Wuhan Diary

Tagebuch aus einer gesperrten Stadt

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Erscheinungstermin 30.05.2020 | Archivierungsdatum 31.12.2020

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Zum Inhalt

Das Tagebuch der berühmten chinesischen Schriftstellerin Fang Fang aus einer abgeriegelten Stadt ist ein einzigartiges, ergreifendes Zeitdokument über den Kampf gegen einen unsichtbaren Feind, den die Menschen in Wuhan weltweit als erste führten.

Wuhan: Am 25. Januar, zwei Tage nachdem erstmals in der Geschichte eine 9-Millionen-Einwohner-Stadt komplett von der Außenwelt abgeriegelt wurde, beginnt Fang Fang, online Tagebuch zu schreiben. Eingeschlossen in ihrer Wohnung berichtet sie vom Hereinbrechen und dem Verlauf einer Katastrophe, von der Panik während der ersten Tage der Covid-19-Epidemie bis zu ihrer erfolgreichen Eindämmung. Sie erzählt von der Einsamkeit, dem heroischen Kampf des Personals in den Krankenhäusern, vom Leid der Erkrankten, dem Schmerz der Angehörigen von Verstorbenen und der Solidarität unter Nachbarn. Millionen Chinesen folgen ihren Gedanken und ihren Geschichten aus dem unmöglichen Alltag – vom Zorn über die Untätigkeit und Vertuschungsmanöver der Behörden während der Anfangsphase der Epidemie und der Unterdrückung warnender Stimmen., bis zur Anerkennung der wirkungsvollen Maßnahmen der Regierung in den Wochen danach. Fang Fang liefert einen unverstellten Blick auf die Katastrophe “von unten”, ganz nah an den Menschen, ihren Ängsten und Nöten, aber auch ihren kleinen Freuden und dem speziellen Wuhaner Humor selbst in dunkelsten Stunden. Zugleich wurde ihr Wuhan Diary in China zum Gegenstand erbitterter Auseinandersetzung über den Umgang mit kritischen Stimmen und Verantwortung – und somit über Chinas künftigen Weg. 

Das Tagebuch der berühmten chinesischen Schriftstellerin Fang Fang aus einer abgeriegelten Stadt ist ein einzigartiges, ergreifendes Zeitdokument über den Kampf gegen einen unsichtbaren Feind, den...


Eine Anmerkung des Verlags

Das Buch, über das die ganze Welt spricht

Ein einzigartiges Zeitdokument

100 Millionen Leserinnen und Leser in China

"Als Zeugen, die wir die tragischen Tage von Wuhan miterlebt haben, sind wir verpflichtet, für diejenigen Gerechtigkeit einzufordern, die gestorben sind." Fang Fang

Das Buch, über das die ganze Welt spricht

Ein einzigartiges Zeitdokument

100 Millionen Leserinnen und Leser in China

"Als Zeugen, die wir die tragischen Tage von Wuhan miterlebt haben, sind...


Vorab-Besprechungen

8. Juni: ORF Fernsehen Zib2, "Zeit im Bild": https://tvthek.orf.at/topic/Kultur/6275545/ZIB-2/14054640/Wuhan-Diary-auf-Deutsch-erschienen/14711221  

"Ihr Buch bringt uns China nahe."

"Es ist das beeindruckende Tagebuche einer Schriftstellerin, die sich mit ihrem unverstellten Blick auf die Vorgänge in Wuhan in Lebensgefahr gebracht hat."

09. Juni: dpa, Rezension, bislang übernommen von über 50 Printredaktionen (darunter Abendzeitung, Westdeutsche Zeitung, Fuldaer Zeitung, Westfalenblatt) und mind. 62 Onlineredaktionen regionaler und lokaler Zeitungen

"Was die Romanautorin Fang Fang in der abgesperrten Millionenmetropole aufzeichnet, wird zum brisanten Zeitdokument."

