Das Buch der Schwestern

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Erscheinungstermin 26.06.2024 | Archivierungsdatum 31.07.2024

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Zum Inhalt

Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.

Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257072860
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 144

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Während sich die Literaturkritik nicht immer einig ist über die Qualität der Texte von Amélie Nothomb, stürmt die belgische Schriftstellerin mit ihren Büchern regelmäßig nicht nur die französischsprachigen Bestsellerlisten. Und das, obwohl sie ihren Lesern immer wieder einiges zumutet, mit vielen ihrer Figuren möchte man sich nicht gerne identifizieren, und ihre oft bitterböse psychologische Dramaturgie könnte einen verstört zurücklassen, wenn man den Humor dahinter nicht erkennen würde.
Ihr neues Buch, "Das Buch der Schwestern", hat, und das mag einem nicht unbekannt vorkommen, spielt die Schriftstellerin doch gerne mit Märchen und Mythen und christlichen Motiven, die Anmutung eines Märchens aus modernen Zeiten. Die eigentliche Protagonistin des Textes trägt den im Französischen sprechenden Namen Tristane (triste = traurig), der vielleicht auch auf den mittelalterlichen Sagenstoff des berühmten Liebespaares Tristan und Isolde verweist. Um die Liebe geht es auch im Buch der Schwestern, um ihre Macht, die egoistisch sein kann, wie die der Eltern von Tristane, Nora und Florent, die seit ihrer ersten Begegnung ein dauerverliebtes Pärchen sind, das ihre Umwelt zu ungläubigem Staunen und bösen Kommentaren verleitet. Dem sozialen Druck doch ein wenig nachgebend bekommen die beiden ein Kind, mit dem sie nicht wirklich etwas anfangen können. Bevor das Baby jedoch ein Störfaktor ihrer Zweisamkeit werden kann, wird es zurechtgewiesen und setzt von nun an alles daran, eben nicht zu stören. Es zieht sich, emotional radikal vernachlässigt, in sein Inneres zurück, wird, ohne dass die Eltern davon Notiz nehmen, hochintelligent, verhält sich stets vorbildlich und bescheiden und übernimmt immer mehr die Rolle der Fürsorgenden, die ihm selbst vorenthalten bleibt. Als mit Laetitia ein zweites Mädchen auf die Welt kommt, scheint Tristane ihre Bestimmung gefunden zu haben. Sie kümmert sich wie eine Mutter um die kleine Schwester und schenkt ihr all die Liebe und Sicherheit, die sie selbst in diesen entscheidenden Kleinkindjahren nie erfahren hat. Die beiden werden größer, andere Formen der Liebe tauchen auf, auch die zur Musik, zur Literatur, doch die zwischen den Schwestern scheint unverbrüchlich, gleichwohl auch sie zwangsläufig in Reibung mit der Welt gerät. Und mit der Tatsache, dass jeder Mensch eben doch mit individuellen Voraussetzungen ins Dasein startet, deren Nachwirkungen ein Leben lang zu spüren sein können.
Man empfindet beim Lesen große Sympathie für Tristane, auch wenn sie zweifelsohne ein sehr spezieller Charakter ist. Und auch wenn Amélie Nothomb ihre Erzählung absichtlich immer ein klein wenig über das Wahrscheinliche hinausdehnt, mit Überspitzung, Umkehrung, schwarzem Humor arbeitet. Die Psyche des Kindes, das von seinen Eltern zwar nicht gezüchtigt, doch emotional verwahrlost und, wie es in der Entwicklungspsychologie heißt, "parentifiziert" wird, dass es also seine kindlichen Bedürfnisse nie ausleben und erfüllt sehen kann, da es die Rolle und die Verantwortung der Eltern übernommen hat, wird, wie ich finde, erzählerisch pointiert und einfach genial entfaltet. Es stimmt, Amélie Nothomb schreibt leicht, dialogreich, locker, unterhaltsam, doch darin liegt gerade auch die Kunst, im gleichen Atemzug und ohne ein überflüssiges Wort ein rührendes Märchen in eine so bitterböse wie komisch überdrehte Sozialsatire einzubetten, in der viele Grundannahmen, Klischees und auch nicht zu unterschätzende Herausforderungen im Biotop Familie und Erziehung in absurder Überspitzung vorgeführt werden.
In ihrem neuen Buch kann ich jedenfalls keinen Kitsch sehen, auch wenn es so viel um Liebe geht - und um ihr Gegenteil, auch wenn es, zumindest für die Protagonistin Tristane wie für das Waisenkind aus dem Märchen, ein, na ja, halbwegs versöhnliches Ende gibt.

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Mit "Das Buch der Schwestern" hat Amilie Nothomb erneut eine fantastische Geschichte geschrieben. Ich habe mich sehr gefreut, zu sehen, dass ein neuer Roman von dieser tollen Autorin erscheinen wird und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, meine Erwartungen wurden sogat übetroffen. Ein toller Roman für unterhaltsame und bewegende Lesestunden.

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Amélie Nothomb hat wieder einen Roman geschrieben, der nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Ihre Sicht auf die Familie, geradlinig ohne Schnörkel und spannend. Der Kosmos ist zwar klein und trotzdem mit großer Strahlkraft. Was wird aus zwei Kindern, deren Eltern nur sich selbst brauchen?

