Alle meine Geister

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Erscheinungstermin 07.09.2023 | Archivierungsdatum 01.08.2024

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Zum Inhalt

In seinem neuen Buch erzählt Uwe Timm von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der Fünfzigerjahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den Büchern, die sein Leben verändert haben. 

Hamburg 1955 – der noch 14-jährige Uwe wird von seinem Vater, dem Inhaber eines Pelzgeschäfts, in die Kürschnerlehre gegeben. Im Takt der Stechuhren lernt der junge Mann die kreative Präzision, die das heute fast ausgestorbene Handwerk erfordert, schult den Blick für das Material, die Kundinnen, die Tücken und Geheimnisse dieser Kunst. Er lauscht den Geschichten der Kollegen, schließt Freundschaften, bekommt Bücher empfohlen, entdeckt die Stadt und den Jazz. Der Lehrling, der vom Schreiben träumt, liest heimlich im Sortierzimmer Salinger und Camus, begleitet den »roten Erik« auf die Reeperbahn, erkundet mit dem Kollegen Johnny-Look, reichlich schüchtern noch, die Liebe, wird von Meister Kruse politisch initiiert und streitet sich nun umso intensiver mit dem Vater über die NS-Zeit.

Inzwischen ist auf dem Pelzmarkt ein Preiskampf ausgebrochen, das Kürschnergeschäft der Familie floriert nicht mehr, und als der Vater plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt, muss der 18-Jährige ein völlig überschuldetes Geschäft sanieren. Die harte Arbeit und die großen Sorgen bringen ihn nicht ab von der Vorstellung eines ganz anderen Lebens.

Ein großartiges Buch der Erinnerungen und des Aufbruchs, präzise und poetisch. Ein sprechendes Zeitbild, ein Initiationsroman der Liebe, des Lesens, des Arbeitens und Träumens.

In seinem neuen Buch erzählt Uwe Timm von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der Fünfzigerjahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462005493
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 288

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Uwe Timm

In Alle meine Geister schreibt Uwe Timm von seinen Geistern.
1955 beginnt seine Lehrer zum Kürschner. Sein Vater besitzt eine Pelzgeschäft.
Witzig und ironisch schildert er seine Kollegen.
Mit sprachgewaltiger Stimmer erzählt er von seinen Bekanntschaften und seiner Liebe zu guter Literatur.

In seine Lehrlängszeit konnte ich mich gut wiedererkennen. Ich hatte zwar wenig mit Pelzen zu tun, aber mit Stoffen.

Als er nach dem Tod des Vaters das marode Geschäft rettet, ist interessant.
Und trotzdem hat er es geschafft, seine wahre Berufung zu schaffen.
Uwe Timm hat eine perfekte Lebenserfahrung geschrieben.

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Uwe Timm beweist hier wieder sein eindrucksvolles Gespür für die richtige Mischung aus persönlicher Erinnerung und wichtigen Themen der Nachkriegsgeschichte. Seine Beschreibung der Bücher, die ihn damals geprägt haben, regt zum Nachdenken darüber an, welche Titel das für Einen selbst wären.

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Ein Buch für Uwe Timm-Fans: Der Autor erinnert sich an die Jahre seiner Kürschnerausbildung sowie den Aufbruch in seine Schriftstellerkarriere, die mit der Ablösung von zuhause und dem nachgeholten Abitur im Braunschweig-Kolleg einherging. Hoch interessant seine Schilderungen des handwerklich und künstlerisch anspruchsvollen Kürschnerhandwerks, verwoben mit seiner Familiengeschichte. Lehrmeister und Kollegen kennenzulernen, die ihn begleiteten und ihm über den Beruf hinaus Anregungen in Musik, Politik, Literatur und Lebensweisheit gaben. Den Ablöseprozess vom Elternhaus, in beruflicher und politischer Sicht. In dem vom Verlag als Autofiktion beschriebenen Text sucht der Autor auch die Begegnung mit Menschen, zu denen der Kontakt seit langem abgerissen ist und die dennoch in seinem Leben präsent sind. Es war sehr aufschlussreich, diese Lebensphase (die schon in vorigen Romanen anklang), so ausführlich mitzuvollziehen. Doch es sind nicht nur persönliche Erinnerungen, sondern auch ein Gesellschaftsporträt der Nachkriegsjahre und somit ein historisches Dokument. Große Leseempfehlung!

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Uwe Timm erzählt sehr sachlich über „das Kind“, das mit seinen Eltern ins zerbombte Hamburg zurückkehrte und bereits in der Nachkriegszeit vorgelesen bekam. Auch als Kürschnerlehrling wird der junge Mann in jeder freien Methode lesen, angeregt u. a. durch seinen Ausbildungsmeister und Betriebsrat Kruse im Kürschnerbetrieb Levermann. Der Betrieb beschäftigte in den 50ern stolze 60 Angestellte, deren Ansehen einer strengen Hierarchie unterlag. In den Arbeitsräumen saßen die Meister vorn, dahinter die fachlich versierten Gesellen und weiter ging es mit Lehrlingen streng nach Leistung. Geprägt war der gegenseitige Respekt u. a. durch militärische Ränge, die einige Kollegen aus dem Krieg mitbrachten. Kruse war bereits im Zweiten Weltkrieg für unabkömmlich erklärt worden und die Firma Levermann hätte ohne dessen fachliches Können noch immer nicht existieren können. Auch wenn Uwe Timm von Diskussionen mit unterschiedlichsten Kolleg:innen geprägt wurde, ragt Kruse heraus, indem er dem 15-Jährigen gezielt Bücher schenkte, ihn aber nie zu werben oder für seine Weltanschauung zu indoktrinieren versuchte.

