Der Brand

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Erscheinungstermin 28.07.2021 | Archivierungsdatum 31.08.2021

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Zum Inhalt

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem...


Eine Anmerkung des Verlags

Der neue Roman der Bestsellerautorin von "Die Liebe im Ernstfall".
Nr. 1 Spiegel-Bestseller
180'000 verkaufte Exemplare

Der neue Roman der Bestsellerautorin von "Die Liebe im Ernstfall".
Nr. 1 Spiegel-Bestseller
180'000 verkaufte Exemplare


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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783257070484
PREIS 22,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Erneut hat das meisterhafte Talent zugeschlagen. Mit " Der Brand " ist der Autorin ein erstes literarisches Highlight für den Herbst gelungen. Toll konstruiert - meisterhaft in der Sprache - einfach zum geniessen.

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Rahel und Peter aus Dresden, sie Therapeutin, er Professor für Literatur, verbringen ihren Urlaub umständehalber auf dem Anwesen eines befreundeten Paares in der Uckermark. In der Mitte des Lebens, die Kinder sind aus dem Haus, zieht Rahel Bilanz und sucht neue Wege. Sie versucht sich ihrem Mann wieder anzunähern, der sich wegen Problemen in der Uni ganz in sich zurückgezogen hat.
Schwierig, schwierig ....einerseits, andrerseits .... Sicherlich ein warmherziges Buch, ein ruhiges Buch, wie die Landschaft der Uckermark. Es steckt viel drin, Ost-West-Mentalität. Vatersuche, Generationenkonflikte, Älterwerden, Man kann es süffig weglesen und doch bleibe ich etwas unzufrieden zurück ...

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Was tun, wenn sich die Liebe aus einer langen Ehe/ Partnerschaft verabschiedet?

Rahel und Peter haben eigentlich eine gute Ehe, eine erfolgreiche Partnerschaft, sie schätzen und ehren sich, haben zwei Kinder groß gezogen, haben ihre Gespräche und Diskussionen genossen, waren auch körperlich einander immer zugewandt. Nun sind die Kinder groß und zwischen den Beiden ist es auf allen Ebenen sehr still geworden. Rahel leidet sehr darunter, während sich Peter damit arrangiert zu haben scheint

Rahel kann sich nicht vorstellen, dass das so bleiben soll und hofft auf einen gemeinsamen, coronakonformen Wanderurlaub in den Bergen. Doch wie so häufig kommt es anders als geplant. Als erstes brennt direkt vor Urlaubsantritt die Berghütte ab, dann müssen sie für 3 Wochen den Hof einer Freundin in der Uckermark hüten, deren Mann schwer krank geworden ist.

Die Einsamkeit tut Rahel und Peter nicht gut. Zu schwer ist der Beginn eines klärenden Gesprächs in der Stille. Die richtigen Fragen wollen nicht kommen und immer mehr drängt sich die Frage dazwischen, ob sie wirklich gemeinsam weitergehen wollen.

Die Angespanntheit wird nicht besser, als ihre Tochter Selma zu ihnen stößt. Selma und Rahel haben seit jeher ein schwieriges Verhältnis miteinander. Selma fühlt sich seit ihrer Kindheit ungeliebt und ungesehen und knallt dieses gerade Rahel immer wieder vor die Füße.

Diese kann, obwohl selbst Psychologin damit nicht umgehen. Sie reagiert abweisend und kalt auf ihre eigene Tochter, denn auch zwischen ihnen beiden gibt es viele unausgesprochene und ungeklärte Verletzungen.

Können diese Verletzungen aufgearbeitet werden? Und können sich Rahel und Peter wieder annähern?

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Der neue Roman von Daniela Krien hat mich von der ersten Seite an mitgenommen in die Beziehung von Rahel und Peter, die fast dreißig Jahre verheiratet sind und sich mit der Zeit auseinandergelebt haben. Peter fühlt sich von Rahel oft unverstanden und Rahel fühlt sich von Peter nicht mehr begehrt. Ein Urlaub in einer abgelegenen Berghütte soll wieder etwas Nähe in ihre Ehe bringen, doch kurz vor Abreise erhalten sie die Nachricht, dass die Berghütte durch einen Brand zerstört wurde. Fast gleichzeitig meldet sich eine Familienfreundin, die sie bittet drei Wochen auf ihrem kleinen Bauernhof ihre Tiere zu versorgen, da sie mit ihrem Mann zur Reha gehen möchte. Eine Chance auf einen Neuanfang? Die Charaktere Rahel und Peter sind einem sofort vertraut, die Sprache unglaublich eindringlich und ich fand mich mit den Beiden in Dorotheenfelde wieder, das mir so gut gefallen hat. Ein toller Roman für den Leseherbst. Danke an Daniela Krien und den Diogenes Verlag!

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Rahel und Peter sind beide um die 50 und seit 30 Jahren verheiratet. Peter zieht sich seit ein paar Monaten zurück und Rahel leidet.
Bei einem gemeinsamen Urlaub, dem Einhüten eines Hauses verbringen sie viel Zeit miteinander und loten ggs. die Positionen aus.
Ein Familienpsychogramm, das den Leser ganz nahe an Rahels Gefühle heranführt.

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Voller Vorfreude habe ich den neuen Roman von Daniela Krien zur Hand genommen. Nach "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" und "Die Liebe im Ernstfall" war ich gespannt, welche Geschichte sie diesmal erzählt. Inhaltlich konnte ich ihr gut folgen und habe viele Facetten des Romans als spannend und aktuell relevant empfunden (Corona und die Folgen für Arbeit und Privatleben, Auseinandersetzung mit der eigenen Eltern- und Tochterrolle, Ehe-Neusortierung nach vielen gemeinsamen Jahren, Umgang mit Transgender). Trotzdem sind mir die Figuren nicht so nah gekommen wie in ihren anderen Büchern und habe ich die Dialoge teilweise als holprig empfunden, vor allem die Telefonate zwischen Rahel und Ruth. Ich bin gespannt, mich mit den Kunden und meinen Kollegen über das Buch auszutauschen, das sicher einer der gefragten Titel in diesem Herbst sein wird.

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Stimmungsvolle Geschichte einer Ehe, die durch Höhen und Tiefen geprägt ist und durch den Urlaub auf einem Gutshof in der Uckermark erneut auf die Probe gestellt wird. Ich konnte beim Lesen regelrecht spüren, wie die beiden Protagonisten die Einsamkeit, als auch die Zweisamkeit genossen haben. Ein absoluter Lesegenuss.

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Viele Jahrzehnte schon gehen Rahel und Peter gemeinsame Wege, doch nachdem die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, haben sie immer weniger gemeinsam. Rahel hofft, im Urlaub wieder zueinander zu finden. Drei Wochen werden sie auf dem Bauernhof eines befreundeten Paares verbringen und sich dort um alles kümmern, während diese in einer Reha sind. Sie schätzen und respektieren sich, aber die Liebe, die einmal da war, scheint sich verflüchtigt zu haben, in getrennten Betten liegen sie wach, sinnieren über sich, ihr Leben, ihren jeweiligen Beruf und natürlich auch darüber, was die Pandemie so verändert. Mal scheinen sie sich anzunähern, dann jedoch driften sie so weit auseinander, dass das Hand Reichen unmöglich erscheint.

Daniela Krien greift in ihrem Roman ein schwieriges Thema auf: wie geht man nach mehreren Jahrzehnten gemeinsamem Leben mit möglichen Rissen in der Beziehung um? Kann man jenseits der Mitte des Lebens nochmal neu beginnen, allein oder zu zweit, was ist wirklich wichtig, wenn plötzlich gleich von mehreren Seiten Bedrohungen aufziehen? Rahel wie auch Peter sind reflektierte Akademiker, die sich nicht von ihren Emotionen leiten lassen, im Gegenteil, diese scheinen oftmals gar nicht zugänglich, doch nicht auf alle Fragen des Lebens gibt es rationale Antworten.

Als Leser ist man bei Rahel, die als Psychoanalytikerin täglich ihren Klientel hilft klar zu sehen, Konflikte zu erkennen und zu lösen, in ihrer eigenen Beziehung, aber auch jener zu ihrer Tochter, ebenso hilflos dasteht, wie diejenigen, die bei ihr Hilfe suchen. Sie liebt Peter immer noch, ist sicher aber unsicher, ob er das genauso empfindet. Ihr Körper sendet Signale aus, doch sie kann sie nicht lesen und so auch kaum Antworten darauf finden, wo sie selbst steht.

Der Alltag auf dem Bauernhof ist konkret, die Pflanzen müssen gegossen, die Tiere versorgt werden, so ganz anders als ihr theoretisches Dasein Zuhause. Aber der idyllische, einfache Hintergrund liefert auch Ablenkung und Flucht, so dass sie kaum dazu kommen das anzusprechen, was besprochen werden muss. Es ist ein zögerlicher Tanz, keiner von beiden will verletzen oder Grenzen übertreten, doch genau das Unausgesprochene verursache gleichermaßen Schmerz.

