
Bitte melden Sie sich an, um Ihr wertvolles Feedback zu geben.
Jetzt anmelden oder registrieren.
Play Boy
von Constance Debré
Sie müssen sich anmelden, um zu sehen, ob dieser Titel für Anfragen zur Verfügung steht. Jetzt anmelden oder registrieren
NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.
1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 17.04.2025 | Archivierungsdatum N/A
Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #PlayBoy #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps
Zum Inhalt
Als sie das erste Mal eine Frau küsst, ist sie zurückhaltend, verunsichert. Doch mit jedem weiteren Kuss findet sich die Protagonistin in Play Boy immer mehr in ihr neues Leben ein. Nach Jahrzehnten der Ehe mit ihrem Mann und der Erziehung des gemeinsamen Sohnes trennt sie sich von dem vermeintlichen Familienidyll. Und mit jedem Möbelstück, das sie hinter sich lässt, jedem Hemd, das sie entsorgt, legt sie Schicht um Schicht die heterosexuellen Prägungen ab. Sie führt erste Beziehungen mit Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, lernt auf andere Weise zu lieben, blickt mit neuen Augen auf ihr Aufwachsen innerhalb einer renommierten französischen Familie als Kind zweier verarmter Drogenabhängiger; auf ihren Beruf als Strafverteidigerin und die Ehe mit ihrem Ex-Mann – um im Kern eine neue Körperlichkeit zu entdecken: den Körper als Ausweg aus gesellschaftlichen Standards und als Medium der Empfindungen, um Lust zugleich zu bereiten und zu empfangen.
Mit sprachlicher Wucht und entwaffnender Ehrlichkeit bricht Constance Debré mit den Tabus über Geld, Ehe, Sex, Lust und Häuslichkeit.
Als sie das erste Mal eine Frau küsst, ist sie zurückhaltend, verunsichert. Doch mit jedem weiteren Kuss findet sich die Protagonistin in Play Boy immer mehr in ihr neues Leben ein. Nach Jahrzehnten...
Eine Anmerkung des Verlags
Nach dem internationalen Erfolg von Love Me Tender jetzt der Anfang der Geschichte einer Frau, die mit allen Normen brach
Vorab-Besprechungen
»Wer etwas von Freiheit verstehen will, sollte in Zukunft die Bücher von Constance Debré lesen.«
— SWR Kultur
»Ein beeindruckend kämpferisches Stück Selbstfindungsprosa.«
— TAZ
»Wer etwas von Freiheit verstehen will, sollte in Zukunft die Bücher von Constance Debré lesen.«
— SWR Kultur
»Ein beeindruckend kämpferisches Stück Selbstfindungsprosa.«
— TAZ
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783751810128 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 158 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

„Mit vier Jahren war ich homosexuell. Ich wusste das sehr genau und meine Eltern auch. Danach war es irgendwie vorbei. Und heute ist es wieder da. So einfach ist das.“ (S. 69)
Dieses autofiktionale Werk bietet in jeglicher Hinsicht der heteronomativen Denke die Stirn.
„Play Boy“ entblättert uns die selbstbestimmte Suche nach der eigenen Persönlichkeit und eröffnet uns Seite um Seite eine sich langsam, aber sehr bestimmt, vorantastende Frau.
Die ersten gleichgeschlechtlichen Erfahrungen unserer Protagonistin und das Annähern an das weibliche Geschlecht, lässt uns einen Blick auf ihre Begierde und Wünsche werfen, ohne den anerzogenen, gesellschaftlichen Blick abstreifen zu können.
Die Erzählerin ist nicht zimperlich mit der Wortwahl und Euphemismen sucht man vergeblich.
Klar und funktional formuliert, erlebe ich trotzallem den Text mit jeder Faser meines Seins und Constance Debré schafft es ob ihrem unterkühlten und distanzierten Ton, ihre Sehnsucht und der Wunsch des Ankommens zu transportieren.
