Das Flirren der Dinge

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Erscheinungstermin 27.04.2022 | Archivierungsdatum 24.05.2022

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Zum Inhalt

Antonio ist auf einem Auge blind – und doch wählt der große Fotograf Alessandro Pavia von allen Kindern im Waisenhaus ausgerechnet ihn als Lehrbuben aus. Er nimmt ihn mit in sein luftiges Atelier über den Dächern von Genua und bringt ihm seine Kunst bei. Im frisch vereinigten Italien gilt es viel festzuhalten. Doch als bei einem Arbeiteraufstand eine junge Hebamme vor Antonios Linse läuft, sieht er mehr als ihre Gestalt. Vielleicht die Zukunft?


Antonio ist auf einem Auge blind – und doch wählt der große Fotograf Alessandro Pavia von allen Kindern im Waisenhaus ausgerechnet ihn als Lehrbuben aus. Er nimmt ihn mit in sein luftiges Atelier...


Eine Anmerkung des Verlags

Aus der Welt von ›Bella Ciao‹ – über 30 000 Exemplare verkauft, Lieblingsbuch vieler Buchhändlerinnen

Ein Roman über das junge Italien und eine Generation im Aufbruch

Von einer Magie, die an Isabel Allende und Nino Haratischwili erinnert

Aus der Welt von ›Bella Ciao‹ – über 30 000 Exemplare verkauft, Lieblingsbuch vieler Buchhändlerinnen

Ein Roman über das junge Italien und eine Generation im Aufbruch

Von einer Magie, die an...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783257071962
PREIS 24,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Raffaella Romagnolo - Das Flirren der Dinge

Meinung
Ein wunderschöner historischer Roman,
Der mich in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Italien abtauchen. lässt
Sehr detailliert beschrieben.
Es ist wohl eine Anspielungen auf Mazzinis Begräbnis und die Brotaufstände, die von General Bava Beccaris hart niedergeschlagen wurden.
Die Autorin schildert die Figuren und Gefühle, die uns in der Erzählung begleiten, sehr gut.
Das Buch hat mich begeistert

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Eine ganz wunderbare Lebensgeschichte. Für mich war es das erste Buch, das ich von Raffaella Romagnolo gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte.

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Auf den ersten 30 Seiten habe ich mehr über Urin gelesen als ich je wollte..., es war mir genug und so werde ich das Buch nicht beenden obwohl mich der Kurztext sehr angesprochen hatte.

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Visionen im Sucher der Kamera …
Die bewegende Geschichte des einäugigen Waisenjungen Antonio Casagrande, der von dem Fotografen Alessandro Pavia ausgebildet wird. Als er bei seinem ersten eigenen Porträt durch die Linse blickt, geschieht es zum ersten Mal – er hat Visionen, die Dinge beginnen zu flirren, er sieht in die Zukunft, er sieht den Tod …
Die Autorin Raffaella Romagnolo wurde 1971 in Casale Monferrato/Piemont geboren. Sie ist Lehrerin für Geschichte und Italienisch und schreibt seit 2007 auch Romane, für die sie bereits für den Premio Strega nominiert war. Heute lebt die sie in Rocca Grimalda im Piemont.
Nicht nur das Leben des Antonio Casagrande und das seiner Freunde und seiner Familie ist Thema dieses Buches, die Autorin gewährt dem Leser auch einen tiefen Einblick in das Leben und die Geschichte Italiens zur zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Kunst des Fotografierens ist erst am Anfang, die Schwierigkeiten und die Gefühle, die unser Protagonist dabei hat, werden eindringlich und detailliert beschrieben. Beeindruckend ist die Sprachintensität der Geschichte, jedoch wegen der Zeitsprünge und Perspektivwechsel nicht ganz einfach zu lesen. Es ist ein gewisses Maß an Konzentration erforderlich, um dem Geschehen dieses ausgezeichneten historischen Romans zu folgen.
Fazit: Nicht einfach zu lesen und zu verstehen, dennoch eine ergreifende Geschichte, die unter die Haut geht.