Die Autorin fängt die widersprüchlichen Empfindungen, die feinen Wahrnehmungen und Verletzlichkeiten der Figuren überzeugend ein. Gerade die Unfähigkeit die großen Gefühle anzusprechen setzt sie so überzeugend um. Rahel wie auch Peter wirken authentisch, ebenso ihre Konflikte. Eine detailgenaue Studie menschlicher Empfindungen an einem möglichen Wendepunkt im Leben.

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Die fünfte Phase (von sechs) einer Ehe, die Ablösungsphase, ist eine echte Herausforderung: die Kinder sind aus dem Haus, die ‚evolutions-biologische Aufgabe‘ ist somit erfüllt. Und wie wird mit dieser neu gewonnenen Freiheit umgegangen?
Vor dieser Frage steht auch das Ehepaar Wunderlich: Rahel (49 und selbständige Therapeutin) und Peter (54 und Professor für Literatur), wohnhaft in Dresden. Aus Freundschaftsgründen versorgen sie im Urlaub das Anwesen von Ruth und Viktor in der Uckermark und in diesen 3 Wochen ziehen sie Bilanz über ihre fast 30-jährige Ehe. Was überwiegt: der Wunsch nach Nähe oder der nach Distanz? Und inwieweit sind diese Vorstellungen kompatibel?
Dazu kommen noch Herausforderungen im Umgang mit erwachsenen Kindern, z.B. deren Paarprobleme, schwelender Mutter-Tochter-Konflikt oder die Einstellung zum ‚Verteidigen der Bedingungen der Freiheit‘. Rahel und Peter stellen zudem die Zeichen des eigenen Älterwerdens fest.
Vielseitig wie der Roman ist, erfährt die Leserschaft nebenbei auch von unterschiedlichen Neue-Bundesländer-Lebensläufen, vom Leben unter Corona-Einschränkungen und vieles mehr.
Aufgrund meines Faibles für Beziehungspsychologie plus eigener Erfahrungen (knapp 47 glückliche Ehejahre) empfand ich diesen Roman als besonderen literarischen Leckerbissen: angefangen beim Thema, beeindruckend starke Szenen und dann noch diese ausdrucksstarke Sprache! Einfach nur Wow! Beachtenswert: dieser Roman regt zum Austausch an – ganze Passagen habe ich meinem Mann vorgelesen!
Ich hätte gern mehr als 5 Sterne zum Vergeben zur Verfügung gehabt! Fazit: mein Lesehighlight 2021 und ich spreche meine höchste Leseempfehlung aus!

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Als Außenstehender betrachtet man diese Ehe und das familiäre Gepflecht und kann sich wiederfinden und einfinden in die einzelnen Personen, ein leises und einfühlsames Buch das berührt.

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Ich kam mit der schnörkellosen Erzählweise der Autorin nicht ganz zurecht und habe die Lektüre nach ca. einem Drittel abgebrochen.

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Im Fokus steht Rahel, eine Frau, die mit Peter verheiratet ist und bereits 2 erwachsene Kinder hat. Sie ist unzufrieden mit ihrem Leben, aber weiß nicht wie sie die Probleme ansprechen und lösen kann. Es ist nicht nur die Beziehung zu ihrem Mann, Peter, sondern auch ihre Beziehung zu ihrer Tochter, ihrem Sohn und auch zu allen anderen eigentlich.

"Hinter seinem Lächeln verbirgt sich etwas, und Rahel denkt, dass besonders in einer Ehe die Summe des Nichtgesagten die Summe des Gesagten bei weitem übertrifft."

Was ist bemerkenswert fand, war, dass gerade die Gefühle und Bewegungen von Rahel detailliert und gefühlvoll darstellt wurde. Jede Geste und jeder Gedanke wird festgehalten und behutsam beschrieben. Die Sprache bleibt dabei prägnant und weiß die Atmosphäre treffend zu beschreiben. Jeder Charakter scheint in einer eigenen Blase zu leben ohne die anderen zu berühren. Am Ende kommt man sich zwar näher, aber die Arbeit bleibt.
Ich fand die Porträts der verschiedenen, fast schon gegensätzlichen Porträts interessant. Es ist zwar alles aus der Sicht von Rahel beschrieben, aber trotzdem entwickelt man mit den Seiten eine Sympathie für die anderen. Obwohl die Geschichte in sehr sanften Tönen langsam erzählt wird, war ich am Ende von der Geschichte berührt. Von Rahel und Peters Liebe zu Rahel und auch Rahels Familie. Es war eine sehr schöne Geschichte, die langsame tiefe Wellen geschlagen hat.

"Ade, meine Lieben"

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Vielen vielen Dank an Daniela Krien und den Diogenes Verlag für dieses wundervolle Buch.
Wärme, Liebe, Reflekektion, Selbstzweifel, Familie, Partnerschaft sprich das Leben sind Thema.

Rahel und Peter mitte Fünfzig haben viel erreicht in 30 Jahren Ehe. Doch wo stehen sie heute, was ist noch da von der Liebe? Wohin soll es weitergehen? Essenzielle Fragen. In den 3 Wochen Urlaub die vor ihnen liegen versucht Rahel Antworten zu finden.

Still und unaufgeregt ist dieses Buch und trotzdem konnte ich es kaum aus der Hand legen. Sehr tiefsinnig und anregend.

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Von Daniela Krien kommt immer etwas Gutes! Ich habe "Der Brand" wieder sehr gerne gelesen. Ein sehr kluger Roman, fein beobachtet, sehr nachvollziehbare Innensicht in die Figuren, in ihre Emotionen und Beweggründe für ihr Handeln.

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Rahel und Peter, ein Ehepaar seit fast dreißig Jahren verheiratet, möchten ihrer öde gewordenen Ehe im Urlaub einen neuen Impuls geben. Der gebuchte Urlaub fällt aus, weil die Hütte, die sie gemietet haben, abbrennt. Gleichzeitig kommt der Hilferuf aus dem Freundeskreis, die Tiere eines Hofes zu betreuen, Der väterliche Freund muss auf Grund eines Schlaganfalls in die Reha und sie ziehen für die drei Wochen ihres Urlaubs kurzentschlossen auf den Hof.
Daniela Krien gelingt es in hervorragender Weise aus der Sicht Rahels die Beziehung zu ihrem Ehemann , zu ihren zwei Kindern, die Reflektion auf ihre Kindheit und damit auch die Verbindung zu den Besitzern des Hofes zu schildern. Sie tut es sensibel und unaufgeregt und gleichzeitig mit einer großen Intensität.
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Die anderen Titel dieser Autorin habe ich schon sehr gerne gelesen und deshalb war ich gespannt auf dieses Buch.... und ich kann nur sagen, ich wurde nicht enttäuscht, sondern das Gegenteil ist der Fall. Ich bin total begeistert, beeindruckt und berührt. Mein Highlight in diesem Sommer! Unbedingt empfehlenswert!

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„Der Brand“ erzählt die Geschichte einer langsam „erkalteten“ Ehe der Psychotherapeutin Rahel mit dem Literaturprofessor Peter. Nach über 30 Jahren als Paar, die Kinder sind schon längst erwachsen, soll ein gemeinsamer Urlaub zeigen, ob noch genug Liebe da ist, um zusammenzubleiben. Statt in den Ammergauer Alpen zu wandern, geht es für die Beiden auf einen einsamen Hof in der Uckermark, weil kurz vor Reisebeginn ihre Urlaubsunterkunft abgebrannt ist. In Dorotheenfelde passen sie auf den Hof und die Tiere einer alten Freundin, Ruth, auf, die ihrem Mann Viktor nach dessen Schlaganfall in der Reha unterstützend zur Seite stehen möchte. Rahel kümmert sich um Haus und Garten, während Peter sich der Tiere annimmt. Die Beiden schlafen in getrennten Schlafzimmern und gehen auch so oft ihre eigenen Wege. Rahel reflektiert ihre Beziehung, sie bekommen Besuch von ihren Kindern, Rahel macht im Atelier des Künstlers eine Entdeckung und Viktor stirbt, bevor das Geheimnis gelüftet werden kann…
Wie auch schon in Daniela Kriens Roman „Die Liebe im Ernstfall“, ist man als LeserIn gleichermaßen in der Gedankenwelt der Protagonistin (die Geschichte wird aus Rahels Perspektive geschildert) aber betrachtet den Fortgang der Handlung doch aus einer gewissen Distanz. Es sind die klugen Gedanken von gebildeten Menschen, welche mehr ihren Kopf als ihr Herz sprechen lassen und sich daher vermutlich auch schwerer tun, Zugang zu ihren Gefühlen zu finden. Doch in der Art, wie Rahel Peters Eigenschaften und Eigenarten beschreibt, erkennt man als LeserIn, wie sehr sie ihn schätzt und wünscht sich, dass die Beiden wieder zueinander finden.

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Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet, eine Ehe in der sie gemeinsam die beiden Kinden erzogen haben, Urlaube gemacht und miteinander gelebt haben. Ein geplanter Urlaub fällt ins Wasser, stattdessen hüten sie das Haus von Ruth und Viktor, der nach einem Schlaganfall in der REHA ist. An diesem Ort sind sie ganz ohne die gewohnten Ablenkungen auf sich zurückgeworfen. Irgendetwas fehlt. Wünsche und Ängste bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche. Wie werden diese Tage enden? Sind sie danach noch das Paar, was sie vorher waren?

