Ein heißes Jahr

Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.

Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 22.11.2023 | Archivierungsdatum 07.12.2023

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #EinheißesJahr #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Eines Morgens stößt Greg auf eine Reportage über das ›Mädchen mit den Zöpfen‹, das 2018 mit ihrem Klimastreik eine globale Bewegung ausgelöst hatte. Über zehn Jahre sind seitdem vergangen, und wenig hat sich getan. Gerade noch hat Greg gegen sein Gewissen Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit eines Pestizids gefälscht. Gleichzeitig unterstützt er seine Nichte Lucie und ihr Engagement für das Klima. Als er dabei die Umweltaktivistin Véra kennenlernt, wird Gregs Weltbild auf den Kopf gestellt.

Eines Morgens stößt Greg auf eine Reportage über das ›Mädchen mit den Zöpfen‹, das 2018 mit ihrem Klimastreik eine globale Bewegung ausgelöst hatte. Über zehn Jahre sind seitdem vergangen, und wenig...


Vorab-Besprechungen

Keine Vorab-Besprechungen verfügbar

Keine Vorab-Besprechungen verfügbar


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783257071740
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Der Plot spielt 2030. Gut zehn Jahre nachdem Greta Thunberg eindringlich vor der Klimakatastrophe gewarnt hat, die inzwischen eingetreten ist.
Greg ist in krumme Geschäfte um ein Pestizid verwickelt.
So schön, so gut - so viel steht auch im Klappentext. Für mein Empfinden nimmt dieser Teil der Geschichte dann aber leider nur eine Nebenrolle ein. Gregs Familien- und Liebesleben spielt eine viel gewichtigere Rolle. Darauf war ich als Leser nicht eingerichtet und konnte mich auch schlecht darauf einlassen.

War diese Rezension hilfreich?

Das neueste Buch von Philippe Djian hat mich etwas enttäuscht. Mir ist hier zu viel auf einmal in der relativ kurzen Geschichte. Schade, Vielleicht war meine Vorfreude aber auch zu groß, meine Erwartungen zu hoch

War diese Rezension hilfreich?

Der neue Roman von Philippe Djian spielt in de nahen Zukunft. Gregs Familie hat keine einfache Zeit hinter sich. Verschiedene Schicksalsschläge haben sie getroffen. Die Familie lebt von einem Unternehmen, dass Pestizide herstellt und vertreibt. Greg und seine Nichte lernen eine Umweltaktivistin kennen und geraten in den Bann der Protestbewegungen. Die Familie muss sich schon bald zwischen materiellem Komfort und Integrität entscheiden. Die Probleme der Familie, das Klima, dass verrückt spielt (Hitzeperioden wechseln sich mit Dauerregen ab) - alles ist ausser Kontrolle.
Ein "echter Philippe Djian", so wie man ihn gerne liest : schnell, rasant, unverblümt und direkt!

War diese Rezension hilfreich?

Ich bin nicht in dieses Buch reingekommen: zu viele Charaktere, zu viel Introspektion, zu wenig Handlung. Der Sinn hat sich mir nicht erschlossen. Ich habe es erst mal wieder zur Seite gelegt. Vielleicht versuche ich es mit dem französischen Original noch mal. Nicht, dass die Übersetzung schlecht wäre. Aber Bücher wirken anders in anderen Sprachen, und dem Deutschen fehlt die verspielte Leichtigkeit des Französischen, das ein solcher Roman gut brauchen kann. Er ist gewissermaßen quirlig, in der Übersetzung ins Deutsche aber eher anstrengend.

War diese Rezension hilfreich?

Ich war leider enttäuschd. Das Thema ist immens wichtig und aktuell. Gut, dass es in der Literatur jetzt spürbar lesbar ist. Die Geschichte hat mich aber nicht überzeugt. Vielleicht zuviele Animositäten der Akteure auf zu wenigen Seiten. Wirkte auf mich sehr zusammengewürfelt.

War diese Rezension hilfreich?