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Das Buch erzählt nicht nur die Lebensgeschichte eines Waisen mit einem sonderbaren Auge, sondern zeigt auch die Liebe für Italien und deren Menschen. Die Beschreibungen der Umgebung und der Städte waren sehr lebhaft und detailliert, sodass man sich direkt hineinversetzen konnte. Obwohl die meisten Charaktere irgendwelche Makel hatten, waren sie sehr lebhaft und sympathisch, sodass ich die Geschichte wirklich mit viel Freude gelesen habe. Nur in der Mitte des Buches fühlte sich die Geschichte langatmig an, aber zum Ende gewann es wieder an Fahrt. Insgesamt war es eine schöne und interessante Geschichte über das Leben und den Tod verknüpft an die Melancholie und Lebensfreude.

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Als der Waisenjunge Antonio, trotz seiner Einäugigkeit, von dem großen Fotografen Alessandro Pavia als Lehrjunge genommen wird, beginnt für ihn, in den Unruhen des gerade vereinigten Italiens, ein neues Leben. Staunend findet er sich ein in die Welt der Fotografie und folgt Pavia nach Genua. Schon bald jedoch merkt der Junge, dass er beim Blick durch die Linse weit mehr zu sehen vermag als bloß das Modell. Er hat Visionen und kann Bruchteile zukünftigen Ereignisse sehe. Was macht man mit einer solchen Gabe, vor allem, wenn sie Menschen betrifft, die einem etwas bedeuten? Raffaella Romagnolo nimmt uns in ihrem historischen Roman mit in das Italien des 19. Jahrhunderts, wo nach den drei Unabhängigkeitskriegen schließlich die Vereinigung zum Königreich gelingt. Bedeutsam dabei die Freiwilligenverbände unter der Führung Giuseppe Garibaldis, die im Roman eine wichtige Rolle spielen. Filmisch erzählt Romagnolo von dieser Zeit und erweckt mit ihren schön herausgearbeiteten Figuren den historischen Schauplatz zu Leben.

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Es beginnt quasi mit dem Marsch der 1000. Garibaldi vereint Italien. Ein Junge im Waisenhaus, das an die alte Klinik in Genua angeschlossen ist, namens Antonio steht in der Reihe der Kinder, aus denen sich ein Interessent eines aussuchen möchte. Der Junge hat keine Chance, denn er hat ein blindes Auge, was man auch von außen sieht. Doch ausgerechnet den wählt der Fotograf Allessandro Pavia aus. Antonio wird sein Assistent und von ihm zum Fotografen ausgebildet. In einer wunderbaren Sprache - es liegt wahrscheinlich auch an der Übersetzung aus dem Italienischen von Maja Pflug - beschreibt Raffaella Romagnolo die hektische Zeit als Italien zur Republik wird, indem sie das Leben von Antonio erzählt.
Hinzu kommt, dass Antonios Auge zusammen mit den Suchern von Kameras eine verstörende Fähigkeit hat.
Man braucht Geduld am Anfang, aber es lohnt sich sehr, das Buch zu Ende zu lesen.

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Antonio Casagrande wächst in einem Genueser Waisenhaus auf. Bald schon wird er zwölf, womit er das Heim wird verlassen müssen. Doch dann geschieht noch das unerwartete: der Fotograf Alessandro Pavia wählt ihn als seinen Assistenten aus und das, obwohl der Junge auf einem Auge nichts sehen kann. Es liegen Jahre des Lernens vor ihm und kaum erwachsen, muss er wieder auf eigenen Beinen stehen in einem Italien, dessen Zukunft Ende des 19. Jahrhunderts ungewiss ist. Doch Antonio weiß aus der Not eine Tugend zu machen und erkennt bald auch, dass sein Auge mit einer Gabe kam, die Segen und Fluch zugleich ist.

