Der Apfelbaum

Roman

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Erscheinungstermin 12.10.2018 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

»Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen. Dann erfand ich sie neu.«

Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.

Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.

Kurz vor Kriegsende gerät Otto in russische Gefangenschaft, aus der er 1950 in das zerstörte Berlin zurückkehrt. Auch für Sala beginnt mit dem Frieden eine Odyssee, die sie bis nach Buenos Aires führt. Dort versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen, scheitert und kehrt
zurück. Zehn Jahre lang haben sie einander nicht gesehen. Aber als Sala Ottos Namen im Telefonbuch sieht, weiß sie, dass sie ihn nie vergessen hat.

Mit großer Eleganz erzählt Christian Berkel den spannungsreichen Roman seiner Familie. Er führt über drei Generationen von Ascona, Berlin, Paris, Gurs und Moskau bis nach Buenos Aires. Am Ende steht die Geschichte zweier Liebender, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch ihr Leben lang nicht voneinander lassen.

»Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen. Dann erfand ich sie neu.«

Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783550081965
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 416

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Interessante Familienforschung
Christian Berkel hat nach seinen Wurzeln gesucht und danach den Familienroman „Der Apfelbaum“ geschrieben.

Seine Eltern sind aus Berlin, Otto und Sala kennen sich seit sie 13 und 17 Jahre alt sind. Das war 1932
Jetzt ist Otto tot und Sala wird vergesslich. Ihr Sohn fragt nach der Vergangenheit. Sala ist Halbjüdin. Sie hat einiges mitgemacht, aber sie hat überlebt. Ihr Vater schickt sie zu einer Tante nach Paris. Heute weiß man, das sie da nicht sicher war. Was für ein Schicksal, sie ist zu bewundern. Sie kämpft sich immer wieder durch.
Der Autor gibt den Vorfahren interessante Lebensgeschichten. Einige Personen haben größere Macken, aber so ist das eben. Wenn man nach den Vorfahren sucht, ist man manchmal erfreut und dann wieder geschockt.
Seine Forschungen in Archiven gehen sogar bis Polen. Das kann ich gut nachvollziehen, da ich selber auch nach meinen Vorfahren geforscht habe.
Der Roman fesselt und ist überaus spannend.

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Die dreizehnjährige Halbjüdin Sala entdeckt in der Bibliothek ihres Vaters den siebzehnjährigen Einbrecher Otto. Zusammen mit ein paar „Freunden“ begibt sich der fast mittellose Otto oft auf Diebestouren. Mit dem Schlimmsten rechnend, muss Otto erstaunt feststellen dass das junge Mädchen ihn versteckt. Seine Freunde haben da weniger Glück. Eine Weile später macht er die zufällige Bekanntschaft mit Sala’s Vater, ein Freigeist der dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt ist. Er nimmt Otto unter seine Fittiche (nicht ohne Hintergedanken), lädt ihn zu sich nach Hause ein, um ihm die Welt der Bücher, denn Otto ist wissbegierig und klug, zu eröffnen. Ein Leben das sich so gänzlich von dem Berliner Hinterhausmilieu unterscheidet, in dem der junge Mann aufgewachsen ist. In der Bibliothek des Vaters, die ihm peinlicherweise nur allzu vertraut ist, trifft er wieder auf Sala, von da an ist ihr beider Schicksal, trotz Unterbrechungen, miteinander verbunden.


Christian Berkel ist mir als Schauspieler sehr wohl bekannt, ich schaue seine Filme und Serien ausgesprochen gerne. Ich hatte erst etwas Bedenken dieses Buch zu lesen. Nicht jeder der ein eindrucksvoller und deshalb sympathischer Schauspieler ist, kann dies auf anderen Ebenen auch unter Beweis stellen. Christian Berkel schafft dies, fast mühelos. Ich könnte jetzt nicht sagen wer mich mehr anspricht, der Schriftsteller oder der Schauspieler. Ganz einfach macht der Autor es dem Leser allerdings nicht, sein Roman verläuft auf mehreren unterschiedlichen Vergangenheitsebenen die unterschiedlich schnell wechseln. Parallel zu der Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern, werden auch deren Eltern und Geschwister porträtiert, ein Wechsel erfolgt ebenso in Berkels Kindheit und in die jüngere Vergangenheit der Mutter, die hochbetagt an demtiellen Veränderungen leidet.
Fasziniert war ich welchen Umgang die Familie Anfang des letzten Jahrhunderts pflegte. Eine Tante Sala’s mütterlicherseits, Modedesignerin in Paris, staffierte die Duchess of Windsor aus. Sala’s Vater hingegen war unter anderem mit Herrmann Hesse bekannt.
Bewegend und aufrüttelnd an diesem Buch ist jedoch zweifellos die Geschehnisse Anfang der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sala muss als Halbjüdin flüchten, erst über Barcelona und Paris, kommt dann ins Internierungslager Camp de Gurs, Otto hingegen wird in den Krieg eingezogen und gerät sogar in russische Gefangenschaft.


Fazit:
Ein Familienporträt das kraftvoll, imposant und auch ein wenig traurig ist.

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Zum Inhalt:

Christian Berkel erzählt in diesem Roman die erlebsreiche Geschichte seiner famikue über drei Generationen. Es erzählt die Geschichte zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch nicht voneinander los kommen.