Pjilippe Djian erzählt die Geschichte einer Familientragödie. Dabei ist er als Ich-Erzähler Greg zwischen zwei Welten gefangen, die politisch völlig konträr voneinander, ihn in Bedrängnis führen.
Die Liebesgeschichte mit Vera, die sich dabei entwickelt, ist spannend aufgebaut.
Die Übersetzung erscheint mir an manchen Stellen ein wenig holprig.

War diese Rezension hilfreich?

Klimaaktivisten, verquere Familienbeziehungen, Pflanzenschutzmittel hochgiftig und kein Widerspruch durch das Labor der beiden Protagonisten. Das Klima in naher Zukunft an das heute keiner glauben mag. Eine Buchhändlerin, begehrt vom Ex und auch vom Bekannten- auf den 150 Seiten ist was los! Nicht nur unterhaltsam sondern auch zum Nachdenken. Sex ja aber erträgliche Dosis

War diese Rezension hilfreich?

"Ein heißes Jahr" von Philippe Djian ist ein Roman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Djian entführt den Leser in die Welt der Protagonistin, die mit den turbulenten Ereignissen eines besonders heißen Jahres konfrontiert wird.
Die Geschichte dreht sich um eine Frau, die in einem scheinbar geordneten Leben gefangen ist. Doch als die Temperaturen steigen, gerät ihre Welt aus den Fugen. Djian beschreibt die Hitze in einer Weise, die sie fast greifbar macht und verknüpft sie geschickt mit der emotionalen Hitze, die in der Hauptfigur brodelt. Die Charaktere sind komplex und vielschichtig, und Djian nimmt sich die Zeit, sie sorgfältig zu entwickeln. Man kann die inneren Kämpfe und Konflikte der Figuren gut nachvollziehen.
Besonders beeindruckend fand ich Djians Schreibstil. Seine Sprache ist lebendig und eindringlich, und er versteht es meisterhaft, die Stimmung und Atmosphäre des Romans zu gestalten. Die Dialoge sind scharfsinnig und realistisch, und die Erzählweise wechselt geschickt zwischen verschiedenen Erzählperspektiven.
Die Handlung von "Ein heißes Jahr" ist spannend und überraschend. Djian hält den Leser in Atem und lässt ihn mitfiebern, wie sich die Ereignisse entwickeln. Gleichzeitig regt der Roman zum Nachdenken über Themen wie Beziehungen, Leidenschaft und die Suche nach Identität an.
Insgesamt kann ich "Ein heißes Jahr" von Philippe Djian nur wärmstens empfehlen. Es ist ein fesselnder Roman, der durch seine meisterhafte Erzählweise, tiefgründige Charaktere und spannende Handlung besticht. Djian beweist erneut sein Talent als Autor und entführt den Leser auf eine emotionale Reise, die noch lange in Erinnerung bleibt.

War diese Rezension hilfreich?

Nahe Zukunft.

Der Roman Ein Heißes Jahr, von dem
französische Autor Philippe Djian spielt in der nahen Zukunft.
Die Klimakatastrophe hat schon krass stattgefunden. Das Wetter ist extrem trocken, wenn es mal regnet verdunstet das Wasser.
Dann gibt es Personen in einem Labor. Der Chef Anton gibt falsche Ergebnisse raus und Greg hilft ihm das zu vertuschen.
Greg ist eigentlich sympathisch, er geht sogar mit seiner Nichte auf Demonstrationen.
Dann stirbt ein Mensch an einem giftigen Mittel, das sie vertuscht hatten. Da dreht er durch.
Das hat der Autor perfekt erzählt, es war oft dramatisch.
Der Autor hat die Innere Monologe Gregs und seine Ängste gut eingefangen.
In dem Roman hat er das Thema Umweltschutz gut umschrieben.
Er schreibt fesselnd spannend.
Ich konnte mich in diese Geschichte so richtig hinein ziehen lassen.

War diese Rezension hilfreich?

