30 Tage Dunkelheit

Kriminalroman

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Erscheinungstermin 18.03.2023 | Archivierungsdatum 31.08.2023

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Zum Inhalt

»Ein wahrhaft origineller Krimi, der Humor und Spannung perfekt ausbalanciert.« VOGUE Scandinavia

Eine Schriftstellerin auf der Suche nach Inspiration. Ein kleines isländisches Dorf. Ein ungelöster Mordfall. Und eine Realität, die sich mehr und mehr selbst schreibt. 30 Tage Dunkelheit ist die Entdeckung des Jahres aus Dänemark.

»Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!«, schimpft die renommierte, aber leider auch ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix vor laufender Kamera. Nun muss sie, um ihren Ruf zu retten, in einem Monat einen Krimi abliefern. Kurzentschlossen wird sie von ihrem Lektor in die winterliche Einöde Islands geschickt – die perfekte Kulisse, wie ihm scheint. Doch als der Neffe ihrer Gastgeberin unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird, wird die Fiktion plötzlich Realität. War es Mord? Je tiefer Hannah gräbt, desto deutlicher wird ihr zu verstehen gegeben, dass sie sich raushalten soll. Und bald steht nicht mehr nur Hannahs Karriere auf dem Spiel.

»Ein wahrhaft origineller Krimi, der Humor und Spannung perfekt ausbalanciert.« VOGUE Scandinavia

Eine Schriftstellerin auf der Suche nach Inspiration. Ein kleines isländisches Dorf. Ein ungelöster...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608501650
PREIS 18,00 € (EUR)
SEITEN 400

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Den Namen Jenny Lund Madsen werde ich mir merken! Denn bereits der Debütroman der Autorin, "30 Tage Dunkelheit", hat mich hundertprozentig überzeugt. Atmosphäre, Plot, Charaktere, Setting - das war alles stimmig, spannend und zudem richtig gut geschrieben. Dazu ist allerdings zu sagen: Es mag der Debütroman sein, als Drehbuchautorin hat Lund mit cliffhangern, Twists und Dialogen bereits Erfahrung - davon profitiert auch ihr Debüt als Romanschriftstellerin.

Dunkel geht es in skandinavischen Krimis ja oft zu, hier gibt es auch das passende Wetter: Der überwiegende Teil der Handlung spielt in einem isländischen Dorf im November. Ausgerechnet hierhin verschlägt es die renommierte, aber kommerziell erfolglose Schriftstellerin Hannah. Ihre Prosatexte sind zwar literarisch anspruchsvoll, setzen in den Buchhandlungen eher Staub an. In den vergangenen Jahren hatte sie eine Schreibblockade, ihr nicht wirklich eingestandener Alkoholismus dürfte das Seinige dazu beigetragen haben.

Trotzdem, oder vielleicht gerade wegen der ausbleibenden Verkaufszahlen hasst Hannah Kollegen, die mit Massenware Auflage und Erfolg erzielen. Vor allem Krimiautor Jorn ist ihr ein Dorn im Auge. Kein Wunder also, dass sie auf einer Buchmesse erst mit einem Buch, dann mit Worten um sich schmeißt: Jeder Idiot könne in einem Monat einen Krimi schreiben. Und ihr Verleger nimmt sie beim Wort...

So findet sich Hannah auf einem isländischen Dorf wieder, wo sie Ruhe und Inspiration finden und innerhalb eines Monats einen Krimi verfassen soll. Das mit der Ruhe klappt schon mal nicht wirklich: Zwar ist das Dorf am Arsch der Welt, zwischen Atlantik, Gletscher- und Tundralandschaft, die Gesellschaft in der Dorfkneipe ist überschaubar und dann ist da ja auch noch das Sprachproblem: Hannahs Vermieterin Ella versteht zwar Dänisch, äußert sich aber nur schriftlich in dieser Sprache.

Als Ellas 17-jähriger Neffe Thor tot aufgefunden wird, ist Hannah zwischen Mitleid mit Ellas Schmerz und Inspiration hin und hergerissen: Könnte sie den Fall nicht für einen Krimi nutzen? Zumal ihr die Unfallversion, mit der sich Dorfpolizist Viktor zunächst zufrieden gibt, übel aufstößt? Hannah fängt nicht nur an zu schreiben, sondern auch zu ermitteln - und nicht nur Viktor ärgert sich darüber.

Schnell wird klar: Unter der Oberfläche schlummert so manches Geheimnis im Ort. Manches wird relativ früh offenbar, anderes erst in den letzten Abschnitten des Buches, doch Hannah sitzt schon bald zwischen den Stühlen und muss erkennen, dass ihre Neugier gefährlich sein kann.

Mehr soll hier gar nicht zur Handlung verraten werden. Mit Hannah hat Madsen eine Protagonistin gefunden, die zunächst einmal nicht besonders sympathisch rüberkommt, ziemlich ichbezogen ist, die aber zunehmend einen spröden Charme entwickelt und gerade wegen ihrer Ecken und Kanten punktet. Und auch die kleine Dorfgemeinschaft, in der nicht nur das Wetter und das Meer gefählich sein können, wird hier sehr gelungen gezeichnet. Es gibt bei aller Spannung durchaus unterhaltsame Elemente, während die Spannung sich zum Ende hin immer weiter zuspitzt. Jenny Lund Madsen kann schreiben, das wird sehr schnell klar. Und ich hoffe, sie beschränkt sich künftig nicht nur auf Drehbücher, sondern hält auch skandinavischen Krimis - und womöglich Hannah? - die Treue.

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WOW - Ein fantastischer Krimi.

Der Schreibstil ist sehr flüssig.

Die Charaktere sind hervorragend beschrieben.
Besonders begeistert hat mich Hannah, die sich in diesem Buch ausgesprochen gut weiterentwickelt.

Die Geschichte ist sehr spannend, fesselnd und aussergewöhnlich und beinhaltet auch eine gute Prise Humor.
Eine hevorragende Geschichte mit tollen Wendungen.

Ein richtiger Lesegenuss.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Vielleicht ist das ein Krimi, der davon handelt, wie schwierig es ist, einen einfachen Krimi zu schreiben.
Vielleicht ist das ein Buch, was tief in den Literaturbetrieb eintaucht und Verlage, Publikum, Kritiker und vor allem Schriftsteller gnadenlos realistisch darstellt.
Vielleicht ist das ein Text, der das Innenleben einer etablierten Schriftstellerin und deren Weg aus dem Dunkel des Elfenbeinturms ins Licht der menschlichen Gemeinschaft eindringlich beschreibt.
Vielleicht ist das ein Band, der die verschiedenen Formen der Liebe (auch die schrecklichen) zwischen Frauen und Männern thematisiert.
In dem Werk werden verschiedene Lesende verschiedenes finden.

Für mich war die Innensicht des Hauptcharakters schmerzhaft intensiv. Obwohl mir viele Handlungen fremd waren, habe ich mit ihr gelitten und hatte am Ende Wasser in den Augen.
Ich habe eine Autorin kennengelernt, die ich Vielen empfehlen werde und deren weitere Veröffentlichungen für mich ein Fest sind.

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Spektakulär unterhaltsam & spannend!

Die angesehene, aber erfolglose dänische Autorin Hannah steht über Verkaufszahlen und verachtet Mainstream-Bücher. Auf einer Buchmesse trifft sie auf einen kommerziell sehr erfolgreichen Krimischriftsteller, der sie mir seiner Selbstherrlichkeit zu einer gewagten Aussage vor vielen Zeugen provoziert: Jeder Idiot kann innerhalb von 30 Tagen einen Krimi schreiben! Daraufhin schickt ihr Agent sie nach Island zu einer Bekannten in ein Dorf am Meer, von wegen Tapetenwechsel, Ruhe und Inspiration.

