Bannmeilen

Ein Roman in Streifzügen

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Erscheinungstermin 07.03.2024 | Archivierungsdatum 06.03.2024

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Zum Inhalt

Wo die Stadt aufhört und die Vorstadt anfängt, ist in Paris klar markiert durch den Périphérique, den zu überschreiten Anne Webers Erzählerin bisher kaum in den Sinn gekommen ist. Denn was gibt es dort, in den verruchten Banlieues, außer einem Geflecht aus Schienen, Schnellstraßen und Autobahnen, zwischen denen Lagerhallen, gewaltige Supermärkte und Baustellen und Millionen von Menschen eingeklemmt sind? Außer der so notorischen Not, Gewalt und Armut? Als ihr alter Freund Thierry ihr jedoch vorschlägt, ihn für einen Film durch die Vorstädte des Départments Seine-Saint-Denis zu begleiten, die vor den Olympischen Spielen 2024 einem tiefgreifenden Wandel unterzogen werden, muss sie sich eingestehen, dass sie für die nächste Nähe jahrzehntelang blind gewesen ist. Da sind zum Beispiel der von Schrotthalden umgebene muslimische Friedhof von Bobigny, auf dem ein algerischer Olympiasieger der 1920er-Jahre begraben liegt; die beiden kreisrunden Sozialwohnungsbauten von Noisy-le-Grand, die einander wie gigantische Camemberts gegenüberstehen; und tausend andere von Kolonialismus und Leid, von Hoffnung und Fortschritt erzählende Orte. Und auch Thierry selbst entpuppt sich mit der Zeit als Teil dieser widersprüchlichen, ihrem Blick bislang verborgenen Welt. 
Mit leisem Witz und großer Beobachtungsgabe öffnet sich Anne Weber in Bannmeilen dem Unvertrauten und Anderen mitten unter uns und entwirft damit nicht nur das Bild einer komplexen Freundschaft, sondern zugleich die Geschichte einer vielschichtigen Gesellschaft in der so noch nicht gesehenen Vorstadt der Liebenden.

Wo die Stadt aufhört und die Vorstadt anfängt, ist in Paris klar markiert durch den Périphérique, den zu überschreiten Anne Webers Erzählerin bisher kaum in den Sinn gekommen ist. Denn was gibt es...


Eine Anmerkung des Verlags

Der neue Roman von Anne Weber, der Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2020

Ein großes Buch über Freundschaft und das Entdecken von Schönheit im Unbekannten

Der neue Roman von Anne Weber, der Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2020

Ein großes Buch über Freundschaft und das Entdecken von Schönheit im Unbekannten


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783751809559
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 301

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Vororte von Paris

Die deutsche Schriftstellerin Anne Weber lebt in Frankreich. Sie schreibt auf deutsch und französisch.
Ihr Roman Bannmeilen spielt in den Vororten von Paris, die etwas mit dem Bauprojekt für sie Olympiade 2024.
In den Bezirken leben die Bewohner in Armut und Gewalt.
Ihr Freund Thierry dreht einen Film über die Gegend. Anne Weber soll das kommentieren.
Sie gehen zu Fuß durch die Orte und sehen jetzt die Nöte dieser Stadt.
Auch Thierry ist ein halber Algerier. Sein Vater war nach Paris gezogen und hat sein Leben lang dort gearbeitet.
Die Personen, mit denen sie sprechen, machen die Geschichte rund.
Diese Erzählung über die Vororte wird intensiv erzählt.
Das fand ich sehr interessant.

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Anne Weber, die seit 1983 in Paris lebt, erkundet gemeinsam mit ihrem alten Freund Thierry die Vororte von Paris. Die Banlieue, die sich hinter dem Stadtring, dem Périphérique verbergen, sind keine Orte, die von den Pariser:innen zum Flanieren oder dergleichen aufgesucht werden. Doch Thierry, der selbst aus einem dieser sogenannten Vororte stammt und auf der Suche nach möglichen Drehorten ist, bietet Anne Weber an, ihn auf seinen "Streifzügen" zu begleiten.

"Als Thierry mir also den Vorschlag machte, ihn einmal zu begleiten, ... , dämmerte es mir allmählich, dass ich jahrzehntelang in unmittelbarer Nähe einer fremden Welt gelebt hatte, ohne ihr das geringste Interesse entgegenzubringen. Ich hatte ferne Kontinente bereist, hatte Städte erforscht und Inseln erwandert, aber für das Fremde und Andere in nächster Nähe war ich blind geblieben."

So nimmt uns Anne Weber mit in die Banlieue von Paris, nach Seine-Saint-Denis und gemeinsam mit ihr und ihrem Freund werden wir Zeugen einer Welt, die den meisten von uns vielleicht ebenso fremd ist wie der Erzählerin. Sie schlägt eine Brücke zwischen dem was sie sieht und fühlt und dem was Thierry ihr erzählt und so stehen wir wie sie an Straßenecken, an denen mit Drogen gehandelt wird, vor Cafés, an denen schon seit Jahren die Eisengitter heruntergelassen sind und lernen Menschen kennen, die dort leben. Doch auch ihr Blick auf Thierry wird mit der Zeit ein anderer. Thierry, der Sohn eines Algeriers, der das, was die beiden dort sehen, ganz anders zu deuten weiß, als Anne Weber. Der, der die Geschichten hinter den Menschen kennt und sich so manches Mal über seine Begleitung lustig macht ohne dabei herablassend zu sein. Es ist das Vertraute zwischen den beiden, welches den Leser:innen die Chance gibt, die eigene Brille abzunehmen und mit offenem Blick auf das zu schauen, was sich dort zwischen den Seiten auftut.

Die Erzählerin schafft es wie gewohnt, mit viel Witz und Charme auf Missstände hinzuweisen und vergisst nie, sich dabei auch selbst zu reflektieren. Gemeinsam mit ihr entdecken wir etwas, was es nicht nur in Pariser Vororten gibt, sondern vermutlich überall - wenn wir gewillt sind uns zu öffnen, zu hinterfragen und zu akzeptieren. Wenn wir bereit sind, von unseren eigenen Standards abzulassen und uns von Anne Weber, Thierry und all den Begegnungen, an die Hand nehmen zu lassen, dann ist "Bannmeilen" eine mehr als lohnenswerte, eine bereichernde Lektüre, gehüllt in eine wunderbare Sprache, die durch die Seiten trägt - auch wenn es schwierig wird.

"Denn ich weiß nun, dass unsere Streifzüge hier nicht enden, sondern dass wir erst am Anfang unserer Reise stehen und ich davon erzählen werde." - darauf hoffe ich.

Vielen Dank für diese bereichernde Lektüre!

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Große Empfehlung! Für (Paris)-Reisende, sport-, politisch und zeitgeschichtlich Interessierte. - Anne Weber geht in Bannmeilen" auf Wanderung durchs Departement 93 nordöstlich von Paris, jenseits des boulevard periphérique, um mit einem befreundeten Dokumentarfilmer algerischer Herkunft die Umgebung olympischer Sportstätten-Neubauten zu Fuß zu erkunden. Sie machen sich auf die Spur von vergessenen Olympioniken und Kriegsveteranen aus der ehemaligen afrikanischen Kolonie. Sie kommen langsam mit den Stammgästen eines Cafés ins Gespräch, das als Gemeinschaftsraum einer der Verwahrlosung und Kriminalität preisgegebenen Siedlung von Einwanderern ein letzter Halt ist. Ob die "Segnungen" von Olympia den Anwohnern zugute kommen werden, darf stark bezweifelt werden, da sie aufgrund ihrer Bildungs-, Arbeits- und Wohnsituation durch die Stadtautbahn (= Bannmeilen) von Paris abgeschnitten sind. Kein Wunder, dass von diese Vorstädten regelmäßig Proteste (Gelbwesten) ausgehen!

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