Meine Meinung:

Ich habe mich ungeheuer schwer geran in die Geschichte reinzukommen. Gerade auch das ganz starke Berlinern am Anfang fand ich schwer lesbar und teilweise auch richtig schwer verständlich. Nachdem ich aber den Anfang  irgendwie überstanden hatte, wurde das Buch immer besser. Man leidet mit den Personen mit, ist wirklich frih, dass man diese Zeiten nicht mitmachen musste. Dabei kommt das Buch dennoch nicht gefühlsduselig rüber, teilweise fast schon ein wenig abgeklärt, aber das passt meiner Meinung nach gut. Der Schreibstil hat mir am Ende trotz der Anfangsschwierigkeiten gut gefallen.

Fazit:

Berührende Familiengeschichte.

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Berlin in den 1930er Jahren - Sala und Otto sind Teenies, als die Liebe bei ihnen wie der Blitz einschlägt. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf. Sala ist Jüdin und allein diese Tatsache macht es beiden unmöglich, ihre Gefühle ohne Scheu und Reue auszuleben, denn die Rassengesetze verbieten eine solche Verbindung.
Dann schlägt der Krieg unbarmherzig zu, beide werden getrennt und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Christian Berkel erzählt mir seiner ruhigen, angenehmen Art, die ich schon als darstellender Künstler an ihm liebe, seine Familiengeschichte mit einer Eleganz, die seinesgleichen sucht. Er findet die richtige Worte, um mir den Einblick in seine Familiengeschichte über drei Generationen zu ermöglichen, ohne reißerisch zu werden und Mitleid einzuheimsen.
"Der Apfelbaum" ist vielmehr ein Blick hinter Dramen seiner Familie, die sich abgespielt haben und doch geben sie ein Leben voller Hoffnung und Liebe wieder. Christian Berkel begibt sich auf Spurensuche und ermöglicht mir als Leser intime Einblicke in ein Familienleben voller bedrückender Momente, voller schicksalsträchtiger Entscheidungen und doch ist da immer der Glanz der unerschütterlichen Liebe, die Hoffnung verbreitet und die direkt ins Herz geht.
Der Autor gibt mir das Gefühl, sich selbst zu öffnen und einen Blick in das Familienalbum zu werfen, das man als Person des öffentlichen Lebens eigentlich gerne verschlossen hält. Christian Berkel hat durch akribische Recherche alle Teile seiner Familiengeschichte zusammengetragen, fügt diese mit einen bildgewaltigen Schreibstil zu einem wahrhaft berührenden Roman zusammen und ermöglicht mir so einen intimen Einblick in sein Leben...vielen Dank für so viel Offenheit !

Herzlich Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

#DerApfelbaum #NetGalleyDE

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Mein lieber Freund und Kupferstecher! Was für ein literarisches Denkmal!

Der Autor Christian Berkel sieht sich mit dem fortschreitenden Alter seiner Mutter und ihrer zunehmenden Demenz konfrontiert.

Jeder, der diesen Prozess bereits erlebt hat, weiß, wie emotional fordernd dies ist und welche Fragen einem durch den Kopf gehen: zB Wer war meine Mutter? Was hat sie erlebt? Weshalb wurde sie die, die sie heute ist? Weshalb kenne ich nur Teile/Fragmente ihrer/meiner Familiengeschichte? Aus welcher Familie komme ich überhaupt? Was bleibt?

Berkel drückt dies in einem Vergleich aus (Seite 174 lt. meiner epub-Version), dass er verhindern möchte, einem Buch gleich zu sein, aus welchem Kapitel herausgerissen wurden, unverständlich für andere und sich selbst und dass er diese leeren Seiten mit Hilfe seiner Mutter noch füllen möchte, denn zuerst stirbt der Mensch und dann die Erinnerung an ihn.


Und Berkel bedient sich – familientraditionsgemäß – der Literatur, Bücher und des schriftlichen Festhaltens der Familiengeschichte, um diesen - teilweise schmerzvollen - Prozess zu bewerkstelligen.
Es offenbart sich die Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern Sala und Otto Berkel, die sich bereits 1932 in Berlin als 13-Jährige bzw. 17-Jähriger kennengelernt haben. Sie aus einer unkonventionellen jüdischen Intellektuellenfamilie, er aus der Arbeiterklasse (und auch bei diesem Kennenlernen spielte ein Buch eine gewichtige Rolle!).

Die bewegte Familiengeschichte führt einem über drei Generationen über den europäischen Kontinent (Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Russland) bis nach Argentinien und wieder retour.

Der Roman lässt einem Eintauchen in die Welt der Kunst, Literatur, Mode, Psychotherapie; man begegnet vielen heute noch bekannten schillernden Berühmtheiten der damaligen Zeit, der Zeit des Aufbruchs, der zunehmenden individuellen Freiheit und Emanzipation, der jedoch die Gegenbewegung folgte: die Zeit des Umbruchs, der Diktaturen, des Widerstandes, der Gräuel der Nazis (aus religiösen Motiven oder aufgrund der sexuellen Orientierung), der Lager und der Kriegswirren.


Berkel erzählt große Teile der Familiengeschichte aus der Perspektive Salas, Ottos, der Großeltern oder anderer Familienmitglieder und nimmt selbst hauptsächlich die beobachtende, beschreibende, kaum wertende, manchmal philosophische Perspektive ein.