10. Juni: mdr Kultur: https://www.mdr.de/kultur/fang-fang-wuhan-diary-102.html

"Fangs Blog: ein erschütternder Erfolg. Und das Buch, das daraus nun entstand: es ist ein einzigartiges Dokument vom Leben zu Zeiten größtmöglicher autoritärer Krisen-Bewältigung. "

10. Juni: Deutsche Welle Online: https://www.dw.com/de/wuhan-diary-60-tage-in-einer-gesperrten-stadt/a-53757804

KW 24: Der Freitag, Rezension innerhalb eines Specials über China-Bücher

12. Juni: ORF Hörfunk Ö1 "Kontext", Rezension

13./14.6.2020: WDR Cosmo, Rezension

KW 25: 3Sat Kulturzeit, Übernahme des ttt-Beitrags 

16. Juni: Vogue, Rezension im Juli-Heft und parallel Online-Buchtipp

19. Juni: HÖRZU, Buchtipp

22. Juni: Deutschlandfunk Kultur, Rezension

4.6.2020: WDR Cosmo, Rezension  "ein spannendes, ein mutiges Zeitdokument"  

15. Juni 2020: Der Standard, Rezension 

16. Juni: rbb Kulturradio, Rezension: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/rbbkultur_am_morgen/archiv/202

KW 25: 3Sat Kulturzeit, Übernahme des ttt-Beitrags  

22. Juni: Deutschlandfunk Kultur, Rezension 

Print/Online: 

28. Mai: ZEIT, Vorabdruck auf 1,5 Seiten inkl. Titel-Teaser

30. Mai: Funke Zentralredaktion, Online-Beitrag, u.a. übernommen von:

Hamburger Abendblatt: https://www.abendblatt.de/politik/article229226600/Wie-sich-eine-Frau-aus-Wuhan-mit-Chinas-Regierung-anlegt.html

WAZ: https://www.waz.de/politik/wie-sich-eine-frau-aus-wuhan-mit-chinas-regierung-anlegt-id229226600.html

Berliner Morgenpost: https://www.morgenpost.de/politik/article229226600/Wie-sich-eine-Frau-aus-Wuhan-mit-Chinas-Regierung-anlegt.html

30. Mai: Redaktionsnetzwerk Deutschland, Online-Beitrag: https://www.rnd.de/kultur/wuhan-so-war-das-leben-in-der-gesperrten-stadt-CALEXLQ7VFH7NLZUKOVTY2YN4Q.html

„Fang Fangs Tagebuch erlaubt tiefe Einblicke in die Situation einer Stadt, die 76 Tage unter Quarantäne stand. Ihr Tagebuch endet mit dem Tag, an dem die Beschränkungen aufgehoben wurden. Die Motivation, dieses Buch zu schreiben, so Fang Fang, war es Zeugnis abzulegen. Das ist ihr eindrucksvoll gelungen.“

30. Mai: FAZ, Rezension

„Das Normalmaß, mit dem sie die Fehler und die Erfolge der handelnden Personen bewertet, hebt sich wohltuend ab von der chinesischen Heldenpropaganda, aber auch von manchen Kritikern im Ausland, die den Verantwortlichen nicht zugestehen, dass vieles nicht vom ersten Tag an so eindeutig war, wie es im Nachhinein erscheint.“

„Das ‚Wuhan Diary‘ ist damit auch ein Dokument für die jedem Intellekt Hohn sprechende Verengung dessen, was im heutigen China noch gesagt werden darf.“

30. Mai: literarische Welt, Rezension

„Als amerikansicher Leser von Fang Fangs ‚Wuhan Diary‘, der in unmittelbarere Nähe des Seuchenherdes (nämlich in New York) lebt, empfindet man bei der Lektüre dieser Einträge vor allem eines: gespenstische Vertrautheit.“

„Dieses Tagebuch lehrt uns, die Chinesen – nicht ihre Regierung! – zu schätzen: ihren Mut, ihren Erfindungsreichtung, ihren häufig anarchistischen Humor.“

30. Mai: Kleine Zeitung Online, Rezension: https://www.kleinezeitung.at/kultur/buecher/buchkritiken/5820585/Der-blanke-Horror-von-Wuhan_Das-CoronaTagebuch-einer-Hochverraeteri

02. Juni: Der Kurier, Rezension

02. Juni: Funke Zentralredaktion, Rezension, übernommen von 84 Printredaktion

"Die Schriftstellerin Fang Fang hat das Buch der Stunde geschrieben."

"Fang Fangs Buch, das jetzt weltweit erscheint, ist ein wichtiger Blick von innen, der hilft, die Corona-Pandemie und seine politischen und privaten Folgen besser zu verstehen."

