Die Privilegierten

Roman | SWR-Bestenliste November

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Erscheinungstermin 30.08.2023 | Archivierungsdatum 29.10.2023

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Zum Inhalt

Hätte nicht alles gut werden müssen? Der neue Roman von Thomas von Steinaecker über die verpassten Chancen einer Generation

In Norwegen beginnt der Winter. Der erste seit vielen Jahren. In einer abgelegenen Hütte muss sich Bastian eingestehen, dass er zu alt ist, um dort zu überleben. Anstatt zur weit entfernten Siedlung aufzubrechen, beginnt er sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Mit seiner Kindheit in den 90ern zwischen Star Wars, Magnum-Eis und Lichterketten gegen Rechts. Der Herausforderung als junger Vater, Familie, Karriere und eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Und mit den Jahren in der geschützten Wohnsiedlung in der Nähe Münchens, in denen die Welt immer bedrohlicher wurde. In seinem neuen Roman blickt Thomas von Steinaecker virtuos aus einer nahen Zukunft zurück auf unsere Gegenwart und zeigt, wie das Leben an uns vorbeirauscht, während wir um uns selbst kreisen. Hochaktuell erzählt »Die Privilegierten« von einer Generation, die alle Möglichkeiten hatte und dennoch scheitert.


SWR-Bestenliste November 2023

Nominiert für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2023

Hätte nicht alles gut werden müssen? Der neue Roman von Thomas von Steinaecker über die verpassten Chancen einer Generation

In Norwegen beginnt der Winter. Der erste seit vielen Jahren. In einer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103975178
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 624

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Hätte nicht alles gut werden müssen? Der neue Roman von Thomas von Steinaecker über die verpassten Chancen einer Generation"
In der Kurzbeschreibung verspricht der Autor eine Erzählung über die Generation, die alle Möglichkeiten htte und dennoch scheitert - dargestellt am Beispiel Bastian, der sich in einer abgelegenen Hütte in Norwegen eingestehen muss, dass er zu alt und zu einsam ist, um dort überleben zu können. Aber will er das tatsächlich?
Diese utopische/dystopische Buch, dass im Jahr 2035 spielt, hinterlässt mich äußerst zwiegespalten und hin und hergerissen.
Einerseits habe ich hungrig Seite um Seite verschlungen, war hingerissen vom Schreibstil, der Schilderungen, der vermittelten Stimmung und den Emotionen... andererseits musste ich mich überwinden, mich weiter dieser Person und ihrer Geschichte zu widmen, Verständnis aufzubringen.
Zweifellos ist dieser schier endlose Wälzer Literaturgeschichte und absolut lesenswert.
Ich habe Zeit gebraucht, zum Lesen, zum Mit- und Nachdenken, zum Verzeihen.
Da ich nun auch noch aus dem erzieherischen Bereich komme, habe ich die Persönlichkeitsentwicklung des Protagonisten auch noch aus fachlicher Sicht erlebt. Puh, harter Tobak!
Nichtsdestotrotz - ein Lese-Erlebnis!

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Norwegen in der nahen Zukunft: ein alter Mann, Bastian, lebt allein in einer Hütte im Wald. Er ist Deutscher, ein Aussteiger und Überlebenskünstler. Der harte Winter und die karge Ausstattung seiner Hütte machen ihm immer mehr zu
schaffen und er bereitet sich auf die Rückkehr in die Zivilisation vor - oder zumindest dem, was davon übrig ist.

In Rückblenden erzählt er seine Lebensgeschichte: als Vollwaise wächst er bei
seinem etwas kauzigen Großvater auf, dessen Marotten auch Bastian übernimmt.

Kindheit, Freundschaften (die ein Leben lang halten), Jugendjahre, die erste Liebe und Ehe mit seiner Frau Brigitte. Familienleben, berufliche Selbstverwirklichung und schließlich Erfolg, finanzielle Unabhängigkeit.
Der Sohn, Samuel, wächst behütet auf und entwickelt sich zu einem engagierten jungen Mann.

Hier beginnt schließlich das interessansteste Thema des Romans: der Generationenkonflikt,
angefangen mit Generation X (Bastian und Brigitte) bis hin zu Samuel, der erwachsenen Gen Z.
Während Gen X und Y noch das Glück hatten, in relativer Sicherheit aufzuwachsen, ohne größere Krisen,
erlebt die Gen Z ab 2008 die ersten Risse in der Fassade ihrer sonst so heilen Welt.

