Malus

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Erscheinungstermin 14.08.2023 | Archivierungsdatum 23.01.2024

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Zum Inhalt

Eva googelt: Scheidungsberatung.

Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben würde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit Adam befreien könnte? Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätte?

Simone Hirth nimmt das biblische erste Menschenpaar als Ausgangspunkt für eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet – toxische Männlichkeit, Arbeitslosigkeit und Scheidungsprozess inklusive. Sie rechnet gnadenlos ab mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft und öffnet die Tür zu einem anderen Lebensentwurf.

„Ich möchte ein Leben ohne Adam und vor allem ohne Gott. Ich möchte entscheiden, wie ich es verbringe und mit wem ich schlafe. Ich möchte mein Kind zur  Eigenverantwortung erziehen. Ich möchte insgesamt einfach wählen können. Und ich möchte, dass mein Kind wählen kann. Ist das zu viel verlangt?"

Eva googelt: Scheidungsberatung.

Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben würde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit...


Eine Anmerkung des Verlags

Bitte beachten Sie die Sperrfrist inklusive 13.08.2023!
Sobald das E-Book lieferbar ist, laden wir dieses hier zusätzlich hoch.

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783218014106
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 176

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Aber das heißt nicht, dass du nicht fragen sollst. Du bist Eva. Es ist deine Geschichte."

Meine Mutter ist sehr gläubig und ich glaube, sie hätte bei den ersten Seiten geschnaubt und das Buch zur Seite gelegt. Nicht direkt gegen die Wand geschmissen, aber sie wäre trotzdem nicht glücklich über den Inhalt. Schließlich geht es um die berühmteste, biblische Anfangsgeschichte der Menschheit, Adam und Eva. Nein, es geht hauptsächlich um Eva, wie sie im heutige Wien versucht zu überleben, allein, schwanger und verstoßen.

Die Geschichte ist zwar kurz, aber dennoch komplex. Es zeigt Frauen, die missverstanden sind, in traditionellen Rollenbildern feststecken, aber trotzdem kämpfen. Es kommt keine Beurteilung hinzu, durch Evas Augen nehmen wir nur auf, was um uns geschieht, überfordert und hilflos. Außerdem gibt es sehr viele Symbole, allen voran natürlich der Apfel und die Schlange.
Man kann nun sicherlich darüber streiten, ob Adam und Gott fair dargestellt wurden, aber das ist hier nicht der Punkt. Die Frauen in der Religion, die vernachlässigt wurden, kommen hier zu Wort, auch wenn es nicht unbedingt glückliche, erfüllte Worte sind. Die Sprache selbst ist prägnant und stark, und schafft es eine menschliche Eva zu modellieren, die ich so nicht erwartet hatte. Es ist eine Geschichte zum Nachdenken, auch zum Diskutieren, und ich könnte es mir gut für Buchclubs oder als Lektüre in der Schule vorstellen.

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Eva beißt in den Apfel, erkennt, dass sie nicht bei Adam und im Paradies bleibt möchte, und geht. Und landet in Wien, in Meidling. Trifft Magdalena, die sich nach ihrer Trennung von Jesus hier ein Leben aufgebaut hat und jetzt in der Bücherei arbeitet, und versucht, sich ein eigenes Leben zu schaffen. Aber Adam will nicht zu schnell locker lassen, und dann ist sie auch noch schwanger...
Ein tolles Buch, kein leichtes, ein nachdenklich machendes; es spielt mit der Schöpfungsgeschichte, ohne sich in Spielereien zu verlieren, und kombiniert gekonnt Humor und Schmerz. Unbedingte Leseempfehlung!

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Malus ist kein leichtes, einfaches Buch. Aber ein sehr gutes mit dem besten Nachwort der Welt. Und es ist ein Buch in dem Gott SMS schickt - bitte lest es alle :-)

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"Es muss doch mehr geben hier draußen als Adam und Gott, denkt Eva.
Und marschiert entschlossen los."

Das Buch musste ich erstmal sacken lassen.

In "Malus" von Simone Hirth wird einem wieder bewusst, wie stark das Patriarchat Frauen unterdrückt. Sie spielt mit dem Bild von Adam und Eva. Letztere flüchtet aus dem Paradies in die echte Welt und stößt auf viele Komplikationen. Dann ist sie auch noch schwanger von Adam. Sie wird zum Spielball von Adam, Gott und dem Rechtsstaat.