Seine Emotionen umschreibt er durch literarische Anspielungen, Vergleiche oder macht sie an Büchern fest, beispielsweise hat mir eine seiner „Rand“-Bemerkung zu Elementarteilchen (von Michel Houellebecq) das Wasser in die Augen getrieben.


Das Lesen ist zum Teil eine große Herausforderung: einerseits aufgrund der Vielzahl an Personen und Handlungsschauplätzen, andererseits aufgrund der Schwere der Themen (zB die Entmenschlichung/Verdinglichmachung durch die Nazis, die Lagerbeschreibungen, …).

Es kam mehrmals vor, dass ich das Buch weglegen musste, weil mich Passagen derart emotional beschäftigten!

Gleichzeitig gab es auch immer wieder erfreuliche Momente und Lichtblicke: Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens Menschen geblieben sind und geholfen haben.


Fazit:
Ich freue mich für Christian Berkel, dass er mit seiner Verschriftlichung eine immerwährende literarische Erinnerung an seine Vorfahren (und ihn) in Händen hält, an der er mich teilhaben ließ!

Ein gelungenes Beispiel, wie Buch- und Literaturliebhaber ihre Passion nützen können, um sich herausfordernden Situationen zu stellen. Nicht nur eine Familiengeschichte, sondern ein umfangreiches, bewegendes und einen nachdenklich zurücklassendes Zeitzeugnis der europäischen – insbesondere deutschen – Geschichte. Gehört gelesen!

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Christian Berkel hat seine eigene Familiengeschichte sehr gefühlvoll niedergeschrieben. Sein Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch umfasst die Geschichte von Otto und Sala, die sich in jungen Jahren kennenlernten und dann durch den Krieg getrennte Wege gehen mussten. Das Buch liest sich wie ein Roman, bei dem man in verschiedene Länder reist. Sala musste als Halbjüdin flüchten und so reist man mit ihr nach Spanien, Frankreich, Argentinien und wieder zurück nach Deutschland. Interessant fand ich auch die Erlebnisse von Otto, der sich mitten im Krieg und in Gefangenschaft befand. Ich tat mir mit dem Lesen etwas schwer, da der Autor sich Kapitelüberschriften gespart hat. Es wurde weder gekennzeichnet, wer gerade zu Wort kommt, noch sind Jahreszahlen vermerkt, an denen man sich orientieren könnte, in welchem Jahr man sich gerade befindet. Das fand ich etwas schade. Trotzdem ist das Buch lesenswert und Christian Berkel braucht sich als Schriftsteller nicht verstecken, denn er kann beides, schauspielern und schreiben.

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Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch hat mich überzeugt.
Die Halbjüdin Sala ist 13 Jahre alt, als sie den 17-jährigen Einbrecher Otto in der Bibliothek ihres Vaters überrascht. Sie lieben sich von Anfang an. Aber das Leben wird für die beiden nicht einfach. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Klassen hindert sie nicht, aber dann sorgen die politischen Verhältnisse dafür, dass sie getrennt werden. Sala muss Deutschland verlassen und kommt in Paris bei einer Tante unter. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein. Sie wird interniert nachdem sie verraten wurde. Später kann sie untertauchen. Otto dagegen muss als Sanitätsarzt in den Krieg und gerät in russische Gefangenschaft. Auch wenn sie viele Jahre getrennt sind, vergessen können sie nicht.
Man muss schon konzentriert lesen, um der Geschichte zu folgen, denn die Handlungs- und Zeitebenen wechseln sehr häufig. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, wird man durch eine spannende Familiengeschichte über drei Generationen gefesselt. Der Berliner Dialekt macht es Lesern, die nicht aus Berlin stammen, anfangs etwas schwer, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber er sorgt auf jeden Fall für Authentizität.
Neben der Geschichte dieser Familie wird ein erschreckendes Stück Zeitgeschichte beschrieben.
Die Charaktere waren interessant und authentisch dargestellt. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit.
Es ist eine interessante und berührende Familiengeschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich kann das Buch nur empfehlen!