03. Juni: NZZ, Rezension

"Wie traumatisch für die Bevölkerung der Ausbruch der Epidemie, die Absperrung der 11-Millionen-Metropole (für 76 Tage), das Siechtum und der Tod unzähliger Erkrankter und das quälend lange Ausharren waren, ist bleibend festgehalten in einem Tagebuch, das sich der Geistesgegenwart einer Schriftstellerin verdankt, die begriff, wie wichtig es war, in der Stunde der Not Zeugnis abzulegen."

"Überzeugend sind die Klarheit der Beobachtung und die Aufrichtigkeit der Haltung."

04. Juni: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Abdruck eines kurzen Auszugs inkl. Coverabbildung

04. Juni: Der Freitag Online, Buch der Woche: https://www.freitag.de/produkt-der-woche/buch/wuhan-diary-tagebuch-aus-einer-gesperrten-stadt

04. Juni: FOCUS Online, Abdruck eines Auszugs inkl. Coverdatei: https://www.focus.de/gesundheit/news/chinesin-ueber-76-tage-isolation-am-tag-der-oeffnung-hatten-nahezu-alle-wuhaner-traenen-in-den-augen_id_12063842.html

"Gerade ist ihr Tagebuch auf Deutsch erschienen. Chinesische Verlage hatten ihr das aus Gründen der Regimetreue bislang verweigert."

04. Juni: Sachenlesen (Blog): https://www.sachenlesen.de/fang-fang-wuhan-diary-nikil-mukerji-adriano-mannino-covid-19-corona-krise-pandemie/

05. Juni: Südwestpresse, Rezension

6. Juni: Süddeutsche Zeitung, halbseitige Rezension von Felix Stephan, der das Buch mit Swetlana Alexijewitschs Buch „Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft“ vergleicht und schreibt:

"Das Pandemie-Tagebuch der Autorin Fang Fang erinnert verblüffend an die Zeitzeugenberichte aus Tschernobyl."

"Die Frage drängt sich auf, ob in diesen Ähnlichkeiten nicht vielleicht ein Schlüssel liegen könnte, um eines Tages zu verstehen, was der Menschheit damals im Jahr 2020 überhaupt passiert ist."

6. Juni: Redaktionsnetzwerk Deutschland, Beitrag über Neuerscheinungen zu Corona, darin Nennung des Buches

6. Juni: Redaktionsnetzwerk Deutschland, kürzere Rezension (übernommen von 53 Zeitungen und deren Regionalausgaben) bzw. längere Rezension (übernommen von 48 Printausgaben)

Hörfunk/TV:

30. Mai: Bremen Zwei, Rezension

„Was mich sehr berührt hat, ist die Hoffnung, die immer noch mitschwingt.“

31. Mai: Bayern 5 aktuell, Rezension: https://www.br.de/radio/b5-aktuell/programmkalender/sendung-2759392.html

02. Juni: Deutschlandfunk, Rezension in den Informationen am Mittag: https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2020/06/02/die_chronik_des_corona_ausbruchs_in_china_fang_fangs_dlf_20200602_1326_e3008ead.mp3

"Mit Beschreibungen wie diesen zeigt Fang Fang die systemischen Probleme Chinas auf, die zu Beginn der Corona-Krise besonders drastische Folgen hatten. (...) Trotz deutlicher Kritik an den Behörden, Fang Fangs Einträge folgen keinem simplen schwarz-weiß Muster. Stattdessen beschreibt sie die Lage in Wuhan stets differenziert (...) und es ist ganz offensichtlich, dass staatliche Stellen diese Hetzkampagne gegen Fang Fang zumindest dulden, wenn nicht sogar unterstützen. (...) Die Autorin wird als ausländische Agentin gebrandmarkt und bekommt Morddrohungen. Trotzdem hat sich Fang Fang entschlossen, ihre Beobachtungen als Buch zu veröffentlichen. In China selbst wird es in absehbarer Zeit nicht erscheinen, längst sind in der Volksrepublik alle Verlage auf Linie der Parteiführung, kritische Texte werden nicht mehr veröffentlicht."

02. Juni: Bayerischer Rundfunk Online, Beitrag: https://www.br.de/nachrichten/kultur/wuhan-diary-fang-fangs-populaerer-blog-ueber-den-corona-lockdown,S0jl5A0

" Die Autorin ist nah an ihrem Publikum, sie kennt die Stimmung in diesem Moment, den Hunger nach Informationen, nach Wahrheit, auch nach Trost. Das spürt der Leser auf jeder Seite."

