Mut ist, wenn man Angst hat

Roman

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Erscheinungstermin 02.12.2019 | Archivierungsdatum 15.12.2019
Piper Digital | Piper Schicksalsvoll

Zum Inhalt

Ein lakonischer, geistreicher und witziger Roman über einen Neuanfang in Berlin
Mit nur zwei Koffern kommt sie nach Berlin. Olga Faust verlässt mit 49 Jahren ihre Heimatstadt Hanau und wagt den Neuanfang. Frei, für nichts und niemanden verantwortlich, nur für sich selbst. Ihr möbliertes Zimmer bei einer alten Dame in Schöneberg hat sie unbesehen gemietet. Den Job in der Anwaltskanzlei hat sie blind angenommen. Vorstellungsgespräch - nicht erforderlich, es gibt schließlich eine Probezeit. Alles Unübliche kommt Olga bei ihrem Aufbruch ins Unbekannte entgegen. Was sie eigentlich will, weiß sie nicht. Aber sie muss auch nichts wollen, ihr neues Leben stößt ihr zu. Ihre Bleibe erweist sich als eine schräge Mehrgenerationen-WG, das Anwaltsbüro steht der WG an Skurrilität kaum nach. Olga wird hineingezogen in einen Strudel von teils heiteren, teils ernsten Verwicklungen, findet sich zwischen zwei Männern wieder, erkennt, dass sie Verantwortung übernehmen muss und kann.
»Trost bedeutet Stillstand. Man lehnt sich zurück und alles bleibt, wie es ist. Ich biete dir Mitgefühl. Das bringt mehr.«
Ein lakonischer, geistreicher und witziger Roman über einen Neuanfang in Berlin
Mit nur zwei Koffern kommt sie nach Berlin. Olga Faust verlässt mit 49 Jahren ihre Heimatstadt Hanau und wagt den...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783492986267
PREIS 6,99 € (EUR)
SEITEN 288

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die 49jährige Olga wagt einen Neuanfang in Berlin. Sie bezieht ein möbliertes Zimmer in Schöneberg, es ist dann eine Wohngemeinschaft. Sie fängt eine Stelle in einem Anwaltsbüro an. Mit nur zwei Koffern kommt sie nach Berlin. Olga Faust verlässt mit 49 Jahren ihre Heimatstadt Hanau und wagt den Neuanfang. Olga kommt alles Unübliche bei ihrem Aufbruch entgegen. Was sie eigentlich will, weiß sie nicht. Aber sie muss auch nichts wollen, ihr neues Leben stößt ihr zu. Ihre Bleibe erweist sich als eine schräge Mehrgenerationen-WG, das Anwaltsbüro steht der WG an Skurrilität kaum nach. Olga wird hineingezogen in einen Strudel von teils heiteren, teils ernsten Verwicklungen. Es gibt das Flüchtlingsproblem, Harz 4 und Vergangenheitsbewältigung. Ich fühlte mich in der Gemeinschaft richtig wohl. Ich wurde von der Geschichte gefesselt und habe sie in einem Rutsch durchgelesen.