Kaum in ihrem Refugium angekommen, kommt es zu einem mysteriösen Todesfall und als angehende Krimiautorin muss Hannah natürlich nachforschen. Sie nervt den ermittelnden Dorfpolizisten, fragt Leute aus, stößt auf Ungereimtheiten und macht sich so richtig schön unbeliebt.

Der geistreiche, zynische Humor und Hannah haben mich von Anfang an begeistert! Sie ist herrlich schroff, aber auch selbstironisch. Ihre direkte, impulsive, selbstkritische Art wird ungemein amüsant dargestellt, zudem hat sie das Talent ständig in skurrile bzw. gefährliche Situationen zu geraten ...

Der lebendige, spaßige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und auch die eigensinnigen Nebenfiguren sowie die Schilderungen der schrecklich schönen Natur sind beeindruckend humorvoll gestaltet.

Ich finde, dass “30 Tage Dunkelheit” der Krimi sein könnte, den Hannah schreiben musste: Das Werk einer überaus sprachgewandten, einfallsreichen, schwarzhumorigen Autorin mit hohen literarischen Ansprüchen - speziell, originell und dennoch irgendwie für den Mehrheitsgeschmack geeignet.

Der Mix aus genialem Humor, Spannung, die sich immer weiter zuspitzt und Ereignisreichtum machen dieses Buch zu einem packenden Leseerlebnis!

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Die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix schimpft vor laufender Kamera. Um jetzt ihren beschädigten Ruf zu retten, muss sie einen Krimi in einem Monat vorlegen. Dazu schickt sie ihr Verleger nach Island. Sie ertränkt ihre Schreibblockade zuerst einmal im Alkohol. Da passiert ein Mord. Der Neffe der Gastgeberin ist das Opfer. Man gibt ihr zu verstehen, dass sie sich aus allem raushalten soll. Doch davon lässt sie sich nicht abschrecken. Sie beginnt zu recherchieren und fördert seltsame Dinge zu Tage. Zu allem Überfluss taucht auch noch ihr Erzfeind der Schriftsteller Jørn auf. Auch ihre Gastgeberin verhält sich eigenartig. Dieses Buch zu lesen hat mich der Klapptext. Es war nicht nur die Handlung und der Ort, sondern auch die Hauptprotagonistin Hannah. Wie sie sich gibt und benimmt. Wie sie sich gegenüber den Mitmenschen äussert, was zu komischen Situationen führt. Dieses Buch kann ich empfehlen es ist genial.

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Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi in dreißig Tagen wohl kein Problem sei. Tja...jetzt heißt es, die großmundige Behauptung auch zu realisieren.
Um in einen Schreibfluss zu kommen, verzieht sie sich von Dänemark in ein kleines isländisches Dorf.

Das Buch hat mich bestens unterhalten.
Ich mochte sowohl die Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und den Rahmenplot, also Hannahs Wirken als anspruchsvolle Autorin und ihre verzweifelte Versuche, den Krimi auch wirklich zu schreiben.

Hannah selbst ist keine Person, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Ganz im Gegenteil, sie ist grässlich. Das macht aber wiederum viel Spaß, ein Kollege Hannahs sagt es so schön "Niemand mag eine sympathische Hauptfigur in einem Krimi". Nein, dass kann man Hannah wirklich nicht nachsagen. Im Laufe der Handlung nähert man sich ihr aber an, sehr harte Schale, kein Sonnenschein, aber vielleicht doch nicht so übel wie anfangs gedacht.
Die Figur gefällt mir sehr gut!

Überhaupt sind alle Figuren sehr lebendig geschildert, es haben sich Bilder entwickelt, sie sind zu Bekannten geworden. Das mag ich sehr.

Der Krimi an sich ist nicht megaspannend, aber das Buch fesselt trotzdem.

Lediglich der Schluss hat mich nicht ganz so begeistert. Es war mir dann zu viel Show-Down, vielleicht ist hier die Drehbuchautorin in der Autorin durchgegangen? Das hätte so gut in einem Kinofilm gepasst, im Buch hat es mir nicht so gefallen. Zudem habe ich mit dem Motiv, nein, vielmehr mit den daraus resultierenden Handlungen so meine Probleme.
Deshalb wahrscheinlich das leicht diffuse Gefühl der Unzufriedenheit beim Beenden des Buches, das aber erst ganz am Ende entstand.

Insgesamt aber beste Unterhaltung, vier Sterne.

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Die Wette

Genervt geht die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix zu einer Buchveranstaltung und muss feststellen, dass noch nicht einmal die Mitarbeiterin am Stand sie kennt. Als dann noch der verachtete Krimiautor Jørn viel mehr Aufmerksamkeit bekommt als sie, rastet sie etwas aus und behauptet, jeder könne innerhalb von vier Wochen einen Krimi schreiben. Eine Steilvorlage für ihren Lektor, der Hannah in die Einsamkeit nach Island schickt, damit sie sich in Ruhe an die Arbeit machen kann. Mit der Ruhe ist es jedoch schnell vorbei bzw. sie fängt garnicht erst an. Schon kurz nach Hannahs Ankunft wird ein Toter gefunden.

Wo bekommt sie nur eine Inspiration her? Ihre literarischen Romane sind bei der Kritik gut weg gekommen, lassen die Kasse jedoch nicht übermäßig klingeln. Und in letzter Zeit fällt es Hannah schwer, überhaupt etwas zu Papier zu bringen. Und jetzt einen Krimi, hm. Und wenn die den echten Todesfall als Inspiration nimmt? Ist das nicht respektlos dem Opfer gegenüber? Aber andererseits, wenn sie etwas herausfindet, wenn sie sogar herausfindet, wieso der junge Mann sterben musste? Irgendeine Ausrede braucht man schließlich. Hannah beginnt, Fragen zu stellen und sie beginnt, die ersten Sätze ihres Kriminalromans zu formulieren.

Herrlich, der Literaturbetrieb kombiniert mit einem Krimi. Die Autorin beschreibt Hannahs Versuch, einen schlechten Krimi zu schreiben und das formuliert sie wie einen schlechten Krimi, mit Wendungen aus dem Nichts, neuen Personen und exzentrischen Nebencharakteren. Als Leser amüsiert man sich köstlich dabei, dieses Entstehen eines Kriminalromans zu beobachten. Der Autorin im wirklichen Leben gelingt es auch, Respekt für den Schreiber des Kriminalromans zu wecken, denn im Buch merkt Hannah durchaus, dass sie auch beim Krimi um manche Formulierung ringt und sich um eine logisch nachvollziehbare Handlung bemühen muss. Hier wird auf witzige und humorvolle Weise eine Lanze für den Krimi, seine Autoren und Autorinnen und für die begeisterten Krimileser zu brechen. Sehr gelungen.

4,5 Sterne

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Ruhig erzählter Krimi mit ungewöhnlicher Meta-Ebene und wenig passendem Humor in der Finsternis Islands

Hannah Krause-Bendix ist als literarische Autorin mehrfach für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert worden, hat aber unter ihrer äußerst überschaubaren Leserschaft zu leiden. Um ihrem Lektor Bastian, der dennoch treu zu ihr steht, einen Gefallen zu tun, rafft sie sich zu einer Signierstunde auf der Buchmesse auf. Dort trifft sie nach einer Verkettung unglücklicher Umstände auf ihren Erzfeind Jorn Jensen, der in Hannahs Augen der schlechteste Krimi-Autor der Welt ist. Da dessen Bücher sich allerdings hervorragend verkaufen, eskaliert der Konflikt zwischen Hannah und Jorn vor einer immer größer werdenden Menge an Zuschauern und mündet in der Ansage, dass Hannah in nur einem Monat einen Krimi schreiben wird, der besser ist als alle von Jorns bisherigen Werken.