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Als der 17-jährige Einbrecher Otto von der 13-jährigen Halbjüdin Sala in die Bibliothek ihres Vaters beim Stehlen ertappt wird, ist es Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden. Sala hilft ihm, sich zu verstecken, während seine Freunde beim Klauen erwischt werden. Otto stammt aus einem ärmlichen Berliner Haushalt, während Sala aus wohlbehüteten Verhältnissen stammt. Eigentlich wollen Sala und Otto für immer zusammen bleiben, doch dann bricht der Krieg aus. Als Halbjüdin muss die schwangere Sala aus Berlin fliehen und erlebt eine wahre Odyssee über Spanien und Frankreich bis nach Argentinien, während Otto eingezogen wird und nach Kriegsende 5 Jahre in russischer Gefangenschaft verbringen muss. So werden die beiden für lange Zeit getrennt. Als Sala 1955 nach Berlin zurückkehrt, trifft sie dort nach vielen Jahren wieder auf Otto und kann nun endlich ein gemeinsames Leben mit ihnen beginnen.
Der Schauspieler Christian Berkel hat mit seinem Buch „Der Apfelbaum“ einen intensiven und berührenden Roman vorgelegt, der auf wahren Begebenheiten beruht, lässt er den Leser doch an seiner ureigenen und sehr persönlichen Familiengeschichte teilhaben. Der Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig, voller Emotionen und schwierigen Nachforschungen nach der eigenen Identität. Der Leser springt mit den ersten Zeilen mitten in die Handlung hinein und erlebt eine gefühlvolle Geschichte, die von Verfolgung, Entbehrungen, Flucht und Trennung geprägt ist. Der authentische Berliner Dialekt macht das Ganze noch realer und greifbarer. Berkels Erzählung reicht über drei Generationen hinweg und lässt den Leser über mehrere Ebenen am Leben seiner Eltern, seiner Großeltern sowie seiner Geschwister und sich selbst teilhaben, wobei er einige interessante Nebeninformationen einstreut, die den Leser durchaus zum Staunen bringen. So verzweigt wie die Äste eines Apfelbaums stellt sich die Geschichte von Christian Berkels Familiengeschichte dar mit vielen Umwegen, Trennungen und der Suche nach Menschen und ihrem Schicksal.
Die realen Charaktere wurden sehr individuell und lebendig dargestellt, so dass der Leser sich gut mit ihnen identifizieren kann und mit ihnen das gesamte Gefühlsbarometer erleben darf, während man gleichzeitig immer im Blick hat, dass man den Autor als Schauspieler und öffentliche Person „kennt“ und schätzt. Auf diese Weise kommen einem die Protagonisten noch viel näher. Sowohl mit Sala als auch mit Otto hat der Leser gleich zwei sehr charismatische Charaktere, die Unmenschliches überstanden haben nur aufgrund ihrer inneren Stärke. Aber auch ihre schwachen Momente erlebt der Leser während der Flucht oder in Gefangenschaft, wo sie sich einsam unter Fremden durchschlagen mussten. Dass sich die beiden nach so vielen Jahren der Trennung doch noch einmal wiedersehen werden und dann auch zusammenbleiben, grenzt an ein Wunder, wenn man bedenkt, welche Wendungen ihr Leben genommen hat und wie sehr sich die beiden auch über die Jahre verändert haben.
„Der Apfelbaum“ ist nicht nur ein sehr fesselnder und gefühlvoller Roman über ein Stück Zeitgeschichte, sondern vor allem eine sehr persönliche Familiengeschichte, die ans Herz geht. Absolute Leseempfehlung!

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Christian Berkel hat einen Roman über seine Familie geschrieben. Eine Annährung an die Lebens- und Liebesgeschichte seiner so ungleichen Eltern. Otto arbeitet sich aus dem rauen Leben der Berliner Arbeiterklasse nach oben, nachdem er Sala beim Einbruch in ihr Haus kennen und lieben gelernt hat. Sala hingegen ist in einem großbürgerlichen Haushalt bei ihrem liebevollen und exzentrischen Vater aufgewachsen. Von ihrer jüdischen Mutter war sie schon früh als Kind verlassen worden. Otto wird Arzt und sie planen eine gemeinsame Zukunft. Unter den Nationalsozialisten wird das Paar jedoch getrennt. Sala wird als Halbjüdin verfolgt und so begleiten wir sie auf ihrer Flucht durch die Kriegswirren über Frankreich und Spanien nach Argentinien. Otto wird als Arzt an die Ostfront geschickt und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Die Passagen die seine Verzweiflung und seinen Überlebenswillen dort beschreiben finde ich wahnsinnig stark! Erst eine Dekade später werden sie sich in Berlin wieder sehen. Berkel hat Ahnenforschung betrieben, hat viel recherchiert und der Mutter Geschichten entlockt bevor die Demenz sie auslöschte. Daraus hat er eine Geschichte voller Hoffnung, Verzweiflung, innerer Zerrissenheit und Liebe gewebt, die so spannend erzählt ist, dass ich hier nur eine große Leseempfehlung aussprechen kann! 👏🏼📚💛

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Ich dachte, nein, nicht schon wieder eine Schauspielerbiografie. Aber da habe ich mich gründlich getäuscht. Das Buch hat mich von der ersten Seite an begeistert. Teilweise lustig, teilweise traurig, gemixt mit Zeitgeschichte. Sehr gut gelungen, werde ich weiter empfehlen!

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"Das Schöne und das Schreckliche lebten bei ihr in enger Nachbarschaft."

Ein Buch, das mich abwechselnd - oder manchmal auch gleichzeitig - begeistert und gefordert hat. Vor allem sprachlich ist es absolut gelungen, Daniel Kehlmanns Lob kann ich mich da nur anschließen. Und auch die Art und Weise, wie Berkel seine Familengeschichte erzählt, ist unterhaltend, intensiv und abwechslungsreich. Mit manchen Stellen, wie dem Kennenlernen der Großeltern (bei den anarchistischen Nudisten), hatte ich meine Probleme - aber das lag wohl eher an persönlichen Präferenzen als am Buch an sich. So ergaben sich für mich zwar einige wenige Längen in der Handlung, der begeisterte Eindruck insgesamt wiegt das aber auf.