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Nothombs Bücher wirken immer irgendwie wie aus der Zeit gefallen. Normalerweise schwebt der Geist der Bösartigkeit im zeitlosen Raum für mich, hier ist er aber ganz klar einem Zeitraum der 70-80er zuzurechnen. Das macht die Story so schräg- ein Elternpaar, das verliebt ist, wie im Kinofilm der 50er Jahre und das eigene Kind sich selbst überlässt. Soweit, so böse. Aber mit dem Auftritt der Schwester verliert die Geschichte an Märchenhaftigkeit und wird mir persönlich zu griffig. Das passt nicht zum Zynismus der Autorin. Ganz nett, aber es gibt Besseres von ihr.

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Ich habe noch nie einen so wunderbaren Roman über die Liebe zwischen Geschwistern gelesen!!!! Absolute Spitze!!!!

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Als Leser, der Amélie Nothomb liebt, ist dieses Buch zu meinem neuen Lieblingsbuch geworden. Wie immer hat mich Nothomb mit ihrem außergewöhnlichen Talent in den Roman hineingezogen und mich nie gelangweilt. Ihre Geschichte war für mich wie eine Klaviertaste, auf und ab, bunt und farblos. Das Buch enthielt viele Emotionen, und das ist etwas, dem ich nicht widerstehen kann. Ich war fast den Tränen nahe. Auch die Sprache, die sie verwendet, ist sehr klar und fließend, das Buch vermittelt Emotionen auf eine sehr professionelle Weise. Die emotionale Gleichgültigkeit von Müttern und Vätern wird professionell behandelt. Kurzum, die Autorin hat wieder einmal eine wunderbare Arbeit geleistet.

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Für mich das erste Buch der Autorin und eine klare Leseempfehlung. Die Autorin schafft es sowohl mit sehr eindeutiger Sprache und Sätzen aber auch durch Aussagen, die erst zwischen den Zeilen erkennbar werden, die Beziehung der einzelnen Charaktere zueinander greifbar zu machen. Ein toller Roman über die Beziehung zwischen einzelnen Familienmitgliedern und die Folgen einer nicht erwiderten Liebe.

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Das Buch der Schwestern ist ein weiteres kleines Meisterwerk meiner Lieblingsautorin Amélie Nothomb. Jedes ihrer Bücher hat mich bisher begeistert und auch dieses mal wurde ich nicht enttäuscht. Die knapp 160 Seiten habe ich an einem Nachmittag verschlungen und habe noch ein paar Tage später an dem Inhalt zu knabbern. Sprachlich schreibt Nothomb wie gewohnt sehr stark, spielt mit bestimmen Bildern und Metaphern, die man bei genauem lesen immer gut einordnen und erkennen kann und die die Handlung immer gekonnt unterstreichen. Die Geschichte zeigt wunderbar, dass das Ideal von der einzig waren Liebe vielleicht doch gar nicht so erstrebenswert ist. Und sie zeigt auch, dass bedingungslose Liebe eine starke Kraft ist, die Menschen formen kann und ihnen für den Rest ihres Lebens Stärke verleiht. Nothomb zeigt auch, dass es eben nicht darum geht, was man seinem Kind finanziell bieten kann. Es geht vielmehr um Fürsorge, Interesse und Liebe. Aber dieses Buch zeigt auch, dass Liebe manchmal auch bedeutet, Menschen loszulassen. All diese Botschaften waren wunderbar in die Geschichte der beiden Schwestern eingewebt und sie regen einen auch noch nach dem Lesen zum Nachdenken an. Wie immer ein wundervolles Buch der Autorin, das nachhallt.

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Als Nora und Florent zum ersten Mal einander begegnen, bricht die Liebe über sie hinein. Dabei bewegen sie sich in ihrem eigenen Universum und vergessen alles um sich herum. Das bleib auch so, als ihre Tochter Tristane geboren wird. Die Liebe, die sie füreinander empfinden, reicht für ihre Tochter nicht aus. Diese muss in ihren ersten 5 Lebensjahren ohne Zuneigung, ohne Aufmerksamkeit leben. Als ihre Schwester Laetitia geboren wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie lebt für die kleine Schwester, stellt diese in ihren Lebensmittelpunkt und empfindet bedingungslose Liebe. Über die Jahre hinweg wachsen die beiden zu einer unzerstörbaren Einheit heran. Erst als Tristane als junge Erwachsene studieren möchte, wird die Geschwisterliebe auf die Probe gestellt. Überstehen die beiden diesen Lebenseinschnitt?

Dieser Roman ist mein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr! Amélie Nothomb schafft es auf wenigen Seiten mich vollends abzuholen. Die Story ist gleichermaßen bunt und grau, laut und leise. Gespickt mit so viel Gefühl, sodass es mich tief berührt hat. Die Sprache ist während der gesamten Story so ausdrucksstark, weil diese so lebendig geschrieben wurde, sodass ich das Gefühl hatte, diese Gefühle, diese Situationen genauso zu empfinden. Das macht sich an dieser Stelle z.B. bemerkbar: „Zwei Seelen erkannten sich und hallten ineinander wider. Zwei Planeten richteten sich aus, so exakt, dass eine nur für sie hörbare Musik erklang, die nie mehr verstummen sollte.“ (S.25f. im E-Book) Ich höre den Knall, das Aufeinanderprallen, ich höre die Musik und sehe, wie sich beide um sich selbst drehen. So muss sich ein Buch anfühlen!