03. Juni: WDR 5 Scala, Beitrag inkl. Interview mit Michael Kahn-Ackermann: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-scala-aktuelle-kultur/audio-tagebuch-aus-wuhan-100.html

04. Juni: RBB Inforradio, Rezension: https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/202006/02/443130.html

"Ihre Beobachtungen aus Wuhan sind detailreich, nachdenklich, einfühlsam und vor allem jederzeit ganz nah dran."

7. Juni: ttt, Beitrag: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/ttt-07062020-wuhan-diary-100.html

In min. 4.55 wird das Cover eingeblendet und es heißt: "Ihr Buch ist einzigartig. Es bringt uns die Chinesen nahe, öffnet ein Fenster zu einer privaten Welt, die wir nicht kennen. Es ist tragisch und paradox, dass ausgerechnet diese zutiefst menschliche, auf ihre Art patriotische Stimme zum Schweigen gebracht werden soll."

 Noch kommende Berichterstattung (kein fixer Termin):

 - BILD  

 - Cicero  

 - Grazia  

 - ARD Hauptstadtstudio  

 - ZDF Zeitgeschichte 

- Gabor Steingarts Morning Briefing

8. Juni: ORF Fernsehen Zib2, "Zeit im Bild": https://tvthek.orf.at/topic/Kultur/6275545/ZIB-2/14054640/Wuhan-Diary-auf-Deutsch-erschienen/14711221  

"Ihr Buch bringt uns China nahe."

"Es ist das...


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Presseschwerpunkt 

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783455010398
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 352

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Wuhan Diary ist ein sehr mutiges Buch und schildert die Abriegelung der Stadt aus der persönlichen Perspektive. Es deckt Ungereimtheiten auf, beschreibt Angst, Wut und Trauer, aber auch den Zusammenhalt der Menschen, die sich in dieser schlimmen Zeit gegenseitig unterstützen.