„Play Boy“ ist grundehrliche und sehnsüchtige Literatur. Sie schmerzt, sie fordert heraus, sie ist notwenig 💞
Zur Autorin selbst ist zu sagen, das sie 2015 ihre Anwaltskarriere als Strafverteidigerin beendete, um sich der Literatur zu widmen und ich würde mich sehr freuen, in Zukunft mehr von ihr lesen zu dürfen.

"Mit einem Mann wäre es einfacher gewesen. Wir hätten uns geküsst, hätten miteinander geschlafen, hätten es versucht. Irgendwie hätten wir gewusst, woran wir sind. Es hätte nicht all die Monate gegeben, in denen wir uns anlächeln und nicht trauen. Mit ihnen ist es einfacher. Wir geben ihnen Signale und überlassen ihnen die Entscheidung über die Geste. Wir überlassen ihnen die Frage nach dem Mut." (E-Book Buchzitat, S. 35)
In "Play Boy" erzählt Constance Debré von der Befreiung aus gesellschaftlichen Normen und heteronormativen Rollenbildern – kompromisslos, rau und intensiv. Debré, geboren 1972, war zunächst als Strafverteidigerin tätig, bevor sie sich vollständig dem Schreiben widmete. Sie entstammt einer prominenten französischen Familie und ist bekannt für ihre kompromisslose Haltung gegenüber gesellschaftlichen Konventionen. „Play Boy“, 2018 in Frankreich erschienen, ist nun erstmals 2025 auf Deutsch erhältlich.
Worum geht’s genau?
Die Erzählerin trennt sich nach Jahren der Ehe von ihrem Mann und beginnt ein neues Leben – allein, lesbisch, kompromisslos. Dabei entledigt sie sich nicht nur alter Kleidungsstücke und Möbel, sondern auch von den Erwartungen und Zuschreibungen, die mit der Rolle der Ehefrau, Mutter und Tochter verbunden sind. Auf der Suche nach Freiheit, Lust und einer neuen Körperlichkeit beginnt sie Beziehungen mit Frauen, lebt eine radikal freie Sexualität und stellt sich zugleich ihrer Vergangenheit – der Kindheit in einer bürgerlich-deklassierten Familie, dem frühen Tod der Mutter und der Drogenabhängigkeit des Vaters.
Mit schonungsloser Offenheit erkundet die Ich-Erzählerin das Spannungsverhältnis zwischen Begehren und Selbstverlust, zwischen gesellschaftlicher Ablehnung und individueller Emanzipation – immer mit dem eigenen Körper als Medium der Erfahrung.
Meine Meinung
"Play Boy" habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar von NetGalley und dem Matthes & Seitz Berlin Verlag erhalten – vielen Dank dafür. Mit 158 Seiten lässt sich das Buch schnell lesen, aber es ist keineswegs leichte Kost. Es war mein erstes Buch von Constance Debré, und ich war neugierig – vor allem, weil ich das Thema aus weiblicher Perspektive auf den „male gaze“ sehr spannend finde.
Was mich sofort angesprochen hat, war das kraftvolle, minimalistische Cover – ein echter Blickfang. Der Inhalt allerdings hat mich nicht in gleichem Maß überzeugt. Der autofiktionale Text ist intensiv, sprachlich rau, oft repetitiv und voller körperlicher Direktheit. In vielen Passagen wirkt es, als hätte Debré spontan Gedanken und Impulse niedergeschrieben – roh und unbearbeitet. Dieses Stilmittel kann provozieren, aber es führt auch dazu, dass sich vieles wiederholt und die emotionale Distanz zur Hauptfigur bestehen bleibt.
Die Darstellung des Begehrens der Erzählerin gegenüber Frauen ist zentral: Es ist ein konsumierendes, vergängliches Verlangen, das selten echte Nähe zulässt - eben ein männliches Begehren. Die Frauen erscheinen nicht als Individuen, sondern als Körper – als Projektionsflächen für eine Lust, die sich schnell abnutzt. Das fand ich zwar inhaltlich interessant, aber zunehmend auch verstörend und ermüdend.
