An den Ufern der Seine

Die magischen Jahre von Paris 1940 - 1950

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Erscheinungstermin 28.02.2019 | Archivierungsdatum 20.08.2019

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Zum Inhalt

Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben in einer der aufregendsten Metropolen der Welt lebendig werden. Ein unvergleichlich inspirierendes Porträt einer ganzen Epoche, deren Errungenschaften unser Dasein und Lebensgefühl bis heute revolutionieren. Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt. Bei Absinth, Pastis und Ersatzkaffee mit Sacharin fragten sie sich im Café de Flore: Wer bin ich? Wie können wir überleben? Wie wollen wir leben? Jetzt, heute, morgen, überhaupt. Mit unwiderstehlichem Charme und großer Sachkenntnis erzählt Agnès Poirier von den menschlichen Dramen, die die Entstehung großer Werke der Kunst und Literatur begleiteten: In dem magischen Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 wagten es de Beauvoir, Sartre, Giacometti, Picasso, Beckett, Koestler u.v.a., radikal anders zu denken, zu handeln, zu leben. Was sie damals intellektuell und künstlerisch entfalteten, prägt noch heute unser Denken und unsere Lebensweise und beeinflusst uns bis in die Art, wie wir uns kleiden und uns geben. Agnès Poirier entführt uns mitten hinein in eine Stadt mit all ihren Leidenschaften, menschlichen Tragödien und künstlerischen Triumphen. »Paris ist eine mythische Stadt, und fast keine Periode ist reicher an Mythen als das Jahrzehnt, das Agnès Poirier in ihrem ausgezeichneten Buch entfaltet.« Daily Telegraph

Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608964011
PREIS 25,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das mächtige Buch ist nicht schlecht. aber teilweise ist es auch ein großes Namedropping, ohne das zeitgeschichtliche Ereignisse entsprechend vertieft werden.
Es gibt ein paar Schriftsteller, die als Fixsterne das Buch durchziehen: Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Alber Camus.
Picasso taucht auch viel auf. Samuel Beckett auch. Miles Davis trifft Juliette Greco etc. Vieles ist schon sehr bekannt.
Mir gefällt, dass ein genau definierter Zeitabschnitt gewählt wird. 1940 bis 1950.
Ob die frühen vierziger Jahre aber magisch waren, wie der Untertitel des Buches behauptet, ist zweifelhaft. Wie sich die Schriftsteller und Künstler aber dann nach 1945 entwickeln ist es sicher.

Je nach Erwartung kann man von dem Buch begeistert oder leicht enttäuscht sein. Ich finde mich da irgendwo in der Mitte wieder.
Der Tafelteil mit den gut gewählten Fotos ist noch erwähnenswert.

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Agnés Poirier lebt und arbeitet sowohl in London als auch in Paris. Mit ihrem Sachbuch #An den Ufern der Seine schrieb sie ein wichtiges Werk zur Geschichte Europas.

Die Berichte zur damaligen Zeit beginnen kurz vor der Besetzung durch Hitlerdeutschland. Frau Poirier beschreibt die Ängste der Menschen und auch die Deportationen einiger von ihnen. Wer konnte, floh nach Amerika oder verschwand im Untergrund. Denunziationen waren leider auch in Paris damaliger Zeit nicht selten. Nach der Befreiung durch die Alliierten normalisierte sich das Leben nur langsam. Lebensmittelknappheit und Wohnungsnot waren an der Tagesordnung und auch das Material zum Heizen bekam man nur auf Bezugsschein.

#An den Ufern der Seine belegt in eindrucksvoller Weise, wie Künstler mit den schrecklichen Ereignissen des Krieges umzugehen wussten. Sie leben so als gäbe es kein Morgen. Die Treue zum Partner spielte keine Rolle und niemand nahm Anstoß an gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Autoren schrieben ihre Bücher und das häufig nur durch wenige Stunden Schlaf unterbrochen. Aufputschmittel gab es damals bereits und der Alkohol half dabei, den Kreislauf zu senken und wieder ruhiger zu werden.