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Zugegebenermaßen kann man sich fragen, ob man 2020 wirklich Lust hat auch noch eine Tagebuch zum Thema Corona zu lesen, wenn das Thema ja sowieso schon ziemlich omnipräsent ist. Allerdings klang "Wuhan Diary" für mich einfach zu spannend, um daran vorbeizugehen und meine Erwartungen wurden zum Glück nicht enttäuscht, das Buch war keine Minute langweilig oder schwer, sondern sehr kurzweilig und informativ.
Da das Buch aus einem Blog entstanden ist, sind die einzelnen Kapitel auch jeweils unabhängige Einträge, die also keine lineare Geschichte erzählen. Gelegentlich wiederholen sich Erwähnungen von Geschehnissen deswegen auch, was ich aber nicht störend fand. Mir hat der Plauderton und auch die gelegentliche Einstreuung von Banalitäten (so fängt z.B. fast jeder Tag mit einer Beschreibung des aktuellen Wetters an) gefallen, denn es nimmt dem Thema die Schwere und man fühlt sich der Autorin näher als wenn sie versucht hätte einen sachlichen "objektiven Lagebericht" zu schreiben.
Was ich mich vor dem Lesen des Buches fragte, ist wie die Autorin es überhaupt geschafft hat an der chinesischen Zensur vorbei zu veröffentlichen (denn das Buch enthält teilweise schon sehr harsche Kritik an den verantwortlichen Behörden und Beamten). Dies wird in den Blogeinträgen allerdings immer mal wieder nebenbei thematisiert, so dass man daraus schließen kann, dass der Blog auf mehreren Blogger-Portalen gelöscht wurde und die meisten Einträge zuletzt von einer befreundeten Schriftsteller Kollegin auf WeChat verbreitet wurden. So erfuhr man nebenbei auch noch etwas mehr darüber wie Menschen in China die "Zensurbehörden" umgehen, z.B. durch Einstreuen von irgendwelchen beliebigen Schriftzeichen in Wörter oder Sätze. Außerdem scheint es so zu sein, dass die meisten Dinge eher im Nachhinein gelöscht werden, so dass es immer reicht, dass jemand schnell genug war, diese abgespeichert zu haben.
Inhaltlich beschäftigen sich die Blogeinträge meist mit 3 verschiedenen Themenblöcken: Erstens prangert die Autorin sehr leidenschaftlich die Versäumnisse und Fehlinformationen durch die lokalen Behörden zu Beginn der Pandemie an, so zum Beispiel wurde noch im Januar von einem hochrangigen Experten erklärt, das Virus sei unter Kontrolle und nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Auch wurden ähnlich wie in Europa noch lange größere -auch staatliche - Festlichkeiten und Großveranstaltungen abgehalten. Fang Fang plädiert dafür, dass die Geschehnisse von damals akribisch aufgeklärt gehören und die Verantwortlichen zurücktreten sollen. Weiterhin versucht sie in ihrem Blog immer einen Überblick über die Lage der Pandemie abzugeben, meist basierend auf Erzählungen und Infos von befreundeten oder bekannten Ärzten (die sicherheitshalber anonymisiert sind, was ihr von Gegnern dann desöfteren vorgeworfen wurde, da als Quelle immer nur "ein befreundeter Arzt" genannt wird). Schreckliches wird in den Blogeinträgen dabei oft eher in Nebensätzen erwähnt, zum Beispiel als Fang Fang Beispiele für unmenschliches Verhalten der Obrigkeit anprangert, so verhungerte z.B. ein hirntotes Kind im Koma zuhause, weil sein Vater nach der Abriegelung nicht rechtzeitig nach Hause zurückgelassen wurde. Etwas das in Deutschland zum Glück undenkbar sein dürfte (umso befremdlicher, dass die Menschen die in Deutschland ständig auf die Straße gehen um gegen eine angebliche Diktatur zu demonstrieren oft die gleichen sind die autokratische und autoritäre Regimes romantisieren ).
Aber auch Alltagserlebnisse kommen in dem Buch nicht zu kurz, so erfährt man einiges über den auch in China vorhandenen Mangel an Schutzmasken (Klopapier schien dort allerdings nicht gehamstert worden zu sein, zumindest wurde es nirgends erwähnt :-P ), die Autorin erzählt auch, dass sie 2020 das erste Mal seit der SARS Epidemie wieder eine Maske getragen hat, besonders nachhaltig scheint der Lerneffekt daraus also auch in China nicht gewesen zu sein.
Als Haustierbesitzer fand ich das Thema "Haustiere während des Shutdown" natürlich besonders interessant. Die Autorin hatte einen schon 16-jährigen Hund, der aber immer alleine oder auch mit ihr im Hof des Wohnkomplexes "Gassi" gehen konnte, so dass die einzigen praktischen Probleme waren, dass tatsächlich irgendwann kein Hundefutter aufzutreiben war , so dass der Hund den gekochten Reis mitessen musste. Ansonsten fand ich es noch faszinierend, dass die Autorin erzählte, dass sie als die Tierklinik nach dem Shutdown wieder öffnete, zwar nicht mit in die Klinik durfte, aber die Behandlung einer Hautkrankheit live auf einem Videoscreen mitverfolgen konnte (soviel Digitalisierung sollten wir in Deutschland mal in der Schule oder überhaupt irgendwo haben...)
Man muss dabei natürlich bedenken, dass die Autorin sicherlich in recht privilegierten Verhältnissen (einem Wohnkomplex des chinesischen Schriftstellerverbandes) lebt und nicht gerade zur chinesischen Unterschicht gehört.
Im letzten Teil geht es vermehrt auch um Anfeindungen im chinesischen Internet (nach eigener Aussage sowohl von Links- als auch Rechtsextremisten), gegen die sich Fang Fang sehr energisch wehrt. Die Beschreibungen der chinesischen Netzkultur hinterließen bei mir den sehr starken Eindruck, dass dort im Prinzip im "internen" Internet alles genauso zugeht wie bei uns (bloß halt mit vllt etwas mehr zentral gesteuerten Löschungen...).
Mit hat das Tagebuch sehr gut gefallen, außerdem fand ich Fang Fang sehr sympathisch, eine sehr meinungsstarke und undiplomatische bzw. konfrontative Person, die aber trotzdem offenbar einen unerschüttlichen Glauben an den Humanismus hat (Lieblingszitat aus dem Buch "Das wahre Gesicht einer Gesellschaft zeigt sich in ihrer Haltung gegenüber den Schwachen. (Seite 151)". Die Sprache wirkt aus Deutscher Sicht manchmal etwas ungewöhnlich, dass ist aber vllt generell der Übersetzung aus dem Chinesischen geschuldet, den Lesefluß hat es überhaupt nicht gestört, der Stil ist lediglich etwas "anders". Volle Leseempfehlung von mir!