Hinzu kommt das Gefühl, dass die Autorin bewusst eine gewisse Unverständlichkeit in Kauf nimmt. Besonders die Familiengeschichte – vor allem die Beziehung zum Vater – blieb für mich unklar und wirkte eher wie eine vage Andeutung als eine erzählerische Entwicklung. Auch die Reflexionen über Gesellschaft und Außenseitertum, so aufrichtig sie klingen mögen, hinterlassen eher ein Bild von Isolation als von Aufbruch.
Ein Punkt, der mich gestört hat: In der deutschen Übersetzung wurde nicht gegendert. Gerade bei einem so explizit queer-feministischen Text hätte ich mir eine inklusivere Sprache gewünscht.
Was für mich bleibt, ist ein Text, der viel will – aber für mich in der Umsetzung nicht vollständig aufgeht. Die emotionale Kälte, die Ablehnung gegenüber Nähe, das sich abnutzende Begehren – all das bleibt konsequent, aber auch anstrengend.
Fazit
"Play Boy" ist ein radikales, schonungsloses Buch über Selbstbestimmung und körperliches Begehren, das aber in seiner Wiederholung, Emotionalität und Sprachgestaltung nicht immer überzeugt. Die Distanz zur Hauptfigur bleibt bestehen, der Text wirkt unfertig und schwer greifbar. Für mich ergibt sich daraus eine Bewertung von 2,5 von 5 Sternen – ein wichtiger, aber anstrengender Beitrag zur queeren Literatur.
Früher oder später ist man von allem gelangweilt. Allem, meine Liebe. Einschließlich der Verlorenheit. Und der eigenen Person." (E-Book Buchzitat, S. 152)

Ich fand die Idee einer Frau, die ihre Weiblichkeit und ihr Leben ablegt, um sich dem Exzess hinzugeben, interessant und dachte, dass ich etwas Tiefgründiges lesen werde. Letztlich ist es ein weiterer Roman über eine Enddreißigerin in der Lebenskrise.
Worum geht es?
Die Hauptfigur hat ihren Mann Laurant verlassen und gibt sich der lesbischen Liebe hin. Geschildert werden zwei Beziehungen: Die verheiratete Agnes lässt sich immer bitten, lässt kaum Nähe zu. Mit der jungen Albertine erlebt die Figur eine intensive Leidenschaft, doch die Beziehung zerbricht, als Albertine zu viel Nähe fordert. Außerdem lässt die Figur ihr Leben immer mehr zerbrechen.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Inhaltlich hat es mir nicht viel gegeben. Ich fand es interessant zu erleben, welches Verhältnis zu ihrer Männlichkeit die Figur hat. Sie sieht sich selbst eher als Vater und Laurant als Mutter des Kindes. Gleichzeitig lehnt sie ihr bürgerliches Leben ab, Job, Wohnung. Nur um den Sohn kämpft sie. Die Ursachen liegen vermutlich in der Familie, der Vater ein Heroin-Junkie, die verstorbenen Mutter Alkoholikerin. Oft wirkt es, als ob die Figur Ordnung als langweilig empfindet, Extreme benötigt, um sich lebendig zu fühlen.
Außerdem ist die Figur ein sehr körperlicher Mensch, ihre Umgebung scheint sie intentiver zu fühlen. Es macht Spaß, sich so tief in die Gedanken fallen zu lassen.
Das Schwimmen als monotone Bewegung zieht sich durch das Buch und gibt der Figur Struktur, es ist eine wichtige Säule ihres Lebens.
Die Sprache ist etwas umgangssprachlich, ein bisschen vulgär, vor allem in den expliziten Szenen. Ansonsten ist das Buch aber gut lesbar. Die Kapitel sind kurz, eine halbe bis vier Seiten. Daher ist man binnen einer Stunde durch.