Für mich war das Buch #An den Ufern der Seine ein weiteres Highlight. Ich habe sehr viel gelernt und erfuhr Dinge, die mir nicht präsent waren. Einige zähle ich auf, damit Sie sich ein Bild von dem umfangreichen Inhalt des Buches machen können:

- Werke aus dem Louvre wurden kurz vor dem Einmarsch der Nazis aus dem Louvre gerettet. Dafür sorgte Jacques Jaujard, der damalige Leiter des Museums mit etwa 1000 Helfern. Sie verteilten die Gemälde auf private Häuser und Schlösser und niemand wusste davon.
- Sartre war ein hilfsbereiter Mensch, der viele Freunde vor dem Hungertod bewahrte. Er spendierte seinen Schülerinnen auch das Geld, welches sie für Abtreibungen benötigten.
- Der Werdegang von Dior wird sehr detailliert beschrieben.
- Links der Seine lebten Künstler und ärmere Einwohner von Paris, rechts des Flusses nur Reiche.
- Amerikaner waren die „Hüter der großen Geldbörse“, und warum das so war, erfuhr ich in dem Buch.
- Der Prozess um Wiktor Krawtschenko fand 1949 in Paris statt und durch ihn wurde unter anderem bekannt, wie Gulag und Konzentrationslager funktionierten. Ja, dass es sie tatsächlich gab, war zu dem Zeitpunkt nicht allen Menschen klar.

Zu erwähnen ist ebenfalls die sehr gute Arbeit von Monika Köpfer. Sie übersetzte das Buch so, dass es sich nicht vom Original unterscheidet. Das ist keineswegs selbstverständlich.


#An den Ufern der Seine muss konzentriert gelesen werden. Es birgt so viel Wissen in sich, dass es wertvoller Bestandteil für die Literatur zur Geschichte Europas ist.
#NetGalleyDE

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Paris war schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum für Intellektuelle, die Avantgarde, die Bohème, für Künstler aller Genre. In ihrem Buch beschäftigt sich Agnès Poirier nun mit großer Sachkenntnis einem Jahrzehnt in der Geschichte der Metropole, als große Zäsur der Zweite Weltkrieg, der auch vor der schillernden Metropole nicht halt macht, denn recht schnell wird sie von den Deutschen besetzt. Welche Auswirkungen hat das auf das Leben der Künstler, wie gehen sie mit der Situation um? Welchen Einfluss hatten die Nazis? Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir und natürlich Camus dürfen hier nicht fehlen, aber nicht nur Schriftsteller, sondern Künstler aus allen Bereichen kommen hier zu Wort. Ich denke, es ist hilfreich, wenn man sich bereits ein wenig auskennt in der Geschichte, denn sonst wird man leicht von der Fülle an Informationen "erschlagen", aber für mich war es eine fasznierende Lektüre, die meinen Horizont erweitert hat.