Schon mit „Dieses ganze Leben“ konnte mich die italienische Autorin Raffaella Romagnolo begeistern. In „Das Flirren der Dinge“ macht sie wieder einen Außenseiter zum Helden ihrer Geschichte und lässt diesen trotz aller Widrigkeiten und Gegen jede Vorhersehung zu einem erfüllten Leben kommen. Daneben rückt sie die Fotokunst in den Fokus und beschreibt geradezu poetisch das, was Antonio durch die Linse sieht, wie er die Welt komprimiert und geschärft wahrnimmt und ihr so eine eigene Perspektive verleiht.

Es ist natürlich das ungewöhnliche Leben ihres Protagonisten, der clever und mit Blick für das Wesentliche sein Leben zu gestalten weiß, das den essenziellen Teil der Handlung ausmacht. Seine Geschichte jedoch wird überzeugend verwoben mit den politischen Entwicklungen Norditaliens der Zeit. Antonio wird Zeuge und dokumentiert die Ereignisse als Fotojournalist der ersten Stunde. Die Bilder und wie sie Welt festhalten sind entsprechend immer wieder auch Thema. Die Autorin beleuchtet nicht nur die Möglichkeiten, die Realität abzubilden, sondern bringt auch zum Ausdruck, welche Macht sie haben und welche Wirkung sie beim Betrachter auslösen.

Der historische Roman verfängt durch die bildhafte Sprache, die, gerade weil Bilder zentral für die Handlung sind, ganz hervorragend das transportiert, was die Figuren erleben und empfinden.

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Als am 26.4.1867 Allessandro Pavia, der Fotograph mit dem wilden Rauschebart, das elfjährige Findelkind Antonio aus dem Pammatone, dem Waisenhaus in Genua, holt, ahnt derjenige nicht im entferntesten, welche Auswirkungen dies auf seine Zukunft haben wird - er ist einfach nur froh, diesem Waisenhaus zu entkommen. (Außer, dass er am 13.6.55 wahrscheinlich zwischen Sottoripa und Porta Soprana geboren wurde, ist nichts bekannt über ihn.)

Der Meister braucht Antonio als Assistenten und lässt sich auch nicht von dessen stark eingeschränkter Sehfähigkeit (die Pupille des einen Auges ist milchig) abschrecken. Und Antonio lernt schnell: er lernt z.B. mit Kaliumiodit, Silbernitrat, und Natriumthiosulfat umzugehen und entwickelt den erforderlichen Blick für die Aufnahmen – der Meister lässt ihm deshalb immer mehr freie Hand. (Wir, die Leserschaft, können dabei die Entwicklung der Fotografie verfolgen.) Aber was hat es mit seinem Blick in die Zukunft auf das Schicksal seiner ‚Fotomodelle‘ mit dem ‚verrückten Auge‘ am Sucher auf sich?

Wichtige und einschneidende historische Ereignisse jener Zeit werden eindrucksvoll geschildert: z.B. die ungewöhnliche Art der Konservierung im Jahr 1872 von Giuseppe Mazzini, auch als Giorgio Brown bekannt, damit er länger von der Bevölkerung betrachtet werden konnte. Der als ‚Bava-Beccaris-Massaker‘ bekannte Aufstand wegen Brot im Jahr 1898 hat auch für Antonio private Auswirkungen – er lernt dadurch Caterina kennen. (Die Nachwirkungen des Aufstands erfolgten im Sondergerichtshof in 129 Prozessen mit 828 Angeklagten – die letzte Schlacht von General Bava Beccaris.)

Wir lesen außerdem von der beruflichen Karriere und sozialen Entwicklung von Rosetta zur Madame Amarante, Madame Carmen bis zu ihrer Heirat als Rosa Bernard Mord und weiter, auch die Weisheiten und das Können von Hebammen sind ein Thema. (Sie alle aufzuführen, würde die Rezension sprengen!)