Das Thema "Klimawandel" rückt immer stärker in den Fokus des Buches, aber die "Alten" unternehmen nichts dagegen,
woraufhin sich die Gen Z immer bereitwilliger radikalisiert. Die Flüchtlingskrise ab 2015
ist ein Ergebnis aus beiden o.g. Ursachen. Die ältere Generation fürchtet sich und bewegt sich Richtung rechts;
die Jungen packen mit an und sehen die Chance der Integration.
Schließlich wirft Corona ab 2020 alle Zukunftspläne über den Haufen - die junge Generation fühlt sich endgültig
abgehängt, verlassen, verloren.

Bastian beschreibt ihn seinem Rückblick sehr eindrücklich, wie sehr er und Brigitte sich unfreiwillig von Samy entfernen;
ihre jeweiligen Lebensvorstellungen reißen die Familie auseinander: die Eltern verbarrikadieren sich zuhause und fürchten
sich vor der veränderten Welt, während Samuel selbstlos seine Hilfe anbietet und als Arzt zu den Ärmsten, Obdachlosen und
Flüchtlingen geht. Daran sieht man sehr gut, wie die Kinder der Gen X-Y die Fehler ihrer Eltern ausbaden müssen.
Sie kämpfen mit allen Mitteln, die Warnungen waren jahrelang eindeutig, aber schließlich ist es doch zu spät: die Gesellschaft
bricht zusammen, der Klimawandel ist unaufhaltbar, die Krise wird zum Allgemeinzustand.

Der 1. Teil des Buches bzw. die Rückblenden waren stellenweise leider etwas langatmig, die Beschreibungen von Kindheitserinnerungen zu detailliert. Mit Ausnahme seines Berufs fand ich an Bastian nichts wirklich spannend; sein Leben ist zu durchschnittlich.
Der 2. Teil, der ab dem Jahr 2031 spielt, war schon interessanter und man kann nur hoffen, dass der Autor nicht wirklich
in die Zukunft geschaut hat...

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Aus der Sicht eines nachdenklichen Protagonisten wird hier eine interessante Geschichte über den Klimawandel in naher Zukunft erzählt.
Dabei wird umfangreich auf die Familiengeschichte des Protagonisten eingegangen, die stimmig erzählt wird.
Ich habe mich aufgrund der nachdenklichen Monologe sehr schnell mit dem Protagonisten verbunden gefühlt, auch wenn einige Passagen durchaus ihre Längen haben können.

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"Die Privilegierten" von Thomas von Steinaecker ist ein klassischer Gesellschaftsroman, mit einem interessanten Einstieg: wir lernen Bastian Klecka kennen, über den am Anfang des Buches nur bekannt ist, dass er in der norwegischen Einöde in einer Hütte als Selbstversorger ums Überleben kämpft und so langsam anfängt seine Sprache und seinen klaren Verstand zu verlieren.
Warum er dort ist und wie er dort hin gelangte erfährt man als Leser:in erstmal nicht.
Stattdessen springt der Roman zurück in Bastians Kindheit, in ein kleines Dort in den 1980ern oder 1990ern, in dem Bastian bei seinem Großvater aufwächst, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Der Teil über Bastians Kindheit liest sich dabei wie ein typischer Coming-of-Age Roman, in dem die Themen Freundschaft und Erwachsen werden im Mittelpunkt stehen und die den meisten Leuten, die in einer ähnlichen Zeit aufgewachsen sind wohl ein Gefühl von Nostalgie vermitteln werden. Ein umso stärkerer Bruch wird die Entwicklung des Romans, wenn er sich in Richtung Gegenwart und zuletzt die Zukunft bewegt, Bastians Streben nach beruflichem und familiären Glück wird zunehmend frenetischer und fragiler, während gleichzeitig auch die Welt und die in Deutschland gewohnte Sicherheit zu zerfallen scheint, ein Gefühl das vielen Menschen heute wohl bekannt vorkommen dürfte. Und letztendlich muss Bastian feststellen, dass selbst sein scheinbar perfekter Sohn keine Garantie für Harmonie und Selbstverwirklichung darstellt.

Insgesamt fand ich "Die Privilegierten" sowohl unterhaltsam als auch interessant und relevant und zum Nachdenken anregend, ein intelligenter Roman über die Herausforderungen und Privilegien der "typischen" Deutschen meiner Generation. Zudem ist der ganze Roman mit einem subtilen ironischen Humor durchsetzt, der ihn für mich besonders vergnüglich gemacht hat.

Trotzdem gibt es auch kleinere Kritikpunkte, einige Stilmittel fand ich etwas zu betont als überfrachtetes Stilmittel erkennbar (Stichwort: Katze), da wäre etwas weniger vielleicht mehr gewesen. Trotzdem ein sehr beeindruckender Roman.

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