Es ist ein Weckruf. Frauen muss mehr zugehört werden, ihre Anliegen sollen Wahrheiten werden, bevor es eskaliert. Themen sind toxische Männlichkeit, häusliche Gewalt und die unausgeglichenen Machtverhältnisse innerhalb des Patriarchats.
Ich kann das Buch sehr empfehlen, auch wenn es wirklich schockierend ist, Evas Geschichte zu verfolgen. Das Ende des Buches hat mich zutiefst erschüttert. Und sprachlos zurückgelassen. Absolut keine leichte Kost.

Ganz wundervoll fand ich, dass Eva im Laufe der Geschichte in einer Bibliothek arbeitet und Halt in der vielfältigen Literatur findet. Die Autorin präsentiert uns am Ende eine Liste der Bücher mit der ich mich unbedingt noch eingehender befassen will.

"Ich möchte hier bleiben. Ich möchte ein Leben ohne
Adam und vor allem ohne Gott. Ich möchte entscheiden,
wie ich es verbringe und mit wem ich schlafe. Ich möchte
mein Kind zur Eigenverantwortung erziehen. Ich möchte
insgesamt einfach wählen können. Und ich möchte, dass
mein Kind wählen kann. Ist das zu viel verlangt?"

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„Ich möchte ein Leben ohne Adam und vor allem ohne Gott. Ich möchte entscheiden, wie ich es verbringe und mit wem ich schlafe. Ich möchte mein Kind zur Eigenverantwortung erziehen. Ich möchte insgesamt einfach wählen können. Und ich möchte, dass mein Kind wählen kann. Ist das zu viel verlangt?"

Eva hat genug vom Paradies, genug von Adam und genug von Gott. Sie soll sich fügen, soll willig sein und ansonsten still und bitte ja keine Fragen oder gar Forderungen stellen. Also flieht sie und strandet in Wien der heutigen Zeit. Dort trifft sie auf Magdalena, die sich ihrer annimmt und selbst den ein oder anderen Groll gegen Gott hegt. Als Eva entdeckt, dass sie schwanger ist, beginnt ein Alptraum, aus dem sie sich mit aller Macht zu befreien versucht.

Zugegebenermaßen war ich etwas skeptisch über das Bibelmotiv und habe auch auf den ersten Seiten sehr mit der Geschichte und dem Erzählstil gehadert. Alles hat sich sehr distanziert angefühlt, sehr unnahbar. Doch plötzlich ist da etwas, ein Gefühl in mir, das mich immer weiter lesen lässt, ein Gefühl, das in mir brodelt.

Zum ersten Mal erfährt Eva, was es heißt eigene Gedanken, eigene Wünsche zu haben, zum ersten Mal kann sie ihren Wissensdurst stillen, ohne dass Adam oder Gott ihr alles verbieten. Zum ersten Mal spürt sie so etwas wie Selbstbestimmtheit. Doch diese Selbstbestimmtheit hat ihren Preis, denn Adam und Gott können diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Adam wird immer wütender, gewalttätiger, dabei möchte Eva ihm nichts wegnehmen, sie möchte nur ihre eigenen Entscheidungen treffen dürfen.

Simone Hirth blickt hier auf das Patriarchat, gegen dessen Mauern Eva hier immer wieder anrennen muss, stellvertretend für all die anderen Frauen, die täglich Angst haben und die Verzweiflung und Unterdrückung am eigenen Leib spüren. Überall belächeln Männer die Ängste und Probleme der Frauen, überall wollen andere über ihr Schicksal entscheiden und ihr die Kontrolle über sich selbst und ihr Leben entreißen. Malus hat nicht mal 200 Seiten und doch steckt so viel Wahrheit in diesem kleinen Büchlein. Es macht mich unfassbar wütend und traurig, Evas Weg zu sehen, zu lesen, was sie auf sich nehmen muss, wie sie immer mehr verzweifelt und sich dabei fast selbst verliert, wo sie sich doch gerade erst gefunden hat.

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"Der Punkt ist ein Apfel. Der Apfel ist Wissen. Der Apfel ist Lust. Der Apfel ist Neugier. Der Apfel ist eigener Wille."

Eva isst den einen Apfel - und im Verlaufe von ,,Malus" noch eine ganze Menge mehr. Eigentlich isst die Frau durchgehend Äpfel, nachdem sie einmal auf den Geschmack gekommen ist. Ihren Mann - Adam - hat sie verlassen, wünscht nun die Scheidung, während in ihrem Bauch ein Kind von Adam heranwächst. Der setzt alles daran, dass er seiner Frau die Trennung heimzahlen kann und kann dabei auf rege Unterstützung von Gott hoffen. Doch zum Glück gibt es Magdalena, bei der Eva wohnen kann, nachdem sie das Paradies verlassen hat und nach Wien geflohen ist. Magdalena und die Hebamme Johanne unterstützen die werdende Mutter so gut es geht: Bei der Arbeitsplatzsuche, dem Arztbesuch und im Trennungsprozess. Doch Eva läuft immer wieder gegen Mauern: Polizei und Familiengericht nehmen Adams Drohungen ihr und dem Kind gegenüber nicht ernst.