Das Buch ‚Das Flirren der Dinge‘ erinnert mich an ein barockes Gemälde: reiche Farbigkeit, viel Bewegung, Darstellung von Licht und Schatten + opulente Details – einfach ein Meisterwerk! Ja, diese Vielzahl an Ereignissen und die Zeitsprünge bedeuten eine Herausforderung an die Konzentration, aber es lohnt sich: die Fülle an historischen Informationen, die herrlichen Charakterschilderungen, Szenen, bei denen mir der Atem stockte und diese prachtvolle Sprache wiegen alles auf! 5 Sterne deshalb von mir und volle Leseempfehlung!

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Antonio hat das große Glück von einem Fotografen ausgewählt zu werden. Dabei ist der Waisenjunge auf einem Auge blind und dann begegnet ihm auch noch eine fantastische Frau. Das Buch ist eine schöne Lebensgeschichte und Beweis dafür, dass alles im Leben anders kommen kann, als man denkt. Mir haben besonders die Figuren sehr gut gefallen. Sie sind authentisch und sympathisch und gehen ihren Weg. Der Schreibstil ist sehr schön und auch das Cover gefällt mir. Eine gelungene Geschichte, die ich gerne empfehle.

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Antonio hat eine Missbildung am linken Auge. Er wird deshalb als Säugling vor einem Waisenhaus in Genua ausgesetzt.
Erst mit 11 Jahren interressiert sich ein Mensch für ihn. Allesandro Pavia, Fotograf und Republikaner.
Er nimmt Antonio als Lehrling auf. Er lehrt ihn alles über Fotografie und bringt ihm lesen und schreiben bei.
Aufgrund seiner politischen Gesinnung muss Pavia jedoch emigrieren. Antonio arbeitet alleine weiter als Fotograf,
Sein "verrücktes" Auge sieht jedoch beim Fotografieren oft den Tod.

Das Buch spielt vor dem Roman "Bella Ciao". Primo und Antonio lernen sich als Jungen kennen und werden Freunde.

Wieder spielt die Politik der Zeit eine große Rolle: Monarchie, Repuplikaner, Arbeiteraufstände.

Romagnolo hat wieder ein sehr detailreiches Zeitkolorirt geschaffen, gewürzt mit einen Hauch Mystik.
Absolut lesenswert!

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Während mich der Vorgänger begeistert hat kam ich in dieses Buch nicht richtig rein, die Hauptfigur kam mir nicht nah und der Stil hat mich auch nicht überzeugt...schade

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Zum Inhalt:
Antonio wächst im Waisenhaus auf, zudem ist er auch noch auf einem Auge blind. Doch das hindert den Fotografen Alessandro Pavia ihn als Lehrgängen auszuwählen. Er nimmt ihn mit in sein Genueser Atelier und bringt ihm seine Kunst bei. Und im frisch vereinigten Italien gibt es vieles, was sich lohnt im Bild festgehalten zu werden.
Meine Meinung:
Das Buch hat ganz klar etwas. Die Fotografie steht noch ganz am Anfang. Italien ist gerade erst wieder vereint und dann noch die Geschichte des Jungen Antonio. Ich fand die Figuren sehr interessant aber auch die Geschichte als solche interessant. Geschichtlich auch mal wieder viel neues erfahren, denn die Geschichte Italiens hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm. Der Schreibstil ist nicht einfach, aber es lohnt sich durchzuhalten, denn die Geschichte ist gut.
Fazit:
Hat mir gefallen

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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Antonio ist auf einem Auge blind – und doch wählt der große Fotograf Alessandro Pavia von allen Kindern im Waisenhaus ausgerechnet ihn als Lehrbuben aus. Er nimmt ihn mit in sein luftiges Atelier über den Dächern von Genua und bringt ihm seine Kunst bei. Im frisch vereinigten Italien gilt es viel festzuhalten. Doch als bei einem Arbeiteraufstand eine junge Hebamme vor Antonios Linse läuft, sieht er mehr als ihre Gestalt. Vielleicht die Zukunft?“