Es liest sich erschreckend, welche düstere Zukunft Philippe Djian für die Menschheit entworfen hat. Schrecklicherweise kann man sich das alles gut vorstellen und nachvollziehen. Leider haben mich die Personen nicht so gepackt und ich konnte mich nicht so gut einfinden. Ein Buch, das nachdenklich macht, aber auch viel Nachdenken erfordert.

War diese Rezension hilfreich?

Als Fan der „alten“ Bücher von Philippe Djian war ich gespannt auf diese Neuerscheinung.
Die Sprache, die ich von ihm so liebe, ist unverkennbar. Wer sonst schreibt Sätze wie „(…) der Himmel, verdeckt von einer Schicht haferbreifarbenem Seidenmusselin.“
- egal, ob als äußere Szenenbeschreibung oder um das inneres Erleben seiner Protagonisten nachvollziehbar zu machen.

In diesem Buch jedoch waren mir zum einen zu viele Charaktere, die in ihrer Vielzahl teils zu wenig ausgeleuchtet wurden, um meines Erachtens so sichtbar sein zu müssen. Erst recht durch die ständig wechselnden und manchmal nicht erkennbaren Wechsel der Ich-Perspektiven. Zum anderen fand ich das Setting der Klima-Wandel-Dystopie merkwürdig irritierend für „einen Djian“ (wie gesagt, ich liebe vor allem seine Anfangswerke) – erst recht als wiederholt Szenen mit einer gealterten Greta Thunberg auftauchten.

War diese Rezension hilfreich?

Ich habe mir echt Mühe gegeben in das Buch respektive die Geschichte reinzukommen, aber irgendwie ist es mir nicht gelungen. Ich fand die Geschichte irgendwie verworren, mit Personen und Details überfrachtet. Hinzu kam, dass ich aufgrund des Klappentextes eher eine andere Geschichte erwartet hatte, die sich eher mit der Klimaproblematik befasst oder auch eben mit dem was Greg in Sachen Pestizide veranstaltet, aber dieser Teil kam mir viel zu knapp vor und es stand eher die Familie und das Liebesleben von Greg im Vordergrund. Nein, das war nicht wirklich meins.

War diese Rezension hilfreich?

Für mich war es das erste Buch von Djian und ich habe mich direkt in seinen Schreibstil einfinden können - abgesehen davon, dass alle Dialoge in indirekter Rede geführt wurden und es keine Kapitel gab.
Aber auch daran gewöhnt man sich.

Worum geht es? In der nahen Zukunft (2030) ist die Klimaveränderung in vollem Gange - das Wetter spielt verrückt, so ist es brütend heiß oder regnet andauernd; in Schweden (nahe des Polarkreises) wird Wein angebaut, auf Island ist ein warmer Sommerurlaub möglich. Die Technologisierung ist sehr stark ausgeweitet, Taxis und Rettungshubschrauber bewegen sich autonom, die Fenster werden von rotäugigen Robotern geputzt und auch die Polizei agiert zumeist über Roboter.
Man trifft sich (auch zum Sex) und kommuniziert via hochauflösenden „Bildtelefonen“ - alles ist geprägt von dem Einloggen in das Leben der anderen.

In dieser Welt lebt Greg, der für seinen Chef, Freund und Schwager Anton die Analysewerte für ein von diesem produziertes Pestizid fälscht, damit dieses verkauft werden kann. Parallel, gerät er über seine Nichte Lucie in die Kreise der Klimaktivisten und verliebt sich in Véra, eine Verlegerin und Aktivistin. Greg hat durch einen (selbstverschuldeten) Unfall seine Frau und seinen Sohn verloren und versucht sich daher zu einem Abstand gegenüber Véra zu zwingen - ist ihr aber eigentlich verfallen.

Wichtig in Gregs Leben sind zudem seine Schwester Sylvia und seine zweite Nichte Aude. Letztere sitzt seit einem nicht näher ausgeführten Unfall/Attentat im Rollstuhl.