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Die 49-jährige Hanauerin Olga Faust reist mit zwei Koffern nach Berlin, um dort einen Neustart zu wagen. Sie hat ungesehen ein Zimmer in einer Schöneberger WG und einen Job als Anwaltsgehilfin ergattert. Schon die WG stellt Olga vor Herausforderungen, denn die skurril zusammengewürfelte Gemeinschaft bietet von allem etwas. Die 86-jährige Wohnungsbesitzerin und Altberliner Pflanze Fritzi, die nicht nur durch ihr breites Berlinern besticht, sondern auch mit ihren erschaffenen Skulpturen die Räume füllt, der 16-jährige Enkel Tom mit Hund Wotan, der keinen Bock auf Schule hat, der arbeitslose Herbert und Fritzis Lebensgefährte Egon sorgen dafür, dass Olga kaum zur Ruhe kommt. Die Arbeit in der Anwaltskanzlei ist ebenso unkonventionell, denn der Empfangschef Clemens ist eine Seele von Mensch ebenso wie das „Seelchen“, eine Anwältin für Migrationsprobleme, während „Steppi“ den Kommandoton drauf hat. Die 65-jährige Zufallsbekanntschaft Theo sorgt ebenfalls für unvorhersehbare Abwechslung in Olgas neuem Leben, während sie sich immer noch nicht klar darüber ist, was sie eigentlich will…
Brigitte Heinrich hat mit „Mut ist, wenn man Angst hat“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der recht kurzweilig zu lesen ist aufgrund des flüssigen Schreibstils, des eingepflegten Dialekts der original Berliner Schnauze und der Wahl ihrer Protagonisten. Der Leser steht Olga von der ersten Seite an bei ihrem Neustart bei und darf sich während der Geschichte in ihrem Herzen und ihrer Seele umsehen. Während Olga zuerst Zurückhaltung übt, um sich zu orientieren, machen es ihr die Bewohner der WG recht leicht, sich zu akklimatisieren, denn sie wird sofort gut aufgenommen und in so manches Geheimnis eingeweiht. Die Autorin hat ein breites Spektrum an Themen in ihre Geschichte aufgenommen. Da geht es um die erste Liebe, Arbeitslosigkeit, langgehegte Schuldgefühle sowie das Verstecken von abgewiesenen Asylsuchenden – alles auf recht unterhaltsame Art miteinander verwoben, dem Leser aber dennoch genug Stoff zum Nachdenken bietet. Farbenfrohe Beschreibungen der Berliner Örtlichkeiten lassen sofort Bilder im Kopf des Lesers entstehen und in den Straßen von Schöneberg wandeln.
Die Charaktere sind lebendig und vor allem glaubwürdig gezeichnet, der Leser fühlt sich in ihrer Mitte sofort wohl und wird als unsichtbarer Gast in alle Belange miteinbezogen. Olga ist eine Frau am Scheideweg. Sie hat Angst vor Nähe, gibt sich sehr kühl und zurückhaltend, jedoch merkt man schnell, dass sie sich nach einer Schulter zum Anlehnen sehnt und nicht allein durchs Leben gehen möchte. Zu Beginn wirkt sie etwas naiv und unbedarft für ihr Alter, andererseits kann man ihren Mut und ihre Abenteuerlust nur bewundern, sich in der Mitte des Lebens ins Unbekannte zu wagen. Fritzi ist eine herzensgute Frau, die heimlich an einer alten Schuld trägt. Egon ist ein stiller Mann, der meist als Beobachter agiert, während Fritzis Enkel Tom für einigen Wirbel sorgt. Der arbeitslose Herbert ist fordernd und bestimmend, allerdings auch sehr gebildet und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Theo ist verheiratet, hat mit dem Altwerden zu knabbern und möchte sich noch einmal lebendig fühlen.
„Mut ist, wenn man Angst hat“ ist ein sehr kurzweiliger Roman über einen Neustart mit einigen Verwicklungen, wie es im richtigen Leben auch vorkommt. Mit trockenem Humor und viel Berliner Schnauze bietet die Geschichte gute Unterhaltung. Verdiente Leseempfehlung!

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Als Singlefrau ohne Kind und familiäre Bindung mit einer vom Arbeitsamt vermittelten Praktikumsstelle in einer Anwaltskanzlei landet die 49jährige Olga Faust aus Hanau in Berlin. Pragmatisch und illusionslos ist sie entschlossen, sich frei und gänzlich ungebunden zu fühlen und einen Neuanfang zu wagen. Doch ihr Entschluss wird bald von ihren Mitbewohnern ins Wanken gebracht: In der WG in Schönhausen, deren Kopf eine 80jährige Künstlerin ist, tummeln sich ungewöhnliche Gestalten (inklusive Hund). Es wird gemeinsam gekocht und viel diskutiert, man schnorrt Geld für Zigaretten, kommentiert - und seziert - Olgas Leben und Bekanntschaften. Man mischt sich ein in ihre neue entstandene Freundschaft zu einem verheirateten Mann, man mischt ihr Weltbild und ihre Selbstwahrnehmung auf. Und bald zeigt sich auch, dass die WG nicht nur der Lebensmittelpunkt einiger prekärer Berliner Existenzen ist (wie Olga zunächst annimmt), sondern auch noch ein anderes, weit bedeutenderes Geheimnis bereit hält. Auch ihre Arbeit in der Kanzlei ist bald weit mehr als nur ein Routinejob, zumal die Angestellten dort ebenfalls ein bunter, interessanter und quirliger Haufen sind.
Olgas Engagement ist nun gefragt: Soll sie sich darauf einlassen? Soll sie Nähe und Freundschaften zulassen? Und wie soll sie mit dem plötzlichen Interesse gleich mehrerer Männer an ihr umgehen?
Ein unterhaltsamer Roman mit trockenem Humor erzählt, der ein Berlin jenseits allen Großstadtglamours zeigt und aktuelle gesellschaftliche Themen - Alter, Einsamkeit, Hartz IV, Flucht, Vergangenheitsbewältigung - mit einbezieht ohne seine Leichtigkeit und seinen hoffnungsvollen Tonfall zu verlieren.

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