiger ausfallen.
Schon Lügen über meine Mutter evozierte die rätselhafte Frage, wieviel von Daniela Dröscher in der literarischen Figur Ela steckt. Die Mutmaßungen der Autofiktionalität verschränken sich im aktuellen Roman noch um eine weitere Ebene, in dem Lebensparallelen, literarische Bezüge und Verweise aufeinander aufbauen. Vom falschen Japaner George Psalmanazar aus Dröschers 2009 erschienenem Debütroman über die japanische Schriftstellerin Yoko Tawada als Promotionsthema bis zur diagnostizierten Autoimmunerkrankung Hashimoto – ein Reigen an asiatisch konnotierten Fixpunkten als Ausdruck der Andersartigkeit.
Die Autorin Daniela Dröscher, die auch als Dozentin am Leipziger Literaturinstitut zum Thema Autofiktion lehrt, verknüpft in ihren beiden letzten Romanen Familiengeschichte mit Sujets der weiblichen Körperlichkeit und Verletzlichkeit, die oft abwertend als Hypochondrie abgetan werden. Nicht zuletzt ist Junge Frau mit Katze ein Exempel des Gender-Health-Gaps, die aufrührende Veranschaulichung einer verzweifelten medizinischen Odyssee. Nicht wenige Leserinnen werden den Aufschrei Elas nur allzu gut nachvollziehen können: „Ich war kopfüber in den Maschinenraum des Ärztesystems gestürzt“. Ein wichtiges, notwendiges, längst fälliges Buch!
Daniela Dröscher erzählt die Geschichte von Ela, einer jungen Frau Anfang 30, die nach ihrer Promotion eigentlich am Ziel ihrer jahrelangen Anstrengungen stehen sollte – und genau da bricht ihr Körper zusammen. Herzrasen, Hautausschläge, Atemnot, Panikattacken: Symptom reiht sich an Symptom, ohne dass eine Diagnose greifbar wäre. Man spürt beim Lesen förmlich, wie sehr Körper und Seele hier miteinander im Clinch liegen.
Dröscher schreibt dabei nicht schwer oder verkopft, sondern intensiv, manchmal komisch, oft schonungslos ehrlich. Sie zeigt, wie es sich anfühlt, wenn man in die Mühlen des Gesundheitssystems gerät, von Arzt zu Arzt rennt und doch keine Antwort bekommt. Und gleichzeitig erzählt sie eine zutiefst persönliche Geschichte über Herkunft, die enge und schwierige Beziehung zur Mutter und den langen Weg, Verantwortung für das eigene Leben und Glück zu übernehmen.
Mich hat besonders beeindruckt, wie Dröscher Sprache einsetzt: präzise, klar, und doch voller Zwischentöne. Sie erzählt intensiv, klug und erstaunlich leichtfüßig, mit Humor an den richtigen Stellen und einer Sprache, die tröstet, auch wenn sie schmerzhafte Wahrheiten ausspricht. Zwischen den Krankheitsbeschreibungen finden sich immer wieder kleine Momente der Leichtigkeit, humorvolle Beobachtungen, manchmal fast absurde Szenen – das macht die Schwere des Themas lesbar und nahbar.
Was am Ende bleibt, ist nicht nur die Geschichte einer Frau, die sich gegen Krankheit und Überforderung behauptet, sondern auch eine stille Ermutigung, auf den eigenen Körper zu hören. Ela erkennt schließlich, dass es nicht darum geht, Erwartungen zu erfüllen oder sich in eine akademische Laufbahn zu pressen, sondern darum, das eigene Leben zurückzugewinnen.
„Junge Frau mit Katze“ ist ein kluges, eindringliches, manchmal schmerzhaft ehrliches Buch über Krankheit, Selbstfindung und die Kraft, sich nicht länger selbst zu verlieren. Daniela Dröscher hat mich damit wieder einmal tief beeindruckt und auf eine ganz eigene Art tief berührt. Große Empfehlung!
„Junge Frau mit Katze“ hat mich sehr berührt. Daniela Dröscher schafft es, schwere Themen wie Krankheit, Identität und familiäre Prägungen mit einer klaren, manchmal lakonischen, aber immer sehr feinfühligen Sprache zu erzählen. Besonders beeindruckt hat mich, wie nah man der Protagonistin kommt, denn ihre Zweifel, ihre Müdigkeit und ihr leiser Humor machen sie unglaublich greifbar.
Das Buch ist keine leichte Kost, aber genau das macht es so stark. Es regt zum Nachdenken an und bleibt noch lange nach dem Lesen im Kopf. Für mich ein intensives, kluges und wichtiges Buch, das ich sehr empfehlen kann.