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Was bedeutet es ohne elterliche Liebe aufzuwachsen?

Die Eltern haben sich früh kennengelernt und es war Liebe auf den ersten Blick, bald gab es nichts anderes mehr für die beiden. Da es die Konvention so wünscht, haben sie Tristane bekommen, obwohl sie kein Interesse hatten sie aufzuziehen, früh wird sie in die Kinderkrippe gesteckt und ist verräumt. Anerkennung und Lob kennt Tristane nicht, so versucht sie sich anzupassen und das zu machen, wovon sie glaubt, dass es den Eltern gefallen könnte, im Wunsch Liebe zu erfahren, die ihr aber verwehrt wird. Als sie mit fünf Jahren eine Schwester bekommt, will sie ihr alles geben, was sie nicht bekommen hat…

Das Buch beschreibt eindringlich, wie sich eine verkorkste Kindheit auf das Leben auswirkt, sprachlich sehr gewandt und prägnant geschrieben, so dass wenige Seiten ausreichen, um das Thema umfassend zu behandeln.
Ich habe das kurzweilige Buch sehr gern gelesen.

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Schonungslos und offen erzählt Amelie Nothomb in ihrem neuen Roman, "Das Buch der Schwestern", von Elternliebe, Geschwisterliebe und dem, was passiert, wenn die eine ausbleibt.
Als sich Nora und Florent kennenlernen ist es Liebe und sonst nichts. Fortan passt zwischen die beiden nicht einmal ein Blatt, noch weniger also eine Tochter, die sich außerhalb der Zweierblase ein eigenes Leben aufbauen muss. Traumatisiert von diesen ersten fünf lieblosen Jahren ihres Lebens, stürzt sich Tristane geradezu auf die kleine Schwester Laetitia und schenkt ihr all die Liebe und Geborgenheit, die ihr bis zu diesem Zeitpunkt selbst verwehrt wurde. Die beiden bilden eine eigene Einheit, eine kleine Zelle innerhalb der Familie. Erst später beginnt Tristane ihr eigenes Trauma psychologisch aufzuarbeiten. Sie verlässt die Schwester, um in Paris an der Sorbonne Literatur zu studieren. Wenn sie eines von Beginn an gelernt hat, dann auf eigenen Füßen zu stehen. Sehr intelligent, jedoch nie von den Eltern beachtet, hat sich Tristane ihre ureignen Glaubenssätze angeeignet, gegen die sie nur schwer ankommt.
Zutiefst traurig, dabei aber so sachlich und beinahe emotionslos, erzählt Nothomb von einer Kindheit, die diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient hat. Ein kurzer, sehr intensiver Text, der einen als LeserIn nicht mehr loslässt.

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Eine bitterböse Gesellschaftssatire vom Feinsten. Es gibt eigentlich kein Thema, an dem Frau Nothomb ein gutes Haar lässt. Manches wird nur so eben kurz in den Text eingeworfen und man muss schon sehr genau lesen, um in den vollen Genuss dieses provokativen Titels zu gelangen.

Kein Roman für die gemütliche Komfortzone! Aber einer, der doch sehr nachdenklich stimmt. Einfach genial

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Wie können Eltern bloß mit ihren Kindern umgehen ? Nach der Lektüre des Buches bin ich einmal mehr froh, dass ich in eine liebevolle Familie hineingeboren wurde. Erschütternd und zum Denken anregend.

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Die graue Maus

Das Buch der Schwestern, ist der neue Roman der belgischen Schriftstellerin
Amelia Nothomb.
Sie schreibt jedes Jahr einen neuen Roman. Immer gibt es ein psychologisches Problem.
Tristane wird von Eltern geboren, die sich so lieben, das das eigentlich kein Kind Platz hat. Trotzdem bekommen sie noch Laetitia für Tristane.
Diese Eltern sind grausam, was sie mit ihren Bemerkungen von sich geben, schaden Tristane bis ins Alter.
Es gibt zwar ein paar Übertreibungen, aber der Roman liest sich gut.
Es ist ein guter Unterhaltungsroman.

