Wilde Jagd

Prof. Dr. Quintus Erlach ist 53 Jahre alt, Philosophieprofessor in Salzburg, und befindet sich in einer Familienkrise. Er hat sich daher mit dem Familienhund Machtnix in sein leerstehendes Elternhaus in einem kleinen Bergdorf zurückgezogen. Dort lernt er Evelina, die Pflegerin von Herwig Zillner kennen, des reichsten Mannes im Dorf. Von ihr erfährt er, dass ihre Vorgängerin Angelika spurlos verschwunden ist, und beide machen sich auf die Suche nach ihr. Evelina scheint übersinnliche Fähigkeiten zu haben, was Erlach, der an die Gesetze der Logik glaubt, gleichzeitig verstört und fasziniert.

Der trocken-humorvolle Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, und die ungewöhnliche Geschichte hat mich fasziniert. Da ich übersinnlichen Fähigkeiten gegenüber mehr als skeptisch bin, war ich während des Lesens ähnlich wie Quintus hin- und hergerissen, habe den Roman aber sehr genossen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

"Wilde Jagd" von René Freund ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Mischung aus Kriminalroman, einer augenzwinkernd-liebevollen Beschreibung österreichischen Dorflebens und psychologisch-philosophischer Betrachtungen. Was bedeutet Realität, wo liegen die Grenzen unserer Wahrnehmung, und wie interpretieren wir die Dinge, die wir wahrnehmen? Wo endet Intuition, und wo beginnt das Übersinnliche, und gibt es letzteres überhaupt?

Ein sehr erfrischender, abwechslungsreicher, humorvoller Roman mit interessanten Gedanken, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen möchte!

Ein Dorf voller Geheimnisse

Als Quintus Erlach sich dafür entscheidet, den Sommer in seinem geerbten Haus in Stein am Gebirge zu verbringen, ahnt er noch nicht welche geheimnisvollen Rätsel sich auftun. Bei den Spaziergängen mit seinem Hund (oder eher dem Hund seiner Tochter) trifft er auf die slowakische Pflegerin Evelina, die den alten Zillner pflegt. Evelina ist die Nachfolgerin einer Pflegerin, die spurlos verschwunden ist. Ihr wird nachgesagt, einfach abgehauen zu sein, wenn man der Familie Zillner Glauben schenken darf. Evelina glaubt, dass ihre Kollegin Opfer eines Verbrechens geworden ist. Doch ist es wirklich so einfach? Was steckt tatsächlich hinter den Geheimnissen rund um die Zillners? Als bei Quintus plötzlich einige rätselhafte Ereignisse auftreten, ahnt er schon, dass es sich einen mächtigen Gegner ausgesucht hat. Doch Evelina und Quintus lassen sich nicht so einfach abschrecken und ermitteln weiter …

Ganz langsam wird Licht ins Dunkel gebracht und die einzelnen Schichten werden abgetragen. Doch plötzlich scheint die die Situation zu kippen und die beiden geraten in Gefahr. Ein Zeichen dafür, dass sie der Wahrheit nahe kommen? So manche unschöne Dinge kommen hervor und man erkennt, dass in Stein am Gebirge mehr Schein als Sein ist. Obwohl die Einwohner alles zu wissen scheinen, bleibt alles unter dem Teppich.

Die Sprache René Freunds hat mich gefesselt, tiefgründige Themen mit pointierten Dialogen und ein spannender Aufbau. Das Buch liest sich flüssig und so verfliegen die Seiten während man versucht, in Eigenregie das Rätsel zu lösen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Autor hat einige Überraschungsmomente eingebaut.
Für Krimiliebhaber kann ich den Roman sehr empfehlen. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

Dieses Buch von Rene Freund habe ich ausgesprochen gerne gelesen.
Die philosophischen Exkurse und Zitate passten perfekt zu der Gedankenwelt der Protagonisten.
Man konnte sich diesen Ort -Stein- bildlich vorstellen, auch die einzelnen Charaktere sind pointiert charakterisiert. Die Geschichte der verschwundenen Schwester von Evelina, die hellsichtig ist und Quint, dem Hauptcharakter des Buches, aus seinem inneren Dilemma hilft, ist zunehmend spannend.
Der Mix aus Spannung und profundem Wissen ist absolut gelungen.

War sehr überrascht, irgendwie hat mich das Buch an etwas erinnert, ich weiß nur nicht an was. Tolle Geschichte, Wendungen die ich so nicht erwartet habe. Protagonist sind greifbar und passten gut in die Geschichte. Sehr bildhaft.