Almost True Crime 1: Wer nicht liebt, muss sterben

Wieso töten Jugendliche? Mit diesem Thema hat sich die Autorin dieses Buches befasst und eine Geschichte inspiriert von einem wahren Fall geschrieben.
Nachdem Majas beste Freundin ans andere Ende von Deutschland zieht, steht für Maja die Welt still.
Bis Jessie in ihre Klasse kommt. Jessie, die so anders ist, als alle anderen Menschen in ihrem Leben.
Jessie, die Maja in eine neue Welt entführt. Die Welt des Graffitis, Adrenalin-Kicks und schlaflosen Nächten.
Zwischen ersten Küssen, bunten Fingern und besprayten U-Bahnen kippt die Verbundenheit der beiden irgendwann schlagartig.
Doch eine der beiden kann es nicht akzeptieren...
Ein Buch, welches ich gefühlt in einem Atemzug durchgelesen habe! Super spannend bis zur letzen Seite

Eine sehr spannende Geschichte, bei der man zwar weiß, dass sie nicht gut endet, aber nicht klar ist für wen. Die Jugendsprache hat mich manchmal beim Lesen aus dem Konzept gebracht, aber wahrscheinlich wird es die Zielgruppe nicht stören. Kann ich sehr empfehlen.

Der Autorin Ruth Stiller gelingt es sehr gut, uns die beiden Mädchen nahe zu bringen. Die unterschiedlichen Lebenssituationen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden sehr gut herausgearbeitet. Als Leserin gelingt es mir sehr gut, mich sowohl in Maja als auch in Jessie hineinzuversetzen. Der Schreibstil ist sehr realistisch. Genau so könnte ich mir die Situation, das Leben, die Liebe und Konflikte junger Menschen vorstellen. Dadurch, dass man als Leser weiß, dass ein Unglück geschehen wird, habe ich beim Lesen die ganze Zeit eine Bedrohung wahrgenommen, die über allem schwebt. Das hat zum einen für Spannung gesorgt, zum anderen ist mir das Lesen dadurch jedoch auch schwergefallen. So gerne hätte ich eingegriffen, um den beiden Mädchen zu helfen und fühlte mich doch machtlos. Inhaltlich finde ich das Buch sehr gelungen. Die Geschichte rüttelt auf und regt zum Nachdenken an. Das passiert, weil sie eben so oder ähnlich hätte passieren können. Die Probleme der Mädchen, das Versagen der Erwachsenen, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Personen und die Spirale, die in Gang gesetzt wurde, sind sehr gut ausgearbeitet worden. Der Autorin ist es gut gelungen, ein schwieriges Thema spannend und glaubhaft rüberzubringen.