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Da ich die Bücher Nothombs liebe, habe ich mir auch dieses zugelegt, zumal mir das Thema der Geschwisterliebe sehr interessant schien. Konkret geht es hier um zwei Schwestern, deren Eltern ihnen nicht die nötige Liebe entgegenbringen können, da diese sehr stark aufeinander fixiert sind. Beide Schwestern kompensieren dieses Desiderat, indem sie selber eine sehr starke Zuneigung zueinander entwickeln, die weit über eine normale Geschwisterliebe hinausgeht.
Der Beginn dieses Romans wirkt fast poetisch, da hier die starke Liebe der Eltern der beiden Mädchen, Nora und Florent, geschildert wird. Die Ankunft der kleinen Tristane lässt diese Liebe zueinander nicht weniger werden. Die Autorin widmet diesem Aspekt nicht weitergehende Erwägungen, sondern bleibt vielmehr sehr an der Oberfläche. Mit der Geburt der kleinen Laetitia tut sich für Tristane eine neue Chance auf. Sie nimmt von nun an die Stelle der Mutter und des Vaters ein und kümmert sich um ihre kleine Schwester. Dieser neue Lebensabschnitt wird auch nur oberflächlich geschildert. Diese unterschiedliche Entwicklung der Mädchen wird teilweise humorvoll dargestellt, aber auch hier wird nicht tiefer in ihren Motiven gesucht. Der Roman endet dann relativ abrupt, zu abrupt für mich. Insgesamt ein wirklich sehr interessanter Plot, der aber meines Erachtens nicht wirklich intensiv ausgeführt wurde.

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Tatsächlich habe ich die Autorin erst vor ein, zwei Jahren für mich entdeckt, war aber sofort ganz angetan! Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen, obwohl (oder gerade weil) mir die Geschichte der beiden Schwestern sehr nahe gegangen ist. Macht aber definitiv Lust auf mehr, werde mir demnächst auch die älteren Titel von A.N. vornehmen

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Das Buch der Schwestern” von Amélie Nothomb ist ein bemerkenswerter Roman, der sich von den sonstigen Werken der Autorin abhebt. Obwohl er eine gewisse Wehmut in sich trägt, ist er gleichzeitig freundlicher und leichter zu lesen.
Die Geschichte dreht sich um die ungleichen Schwestern Tristane und Laetitia, die sich innig lieben. Ihre Eltern sind stets mit sich selbst beschäftigt, aber während die größere Schwester Tristane jahrelang allein zurechtkommen musste, hatte die kleinere Schwester Laetitia immer eine Verbündete. Tristane fühlt sich wie eine graue Maus, während Laetitia ihren Traum verfolgt, Rocksängerin zu werden – und diesen auch konsequent verfolgt.
Amélie Nothomb gelingt es meisterhaft, die komplexen Mechanismen von Trauma durch Liebesentzug in wenigen Worten zu vermitteln. Trotz des schweren Themas ist das Buch ein reiner Genuss. Die Liebe zwischen den Schwestern wird auf eine wunderschöne Art und Weise dargestellt, und ihre Beziehung bildet ein eigenes Universum, in dem sie alles um sich herum vergessen.
Insgesamt ist “Das Buch der Schwestern” eine berührende und tiefgründige Lektüre, die die Leser mitnimmt und zum Nachdenken anregt. Amélie Nothomb zeigt einmal mehr ihre außergewöhnliche Erzählkunst und ihre Fähigkeit, die menschlichen Emotionen auf den Punkt zu bringen.

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Macht nachdenklich;
Anfangs hatte ich etwas Probleme, in das Buch hineinzufinden, obwohl ich den trockenen, fast sachlichen Erzählstil von Amélie Nothomb schon kenne. Obwohl das Buch mit den Eltern als Liebespaar beginnt, bleiben die beiden für mich etwas farblos und kaum existent, was natürlich auch durch die Geschichte bedingt ist. Die Charaktere und Gefühle der Schwestern fand ich dagegen sehr eingängig, plausibel und nachvollziehbar beschrieben. Auch wenn manches etwas überzogen ist, so zeigt die Geschichte doch, welchen Einfluss die Eltern auf ihre Kinder haben und was kleine unbedachte Bemerkungen langfristig anrichten können, weil sie sich einprägen. Nicht immer das Offensichtliche ist das Beste und die unterschiedliche Prägung der beiden Mädchen in ein und derselben Familie wird großartig herausgearbeitet. Die zweite Hälfte des Buches hat mir deutlich besser gefallen als die erste, daher vergebe ich in Summe vier Sterne. Es ist ein lesenswertes Buch, das nachdenklich macht.

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Hach, in einen Roman von der Autorin einzutauchen, ist immer ein bisschen wie heinkommen. Dieses Jahr wurden wir also mit dem "Buch der Schwestern" beschenkt. Und vielleicht ist das der beste Nothomb-Roman der letzten Jahre! Wir verfolgen zwei Schwestern und ihre Familie über viele, viele Jahre hindurch. Ganz typisch für Amelie Nothomb sind die beiden tragische Charaktere, deren Familie tragische Schicksale erwartet. Mit Finesse und dem altbekannten Charme webt Nothomb hier wieder ein literarisches Meisterwerk auf ganz knappem Raum. Toll!

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Dieses Buch hat mich fasziniert. Die Charaktere und die Geschichte sind glaubwürdig und so echt geschrieben, wie das Leben spielt. Der Schreibstil ist für Lesende ein Genuss. Immer wieder erhalten Lesende Weisheiten ohne belehrend zu wirken. Einfach wunderbar und empfehlenswert für Lesende ab 16 bis 99,

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Der neueste Streich der belgischen Autorin und wieder bleibt sie ihrem Stil treu. Kurz und bündig, bissig und klar präsentiert sich auch ihr neuester Roman. Auf nur wenigen Seiten erzählt sie die Geschichte zweier Schwestern, die eine Synergie sondersgleichen bilden. Die eigenen Eltern lieben sich selbst mehr als ihre Kinder und leben dauerhaft in Flitterwochen. Umso schöner wenn man die Älteste dazu bringen kann sich um die Jüngere zu kümmern. Wie praktisch, wenn man Kinder hat.. von Grundsteinen, die hier gelegt werden für späte Komplexe und mögliche Depressionen flechtet die Autorin hier scheinbar mühelos ein.. das Buch ist hinter der Fassade schockierend und skandalös, man merkt es kaum bei der neutralen Erzählweise. Es klingt fast wie ein Märchen, nur eben nicht schön.. es ist ein böses Märchen!
Wie immer, große Empfehlung!

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Was für eine unvorstellbar schreckliche Vorstellung: Du wirst geboren, nur weil Deine Eltern das Gefühl haben, dass die Leute von ihnen erwarten, dass sie Nachwuchs bekommen. Nachdem dies aber geschehen ist, haben Tristanes Eltern kein gesteigertes Interesse mehr an ihrer Tochter und überlassen sie so häufig wie möglich sich selbst. Es grenzt an ein Wunder, dass das Mädchen nicht komplett verkümmert und eben solch ein Wunder ist es, dass sie Sprechen lernt, Lesen und überhaupt in diesem lieblosen Umfeld überleben. Als dann ein zweites Kind auf die Welt kommt, möchte die vernachlässigte Tristane ihrer kleinen Schwester um jeden Preis dieses Schicksal ersparen, sie wird quasi zur Ersatzmutter für Laetitia. Während Tristane zwar blitzgescheit, aber eine "graue Maus" bleibt, wird die kleine Schwester zu einem energiesprühenden Temperamentsbündel, da sie ja, im Gegensatz zu ihrer Schwester, gefördert und geliebt wird. Wie es mit den beiden Schwestern weitergeht, erzählt der Roman. Wieder ein besonderes und provokantes Thema, welches die Autorin in diesem Buch bearbeitet. (Ich bin schon ein Fan seit "Die Reinheit des Mörders")

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An Amélie Nothombs Romanen gefallen mir ihre kühnen Charaktere und die skurile Handlung. Doch dieser Roman zündet nicht, auch wenn ich die Schwestern-Thematik gut finde. Von den Eltern (die sich so sehr lieben, dass sie ihre Kinder vernachlässigen) allein gelassen, ziehen sich Tristane und Laetita mit übermenschlichen Kräften "aus dem Sumpf": Sie entdecken die Musik, gründen eine Band, lieben Literatur und entkommen dem Elternhaus dank eines Stipendiums. Vor allem haben sie sich. Das ist schön, aber so kühl und sachlich erzählt, als wäre es eine Gebrauchsanleitung. Hat mich leider nicht überzeugt.

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Ich mag die Bücher der Autorin sehr, darum war ich gespannt auf "Das Buch der Schwestern", und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist wieder sehr berührend und wunderbar zu lesen. Und die Geschichte selbst hat mir auch unheimlich gut gefallen. Es geht um das Leben zweier Schwestern, die zwar zusammen aufgewachsen, dennoch aber sehr unterschiedlich sind. Ich hatte beim Lesen oft die Frage im Hinterkopf, wie sehr unser Umfeld uns prägt, denn die ältere Schwester wächst quasi ohne Liebe auf, weil sich das Leben der Eltern nur aufeinander konzentriert. Die jüngere Schwester erlebt zwar das Gleiche, hat aber zusätzlich die innige Liebe der großen Schwester, die sie behütet. Die Beiden zu begleiten und zu beobachten, hat mich sehr berührt. Ein tolles Buch!

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Amélie Nothomb, bekannt für ihre eindringliche und poetische Prosa, bringt uns mit Das Buch der Schwestern eine weitere faszinierende Geschichte, die die Tiefen menschlicher Beziehungen erkundet. Das Buch fällt unter die Kategorie Belletristik und zieht den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann.

Handlung

Die Geschichte dreht sich um Nora und Florent, deren Liebe zueinander so intensiv ist, dass sie keinen Platz mehr für andere in ihrem Herzen haben – nicht einmal für ihre erste Tochter. Dieses Mädchen muss schon in jungen Jahren lernen, alleine zurechtzukommen. Ihre Welt ändert sich schlagartig, als ihre Schwester geboren wird. In dieser neuen Beziehung findet sie endlich die Wärme und Geborgenheit, die ihr von den Eltern verwehrt bleibt. Die Schwestern wachsen eng verbunden auf, teilen alles miteinander und bauen eine tiefe Bindung auf. Doch als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird diese besondere Schwesternliebe auf eine harte Probe gestellt.

Bewertung

Nothomb gelingt es meisterhaft, die komplexe Dynamik von Familienbeziehungen und die tiefen emotionalen Verstrickungen zwischen Schwestern darzustellen. Ihr Schreibstil ist kurzweilig und fesselnd, was Das Buch der Schwestern zu einer leichten und dennoch tiefgründigen Lektüre macht. Die Erzählung ist durchgehend interessant und gut lesbar, was sowohl erfahrene Leser als auch Neulinge in Nothombs Werk gleichermaßen ansprechen dürfte.

