Der entmündigte Leser

Für die Freiheit der Literatur. Eine Streitschrift

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Erscheinungstermin 11.04.2024 | Archivierungsdatum 01.12.2024

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Zum Inhalt

Literatur muss frei sein, wild, darf böse sein und muss auch weh tun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller. Sie muss ein Freiraum bleiben für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Dafür liefert die Autorin einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte im Kampf für die Freiheit des Worts.  

Bibelverbot für Schulen in Utah, Verbannung von Klassikern aus Lehrplänen und Schulbüchern, glättende Übersetzungen, zensierte Klassiker, politisch korrekte Vorgaben für Literatur, Sensitivity-Reading, Triggerwarnungen, Verbot ›schwieriger‹ Vokabeln: Ein Verhängnis!, sagt Melanie Möller und warnt davor, den Leser zu unterschätzen. In Sachen Kunst darf es keine Abstriche geben. Wer verwässert, entmündigt den Leser – und der ist schlauer, als man denkt. 

 »Was fehlt, ist ein leidenschaftlicher Kampf für die Autonomie der Literatur, der diese schützt wie eine bedrohte Minderheit – und zwar kompromisslos«, so die Autorin. Melanie Möller führt ihn.

Literatur muss frei sein, wild, darf böse sein und muss auch weh tun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller. Sie muss ein Freiraum bleiben für ungeschützte Gedanken und scharfe...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783869713021
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 240

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Kampf für die Autonomie der Literatur – und des Lesers
Diesem Buch konnte ich mich in Zeiten, in denen Michael Endes Bücher nicht mehr gelesen bzw. nur noch in umgeschriebener Version gelesen werden dürfen, in denen man sich freuen muss, wenn Verlage schwarzen Autoren die Verwendung bestimmter Vokabeln nicht verbieten und wenn wir vor lauter Pseudo-Korrektheit bestimmten Gruppen gegenüber anderen Gruppen das Lesen bzw. Hören von Texten vergällen oder gar verunmöglichen, nicht entziehen. Zugegeben also: Ich war (positiv) voreingenommen – zu Recht?

Aufgeteilt ist das Buch in 10 Kapitel, die sich einer klassischen Philologin entsprechend über die griechisch-lateinische Literatur über deutsche bzw. internationale Klassiker (auch der Kinder- bzw. Jugendliteratur) ziehen. Dabei wird etwa Sappho Astrid Lindgren gegenübergestellt oder Vergil Kleist, was einer nachgerade wissenschaftlichen Anordnung gleichkommt, wie es eine kurze repräsentative Auswahl verlangt. Auf die fiel Möllers Wahl, weil sie zwar einen halbwegs erschöpfenden Überblick bieten wolle und die Ein- bzw. Übergriffe in bzw. auf die Literatur letztlich immer den gleichen Beweggründen und Vorgehensweisen entsprächen.

Mit Verve wirft Melanie Möller sich in das Thema bzw. das Buch: Schon in der Einleitung wird klar, dass es ihr mit ihrer Kritik ernst ist. Und selbst wenn ich nicht so (positiv) voreingenommen gewesen wäre, müsste ich ihr Recht geben. Literatur muss weh tun dürfen, sie muss „getarnt“ Kritik üben dürfen, muss Freiraum haben. Wer seine Leserschaft mit Triggerwarnungen überzieht, entmündigt (und beleidigt) sie – und dass die werte Leserschaft dann keine Lust mehr auf Literatur haben könnte, wäre eine weitere mögliche Konsequenz. Bedenken Verlage das nicht? Zugegeben, es gibt rühmliche Ausnahmen … Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, bei der die Märchen der Brüder Grimm von „Warnungen“ wie „Kannibalismus, Alkoholkonsum …“ begleitet werden? Das Buch liest sich nicht immer leicht, weil man Möller die Wissenschaftlerin nicht zuletzt in ihrem Schreibstil anmerkt, aber es sollte so viele Leser wie möglich finden. Denn die Botschaft ist wichtig: Literatur ist immer auch Zeichen ihrer Zeit – und wenn wir die verstehen wollen (worum wir uns immer bemühen sollten), um gar etwas aus ihr zu lernen, sollten wir sie lassen, wie ihr Autor sie gedacht hat, ohne (Selbst-)Zensur, denn die wäre nur der nächste Schritt in eine unmündige Gesellschaft. Die einzige Kritik, die ich hätte, wäre, dass Lesern auch bei anderen Texten als „nur“ Literatur Mündigkeit zugetraut werden sollte …

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Leider hat mir der Titel gar nicht zugesagt, da ich die Sprache der Autorin als durchweg anstrengend empfunden habe. Ausschließlich herablassend, arrogant und großkotzig, was der teils nachvollziehbaren Argumentation eine Menge Wirkungskraft entzieht und somit sicherlich auch seine Zielgruppe extrem einengt. Schade.

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Süffisante Streitschrift mit Gegenüberstellungen antiker Werke und ausgewählten Klassikern der Literatur. Wer sich nicht provozieren lässt, bekommt viele Argumente für textorientiertes Reden und Streiten über Literatur!

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Ich hatte mir bei diesem Buch eine Schrift für besondere Literatur und für die Meinungsfreiheit beim Lesen erhofft. Stattdessen habe ich einen Text vorgefunden, der ohne Begrifflichkeiten zu definieren, in Vergleiche startet und voll von Vorurteilen und Warnungen ist. Der Grundgegenstand des Textes, der Angriff auf die Literatur, ist schon sehr alt. Der Umgang mit aktuellen Themenpunkten, mir jedoch zu stark für ein Fachpublikum formuliert und für die meisten Leser vermutlich nicht zu verstehen. Es ist zeitweise zudem schwierig, da sie sich auf die alten Texte fokussiert und dadurch die ihr Fazit eigentlich schon von der ersten Seite an klar rauszulesen ist. Die Plakativität hat nichts mit der erhofften Schrift über Meinungsfreiheit zu tun, sonder sagt vielmehr nur, dass wir alle zu empfindlich geworden sind.
Daher muss ich sagen, ist das Buch mit Vorsicht zu genießen.

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