Es bleibt in der Nachbarschaft

„Es bleibt in der Nachbarschaft“ von Isabel Renner ist eine leichte und unterhaltsame Geschichte, in der die Heldin in einem ziemlichen Gefühlschaos feststeckt.
Miriam ist Anfang 30 und eigentlich mit ihrem Traummann zusammen. Demnächst wird sie mit ihm zusammenziehen, aber eine Sache trübt ihre rosaroten Zukunftspläne. Ihr einige Jahre jüngerer Nachbar Joshua geht ihr seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf. Der gutaussehende Student fühlt sich offenbar von Miriam genauso angezogen, aber immer wenn die beiden aufeinandertreffen, sendet er widersprüchliche Signale. Miriam ist hin- und hergerissen, ob sie sich für ihre vertraute Beziehung oder den Sprung in eine ungewisse Zukunft entscheiden soll.

Die Hauptfigur Miriam steckt in einer Lebenskrise, denn Kopf und Herz wollen plötzlich unterschiedliche Dinge. Ich muss zugeben, dass ich Miriam und ihr Verhalten überhaupt nicht mochte. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Geschichte sehr unterhaltsam erzählt ist. Isabel Renner hat einen lockeren und humorvollen Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat.
Ihre Protagonistin hat durchaus liebenswerte und sympathische Seiten, die sich vor allem in ihrer engen Freundschaft mit einigen Nachbarn zeigen. In ihrer Beziehung zu Joshua setzt aber scheinbar jeder vernünftige und gesunde Menschenverstand aus und sie trampelt empathielos auf den Gefühlen anderer herum. Dass sie es angeblich ehrlich meint, ist keine ernsthafte Entschuldigung für ihr unreifes Verhalten. Mit jedem Kapitel konnte ich sie weniger leiden, aber wie gesagt, das mindert den Unterhaltungswert der Story in keinster Weise.
Die Nebenfiguren sind da deutlich sympathischer, angefangen bei ihren besten Freundinnen, der Nachbarschaft oder den beiden Männern in ihrem Leben. Die amüsanten Dialoge, skurrile Situationen oder die Frage, wer denn nun das Rennen macht, sorgen auf jeden Fall für Lesespaß bis zur letzten Seite.

Mein Fazit:
Auch wenn ich persönlich die Heldin schrecklich finde, ist die Geschichte trotzdem großartig. Ich gebe gern eine Leseempfehlung!