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Die kleine und die große Geschichte
Mit “Der Apfelbaum“ legt der bekannte Schauspieler Christian Berkel seinen Debütroman vor. Viele Jahre hat er es vermieden, dieses Buch zu schreiben, und dennoch ließ ihn die bewegte Geschichte seiner Familie nicht los. Er recherchierte gründlich, reiste an viele Schauplätze des Geschehens und führte Gespräche, u.a. auch mit seiner 91jährigen Mutter Sala, deren Erinnerung allerdings nicht ganz zuverlässig war, z.B. wenn sie behauptete, mit Carl Benz verheiratet gewesen zu sein, der ihr ein Millionenvermögen hinterlassen habe oder dass der Vater des 1953 geborenen Christian im Krieg gefallen sei.
Berkel erzählt die Geschichte seiner Familie über drei Generationen, angefangen mit der jüdischen Urgroßmutter Alta, dann Großmutter Isa und Mutter Sala, die durch die Heirat mit einem Nicht-Juden Halbjüdin war. Es war dem Autor ein dringendes Bedürfnis, mit 60 endlich die verstörenden Leerstellen der ihm bekannten Geschichte zu füllen und seine eigene Identität zu begreifen und zu akzeptieren – das alles vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Die Frauen der Familie wurden verfolgt und inhaftiert. Großmutter Isa war als Anarchistin in Francos Gefängnissen inhaftiert, Mutter Sala überlebte die Lagerhaft in den Pyrenäen. Der Vater geriet als Arzt der Wehrmacht kurz vor Ende des Krieges in russische Gefangenschaft. Es grenzte an ein Wunder, dass die Eltern, die sich 1932 mit 13 und 17 Jahren kennengelernt hatten, nach einer wahren Odyssee Anfang der 50er Jahre überhaupt wieder zusammenkamen.
Der Autor betont mehrfach, dass man den Nationalsozialismus nicht verdrängen oder vergessen dürfe, sondern ihn als Teil der deutschen Identität begreifen müsse. So heilt der Autor für sich den in seiner Kindheit durch Informationsbröckchen – ein bisschen jüdisch, nicht ganz deutsch – verursachten Identitätsbruch, indem er durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte seiner Familie zu seiner Identität findet.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist interessant und gut geschrieben und berührt, weil er zwar ein Werk der Fiktion ist, aber auf der Basis der Fakten dem Leser reale Personen näherbringt. Ein beeindruckender Romanerstling.

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Die Erzählweise und die Protagonisten haben bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Lange hat mich kein Buch mehr so eigefangen und berührt. Eine absolute Lesempfehlung!

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Toll erzählt

Und wieder so ein Universalgenie! Ich bin immer wieder erstaunt, wie ungleichmäßig manchmal Talente verteilt sind. Ich werde dann ein wenig neidisch, wenn ich entdecke, dass Schauspieler auch noch wirklich tolle Romane schreiben, singen oder schöne Bilder malen können. Der Schauspieler Christian Berkel ist auch wieder so ein Glückskind.

„Der Apfelbaum“ gilt als Roman. Aber so, wie Christian Berkel die Geschichte erzählt, kommt sie mir tatsächlich wie eine Biografie seiner Familie (Großeltern und Eltern) vor. Da er allerdings mit Sicherheit nicht mehr alles exakt recherchieren konnte, hat er wohl einiges hinzugedichtet und es deshalb als Roman bezeichnet.

Eigentlich muss ich Ihnen zum Inhalt des Buches gar nicht viel sagen. Hier bei thalia.de steht schon viel zu viel dazu. Aber gerade durch die Art und Weise, wie Christian Berkel die Geschichte erzählt, wird sie so außergewöhnlich. Er beginnt mit einem Besuch bei seiner alten Mutter in Berlin. Dieser Teil der Geschichte, der immer einmal wieder in die eigentliche Handlung eingestreut wird, liest sich wie ein Werkstattbericht. So kann man sich vorstellen, dass er seine Familiengeschichte wirklich zusammengetragen hat. Doch dann ist man mit einem neuen Kapitel plötzlich mitten in der Geschichte drin. Der Autor erzählt von seinem Vater, der als armes Arbeiterkind 1915 in der Parterrewohnung eines dritten Kreuzberger Hinterhofs zur Welt gekommen ist. 1932 lernt er durch Zufall seine große Liebe Sala kennen. Sala ist zu dem Zeitpunkt erst 13 Jahre alt. Sie ist die Tochter einer polnischen Jüdin und eines protestantischen Vaters. Die Eltern leben allerdings nicht mehr zusammen. Sala wächst beim Vater auf. Dann springt die Geschichte noch ein wenig weiter zurück. Wir reisen in die Schweiz zu einem Berg in Ascona, oberhalb des Lago Maggiore. Dort am Monte Verità lernen sich nämlich Salas Eltern kennen und lieben. Und so springt die Geschichte immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Hauptsächlich wird die Geschichte von Christian Berkels Mutter erzählt. Sala sieht sich selbst nicht als Jüdin. Sie ist nie in dem Glauben erzogen worden, da beide Elternteile Freigeister und Atheisten waren. Doch leider haben die Nationalsozialisten dies anders gesehen, und Sala muss Deutschland verlassen. Sie reist nach Paris zu ihrer Tante, muss nach dem Einmarsch der Deutschen erneut fliehen, wird aber trotzdem in ein Lager der Franzosen gesteckt. Dann hat sie Glück im Unglück. Das Kriegsende erlebt sie in Leipzig. Lange weiß sie nicht, was aus der Liebe ihres Lebens geworden ist. Und sie muss bis 1955 warten, bis sie Otto endlich widersieht. In einigen wenigen Kapiteln erfährt man auch, wie es Otto während des Krieges ergangen ist. Allerdings wird ihm deutlich weniger Zeit gewidmet als Sala.