Simone Hirth bedient sich in "Malus", ihrem vierten Buch, an dem alttestamentlichen Personal. Eva, Adam, Gott und Marie Magdalena sind ihre Protagonisten. Mit ihnen erzählt sie eine Parabel, die gleichzeitig einmalig ist und sich doch tagtäglich tausendfach wiederholt. Es geht um Gewalt gegen Frauen und um Frauen, die herabgesetzt werden, weil sie einen anderen als den gesellschaftlich idealen Lebensweg einschlagen. Dadurch, dass Eva zur Hauptfigur wird, nimmt der Sündenfall eine zentrale Rolle ein. Wenn Eva vom Apfel kostet und das Paradies verlassen muss, sich also von Adam trennt und dann gegen seinen Hass und seine Ansprüche ankommen muss, dann geht es nicht mehr um die Erfahrungen einzelner Frauen. Dann wird Gewalt gegen Frauen zu einem universellen Thema, dass von der ersten Frau erfahren wird, aber alle weiblich gelesenen Gesellschaftsmitglieder etwas angeht. So gelingt es Hirth den feministischen Diskurs zum Kern ihrer Parabel zu machen, ohne ihn direkt erklären zu müssen. Sämtliche Diskriminierungsformen finden sich hier wieder: Über Frauen, die mehr wollen als nur den Haushalt zu schmeißen und gesellschaftliche zurückgewiesen werden über Hebammen, die auf dem Scheiterhaufen brennen, bis hin zu vermeintlichen Schlampen, die mehrere Männer daten. Ein grandioser Federstreich, der sich zu lesen lohnt!

Wie allerdings zwischen den Zeilen bereits deutlich geworden sein dürfte, ist "Malus" kein einfaches, seichtes Buch. Nicht umsonst ist der Erzählung eine Triggerwarnung vorangestellt. Vor allem das Ende ist nur schwer auszuhalten, aber auch die Ignoranz öffentlicher Stellen und Evas manchmal hilfloses Ausgeliefertsein gehen nicht spurlos am Leser vorbei. Doch genau so muss ein Buch über Gewalt gegen Frauen geschrieben sein. Denn das Thema ist weder seicht, noch angenehm. Es ist ernst und weiter verbreitet, als so manche(r) glauben mag. Deswegen ist "Malus" ein wertvoller Beitrag zur Debatte und eine große Leseempfehlung. Toll sind übrigens auch die im Buch verteilten Hinweise auf weitere großartige Literatur von Autorinnen.

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CN: Gewalt gegen Frauen

Mit klug gewählten Titel kriegt man mich ja immer (ich denke vor allem an Julia Frieses „MTTR“). Auch „Malus“ besticht mit seiner doppelt- und dreifachdeutigen Titelwahl. „Malus“ ist lateinisch und

1. bezeichnet die Gattung der Apfelbäume
2. bedeutet übersetzt „schlecht“

Der Apfel als Sinnbild für die Schlechtigkeit, für Versuchung und Sündenfall. Auf diese alttestamentarische Geschichte wird nicht nur dadurch, sondern auch durch die Namensgebung der Protagonist:innen Bezug genommen.

Eva ist schwanger und außerdem will sie mit Adam – und vor allem mit Gott – nichts mehr zu schaffen haben. Kurzerhand findet sie Unterschlupf bei einer Frau namens Magdalena, die Eva als Bibliothekarin die Welt der Bücher nahebringt.

Und Eva liest.

Eva liest vor allem Bücher von Frauen* und die sorgsam kuratierte Literaturliste findet sich auch nochmal am Ende des Buches wieder. Wenn ich eines ganz besonders liebe, dann sind es Bücher, die weitere Bücher empfehlen.

Eva versucht wieder und wieder, sich ihre Freiheit zu erkämpfen, sich endlich selbst gehören zu dürfen. Ein Scheidungsprozess spielt eine Rolle und auch Adam, der ihr wieder und wieder nachstellt, Eva bedroht und versucht, das Sorgerecht für das gemeinsame Kind zu erzwingen.

Das Ende ist so schmerzhaft wie vorhersehbar, und vor allem macht es deutlich, dass sich noch immer viel. Zu. Wenig. Verändert. Hat.

