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Die Passantin
von Nina George
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Erscheinungstermin 11.08.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Die gefeierte Filmikone Jeanne Patou erfährt aus dem Fernsehen, dass sie für tot gehalten wird. Für Jeanne ist es die Chance, unterzutauchen und so ihrem Ehemann zu entkommen, der gleichzeitig ihre größte Obsession und ihre fatalste Leidenschaft ist. Sie verschwindet in die Anonymität – und in einen Kosmos der untergetauchten Frauen, mit denen sie ein altes Haus in Barcelona bewohnt. Während sie ihre Schicksale kennenlernt, wird ihr auch ihr eigenes immer deutlicher.
Viereinhalb Jahre später streift Jeanne über die La Rambla, eine Passantin unter vielen, als sie plötzlich ihrem Mann begegnet. Ihr ist klar: Sie muss sich stellen – ihrem Mann, aber vor allem sich selbst.
Die Passantin ist ein empathischer, rasanter und zorniger Roman über eine Selbstfindung, eine Starkwerdung, eine Emanzipation, ein Auftauchen aus festgefahrenen Strukturen, um zum wahren Kern zurückzufinden.
Die gefeierte Filmikone Jeanne Patou erfährt aus dem Fernsehen, dass sie für tot gehalten wird. Für Jeanne ist es die Chance, unterzutauchen und so ihrem Ehemann zu entkommen, der gleichzeitig ihre...
Vorab-Besprechungen
»Nina George zählt zu den derzeit erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen.« ZEIT online
»Nina George zeigt in diesem Roman mit großer Entschlossenheit, wo der Hammer hängt – opulent, warm, voller Farben und scharf wie eine Rasierklinge.« Simone Buchholz
»Ein Roman wie eine offene Hand, die zu einer Faust wird: erst einladend und dann mit einer ungeahnten Wucht. Nina George verpackt eine grandiose Idee in eine spannende Geschichte und schafft eine Figur, die gleichzeitig nahbar und undurchschaubar ist.« Kristof Magnusson
»Nina George zählt zu den derzeit erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen.« ZEIT online
»Nina George zeigt in diesem Roman mit großer Entschlossenheit, wo der Hammer hängt – opulent, warm, voller...
Marketing-Plan
- Marketing Schwerpunkt
- Lesereise
- Marketing Schwerpunkt
- Lesereise
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783036950730 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 320 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

„Die Passantin“ von Nina George hat mich mit ihrer leisen, eleganten Erzählweise sofort berührt. Ich mochte besonders, wie die Autorin mit wenigen Worten eine dichte, fast filmische Stimmung erschafft und die Protagonistin auf ihrer Suche nach Identität und Nähe begleitet.
Für mich ist das Buch mehr als eine flüchtige Begegnungsgeschichte: Es ist eine leise Meditation über Einsamkeit, Sehnsucht und das leise Hoffen aufs Unerwartete. Meine schönsten Momente waren die Szenen, in denen kleine Alltagseindrücke – ein Blick, ein Lächeln, ein Duft – plötzlich große Bedeutung bekommen.
Insgesamt hinterlässt „Die Passantin“ ein wohlig-nachdenkliches Gefühl und erinnert mich daran, wie viel Magie im Gewöhnlichen stecken kann.
⭐⭐⭐⭐☆ (4 von 5 Sternen)

Was mich an diesem Buch am meisten fasziniert, ist das Bemühen der Autorin, Frauen wachzurütteln. Sie ruft uns entgegen: Macht die Augen auf und schaut genau hin. Wendet euch nicht ab, wenn andere Frauen in Not sind. Nina George gelingt es in einzigartiger Weise die Wandlung der „Jeanne Patou“ dazu stellen. Sie tut das mit Wortgewalt, Klarheit und Anteil nehmender Wärme. Der Autorin gelingt es geschickt, die Leserin zu animieren über die eigene Rolle als Frau nachzudenken.
Beim Lesen dieses Romans musste ich oft an Simone de Beauvoir denken. Ich sehe Nina George in direkter Nachfolge zu dieser Autorin. Gerade die ältere Generation von Frauen, denkt oft, dass der Kampf um Unabhängigkeit, Gleichberechtigung und Anerkennung von typischer Frauenarbeit ein Erfolg gewesen sei. Es stimmt, dass Fortschritte erzielt wurden, aber nur mit ganz kleinen Schritten. Es ist auch ein Verdienst von Schriftstellerinnen wie Nina George, im Kampf um die Freiheit der Frauen nicht nachzulassen. Und daran zu erinnern, dass die meisten Frauen auf dieser Welt, Unterdrückung und männlicher Gewalt ausgesetzt sind. Dieser feministische Roman ist einer der besten, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Daher bitte ich alle BuchhändlerInnen: Seid solidarisch und legt dieses Buch an prominenter Stelle aus. Gebt eine Lese-Empfehlung an eure weibliche Kundschaft.