Daniela Krien hat mit "Der Brand ein Buch geschrieben", in dessen Geschichte sich wohl viele Lang-Verheiratete wieder finden werden. Da funktioniert der Alltag wunderbar, es wird respektvoll miteinander umgegangen. Nur die langen Gespräche, die mal geführt worden sind, blieben auf der Strecke. Das Gegenüber hat sich in eine andere Richtung entwickelt.
Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt die Autorin die Gefühle und Gedanken von Rahel, ihre Beobachtungen die sie macht , Peter, der sich plötzlich bei den Tieren wohler fühlt als mit ihr. Das zagahfte Versuchen einer Annäherung, das Scheitern und der großen Hoffnung, dass alles wieder anders werden kann. Dies alles wird mit einem großem Anteil Liebe transportiert.

Beide Protagonisten sind mit ihren Ecken und Kanten realistisch gezeichnet, da ist nichts beschönt. Mir war es möglich mich in Gedanken und Gefühlen von Rahel wieder zu finden. Die Autorin schafft es die Zeit des Umbruchs im Leben und in einer Ehe excellent zu verknüpfen ohne ins kitschige abzudriften.
"Der Brand" ein Buch über die Chance gemeinsam alt werden zu können.

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Dieses Buch habe ich verschlungen! Üblicherweise lese ich nicht so schnell, doch die Autorin schafft es, mit ihren Protagonisten einen Sog zu entwickeln, der Konkurrenz sucht. Wir begleiten 14 Tage während den Sommerferien ein gut gebildetes Paar um die fünfzig, die einiges an emotionalem Gepäck mitnehmen und es auch schaffen, dies voreinander auszupacken. Mit der Protagonistin schafft Daniela Krien ein unkonventionelles Frauenbild, das erfrischend und erhellend ist. Rahel nervt sich ob ihrer erwachsenen Tochter und ist wenig interessiert an ihren Enkeln- welch eine Freude und welch Erstaunen, dass frau dies darf! Alle haben Macken und man bleibt den Mitstreitern seltsam fremd, was nicht schlecht ist.
Einzig den Titel kann ich nicht mit dem Buch verbinden.

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Ein Roman, der mir so nahe ging, da ich mich darin wiederfand.
Jahrgang 70, Kinder aus dem Haus, und eigentlich möchte man aus dem angenehm dahin plätscherndem Leben ausbrechen. Ein unerwartetes Ereignis wirbelt alles durcheinander, und plötzlich hat man die Chance zu überdenken, was wirklich zählt.
Ein wunderbar stimmiger Roman, der nachklingt!

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Ein Brand verändert in jeder Hinsicht das Leben von Rahel und Peter. Ein Urlaub in den Bergen soll der etwas in die Jahre gekommene Beziehung wieder eine Chance geben. Doch noch vor der Abreise fällt die Berghütte, das Domizil der Beiden, einem Brand zum Opfer.

Daniela Krien beschreibt in ihrem neuen Buch wieder "eine Liebe im Ernstfall", der Titel ihres ersten Buches, der wochenlang in den Bestsellerlisten zu finden war. Auch das neue Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Treffsicher beschreibt Brand die Befindlichkeiten eines Paares in der Mitte des Lebens - scheinbar ist alles in der Schwebe... Eine Trennung, zurück zu alten Gewohnheiten oder doch ein Neuanfang miteinander, und wenn ja, zu welchen Bedingungen? Liebevoll und psychologisch stimmig gezeichnete Charaktere, die sich zwischen all den Banalitäten des Alltags noch einmal finden wollen.

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"Der Brand" - das klingt zwar erst mal nach einem Titel, der Dramatik erwarten lässt, doch Daniela Kriens Roman ist ein langsam und ruhig erzähltes Psychogramm einer Familie, so unaufgeregt wie die Landschaft der Uckermark, wo die Handlung des Buches spielt. Rahel und Wolfgang hatten einen Wanderurlaub in den Bergen geplant, auf einer Hütte, weit weg von den Mitmenschen, auf deren Gesellschaft man in der abklingenden Pandemie immer noch wenig Lust hat. Doch kurz vor Urlaubsbeginn sagt der Besitzer ab - die Hütte ist einem Brand zum Opfer gefallen.

Da kommt das Angebot, den alten Hof einer befreundeten Familie zu hüten - Der Künstler Viktor hatte einen Schlaganfall, seine Frau Ruth will ihn zur Reha begleiten. Rahel kennt Ruth seit ihrer Kindheit als Freundin ihrer Mutter, hat viele Jahre lang eben diesen Hof besucht..

Rahel,die Therapeutin und Wolfgang, der Germanistik-Professor, beide aus Dresden, sind nicht mehr jung und noch nicht alt. In der Lebensmitte gilt es, sich noch einmal neu zu finden, auch als Paar. Doch Wolfgang lehnt Rahels Avancen ab. Auf dem Hof ist viel Platz, den Tag getrennt voneinander zu verbringen, nachts in getrennten Zimmern zu schlafen, doch Rahel wirbt dennoch um Nähe, ist ungehalten, als ihre Tochter samt Kleinkindern in die Ferienidylle einbricht.

"Der Brand" enthält jede Menge Paar- und Generationenproblematiken, die Frage nach dem, was noch von der DDR-Identität übrig ist, aber auch die Überforderung mit neuen Sprach- und Lebensmustern. Gerade Wolfgang, der intellektuelle Schöngeist, tut sich schwer mit der Generation seiner Studenten, die sich in den Blasen sozialer Medien bewegen. Für Rahel geht es hingegen um innere Konflikte. Ist das gestörte Verhältnis zu ihrer Tochter nicht ein Echo der problematischen Beziehung zu ihrer Mutter? Und ist Viktor möglicherweise ihr biologischer Vater?

Dieses Innen- und Außenleben mit all seinen Problemen plätschert in einem ruhigen Erzählfluss dahin, für mich eher zu ruhig. Vielleicht hat mich der Roman deshalb mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Ja, das liest sich nett und die Charaktere sind glaubwürdig und realistisch angelegt, sind auch durchaus nicht uninteressant. Aber etwas mehr Verve hätte ich mir schon gewünscht.

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Mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Daniela Krien hat mir sehr gut gefallen! Die Vielschichtigkeit der Personen und die Beschreibung der Stimmungen haben mir sehr zugesagt. Ein gelungener Roman über Familienkonstellationen und die Frage, was eine Ehe zusammenhält.

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Nur weil sich Rahels und Peters Urlaubspläne plötzlich zerschlagen, können sie ihrer Freundin Ruth spontan zusagen, sich um deren Haus und Hof in der Uckermark zu kümmern. Ruths Partner Viktor hatte einen Schlaganfall und Ruth wird ihn in die Reha begleiten. Mit dem Hof in der Uckermark, dessen Bewohner in DDR-Zeiten als Staatskünstler ein gutes Auskommen hatten, verbindet Rahel unvergessliche Kindheitserlebnisse. Ruth und Viktor sind im Alter ihrer Mutter und waren ein ruhender Pol für die kleine Ruth zwischen wechselnden Stiefvätern und zahlreichen Umbrüchen. Für Rahel und Peter wird das Versorgen von Garten und Tieren in beschaulicher Umgebung zugleich Gelegenheit sein, ihre alternde Beziehung zu überdenken. Peter wirkt wie erstarrt, seit ein Konflikt an der TU Dresden ihn in die Rolle des ewig gestrigen Ossis gedrängt hatte. Als würde man einen Stein ins Wasser werfen, entsteht in wachsenden Kreisen um das Paar in der Krise knapp und treffend ein Bild des vereinten Deutschland im Pandemiejahr. Rahel und Peter verkörpern die Nachwende-Generation, die nach der Wiedervereinigung keine Kinder oder höchstens eins bekamen und die heute quasi fassungslos mit der Anspruchshaltung der folgenden Generation konfrontiert sind. Rahel als Psychologin behandelt eine jammernde Generation mit offensichtlicher Reifungsverzögerung, die behütet aufwuchs und auf nichts verzichten musste. Eine Diagnose, die ihre eigene Tochter Selma wie aus dem Lehrbuch verkörpert und die für Rahel Anlass ist, sich im Kollegenkreis für ihre Tochter zu schämen. Ganz anders Rahels Sohn Simon, der Berufssoldat ist und mit dieser Entscheidung bei Viktor einen schweren Stand hatte. Selma und ihre beiden kleinen Söhne brechen prompt wie eine Naturgewalt ein in die Idylle am See. Selma wirkt fordernd, maßlos in ihren Ansprüchen, als würde sich die Welt allein um ihre Bedürfnisse drehen. Rahel dagegen muss sich damit auseinandersetzen, ob sie als Kind, das zur Oma gegeben wurde, etwas vermisst hat und ob sie sie sich selbst rückblickend für eine gute Mutter hält. Mit Dramaqueen Selma im Haus könnte man fast aus den Augen verlieren, dass es zunächst um Viktors Krankheit geht und darum, wie ein hilfebedürftiges Paar mit einem riesigen bröckelnden Anwesen zukünftig klarkommen kann. Das Haus auf dem Land, um das sich Rahels Erinnerungen ranken und das Haus als Wegmarke, wo in ihrem Leben beide Paare stehen, spricht mich hier stark an.