Christian Berkel kann wunderbar schreiben. Er erzählt die Geschichte seiner Großeltern und Eltern in knappen Kapiteln mit wenigen Worten. Aber er reflektiert des Öfteren darüber, was diese Geschichte auch für ihn und seine Entwicklung bedeutet. Er setzt sich mit dem Thema Schuld auseinander und damit, dass er als Sohn einer Jüdin geboren wurde, als Katholik aufzuwachsen ist und inzwischen der Kirche den Rücken gekehrt hat. Es ist eine spannende und faszinierende Geschichte. Es ist eine Geschichte, die sich nicht mit Deutschland im Großen auseinandersetzt, sondern wirklich eigentlich nur mit der Geschichte der Familie. Otto und Sala waren keine politischen Menschen. Einzig Iza hatte wirklich eine starke politische Meinung, und die stellte sie über alles andere. Man merkt der Geschichte und den Reflektionen Christian Berkels schon an, dass seine Großeltern mütterlicherseits und sein Vater medizinisch und psychologisch sehr gebildet waren. Dies hat auch auf den Enkel bzw. Sohn abgefärbt.

Ein ungewöhnlich erzählter Roman über einer deutschen Familie, die Glück in einer schwierigen Zeit hatte. So kann es gewesen sein. Nach diesem Roman werde ich den Schauspieler noch einmal mit anderen Augen sehen. Das dazugehörige Hörbuch ist übrigens ungekürzt und vom Autor selbst eingelesen worden.

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Gegen das Vergessen...

Eine Mutter, die ins Vergessen abgleitet und ein Sohn, der versucht, die letzten Erinnerungssplitter zu einer Lebensgeschichte zusammenzufügen. Es ist die Lebensgeschichte seiner Eltern aber auch die Suche nach seiner Identität. Seine Mutter Sala verliebt sich 1932 als dreizehnjährige in den siebzehnjährigen Otto, einem jungen Mann aus einer Arbeiterfamilie. Sie stammt aus „gutem Hause“ und hat jüdische Wurzeln. Dies wird ihr kurze Zeit später zum Verhängnis und sie muss ihr Heimatland verlassen, flieht zu ihrer Mutter nach Spanien, flieht vor ihrer Mutter nach Frankreich und wird in dem Lager Gurs in den Pyrenäen interniert. Und auch Otto lernt das Leben im Lager kennen. Er gerät in russische Gefangenschaft und verbringt Jahre in einem russischen Lager. Geprägt vom Lagerleben beginnen beide im Anschluss ein neues Leben – zuerst ohne einander…


Christian Berkel erzählt diese unterschiedlichen Lebenslinien sehr gefühlvoll. So wie er seine Mutter anfangs schildert, ist sie dem Vergessen sehr nahe; mal ist sie klar und orientiert, mal driftet sie in ihre eigene Welt ab. Entsprechend fallen die Antworten auf seine Fragen aus. „Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen, dann erfand ich sie neu.“, wird der Autor zu seinem Buch zitiert und ich vermute, dass er die weißen Flecken in der Geschichte seiner Mutter aufgefüllt hat, denn auch als sie noch hätte erzählen können, schwieg sie. In einem Interview berichtet er, dass er die Figuren und Stationen ihres Lebens recherchiert hat, die Einzelheiten, die er nicht wissen konnte, hat er sich hinzugedacht – so, wie sie hätten passen können.


Es gibt nicht wenige Schauspieler, die sich berufen fühlen, ein Buch zu schreiben. Oft habe ich enttäuscht feststellen müssen, dass sie es besser nicht getan hätten. Christian Berkel dagegen ist nicht nur ein guter Schauspieler, er hat mit seinem Buch bewiesen, dass er auch ein großartiger Autor ist. Die Sprache, die Bilder lassen eine Zeit lebendig werden, die manche heute am liebsten vergessen würden und die doch zeigt, wie wichtig es ist, nicht zu vergessen. Neben den Hauptfiguren finden sich noch viele weitere Personen. Familie, Freunde, Weggefährten der Eltern und alle wirken sie lebensecht und tragen dazu bei, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte bevor man weiß, wie es ihnen ergangen ist.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es ist ein sehr persönliches Buch und Christian Berkel hat uns als Leser an der Geschichte seiner Familie teilhaben lassen. Dazu gehört Mut. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Der Schauspieler Christian Berkel legt mit "Der Apfelbaum" sein Debüt-Buch vor – ein biografischer Roman. Im Mittelpunkt der Familiengeschichte steht Berkels mittlerweile verstorbene Mutter Sala. Der Autor maßt sich nicht an, die Geschichte seiner Eltern bis ins Detail wahrheitsgemäß wieder zu geben, sondern wählt für seine persönliche Familiengeschichte den Roman als literarische Form, womit er sich die Möglichkeit gibt, eine runde Geschichte zu erzählen und unbekannte Details frei zu ergänzen. Die Geschichte seiner Eltern Sala und Otto, insbesondere die seiner Mutter ist eine besondere – mit Charakteren, die durchweg außergewöhnliche Lebensläufe und Eigenschaften haben. Die unbewusste 'halbjüdische Abstammung' der Mutter und die Konsequenzen, die sich dadurch in der Zeit des Nationalsozialismus ergeben, tragen zu einer Geschichte bei, die ich so noch nie gehört hatte. Zu viel möchte ich hier über die Handlung aber nicht verraten. Am Anfang des Romans springt der Roman zwischen den Figuren, Zeiten, Liebespaaren, sodass es mir hier schwer fiel, den Überblick zu behalten. Das wurde aber besser, als sich die Handlung auf Sala und Otto konzentrierte und somit nur eine Generation an Protagonisten im Mittelpunkt stand.