Ganz klare Empfehlung. Ein Buch das wütend geschrieben wurde und wütend macht. Super ! was Frauen erleiden, mit welcher Selbstverständlichkeit auf der Welt verächtlich und grausam und brutal mit Frauen, Mädchen umgegangen wird. Und die Hoffnung besteht in der Solidarität und Selbstermächtigung. Eine umwerfende Geschichte in toller Sprache.

Ein Leben in den Schatten Barcelonas
Eine tot geglaubte Schauspielerin lebt hier zwischen (ehemals?) gespielten Rollen und dem immerwährenden Geschlechterkampf ihr zweites Leben im gotischen Viertel der spanischen Großstadt. Im Exil findet sie nicht nur Zuflucht in einer Gemeinschaft verstoßener Frauen, sondern auch wieder zu sich selbst (oder doch nur in eine weitere Rolle?..). Ganz typisch für Kein & Aber hatte das Buch storytechnisch einen geradezu magischen Sog und auch sprachlich ist es einfach eine Wucht! Für mich ein Jahreshighlight!

Es war großartig und fesselnd, dieser Frau Jeanne Patou beim Verschwinden zuzusehen und sie beim Auftauchen in ihrem eigenen Leben als Alva zu begleiten. Starke Figuren, harte Wahrheiten spannend verpackt - ein packiendes Kopfkino.

ich fand dieses Buch unglaublich fesselnd....allein schon diesen Gedanken des Verschwindens mal für sich selbst durchzuspielen
Das LAVENDELZIMMER war ja auch schon großartig...

Die Passantin von Nina George erzählt von einer Chance, die ergriffen wird und den Folgen, die das für das weitere Leben der Protagonistin hat. Durchaus empfehlenswert.

Dieser Roman hat mich nicht nur berührt, sondern aufgewühlt. Die ohnmächtige Wut darin ist wirklich und echt. Nina George rüttelt uns Frauen auf hinzuschauen und zu sich selbst zu stehen.
Es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Frau-Sein.

Zunächst fand ich den Stil ein wenig ungewohnt, war teilweise versucht das Buch wegzulegen und konnte es nicht. Das Thema ist so wichtig und die Autorin versteht es wahnsinnig gut den Leser für die Geschichte zu gewinnen.
Jede einzelne der genannten Frauen erleidet so ein unglaubliches Schicksal. Ich finde es großartig, dass sie alle da raus kommen und einen Weg für sich finden!

Eine Schauspieler entkommt dem Flugzeugabsturz im Jahr 2015 (Germanwings) und lebt einige Jahre inkognito in einem speziellen Frauenhaus in Barcelona, bis sie zufällig ihren Mann wieder antrifft. Dieses Buch gibt Einblicke in Gewalttaten gegenüber Frauen und in vielschichtige psychische Phänomene.

Identität, Verlust und Selbstbestimmung - Die Passantin im Spiegel der Gefühle
Ein Flugzeugunglück. Eine gefeierte Schauspielerin, die für tot erklärt wird. Doch sie stellt sich nicht – sie nutzt die Gelegenheit, um sich ein neues Leben aufzubauen. In einem Haus in Barcelona, bewohnt nur von Frauen, beginnt sie neu. Ohne ihren Ehemann, der einst ihre große Leidenschaft war – doch war er auch ihre große Liebe? Sie taucht unter, lässt sogar ihre Töchter im Glauben, sie sei tot. Doch eines Tages steht sie ihm wieder gegenüber.
Nina George beweist einmal mehr, dass sie eine Meisterin der Sprache ist. Die Geschichte ist kraftvoll, kunstvoll erzählt und nimmt einen mit – voller Emotionen, voller Tiefe. Trotzdem: Mit der Protagonistin bin ich nicht warm geworden. Einerseits verstehe ich ihre Flucht – vor einem Mann, der kontrollieren, der beherrschen will. Andererseits: Verlässt man dafür wirklich auch die eigenen Kinder – und lässt sie in dem Glauben, man sei tot?
Beim Lesen spürt man viele Gefühle: Wut, Enttäuschung, Zerrissenheit. Die innere Spannung der Figuren ist greifbar, das verdient Anerkennung. Was mir persönlich allerdings gar nicht zugesagt hat, ist der häufige Gebrauch von Kraftausdrücken. Ich möchte sie hier nicht wiederholen – aber sie haben mich gestört und mich zeitweise aus der Geschichte geworfen.
Vielleicht ist es einfach nicht meine Geschichte. Doch ich möchte ehrlich sein: Die literarische Qualität ist hoch – aber emotional hat mich die Geschichte nicht vollständig erreicht.