Die Klimabewegung geht nach wie vor aus den Aktivitäten einer Frau hervor, die etwa zehn Jahre vorher (2018) als „Das Mädchen mit den Zöpfen“ (Greta Thunberg) vor der Klimakatastrophe gewarnt hat. Nun hat diese ein Buch geschrieben; Lucie berichtet darüber und schließt sich der Bewegung an. Greg, dessen Lebensinhalt es ist, seine Nichten zu schützen, dringt mit in das Geschehen ein - und bekommt einen anderen Blick auf die Dinge.
Als tatsächlich ein Mann am Pestizid stirbt - und weitere Dinge passieren (ich möchte hier nicht spoilern) - verändert sich Gregs Weltanschauung drastisch.

Wer hier eine Aufarbeitung der Klimabewegung von Greta Thunberg erwartet, der wird wohl enttäuscht werden.
Mich hatte diese Option zunächst davon abgehalten, das Buch zu lesen - ich bin froh, dass ich es doch getan habe.
Meine persönliche Meinung zu der Bewegung „Friday for Future“ ist tatsächlich sehr zwiegespalten. Ob dies nun von Djian geteilt wird, kann ich nicht sagen, doch fühlte ich mich sehr gut abgeholt in der Thematik. Denn der Leser erfährt, dass der Klimawandel durch die Aktionen der Bewegung (leider) nicht aufgehalten wurde.
Es sind einige Änderungen vollzogen, so ist die Nutzung von Autos mit Verbrennungsmotor nur noch in Ausnahmefällen (teuer zu erkaufen) möglich - Greg fährt einen Porsche!

Mit den Klimaänderungen arrangiert man sich, erträgt sie und gleichzeitig eskaliert die Gewalt im Rahmen der Kundgebungen, was nicht wirklich Sympathie für die Klimaktivisten schürt; beide Seiten arbeiten mit Terroraktionen, es kommen Menschen zu Schaden/zu Tode, doch ändert sich nichts - die Korruption ist weiterhin die vorherrschende Macht, die eine positive (und notwendige) Kehrtwende unmöglich macht.

Djian hat es - meiner Meinung nach - auf wenigen Seiten und mit wenigen Worten geschafft, seine Figuren so tief zu zeichnen, dass man Mitgefühl mit Greg bekommt, der letztlich an der Gesamtsituation verzweifelt, da er es allen Recht machen will - aber nicht kann.
Man bewegt sich mit ihm auf eine „subtil-rasante“ Weise durch die Widrigkeiten des Lebens in der fast (aber nicht ganz) dystopischen Zukunft, in der kleine Zugeständnisse an die Klimaänderung (die allgegenwärtig ist) nichts gebracht haben.
Und so scheitert auch Véra, eine weitere wichtige Figur in der Handlung, an der Erkenntnis, dass man letztlich - wenn man zu sehr an alten Gewohnheiten hängt - das Leben nicht zum Besseren ändert.

Für mich fast ein Roman Noir - wir haben den Hardboiled Wissenschaftler Greg, die Femme fatale Véra, den Gauner Anton und weitere tragische Nebenfiguren.
Und wir sehen zu, wie Greg mehr Gerechtigkeit schaffen möchte (aber nicht kann).

Ein wie ich finde großartiges Buch, welches einem die Sicht auf viele Dinge ermöglicht. Ich habe es gern gelesen und kann es guten Gewissens empfehlen.
Wer einen Hang zu Krimis und zu scharf gezeichneten Charakteren in einer rasanten Erzählung hat, der ist hier bestens bedient.

Einzig die Auflösung einiger Hintergründe mancher Personen hätte ich mir noch gewünscht.

War diese Rezension hilfreich?

Kann ein Buch, dass nur gut sechs Jahre in der Zukunft spielt, ein Science Fiction Roman oder eine Dystopie sein? Das habe ich mich gelegentlich beim Lesen von Philippe Djians Buch "Ein heißes Jahr" gefragt. Djian spitzt zu, was schon heute absehbar ist, auch wenn die wissenschaftlichen Prognosen für das Jahr 2030 denn doch noch nicht jene Klimabedingungen sehen, die das Leben seinen Protagonisten Greg prägen: Die schon erwähnte Hitze, eine grausame Sonne, aber auch Starkregen und Stürme, kurz, es ist anstrengend und eher ungesund, auf dem aufgeheizten Planeten zu leben.