Autorin Raffaella Romagnolo hat sich auch mit diesem Roman in mein Leserherz weiter und tiefer eingenistet. Mit „Das Flirren der Dinge“ hat sie mal wieder ein kleines Meisterwerk vollbracht. Ihre Figur des „Antonio“ hat etwas magisches an sich. Einerseits empfindet man für das halbblinde Waisenkind Mitleid, erfährt aber schnell dass er durch die Linsen der Fotoapparate mehr sieht und er eine besondere Gabe hat. Sie denken jetzt das ist Kitsch oder dummer Klamauk? Fehlanzeige und bei Romagnolo schonmal gar nicht möglich. Sie zeichnet wahrlich ein ganz zartes Geflecht aus Worten und Metaphern rund um ihre Figuren und lässt sie vor dem inneren Auge erscheinen. Die zarten Töne zwischen den Zeilen muss man erkennen und genießen - dann wird’s auch was mit diesem Buch! Ihr Ausdruck ist ruhig und in gewisser Weise beflügelnd aber auch nachdenklich. Antonio sieht mehr als andere - oder doch nicht? Kommt es denn nicht nur auf die Perspektive an sondern auch auf das Motiv oder umgedreht? Was sehen wir denn wenn wir etwas sehen wollen? Aber nicht nur das. Der Leser wird sehr angenehm in die Welt der Fotografie eingeführt und auch in die politische Zeit damals. Wir erfahren einerseits etwas über und durch Antonio aber auch über andere Haupt- bzw. Nebendarsteller. All diese Figuren wirken gekonnt in der Geschichte mit und der Spannungsbogen ist da, wenn auch leise aber der Sog für diese Geschichte ist unausweichlich. Was hier aber Romagnolo wieder geglückt ist, ist die Tatsache das man Geduld und ein wenig Selbstdisziplin für dieses Buch braucht. Man muss gewissenhaft und genau lesen ohne etwas dabei zu vernachlässigen. Ich bin dem gern nachgekommen denn Romagnolo macht es einem mit ihrem Stil nicht schwer. Sie ist eine Meisterin in ihrem Fach und ich bin restlos begeistert von diesem Prachtwerk! Eine absolute Leseempfehlung von mir inklusive 5 von 5 Sterne!

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Eine herzzerreißende Geschichte, ganz wunderbar erzählt und geschickt verwoben mit der Geschichte Italiens. Hat mich vom Bilderreichtum und von der Stimmung her ein wenig an "Das Parfum" erinnert. Eine absolute Empfehlung!