Die französische Schauspielerin Jeanne Patou befindet sich gerade in Barcelona, als sie aus dem Fernsehen erfährt, dass das Flugzeug abgestürzt ist, in dem sie eigentlich hätte sitzen sollen. Aus einem inneren Impuls heraus hatte sie den Flieger in letzter Minute doch nicht bestiegen, doch das weiß niemand außer ihr, und so geht ihr Tod durch die Nachrichten. Für Jeanne bietet sich die einmalige Gelegenheit, alles hinter sich zu lassen und ein ganz neues Leben zu beginnen. Doch ist das überhaupt möglich, noch einmal völlig neu anzufangen?
Sie taucht in einem Haus unter, in dem nur Frauen leben, die alle Gewalt durch Männer erfahren haben und sich gegenseitig unterstützen. Viereinhalb Jahre später läuft Jeanne auf der La Rambla zufällig ihrem Mann über dem Weg…
Nina George hat ein zutiefst feministisches, wütendes Buch geschrieben, das sich mit den Folgen der patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft auseinandersetzt: Mit der psychischen und physischen Gewalt, der Frauen ausgesetzt sind, den strukturellen Benachteiligungen, aber auch dem typisch männlichen Blick durch Kameras: reduziert auf ihren Körper und ihre Sexualität.
Dem stellt sie den Zusammenhalt der Frauen, die gemeinsam in einem Haus wohnen, gegenüber. Diese unterstützen sich gegenseitig, passen aufeinander auf, geben sich Halt.
Trotz des wichtigen Themas konnte mich der Roman allerdings nicht gänzlich für sich einnehmen. Generell stört es mich, wenn vor feministischem Hintergrund das Genus verändert wird: So ist zB immer von „der Mondin“ anstatt von „dem Mond“ die Rede, was bei mir ein Augenrollen hervorruft. Das Schicksal der Mitbewohnerinnen von Jeanne hat mich zudem mehr berührt als das der eigentlichen Hauptfigur, bei der ich mich des Gedankens nicht erwehren konnte, dass sie in der Beziehungskonstellation mit ihrem Mann an ihrer Situation nicht ganz unschuldig ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen, die aus privaten, wirtschaftlichen, rechtlichen oder gesellschaftlichen Gründen ihrem Ehemann nicht entkommen können, hätte Jeanne alle Möglichkeiten dazu gehabt. Der Macht ihres Mannes gab Jeanne durch ihre Passivität erst recht Raum. Mir fiel es daher schwer, wirklich Mitgefühl mit Jeanne zu entwickeln.
Der Schluss wirkt angesichts des ausführlichen Erzählstils davor etwas überhastet und unglaubwürdig. Insgesamt bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück.

Von der Chance zu verschwinden:
Ein Buch, das sich liest wie eine Abrechnung. Das war mein erster Gedanke, als ich diesen Roman las. Selten habe ich ein Buch gelesen, das in solch rasantem Tempo geschrieben ist, das so voller Zorn steckt, das so aufgeladen ist, dass das Lesen elektrische Schläge auszulösen scheint! Jeanne ist es leid, sich zu verleugnen - als die Chance kommt, zu verschwinden, ergreift sie diese ohne Umschweife. Sie begibt sich auf den Weg zurück zu sich selbst, fragt sich, wer sie ist, was sie ausmacht... wer sie war, welche Rollen ihr Mann und die Gesellschaft und auch sie selbst dabei spielten... "Die Passantin" ist ein starkes Buch, ein gnadenloses Buch, ein Buch der Befreiung. Und doch, ich frage mich, mit wem rechnet die Autorin da ab? Wie lang muss man schweigen, um so eine Wut wachsen zu lassen? Muss das sein?