Greg ist ein Mann Mitte 30, der nach einer privaten Tragödie bei seiner Schwester und deren Familie lebt. Sein Schwager, der zweite Ehemann der Schwester, ist zugleich Freund und Geschäftspartner in einem pharmakologischen Labor, das wegen eines gesundheitsschädlichen Produkts eigentlich Ärger bekommen müsste. Die jüngere Nichte ist in der Klimabewegung aktiv, freundet sich mit einer engagierten Verlegerin an und wird mit ihrem Protest zunehmend radikaler.

Greg will anfangs nur im Familieninteresse Schadensbegrenzung versuchen, doch die Lektüre eines Buches über eine gewisse bezopfte Umweltaktivistin, die im Alter von 15 Jahren weltbekannt wurde, bleibt nicht ohne Einfluss auf ihn. Hinzu kommt das erotische Interesse an der Verlegerin.

Der Titel "ein heißes Jahr" ist doppeldeutig, denn es geht nicht nur um den bereits stattgefundenen Klimawandel, sondern auch um das verschärfte gesellschaftliche und politische Klima. Auch hier spitzt Djian vieles zu, was heute schon absehbar scheint, keinesfalls aber als Negativutopie. Es ist eine unbequeme, unangenehme, überhitzte Zukunftsvision voller Kontroversen und dem Wunsch nach Flucht - doch wohin fliehen, wenn die Erde zunehmend zum lebensfeindlichen Ort wird? Es gibt viele Zwischentöne, Greg selbst ist eine Figur voller Widersprüche, einerseits ein Opportunist, der von Verschweigen, Verleugnen und Lügen profitiert, andererseits einer, der den Widerstand versucht. Dass er dennoch - nicht zuletzt dank seiner Privilegien - noch einen Verbrenner-Porsche fährt, sieht er dabei nicht als Widerspruch.

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, Djian findet Worte, die Apokalypse und Poesie verbinden. Das kann verstörend sein, ist aber auf jeden Fall beeindruckend.

War diese Rezension hilfreich?

Ein heißes Jahr - Philippe Dijan
Das Jahr 2023 wird europäischen Wissenschaftlern zufolge das wärmste seit 125000 Jahren werden. So kommt das neue Buch von Philippe Dijan gerade zum richtigen Zeitpunkt.

Der Protagonist Greg lebt im Jahre 2028 bereits mitten in der Klimakatastrophe,
als er einen alten Film aus dem Jahr 2018 sieht, „…über den Bildschirm flimmerte gerade eine Jugendliche, die vom Klima sprach, sich um die Zukunft sorgte und jeden Freitag die Schule schwänzen wollte.“
Greg ist von seinem Schwager Anton, der ein chemisches Labor betreibt, zu einem Deal genötigt worden und hat geholfen, die Schädlichkeit des Pflanzenschutzmittels Montrazol, das auf dem Markt ist, zu verharmlosen. „Anton, wir helfen, Zeug zu vertreiben, das wir hätten verbieten müssen.“ Anton hat keinerlei Skrupel, er sorgt sich eher um die Zerrissenheit, in der Greg sich befindet.
Gregs 14-jährige Nichte Lucie ist Klimaaktivistin und trifft sich zum Interview mit Greta Thunberg (die Jugendliche mit den Zöpfen).
Er lernt Vera kennen, die auch aktiv in der Umweltszene tätig ist und verliebt sich in sie.
„Ich hatte plötzlich Lust, Sie zu sehen, sagte er. Fragen Sie mich nicht, warum. Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Und wenn ich Ihnen nun erzählte, wie oft mir so etwas passiert, antwortete sie und hielt seine Hand fest. Diese unbändigen Bedürfnisse. Widerstand zwecklos, versteht sich.“
Seine Zerrissenheit wird immer größer. Nachdem es den ersten Todesfall durch das Pflanzenschutzmittel gibt, kann Greg die Situation nicht mehr ertragen, er verliert die Kontrolle. Bis zu einem tragischen Ende.
Vertrocknete Landschaften, unerträgliche Hitze, Wasserknappheit, das Stromnetz bricht wegen der Klimaanlagen zusammen, Wettervorhersagen funktionieren nicht mehr, Waldbrände und Überschwemmungen, Hitze- und Kälterekorde bestimmen den Alltag der Menschen.
Die politische Lage ist angespannt, Wut und Gewalt finden auf der Straße statt.
In fast atemloser Erzählweise nimmt uns der Autor mit in diese apokalyptische Welt, die schon so nah ist.
Die Dialoge fliegen ohne Nebensätze ineinander, Erzählstränge vermischen sich.
Ein auktorialer, aber doch reduzierter, fast sachlicher Erzähler bietet den Außenblick auf das Geschehen.
Dieser Roman ist intensiv und erschütternd, ein Blick in unsere Zukunft.