In knappem, höchst präzisem Stil porträtiert Daniela Krien ein ostdeutsches Paar in seinem sozialen Umfeld, das zur deutschen Wiedervereinigung gerade erwachsen wurde. Zwei unterschiedliche Generationen aus der Ex-DDR treffen aufeinander, sowie gegensätzliche politische Standpunkte. Auf psychologischer Ebene steht die Versöhnung mit der privaten Biografie und den eigenen Eltern im Mittelpunkt – und dominierend die Frage, wann die dritte, folgende Generation endlich reif genug ist, als Eltern, in Beruf und Staat Verantwortung zu übernehmen.

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Ich lese Daniela Krien sehr gern und ihr vorheriger Roman "Die Liebe im Ernstfall" hat mir unglaublich gut gefallen.
Von diesem neuen Roman war ich ein wenig enttäuscht. Obwohl es vom Thema gerade sehr in mein Leben passt, da ich im gleichen Alter wie die Protagonistin bin, konnte ich mich überhaupt nicht mit ihr anfreunden.
Für mich klang alles ein wenig zu gewollt, und die eigentlchen Themen zwischen dem Ehepaar blieben unausgesprochen.
Dennoch fand ich es vom Stil her sehr gut und unterhaltsam geschrieben und habe es auch bis zum Ende durchgelesen. "Der Brand" ist aber deutlich schwächer als " Die Liebe....".

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Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet, sie haben zwei Kinder großgezogen. Sie schätzen und achten sich, doch wo ist die Liebe geblieben? Schauplatz ist ein Gehöft in der Uckermark. Statt des geplanten Urlaubs finden Sie sich plötzlich hier wieder. Sie helfen einer Freundin aus einer Notlage und sind Homesitter für mehrere Wochen. In diesem engen Kosmos erzählt Daniela Krien von den inneren Befindlichkeiten des Ehepaares und den Beziehungen zu ihren Kindern. Psychologisch fein abgestimmt, möchte man Daniela Krien gern noch weiter lesen,
Erfahren, wie es weitergeht.

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Er soll die Wogen glätten und ihrer Liebe noch eine Chance geben: Der Urlaub in einem schicken Ferienhaus. Der Plan scheitert am Brand des Hauses. Rahel und Peter müssen umdisponieren. Es stellt sich heraus, dass der Brand ein Segen war, denn die beiden Sommerfrischler helfen einer alten Freundin, deren Mann einen Schlaganfall hatte. Er soll bei einer Rehamaßnahme wieder zu Kräften kommen und die Freundin möchte ihn begleiten. Rahel und Peter sollen währenddessen Haus, Garten und Tiere versorgen.

30 Jahre verheiratet zu sein, dass ist mit Sicherheit ein Erfolg. Dass es dann auch kriseln kann wohl auch normal. Zumal beide zu den starken Persönlichkeiten gehören. Er spricht nicht viel über seine Sorgen und sie ahnt nicht, was ihn umtreibt und warum er sich in den letzten Wochen so sehr verschloss. Dann gibt es auch noch Sorgen um ihre Tochter, die einen kurzen Besuch bei ihren Eltern macht.

Die Autorin von #DerBrand hat ein feines Gespür für die Probleme in einer Ehe. Ob diese dann auch tatsächlich nach der Silberhochzeit noch real sind, das kann ich nicht behaupten. Wobei sie viele Situationen schildert, die wohl jedes Paar bereits mehrfach durchlebte. Die Sprache war mir zuweilen sehr schlicht und dann wieder mit Fremdwörtern gespickt. Will sagen, dass Daniela Krien immer mal wieder vom eigentlichen Thema abschweifte. Das tolle Rezept für die Salatsoße habe ich schon ausprobiert und das ist perfekt. Vier Sterne gebe ich, da mir dann doch einige Lösungen zu konstruiert erschienen. #NetGalleyDE

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Der Brand oder Szenen einer Ehe oder menschliche Beziehungen haben eine lange Halbwertzeit. Daniela Krien hat mit ihrem Roman so ziemlich jede wunde Stelle in den menschlichen Beziehungen erwischt, die es nur gibt. Sehr melancholisch angelegter Roman, da verwundert die teilweise stockende und stolpernde Schreibweise, die mein Lesen und mein gleichzeitiges Nachdenken über die Figuren doch etwas gestört hat. Nicht so ganz mein Geschmack, aber eine gut und intelligent zusammengebaute Geschichte.

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Daniela Krien - Wie bei "Die Liebe im Ernstfall" habe ich das Buch verschlungen. Ich konnte nicht mehr aufhören.
Zuerst dachte ich, schon wieder eine zerrüttelte Beziehung eines älteren Ehepaares. Aber dann entwickelt sich die Geschichte ganz anders als ich dachte.
Daniela Krien schafft es, die Eheprobleme auf eine besondere Art zu schildern, trotz Wut und Trauer, ohne Animosität und Hass. Die Liebe ist immer präsent, die Liebe zu den Kindern und zur Natur.
Die Autorin spricht auch die Probleme, die das Gendern mit sich bringt, ohne zu urteilen oder verurteilen.
Das Buch ist schon bestellt und vorgemerkt und wird neben "Die Liebe im Ernstfall" und meinen anderen Lieblingsbüchern im Regal stehen.

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Ich mag Daniela Kriens Bücher sehr! Die Art, das zutiefst Menschliche der Figuren herauszuarbeiten, und ihnen trotzdem (oder vielleicht genau hierdurch) Würde zu verleihen, ihre Detailreiche Erzählung, aber immer im Bezug auf das große Ganze.
Leider hat mich "Der Brand" diesmal nicht ganz überzeugt. Die Erzählungweise gefiel mir sehr, der Spannungsbogen war m. E. gut gehalten. Doch dann ein - selbst für "Kriensche Verhältnisse" zu abruptes Ende. Für mich sind es diesmal zu viele lose Enden gewesen. Trotzdem habe ich den Roman gern gelesen,. Eigentlich würde ich daher gern 3,5 Punkte vergeben.

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Die Ehe von Rahel und Peter ist nach dem Auszug der erwachsenen Kinder und einem Vorfall, den Peter Rahel nur schwer verzeihen kann, merklich abgekühlt. Da ihr eigentlich geplantes Urlaubsdomizil abgebrannt ist, verbringen sie einige Zeit als Haus- und Hofsitter bei alten Freunden in der Uckermark, die aus gesundheitlichen Gründen in eine Rehaklinik an die Ostsee reisen müssen. Werden sie sich hier wieder annähern - und wollen sie es überhaupt (beide)?

Daniela Krien beweist hier einmal mehr, welch brillante Erzählerin und Beobachterin sie ist. Die Stimmung zwischen den Eheleuten wird meisterhaft eingefangen, und insbesondere Rahels Gedanken und Gefühle werden beim Lesen spür- und greifbar. Aufgegriffen werden verschiedenste Themen, Generationenkonflikte und der Einfluss historischer Ereignisse (vom Bombenhagel auf Dresden im 2. Weltkrieg bis hin zur Wende) auf Familien, Identitätssuche und - ganz aktuell - die Corona-Pandemie. Die Autorin zeigt uns einen Ausschnitt aus dem Leben von Rahel und Peter und wirft Fragen auf, die man sich in einer langen Ehe stellen kann, ohne fertige Lösungen zu präsentieren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gern weiter.

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Der neue Roman von Daniela Krien ist wieder eine funkelnde Perle! Ein Ehepaar flieht vor Corona in ein brandenburgisches Haus ihrer Freunde, da das ursprünglich gebuchte Hotel abgebrannt ist. Die Probleme ihrer langjährigen Ehe nehmen sie mit. Dort, mitten im Nirgendwo können sie sich nur schwer ausweichen und müssen sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und sich entscheiden, ob sie noch eine Zukunft haben. Daniela Krien ist die Meisterin des Ungesagten, des Zwischen-den-Zeilen Lesens, großartig fängt sie die Stimmung zwischen dem Ehepaar ein und schafft eine Atmosphäre, als wäre man dabei in der brandenburgischen Pampa.

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Ohne Kitsch, aber sehr einfühlsam wird eine Ehe nach über 30 jahren mit allen Höhen und Tiefen dargestellt. Ein Paar muss sich in jeder Lebensphase neu erfinden und ggf. umorientieren, was nicht immer leicht gelingt. Dieser Balanceakt und die Gefühlswelt zwischen Eltern-/Großelternsein und Liebespaar ist sehr gut getroffen.
Gute Lektüre nicht nur für die Zielgruppe 50+.

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Ich bin ein großer Daniela Krien Fan. Alle ihre Bücher haben mich, jedes auf seine Weise fasziniert und gefesselt. Sie versteht es, wie keine andere über das ganz normale Leben und die Beziehungen der Menschen untereinander zu schreiben. Ganz leise und feinfühlig, aber umso treffender und präzise formuliert.
Einfach großartig!!!