Zwischendurch gab es doch einige Wiederholungen und Längen, die mich etwas gestört haben, aber besonders das krachende, schmerzhafte Ende macht dieses Buch dennoch zu einem absolut lesenswerten Werk, über das sicherlich noch häufig diskutiert werden wird.

Ich erinnere mich an eine Szene aus dem Lateinunterricht, als wir das Wort „malus“ lernten. Die Lehrerin fragte nach einer Eselsbrücke und eine Mitschülerin sagte ganz trocken: „Na ja, „malus“ klingt fast wie „male“, das englische Wort für „männlich“. Und das ist ja nicht so weit von „schlecht“ entfernt.“ Lasse ich jetzt mal so stehen.

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"Malus“ ist das lateinische Wort sowohl für "schlecht" als auch für "Apfel". Wir alle kennen den biblischen Mythos, der erzählt, wie Eva von der Schlange verführt wird, den Apfel (die Frucht der Erkenntnis) isst und damit den Sündenfall und die Entstehung des Bösen in der Welt auslöst.
Im Gegensatz zur biblischen Erzählung ist die Ursache des Bösen in der Welt im Roman „Malus“ aber nicht die Übertretung des göttlichen Gesetzes durch den Menschen, sondern das Patriarchat und ein Gott, der auf der Seite der Männer steht und dieses System legitimiert. Und die Folge ist Gewalt gegen Frauen, wie sie Eva als alleinerziehende Mutter erfährt.

Hirth befreit die biblische Figur der Eva von jahrtausendealten Schuldzuweisungen, die den Männern dazu dienten, jedwede Verantwortung für ihr eigenes Fehlverhalten auf sie zu projizieren. Außerdem beschreibt sie auch, wie Eva immer wieder körperlich stark auf verschiedene Erfahrungen reagiert und zeigt, dass es sich um Reaktionsmuster handelt, die von der Gesellschaft lange Zeit als „hysterisch“ abgewertet wurden.

Das Ende ist absehbar bitter und lässt einen wütend und betroffen zurück. Obwohl wir wissen, dass sich noch immer so wenig getan hat, wollen wir es nicht glauben, klammern uns bisweilen an die Parolen, die überall verkündet werden, und uns einreden wollen, dass heutzutage doch nun wirklich Gleichberechtigung herrscht. Ich denke, jede kann aus dem Stehgreif genügend Gegenbeispiele benennen und wünsche dem Buch ganz viele offene LeserInnen.

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Ein unsagbar erschreckendes und fesselndes Buch. Dieses Buch wird mich emotional noch lange begleiten. Die strukturellen Probleme in der Gesellschaft, wenn es um Gewalt gegen Frauen in Beziehungen geht, werden simpel, hart und klar portraitiert. Das Wegschauen und Verharmlosen muss endlich aufhören. Die Wut und Fassungslosigkeit der Autorin überträgt sich fortlaufend auf die Leser*innen. Der katastrophale Klimax des Textes ist genauso vorhersehbar wie konsequent. Leider! Ich hätte mir so sehr etwas anderes für Eva gewünscht. Der Hilferuf Seitens Eva hätte eigentlich laut genug sein müssen.

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Eine Frau verlässt ihren Mann. Sie realisiert, wie sehr er sie unterdrückt hat. Sie bemerkt, dass sie schwanger ist. Er will sie nicht gehen lassen. Stellt Forderungen bezüglich des gemeinsamen Kindes. Bedroht sie. Wird gewalttätig. Trotz allem versucht sie ihren Weg zu gehen. Das klingt nach einer sehr alltäglichen Geschichte. Aber was Simone Hirth daraus macht ist alles andere als alltäglich. Die Frau ist Eva, der Mann ist Adam.

Eva flieht also aus dem Paradies und landet in der Gegenwart... und zwar in Österreich. Wie Simone Hirth hier mit biblischen Motiven spielt ist wirklich aussergewöhnlich. Zum Beispiel das immer wiederkehrende Symbol des Apfels. Natürlich steht er für die Selbsterkenntnis, aber auch für Zusammenhalt und Unterstützung zwischen den Frauen und für weibliche Selbstbestimmung (so spricht Eva die Schlange von jeglicher Schuld frei). Und trotzdem (... oder gerade dadurch) entsteht eine Aktualität und Dramatik, die einen beim Lesen nicht mehr los lässt. Die ganze Tragik des Patriarchats wird hier deutlich. Von Anbeginn der Zeit bis heute erleben "Evas" diese Situationen und müssen mit Überheblichkeit, Bedrohung und Gewalt fertig werden. Gänsehaut pur... mehr als einmal.
Und weil dies so ein wichtiges Thema ist, sollten wir uns noch intensiver damit beschäftigen, nicht wahr? Eva geht da mit gutem Beispiel voran und liest und liest und liest... . Und die Liste dieser Bücher gibt es dann als Anhang dazu. Also, der SUB wächst... .