Mit Hannah hat Jenny Lund Madsen eine alles andere als sympathische Protagonistin für ihren Roman ersonnen, die dafür aber umso interessanter ist. Die neurotische Hannah, die Menschenmengen vermeidet, da sie unter Platzangst leidet, raucht wie ein Schlot, ist auf dem besten Weg zur Alkoholikerin und hat schon lange nichts mehr veröffentlicht. Die Problematik wird durch ihre fortwährende Schreibblockade verschärft. Auch nimmt sie kein Blatt vor den Mund und so trifft ihre scharfe Zunge jeden gleichermaßen. Zu ihren Opfern werden neben Krimi-Autor Jorn eine Lehrerin, die mit ihrer Klasse die Buchmesse besucht, und Praktikantin Claudia, die an Hannahs Stand aushelfen soll.
Gerade bei ihrer isländischen Gastgeberin Ella, mit der sie sich nur schriftlich verständigen kann, da Hannah kein isländisch und Ella weder dänisch noch englisch spricht, beginnt sie jedoch allmählich über ihre auf Notizzettel gekritzelten Unterhaltungen eine andere Seite von sich zu zeigen. Bei Ella hat Hannahs Lektor Bastian sie einquartiert, damit sie dort den Krimi schreiben kann, von dem er in Gedanken bereits hunderttausend Stück verkauft hat. Im kleinen isländischen Dorf Husafjördur soll Hannah die Abgeschiedenheit und Ruhe finden, die sie hoffentlich zum Schreiben inspirieren wird, indem sie ihre Schreibblockade überwindet.

Damit hat Jenny Lund Madsen neben einer interessanten Hauptfigur auch eine ungewöhnliche Ausgangssituation für ihren Krimi gefunden. Im weiteren Verlauf erzählt die Autorin ihre eher eigenwillige Geschichte in einem ganz eigenen Tempo, so dass es etwa recht lange dauert, bis die eigentliche Handlung, die um den Mordfall kreist, in die Gänge kommt. Denn zuvor muss Hannah erst auf Konfrontationskurs mit Krimi-Schreiberling Jorn gehen, was sie überhaupt in Bredouille bringt, einen Krimi abliefern zu müssen und am Schauplatz des zukünftigen Verbrechens einzutreffen.
Zudem ist die Meta-Ebene zu etablieren, bei der eine an einem Kriminalroman arbeitende Schriftstellerin auf einen tatsächlichen Mordfall trifft. Nach Hannahs Ankunft in Husafjördur stirbt Thor, der innig geliebte Neffe von Ella, unter rätselhaften Umständen, die zunächst als Unfall deklariert werden. Dabei ist von Jenny Lund Madsen gut umgesetzt worden, wie sich Hannah die Inspiration für ihren Krimi aus der Realität zusammenklaut, indem sie die Recherchen, die sie im Todesfall von Thor anstellt, in ihren Krimi mit einfließen lässt. Ab und an diktiert aber auch Hannahs aktuelle Stimmungslage, was sie schreibt, wenn sie sich etwa den Rachegelüsten an ihrer Nemesis Jorn hingibt, um die sich in einem fast schon kathartischen Befreiungsschlag von der Seele zu schreiben. Das gibt dem Roman eine ganz eigene Note.

Im Verlauf des Romans zeigt sich die Meta-Ebene in Gestalt der verstärkten Integration von Jorn in dessen Handlung. In dieser Form funktioniert die eingangs starke Meta-Ebene jedoch weit weniger gut. Das geht dann Hand in Hand mit der Entwicklung, die Hannah in diesem Krimi durchläuft. So dauert das gar nicht lange, bis die in ihrem Zynismus überzeugende Hannah eher weich wie Butter ist und die in ihrer Mordermittlung durch ihre neu gewonnene Naivität behindert wird, wenn sie keinem der Dorfbewohner einen Mord zutraut. Diese Veränderung von Hannahs grundlegenden Charakterzügen erfolgte derart rasch, dass sie mir unglaubwürdig erschien. Lediglich ihre Neurosen durfte sie behalten, weil diese als Ausgangspunkt für humorvoll angelegte Szenen dienten.
Der allzu oft recht primitive Humor hat meinen Geschmack etwa beim von Ella zubereiteten Willkommensfrühstück, in dem ein Fischbällchen eine Hauptrolle spielt, nicht getroffen. Teils habe ich Episoden, die herausgestellt haben, wie ungeschickt Hannah als Hobby-Detektivin mit Restalkohol im Blut vorgegangen ist, als unpassend empfunden. Denn diese sind beispielsweise beim ersten Versuch der Befragung von Thors Freund Jonni eher in Klamauk ausgeartet. Das ist kein Vergleich zum Beginn, bei dem der Schlagabtausch von Hannah und Jorn auf der Buchmesse, in dem Hannah ihrem angestauten Frust Ausdruck verliehen hat, noch großes Kino gewesen ist.
"30 Tage Dunkelheit" wäre weit intensiver geraten, wenn der Name dieses Krimis mehr Programm gewesen wäre. Das meine ich weniger im wortwörtlichen Sinn, der von Jenny Lund Madsen als Untermalung der düsteren Stimmung gut umgesetzt wurde. Denn Hannah besucht Island zu einer Zeit, in der die Tage extrem kurz und damit in lang währende Finsternis getaucht sind. Im übertragenen Sinn zeigen sich aber Schwächen. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Drama-Teile dieses Krimis statt der humorvollen Szenen, der an der Figur von Jorn aufgehangenen Meta-Ebene und der Romanze hervorgehoben worden wären. Das hätte für mich eine Konzentration auf die Beziehung von Hannahs Gastgeberin Ella zu ihrer Schwester Vigdis und deren Mann Aegir bedeutet. Gelungen sind zwar die konfrontativen Begegnungen von Hannah und Aegir auf der einen sowie von Ella und Aegir auf der anderen Seite ausgefallen. Dabei hat die Autorin jedoch gerade Vigdis zu wenig Raum gegeben, so dass diese ebenfalls essentielle Figur in ihrer Reduktion auf die Rolle der lieben Schwester blass geblieben ist. Das hat der Tragik, die in den lang begrabenen Familiengeheimnissen liegt, einen Teil ihrer Wirkung genommen. Womöglich hätte sich sogar angeboten, mehr Zeit bis zum ersten Mord verstreichen zu lassen, damit Hannah Ellas Familie vor dem Unglück näher kennen lernen kann.

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Eine Autorin, die sich der hohen Literatur verschrieben hat wettet, dass sie innerhalb eines Monats einen Krimi schreiben kann. Dies tut sie im Konflikt mit einem männlichen Autoren von dem sie nicht viel hält. Der Verleger schickt sie dafür von Dänemark in ein isländisches Nest und dort ereignet sich tatsächlich ein Mord. Der Krimi ist witzig erzählt und nimmt schnell Fahrt. Trotz des Witzes ist das Buch niemals flach und der Autorin gelingt es bis zum Ende die Spannung immer wieder anzuheizen. Ich habe das Buch wirklich mit großem Vergnügen gelesen.

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Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!,
Mit dieser Aussage vor laufender Kamera gegen den erfolgreichen Schriftsteller Jørn Jensen, hat sich die ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix nicht gerade Sympathien erspielt und kurzerhand schickt ihr Lektor sie nach Island.

Klingt erstmal nicht schlecht, Skandinavien bietet oft den Rahmen für spannende Bücher.

Dieser Krimi ist ein bisschen wie Hannah ihre eigenen. Er muss erstmal anlaufen, bis er so richtig spannend wird. Bis dahin dreht es sich eher um die Autorin und ihre Probleme. Aber in Island wird es dann aufregend und die Dänin zeigt, dass sie mehr kann.