Christian Berkel schreibt meist flüssig – es finden sich aber kleine Stellen, die sprachlich nicht ganz gelungen sind, Sätze die nicht ganz eingänglich waren oder klischeehaft klingen.

Die Vorschuss-Lorbeeren, die das Buch des berühmten Schauspielers erhielt, kann ich als Leserin deshalb nur in Teilen nachvollziehen. Es ist ein gutes Buch mit interessanten Charakteren und Themen, aber eine literarische Sensation ist es nun auch nicht. Gerade im Detail wäre hier sprachlich und inhaltlich Kleinigkeiten verbesserbar.

Durchaus lesenswert, aber bitte nicht zu viel erwarten.

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Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.
Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.
Kurz vor Kriegsende gerät Otto in russische Gefangenschaft, aus der er 1950 in das zerstörte Berlin zurückkehrt. Auch für Sala beginnt mit dem Frieden eine Odyssee, die sie bis nach Buenos Aires führt. Dort versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen, scheitert und kehrt
zurück. Zehn Jahre lang haben sie einander nicht gesehen. Aber als Sala Ottos Namen im Telefonbuch sieht, weiß sie, dass sie ihn nie vergessen hat.

Das Buch schwirrte mir jetzt schon ein paarmal vor der Nase rum, immer wieder mit positiven Aussagen, also habe ich mir das Buch geladen und muss sagen ich bin wirklich begeistert.

Was ich etwas Schade finde ist, dass das Buch unter dem Namen des Schauspielers hochputscht wurde und das finde ich persönlich nicht so gut. Da dieses Buch ja biografisch angehaucht ist, muss ich sagen, dass ich wirklich sehr sprachlos darüber welche Mühe sich Christian Berkel gemacht hat, um seine Familiengeschichte zu erfahren. Es ist immer spannend zu lesen wie Menschen den Nationalsozialismus überlebt haben und dabei nie Ihre Liebe aus den vergessen haben.

Wirklich eine sehr berührende Geschichte muss ich gestehen.

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Der Roman von Christian Berkel hat mich überzeugt und mitgenommen.
Zunächst war ich skeptisch, aber Herr Berkel ist nicht nur ein guter Schauspieler, er kann auch sehr berührend schreiben!

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Ein toller Schauspieler, der auch noch spannend schreiben kann. Man ist ganz nah dran an den handelnden Personen.

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Christian Berkel erzählt in dem Buch die Geschichte seiner Familie. Man kann in bei der Recherche buchstäblich über die Schulter schauen.
Er schreibt das Buch als fiktives Interview seiner Mutter.
Die Geschichte wird in Episoden erzählt. Dadurch wird die Geschichte etwas sprunghaft. Auch stehen nirgends Zeitangaben, so dass man erst an der Handlung erkennt, wann und wo man gerade ist. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt.
Er lässt die Zeit des Nationalsozialismus Aufleben. Die Halbjüdin Sala fühlt sich zwar als Deutsche, gerät aber trotzdem in die Fänge des Regimes und kann sich nur durch Glück und durch Hilfe anderer Menschen retten. Otto ist während dieser Zeit im Krieg und später in russischer Kriegsgefangenschaft.
Die Geschichte wird vom Kennenlernen von Otto und Sala bis zu ihren Wiedersehen nach dem Krieg erzählt.
Christian Berkel beschreibt seine Eltern Otto und Sala sehr feinfühlig. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und habe mitgefiebert.

Mir hat das Buch gefallen, nur hat mich der sprunghafte Schreibstil gestört. Deshalb einen Stern Abzug.

Christian Berkel erzählt in dem Buch die Geschichte seiner Familie. Man kann in bei der Recherche buchstäblich über die Schulter schauen.
Er schreibt das Buch als fiktives Interview seiner Mutter.
Die Geschichte wird in Episoden erzählt. Dadurch wird die Geschichte etwas sprunghaft. Auch stehen nirgends Zeitangaben, so dass man erst an der Handlung erkennt, wann und wo man gerade ist. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt.
Er lässt die Zeit des Nationalsozialismus Aufleben. Die Halbjüdin Sala fühlt sich zwar als Deutsche, gerät aber trotzdem in die Fänge des Regimes und kann sich nur durch Glück und durch Hilfe anderer Menschen retten. Otto ist während dieser Zeit im Krieg und später in russischer Kriegsgefangenschaft.
Die Geschichte wird vom Kennenlernen von Otto und Sala bis zu ihren Wiedersehen nach dem Krieg erzählt.
Christian Berkel beschreibt seine Eltern Otto und Sala sehr feinfühlig. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und habe mitgefiebert.