Ein interessanter Gedanke, das alte Leben zu verlassen und als vermeintlich tote Person ein neues Leben zu beginnen. Barcelona als Schauplatz ist natürlich immer großartig! Auch fand ich die feministische Haltung des Romans sehr gut. Stellenweise und vor allem am Ende ein bisschen sehr dick aufgetragen für meinen Geschmack, Datum 4 statt 5 Sternchen. Aber natürlich verdient Frau George für ihr Engagement in der Branche Sterne wie Sand am Meer.

„Zufall, sage ich, den gibt es nicht, wenn du auf deinem Weg bist. Dann ist alles Gesetz, dann ist es Bestimmung.“
Die bekannte Schauspielerin Jeanne Patou ist tot. Erfahren hat sie das durchs Fernsehen. Sie sollte bei einem Flugzeugabsturz gestorben sein. Sie ist nur nie in dieses Flugzeug eingestiegen. Anstelle zurück in ihr Leben zu gehen, flüchtet sie. Sie verschwindet in einem Haus voller untergetauchter Frauen. Geflohen vor ihren Männern. Vier Jahre später ist sie eine Passantin und begegnet ihrem Mann. Geht sie zurück ins ihr „altes“ Leben?
„Ich habe solche Sehnsucht nach mir.“
Nicht nur einfach ein Buch. Das ist ein Buch voller sprachlicher Eleganz. Mit einer melancholischen Stimmung geht es in dem Buch um Sehnsucht, Liebe, Wut, Selbstfindung und Schmerz. Mich haben vorallem die Geschichten über die misshandeltem Frauen in dem Haus berührt. Ich habe Jeanne - eigentlich Alva - gerne durch ihre Gedanken begleitet und freue mich, dass sie ihren Wünschen folgt.
„Was kann ich, eine Frau in mittleren Jahren, das mich befähigt, allein für mich zu sorgen?“

Filmikone Jeanne Patou wird für tot gehalten und taucht unter, denn das ist ihre Chance ihrem Mann zu entkommen. Zusammen mit anderen Untergetauchten wohnt sie zusammen und als Leser erfahren wird die einzelnen Schicksale. Irgendwann wird klar, sie. muss sich ihrem Schicksal und ihrem Mann stellen. Ich fand die Geschichte sehr schon, weil sie eine bestimmte Welt widerspiegelt und auch zum Nachdenken anregt. Durch die verschiedenen Leben, denen man hier begegnet, kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Die Passantin
Mit diesem Buch ist es der Autorin gelungen uns Frauen wachzurütteln. Es ruft uns Frauen dazu auf genauer hinzusehen, wenn Frauen in Not sind.
Als die berühmte Schauspielerin Jeanne Patou aus den Medien erfährt, dass sie bei einem Flugzeugunglück unter den Opfern ist und nicht mehr lebt, nutzt sie die Gelegenheit unterzutauchen. In einer spanischen Stadt findet sie Unterschlupf in einem Haus in dem Frauen leben, die auch ein schlimmes Schicksal zu tragen haben. In dieser Gemeinschaft, die langsam zusammenfindet, unterstützen sich die Frauen gegenseitig und passen aufeinander auf. Doch immer ist bei Jeanne, die sich inzwischen anders nennt, der Gedanke an ihre Töchter und ihre Familie. Soll sie weiterhin als tot gelten oder sich ihrer Familie zeigen??
Das Buch ist so interessant und spannend geschrieben und hat mich als Leserin so richtig in seinen Bann gezogen. Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Die verschwundene Ehefrau, Mutter, Tochter, die plötzlich von den Totgeglaubten zurückkehrt. Gut erzählte Geschichte, wenn sie mir auch stellenweise etwas zu schwarz-weiß war.