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Fesselnd, spannend und schokierend.
Das Tagebuch von Fang Fang lässt uns teilhaben, wie in China mit dem beginn der Pandemie umgegangen wurde.
Das Buch sollte jeder lesen.

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Isolationshaft durch Corona
Seit Anfang des Jahres hat die Pandemie des Corona-Virus die Welt fest in ihren Klauen. Der noch unbekannte Virus mit dem Namen SARS-COV-2, der vom chinesischen Wuhan aus die Welt eröbert, stellt die Bevölkerung vor neue Herausforderungen, denn niemand weiß wirklich, in wie weit dieser sich auf den Körper längerfristig auswirken und wieviele Todesopfer er hinterlassen wird.

Die chinesische Schriftstellerin Fang Fang hat bereits ab dem 25. Januar 2020, als die Millionenstadt Wuhan von der Außenwelt abgeriegelt wurde, mit ihrem Online-Tagebuchbericht begonnen, um die Weltbevölkerung von dem Verlauf und den Auswirkungen des Virus auf das tägliche Leben zu berichten. Allein und allein in ihrer Wohnung eingeschlossen, um einer Ansteckung zu entgehen, lässt sie ihre Leser teilhaben an den Folgen, die diese noch unerforschte Krankheit mit sich bringt, ohne sich um die eventuellen Sanktionen seitens der chinesischen Regierung zu kümmern. Sie berichtet nicht nur von dem großen Gefühl der Einsamkeit, das sie durch ihren Internet-Blog zu kompensieren sucht, sondern auch von der Solidarität unter Nachbarn, die sich gegenseitig mit dem Nötigsten aushelfen. Sie schreibt mit Hilfe ihres Netzwerkes, das sie mit Informationen versorgt, auch ungehemmt über die Vertuschungsmanöver der Regierung, die den Tod zweier bekannter Ärzte, die schon früh vor dem Ausbruch gewarnt haben, sowie über das völlig überlastete Gesundheitssystem, dass nicht allen Erkrankten Hilfe bieten konnte. Gerade ihre Veröffentlichungen über das Internet, welche sogar zeitweilig der Zensur unterlagen, öffneten ihr das Tor zu anderen Mitleidenden und Mitstreitern und durch den regen Austausch kamen immer mehr Informationen ans Licht.

Mit ihrem „Wuhan Diary“ hat Fang Fang den Startschuss für die Offenlegung des Virus uns seine Folgen für die Weltbevölkerung gelegt, denn seither versuchen sämtliche Staaten der Welt, die Pandemie in den Griff zu bekommen und ihre Bewohner vor einer Ansteckung zu schützen. Auch meine Kollegen und ich haben 8 Wochen im Home Office zugebracht, waren nur über Internet miteinander verbunden und ansonsten mit unseren Familien oder allein auf uns gestellt. Das Haus wurde nur vermummt zum Einkaufen verlassen, immer in der Angst, auch den gefürchteten Virus mit in die Wohnung zu schleppen, während die Nachrichten täglich neue Hiobsbotschaften und neue Todeszahlen meldeten.

Fang Fang übt mit angenehmem Schreibstil offen Kritik an der viel zu späten Information an die Bevölkerung. Auch hierzulande hat man sich viel Zeit gelassen und den Virus erst einmal nicht ernst genommen. Die stetig ansteigenden Fallzahlen zwangen unsere Regierung dann dazu, endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die allen von uns einiges abverlangt haben, vor allem aber den Älteren und Vorerkrankten, die besonders gefährdet sind. Unterschiedliche Sichtweise sowie orakelnde Besserwisser haben innerhalb der Bevölkerung einigen Zweifel gesät, der regelrecht Blüten trieb und Maskengegner hervorrief. All jenen sei gesagt, wenn sie schon nicht sich selbst schützen wollen, stehen sie doch in der Pflicht, andere zu schützen.

Ein eindrucksvoller und ungeschönter Bericht, wie der Virus in Wuhan seine Reise um die Welt antrat und wie Wuhan und seine Bewohner die entbehrungsreiche und leidige Zeit der Isolation erlebt haben. Absolut empfehlens- und lesenswert!!!

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