Außer Timms persönlichem Erleben seiner Lehrzeit ab 1955 und der folgenden Entscheidung, am Braunschweig-Kolleg das Abitur nachzuholen, bietet er ein eindrucksvolles Bild der 50er Jahre. Wie stark die deutsche Nachkriegsgesellschaft und ihre Werte durch die duale Ausbildung im Handwerk geprägt werden, erstaunt mich immer wieder. Auch wenn die Erziehung zum Staatsbürger im Handwerk längst an Bedeutung verloren haben mag, unterscheidet die Beziehung zwischen Ausbilder und Auszubildendem Deutschland vom Rest der Welt. Uwe Timm boten die Gespräche, die nebenher z. B. über Aufrüstung, Atomwaffen und alte Nazis auf neuen Posten geführt wurden, die Gelegenheit sich vom Vater abzugrenzen.

Beeindruckend finde ich in diesem knappen biografischen Text, wie viele von Timms Kontakten intensiv lasen und sich über Bücher austauschten. Objektiv wurde in den 50ern länger gearbeitet als heute, Hausarbeit war zeitraubender und doch fanden Kollegen und Freunde Muße zum Lesen. Deutlich wird auch der Übergang von der Nachkriegszeit, in der man einfach zupackte (Uwe Timms Vater, der im Bombenschutt eine Ledernähmaschine findet und „einfach“ ein Geschäft eröffnet) und den deutlich bürokratischeren Wirtschaftswunderjahren (der Sohn, der zum Ausbilden Meisterbrief und Ausbilder-Schulung vorlegen müsste).

„Alle meine Geister“ umfasst die Jahre 1955-60, Timms Lehrzeit bis zum Beginn des Kollegs, auf dem Erwachsene mit abgeschlossener Ausbildung die Hochschulreife erwerben können. Wer Timms Romane gelesen hat, wird markante Abschnitte seiner Biografie wiedererkennen, jedoch genügend unbekanntes Material finden über einen entscheidenden Lebensabschnitt, sprachlich rund, ohne ein überflüssiges Wort.

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Uwe Timm hat ein sehr persönliches Buch geschrieben über seine Zeit in der Ausbildung zum Kürschner in Hamburg. Uwe Timm schreibt als Dialog mit sich selbst über sein Erinnern. Er sagt dazu in diesem Buch :"Erinnern ist ein merkwürdiges Vergessen". Einfach großartig!

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Uwe Timm schaut auf sein Leben zurück. Ende der 50er Jahre übernimmt er, ausgebildet als Kürschner, den Pelzladen seiner Familie. Ausserdem begegnet er Menschen und Büchern, die ihn wohl für sein ganzes Leben prägen. Ein ganz ruhiges, weises Buch, das einen Schriftsteller dabei begleitet seinen Blick auf die Welt zu finden.

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Uwe Timm erzählt von seinen Lehrjahren als Kürschner in Hamburg. Den Büchern die sein Leben verändert haben und die er auch heimlich während seiner Lehrzeit liest. Seinen besonderen Freundschaften. Ein großartiges Buch der Erinnerung.

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ALLE MEINE GEISTER von Uwe Timm 🥰
Uwe Timm ist ein großartiger Erzähler und die Stimme von Gert Heidenreich passt einfach perfekt!!!
Der Autor erzählt von seiner Jugend in Hamburg. Damals widersprach eine Legasthenie einer weiterführenden Schulbildung und so erwog der Vater für den Sohn eine Ausbildung zum Kürschner.
Uwe Timm schildert die Umstände während der Ausbildung, wie der Umgang mit einem so kostbaren Material die Arbeit prägte. Er erzählt von den Menschen, denen er während dieser Zeit begegnet ist. Er erzählt aber auch von den Büchern, die auf ganz unterschiedliche Weise ihren Weg zu ihm gefunden haben.
Die erste Liebe, der frühe Tod seines Vaters, die Rettung des elterlichen Betriebes füllen in Windeseile die Seiten und man kann gar nicht genug kriegen von den bewegten Jahren dieses jungen Mannes in den 50er und 60er-Jahren.
Wieder einmal überzeugt der Autor mit schöner Sprache.

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Dieses Buch ist ein Zeugnis der Zeit der Fünfziger Jahre
in Hamburg.
Der junge Uwe Timm macht mit 14 Jahren eine Ausbildung
zum Kürschner, träumt jedoch von einem anderen Leben.
Immer schon sind Bücher für ihn wegweisend und wichtig.
Einer seiner entscheidenden Ratgeber für ihn, ist sein Meister
Walter Kruse, er ist Genosse und Gewerkschaftler.
Der frühe Tod seines Vaters erfordert sein Handeln.
Mit seiner Mutterführt er das Pelzgeschäft weiter.
Erst als Pelze zu tragen gegen moralische Konventionen
verstößt, wird das Geschäft aufgegeben.
Uwe Timm macht sein Abitur nach und studiert mit Benno Ohnesorg.
Hiermit endet dieser Teil seiner Geschichte.
Gerne habe ich diesen autobiografischen Roman gelesen.

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Uwe Timm legt sine Aufwachsen in Hamburg in toller Sprache dar. Großartiges Zeitportrait.
Unbeding empfehelsnwert - auch für nicht-Hamburger :)

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