Es gibt Geschichten, da fällt es schwer, eins mit der Hauptfigur zu werden. So erging es mir hier. Aber man muss Hannah ja nicht unbedingt mögen, um gut unterhalten zu werden, das hat auch einen gewissen Reiz.

Der Krimi im Krimi wurde relativ gut umgesetzt. er hat seine spannenden Momente und das Ende ist überraschend. Leider wirkt einiges zu zufällig und etwas konstruiert. Dieses Buch besticht durch sein eindrucksvolles Cover, aber der beste dänische Krimi? Er ist unterhaltsam, hätte aber etwas mehr "Island" vertragen, damit das Flair des Handlungsortes besser zum Tragen kommt.

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Gute, ungewöhnliche Idee;
Mir hat die Idee mit dem „Krimi schreiben in 30 Tagen“ sehr gut gefallen. Sie ist witzig und wird glaubhaft umgesetzt. Die Story ist ungewöhnlich und hebt sich dadurch von der Masse der nordischen Krimis ab. Im Prinzip gibt es zwei Erzählwelten. Zum einen die ahnungslose Autorin Hannah, die in einen echten Mordfall stolpert und versucht, in dem Fall zu ermitteln. Zum anderen ihr Krimi, den sie parallel schreibt und der sich aus den Erlebnissen speist. Die Charaktere fand ich alle sehr gut getroffen und liebevoll beschrieben. Es gibt viele Geheimnisse, die sich erst nach und nach offenbaren und am Ende durchaus nachvollziehbar und glaubhaft sind. Der raue Charme Islands im Herbst / Winter wird gut vermittelt und ich konnte mir das Setting sehr gut vorstellen. Einen Abzug mache ich für die eher mäßige Spannung, die etwas darunter leidet, dass Hannah ihre Ermittlungen ziemlich erratisch und dilettantisch führt und dadurch die Handlung ziellos wirkt. Für meinen Geschmack hätte sie sich schneller entwickeln können. Auf jeden Fall ein interessanter Krimi.

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ruhige drohende Stimmung

Der Kriminalroman hat einen langsamen, erzählenden Charakter, sodass man als Leser*in gemütlich folgen kann und dann ereignet sich doch wieder ein spannender Plot oder ein Ereignis, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat. Die Schriftstellerin Hannah wird zu Beginn sehr unsympathisch dargestellt: momentan erfolglos, am absteigenden Ast, neidisch auf ihre Kolleg*innen, die Mainstreamkrimis schreiben und sich gut verkaufen, alkoholabhängig, unfreundlich – das typische Klischee einer zurückgezogen lebenden Schriftstellerin. Der Tapetenwechsel in ein anders Land und der Kontakt zu anderen Menschen tut ihr aber sichtlich gut und sie wandelt sich immer mehr, auch charakterlich. Zu manchen Personen baut sie eine Beziehung auf und der Todesfall des Neffen ihrer Vermieterin ist natürlich großes Gesprächsthema in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf und bietet für Hannah die ideale Ausgangssituation für ihren eigenen Krimi, den sie in 30 Tagen schaffen möchte. Neugierig unterstützt sie auch den einsamen Dorfpolizisten bei den Ermittlungsarbeiten und je öfter sie bedroht wird, sich nicht mehr einzumischen, umso mehr wird sie dazu motiviert weiterzumachen und nicht locker zu lassen. Der Krimi hat eine besondere Stimmung, die auch die Dorfbewohner spiegelt, verschlossen, geheimnisvoll und Fremden gegenüber misstrauisch und kritisch. Das Ende hat mich dann persönlich doch ein wenig überrascht, passt aber im Nachhinein ganz gut.

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30 Tage Dunkelheit, Jenny Lund Madsen

Schon auf dem Buchcover wird klar, dass die Geschichte eher düster wird.
Dunkles Blau und im Hinterdrund schneebedeckte Berge.

Hannah Krause-Bendix ist als literarische Autorin mehrfach für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert worden. Was ihr aber nicht wirklich viele Leser bringt. Sie lebt sehr zurückgezogen, eigenbrötlerisch und liebt den Alkohol. Ihr Lektor Bastain überredet sie zu einer Signierstunde während einer Buchmesse.
Hat er das Zusammentreffen mit ihrem Erzfeind, dem Krimi Autor Jorn Jensen, etwa geplant.
Seine Lesung ist mehr als gut besucht und Hannah schäumt vor Wut über den Erfolg des Krimiautors.
Sie ruft laut in die Menge dass das Krimischreiben keine Kunst ist und jeder in kurzer Zeit einen Krimi schreiben könnte.
So kommt es vor den Zuhörern zur Ankündigung von Hannah einen guten Krimi in vier Wochen zu schreiben. hat
Schon am nächsten Morgen und im nüchternen Zustand bereut sie ihre Aussage.
Es gibt aber kein Zurück mehr. Ihr Lektor vermittelt ihr in Island einen "ruhigen" Ort zum Schreiben.
Schon bei der Ankunft am Flughafen will Hannah wieder umdrehen.
Mit Elli, ihrer Vermieterin in Island kann sie sich nur schriftlich verständigen und zudem versteht Hannah nur dänisch bzw. englisch.
Natürlich hat Hannah ihre Probleme wie die Schreibblockade, ihr Alkoholproblem und ihr Menschenscheu mitgebracht.
Das macht es für sie in dem kleinen Dorf Husafjördur nicht wirklich einfach.
Hannah ist noch auf der Suche nach einer Krimihandlung da wird Thor der Neffe von Elli tot aufgefunden. Was zuerst wie ein Unfall aussieht entwickelt sich langsam zu einem Mordfall..
Sie beginnt erste Seiten zu schreiben und verwebt dabei aktuelle Ereignisse mit ihren Ideen.
Zusätzlich beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf großen Widerstand..
Auch Elli weicht ihr zunehmend aus und reagiert auf ihre Fragen zunehmend ablehnend.
Auch ihr Erzfeind Jorn taucht noch in dem kleinen isländischen Dorf auf.
Hannah ermittelt und stößt dabei auf manch dunkles Geheimnis und landet auch in einigen Sackgassen.
Beim Lesen konnte ich die Handlung lange nicht einordnen. Die Ereignisse um den Mord an Thor, der Streit mit ihrem Autorenkollegen und Hannahs spröde neurotische Art sind aber dann doch eine Mischung die neugierig auf den weiteren Verlauf machen.