Ich fand die negative Energie manchmal schwer auszuhalten, die Freude an der Selbstzerstörung, das Festhalten an schlechten Beziehungen, das ständige Vorgaukeln, dass der Figur alles egal ist, obwohl es wohl nicht egal ist.
Fazit
Man kann aus dem Buch einige Gedanken über Feminismus mitnehmen und sich in der Resignation der Figur wälzen. Ich fand's eher lustlos.

Ein typisch französisches Buch!! Sehr verstörend für den Leser beobachtet eine Frau kompromisslos ihr eigenes, Leben, das ihrer Familie und ihre Beziehungen zu den Frauen.. Sie ergibt sich der Langeweile,und erkennt, dass das Leben mit den Frauen auch alltäglich geworden ist und, nichts Neues ermöglicht, was das Leben ändern würde,
Die Stärke dieses Buches liegt in der lakonischen Sprache, die den Leser, trotz der Verstörung, ob des Inhaltes, mitreißt. So ein Buch habe ich noch nie gelesen, aber man muss genau wissen, wem man dieses Buch empfiehlt!

Der Titel Play Boy scheint zunächst irritierend für eine lesbische Coming Out Geschichte, doch die Protagonistin war schon immer sehr männlich geprägt. Groß gewachsen mit kurzen Haaren hat sie als Kind lieber mit den anderen Jungs gespielt und ist die Bäume hoch geklettert. Dennoch lässt sie sich auf eine Ehe ein und bekommt ein Kind. Nach der Scheidung merkt sie, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt. Ihre Beziehungen zu Frauen verlaufen aber eher nach einem männlichen Muster. Sie ist schnell gelangweilt, lässt die Partnerinnen kaum an sich heran. Für mich ist die Protagonistin kaum beziehungsfähig. Im Text wiederholt sich die Autorin, sie beschreibt offen und schonungslos die Bettszenen. In ihrer Auseinandersetzung mit ihrem drogensüchtigen Vater und der früh verstorbenen Mutter bleibt sie diestanziert und kalt. Insgesamt eine für mich eher unsympathische Person, andererseits sehr freiheitsliebend und unangepasst geht sie ihren Weg. Empfehlung wohl eher an ein jüngeres Publikum. Mich hat es nicht mitgerissen.

Constance Debrés Play Boy ist ein fragmentarisch erzählter Roman über eine Frau, die sich neu erfindet – sexuell, äußerlich, existenziell. Die Erzählerin bricht mit ihrem alten Leben als Mutter, Ehefrau und Teil der bürgerlichen Gesellschaft und erkundet stattdessen ihre Homosexualität und eine neue, bewusst maskulin codierte Identität. Der Schreibstil ist direkt, schnörkellos und oft provokant – was zum Inhalt gut passt und sich schnell lesen lässt.
Gerade zu Beginn fand ich das Buch sehr anregend und interessant: Es geht um Selbstfindung, Körperlichkeit, Sexualität und auch um gesellschaftliche Erwartungen. Doch je weiter die Erzählung fortschreitet, desto repetitiver wirkt sie. Die Protagonistin gerät in eine Art Dauerschleife – immer wieder dieselben Erfahrungen, Partys, Affären, Gedanken –, wodurch das Buch zum Ende hin für mich etwas an Spannung verlor.
Einige Episoden, etwa die über ihren alten Vater, wirkten auf mich seltsam entrückt und schwer einzuordnen. Sie hinterlassen Fragen, aber ohne wirklich Tiefe zu erzeugen. Insgesamt bleibt bei mir der Eindruck eines radikalen, eigenwilligen Selbstporträts, das stark beginnt, aber im Verlauf etwas die Richtung verliert.
Wer fragmentarische Erzählungen und radikale weibliche Perspektiven mag, findet hier ein interessantes, wenn auch nicht ganz rundes Leseerlebnis.