„Die Passantin“ von Nina George
Verlag: Kein & Aber
Ein Buch, das leise kommt – und mit einer Wucht zuschlägt. Ein Roman, der nachhallt.
Jeanne Partou – diesen Namen gibt ihr ihr Mann. Sie ist eine gefeierte Filmikone. Eine Frau in der Öffentlichkeit. Doch innerlich längst verloren. Als sie plötzlich im Fernsehen ihr eigenes Bild sieht, unterlegt mit der Nachricht ihres Todes bei einem Flugzeugabsturz, sitzt sie in einer Bar und denkt nur: Ich bin tot?!
Die Welt trauert um Jeanne Patou. Und Jeanne? Sie erkennt: Das ist meine Chance.
Eine Chance, allem zu entkommen: ihrer Ehe, ihrer Rolle, der Frau, zu der Bernard, ihr Ehemann, sie gemacht hat. Eine toxische Liebe, ihre größte Obsession und zugleich ihr tiefster Schmerz. Jeanne ergreift die Möglichkeit. Und lässt alles zurück. Ihre Töchter. Ihre Identität. Ihre Jeanne.
Sie sucht sich selbst.
Inmitten von Frauen, die ebenfalls ihre Geschichten und Verluste tragen, findet sie ein neues Leben. Ein Haus in Barcelona: still, weiblich, solidarisch.
Und eine neue Rolle: Consuela Rubio Garcia, kurz Sella.
Am Ende dieser langen Suche entdeckt sie etwas viel Tieferes: Alva.
Die Frau, die sie ist. Ohne Rolle. Ohne Spiegel.
Doch das Vergangene hat lange Schatten. Als sie viereinhalb Jahre später auf La Rambla als Passantin ihrem Ehemann begegnet, trifft sie nicht nur Bernard wieder – sie trifft auch auf eine Frau, die ihr gleicht. Und erkennt: das Spiel hat sich wiederholt. Bernard liebt in Mustern. Und zerstört in Mustern.
Es ist der Moment, in dem Jeanne nicht länger flieht. Sondern sich stellt. Nicht nur Bernard – sondern vor allem sich selbst: Alva! Ihrer Geschichte. Ihrer Obsession. Ihrem Schmerz.
Sprachlich ist dieser Roman eine Wucht. Zart, feminin, fesselnd. Und dennoch ruhig erzählt. Mit Zeitsprüngen zwischen 2015 und 2019 – zwischen Jeanne auf der Rambla, beobachtend, und der Frau, die damals nach ihrem Tod eine neue wurde.
Ein Buch über Selbstfindung. Über das Verlorensein in einer Beziehung, in der man irgendwann nicht mal mehr weiß, was man gerne isst.
Ein Buch darüber, wie tief Frauen sich verbiegen – um zu gefallen, zu funktionieren, zu überleben.
Aber auch ein Buch darüber, dass es immer einen Weg zurück zu sich selbst geben kann.
Kein Schauspiel mehr. Kein Verbiegen. Nur noch das wahre Ich.
Nina George zeigt in „Die Passantin“ eindrucksvoll, wie wichtig weibliche Solidarität ist. Wie notwendig es ist, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen, zuhören, helfen, vertrauen, statt aufeinander herumzuhacken.
Denn manchmal reicht schon ein freies Zimmer. Eine offene Tür. Ein Zuhören.
„Wir sind von Wundern umgeben, die wir nicht sehen,
während sie uns beim Leben betrachten.“
Und dann - wie bei Jeanne und Bernard:
„Wir sind von Wunden umgeben, die wir nicht sehen,
während sie uns beim Überleben betrachten.“
Ein Roman, der in seiner Stille laut wird.
Ein Roman über das Abtauchen, das Loslassen, das Wiederauftauchen. Über das Frau-Sein – und das Mensch-Sein.
Ein starkes Buch, das bleibt.