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Hannah Krause-Bendix schreibt Bücher und hat noch nie eine schlechte Rezension erhalten. Doch ihr Leserkreis ist nur sehr klein und in letzter Zeit fehlt es ihr auch einfach an Inspiration. Ihrem Verleger Bastian tut sie jedoch den Gefallen und erscheint zur Buchmesse, die ihr eigentlich auch zuwider ist, denn Menschen sind auch nicht das, was sie mag. Als dann noch ihr Kollege, Krimiautor Jorn Jensen im Rampenlicht steht und von seinem Publikum gefeiert wird, kann sie ihren Mund nicht halten und ruft vor versammelter Mannschaft, dass jeder Idiot innerhalb eines Monats einen Krimi schreiben kann. Um ihr Gesicht zu wahren, wird genau das nun ihre Aufgabe, denn Kollege Jensen kann es kaum erwarten, diesen Krimi aus Hannahs Feder zu lesen. Verleger Bastian setzt Hannah in ein Flugzeug, das sie nach Island bringt. Hier soll sie in Ruhe einen Monat lang schreiben. Doch dann stirbt jemand auf tragische Weise und es scheint, als bekäme Hannah ihre Steilvorlage für einen Krimi direkt geliefert.
Dieses düstere Cover verbunden mit dem Titel machte mich gleich neugierig und auch der Klappentext las sich spannend.
Der Einstieg in den Krimi fällt sehr leicht, denn die Autorin schreibt extrem direkt und erzeugt mit den passenden Worten schnell ein Kopfkino. Man hat den Eindruck, als sei man live dabei und begleitet Hannah Schritt für Schritt auf ihren Erlebnissen. Hin und wieder werden auch Sätze in isländisch eingestreut, die mich im Lesefluss aber nicht gestört haben, da ich sie doch meist überlesen habe.
Hannah hat es mir, vor allem zu Beginn, alles andere als leicht gemacht, sie zu mögen. Sie ist knallhart ehrlich, sowohl zu anderen als auch zu sich selbst. Dabei eckt sie natürlich immer wieder an und ich muss zugeben, dass mich die ein oder andere Begegnung zwischen Hannah und deren Mitmenschen ziemlich schmunzeln ließ. Sie raucht und trinkt zu viel, hat eine Schreibblockade, mag keine anderen Menschen und sich selbst auch nicht so richtig. Doch während ihres Aufenthalts in Island und während sie ihre Nase in allen möglichen und unmöglichen Angelegenheiten hineinsteckt, wird sie mir immer sympathischer. Die Autorin Jenny Lund Madsen hat mich auf jeden Fall damit beeindruckt, wie lebendig sie ihre Protagonistin gezeichnet hat.
Auch die Nebenfiguren bekommen durchaus Leben eingehaucht, bleiben aber hinter der Protagonistin Hannah.
Der Kriminalfall an sich ist gut gelungen, alles wirkt schlüssig und insgesamt ist die Spannungskurve, ab Beginn des Mordes, hochgehalten. Ab diesem Moment bekam der ganze Krimi, der zu Beginn eher eine Charakterdarstellung Hannahs war, viel mehr Fahrt und man kann munter miträtseln, was wirklich geschehen ist.
Mein Fazit: mit 30 Tage Dunkelheit hat Jenny Lund Madsen einen gelungenen Krimi geschrieben, der mit viel Spannung, aber auch einer guten Prise Humor daherkommt. Für mich war das auf jeden Fall mal erfrischend anders und kein typischer skandinavischer Krimi, auch wenn das Buch optisch eher düster daherkommt. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und wünsche gute Unterhaltung.

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"Ach ja, und denk daran, dass die Hauptfigur nicht sympathisch sein sollte. Niemand mag sympathische Hauptfiguren in einem Krimi."

Diesen Tipp bekommt Protagonistin Hannah in Jenny Lund Madsens Debut-Roman von einem Schriftstellerkollegen, der bereits erfolgreich Krimis verkauft. Das kann Hannah nicht von sich behaupten - ihre Bücher verkaufen sich nur schlecht, neidvoll blickt sie auf der Erfolg des Kollegen und lässt sich zur Aussage hinreißen, dass man einen Krimi ja wohl in einem einzigen Monat schreiben könne. Dummer Weise fallen ihre Wort bei einer Buchmesse, sodass Hannah sich nun vor der Herausforderung stehen sieht, Taten folgen zu lassen. Um genügen Ruhe zum Schreiben zu haben, schickt sie Verleger Bastian in ein abgelegenes isländisches Dörfchen. Wer kann schon ahnen, dass in düsteren isländischen November schon kurz nach Hannahs Auftauchen eine Leiche gefunden wird?

Den Tipp aus dem Zitat scheint auch Jenny Lund Madsen selbst zu beherzigen, denn Hannah ist alles andere als eine Figur, die man auf Anhieb gern haben möchte. Rauchend und trinkend stolpert sie vor allem in den ersten Tagen selbstgerecht durch den kleinen Ort. Doch irgendwie wächst sie dem Leser dann doch ans Herz. Das liegt nicht zuletzt an Lund Madlens tollem Gespür für echte Figuren. Egal, wem man als Leser auf den Seiten begegnet; Die Figuren sind glaubhaft und authentisch. Einige, wie Hannahs Gastgeberin Ella, möchte man am liebsten selbst kennen lernen. Gerade hier bereist die Autorin, dass sie nicht nur Drehbücher, sondern auch Krimis verfassen kann.

Wie eine feine Meta-Ebene ziehen sich Aussagen darüber, wie man denn nun einen guten Krimi schreibt durch den Roman. Schnell rätselt man: Hat Lund Madsen das auch für ihren Krimi berücksichtigt? Kommt es gleich zur großen Überraschung? Oder sitzt man als Leser einen alten Krimiautornklischee auf? Diese feine Meta-Ebene hätte nach meinem Geschmack gerne noch weiter ausgebaut werden dürfen, hat es mir doch Spaß gemacht, diese Szenen als Kommentar zu "30 Tage Dunkelheit" zu lesen.

Ein weiterer Pluspunkt: Lund Madsen wählt ihren Handlungsort nicht willkürlich aus. Dass die Handlung in Island spielt, liegt zum einen an der Sprachbarriere, die sich für Hannah auftut. Sie versteht nicht immer alles, ist auf Übersetzungen angewiesen. Das macht die Handlung - auch wenn man Isländisch versteht - spannend. Manchmal sorgen allerdings Sprachkenntnisse dafür, dass der ein oder andere Spannungsmoment schon etwas früher aufgelöst wird. Zum anderen hat die Autorin eine der zahlreichen Sagas mit in ihren Roman verwoben - wieder eine Meta-Ebene mehr, die mir als Kommentar zur Romanhandlung sehr gefallen hatte.

Bei aller Begeisterung gibt es aber auch einige, wenige Schwächen: Manche Plottwists wirken doch sehr gewollte. Figuren tauchen dann aus dem Nichts auf. Das hat mich aber nicht all zu sehr gestört, denn bei dem sonst guten Schreibstil kann man darüber hinwegsehen. Insgesamt ist "30 Tage Dunkelheit" ein solider Krimi, der mich vor allem mit kleinen Anleihen an der Meta-Ebene begeistern konnte.

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Ich weiß nicht, wann mir zum letzten Mal ein Hauptcharakter in einem Buch direkt unsympathisch war. Eine verbitterte Schriftstellerin, welche dem Alkohol alles andere als abgeneigt ist und ihre Kollegen inklusive Fangemeinde bis ins hinterste Eck verabscheut, ist eine sagen wir interessante Wahl für eine Protagonistin, welche wir knapp 400 Seiten an der Backe haben.

Aber dieser Eindruck hält glücklicherweise nicht so lange, da Hannah recht schnell Gefallen an ihrer „Ermittlerrolle“ gefunden hat und dadurch etwas sympathischer wirkt und ein paar anstrengende Charaktereigenschaften kindlicher Neugier gewichen sind. Was alleine daran liegt, dass sie sich bei Befragungen selten dämlich anstellt. Da die Bewohner des kleinen Dorfes keine Gefahr in unserer Schriftstellerin zu sehen scheinen, erzählen sie ihr (meistens) bereitwillig, was unsere Inspirationsjägerin wissen möchte. Informationen, die nicht einmal unser bester und einziger Polizist aus den Leuten heraus quetschen konnte. Die Szenen der Befragung und die kleinen Streitereien zwischen Hannah und unserem Gesetzeshüter fand ich witziger, als sie es vermutlich sein sollten.

Die Handlung selbst wurde ordentlich, ohne große Spitzen oder Leerläufe relativ spannend erzählt. Die teilweise schweigsamen Bewohner ließen immer einen Hauch Gefahr mitschwingen. Eine Frage, eine Nachforschung mehr und Hannah kann sich warm anziehen. Die ältere Dame, welche unsere Schriftstellerin bei sich wohnen lässt, schärft ihr immer wieder ein, nicht zu viele Fragen zu stellen. Wer weiß, was sonst passiert. Selbst verständlich hält sich zweitere von da an brav an den Ratschlag.

Nicht. Wenn Sturheit, Entschlossenheit und Neugier aufeinandertreffen, ist der Zeitpunkt angelangt, sich Popcorn zu holen.