Julia K, Rezensent*in
„Junge Frau mit Katze“ – Daniela Dröscher 🐈⬛📚
Nach ihrem preisgekrönten Roman „Lügen über meine Mutter“, in dem Daniela Dröscher die eigene Kindheit unter dem Blick der anderen analysiert hat, richtet sie nun den Fokus nach innen: auf den erwachsenen Körper, der plötzlich nicht mehr so "funktioniert", wie er soll.
Wir folgen Ela, einer jungen Frau kurz vor ihrer Promotion, die von einer rätselhaften Krankheit ausgebremst wird. Zwischen Arztterminen, Selbstzweifeln und ihrer im Hintergrund immer präsenten Familie(ngeschichte) lotet Ela Autonomie, Selbstbild und die Grenze zwischen Stärke und Verletzlichkeit aus.
Wieder erzählt die Autorin ihre Geschichte mit leisem, aber treffsicherem Humor - z. B. verkündet Ela im Brustton der Überzeugung, dass sie niemals ein Buch über ihre Familie schreiben wird. Auch die zarte Annäherung an ihren Kollegen "O" entlockte mir mehrere Schmunzler.
Wo „Lügen über meine Mutter“ gesellschaftliche Rollenbilder anprangerte, untersucht dieses Buch die inneren Kämpfe der Protagonistin – und zeigt, wie beides untrennbar verbunden ist. Man kann den Roman problemlos lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, und spürt dennoch die thematische Verwandtschaft und den Einfluss von Elas Vergangenheit auf ihren späteren Zustand an allen Ecken und Enden.
Mich hat die Geschichte überzeugt, berührt und nachdenklich gemacht – wenn auch nicht ganz so sehr mitgerissen wie „Lügen über meine Mutter“.
tolles buch, interessante autorin — ich war erst nicht sicher, ob es sich zu sehr mit dem vorgänger überschneidet, aber muss ehrlich sagen, dass auch hier das autobiografische ganz wunderbar erzählt wird
Barbara K, Buchhändler*in
„Wartezimmer“, stellt Erzählerin Ela in Daniela Dröschers neuem Roman einmal fest, „sind keine andere Welt, sie sind Teil des Lebens.“ Nun, wenn das jemand beurteilen kann, dann sie, begleiten wir die junge Frau doch ausgehend von einer Halsentzündung auf eine Odyssee an Arztbesuchen. Niemand weiß, was Ela fehlt, ihr Körper schmerzt und zeigt „verrückte Symptome“, aber die Ärzt*innen sitzen nur ratlos auf ihren Pezzibällen, stellen Fehldiagnosen und schicken sie von A nach B.
Dabei läuft es doch auf den ersten Blick so gut für Ela. Sie hat ihre Doktorarbeit fertig, steht kurz vor der Defensio und hat eine Stelle an der Uni in Aussicht.
Dennoch ist da immer Sand im Getriebe, funktioniert ihr Körper nicht so reibungslos wie ihr Geist. Gut, vielleicht hat sie es ein wenig übertrieben in letzter Zeit, mit dem Arbeiten und dem Feiern. Und ja, auch zu ihren Gefühlen hat sie nicht so den Zugang, obwohl sie diese in der Psychotherapie mithilfe Plutchiks „Rad der Emotionen“ unermüdlich ergründen muss. Doch da steht bloß die ernüchternde Erkenntnis, dass Ela wohl die Gefühle einer Romanfigur wie Anton Reiser besser kennt als ihre eigenen. Einzig präsente Emotionen: die Angst vor der Defensio und die Ratlosigkeit ihrem schmerzenden Körper gegenüber.
Was also tun, wenn selbst das, was einem im Leben immer Halt gegeben hat - in Elas Fall die Arbeit, das Denken, das Lernen und ihre Mutter - sich plötzlich gegen sie wendet, ja sich sogar als die Wurzel allen Übels entpuppt? Und was, wenn man zu Gunsten der eigenen Gesundheit alle bisherigen Lebensziele aufgeben soll? Diesen Fragen geht Daniela Dröscher in ihrer gewohnt schnörkellos-souveränen Prosa nach. Eingerahmt wird die Handlung von Zitaten der Autorin Yōko Tawada, die jedem Kapitel vorangestellt sind.
„Sie müssen in die Akzeptanz.“, rät ein behandelnder Arzt an einer Stelle, als Ela endlich eine valide Diagnose für ihre Zustände bekommt. Bis zum versöhnlichen Ende am Kenwood Ladies' Pond ist da noch ein weiter Weg zu gehen.