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1930-1940 Paris. Über die Distanz von 10 Jahren und vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse in Europa und der Welt, dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung durch die Nazis lässt die Autorin Agnès Poirier fast in Romanform eindrucksvoll und in ganz besonders fesselnder Erzählweise die Stadt Paris in ihrem alten Glanz auferstehen. Der Leser klebt regelrecht an den Seiten und wird Teil einer Generation, deren Mut und Entschlossenheit bis heute nachwirkt.
Als Hauptstadt bildender und literarischer Künstler, die sich in dieser Stadt niedergelassen haben oder sie als Zuflucht heimsuchen in für sie politisch unruhigen Zeiten und in ihren Bildern, Büchern und ihrer Musik verarbeiten, steht Paris für ein ganz bestimmtes Lebensgefühl. Der Krieg lässt viele Franzosen rebellieren und in den Untergrund gehen, um gegen die verhassten Besatzer zu kämpfen und sich aufzulehnen. Mit Abzug der Deutschen und nach Ende des Krieges genießen die Menschen ihre neue Freiheit und gestatten sich, über alte Konventionen hinwegzusetzen und einer moderneren Zukunft entgegenzustreben. Paris erhebt sich förmlich wie Phoenix aus der Asche und steht gerade deswegen auch heute noch für Modernität und Fortschritt, wurden doch aus dieser Stadt die geistlichen, literarischen und künstlerischen Strömungen in die Welt getragen.
Poirier hat sich vorbehaltlich auf Intellektuelle wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir konzentriert, jedoch lässt sie auch andere bekannte Namen vorbeiziehen und macht dem Leser dadurch deutlich, wie bedeutend gerade jene Zeit doch gewesen ist. Obwohl gerade während und nach dem Krieg mit begrenzten Mitteln ausgestattet, gelang es den Künstlern mit eiserner Geduld, Durchhaltevermögen und Verzicht, ihre Kreativität breit zu entfalten und sich gleichzeitig auch untereinander zu unterstützen.
Besonderes Augenmerk ist auf die exzellente Recherchearbeit von Agnès Poitier zu legen, die ihre Ausführungen noch mit kleinsten Details ausstaffiert, um den Leser nicht nur gut zu unterhalten, sondern auch gekonnt zu informieren.
„An den Ufern der Seine“ ist nicht nur ein gelungener Streifzug durch ein Jahrzehnt in der damaligen Künstlerhauptstadt Paris, sondern ein Füllhorn an wunderbar zusammengetragenen Informationen und Zusammenhängen, die begeistern. Absolute Leseempfehlung für ein Buch der Extraklasse!

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Dieses Buch ist ein Mammutwerk und genau hier liegt das Problem: Wir blicken in das Leben zahlreicher Charaktere zwischen 1940 und 1950 in Paris - und können nur einen Buchteil erfassen. Es ist ein Buch, bei dem ich lange gebraucht habe, bis ich drin war - und dann war's vorbei.

Inhalt

Die Autorin beschreibt das Leben von 32 (!) realen Personen/Figuren innerhalb der Dekade. Während manche Figuren viel Raum einnehmen z.B. Sartre und de Beauvoir, kommen andere nur am Rande vor z.B. Hemingway.

Meine Meinung

Für mich war das Buch bis zum ersten Drittel wie tiefer Sand - ich bin nicht vorangekommen. Das liegt vor allem daran, dass viele Biografien gezeichnet werden. In der Mitte konzentriert sich das Buch auf das Philosophen-Paar, was mir mehr Halt gab.

Es gibt Stellen, in denen sich die Autorin sehr lange aufhält, fast scheint es ihr Spaß zu machen, das Liebesgeflecht Beauvoirs zu zeichnen. Bei manchen Figuren habe ich nicht verstanden, warum sie relevant sind, weil sie keine interessante Geschichte haben. Ich hatte manchmal das Gefühl, die Autorin wolle all das Wissen darstellen, das sie gesammelt hat.

Ich fand die Passagen, in denen das "Leben" der Menschen beschrieben wird, sehr schön - fast nebensächlich wirken Anmerkungen wie die Tatsache, dass es Ende des Krieges keine Tauben in Paris mehr gab, wegen der Hungersnot. Auch die Zeit nach dem Krieg ist interessant - von KZ-Insassinnen, die wieder ins Leben finden über den Marshallplan. Witzig fand ich, dass Picasso trotz der dunklen Zeiten Material zum Kunst machen aufgetrieben hat. Ohnehin war es faszinierend, dass Paris auch unter deutscher Besatzung "gelebt" hat - dass es Veröffentlichungen gab, dass Menschen in Cafés gegangen sind usw. Dieses Bild habe ich im Schulunterricht leider nie sehen dürfen.

Dennoch sind alle Figuren in einer relativ privilegierten Position: Sie haben die Kunst als Lebensinhalt, Geld spielt nie eine Rolle, und irgendwie schlagen sich die Menschen durch. Leiden tun sie unter anderen Menschen. Die Autorin lässt uns nur in einen bestimmten Teil der Gesellschaft blicken.