Mir hat das Buch gefallen, nur hat mich der sprunghafte Schreibstil gestört. Deshalb einen Stern Abzug.

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Bewegende und bewegte Familiengeschichte

Er fühlte sich als Kind wohl als nichts Ganzes und nichts Halbes, so kommt es einem vor, wenn man in die Lebens- und Familiengeschichte des Schauspielers Christian Berkel einsteigt. Und er nimmt den Leser mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, die Vergangenheit seiner Eltern, auf die Suche nach seinen Wurzeln und seiner Identität.

Akribisch und analytisch, neutral und nie wertend springt der Autor durch die Jahre vor seiner Geburt, dokumentiert die Erinnerungen seiner Mutter, der einzigen, die sich daran noch erinnern kann. Aber dabei ist es auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Seine Mutter ist zu dem Zeitpunkt, als er anfängt zu schreiben schon hochbetagt und zunehmend dement.
Aber mit ihrer Hilfe (und der Recherche in Archiven und Schriftwechseln) schafft Christian Berkel ein großes Werk. Keine Biographie und keine Autobiographie. Sondern ein Familien-Epos, zusammengestrickt wie ein Flickenteppich aus bruchstückhaften Erinnerungen der Mutter (die sich an vieles gar nicht mehr erinnern will, an vieles aber nicht erinnern kann) zu einem stimmigen Ganzen und dann auch noch in einer äußerst ansprechende Form formuliert.
Natürlich kennt der Leser den Schluss. Denn es ist die Geschichte des Autoren, Jahrgang 1957 - also müssen die beiden Hauptfiguren Sala und Otto irgendwann irgendwie zusammenkommen. Aber der Weg ist ein bewegter und bewegender.

Seine Mutter Sala lernt 1932 mit 13 Jahren, den vier Jahre älteren Otto kennen, als dieser in ihr Elternhaus einbricht. Später kreuzen sich ihre Wege, als ihr Vater den mittellosen Otto unter seine Fittiche nimmt und ihm eine Welt aus Büchern und Bildung eröffnet, die der wissbegierige junge Mann nur zu gerne betritt. Schließlich bringt Otto, der Junge aus dem Berliner Hinterhaus, es sogar zum Arzt.

Danach trennten sich ihre Wege. Die Halbjüdin Sala verlässt 1938 Deutschland, Otto zieht als Arzt in den Krieg und endet in russischer Kriegsgefangenschaft. Sala ist jahrelang auf der Flucht. Über Spanien und Frankreich endet sie im Internierungslager Camp de Gurs. Aber in der ganzen Zeit können Sala und Otto einander nicht vergessen. Fast unglaublich, dass sie sich nach vielen Jahren wiederfinden (Sala, inzwischen Mutter der gemeinsamen Tochter, lebte nach dem Krieg einige Zeit in Argentinien, Otto kehrte nach der Gefangenschaft nach Berlin zurück) und ihren Lebensweg danach bis zu Ottos Tod gemeinsam gehen.

Interessant fand ich auch, welchen illustren Umgang die Familie über die Jahrzehnte so pflegte. Eine Tante Salas war Modedesignerin in Paris und Ausstatterin der Duchess of Windsor, ihr Vater gehörte zum Dunstkreis von Erich Mühsam, Sigmund Freud und Hermann Hesse.
Das Buch ist keine leichte Kost. Inhaltlich nicht und sprachlich ganz sicher auch nicht. Berkel wechelt die verschiedenen Zeitebenen flüssig und schon allein dadurch ist das Buch nichts für „nebenher“, sondern bedarf Konzentration und man muss sich auf die Geschichte einlassen. Aber wenn einem das gelingt, dann lebt man das im Buch geschilderte Leben der Personen ein Stück weit mit, die Charaktere werden so authentisch, lebensnah, liebenswert und dreidimensional geschildert. Und die Geschichte ist auch heute, in Zeiten, in denen die Gesellschaft sich wieder nach rechts bewegt, erschreckend aktuell. Es ist eine Geschichte über wahre und unendliche Liebe gegen alle Widrigkeiten, Standes- und Landesgrenzen hinweg, über Glück und Zufälle, erzählt mit einem Augenzwinkern und oft einer Träne im Knopfloch.

Sollte Christian Berkel, ebenso wie seine Ehefrau Andrea Sawatzki, Gefallen an der Schriftstellerei gefunden haben, hat er sich selbst die Messlatte mit diesem Buch extrem hochgelegt. An dieses Werk heranzukommen wird schwierig.
Ich bedanke mich bei NetGalley dafür, dass ich das Buch lesen durfte und beim Autor dafür, dass er mich auf die Reise in seine Vergangenheit mitgenommen hat. Es war mir ein Fest. 5 Sterne

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Meisterhafte Erzählkunst. Von der ersten Seite bis zur letzten faszinierend. Ein unbedingtes Muss für jeden Leser.

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Mich hat Christian Berkel als Autor vollends überzeugt. Er erzählt seine interessante Familiengeschichte, Im Mittelpunkt steht größtenteils seine halbjüdische Mutter im Dritten Reich.

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Mittler Weile eines meiner Lieblingsbücher. Eine faszinierende Familiengeschichte in Zeiten des Nationalsozialismus. Ergreifend schön und tragisch. Liebe und Leid liegen ganz nah bei einander.

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