Aus dem Französischen von Norma Cassau

War diese Rezension hilfreich?

So gern ich Philippe Djian sonst mag, ich komme nicht so recht ins Buch hinein. Ich werde es nicht weiter versuchen, da andere Bücher auf meiner Liste auf mich warten, hoffe aber, dass es sonst Leser findet, für die es besser funktioniert. Lieben Dank an Diogenes für das elektronische Leseexemplar.

War diese Rezension hilfreich?

Die geschickt verwickelte Personenkonstellation des Romans sowie der Blick ins Jahr 2030 haben mich sofort angezogen: Die Interessenskonflikte sind vorprogrammiert, wenn Greg mit Anton, dem Ehemann seiner Schwester, wissentlich Forschungsergebnisse fälscht, um ein Pestizid weiterhin gewinnbringend zu verkaufen, und gleichzeitig mit seiner Nichte und deren Umweltschutz-Gruppe sympathisiert. Hinzu kommen komplizierte Liebesverhältnisse, die wie "Brandbeschleuniger" der Handlung wirken und die Eskalation herbeiführen. Ein aufregender, ungewöhnlicher Roman mit Sogwirkung.

War diese Rezension hilfreich?

Klappentext:

„Eines Morgens stößt Greg auf eine Reportage über das ›Mädchen mit den Zöpfen‹, das 2018 mit ihrem Klimastreik eine globale Bewegung ausgelöst hatte. Über zehn Jahre sind seitdem vergangen, und wenig hat sich getan. Gerade noch hat Greg gegen sein Gewissen Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit eines Pestizids gefälscht. Gleichzeitig unterstützt er seine Nichte Lucie und ihr Engagement für das Klima. Als er dabei die Umweltaktivistin Véra kennenlernt, wird Gregs Weltbild auf den Kopf gestellt.“



Ich bin kein Freund von Utopien aber hier, muss ich zugeben, war die Geschichte von Philippe Djian doch lesenswert. Das beschriebene „Mädchen mit den Zöpfen“ ist uns allen bekannt und somit haben wir alle ein gewisses Bild vor Augen. Es geht also ums Klima in dieser Geschichte. Das Überleben der Menschheit. Der zweideutige Buch-Titel lässt es nur vermuten! In Djians Geschichte stehen wir kurz vor dem Jahr 2030 und die Debatte rund um den Klimaschutz hängt weiter in der Luft. Eine versteckte Mahnung Djians? Wer weiß…jedenfalls gekonnt eingewoben. Reporter Greg tanzt auf zwei Hochzeiten gleichzeitig: einerseits findet er, muss Nichte Lucie in ihrem Klimakampf unterstützt werden, aber auf der anderen Seite fälscht er gefährliche Daten eines Pestizids. >Bigotterìe< fiel mir hier nur ein. Was will Greg denn mit seinem Tun bezwecken? Will er sich selbst belügen? Man muss die Geschichte lesen um den Verlauf weiter „diagnostizieren“ zu können. Als Vera in Gregs Leben tritt haben wir die Zweideutigkeit des Buchtitels - Gregs Leben erfährt Neues und er lässt sich darauf ein. Djian zeigt, dass die innere Zerrissenheit unglaublich groß werden kann, wenn es heißt sich zu entscheiden. Muss man sich denn immer entscheiden? Um das Greg sich nicht noch mehr in Gewissenskonflikte bringt, schon. Die Welt jedenfalls brennt in Djians Buch gewaltig. Es ist unerträglich heiß, die Menschen sehen und spüren ihr angerichtetes Unglück, nur weil sie sich einfach nicht bewegt haben. Alles ist heiß, nichts wächst mehr und es stellt sich die Frage nach dem wohin gehen wenn es hier nicht mehr lebensfähig ist. Wie gesagt, ist hier Djians politische Sichtweise erkenntlich, zumindest recht dezent, aber auch, wie schwer es ist, das Richtige zu finden und zu machen. Halten Klimaktivisten die Veränderung des Klimas auf? Können sie wachrütteln? Wer entscheidet eigentlich über das Thema?