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Nothomb die individuellen Charaktere entwickelt und deren emotionale Reisen beschreibt. Die älteste Tochter, die trotz aller Vernachlässigung eine unerschütterliche Liebe zu ihrer Schwester entwickelt, ist ein berührendes Porträt von Resilienz und bedingungsloser Zuneigung. Die Herausforderung, die entsteht, als die ältere Schwester beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, ist ein emotionaler Höhepunkt, der die Stärke und die Belastbarkeit familiärer Bindungen beleuchtet.

Fazit

Das Buch der Schwestern ist eine bemerkenswerte Erzählung über Liebe, Vernachlässigung und die unzerbrechliche Verbindung zwischen Schwestern. Amélie Nothombs Fähigkeit, tiefgründige Themen in einem leicht zugänglichen Stil zu präsentieren, macht dieses Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle, die sich für zwischenmenschliche Beziehungen und emotionale Geschichten interessieren.

Insgesamt ist Das Buch der Schwestern ein fesselndes Werk, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch unterhält. Es zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Liebe und Nähe jenseits von familiären Mängeln wachsen können und wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg zu finden, ohne die Verbindungen zu den Menschen, die einem am nächsten stehen, zu verlieren.

Wer auf der Suche nach einer fesselnden und leicht zugänglichen Geschichte ist, wird mit Das Buch der Schwestern bestens bedient. Es ist ein weiteres Beispiel für Amélie Nothombs einzigartiges Talent, emotionale Tiefe mit literarischer Eleganz zu verbinden.

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Zuallererst einmal muss ich sagen, dass ich schon einige Bücher der Autorin gelesen habe und diese mich jedes mal wieder in den Bann ziehen konnten und mich immer wieder durch spannende Wendungen und psychologische Raffinesse beeindruckt haben. Ich war deshalb sehr auf ihr neuestes Werk gespannt doch diesmal konnte mich die Geschichte leider nicht so überzeugen und ich bleibe zwiegespalten zurück.

Inhaltlich geht es um Nora und Florent die sich so innig lieben, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.

Der Schreibstil war zunächst wieder sehr eindrücklich und der Anfang der Geschichte hat mir noch gut gefallen und ich war gespannt wie die erstgeborene Tochter Tristane ohne die Liebe der Eltern zurecht kommen wird. Ihre Gedanken und Gefühle als Baby haben sich für mich zwar etwas seltsam gelesen, denn schon als wenige Wochen altes Kind hat Tristane Gedanken die manches 8jährige Kind nicht hat, aber sie entwickelt sich ja auch zu einer sehr klugen Frau und die Autorin schreibt auch sonst in ihren Büchern oft überspitzt, deshalb konnte ich darüber ganz gut wegsehen. Als dann die zweite Tochter Laetitia geboren wird, merkt man unheimlich schnell die tiefe Liebe und Zuneigung zwischen den Schwestern die ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn ich es wieder seltsam fand, dass ein kleines Kind ein Baby versorgen soll. Ja die Autorin schreibt oft überspitzt aber diesmal fand ich es teils schon etwas grenzwertig.

Als die Schwestern dann beide älter wurden hat mich die Geschichte leider ziemlich losgelassen, ich fand den mittleren Teil der Handlung ziemlich langatmig und zäh zu lesen. Bis auf eine Wendung, die mehr ungewollt komisch war als alles andere, verlief die Geschichte ziemlich gradlinig und fade, was ich von der Autorin sonst gar nicht gewöhnt bin. Das Ende war okay aber nicht überragend und ohne Überraschung.

Fazit: Sicher keine schlechte Geschichte, aber sehr überzogen geschrieben und ohne Wendungen oder Raffinesse, die die Autorin sonst in ihre Bücher bringt. Da kenne ich einfach viel bessere Werke von ihr, deshalb auch die 3 Sterne diesmal.

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Klappentext:

„Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.“



Was soll ich zu diesem Buch nur sagen? Es ist ein typischer Nothomb-Roman der voller Energie daher kommt und vor Kraft nur so strotzt. Er will gelesen werden, er will analysiert werden, er will verstanden werden. Die Schwestern Tristane und Laetitia haben sich und das ist auch gut so. Ihre Eltern? Sind zwar anwesend aber ob sie da sind oder nicht spielt keine nennenswerte Rolle. Tristane war die Erstgeborene und bis zu ihrem fünften Lebensjahr wohl so allein, wie das Leben auf dem Mond oder anderen Planeten. Als dann ihr Schwesterchen geboren wurde, sollte sich alles ändern für Tristane. Sie sollte somit eine „Spielgefährtin“ bekommen. Da fragt man sich als Leser nur, warum sich die Eltern überhaupt für Kinder entschieden hatten? Lesen Sie es! Sie werden staunen! Es sollte so sein, obwohl Nora und Florent andere Pläne im Leben hatten. Als langjährige Hundebesitzerin vergleiche ich die Situation eher damit: der Hund könnte noch einen Spielgefährten haben, also wird ein zweiter Hund angeschafft. Kann gut gehen, muss es aber nicht. Laetitia und Tristane sind jedenfalls ein Paket für sich und geben sich genau jenes, was ihr Vater und Mutter nur mehr als schwer geben konnten - Liebe, Zuneigung, Herzenswärme und Geborgenheit. Was einerseits traurig klingt und auch ist, untermalt die Autorin aber gekonnt mit humorvollen Spitzen und eben diese Spitzzüngigkeit macht den Ton der Geschichte aus. Man folgt den Eltern, man folgt den Mädchen und lernt sie auf gewisse Art und Weise besser kennen. Man erhält besondere Bilder und Einblicke und wird vielleicht die Meinung hier und da revidieren. Vielleicht auch komplett über Bord werfen und einfach nur diese grandiose Geschichte genießen. Manchmal lohnt es sich nicht zu werten oder die eigenen Gedankengänge anzukurbeln, manchmal sollte man einfach die Geschichte nur wirken lassen! Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und nur zu empfehlen! Verdiente 5 Sterne für diesen Nothomb-Knaller!

