Die wilden Götter

Sagenhaftes aus dem hohen Norden

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Erscheinungstermin 03.07.2018 | Archivierungsdatum 05.08.2018
Piper Digital | Piper Edition

Zum Inhalt

Originell und humorvoll: eine rasante Nacherzählung der nordischen Göttermythen

Die nordischen Göttermythen kennt man hierzulande vor allem aus Wagners »Ring der Nibelungen«. Der Norweger Tor Åge Bringsværd hat sie in seiner rasanten Nacherzählung von den gängigen Klischees befreit. Seine Version der »Edda« beruht auf genauer Quellenkenntnis und überrascht durch Originalität, Humor und Weisheit. Die Götter des nordischen Olymps sind weder unsterblich noch allwissend oder gar allmächtig, denn ständig ist ihre Herrschaft durch ältere Mächte bedroht. Odin hat zwar eine Welt erschaffen, doch so richtig versteht er sie nicht. Sein Freund Loki ist ein intelligenter Bösewicht, der vor keinem Betrug zurückschreckt, und die Liebesgöttin Freia kann allen helfen, nur sie selbst leidet an chronischem Liebeskummer. 

»Bringsvaerd vollbringt das Kunststück, die gesamte altnordische Mythologie zu erzählen, frei von Nebelschwere und Waberlohe, als einen anmutigen und leichtfüßigen Roman von Aufstieg und Fall der Götter und ihrer Welt.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Tor Age Bringsvaerd macht die nordischen Götter munter.« Süddeutsche Zeitung

Originell und humorvoll: eine rasante Nacherzählung der nordischen Göttermythen

Die nordischen Göttermythen kennt man hierzulande vor allem aus Wagners »Ring der Nibelungen«. Der Norweger Tor Åge...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783492991155
PREIS 9,99 € (EUR)
SEITEN 320

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die Edda ist ein faszinierendes Stück Literatur. Obwohl wahrscheinlich in einer Art und Weise von ihren Kompilatoren homogenisiert, von der man sich noch längst nicht genug Rechenschaft ablegt, hat sie wenig mit dem gemein, was man sich allgemein vorstellen mag, wenn man hört „Nordisches Epos“: So dicht, so brüchig, so verschlüsselt sind die einzelnen Gedichte, dass das Herausstellen von Sinn und Zusammenhängen sich als faszinierendes Rätselspiel erweist. Die Prosa-Edda ist kohärenter, aber, sind wir ehrlich, auch langweiliger und ein weiteres Mal im Sinn des Christentums glattgebügelt.

Alte neue Nacherzählung

Der Piper-Verlag hat nun die gemeinsame Übersetzung von Hans Magnus und Tanqil Enzensberger der Edda-Nacherzählungen von Tor Åge Bringsværd digital neu herausgegeben. Soweit ich das beurteilen kann ein gelungenes Projekt: Manchmal ist der Text sich stilistisch ein wenig sehr kindgerecht (was sich mit den Inhalten beißt), doch die Art, wie die Geschichten zu einer literarische relativ spannend gestalteten Chronologie rekompiliert werden, wobei aus Quellen in und rund um beide Eddas geschöpft wird, überzeugt. Das liegt natürlich auch im Stoff begründet: Die Geschichten dieser all zu menschlichen Götter, Riesen und Trolle, alle längst nicht so rau wie man sie sich oft vorzustellen geneigt ist, überraschend feinsinnig an mancher Stelle gar, faszinieren nicht umsonst seit vielen 100 Jahren. Besonders der als rastlos wissen Wollender ausgestaltete Odin, Zweifler, Entdecker, Detektiv, niemals aber „Krieger“. Tor Åge Bringsværd verwebt geschickt lose Fäden, und die Enzensbergers geben sich sprachlich alle Mühe, einfach, modern und dennoch einer fernen Vergangenheit gerecht zu bleiben. Freilich handelt es sich bei Die Wilden Götter dann auch um eine Homogenisierung der mindestens dritten Stufe. Denn: Schon was in der Snorra-Edda steht dürfte weit mehr sein als einfach eine Wiedergabe dessen, was in der vorchristlichen Zeit hoch im Norden geglaubt wurde. Man vergisst es so leicht: Bereits die Skalden ab dem 9. Jhdt waren christianisiert, ebenso wiederum die Kompilatoren des späteren Edda Textes. Ich zitiere aus meiner älteren Recherche zum Thema:

„Aus all dem ergibt sich für mich: Man sollte, wenn man auf Basis der Edda über nordische Mythologie schreibt nicht referieren, als gebe man Auskunft über ein vorchristliches Glaubenssystem, dessen Form größtenteils feststeht. Sondern vielmehr so, als bespreche man einen fiktionalen Text, der aus Fragmenten einer Sagenwelt, die mehrfach zuvor schon in vielfältigem auch christlichen Kulturkontakt umgeformt oder überhaupt erst geformt wurde, erdichtet ist.

Beispielsweise sollte der Wikipedia Artikel über Odin ähnlich aussehen wie der über Teutates. Er sollte auflisten, was wir anhand von archäologischen Fundstücken und eindeutig vorchristlichen Quellen über regionale Formen der Verehrung dieses Gottes wissen. Ein zweiter Teil des Artikels könnte dann „Odin in der Edda“ heißen, und den Großteil des bisherigen Artikels enthalten. Gerade so, wie wir den Sokrates der Dialoge Platons nicht mit dem historischen verwechseln, und aus den hochmittelalterlichen Artusromanen nicht unmittelbar auf einen möglichen Heerführer des 6. Jahrhunderts schließen.“

Schöne Lektüre – auch ans Original trauen!

Das soll bei der Lektüre nicht stören. Im Nachwort aber geht Enzensberger mit dieser Problematik vielleicht etwas sorglos um. Auch die Hoffnung, auf diese Weise vielleicht ein wenig dem Rechtsradikalismus die Mythologie streitig machen zu können, dürfte sich kaum erfüllen. Erstens kommt der heute fast ohne Germanenkult aus, zweitens werden überzeugte Nazis dieses Buch kaum lesen. Drittens diente die Edda solchen Mythologisten immer vor allem als Steinbruch. Mit ihrer komplexen Dichtung voller Widersprüche sollte die sich, komplett genommen, gegen rechte Vereinnahmung sperren. Diese sei dann auch ernsthaft den Lesern von Die wilden Götter zur Lektüre ans Herz gelegt. Einen Eindruck von der Kraft der Verse kann man sich gut in der alten (gemeinfreien) Simrock-Übersetzung machen.

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Tor Age Bringsvaerd "Die wilden Götter" - Sagenhaftes aus dem hohen Norden
(Piper Digital)

Sehr unterhaltsam und mitreißend wird hier die nordische Sagenwelt, bekannt aus der "Edda", nacherzählt.
Götter, Menschen, Riesen, Zwerge, Trolle, Nornen und viele Andere, dazu Zauberwesen und verschiedenste Tiere tummeln sich munter im ewigen Kreislauf zwischen Leben und Tod.
Dynastien und weitverzweigte Familien werden gegründet, Zwistigkeiten, Intrigen und ganze Kriege brechen aus und werden wieder beendet, Wetten und Ehen werden eingegangen, Kostbarkeiten und Liebschaften werden errungen und wieder verloren - all das wird mit Humor und Sprachwitz erzählt und ans Licht gebracht.

Viele Figuren, Namen und Schauplätze kamen mir wieder in Erinnerung, teilweise aus früher gelesenen Büchern der Sagenwelt, vieles auch aus Fantasyromanen oder den allgegenwärtigen "neuen" Serien.
Viele schöpfen also aus einem immer noch reich sprudelnden, fantasievollen Brunnen.

Das Cover ist schön gestaltet und wird die Zielgruppe meiner Meinung nach ansprechen.

Vielen Dank an den Piper-Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensions-Exemplar zur Verfügung stellte.

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Gut verständliche Nacherzählung der nordischen Göttersagen. Für alle, die mehr über die nordische Mythologie und ihre Protagonisten wissen wollen.

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