Ist es Verzweiflung oder Verdruss, ohne Vorplanung plötzlich aus dem Leben zu verschwinden? Verwegen und vor allem ganz schön wagemutig ist es auf jeden Fall.
Jeanne Patou, die Protagonistin in diesem Roman, hat nicht lange Zeit zum Überlegen. Sie hat bereits am Flughafen in Barcelona eingecheckt. Als sie im Boardingbereich eine schmale Öffnung an einer Baustelle bemerkt, schlüpft sie, einer plötzlichen Eingebung folgend, unvermittelt hindurch und entfernt sich.
Die Autorin verknüpft reale Ereignisse mit fiktionaler Erzählweise: Sie greift den Flugzeugabsturz in den französischen Alpen im Jahr 2015 auf, bei dem alle Passagiere ums Leben kamen, als der depressive Copilot die Maschine im Bergmassiv zerschellen ließ.
Als Jeanne Patou noch im Flughafengebäude kurz darauf vom Absturz dieser Maschine, in der sie eigentlich gesessen hätte, erfährt, trifft sie eine folgenreiche Entscheidung. Sie beschließt, unter den Totgeglaubten zu verweilen und aus ihrem seitherigen Leben zu verschwinden. Alles hinter sich zu lassen, nicht zu ihrer Familie zurückzukehren, nicht zusammen das Glück zu feiern, überlebt zu haben, nicht das gewohnte Leben weiterzuführen, sondern tot zu bleiben, wird zur ungemeinen Herausforderung.
Als erfolgreiche und gefeierte Schauspielerin war Jeanne Patou bislang eine Person des öffentlichen Lebens, was alles noch weitaus mehr erschwert. Immer wieder steht Jeanne nun vor unerwarteten Problemen. Wie sie mit ihrer neuen Identität umgeht, was es bedeutet, alle Verbindungen zu Familie, Beruf und Freunden zu kappen, ist mit vielen Qualen verbunden.
In Gegenwartskapiteln aus dem Jahr 2019, die mit Rückblenden, hauptsächlich in Jeanne Patous Todesjahr 2015 wechseln, rast der Plot fast atemlos durch die Zeiten und Zeilen.
Zu großen Teilen ist die Geschichte aus Jeannes Sicht geschildert. Ihre Flucht in eine neue Identität, ihre Sehnsucht nach Freiheit und einem neuen Ich, basiert auf Jeannes Chance, unverhofft und ohne Kampf aus ihrer Ehe zu entkommen. Eigentlich genügend Stoff, um damit ein ganzes Buch zu füllen.
Doch die Handlung dreht sich nicht nur um Jeanne, sondern lässt auch Raum für Jeannes Mitbewohnerinnen in ihrem neuen Zuhause, mitten in Barcelona. Ebenso wie Jeanne Patou sind diese Frauen aus ihrem früheren Leben davongelaufen. Alle haben schlimmste Gewalterfahrungen und Traumata mit Männern hinter sich. Hierzu benennt Nina George entsprechende Fakten und Zahlen und greift weitere Frauenschicksale auf, die oft unbemerkt ein Leben am Rand der Gesellschaft fristen. Die Autorin setzt hier ihre Stimme für mehr Beachtung gegenüber Frauen ein, die unter männlicher Gewalt leiden, was absolut löblich ist. Jedoch erfährt die ohnehin sehr feministisch ausgeprägte Schreibhaltung hierdurch eine zunehmende martialische Gewichtung, die sich unnötig hochschaukelt und zu weit abdriftet.
Schade auch, dass sich das Ende wie ein von anderer Hand angeflickter, konstruierter Abschluss liest.
Insgesamt betrachtet punktet das Buch indes durch kluge Auslegungen, es lebt durch seine emotionale Tiefe und den turbulenten Plot. Auf jeden Fall aber ist „Die Passantin“ ein feministisches Leseabenteuer.

Erneut beweist Nina George, dass sie ihr Handwerk versteht. Das Schicksal von Jeanne und all den anderen Frauen hat mich so tief bewegt, wie es selten ein Buch geschafft hat.
Nina George besitzt die Gabe, Worte zu nutzen die unter die Haut gehen.
Dieser Roman ist eine Mahnung an all die Frauen da draußen aufeinander aufzupassen und nicht weg zuschauen.
Einfach großartig und eine klare Leseempfehlung!

Das neue Buch von Nina George hat mich sehr betroffen gemacht. Es ist der Autorin gelungen, nicht nur die Seite der Frauen zu zeigen, die offensichtlich missbraucht werden, sei es durch sexuelle Übergriffe oder körperlicher Gewalt. Die Geschichte zeigt aus der Perspektive der Frau subtile Übergriffe, bedingt durch die häusliche Erziehung, oft mittels der Mütter weiter gegeben und die gesellschaftlichen Anforderungen an die Frauen. Der Mann ist Täter, aber auch Opfer, es ist komplex.
Ein sehr wichtiges und wichtiges Buch, das an die Substanz geht.