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Die Geschichten von Amélie Nothomb muss man mögen... Ich mag sie! Die Geschichte der Schwestern ist ganz besonders eigen und in vielerlei Hinsicht extrem. Ich hoffe, dass da nicht allzu viel Autobiografisches drin ist. Sie würde mir Leid tun!

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Wieder einmal eine wunderbare Nothomb - skurril, unterhaltsam, französisch. Eine Geschichte über das Schwesternsein und die Bürden im Leben einer kleinen und großen Schwester.

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Warum nur musste das Ehepaar Nora und Florent Kinder bekommen? Sie waren sich doch selbst genug! Weil es so üblich war? Leidtragende waren jedenfalls die zwei Töchter und Tristane (*13.Nov.1973) um ein Vielfaches mehr! Sie erlebte die ersten fünf Jahre ihres Lebens wie ‚eine einsame Wüstendurchquerung‘ bevor ihre kleine Schwester auf der Welt kam.

Laetitia war von den Eltern als ihr Geschenk für Tristane gedacht, dass sie eine Spielgefährtin hat - ihre eigenen Aufgaben sahen sie damit als erledigt an. Kein Wunder, dass sich die große Schwester mit ihrer ganzen Liebe und Fürsorge auf die kleine Schwester konzentrierte. Dies und auch alle anderen Leistungen, die sie erbrachte, wie z.B. die Entlastung der Mutter oder ihre schulischen Erfolge, wurden jedoch als selbstverständlich angesehen! Es blutete mir das Herz, das zu lesen!

160 Seiten hat das Buch nur, aber es ist geballte Psychologie – die Auswirkungen der Vernachlässigung und die seelischen Schmerzen werden sehr anschaulich und eindrucksvoll dargestellt! Es regt zum Nachdenken an und wird mich auch noch eine ganze Weile beschäftigen. Erneut hat mich ein Buch dieser Ausnahme-Autorin begeistert! Fünf Sterne gebe ich dafür und spreche eine große Empfehlung aus an alle, die selbst Kinder wollen/haben und/oder ein Faible für Psychologie.

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Tristane ist in ihren ersten Lebensjahren sehr einsam. Ihre Eltern sind so ineinander verliebt, dass sie für ihre Tochter keine Liebe übrig haben. Umso glücklicher ist Tristane, als ihre Schwester Laetitia geboren wird. Tristane wird Ersatzmutter für sie. Gleichzeitig ist sie außergewöhnlich intelligent und bringt sich, ihrer Schwester und versuchsweise auch ihrer Cousine Cosette sehr viel bei. Als sie größer werden, gründen die Schwestern eine Band.
Amélie Nothomb ist für ihre kurzen, ungewöhnlichen Geschichten bekannt. Auch mit Das Buch der Schwestern enttäuschte sie mich nicht. Im Gegenteil, ich war teilweise sogar über den Humor überrascht, den ich so von ihr noch nicht kannte. Gerade die Familie von Cosette war äußerst ungewöhnlich und Cosettes Schicksal hätte ich definitiv so nicht erwartet.
Eine schöne, kurzweilige Lektüre, nicht nur für Fans der Autorin.