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🍎🍎🍎🍎🍎 5/5
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„Ich sehe alles, flüstert Gott.
Dann schau gut zu, flüstert Eva zurück, (…)“ Pos. 745

„Malus“ hat hier gleich zwei Bedeutungen. Zum Einen „Apfel“ und zum Anderen „schlecht“!

Und wäre nicht Eva diejenige gewesen, die den Apfel……aber lassen wir das.

Diese überaus männliche Geschichte wurde der Menschheit ja zu Genüge indoktriniert.

Und nimmt man jetzt Eva & Adam, stellvertretend für jedes noch so x-beliebige Paar, dann halten wir mit Simone Hirth‘s Roman einen wirklich genialen Plot in den Händen, der sich auf sooo viele Beziehungen spiegeln lässt und quasi das Tor zur Hölle aufstößt.

Die Schlüsselfrage ist:
Darf Eva sich von Adam trennen? Kann sie ohne ihn leben? Wie wird einer Frau ein Neubeginn ermöglicht, Gesetz der Fall, sie kann es sich überhaupt leisten?

Ein Roman auf Alltäglichkeiten projizierbar, angefangen bei der Frage:
Wie ernst wird die Selbstbestimmung genommen? Wer entscheidet über das Kindeswohl? Themen wie Täter-Opfer-Umkehr, Gewalt in der Ehe, Stalking, Gaslightning!
Alles keine unbekannten Themen.

Und immer, auch während dem entscheidenden Scheidungsverfahren, sitzen Herrschaften in obersten Riegen und entscheiden ….ja für wen?

Spätestens nach diesem lesenswerten Buch hat man ein Gefühl für patriarchale Strukturen, die uns alle Glauben lassen, das sie gut für uns sind.

Ein großer Dank an den Verlag @kremayrscheriau und @netgalleyde für das Leseexemplar 💛

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Was für eine Geschichte, ein für mich ganz neues Thema und doch leider gerade in der heutigen Zeit immer noch sehr bekannt. Es geht um so viel mehr als nur darum, dass Eva in den Apfel gebissen hat. Es geht um die Selbstbestimmung der Frau, um ihr Recht, eine eigene Meinung zu haben und sich so zu entwickeln, wie sie es möchte. Es geht um die Befreiung von der Vorstellung, dass man, wenn man zu jemandem gehört, auch zu ihm gehört. Leider geht es auch um das Thema Gewalt gegen Frauen, sei es psychischer oder physischer Natur.

Dem Schreibstil der Autorin war nicht immer leicht zu folgen, denn oft war ich etwas unsicher, wer gerade spricht und es war teilweise verwirrend durch so viele Gedanken von Eva und manchmal wusste ich nicht, hat sie das gedacht oder gesagt? Die Geschichte war auch sehr schnell abgehandelt und ich hätte mir oft mehr Tiefe gewünscht und auch mehr über die Ängste und Sorgen von Eva erfahren. Aber durch die Danksagung am Ende des Buches wurde mir bewusst, dass das Ziel des Buches ein anderes war als nur Unterhaltung.

Emotional hat mich das Buch teilweise sehr mitgenommen, vor allem auch die Ungerechtigkeiten, die Eva immer wieder widerfahren sind. Aber leider ist das durch ein veraltetes Weltbild teilweise immer noch so. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung. Den Abzug mache ich wirklich hauptsächlich, weil es nicht ganz meinen Erwartungen an Tiefgang entsprach und auch wegen des Schreibstils. Ansonsten war es wirklich eine sehr gute Geschichte zu einem wichtigen Thema.

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Simone Hirth hat mit «Malus» einen eindrücklichen und aufwühlenden Roman geschaffen. Sie zeigt schmerzhaft auf, wie geprägt wir sind von patriarchalen Erzählungen, welche andauernd reproduziert werden, wie wir uns diesen Umständen überhaupt erst bewusst werden müssen und wie wir uns dieses Bewusstsein erarbeiten müssen, wie die Selbstermächtigung der Frauen mit Erschöpfung zusammenhängt, weil sie so oft anstehen und die Kraft, sich gegen ein von so vielen getragenes System zu behaupten, irgendwann ausgeht. Und sie erzählt vom Gegenmittel der Verbündung und des Zusammenhalts.

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