Hannah kam mir oft vor wie ein kleines Kind, welches nicht einsehen wollte, dass langsam ein Punkt erreicht ist, an dem man besser nichts mehr sagen sollte. Trotzdem wird nachgehakt. Das sorgte im Endeffekt nicht nur für weiteren Unmut, sondern auch dafür, dass der Täter etwas mehr Arbeit hatte. Das unvermeidbare Ende wurde gut umgesetzt. Ein spannender Showdown mit ein paar unvorhersehbaren Wendungen. Diese retteten die gelegentlichen Leerläufe innerhalb der Handlung.

Noch ein paar Worte zu den Charakteren. Hannah hat sich im Laufe des Buches positiv weiterentwickelt. Ihre Gastgeberin zeigte viele Facetten, welche man ihr gar nicht zugetraut hätte. Die restlichen Charaktere entsprachen mehr oder weniger den typischen Stereotypen. Eine Ehefrau, welche sich um ihren und Kinder kümmern muss und sich eigentlich nach mehr sehnt, ein aggressiver Ehemann, eine alte sehr gesprächige Dame mit Hund, eine Handvoll Jugendliche, welche fröhlich dem Alkohol frönen, und viele mehr. Ihr seht schon, es ist alles da, um ein Dorf mit den wichtigsten Persönlichkeiten auszustatten, mehr aber auch nicht.

Insgesamt ein guter Krimi, welcher grundsätzlich alles richtig macht und sich keine groben Fehler leistet. Die Umgebung lädt zum Träumen ein. Möchte gerne einmal nach Island fahren.

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"30 Tage Dunkelheit" besticht durch einen ansprechenden und orginellen Plot. Es handelt sich um den Debut Roman der bekannten Drehbuchautorin Jenny Lund Madsen.

Hannah Krause-Bendix , eine Schriftsstellerin, die sich auf Prosa spezialisiert hat, von den Kritikern gelobt, von den Lesern nicht erkannt, hasst nichts mehr, als die in ihren Augen erfolgsverwöhnten Kriminalbuchschriftsteller. Einer ist ihr da ein ganz besonderer Dorn im Auge: Jørn. Als die beiden auf einer Buchmesse aufeinander treffen, geraten sie aneinander und Hannah wettet, dass jeder in 30 Tagen einen Krimi schreiben kann. Ihr Lektor verbannt sie darauf hin in ein kleines Dorf auf Island und erwartet einen Krimi. Bald taucht die erste Leiche in Hannahs Umfeld auf, der einzige Polizist des Dorfes scheint überfordert und Hannahs ehrgeiz wird geweckt.

Die Story startet spannend und machte Lust auf mehr. Leider ist die Protagonistin keine Sympathieträgerin, was ihr durchaus bewusst ist. Wer hier einen spannenden Krimi erwartet wird wohl ein wenig enttäuscht sein, hat die Geschichte doch einiges an Längen und wirkt an manchen stellen konstruiert. Dennoch hat die Autorin es geschafft mich am Lesen zu halten, in dem meine Neugier auf den Ausgang der Geschichte geweckt wurde.
Das Buch lässt mich ein wenig gespalten zurück und ich vergebe 3,5 Sterne.

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Ein spannendes, kreatives Lesevergnügen!

Die übereifrige Wette um einen neuen Krimi – so hätte ich mir den Titel dieses Thrillers auch vorstellen können. In nächtlichem, winterlichem Ambiente eines abgelegenen Dorfes in Island mit vielen dunklen Geheimnissen lässt sich die Spannung um mysteriöse Tote gut aufbauen, geschrieben in einem passenden, angenehmen Schreibstil, wenn auch bisweilen in manch isländischem Dialog. Dies macht die ganze Szenerie aber authentischer, nicht störend im allgemeinen Verständnis und Lesefluss. Mit kreativen Wendungen kommt es zu ständig neuen interessanten Entwicklungen, die den roten Spannungsfaden straff halten. Die Hauptperson, die dänische Krimiautorin Hannah, entwickelt sich von einer missmutigen, einsamen und ideenlosen Schriftstellerin zu einer mutigen, offenen und auch verliebten Persönlichkeit inmitten von liebenswürdigen, aber auch sehr schwierigen Charakteren – insgesamt eine bunte Mischung an Figuren eingepackt in einen recht spannenden Plot. Das mit Irrlichtern in winterlicher Berglandschaft kreierte Cover passt zur Gesamtszenerie der Story.

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Hannah hat eine Schreibblockade. Und dann macht sich auch noch ihr Erzfeind Jørn Jensen, Verfasser seichter Krimi-Literatur, über sie lustig. Was er kann, kann sie schon lange. Sie wird in 30 Tagen einen Krimi schreiben. Ihr Lektor wittert großes Geld und schickt Hannah in ein kleines Dorf nach Island, wo sie sich aufs Schreiben konzentrieren soll. Als jedoch ein Mord geschieht, entdeckt sie, dass die Einwohner ein dunkles Geheimnis verbergen. Plötzlich steckt sie mittendrin.

Also zuerst muss ich sagen, dass Hannah eine unglaublich gut geschriebene Figur ist. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen. Und so manches mal konnten mich ihre Gedanken zum Lachen bringen.

Das Setting hat eine düstere Komponente in die Geschichte gebracht und ich habe bis zum Ende gerätselt, wer den Mord begangen hat und was die Einwohner noch alles verbergen.

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Die dänische Schriftstellerin Hannah ist frustriert – jeder scheint sich nur noch für schnell geschriebene Krimis zu interessieren. Dabei ist sie eine preisgekrönte Schriftstellerin, deren Werke viel tiefgehender sind. Als sie bei einer Messe vor Publikum einem gefeierten Krimiautor an den Kopf wirft, dass jeder in einem Monat einen Krimi schreiben kann, manövriert sie sich selbst ins Aus. Nun muss sie ihren Worten folgen und selbst einen Krimi schreiben. Ihr Lektor schickt sie dazu nach Island zu einer Freundin – die leider kein Dänisch spricht. Als deren Neffe tot aufgefunden wird, beginnt Hannah nachzuforschen. Vielleicht findet sie ja hier eine Inspiration für ihren Krimi.

Die Geschichte beginnt sehr langsam und mitunter anstrengend. Irgendwann im Buch wird Hannah der Tipp gegeben, dass die Hauptfigur ihres Krimis nicht sympathisch sein sollte. Ich habe mich gefragt, ob das selbstironisch gemeint war. Hannah war mir nämlich nicht sonderlich sympathisch (auch wenn sie es mit der Zeit immer mehr wurde). Sie hat ein Alkoholproblem und ist recht misanthropisch, so war es nicht gerade leicht, sie zu mögen.

Erst langsam kam ein Gefühl für den Kriminalfall auf. Hannah beginnt sich immer mehr in die Belange des kleinen isländischen Dorfes einzumischen und versucht mehr über den Toten herauszufinden. Leicht ist das nicht gerade, wenn sie weder andere Menschen sonderlich mag, noch deren Sprache spricht. Sie bleibt aber beharrlich und deckt so manches auf.

Einen Islandkrimi mit sympathischen Charakteren und idyllischem Umfeld findet man hier nicht. Von der Landschaft und dem Dorf bekommt man nur wenig mit, außerdem herrscht im Moment viel Dunkelheit. Zusammen mit der Hauptperson, die recht eigen ist entsteht ein düsteres Bild.