Überhaupt: Djians Schreibstil hat mir mal wieder gezeigt, wie spannend es sein kann, philosophische Zwischentöne in so eine aktuelle und wichtige Geschichte zu packen. Das kann aber auch nur er! Er hat ein feines Gespür die Geschichte laufen zu lassen ohne dabei abzudriften oder gar in Schwurbelei zu geraten. Seine gesamten Figuren geben der Geschichte einen stabilen Rahmen und zeigen auf, wie Generationen mit dieser Thematik umgehen oder es zumindest versuchen. Definitiv lesenswert und sehr besonders geschrieben! 4 sehr gute Sterne hierfür!

War diese Rezension hilfreich?

Philippe Djians Roman "Ein heißes Jahr" wirft einen eindringlichen Blick auf die existenziellen Fragen unserer Zeit, insbesondere auf die drängende Problematik des Klimawandels, und verwebt sie mit den persönlichen Konflikten und moralischen Dilemmata seines Protagonisten Greg.

Die Geschichte beginnt mit Greg, einem Wissenschaftler, der mit seinem Gewissen ringt, nachdem er Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit eines Pestizids gefälscht hat. Diese moralische Zerrissenheit wird verstärkt, als er auf eine Reportage über das "Mädchen mit den Zöpfen" stößt, das eine globale Klimabewegung ausgelöst hat. Djian skizziert geschickt die innere Unruhe und den Selbstzweifel von Greg, der zwischen seinem beruflichen Erfolg und seinem Gewissen hin- und hergerissen ist.

Die Einführung von Véra, einer Umweltaktivistin, bringt eine weitere Dimension in Gregs Leben. Ihre Beziehung wirft nicht nur Fragen nach persönlichem Engagement und Verantwortung auf, sondern stellt auch Gregs Weltbild auf den Kopf und zwingt ihn, seine eigenen Werte und Prioritäten zu überdenken.

Djians Schreibstil ist prägnant und einfühlsam, und er versteht es, die emotionalen Konflikte seiner Figuren auf eine Weise darzustellen, die den Leser tief berührt. Die Spannung zwischen persönlichem Egoismus und gesellschaftlicher Verantwortung durchzieht den gesamten Roman und macht ihn zu einem fesselnden und nachdenklich stimmenden Leseerlebnis.

Darüber hinaus gelingt es Djian, die Komplexität des Themas des Klimawandels auf persönlicher Ebene erfahrbar zu machen. Durch Gregs persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema wird der Leser dazu angeregt, über die Auswirkungen seines eigenen Handelns auf die Umwelt nachzudenken und sich möglicherweise zu eigenen Veränderungen inspirieren zu lassen.

"Ein heißes Jahr" ist ein packender Roman, der nicht nur eine fesselnde Geschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken über drängende gesellschaftliche Herausforderungen anregt. Philippe Djian hat mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Handeln aufruft.

War diese Rezension hilfreich?

Buch für Liebhaber von Zukunftsszenarien im Bezug auf den Klimawandel, Aktivismus, die Technik von morgen und Eifersucht.

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: