Mutproben

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Erscheinungstermin 07.03.2024 | Archivierungsdatum 01.01.2025

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Zum Inhalt

Sein Coming-out 2014 als homosexueller Profifußballer war ein Meilenstein für den Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit im Fußball und in der Gesellschaft. Seine Fußballerkarriere war eine Reise voller Erfolge und Abenteuer.

Den Mut, mit dem sich Thomas Hitzlsperger am 8. Januar 2014 als erster deutscher Fußballprofi öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hat, hat er in seinem Leben immer wieder gezeigt: Schon als 18-Jähriger wechselte er als Jugendspieler von Bayern München in die englische Premier League zu Aston Villa, nach seinen großen Erfolgen in der Bundesliga als Deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart und in der Nationalmannschaft suchte er die nächste Herausforderung in der italienischen Serie A bei Lazio Rom.

Und nach dem Ende seiner überaus erfolgreichen Profikarriere wagte er den Sprung in den Sportjournalismus beim ZDF, der ARD und bei ZEIT ONLINE sowie ins Fußballmanagement als Vorstandsmitglied beim VfB Stuttgart oder heute als Teilhaber am dänischen Fußballclub Aalborg BK und Inhaber des Restaurants »L'Escargot« in London.

Sein Buch, das er mit dem SZ-Reporter Holger Gertz verfasst hat, ist eine abenteuerliche Lebensgeschichte, die in der bayrischen Provinz begann, in die drei großen europäischen Fußballligen führte und die ihn zu einem engagierten Kämpfer für Vielfalt und Toleranz, gegen Rassismus und Gewalt im Fußball und in der Gesellschaft werden ließ − auch wenn sich bis heute nicht alle Hoffnungen erfüllt haben, die Thomas Hitzlsperger mit seinem historischen Schritt vor zehn Jahren verbunden hat.

Sein Coming-out 2014 als homosexueller Profifußballer war ein Meilenstein für den Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit im Fußball und in der Gesellschaft. Seine Fußballerkarriere war eine Reise voller...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462005288
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mag den Autor als Fußballer, Kommentator und auch als Mensch. Seine Outing war mit und wegweisend. Das Buch ist dennoch auch unterhaltsam und kurzweilig und gibt auch tolle Einblicke in die Welt des Fußballs, die man so noch nicht kennt. Der Schreibstil ist angenehm und das Cover sehr gut. Das Buch ist meiner Meinung nach sehr lesenswert, deshalb empfehle ich es gerne weiter.

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Das Buch entwickelte sich ganz anders als ich gedacht hatte. Zwar erfährt der Leser etwas aus Thomas Hitzlspergers Privatleben aber eigentlich geht es in diesem Buch um die Entwicklung, bzw. Fehlentwicklungen im heutigen Profifußball. Ich habe es gerne gelesen, es ist flüssig geschrieben und ich kann es wirklich empfehlen.

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Die Autobiografie des ex Fußballers, ausgehend von seinem Outing 2014. Ein intimer Einblick in sein Denken und eine spannende Perspektive auf den Profifußball.

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Halte dich fern von Social Media...

Der Satz ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen, ist mir aber im Gedächtnis geblieben. Ein guter Rat, der schon lange Bestand hat. Aber zum weiteren Inhalt des Buches. Thomas Hitzlsperger, Fussballspieler, Nationalmannschaft, TV-Experte und ein ganz wichtiger Botschafter seiner Sache. Bis heute ist der "Hammer" der Einzige im Profifussball, der seine Homosexualität geoutet hat. Das viel erwartete Echo blieb zwar aus, aber vieles hat sich verändert in Hinsicht auf Toleranz und Umgang. Nebenher erfährt man auch einiges über seinen Werdegang. In der Jugend des FC Bayern hat er gespielt und ist dann mit 17 Jahren gegen alle Widerstände nach England gegangen. Und das blieb nicht seine einzige Mutprobe. Ich habe Thomas Hitzlsperger höchstens mal in der Nationalmannschaft wahrgenommen, aber ich bin froh, dass ich mit diesem Buch mehr über ihn erfahren habe.

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„Mutproben“ von Thomas Hitzlsperger ist nicht nur die Geschichte (s)eines Coming-outs, sondern auch die beachtenswerte Entwicklung eines jungen Mannes vom elterlichen Bauernhof in die Welt des Profifußballs. Das Buch liest sich sehr spannend und gibt Einblick in die Welt des Profifußballs in der der schnöde Mammon mehr zählt, als der einzelne Spieler.

Wie könnte es sonst sein, dass die Fußball-WM an Länder wie Quatar und Saudi-Arabien vergeben wird, in denen Menschen- und Frauenrechte aufs Gröbste vernachlässigt sowie Homosexualität bestraft werden?

Warum wird männliche Homosexualität gerade im Fußball so vehement negiert und abgestritten? Weil im Fußball eine ureigene männliche Identifikation innewohnt?

Hitzlsberger geht, wie die ehemalige Bundesliga-Spielerin Tanja Walther-Ahrens in ihrem 2011 erschienen Buch „Seitenwechel“ der Frage nach, wieso es im männlichen Fußball nahezu unmöglich ist, seine Homosexualität als aktiver offen zu leben. Es scheint, dass hier ein archaisches Männlichkeitsideal in den Köpfen von Trainern, Spielern, Funktionären und Fans tief verwurzelt zu sein, das voller Widersprüche steckt.

Dazu passen auch die überschwänglichen, oftmals peinlichen Umarmungen oder Gesten nach einem Tor oder gar einem Sieg. Hier scheint wenig Männliches vorhanden zu sein. Auch der auffallend zur Schau gestellte Körperkult zahlreicher Spieler trägt zur Doppelmoral bei. Da wird tätowiert, die Haare gestylt, Zopferl geflochten und die Sixpacks zur Schau gestellt und gleichzeitig die Homosexualität geleugnet.

Die Antworten auf die Frage, warum es für aktive Profifußballer so schwer ist, sich als homosexuell zu outen, sind nicht leicht zu finden. Hitzlsperger beschreibt die inneren Kämpfe, das Für und Wider eines Outing sehr anschaulich. Er erzählt aus eigener Erfahrung vom Klima in der Kabine, der Reaktion von Öffentlichkeit und Medien sowie und deren Folgen für ihn als Einzelnen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass seit Hitzlspergers Coming Out vor nun gut 10 Jahren kein aktiver Fußballer in Deutschland den Schritt gewagt hat.

Weltweit gibt es rund zehn männliche Fußballprofis, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen. Das Thema scheint weiterhin unter den Teppich gekehrt zu werden.

Hitzlsperger erzählt von Justin Fashanu, dem Pionier aus England. Er war der erste Spieler, der sich 1990 (!) während seiner Profikarriere geoutet hatte. Fashanu war mit einer Welle an Ablehnung konfrontiert. Sein Trainer Brian Clough beschimpfte ihn vor versammelter Mannschaft etwa als "verdammte Schwuchtel". Fashanu wurde gleich doppelt diskriminiert: schwarz und schwul - eine unheilvolle Kombination, die ihn letztlich das Leben gekostet hat. Nachdem er von einem Minderjährigen der Vergewaltigung beschuldigt worden ist, begeht er Selbstmord.

Gemeinsam mit Co-Autor Holger Gertz erzählt Thomas Hitzlsperger in seiner lebendigen Autobiografie zahlreiche Anekdoten, zeigt aber auch seine verletzliche Seite als seine Persönlichkeit. Dabei wirkt Hitzlsperger, „Hitz the Hammer“ wie ihn die Engländer auf Grund seines scharfen Schusses nennen, geerdet. Er ist Vorbild. Sein Aktivismus ist leise und bestimmt, Brachialgewalt ist nicht das Seine. In seinem Buch verknüpft er Privates mit Öffentlichem. Er spricht sachlich und ohne die weit verbreitete Heuchelei die Widersprüche im Männerfußball an. Dabei ist er weder selbstgerecht oder belehrend oder suhlt sich in Selbstmitleid.

Dass Homophobie im Männerfußball noch immer sehr weit verbreitet ist, zeigt sich bei fast jedem Wiener Derby ein Bild machen. Die schwulenfeindlichen Fangesänge gehören genauso zum schlechten Ton eines Spiels zwischen Rapid und der Austria wie das spezifische Umfeld, das diese toxische Männlichkeit fördert.

Dass Hitzlpergers Buch nur wenige Wochen nach dem Eklat im Anschluss an das letzte Wiener Derby erschienen ist, ist wohl ein Treppenwitz der Geschichte. Was ist da passiert? Nach dem Sieg Rapids sind Funktionäre, Spieler und Fans durch homophobe Schlachtgesänge mehr als unangenehm aufgefallen. Rapid-Präsident Alexander Wrabetz sollte Hitzlspergers Buch als Pflichtlektüre für Spieler, Fans und Funktionäre seines Vereins einführen.

Dabei könnte gerade der Fußball einiges zur Akzeptanz von Homosexualität bewirken, denn "Der Ball ist rund und kann deswegen mehr ins Rollen bringen als viele es sich vorstellen können."

Fazit:

Dieser Autobiografie, die Pflichtlektüre für Fußballfunktionäre, Spieler und Fans sein sollte, gebe ich gerne 5 Sterne.

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Homosexualität im Fußball

Ich hatte mir "Mutproben" am Anfang des Jahres ganz vorne auf meine Leseliste gesetzt, weil ich es dieses Jahr unbedingt lesen wollte, wenn es rauskommt und jetzt habe ich es tatsächlich schon viel früher geschafft. Am Ostermontag habe ich angefangen zu lesen und gestern das letzte Kapitel gelesen. Ich hätte vielleicht schneller sein können, aber ich wollte so viel wie möglich an Inhalt im Gedächtnis behalten und es ist mir gelungen.



Mich hat sein langer Weg sehr beeindruckt. Für mich ist der Thomas Hitzlsperger ein richtiges Vorbild und wird es auch immer sein. Wenn ich ihm im Fernsehen sehe als Experte, sagt er immer das, was ich mir vorher schon dachte. Mit mir sind nämlich selten Leute einer Meinung, weil ich oft eine ganz andere habe und es macht mir auch nichts aus. Aber in ihm habe ich hier ein wenig einen Seelenverwandten gefunden. Ich wurde in der Schule auch manchmal blöd angeschaut, weil ich am liebsten Bücher gelesen habe und es heute noch mache und auch jeden Morgen die Tageszeitung gelesen habe. Ich beschäftige genau wie er gerne mit ernsten Themen, die Biografie über den Robert Enke würde mich nämlich auch interessieren.



Ich hätte mir auch vorher nicht gedacht, dass so ein fröhlicher und humorvoller Mensch wie er, so eine lange Identitätskrise hinter sich hat. Da konnte ich so einiges daraus lernen und seinen Werdegang anhand des Buches verfolgen und nachvollziehen zu können, war für mich sehr interessant und lehrreich.

Ich finde Toleranz im Fußball auch nach wie vor sehr wichtig, denn Homophobie ist nach wie vor an der Tagesordnung, wie man kürzlich beim Wiener Derby sehen konnte und so ein Verhalten finde ich persönlich unterste Schublade, wenn ich mir den langen Weg vom Thomas Hitzlsperger vor Augen führe, wo der Umgang in der Kabine der größte Faktor war, weil man nie weiß, wie die Kameraden damit umgehen werden. Aber ich finde ebenfalls, dass sich nach 10 Jahren trotzdem einiges verändert hat, denn der Ralf Rangnick wird ja diese Spieler erstmal nicht mehr aufstellen, weil ihm eine öffentliche Entschuldigung zu wenig ist.



Für mich ist "Mutproben" von Thomas Hitzlsperger und Holger Gertz jetzt schon mein Jahreshighlight. Ich verfolge den Thomas Hitzlsperger weiterhin sehr gerne in Interviews, in Dokufilmen und als Fußball-Experte, denn ich hoffe, dass er weiterhin noch viel bewegen kann, weil ich Toleranz im Fußball für sehr wichtig halte und ich empfehle allen, die ein Problem damit haben auf jeden Fall dieses Buch einmal zu lesen und was zu lernen und natürlich auch allen anderen, die Interesse daran haben.

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