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Die Wut ist ein heller Stern
Roman
von Anja Kampmann
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Erscheinungstermin 19.08.2025 | Archivierungsdatum 15.09.2025
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Zum Inhalt
Vom Mut einer Frau in einer Welt, die ihr keinen Platz mehr lassen will – von Anja Kampmann eindringlich und bildgewaltig erzählt Hedda hat sich ihren Traum erkämpft: Artistin im »Alkazar« auf der...
Eine Anmerkung des Verlags
Bitte veröffentlichen Sie außerhalb dieser Plattform keine Rezensionen vor dem ET (19.08.2025).
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783446281202 |
PREIS | 28,00 € (EUR) |
SEITEN | 496 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Hedda Möller arbeitet 1933 auf der Reeperbahn in Arthur Wittkowskis Varieté „Alkazar“ als Artistin am Seil über über einem Becken mit Kaimanen. Arthur hat früher im Hafen gearbeitet, ist bestens vernetzt und beschäftigt durch sein Etablissement zahlreiche Menschen, die in den Krisenjahren zuvor hätten stempeln gehen müssen. So unterstützt er eine Familie mit mehreren Kindern, die ihn mit Ratten als Futter für die Kaimane versorgen. Als im Alkazar immer drängender geraunt wird, wer alles verschwunden sein soll, reißt Arthurs Enteignung Menschen wie Hedda und ihren behinderten Bruder Pauli mit. Da Pauli durch Rachitis sichtbar körperlich behindert ist und die Mutter der Geschwister arbeitet, wird es für Hedda immer schwieriger ihn vor dem Zugriff der „Wohlfahrtsbehörde“ zu verstecken – und dafür zu bezahlen. Während der ältere Bruder Jaan darauf wartet, als Harpunenschmied auf einem Walfänger anzuheuern und sich vor politischer Verfolgung in Hamburg zu retten, zieht sich um Hedda und die Prostituierte Leni, mit der sie Bett und Decke teilt, das Netz der NS- Rassenpolitik immer enger zu. Unter dem Vorwand der Gesundheitsfürsorge wird an Menschen wie ihnen das „Rasselineal“ angelegt. Wer als Kommunist verdächtigt wird, keine arischen Vorfahren nachweisen kann oder sein Geld auf der Reeperbahn verdient, wird denunziert, verhaftet, deportiert oder zwangssterilisiert. Über den Ereignissen schwebt stets die Drohung, dass sich gerade auch Männer, die den Rollenerwartungen nicht entsprechen, seit 1933 in Gefahr befinden.
Im Wechsel zwischen Hedda und Jaan als Icherzähler und einem allwissenden Erzähler erfahren wir von kleinen Leuten, die in den 30ern von der Hand in den Mund leben, von neuen Herren in schwarzen und braunen Uniformen, aber auch über Deutschlands Kolonie „Deutsch- Südwest“ (Namiba) und den Ausbau der „Jan Wellem“ zum Walfänger. Wer gerade frisch Unform trägt wie Heddas Vater, war vermutlich gestern noch arbeitslos, hieß es. Die zahlreichen Verbindungen zwischen den Figuren legt Anja Kampmann in einer Tonlage offen, die mitten im geraunten Satz stehen zu bleiben scheint, realistisch zu einer Zeit, in der man besser nicht hinsah oder hinhörte, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.
Fazit
Wer hier reale und wer fiktive Person ist, wer über wen eine schützende Hand hielt und welche Ereignisse tatsächlich stattfanden, ergibt einen berührenden Roman vor der Kulisse des Hamburger Hafens mit seinen Werkstätten und Lagerhäusern. Mich hat besonders die Verknüpfung zum Arbeitermilieu und zu kleinen Handwerksbetrieben interessiert, ein realistisches Gegengewicht zur glitzernden Fassade der Vergnügungsmeile. Um die Beziehungen zwischen den Figuren nachzuvollziehen, leistet das Namensregister im Anhang mit über 60 Einträgen gute Dienste – wer dieser Spur folgen möchte, sollte zur Printausgabe greifen.

1930er Jahre in Hamburg
Anja Kampmann führt uns in ihrem Roman, Die Wut ist ein heller Stern, in die 1930er Jahre.
Da weiß man ja inzwischen, das alle anders Denkende oder Behinderte um ihr Leben Angst haben müssen.
Auch wenn es eine fiktive Geschichte ist, sind ja viele Gretel wirklich geschehen.
Die Autorin schreibt das alles in einem poetischen Stil, das nimmt mich noch mehr mit.
Das ganze spielt in Hamburg.
Hedda arbeitet am Varitee um für den kleinen Bruder Pauli eine Pflegestelle bezahlen zu können. Ihr Bruder Jan arbeitet eine Reise lang als Walfänger.
In der Zeit musste Hedda schreckliches mitmachen.
Der Roman ist von der Autorin besonders geschrieben.
Es lohnt sich ihn zu lesen.

Das Buch Die Wut ist ein heller Stern von Anja Kampmann hat mich durch seine poetische Sprache und die emotionale Wucht tief beeindruckt. Die Geschichte kreist um Verlust, Trauer und das Suchen nach Halt in einer Welt, die plötzlich aus den Fugen geraten ist. Mit leisen, eindringlichen Bildern schildert Kampmann, wie eine innere Zerrissenheit spürbar wird und wie schwer es sein kann, nach einer Erschütterung wieder Boden unter den Füßen zu finden.
Besonders stark fand ich, wie die Autorin Stille und Schmerz nebeneinanderstellt, ohne jemals ins Pathetische zu kippen. Die Figuren bewegen sich zwischen Erinnerung und Gegenwart, und in jeder Szene schwingt eine fragile Verletzlichkeit mit, die mir sehr naheging. Diese Mischung aus Klarheit und lyrischer Tiefe macht den Roman außergewöhnlich.
Mein Fazit: Die Wut ist ein heller Stern ist ein stilles, aber kraftvolles Buch, das lange nachwirkt. Poetisch, bewegend und von großer Intensität.
★★★★★ (5 von 5 Sternen)
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