Dieser biographisch inspirierte Roman über eine junge Frau, die nach ihrer Doktorarbeit einen psychosomatischen Zusammenbruch erlebt, stellt das körperliche Erleben an zentrale Stelle, handelt jedoch vom Finden des eigenen Weges. Der Schreibstil ist sehr witzig, der Inhalt jedoch durchaus ernst. Mir hat die Geschichte gut gefallen, und der Weg der Protagonistin auch. Sehr empfehlenswert.
Christine R, Buchhändler*in
Schon „ Lügen über meine Mutter“ habe ich verschlungen und bei diesem neuen Buch der Autorin Gin& es mir genauso. Obwohl Krankheiten ein großes Thema des Romans sind, konnte ich gut damit umgehen- Daniela Dröscher schafft es, mit enormer Leichtigkeit die größten körperlichen Probleme zu beschreiben. Dabei wird sie nie oberflächlich und verliert den Handlungsstrang nicht aus den Augen. Wunderbar!
Buchhändler*in 1893811
Ein Buch über Selbstfindung,über die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt, über einen Körper der rebelliert und kränkelt und immer tiefer in eine Spirale rutscht bis zum Zusammenbruch, über eine junge Frau die zu sich selbst finden muss und sich aus dem zu engen Verhältnis zur Mutter befreien muss, darüber was Dauerstress und eine ungute familiäre Vergangenheit, Scham und unberechenbare Eltern mit der Protagonistin Ela machen.
Das Buch ist in einer wunderbaren Sprache geschrieben - es hat mir sehr gefallen. Viele Sätze und Wörter habe ich mir rausgeschrieben, weil sie entweder so schön oder so berührend waren. Eine große Leseempfehlung.
Nicola P, Buchhändler*in
Kurz vor Verteidigung ihrer Dissertation streikt Elas Körper. Ein rätselhaftes Symptom folgt dem anderen und bringt sie dazu über ihr Leben nachzudenken.
Birgit W, Rezensent*in
Nachdem mich das Buch: Die „Lügen über meine Mutter“ der Autorin Daniela Dröscher sehr beeindruckt hat, war ich auf die Fortsetzung der Geschichte um Ela sehr gespannt.
Ela, die mittlerweile kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion steht, erlebt einen körperlichen Zusammenbruch und ihre gesamte Welt gerät ins Wanken. Es sind eigentlich ganz unspezifische Symptome, mal ein Herzrasen, dann wieder Halsschmerzen und immer wieder was Neues. Sie läuft von Arzt zu Arzt, bekommt Diagnosen und gleichzeitig auch nicht. Sie möchte Hilfe bekommen, fühlt sich gleichzeitig nicht ernst genommen und lehnt Hilfe in Form von Medikamenten aus Angst wiederum ab. Zu groß ist ihre Angst vor den möglichen Nebenwirkungen. Ein Kreislauf, aus dem auszubrechen fast unmöglich scheint.
Die Autorin verknüpft in Elas Geschichte viel Aktuelles, wie zum Beispiel das Fehlen von Gendersensibler Medizin. Frauen werden häufig belächelt und mit ihren Symptomen nicht ernst genommen. Gleichzeitig stellt sie klar heraus, dass das Päckchen der familiären Belastung bei jedem Menschen irgendwann auf die unterschiedlichsten Arten herausbrechen können.
Mir hat "Junge Frau mit Katze" gut gefallen, vor allem weil mir der klare Schreibstil der Autorin so zusagt.
Melanie B, Buchhändler*in
Vor drei Jahren erschien von Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“, ein großartiges Buch, das damals auch für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Darin ging es um eine junge Erzählerin, die sich an ihre Kindheit erinnert. Es ging um Freundschaft, Familie, es ging um den Körper ihrer Mutter und die schwierige Beziehung zwischen ihren Eltern.
Nun erschien von Dröscher „Junge Frau mit Katze“ – und in diesem Buch kehren wir zu diesen Figuren aus dem vorherigen Buch zurück, nur viele Jahre später.
Ela ist inzwischen 30, hat gerade ihrer Doktorarbeit eingereicht und merkt wie ihr Körper erst leise, dann immer lauter und heftiger rebelliert. Es beginnt mit Halsschmerzen, dann allergische Reaktionen der Haut, Herzrasen und so weiter. Sie sucht mehrere Ärzte auf, bekommt Medikamente, aber so richtig will keine Diagnose passen… Und während Ela von Arzt zu Arzt läuft, fragt sie sich auch, was sie eigentlich will? Und ob das, was sie tut und macht, überhaupt gut für sie ist. Denn seien wir mal ehrlich, wir hören viel zu selten auf unseren Körper, der im Grunde ganz genau weiß, was uns gut tut. Und darum geht es hier eben auch – wieder zu lernen, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Um Selbstfindung und Eigenverantwortung.
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