Schon unmittelbar auf dem Weg ins Flugzeug nach Frankreich entscheidet sich die gefeierte französische Schauspielerin Jeanne Patou doch noch in Barcelona zu bleiben, wo sie beruflich zu tun hatte. Während sie sich in den Markthallen der Stadt einen Imbiss genehmigt, sieht sie auf den dort aufgehängten Bildschirmen, dass besagtes Flugzeugt in den französischen Alpen abgestürzt ist und man von ihrem Tod ausgeht. Jeanne nutzt dieses tragische Ereignis, um in Barcelona unterzutauchen und der Ehe mit ihrem dominanten und oft grausamen Ehemann zu entfliehen. Dass sie dabei auch ihren beiden erwachsenen Töchtern die Trauer über ihren Tod zumutet, ist ein hoher Preis, den sie mit blutendem Herzen zahlt. Jeanne findet in einem Mietshaus Zuflucht, in dem nur Frauen wohnen, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben und an einem sicheren Ort untertauchen wollten. Dort kommt sie so nach und nach zur Ruhe, und der Leser erfährt in Rückblenden, wie sie zu der Person wurde, die sie der Öffentlichkeit präsentierte. Innerhalb von gut vier Jahren baut sie sich in Barcelona ein komplett neues Leben auf. Wäre da nur nicht der Schmerz und die Sehnsucht nach ihren Töchtern.
Als sie dann in den Markthallen überraschend ihren Mann mit einer neuen Partnerin an seiner Seite sieht, steht sie vor der Entscheidung, ob sie von ihm gesehen werden will oder weiter im Verborgenen bleibt.
Ein starkes Buch, das anhand vieler Erzählstränge zeigt, welchen Torturen viele Frauen in ihren Beziehungen oder Familien ausgesetzt sind. Wohltuend zu lesen, wie die Frauen in Jeannes Mietshaus zusammenhalten und sich gegenseitig tragen und unterstützen.
Nina George ist definitiv eine meiner Lieblingsautorinnen im deutschsprachigen Raum. Ich genieße die Sprache ihrer Romane sehr, bin oft zutiefst über die Tiefe mancher Sätze berührt, die ich mir nicht selten notiere, um sie immer wieder zu lesen.

Ein kluges starkes Buch voller Wahrheiten und Inspirationen. Keine leichte Kost. Georges Mine wird mit jedem Buch schärfer.

Die Rolle(n) der Frau
Bei einem Flugzeugunglück kommt auch eine Frau ums Leben, die unter dem Namen Jeanne Patou international als Schauspielerin gefeiert wird. Angeblich. Denn Jeanne saß überhaupt nicht in dem Flugzeug. Doch sie nutzt diese Chance, um abzutauchen, ihr altes Leben zu überdenken, ein neues zu beginnen. Das gelingt ihr, weil sie unerwartet Hilfe bekommt von anderen Frauen, die ebenfalls ab- und neu wieder aufgetaucht sind.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen. Das macht die Lektüre spannend und facettenreich, gelegentlich auch erst einmal verwirrend, weil es manchmal ein bisschen dauert, ehe man versteht, welche der Personen jetzt zu Wort kommt. Der Roman lebt logischerweise nicht von der "Action", sondern von den Gedanken und Berichten der verschiedenen Erzählerinnen, und das ist gelegentlich recht harter Tobak. Viel geht es natürlich um die Beziehung zwischen Mann und Frau, und die, die geschildert werden, sind meist toxisch, patriarchalisch oder sogar von Gewalt geprägt. Keine leichte Lektüre also, sondern ein Roman, der nachdenklich stimmt, melancholisch macht, aber auf eine eigentümliche Weise dennoch positiv in die Zukunft blicken lässt.

„Die Passantin“ ist ein leises Buch, das unter der Oberfläche laut wird. Nina George erzählt mit großer sprachlicher Feinheit von Entwurzelung, von weiblicher Identität, von Erinnerung als Ort der Unruhe – und vom Gehen als einzige Möglichkeit, nicht stehen zu bleiben, wenn alles andere unbeweglich scheint. Die Protagonistin gleitet durch Orte, Menschen, Momente – scheinbar als Beobachterin – und doch ist da eine stetige Bewegung nach innen, ein Sog ins Eigene, Unausgesprochene.
Die Sprache ist poetisch, ohne sich in Ornamenten zu verlieren – oft genügt ein einziger Satz, um einen Raum zu öffnen, der noch lange nachhallt. George gelingt es, Schmerz und Schönheit, Zärtlichkeit und Wut, Nähe und Verlust in feine Spannungsbögen zu verweben. Und gerade durch das, was nicht gesagt wird, entsteht Tiefe.
„Die Passantin“ ist kein Roman, den man verschlingt – er verlangt Aufmerksamkeit, innere Beteiligung, Zeit. Doch wer sich darauf einlässt, wird belohnt mit einer Erfahrung, die weit über die Lektüre hinausreicht: einem Echo, das bleibt.