Außerdem stellt sich die Frage, was real war und an welchen Stellen der Erzähler Lücken füllt. Beispielswiese rekonstruiert die Autorin ein Gespräch anhand von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen. Ob das Gespräch im Wortlaut stattgefunden hat, das wissen wir nicht.

Einerseits war ich sehr nah am Geschehen z.B. wie sich "Das andere Geschlecht" vom Essay über die Recherche zu einem zwei-bändigen Werk entwickelte. Andererseits sah ich nur einen Ausschnitt von 10 Jahren und fühlte mich manchmal haltlos. Wie sich die Figuren bis dahin entwickelten und was aus ihnen wurde, das bleibt im Dunkeln - oder den Weiten der Wikipedia.

Fazit

Ich habe aus dem Text viele Eindrücke aus Paris und einer Zeit mitgenommen, die ich bisher wenig kannte. Das Buch hat auch Wochen danach noch Spuren hinterlassen. Trotzdem hat es mich etwas unbefriedigt zurückgelassen.

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Nach dem zweiten Weltkrieg, als Deutschland am Boden lag, das russische und das osteuropäische kulturelle Leben zerstört war, Spanien im Faschismus gefangen, Italien mit dem Aufbau beschäftigt und Grossbritannien sich von den Kriegsanstrengungen zu erholen versuchte, konzentrierte sich das kulturelle Leben Europas zehn Jahre lang auf Paris: An den Ufern der Seine nahm der New Journalism seinen Anfang, der die Grenzen zwischen Literatur und Reportage vermischte. Hier entstand das absurde Theater. Maler überwanden den sozialistischen Realismus und loteten die Grenzen der geometrischen Abstraktion aus. Das Action Painting entstand. Philosophen gründeten neue Denkschulen wie den Existenzialismus und gleichzeitig eine politische Partei. Schriftsteller entwickelten den Nouveau Roman. Schwarze Jazzmusiker, die wegen der Rassentrennung ihrer Heimat den Rücken gekehrt hatten, wurden in den Konzertsälen und Clubs von Paris bejubelt. Diesem kulturellen Aufbruch in Paris ist dieses Buch gewidmet: Es ist ein erzählerisches Porträt des Pariser Lebens in der Zeit zwischen 1940 und 1950: eine Rekonstruktion, eine Bildcollage, ein Kaleidoskop von Schicksalen, das auf verschiedenen Quellen und Dokumenten beruht.
Zu den Helden des Buchs gehören natürlich Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, aber auch Samuel Beckett, Albert Camus und Norman Mailer, natürlich spielt Pablo Picasso eine grosse Rolle, aber auch Alberto Giacometti, Alexander Calder und Ellsworth Kelly. Hätte das Buch Töne, wäre Miles Davis zu hören, Boris Vian und Juliette Gréco – und viele mehr. Bei manchen wie Jean Cocteau ist es selbstverständlich, dass sie damals Paris prägten, bei anderen, etwa bei Ernst Jünger oder Irwin Shaw ist es eher überraschend. Agnès Poirier stützt sich bei der Darstellung der Zeit auf Journale und Tagebücher, aber auch viele weitere Quellen wie Zeitungsausschnitte, Archive und Zeitzeugen. Sie schafft es dabei, die Zeit, die Diskussionen und die Strassen von Paris so lebendig zu schildern, dass sie uns Leserinnen und Lesern ein echtes Eintauchen in die Pariser Nachkriegszeit ermöglicht. Das ist nicht nur spannend, sondern schafft auch die Grundlage dafür, die Ideen aus jener Zeit zu verstehen und nachvollziehen zu können. Denn viele dieser Ideen prägen die Kunst und Kultur bis heute.
Agnès Poirier: An den Ufern der Seine. Die magischen Jahre von Paris 1940 – 1950. Klett-Cotta, 508 Seiten, 36.90 Franken; ISBN 978-3-608-96401-1

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