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Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie nichts als einander brauchen. Trotzdem entscheiden sie sich für ein Kind, doch schon kurz nach der Geburt spielt Tristane im Leben ihrer Eltern keine Rolle mehr und ist auf sich allein gestellt. Erst mit der Geburt ihrer kleinen Schwester endet ihre Einsamkeit, Tristane übernimmt die Mutterrolle und gibt Laetitia all die Liebe und Geborgenheit, die sie schmerzlich vermisst...
Amelie Nothomb erzählt eine befremdliche und zugleich berührende Geschichte über absolute Liebe, Einsamkeit und Familienbande. Tristane ist ein hochintelligentes Kind, das schon früh versucht, den Eltern nicht zur Last zu fallen und den Erwartungen zu entsprechen. Verhaltensweisen, die dem Vater nicht angemessen erscheinen, werden von ihr unterdrückt, Aufgaben, die die Mutter überfordern, werden von ihr übernommen, ohne dass dies von den Eltern als ungewöhnlich empfunden wird. Nur ihre Tante Bobette erkennt ihre Intelligenz und Einzigartigkeit, ist aber mit ihrer eigenen Familiensituation überfordert. Obwohl sie ihre Kinder liebt, verbringt sie die meiste Zeit vor dem Fernseher, statt sich um sie zu kümmern, und sieht hilflos zu, wie ihre Kinder krank werden und Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Weniger subtil als gewohnt schildert Nothomb verschiedene Formen von Vernachlässigung, seelischen Verletzungen und emotionalem Schmerz, stellt das Verhalten ihrer Figuren bewusst zur Schau und betrachtet nüchtern die Auswirkungen. Die Distanz macht das Geschehen nicht weniger eindringlich, sondern schärft das Bewusstsein dafür, wie entscheidend die ersten Beziehungen für die eigene Entwicklung sind und welch große Verantwortung mit der Elternrolle einhergeht.
Ein psychologischer Roman, der nachdenklich stimmt und noch lange nachklingt.

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Zwischenmenschliche Verwicklungen und Abgründe …. die Geschichte der beiden Schwestern nimmt einen von Anfang an gefangen und es bleibt fesselnd bis zuletzt.
Von daher unbedingte Kauf- und Leseempfehlung meinerseits.

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"Das Buch der Schwestern" von Amélie Nothomb ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Es wird sicherlich nicht mein letztes bleiben. Die geradlinige und schörkellose Sprache, die tief eomotionale Themen auf eine ganz eigene Art und Weise erfassen kann, hat mich restlos begeisert. Die Handlung vergeht zügig, Szenen werden knapp dargestellt, nichts kündtlich in die Länge gezogen. Es hat fast den Anschein, als würde Nothomb sich nicht mit Details befassen - dabei stimmt das nicht ganz, denn sie webt kleine Nuancen in der Charakterdarstellung ein, die wesentlich zum Gefallen des Buches beitragen.
Die Story wurde nie langeweilig, immer wollte ich wissen, wie es weiter geht, war ab der ersten Seite mitten in der Story. Große Leseempfehlung!

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Amélie Nothomb ist eine spezielle Schriftstellerin. Nicht jeder kann mit ihren Romanen etwas anfangen, ich dagegen liebe ihre sachlichen, teilweise etwas morbiden Texte. Vordergründig ein Text über die Liebe zwischen zwei Schwestern, findet sich doch sehr viel mehr in der Geschichte. Was eine lieblose Kindheit und Vernachlässigung durch die Eltern mit einem Kind macht. Was es bedeutet, früh Verantwortung zu übernehmen und eigentlich nie wirklich "Kind" sein zu dürfen. Das Worte genau so verletzten können, wie Taten. Das nicht jeder dazu gemacht ist, ein Kind groß zu ziehen. Eine Gesellschaftskritik im gewohnten Nothomb-Stil. Kurz und knapp, präzise und schmerzvoll legt sie den Finger in die Wunde. Großartig.

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Amelie Nothombs neuster Roman erzählt nicht nur die Geschichte von zwei Schwestern (Tristane und Laetitia), sondern viel mehr auch die Geschichte von einer nicht geliebten Tochter. Für Tristane ist kein Platz in der Familie als sie auf die Welt kommt, zwar haben ihre Eltern sich bewußt für ein Kind entschieden, sind aber letztlich nur dem sozialen Druck erlegen. Als das Kind nun da ist, stört es die Zweisamkeit der Eltern. Erst als vier Jahre später Tristane eine Schwester bekommt, lernt sie durch ihre kleine Schwester, was es heißt Liebe zu geben und jemanden in seinem Leben zu haben, der sich für einen interessiert.
Das Buch der Schwestern ist keine leichte Lektüre, obwohl die Sprache klar und unprätentiös und die Geschichte holzschnittartig daherkommt, kann man sich dem Sog der Erzählung nicht entziehen und leidet mit den Figuren, die auf eine (fast schon zu plakative ) Art und Weise erzählen, wie ein kaltes Elternhaus (seelische) Gewalt ausüben kann.

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Amélie Nothomb schreibt gerne über Familien, in diesem Roman erforscht sie die Liebe zwischen zwei Schwestern.
Tristane ist ein Kind der Liebe. Doch die Eltern sind so verliebt ineinander, dass eigentlich kein Platz für ein Kind in ihrem Leben ist. Und das merkt Tristane schon sehr bald.
Deshalb tut Tristane alles, um die Eltern nicht zu stören und so perfekt wie möglich zu sein: weint nicht, spricht nur, wenn es notwendig ist, und ist in der Schule und in der Gesellschaft unauffällig.
Als Tristane circa 5 Jahre alt ist, machen die Eltern, ohne es wirklich zu merken, das schönste Geschenk: Laetitia, eine kleine Schwester.
Und dann geschah ein kleines Wunder: „Zwischen Tristane und Laetitia gab es Liebe im absoluten Sinne, Liebe jenseits jeder Kategorie,
ein Phänomen, das umso mächtiger ist, als es nicht aufgezeichnet wurde.“
Und für immer wird sich Tristanes Leben verändern ...

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