Von Nina George habe ich vor einigen Jahren " Das Lavendelzimmer" gelesen und es ist mir in guter Erinnerung geblieben. Und Überraschung! Nina George ist eine deutsche Autorin. Mit Wohnsitz in Berlin und Frankreich, und dort ist auch das neue Buch "Die Passantin" angesiedelt. Es ist von Stil und Tiefe gänzlich anders, als ich das Lavendelzimmer erinnere. Und auch mit KeinundAber in einem neuen Verlag erschienen.
Jeanne, eine bekannte französische Schauspielerin, nutzt einen Flugzeugabsturz um aus ihrem bisherigen Leben zu verschwinden. Sie findet Unterschlupf in Barcelona, in einem Haus verschwundener Frauen. 4 Jahre später begegnet sie zufällig ihrem Ehemann mit neuer Partnerin auf einem Markt. Als Passantin.
Die Handlung drehte sich, entgegen meiner Erwartungen, aber nicht ums "was nun?". Sondern es geht ums "warum".
Wenn eine berühmte Frau den Wunsch hat zu verschwinden, hat das Gründe. Dramatische Gründe. Um Jeannes Gründe und die der anderen sechs Mitbewohnerinnen des Hauses der Frauen dreht sich die Handlung. Erzählt wird aus Sicht Jeannes auf zwei Zeitebenen , dem Zeitpunkt des Verschwindens und 4 Jahre später des zufälligen Treffens des Ehemannes als Passantin. Zwischendurch gibt es Rückblicke in die Zeit des Kennenlernens und der fast 20jährigen Partnerschaft. Und einen Erzählstrang aus Sicht ihrer neue Freundin Nina.
Es ist ein feministischer Roman über alle Varianten männlicher Machtausübung. Aber für mich inhaltlich einfach zuviel und überladen. Nach der Hälfte konnte ich die Namen und Geschichten der Frauen nicht mehr auseinanderhalten.
Für mich war insbesondere der Erzählstil anstrengend und ermüdend.
Viele wirklich kluge Sätze werden manchmal übertönt von gewolt schlauen. Oder fairer ausgedrückt: Nicht jeder kluge Satz erreicht mich auch als solcher. Und die vielen aneinander gereihten Metaphern und manchmal zusammenhanglos eingeschobenen Geschichten verlieren ihre Wirkung und ich beim Lesen den Faden und manchmal das Interesse.
Es zieht sich eine Trostlosigkeit durch das Buch, die ich realistisch finde und die mich aber auch ermüdet.
Ich bin wirklich zwiegespalten bei dem Roman und sehr, sehr gespannt, wie andere BloggerInnen das empfunden haben.

Nina George spinnt hier eine Geschichte über das Thema: Was wäre, wenn ich neu anfangen könnte? Jeanne Patou wird für tot gehalten, weil ein lebensmüder Pilot das Flug abstürzen lässt, in dem sie mutmasslich sitzt. Jeanne nutzt die Gelegenheit, sich in die Anonymität zu verabschieden, ein Gedanke, den vielleicht so mancher hat. Es geht hier um Selbstfindung und Emazipation.

Ein großartiger Roman über eine Schauspielerin, die als tot gilt, weil sie aus einer Laune heraus ein Flugzeug nicht besteigt, das dann abstürzt. Jeanne aber lässt alle in dem Glauben, das sie tot ist und beginnt unter einem anderen Namen ein neues Leben in Barcelona inmitten von anderen Frauen, die alle einen Grund haben zum Verschwinden. Alle frauenbewegt , misshandelt von Männern oder unglücklich mit ihrer vorherigen Rolle, queer, unverstanden und auf der Suche nach sich selbst oder nach einem Leben, das sich von dem vorherigen unterscheidet. Ein großer Zusammenhalt prägt diese Gemeinschaft.
Aber Jeanne ( jetzt Sella) , die zwei erwachsene Töchter hat, möchte diese irgendwann doch sehen und schmiedet einen Plan mit Nina, einer Mitbewohnerin der Frauenhemeinschaft….
Sehr überzeugt hat mich auch der Perspektivwechsel mit Nina, der Polizistin, die Jeanne am nächsten steht und die in einer sehr poetischen Sprache erzählt.
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