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Gut erzählt
Die Geschichte wird von Rahel erzählt, von Anfang an spüren wir, dass ihre Ehe mit Peter am Kriseln ist. Von dem bevorstehenden Urlaub in Bayern verspricht sie sich die Gelegenheit, vieles zu klären. Kurzfristig wird diese Buchung abgesagt, weil das gemietete Ferienhaus abgebrannt ist. Fast zeitgleich bittet eine alte Bekannte die beiden, deren Hof in der Uckermark zu betreuen. Ruth war eng mit Rahels Mutter befreundet, ihr Mann Viktor ist schwer erkrankt und sie fährt zu ihm an die Nordsee um ihn während seiner Reha zu begleiten. Also fahren Rahel und Peter in die Uckermark und teilen die Arbeit mit den Tieren und dem Haus und Garten untereinander auf.

In einer ruhigen Erzählweise schildert uns Rahel die Tage auf dem Hof. Rahel selbst hat aus ihrer Kindheit viele Erinnerungen an diesen Ort und das Paar. Und so erfahren wir bei allen möglichen Beschreibungen der jetzigen Tagesabläufe vieles aus der Vergangenheit. Aber auch ihre jetzigen Probleme mit Peter und den Beziehungen zu ihren beiden Kindern werden reflektiert.

Mich hat diese Betrachtung einer Ehe angesprochen. Wie das leise Verschwinden der Liebe beschrieben wird, das fehlende Miteinandersprechen, die Probleme mit dem Älterwerden, weniger Intimität und Nähe. Und die Frage, ob es mit diesen Veränderungen noch eine gemeinsame Zukunft gibt.

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Ein in die Jahre gekommenes Ehepaar ist auf der Suche nach der Liebe und wie sie als Paar wieder zusammenfinden. Als die Kinder noch zu Hause lebten, haben Rahel und Peter wie ein gut geöltes Getriebe zusammen funktioniert . Doch nun versuchen sie sich nach den Jahren und den Entwicklungen, die beide gemacht haben, wieder in der Mitte zu treffen. Ein ungeplanter Urlaub auf einem kleinen Hof bei Verwandten soll dabei helfen.

Mit „Der Brand“ knüpft Daniela Krien nahtlos an den Erfolg von „Die Liebe im Ernstfall an“ . In ihrer unnachahmlichen Art zu schreiben, hat sie mich innerhalb weniger Seiten in die Geschichte gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr uns der Hand legen. Ich habe es fast in einem Rutsch durch gelesen. Völlig unaufgeregt und trotzdem emotional wird die Geschichte von Rahel und Peter erzählt. Und gerade diese zarten und leisen Töne, sind es, die das Buch authentisch machen. Allein wegen diesem Schreibstil und wegen dem Plot werden sich sicher viele Leser mit der Geschichte identifizieren können.

Ich kann jetzt schon sagen, das „Der Brand“ eines meiner Jahreshighlights ist!

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Über "Der Brand" von Daniela Krien hier bei NetGalley habe ich mich sehr gefreut, nachdem der vorangegangene Roman "Die Liebe im Ernstfall" zum Standardtitel mit persönlicher Empfehlung in meiner Buchhandlung geworden war. Dem Diogenes-Verlag danke ich sehr herzlich für die großzügige und unkomplizierte Übersendung des Leseexemplars, das ist einfach prima.
Den Inhalt brauche ich wohl kaum noch einmal wiederzugeben, viele Leserinnen und Leser haben dies in ihren Bewertungen hier ja bereits getan...
Wie auch das vorangegangene Buch gefällt mir "Der Brand" ausgesprochen gut: Was als Betrachtung einer zeitgenössischen, langjährigen Beziehung wohleingerichteter Akademiker mit hohem Identifikationspotential beginnt, das spaltet sich auf. Es spaltet sich in mehr und mehr Handlungs-, Geschichts-, Personen- und Gedankenstränge auf, die zu verfolgen und nachzuvollziehen leicht fällt. Gelegentlich hatte ich allerdings das Gefühl, etwas weniger Bezug zu ausdrücklich im Jahr 2020 verankerten Geschehnissen und Begriffen hätte auch nicht geschadet und den Roman mit seiner "sehr starken inneren Handlung der Hauptpersonen" zeitloser gemacht..
Nach der Beendigung des Leseexemplares waren noch so einige Handlungsstränge offen und nicht zu Ende geknüpft - eine schöne Herausforderung für den Leser und seine Fantasie; und da es ja so leicht fiel, sich in die beiden (ja, beiden) Hauptpersonen Rahel und Peter hineinzuversetzen, lebte ich gedanklich noch eine ganze Weile mit ihnen und ihrer nahen Zukunft.
Alles in allem halte ich diesen Roman für ein gelungenes Porträt heutiger intelligenter Menschen und ihrer Lebensumstände, klug beobachtet, unprätentiös erzählt, es bleibt reichlich Raum zur (Selbst-) Reflexion. Ich gehe davon aus, dass dieser Titel ein Erfolg wird, habe bereits bestellt und werde ihn auch persönlich empfehlen.

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Wieder ein großer Wurf von Daniela Krien. Eine toll erzählte Geschichte, spannende Charaktere und viele Erkenntnisse im zwischenmenschlichen Bereich machen die Lektüre zu einem Erlebnis. Viel Realität steckt in den Personen und ihren Handlungsweisen. Absolute Leseempfehlung.

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Die Geschichte an sich ist nett – aber leider ist sie überwiegend im Präsens geschrieben.
Ich habe mich bis ca. Seite 50 gequält, dabei aber physisch ziemlich unwohl gefühlt.
Außerdem erzählt Daniela Krien lauter Belanglosigkeiten, die mich gelangweilt haben.
Schade….

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!ein Lesehighlight!



Klappentext:

„Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.“



Daniela Krien zählt für mich mittlerweile zu meinem festen Literatur-Stamm. Ihre Bücher besitzen enorme Kraft, genauso ihr aktuelles Buch „Der Brand“.

Die feinen, bedeutungschwangeren Details zwischen den Zeilen, ihre detaillierte Verwendung von Metaphern, ihre Beobachtungsgabe lassen diese Geschichte förmlich explodieren.

In einer Ehe wird man wunderlich, genau wie im Alter. So geht es auch den Hauptprotagonisten im Buch: Familie Wunderlich besteht aus Rahel und Peter, verheiratet und am Rand des ehelichen Verfalls, da die Infragestellung dieser nun präsent ist. Krien legt gekonnt Doppeldeutigkeiten und ich liebe diese zu entschlüsseln! Wer hier aufmerksam liest, bekommt ein echtes Buch-Highlight! Die Reise in den „vermeintlichen“ Urlaub (das hüten eines Hauses von Freunden in der Uckermark) soll nun die Wahrheit ans Licht bringen bzw. den beiden die Möglichkeit geben, über ihre „Probleme“ zu sprechen, jeder soll sich Luft machen, es knallhart herausbrüllen….Krien versucht ihre Protagonisten in eine Richtung zu stupsen und bringt dem Leser gewollt ungewollt einen gewissen Spannungsbogen. Diese Geschichte ist keine reine Beziehungskiste sondern zeigt tiefgründig und emotional, wie verletzlich und gebrechlich die Liebe, die Ehe und das Leben ist. Man beendet diese wahrlich bewegende und bedrückende Geschichte und bekommt Gedanken was die eigene Ehe betrifft…Ja, wir werden in einer Ehe wunderlicher, aus einem Schwelbrand kann ein großer Brand entstehen und alles zerstören was man mühevoll aufgebaut hat - Will man das? „Ehe“ bedeutet große Anstrengung und Führung beider Ehepartner und Daniela Krien macht dies hier in jedem Satz deutlich. Ihre Wortwahl könnte besser nicht sein - klar, deutlich, treffsicher und auch elegant führt sie den Leser hier durch eine Krise der heftigen Art. Krien hat ein extrem feines psychologisches Gespür und verpackt dies mit perfekten Worten!

Ich vergebe 5 von 5 Sterne, aber fest steht, diese Ansicht hätte weitaus mehr verdient!

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Zum Inhalt:
Eigentlich sollte man meinen, wenn man fast 30 Jahre verheiratet ist, dass der Beziehung nichts mehr passieren kann. Aber mitunter kommt es anders. So geht es Rahel und Peter. Langsam hat sich die Liebe aus der Beziehung verabschiedet, ein Urlaub soll nun zeigen, was noch da ist. Können sie die Liebe noch retten?
Meine Meinung:
Das war ein Buch der leisen Töne, das zunächst wirklich unaufgeregt daher kommt, mit zunehmender Seitenzahl aber immer intensiver wird und einen auch zwingt, sich mit der eigenen Situation auseinanderzusetzen. Ich fand es ungeheuer interessant erzählt, zudem hat das Buch einen ungeheuer angenehmen Schreibstil, der einen förmlich durch das Buch zog. Ich kann eigentlich jedem dieses Buch ganz besonders ans Herz legen, denn es ist einfach gut und wird auch noch ein wenig länger in mir nachhallen.
Fazit:
Toll!