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„Für die Großen gibt es keinen Zuschuss“, sagte der Vorsteher. „Was schert mich der Zuschuss! Ich brauche einen Assistenten, kein Almosen, zum Donnerwetter!“ …“Er?“, fragte der Vorsteher. Er. So ist das Leben.
„Viele Jahre nach dem Aprilmorgen, an dem alles begann, dachte der Fotograf Antonio Casagrande, als er sich unerwartet, wie schon so oft, mit dem Tod konfrontiert sah, dass das Leben immer unscharf ist.“
Zwischen diesen beiden Zitaten liegt der Roman „Das Flirren der Dinge“ (Original: Di luce propria) von Raffaela Romagnolo.
Antonio ist knapp 12 Jahre alt und hat keine Hoffnung mehr, dass ihn jemand aus dem Waisenhaus Pammatone in Genua adoptiert. Denn er hat ein perlmuttfarbenes Auge, ist auf einem Auge blind. Der Mann, der ihn mitnimmt, heißt Alessandro Pavia und ist Fotograf. Er bringt dem Jungen nicht nur sein Handwerk bei, sondern auch das Schreiben, Lesen und Geographie, weil er als überzeugter Anhänger Mazzinis möchte, dass der Junge weiß, wo London ist, die Stadt, in der dieser im Exil ist.
Der Roman ist eine historische Rekonstruktion, die mit einem ehrgeizigen Unterfangen Pavias beginnt: "alle Teilnehmer des „Zugs der Tausend“ zu porträtieren, also jene Truppe aus Freiwilligen unter Garibaldi, die im Mai 1860 auf Sizilien landete und die süditalienische Insel von der Herrschaft der Bourbonen befreite und Italien eine Nation wurde.
Auf der Suche nach diesen Männern lernt Antonio Primo Leone kennen, den Sohn eines dieser Helden. Auf dem Bauernhof der Leones gibt es viele Leute, die ein Foto wollen und Pavia gibt dem Lehrbuben die Gelegenheit, sein erstes Foto zu machen. Antonio nimmt die Augenklappe ab, der sein blindes Auge bedeckt, schaut durch die Linse des Objektivs und sieht das Schicksal des Fotografierten. Antonio Casagrande, dessen „verrücktes Auge“ reines Licht ist, sieht nicht zu wenig, es sieht zu viel.
"Das Flirren der Dinge" verbindet mit starken Bildern und knapper Sprache historische Wahrheit mit einer spannenden Erzählung. Maja Pflug hat diese überwältigende Geschichte wie immer einfühlsam und überzeugend übersetzt. Den Figuren hat sie auch in der deutschen Übersetzung die Stärke gegeben, am Leben nicht zu verzweifeln, sondern an ihrem Schicksal zu wachsen.
Erwähnenswert sind auch die Anmerkungen der Autorin über die Quellen, die zum Entstehen des Buches beigetragen haben. Auch als Leserin habe ich Namen und Begebenheiten recherchiert.
Besonders lesenswerter Roman, für an Italien, Geschichte und Fotografie interessierte Leser:innen.

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Eine großartige Geschichte und ein außergewöhnliches Leben mit einer faszinierenden Gabe. Interessanter historischer Hintergrund und schöner Schreibstil

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Bereits "Bella Ciao" habe ich mit Begeisterung gelesen. Die Autorin versteht es, beim Erzählen einen Sog zu erzeugen, dem man nicht entkommt.
Dieses Buch hat mich begeistert, weil Raffaela Romagnolo es meisterhaft versteht, das Leben ihrer Figuren mit dem politischen/gesellschaftlichen Geschehen in Italien zu verknüpfen. Historische Fakten und Details (und es gibt darin ganz schön viele!) überfrachten die Geschichte nicht, sondern sie machen sie lebendig und sind immer am richtigen Platz. Schön habe ich auch gefunden, dass man die Familie aus "Bella Ciao" hier als mehr oder weniger wichtige Nebenfiguren wiederfindet. Bereichert mit Wissen über europäische Geschichte und Fotografie habe ich dieses Buch beendet. Nicht zuletzt gefallen mir die Beziehungen der Personen untereinander und wie gut und wahrhaftig sie erzählt sind. Das Buch fordert Aufmerksamkeit und Konzentration, um dem Erzählfluss zu folgen, weil oft einmal zwischen unterschiedlichen Lebensaltern der Hauptfigur bzw. Zeiten hin- und hergesprungen wird.
Insgesamt ein wundervolles Buch, das im Gedächtnis bleibt und das ich gerne Leser*innen gut geschriebener, anspruchsvoller Romane empfehle.

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Obwohl der 12-jährige Antonio auf einem Auge blind ist, wird er von dem Fotografen Alessandro Mitt des 19. Jahrhunderts aus einem Waisenheim adoptiert. Schnell lernt der Junge die vom Fotografen vermittelten Fertigkeiten,
Romagnolo erzählt recht wortgewaltig und in fast archaisierender Sprache über die Situation Italiens zur Zeit des 19 Jahrhunderts, indem sie auch wichtige historische Ereignisse und die Situation anderer Berufsgruppen, z.B. einer Hebamme mit einbezieht. Trotz der schönen Sprache konnte mich das Buch nicht fesseln, da die Autorin an einigen Stellen beim besten Willen keine Spannung erzeugen konnte.