Fazit: Zu Beginn war ich weder von dem Krimi noch von Hannah begeistert. Doch die Geschichte steigert sich zunehmend und ich kann am Ende die volle Sterneanzahl geben, weil mich das Buch als Ganzes überzeugt hat

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Ein Krimi mit einer originellen Rahmenhandlung: Die dänische Autorin Hannah ärgert sich darüber, dass einer ihrer Kollegen so erfolgreich mit seinen Krimis ist, während ihre Bücher keine Massen an Lersern erreichen. Auf einer Buchmesse behauptet sie spontan, jeder könne so einen Krimi in 30 Tagen schreiben, auch sie. Ihr Verleger findet diese Challenge klasse und verfrachtet Hannah kurzerhand zu einer Bekannten in einem kleinen Dorf auf Island. Dort soll Hannah schreiben ... Doch kaum ist sie da, geschieht ein Mord und Hannah schreibt nicht nur, sondern ermittelt auch...

Ich mochte Hannah von Anfang an. Sie ist keine einfache Frau, und ihre Ermittlungen sind mit einer schönen Portion Humor und Glück gewürzt. Darum hat es mir auch viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist unkompliziert, die Geschichte stimmig und spannend. Gerne mehr davon!

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Der Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix ist wider Willen ein großer Auftritt gelungen. Mit ihrer Aussage "Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben" hat sie dem bekannten Krimiautor Jørn Jensen den Fehdehandschuh hingeworfen. Ihr Lektor Bastian ist fest entschlossen, dieses Marketing zu nutzen und überredet Hannah, seine Bekannte Ella in einem abgelegenen Ort in Island zu besuchen und dort ihren Worten Taten folgen zu lassen. Dann wird in dem Fischerdorf tatsächlich ein Toter gefunden und Hannah ermittelt. Bald ist sie tiefer in dem Fall, als es ihr gut tut...
Jenny Lund Madsen gelingt en passant ein nordischer Krimi der Extraklasse. Skurrile Charaktere sowie die isländische Dorfgemeinschaft geben dem Ganzen einen ganz besonderen Charme. Sehr gelungen!

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Klasse! Ein wirklich guter Krimi. "30 Tage Dunkelheit" von Jenny Lund Madsen ist zurecht 'Bester dänischer Kriminalroman 2021'! Warum? Weil er so erfrischend anders ist! Schon der Einstieg: Die zwar bepreiste, aber was die Verkaufszahlen ihrer Bücher betrifft, eher weniger erfolgreiche Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix lässt sich bei einer Buchmesse zu einer Herausforderung hinreißen, nämlich innerhalb eines Monats einen Krimi schreiben zu können; damit will sie vor allem dem sehr erfolgreichen Krimiautoren Joern J. beweisen, dass er trotz beachtlicher Verkaufszahlen literarisch in der untersten Liga spielt. Welch außergewöhnlicher Einstieg in einen Krimi - die Auseinandersetzung über den Stellenwert der Kriminalliteratur gegenüber der 'hohen Literatur'. Für dieses einmonatige Schreibprojekt verfrachtet Hannahs Literatur-Agent sie in ein kleines Örtchen auf Island. Natürlich fragt sich Hannah, was einen guten Krimi ausmacht... mindestens zwei Morde und ständiger Perspektivwechsel in kurzen Kapiteln. Und genau das macht Jenny Lund Madsen nicht... und genau das macht "30 Tage Dunkelheit" so erfrischend anders. Und natürlich wird Hannah auf der Insel selbst Teil eines Kriminalfalles, der sich kontinuierlich zuspitzt und unerwartet wendet ... und ganz nebenbei ihrem Schreibprozess dienlich ist; auch darf man hin und wieder schmunzeln. Dass Hannah am Ende ihre totale Ablehnung der bloßen Unterhaltungsliteratur aufgibt und bei ihren kommenden Büchern näher an der Leserschaft schreiben wird, das versteht sich fast von selbst.

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Spannende Story mit nerviger Ermittlerin

Die renommierte, aber ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hanna Krause-Bendix hadert damit, dass sich ihre Bücher schlecht verkaufen, während die Krimis ihres Schriftstellerkollegen Jørn Jensen solide schwarze Zahlen schreiben. „Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!“ schimpft sie. Und prompt nimmt ihr Verleger sie in die Pflicht, innerhalb von 30 Tagen einen Krimi zu schreiben. Dafür schickt er sie in die winterliche Einöde Islands. Doch kaum ist sie dort angekommen, gibt es einen Toten: Der Neffe ihrer Gastgeberin wurde ermordet. Hannah ist neugierig, sie will selbst ermitteln. Doch die Dorfbewohner sind nicht wirklich glücklich darüber. Hannah aber will es auf jeden Fall wissen…

Hannah ist in meinen Augen keine einfache Frau, sie war mir von Anfang bis Ende nicht wirklich sympathisch. Das begann damit, dass sie eigentlich grundlos den Krimi-Autoren Jørn Jensen ablehnt, und endete damit, dass ihre Ermittlungen manchmal echt grenzwertig sind. Ihre Gastgeberin Ella hat sehr viel Geduld mit ihr, die hätte ich garantiert nicht. Sie scheut keine Gefahr, sondern wirft sich mitten in gefährliche Situationen ziemlich planlos hinein. Doch was sie letztendlich ermittelt, das hat mich echt überrascht, es bietet aber eine raffinierte Lösung für alle bisherigen Unstimmigkeiten, auf die Hannah trifft.

Trotz der etwas nervigen Hauptfigur Hannah konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen, so dass ich es weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Ungewöhnliches Krimi-Rezept

Man nehme eine etwas ältere Schriftstellerin, Dänin, hoch gelobt, aber mit mäßigem wirtschaftlichem Erfolg, dem Alkohol sehr zugetan und anderen Autoren gegenüber ziemlich eingebildet, und mische das mit einer Prise gekränkte Eitelkeit. Aus diesen Zutaten entsteht eine Wette: Innerhalb von dreißig Tagen soll die erwähnte Hanna einen erfolgreichen Krimi verfassen. Zum Schreiben zieht sie sich ins winterliche Island zurück und gerät dort prompt in die Ermittlungen zu einem etwas verdächtigen Todesfall.
Das Ergebnis ist ein origineller Krimi, denn die eher laienhaft ermittelnde Autorin nutzt die „IRL“-Ermittlungen gleichzeitig als Grundlage für den Krimi, zu dem sie sich verpflichtet hat. Natürlich gibt es auch einen richtigen Polizisten, der ihr immer wieder in die Quere kommt, und umgekehrt, und jede Menge Irr- und Umwege. Das ist zum Teil richtig lustig, einigermaßen spannend und einfach irrsinnig originell – ein ungewöhnliches Rezept.

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Hannah Krause-Bendix ist als Autorin bei Kritikern deutlich beliebter als bei der Kundschaft. Und so lässt sie sich auf einer Buchmesse in aller Öffentlichkeit zu der Aussage hinreißen, dass wohl jeder einen Krimi innerhalb von 30 Tagen schreiben könne. Nun kann sie nicht mehr zurück und muss ihren Worten Taten folgen lassen. Und so schickt ihr Lektor sie in die Abgeschiedenheit Islands, um sich von ihrer Schreibblockade lösen zu können. Doch dann wird tatsächlich eine Leiche gefunden und Hannah steckt selbst mitten in einem Kriminalfall…

Mit „30 Tage Dunkelheit“ hat Jenny Lund Madsen einen ziemlich eigensinnigen Kriminalroman geschrieben, der viele humorige Aspekte mit dem Plot verbindet. Dabei lässt sie sich Zeit, auch die oben beschriebenen Grundzüge zu beschreiben, in der von einem wirklichen Krimi erst einmal nichts zu lesen ist. Dennoch ist das Ganze charmant, unterhaltsam und kurzweilig geraten – auch weil die Charaktere so lebendig beschrieben werden. Hannah ist dabei anfangs alles andere als eine Sympathieträgerin, sondern sehr von sich selbst überzeugt, scharfzüngig und selbstgerecht. Wie sie im Laufe der Zeit dennoch auch weiche und angenehme Seiten von sich zeigen kann, ist Jenny Lund Madsen sehr gut gelungen. Toll auch, dass auch Nebenrollen eine markante Ausstrahlung bekommen und sich ins Gedächtnis einprägen. Auch die Stimmung auf Island mit den langen Phasen der Dunkelheit wurde schillernd und eingängig beschrieben, sodass man sich schnell in die verschiedenen Szenen hineinversetzen kann. Und auch die Sprachbarriere von Hannah in Island sorgt für viel Charme und eine dichte Atmosphäre.