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Eine wunderbare Geschichte über die Facetten einer Ehe. Im Mittelpunkt stehen Rahel und Peter, die eigentlich alles erreicht haben, was man erreichen kann und dennoch unzufrieden sind, weil sie spüren, dass die Liebe sich aus ihrer Beziehung verabschiedet. Mit dem Ehepaar können sich viele Menschen identifizieren, deshalb wirkt das Buch authentisch und real auf mich. Die Frage mach dem Sinn des Lebens steht im Raum und die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an.

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Das Leben ordnen

Von der Schriftstellerin Daniela Krien habe ich schon zwei Bücher verschlungen.
Der neue Roman „Der Brand“ ist ein Beziehungsroman.
Peter und Rahel sind in den Fünfzigern. Sie lieben sich noch, aber es zeigen sich verschiedene Ansichten.
Peter ist Professor an der Uni, er hat den Umschwung ins Moderne nicht verkraftet und wird etwas depressiv.

Rahel ist Psychologin, die selber einige seltsame Ansichten hat. Das sie so Unterschiede zwischen ihren Kindern macht kann ich überhaupt nicht verstehen.
Rahel ist die Bestimmerin in der Familie. Wegen der Pandemie wollte sie mit Peter eine geruhsame Zeit auf einer Berghütte verbringen, aber die brennt kurz vorher ab. Als sie dann von Bekannten um Hilfe gebeten werden, deren Hof für 3 Wochen zu bewohnen, ist das ein Glück.
Aber da entwickelt sich ein Brand der Gefühle. Es ist mal Zeit über alles gut nachzudenken.

Die Autorin hat das sehr lebendig und realistisch erzählt. Der Roman ist lesenswert.

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Hallo, ich habe das Buch auf meinem Insta-Blog gemeinsam.lesen rezensiert. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! Schöne Grüße, Alexandra Burkard

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Das ist ein wunderschönes, stilles Buch. Die Geschichte einer Ehe, einer ganzen Familie und noch viel mehr. Von der ersten Seite an war ich ganz im Leben dieses Paares gefangen.

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Leise unspektakuläre Geschichte mit vielen feinen Zwischentönen....über das Zusammenleben, Familie, Ehe, eigene Bedürfnisse, das unterschiedliche Verhältnis von Mutter und Vater zu den eigenen Kindern, Vergangenheit und was man noch von der Zukunft erwartet, wenn man lange verheiratet ist.
Ein großartiges Buch - Autorin erinnert mich in den differenzierten Beschreibungen der Charaktere an Juli Zeh.

Absolut empfehlenswert :-)

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Wie auch in Die Liebe im Ernstfall hat mich das neue Buch von Daniela Krien mit seiner klaren, unverquasten Sprache und den schlüssig gezeichneten Charakteren sofort in die Geschichte hineingezogen. Habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

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Wieder ein Buch von Daniela Krien, das einfach so viel auf den Punkt bringt.
Ein Brand verhindert Rahels und Peters Wanderurlaub und so stehen sie kurzfristig zur Verfügung den Hof von alten Freunden drei Wochen zu hüten. Sie teilen sich die Aufgaben auf, ohne dass es zwischen ihnen dabei zu großen Berührungspunkten kommt und genau da liegt das Problem, denn wo stehen sie nun nach fast 30 Jahren Ehe? Unaufgeregt, aber doch immer auf den Punkt zutreffend beschreibt Daniela Krien diese Ehe und wo sie nach 30 Jahren steht.
Sehr empfehlenswert!

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Eigentlich wollten Rahel und Peter ihren Urlaub in einer Hütte in den Oberbayerischen Ammergauer Alpen verbringen. Jedoch brennt diese einige Tage vor Ferienbeginn ab. Während ihr der früher oft gesagte Spruch „Wer weiss, wofür das gut ist…“ im Kopf herumspukt, ruft ihre Freundin Ruth an. Ihr Mann Viktor hatte einen Schlaganfall und muss nach Ahrenshoop zur Reha. Sie bittet das Ehepaar, sich um ihr Landgut und die Tiere während ihrer Abwesenheit zu kümmern.

Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet. Während in Rahel die Leidenschaft noch brennt, ist sie bei Peter erloschen. Er zeigt kein sexuelles Interesse mehr, was Rahel nicht hinnehmen will. Sie will den Urlaub dazu nutzen, sein Interesse für sie und ihre Bedürfnisse wieder zu wecken.

Daniela Krien hat eine enorm gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen, die sie authentisch zu Papier bringen kann. Der Roman ist aus dem Blickwinkel von Rahel geschrieben. Der Leser erfährt nur ihre Sichtweise. Als Leserin habe manchmal mit ihren Interpretationen gehadert und hätte gerne mit ihr darüber gesprochen. Rahel verlangt viel von ihren Familienmitgliedern, ohne sich zu fragen, was sie zu den Situationen beisteuert. Als Psychologin müsste sie über dementsprechende „Werkzeuge“ verfügen.

Ich habe mich gerne in den Mikrokosmos von Rahel ziehen lassen. Allerdings habe ich doch noch einen Kritikpunkt zur Geschichte. Alle Figuren machen mehr weniger einen Entwicklungsschritt. Nur Rahel bleibt bis am Schluss auf ihren Erwartungshaltungen treu. Gut, in den letzten Zeilen zeigt sie sich etwas versöhnlicher, aber irgendwie nehme ich das ihr nicht ab.

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Beeindruckend!
"Der Brand" von Daniela Krien hinterlässt mich tief beeindruckt; die Handlung startet zunächst recht leicht und unspektakulär, aber dann... Drei Wochen Ersatz-Urlaub für Rahel und Peter auf dem Hof einer Freundin von Rahels Mutter in der Uckermark, weil das ursprünglich gebuchte Urlaubsdomizil in Bayern abgebrannt ist- die beiden sind fast dreißig Jahre miteinander verheiratet, großgeworden in der ehemaligen DDR, er Universitätsprofessor, sie Psychotherapeutin mit eigener Praxis; zusammen haben sie zwei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Samuel mit Karriere bei der Bundeswehr und Selma, eher orientierungslos, verpartnert und ausgestattet mit zwei wild-verwöhnten kleinen Söhnen. Die drei Wochen enden auf der Heimfahrt mit einer melancholischen Reminiszenz an die Vergangenheit - das gealterte Paar hört im Auto einen Lieblings-Song des alten DDR-Barden Gundermann. Und in den drei Wochen zwischendurch ist viel passiert: Die Bilanz der in die Jahre gekommenen und entfremdeten Beziehung; dabei Rahel noch ein wenig sehnsüchtig, ihr Mann Peter in sich selbst zurückgezogen, das Leben am liebsten nur noch mit seinen Büchern teilend ("Für ihn ist Literatur wie ein lebendiges Gegenüber. Manchmal sogar lebendiger als das, was sich vor seinen Augen abspielt. Und im Gegensatz zu Menschen ist sie ihm unentbehrlich." Tochter und Enkel kommen zu Besuch, es wird lebendig aber unruhig auf dem Lande; die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Generationen prallen aufeinander. Rahel ist der Lösung ihrer Vaterfrage auf der Spur. Und so ganz beiläufig gelingt es Daniela Krien, ein Bild unserer Zeit zu zeichnen - zumindest aus der Perspektive der intellektuell privilegierten Minderheit, die in die Jahre gekommen und ein wenig wertekonservativ geworden ist. Und es entsteht ein 'Beziehungs-Brand' in der Familie und im Paar, der gewohnte Alltag kann nicht mehr hinwegtäuschen, gilt es doch, sich in neuer Umgebung neu zu finden. Habe lange nicht mehr einen derart treffsicher-entlarvenden und gleichwohl leichtgängigen Roman gelesen!

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MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich stand es außer Frage, dass ich Der Brand lesen muss.

Der Titel des Buches ist maßgebend für die Umplanung des Urlaubs von Rahel und Peter. Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet und wollte ihre Ferien eigentlich in einem schönen Haus in Bayern verbringen, aber das Feriendomizil brennt ab und sie sind gezwungen sich eine Alternative zu suchen. Die ergibt sich zwangsläufig als die Freundin von Rahels verstorbener Mutter anruft und sie bittet auf den Hof in den Uckermark aufzupassen, solange sie zu ihrem Mann an die See fährt, der sich dort von einem Schlaganfall erholen soll. In diesem Sommerurlaub werden beiden so einige Dinge klar.

Rahel und Peter wohnen in Dresden und befinden sich mit fast 50 Jahren so ungefähr in ihrer Lebensmitte. Sie haben zwei Kinder, die bereits erwachsen sind und auch schon zwei Enkelkinder. Sie habe als typisches Nachwendepaar, die aber ein sehr gute berufliche Laufbahn einschlagen konnten, was nicht allen in dieser Generation und Zeit vergönnt war. Daniela Krien weicht hier etwas ab von ihren anderen Geschichten, wo die Charaktere auch zu den sogenannten Wendeverlierer gezählt haben. Peter ist Literaturprofessor und Rahel ist Psychologin. Sie führen ein gut situiertes Leben und ihnen fehlt es an nichts und doch liegt ein Schatten über ihrer Ehe, denn Peter hat sich von Rahel ein wenig abgewandt.

