
Möge Gott Dir vergeben
von Alan Parks
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Erscheinungstermin 14.07.2025 | Archivierungsdatum 02.08.2025
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Zum Inhalt
Glasgow trauert. Im Mai 1974 sieht sich Detective Harry McCoy einer wütenden Menge vor dem Sheriff Court gegenüber. Ein Brandanschlag auf einen Friseursalon in Royston hat Frauen und Kinder das Leben...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783910918269 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Detective Harry McCoy ist frisch aus dem Krankenhaus entlassen und versucht vergeblich zu verdrängen, dass sein Magengeschwür nicht heilen wird, solange er seinen Lebensstil nicht ändert. Magentropfen sind seine neue Droge … Ein Brandanschlag auf einen Frisörsalon mit mehreren Todesopfern, Tatverdächtige, die entführt und gefoltert werden, Morde an einer Jugendlichen, sowie am Markthändler „Dirty Ally“, der über mehr Geld verfügt, als sein Verkaufsstand einbringt, tragen sicher nicht zu McCoys Rehabilitation durch Arbeit bei. Dass sein Chef offiziell zwei Polizeiwachen zu leiten hat, von denen eine durch Untätigkeit hervorsticht, und McCoys Kollege Wattie wegen des Schlafmangels als junger Vater nur ein Schatten seiner selbst ist, macht die Dinge nicht leichter. Den Ermittlern stellt sich die Frage, wen der Brandanschlag im Frisörsalon treffen sollte und was Ally zu verbergen hatte. Wieder einmal stolpert McCoy dabei über Probleme, die sein Jugendfreund Stevie Cooper mit seinem Sohn Paul hat. Bereits ohne Paul ist Cooper ein Typ, der in Schwierigkeiten gerät, sowie man ihn aus den Augen lässt. Der Groschen fällt allerdings erst, als McCoy, der in Royston selbst unter schwierigen sozialen Verhältnissen aufgewachsen ist, sich klarmacht, womit obdachlose Jugendliche ihren Lebensunterhalt verdienen – und wer von ihrer Ausbeutung profitiert. Das Netz aus ungeklärten Fällen wächst durch einen weiteren Toten an verräterischem Ort und lässt sich erst durch ein Automatenfoto entwirren, das die junge Tote vom Anfang der Ermittlungen bei sich hat.
Fazit
50 Jahre nach den geschilderten Ereignissen in der Stadt mit Schottlands höchster Kriminalitätsrate zeigt sich der 5. Band von Parks Tartan-Noir-Serie als historischer sozialkritischer Kriminalroman mit Morden der unappetitlichen Sorte. Alan Parks trifft den Sound seiner Stadt und den Ton seiner Ermittler, von denen besonders McCoy und Kollege Douglas Watson für ihr Alter deprimierend ausgebrannt wirken. Bei Leser:innen der Gegenwart werden sofort alle Warnlampen aufleuchten, als sich die Zusammenhänge zwischen den Fällen zeigen. 1974 dauert das in McCoys Team länger, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte, und der Leiter der Ermittlungen wieder einmal dem gesundheitlichen Zusammenbruch entgegensteuert.

"Möge Gott dir vergeben" ist der 5. von 6 Thrillern/Krimis Noir von Alan Parks mit dem Ermittler Harry McCoy. Auch wenn es sicher interessant sein könnte, die Vorgängerbände gelesen zu haben, steht dieser Band problemlos für sich alleine und kann gut gelesen und verstanden werden, ohne die anderen Bände zu kennen. Auch für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe und ebenfalls das erste Buch des Autors.
Es handelt sich um einen spannenden und gut erzählten Noir vor dem Hintergrund des Glasgow der 1970er Jahre - eine Zeit, zu der der Autor dort gelebt hat, allerdings selbst noch ein Kind war. Das Setting wirkt sehr authentisch, wir erleben eine düstere Stadt, voll von Kriminalität und Korruption, mit Menschen, die sich nach Gerechtigkeit sehnen und diese von der Justiz aber längst nicht mehr erwarten.
So beginnt das Buch auch gleich mit einer starken Szene: eine aufgebrachte Meute auf der Straße fordert den Tod dreier junger Männer, die einen Friseursalon in Brand gesetzt haben, wobei mehrere Frauen und Kinder ums Leben gekommen sind. Und tatsächlich, ein Auto rammt den Gefangenentransporter mit Absicht und die Gefangenen werden entführt. Wird zuerst noch von der Polizei vermutet, dass das von deren Angehörigen in Auftrag gegeben sein könnte, um sie vor einer Strafe zu bewahren, wird bald klar, dass sie im Gegenteil von Menschen entführt wurden, die Selbstjustiz üben wollen: denn bald wird der erste der drei Brandstifter gefoltert und verstümmelt tot aus einem anonymen Auto auf die Straße geworfen, daneben die Botschaft, dass ihm die anderen beiden bald folgen würden. Was genau dem jungen Mann angetan wurde, wird genau und in allen blutigen und schmerzhaften Details geschildert. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit? Wird es McCoy gelingen, die beiden anderen jungen Männer noch rechtzeitig zu befreien, bevor die selbsternannten Rächer auch an ihnen ihr Urteil vollstrecken können?
Im mehrere hundert Seiten dicken Roman kommt es zu einer ausgiebigen Ermittlungsarbeit, bei der McCoy tief in die diversen dunklen Milieus von Glasgow eintaucht. Dabei ist der Roman bis zum Ende spannend und nicht vorhersehbar, und gleichzeitig so tiefgründig, dass er zum Nachdenken über Gerechtigkeit, verschiedene gesellschaftliche Milieus, die Verflechtung von Staat und Kirche und so einiges mehr anregt. Ich kann ihn allen Fans von Krimis Noir empfehlen, die mit detaillierten Schilderungen brutaler Gewalt umgehen können.