Der Plot selbst ist gut erdacht und mit vielen reizvollen Hintergründen versehen, die im Laufe der Zeit langsam aufgeblättert werden. Je tiefer Hannah und damit auch die Lesenden in die Familiengeschichte des getöteten Jungen eintauchen, umso eindringlicher wirkt die Handlung. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, insbesondere durch die immer wieder eingebauten Kommentare, wie ein Krimi denn nun aufgebaut zu sein hat. Es ist immer wieder schön zu lesen, wie dieser Roman selbst verläuft. Die Auflösung wird allerdings durch allzu viele Zufälle vorangetrieben, die in dieser Menge leider recht unglaubwürdig wirken – aber schließlich ist hier ja auch nur eine Autorin die Ermittlerin und kein Profi.

„30 Tage Dunkelheit“ ist atmosphärisch, spannend, aber auch sehr witzig. So ist das lange Intro um Hannahs unfreiwillige Wette bereits sehr unterhaltsam geraten, während der erst spät beginnende Kriminalfall geschickt gestrickt wurde und ein eindringliches Verbrechen schildert. Die Meta-Ebene um das korrekte Schreiben eines Krimis macht aus diesem Buch etwas Besonderes, sodass ich mich trotz kleinerer Stolpersteine sehr gut unterhalten gefühlt habe.

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Hannah Krause-Bendix, eine dänische Schriftstellerin, die sich auf anspruchsvolle Literatur spezialisiert hat, ist damit nur mäßig erfolgreich. Als sie auf einer Buchmesse auf den Schriftstellerkollegen und Bestsellerautoren Jorn trifft, und sich auf eine Wette mit ihm einlässt, ist sie dazu angehalten, innerhalb von einem Monat einen Krimi zu schreiben. Sie begibt sich dafür nach Island, denn wo könnte man besser einen Krimi schreiben als in Island? Schon kurz nach ihrer Ankunft wird eine Leiche gefunden, was Hannah hellhörig werden lässt. Schnell lebt sie sich dann in dem kleinen Dörfchen ein, lernt nach und nach die Bewohner und auch den einzigen Polizisten des Dorfs kennen. Sie begibt sich auf die Spurensuche und beginnt, im Fall mitzuermitteln.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Jenny Lund Madsen schreibt flüssig, sodass der Leser direkt mitgenommen wird. Teilweise gibt es Sätze auf Isländisch, die nicht übersetzt wurden. Höchstwahrscheinlich ergaben sich diese nachher sowieso aus dem Zusammenhang, jedoch hätte ich es gut gefunden, wären sie entweder nicht so häufig vorgekommen oder direkt übersetzt worden. Das störte manchmal meinen Lesefluss. Auch kam die Spannung häufig erst spät auf, sodass es in weiten Teilen mehr Roman als Krimi war. Gut gefallen hat mir jedoch, dass es nicht allzu blutig zugeht, sodass man den Roman auch als Person lesen kann, die mit zu ausführlich grausamen Beschreibungen eher ein Problem hat. Insgesamt ein solider Kriminalroman an einem perfekten Schauplatz für einen solchen.

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Wer die leichte Spannung mit Gänsehautfaktor mag, wird mit diesem Buch zufrieden sein. Sowohl Plot als auch die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen.

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Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen.
Die Handlung war spannend und stimmig.
Alles in allem ein humorvoller Krimi mit kauzigen Charakteren, der mich gut unterhalten hat.

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Absolut unterhaltsam und spannend!

Hannah, eine angesehene, jedoch wenig erfolgreiche dänische Autorin, legt keinen Wert auf Verkaufszahlen und verachtet Mainstream-Bücher. Auf einer Buchmesse trifft sie auf einen äußerst erfolgreichen Krimiautor, der sie mit seiner Selbstherrlichkeit zu einer kühnen Aussage vor vielen Zeugen herausfordert: "Jeder Idiot kann innerhalb von 30 Tagen einen Krimi schreiben!" Daraufhin schickt ihr Agent sie nach Island, in ein kleines Dorf am Meer, um einen Tapetenwechsel, Ruhe und Inspiration zu finden.

Kaum in ihrem neuen Zufluchtsort angekommen, geschieht ein mysteriöser Todesfall. Als angehende Krimiautorin kann Hannah natürlich nicht widerstehen und beginnt zu ermitteln. Dabei bringt sie den ermittelnden Dorfpolizisten zur Verzweiflung, befragt die Dorfbewohner, stößt auf Ungereimtheiten und macht sich äußerst unbeliebt.

Der geistreiche und zynische Humor sowie Hannah selbst haben mich von Anfang an begeistert. Sie ist herrlich schroff, dabei aber auch selbstironisch. Ihre direkte, impulsive und selbstkritische Art wird äußerst amüsant dargestellt. Zudem scheint sie das Talent zu haben, sich ständig in skurrile oder gefährliche Situationen zu manövrieren.

Der lebendige und unterhaltsame Schreibstil sorgte dafür, dass ich förmlich durch die Seiten flog. Auch die eigenwilligen Nebenfiguren und die humorvolle Beschreibung der atemberaubend schönen Natur Islands haben mich beeindruckt.

In meinen Augen könnte "30 Tage Dunkelheit" genau der Krimi sein, den Hannah schreiben musste. Es ist das Werk einer äußerst wortgewandten, einfallsreichen und schwarzhumorigen Autorin, die hohe literarische Ansprüche hat. Dieses Buch ist speziell, originell und dennoch irgendwie für den Geschmack der breiten Masse geeignet.

Die Mischung aus genialem Humor, zunehmender Spannung und einem ereignisreichen Plot macht dieses Buch zu einem packenden Leseerlebnis!

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30 Tage Dunkelheit, in 2 Tagen verschlungen.
Super toller Thriller, hat wirklich viel Spaß gemacht ihn zu lesen. Toller Spannungsbogen und wirklich überraschendes Ende. Kann ich nur weiterempfehlen.

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Die Schriftstellerin Hannah, die ein Alkohol Problem hat und im Moment nicht in der Lage ist ein neues Buch zu schreiben, flüchtet in ein kleines Dorf in Island um vom Alkohol wegzukommen und um einen neuen Krimi zu schreiben. Hannah hat sich in eine Challenge mit einem anderen Autor gegeben, und sucht nun neue Inspirationen. Leider holt die Realität Hannah ein. in dem kleinen Dorf in das sie geflüchtet ist, geschieht ein Mord und sie mischt sich in die Ermittlungsarbeiten mit ein. Das Buch ist sehr gelungen und ich kann nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen für alle die schwedisch-dänisch-isländische Krimis mögen.

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Mit ihrer Aussage, jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben, lehnt sich die renommierte, aber leider auch ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix vor laufender Kamera sehr weit aus dem Fenster. Nun muss sie auch abliefern.
In der verschneiten Einöde Islands sucht sie nach Inspiration. Sehr schnell wird die Fiktion nur allzu wahr, als der Neffe ihrer Gastgeberin unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird. Je mehr Hannah nach der Wahrheit sucht, um so mehr wird ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie sich aus der Sache raushalten soll. Am Ende steht nicht nur Hannahs Karriere auf dem Spiel.
Eine sehr kurzweilige kriminalistische Unterhaltung.

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