Die beiden sind drei Wochen dort und jedes Kapitel ist mit einem Wochentag gekennzeichnet. Der Alltag auf dem Hof ist recht übersichtlich. Sie kümmern um Tiere und Garten, essen gut, lesen und natürlich gibt auch immer wieder kluge und geistreiche Gespräche zwischen den beiden. Der Leser bekommt einen Eindruck, was so zwischen den beiden vorgefallen ist, aber es wirkte zu keinem Punkt völlig aussichtslos. Mir erschienen sie immer wie eine gute Einheit, dennoch waren Rahels Sorgen auch nachvollziehbar. Hinzu kommen noch so ein paar familiäre Thematiken, wie der unbekannte Vater von Rahels, der frühe Krebstod der Mutter und auch immer wieder die familiären Konstrukte. Die Beziehung zu Tochter Selma ist nicht so einfach, aber auch das bringt Daniela Krien sensibel und einfühlsam ein. Es ist durchaus klar, dass Rahels Verhältnis zu ihrer Mutter nicht leicht war, aber zu ihrer eigenen Tochter ist es das auch nicht. Doch auch hier ist eindeutig der Wille da, hier den Zugang zu behalten, auch Rahel eindeutig Grenzen zieht. Lustig ist, dass sie als Psychologin natürlich die Fehler sieht, aber da ist die eigene Tochter betrifft, ist es umso schwieriger hier objektiv zu bleiben.

FAZIT:

Ich habe Der Brand wieder sehr gerne gelesen. Ich empfand es aber diesmal als etwas weniger intensiv als z.B. Muldental. Natürlich haben sowohl Rahel als auch Peter ihre Päckchen zu tragen, aber ich empfand es als alltäglichere Probleme, was aber keineswegs negativ gemeint sein soll. Die Autorin hat mich trotzdem wieder mit ihrem Schreib- und Erzähltalent mitgerissen.

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Nach über 25 Jahren Ehe liebt Rahel ihren Mann Peter noch immer und leidet darunter, dass er sich von ihr zurückgezogen hat. Als sie beiden sich für ein paar Wochen um Haus, Garten und Tiere einer alten Freundin kümmern, hofft Rahel auf eine Klärung der Beziehung.
Eine Frau in der Mitte des Lebens setzt sich mit Kindheitserfahrungen, eigenen Fehlern, dem Altern und ihrer Ehe auseinander - das wird in ruhiger, klarer Sprache leicht und eindrücklich erzählt. Der Autorin gelingt es meisterhaft, feine Schwingungen und Zwischentöne, bedeutsame Gesten und wechselnde Stimmungen einzufangen. Viel Lebensweisheit und ein gutes Gespür für Familiensysteme und ihre Auswirkungen sind in diesen Roman eingeflossen.
Ein Lesegenuss!

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In der Lebensmitte angekommen

Die Psychologin Rahel und der Literaturprofessor Peter sind in der Mitte des Lebens angekommen und müssen sich wohl oder übel den Problemen in ihrer beinahe dreißigjährigen Ehe stellen. Nachdem der ursprünglich geplante Urlaub einem Brand zum Opfer fällt, reist das Paar in die Uckermark, um einen Hof von Freunden zu hüten. Das Leben dort ist sehr überschaubar und so können beide eine Bilanz zu ihrem Leben ziehen. Die beiden Kinder sind sehr unterschiedlich und bringen auch so manche Unstimmigkeit in die Beziehung, wie man bei einem Überraschungsbesuch feststellen kann. Doch worin liegt eigentlich das Problem der beiden Partner? So nach und nach erfährt man warum sich Peter zurückzieht und welche Träume und Sehnsüchte in Rahel schlummern. Ist es noch Liebe, die die beiden verbindet oder sind es Respekt, Anstand und Vertrauen, das sie zusammenschweißt? Kann man mit dieser Grundlage auf ein weiteres Leben aufbauen oder ist es für beide Seiten besser, eine Trennung anzustreben?

Das einfache Leben auf dem Hof gibt dem Paar die Chance zu reflektieren. Während dem Füttern der Tiere, dem Gießen der Blumen oder dem Einkaufen, lassen die Protagonisten ihre Gedanken fließen und werfen Fragen auf, bei denen sich nicht gleich eine Antwort einzustellen scheint. Doch sie suchen das Gespräch und versuchen darin die richtigen Worte zu finden – was oft schwierig ist, wie wohl die meisten aus eigener Erfahrung wissen.

Die Geschichte rund um Rahel und Peter hat mich tief beeindruckt. Jetzt nicht unbedingt wegen den Problemen, die sie mit sich herumschleppen sondern vor allem wegen dieser wunderbaren einfühlsamen Sprache, die Daniela Krien einsetzt. Ich hätte noch unendlich in diesem Buch versinken können.

Trotz – oder vielleicht wegen – dem unaufgeregten und überschaubaren Treiben wurde das Buch nie langatmig und hat mich vollends überzeugt. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

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Rahel und Peter sind seit 30 Jahren ein Paar . Aber was bedeutet das ? Für Sie & für ihn ? Wie sieht Liebe nach 30 Jahren aus ? Welche Schäden kann man kitten und welche nicht ? Ein wunderbar erwachsenes sehr berührendes Buch das sich mit der Frage auseinander setzt wie wir lieben wenn wir uns länger kennen....
Wunderschön melancholisch und dennoch voll Hoffnung.
Ich habe es sehr gemocht.

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Ehekrisen gibt es viele, aber hier kann man die Probleme miterleben und auch das vorsichtige Annähern.
Man versteht, wie der Bruch entstanden ist und lernt die Eigenheiten der beiden kennen.
Mir hat es gefallen wie der Prozess der Annäherung erzählt wird und wie zerbrechlich alles ist.
Eins der besten Bücher, diesen Jahres

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Eine spannender Roman, zugleich die präzise Sozialstudie einer Familie (im weitesten Sinne). Haushüten auf dem Lande, mit all seinen für Städter oft beeindruckenden Facetten, ein Paar, dessen Miteinander schon lange nicht mehr funktioniert, Kinder, bei denen selbst dem Leser Angst und bange wird.
Und ein schwerkranker Mann, von dem niemand weiß, ob er nicht doch der Vater der Protagonistin ist.
Ein Reigen spannender mal mehr oder weniger sympathischer Figuren und eine Geschichte, die sich kaum aus der Hand legen lässt.

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Rahel und Peter sind seit fast dreißig Jahren verheiratet und haben sich auseinandergelebt. In ihrer Arbeit finden sie kaum noch Erfüllung. Rahel bringt als Psychologin nur noch wenig Interesse für die Probleme ihrer Klienten auf, auch ihrem sonstigen Umfeld gegenüber ist sie nur noch wenig einfühlsam. Peter, Dozent für Literatur, würde nach einem Vorfall der Uni am liebsten den Rücken zukehren. Die beiden sind verletzt und enttäuscht von einander. In einer verlassenen Hütte in den Ammergauer Alpen, ohne Internet, Fernsehen oder andere Ablenkungen möchten sie schauen, was von ihrer Beziehung noch übrig geblieben ist. Doch drei Tage vorher erhält Rahel einen Anruf des Hüttenbesitzers, die Hütte ist abgebrannt. Da ergibt sich die Möglichkeit, für Freunde Haus und Tiere zu hüten. Daniela Krien spricht in ihrem Roman "Der Brand" ganz viele Themen an, aber vor allem wie es ist, mit einander älter zu werden.
Der Diogenesverlag überschreibt die Ankündigung des Buches mit der Frage, die es, wie wir finden, auf den Punkt bringt: Was finden wir, wenn wir uns wiederfinden?

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Daniela Krien hat in meinen Augen ein untrügliches Gespür dafür, Charaktere psychologisch zu durchleuchten und darzustellen. So auch in ihrem Buch "Der Brand", in dem sich ein seit 30 Jahren verheiratetes Ehepaar nicht nur die Frage stellen muss, ob ihre Ehe noch Bestand haben kann. Auch die Frage nach der Versöhnung sowohl mit den eigenen Eltern als auch mit der Tochter steht speziell für Rahel im Raum. Das ist fesselnd und grandios geschrieben und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Ein Familien- bzw. Beziehungsroman, der wieder mit seinen Tiefen zwischen den Zeilen glänzt. Ruhige und schlichte Beschreibung einer Ehe, die aber genau durch diesen Stil überzeugt.

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Im Wirrwarr der Gefühle

Nach dreißig Jahren Ehe ist das Miteinander von Rahel und Peter immer mehr von der emotionalen auf die rationale Ebene verschoben worden. Sie achten sich gegenseitig, aber die Liebe zueinander ist ihnen immer mehr abhanden gekommen. Ein lang geplanter Urlaub in den Bergen soll neuen Schwung in die Beziehung bringen, aber die gebuchte Unterkunft fällt kurz bevor es losgehen soll den Flammen zum Opfer. In ihrer Ratlosigkeit sagt Rahel ihrer Tante zu auf das Haus in der Uckermark acht zu geben. So geht es nun anstatt in die Berge in den Osten Deutschlands. Ein Desaster oder eine Chance?