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Allessandro Pavia, Fotograf, holt das elfjährige Findelkind Antonio aus dem Pammatone, dem Waisenhaus in Genua. Antonio ist froh, dem Waisenhaus zu entkommen, da er durch eine eingeschränkte Sehfähigkeit nie damit gerechnet hat, einen „Gönner“ zu finden.
Sein Meister bildet ihn als Assistenten aus und er lernt rasch und entwickelt sich stetig weiter. So lernen auch wir als LeserInnen die Entwicklung und den Werdegang der Fotografie auf beeindruckende Weise kennen.
Ebenso eindrucksvoll werden diverse historische Ereignisse geschilderte wie auch das Bava-Beccaris-Massaker‘ Hier lernt er Caterina, seine spätere Frau kennen.
Die vielen geschichtlichen Ereignisse verlangen einiges ab, wenn man nicht in diesen Regionen aufgewachsen ist bzw. sich vorab damit beschäftig hat. Trotz allem beeindruckend geschrieben.

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"Er lächelte in sich hinein. Zum ersten Mal war das Findelkind aus dem Pammatone für seine Gabe dankbar. Das Leben gab ihm zurück, was es ihm bei der Geburt weggenommen hatte. Er trat zu ihr, drückte sie an sich. Antonio Casagrande würde keinen einzigen Tag auf der Welt ohne Caterina verbringen. Was wollte er mehr?"

Vorweg, ich kannte "Bella Ciao" von der Autorin und war daher an diesem Buch interessiert. Bei "Das Flirren der Dinge" habe ich allerdings eine ganz schöne Zeit gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Antonio Casagrande wächst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Waisenhaus in Genua auf. Er ist auf einem Auge blind. Als er elf ist wird Antonio vom Fotografen Alessandro Pavia aus dem Waisenhaus geholt - fortan soll er sein Assistent sein. Von Alessandro Pavia lernt Antonio nicht nur lesen und schreiben, sondern auch die hohe Kunst der Fotografie. Doch er lernt auch etwas anderes: sein blindes Auge kann vorhersagen, wie und wann ein Mensch sterben wird, wenn er damit durch den Auslöser der Kamera schaut. Lange kann Antonio dies nicht deuten...

Der historische Roman folgt dem ganzen Leben von Antonio. Ich habe etwas gebraucht, um hineinzukommen. Die Ereignisse werden sehr detailliert geschildert. Es gibt keine geschönten Momente, und dennoch unterliegt der Erzählung eine gewisse raue Romantik. Das Buch schildert zudem historische Momente sehr eindrücklich. Wenn man gerne historische Romane liest, die das ganze Leben einer Person erzählen, wird man auch dieses Buch lieben.

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An diesem Buch hat mich der Klappentext, der eine mehr als interessante Story verspricht, sofort angesprochen. Ein auf einem Auge blinder Junge, der bei einem Fotografen in Lehre geht - allein das ist ein sehr starkes Bild. Das Buch selbst hat mich an einigen Stellen überrascht, Dieses Buch versprüht sehr viel italienischen Flair und so konnte ich vollends ins Italien des 19. Jahrhunderts eintauchen.
Der Einstieg in das Buch war dennoch ein wenig holprig, so dass ich mich auf den ersten Seiten mit der Story eher schwer getan habe. Mit ein wenig Druchhaltevermögen lohnt sich dieses Buch jedoch durchaus! Auch historische Gegebenheiten werden gekonnt in die Szenerie eingeflochten, so dass ein runder und stimmiger Gesamteindruck entsteht. Zum Teil hatte die Story zudem Längen, der Spannungsbogen ist immer wieder abgefallen.

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