Die deutsche Autorin Daniela Krien hat mit ihren letzten Veröffentlichungen "Muldental" und "Die Liebe im Ernstfall" auf sich aufmerksam gemacht. Ich war nun auf ihr neues Werk gespannt und bin mit einer hohen Erwartungshaltung in den Roman gestartet. Sie erzählt die Geschichte in einem lebensnahen und sehr emotionalen Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Protagonisten entführte. Es entwickelt sich in dem Roman eine Art Kammerspiel, bei dem aber nicht nur der Dialog sondern auch die unausgesprochenen Worte und Gefühle eine große Bedeutung haben. Daniela Krien gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die intensive und mit Spannung geladenen Atmosphäre der beiden Protagonisten einzufangen. Ohne große Sympathien zu entwickeln, fühlt und leidet man mit ihnen, da ihr Dilemma so real und aus dem Leben gerissen erscheint. Auch die kleineren "Gastauftritte" weniger anderer Protagonisten wirken auf die Entwicklung des Dilemmas der Beiden ein, bieten ihnen manchmal Schutz, oder fordern sie zur Konfrontation.

"Der Brand" ist aus meiner Sicht ein sehr kurzweiliger und lesenswerter Roman, der mich mit seiner Schlichtheit, Authentizität und der Einfühlsamkeit der Autorin überzeugt hat. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Peter und Rahel sind bald 30 Jahre verheiratet. Etabliert im Beruf, die Kinder aus dem Haus. Rahel ist in den Wechseljahren und ihr Peter würde gern wie Bruder und Schwester mit ihr leben. Um ihre Ehe auf den Prüfstand zu stellen, wird ein Urlaub - coronakonform - in einem Ferienhaus in den Alpen gebucht. Die Hütte brennt und alternativ können/müssen sie bei Freunden den Hof samt 'Viehzeug' einhüten..
Wer selbst so lange verheiratet ist, wird an einigen Stellen ein AHA-Erlebnis haben. Für eine Ehe müssen sich beide Seiten verständigen und was tun. Mir hat dieser unaufgeregte Schreibstil und das Buch insgesamt gut gefallen.

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Ein wunderbares und leises Buch das von der Vielschichtigkeit menschlicher Beziehungen erzählt. Sehr berührt hat mich der Umgang von Rahel und Peter miteinander. Sie respektieren einander und geben sich gegenseitig Raum auch und vor allem in schwierigen Situationen. Am Ende stand ich neben Ruth und habe gewunken.

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Rahel und Peter sind schon jahrelang verheiratet, nur leider haben sie sich immer mehr voneinander entfernt. Möglicherweise könnte ein gemeinsamer Urlaub in den Bergen die Beziehung wieder neu aufblühen lassen.
Allerdings kommt es dazu nicht, da vor Urlaubsbeginn die Ferienwohnung abbrennt. Und was nun?
Aufgrund eines nicht ganz so erfreulichen Zwischenfalls müssen sie stattdessen den Hof eines bekannten Ehepaars übernehmen. Kann dies vielleicht ein Ersatz für den geplanten Urlaub zu sein?
Ein tolles, tiefgründiges Buch, das man nicht aus der Hand legen will.

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„Der Brand“ von Daniela Krien

▶️ Rahel und Peter bekommen kurzfristig die Nachricht, dass ihr geplanter Urlaub ins Wasser fällt. Das von ihnen angemietete Ferienhaus ist abgebrannt. So geht es stattdessen in die Uckermark. Hier sollen sie sich um Haus und Hof von Ruth und Viktor kümmern, denn Viktor hatte einen Schlaganfall, liegt im Krankenhaus und Ruth will für ihn da sein. Rahel kennt das Paar seit ihrer Kindheit und möchte natürlich helfen, zumal der Aufenthalt eine Art Ersatzurlaub für sie und Peter sein kann.
Rahel und Peter, sie 49 Jahre, er 55 Jahre, sind seit 30 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Rahel ist Psychologin, Peter Literaturprofessor. Die beiden schätzen einander, doch ihre Ehe ist nach all den Jahren nicht mehr das, was sie einmal war. Daniela Krien gibt dem Leser einen Einblick in diese Beziehung und lässt ihn die Schwingungen spüren. Der gebildete Peter, der an Depressionen leidet und Rahel, die sich so viel mehr wünscht, vor allem auch die körperliche Nähe ihres Mannes, kümmern sich um Garten, Haus und Tiere - inklusive einohriger Katze, altersschwachen Pferd und flügelverletztem Storch - nähern sich aneinander an, entfernen sich aber auch voneinander.

▶️ Daniela Kriens Roman überzeugt mich durch gelungene Dialoge und prägnante großartige Sätze. Das Buch ist dabei kein Wohlfühlbuch. Es macht nachdenklich. Störend (verstörend?) fand ich, dass Rahel erst 49 ist. 49! Und sie hat Gedanken einer Frau, deren Leben bereits gelebt ist. Ganz ehrlich, diese Frau ist kaum älter als ich! Soll mir das Angst machen? Jedenfalls war die Geschichte in diesem Punkt für mich nicht stimmig und ich hab mich immer wieder erwischt, dass ich mir Rahel als recht alte Frau vorgestellt habe und mich daran erinnern musste: Sie - ist - 49, nur - 5 - Jahre - älter - als - du!!! 😅
Dennoch, ich habe das Buch gern gelesen und empfehle es auf jeden Fall, auch wenn es polarisiert.

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Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder. Sie haben sich einmal sehr geliebt, doch in letzter Zeit scheint die Luft aus ihrer Beziehung raus zu sein. Wenige Tage für dem geplanten Urlaub, brennt die gebuchte Berghütte ab. So kann Rahel ihrer Freundin Ruth zusagen, die sie bittet, sich um ihren Hof in der Uckermark zu kümmern. Ob Rahel und Peter sich dort wiederfinden?
Man muss sich auf diesen ruhigen Roman einlassen können, denn es passiert nicht viel. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist zwischendurch sogar humorvoll.
Kaum sind sie auf dem Hof angekommen, ist auch die Aufgabenteilung klar. Petr will sich um die Tiere kümmern und Rahel den Garten in Ordnung bringen. Sie gehen also weiterhin getrennte Wege. Doch Rahel hat Sehnsüchte, die Peter nicht wichtig sind. Er liebt Literatur und ist Professor an der Uni, doch der coronabedingte Abstand kommt ihm ganz gelegen. Ihm gefällt das Leben auf dem Hof ohne größere Verpflichtungen.
Dann kommt Tochter Selma mit ihren beiden Jungs. Auch in Selmas Ehe läuft es nicht gut. Immer mehr Brüche sind zu erkennen – in Rahels Vergangenheit, in den Beziehungen und in Erinnerungen. Rahel ist Therapeutin. Bei ihren Patienten hat sie die nötige Distanz, in der eigenen Familie funktioniert Therapie aber nicht. Viele kleine Verletzungen werden sichtbar.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und die Geschichte ist authentisch dargestellt. Eine Beziehung verändert sich im Laufe der Jahre und wenn die Kinder aus dem Haus sind, kann es zu einer Leere kommen. Dann kommen unweigerlich Überlegungen, wie man die künftigen Jahre gestalten will.
Mit hat dieser Roman sehr gut gefallen; er bringt einen zum Nachdenken. Ich kann ihn nur empfehlen.

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Meine Meinung und Inhalt

Sie weiß, was da draußen los ist. Der hart umkämpfte Partnermarkt
verlangt den Suchenden einiges ab. Die »Ware« ist gebraucht und
beschädigt. Sie hat Schrullen und Macken, Krankheiten und Ängste, und es fehlt ihr in der Regel an Flexibilität. Wer mit fünfzig noch einmal von vorn beginnt, findet Menschen, die mit anderen gewachsen, von anderen geformt worden sind – zurechtgebogen, zurechtgestutzt und nicht mehr bereit, sich ein weiteres Mal zu biegen oder biegen zu lassen. Auch Peter und sie würden wollen, dass man sie nimmt, wie sie sind." (ZITAT)

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet.

"»Ich will mich nicht von dir trennen, Rahel, aber auf die Weise, wie du es brauchst, kann
ich derzeit nicht mit dir leben.«
»Auf welche Weise meinst du denn?«
»Auf die vollumfängliche.« (ZITAT)

Als ihr geplanter Urlaub wegen eines Brandes der Ferienunterkunft geplatzt ist, kommt die Bitte von ihrer Freudin Ruth (deren Mann Victor plötzlich erkrankt ist), sich um deren Haus und Tiere zu kümmern und dort drei Wochen Auszeit zu machen, wie gerufen.

Der Schluss ließ ein paar Fragen offen, was mir als Leser gut gefallen hat.

Ich mochte das Buch sehr und das Cover finde ich ebenfalls schön gewählt.

Krien hat einen unglaublich schönen Schreibstil und mit "Der Brand" einen tollen Roman geschaffen.

Daniela Krien wurde am 25. August 1975 in Neu-Kaliß in Deutschland geboren. Schon als Kind begann sie zu schreiben, vor allem Kurzgeschichten. Ihr erstes Lebensjahr verbrachte sie aber ausschließlich in Jena. Anschließend zogen ihre Eltern in die Heimat ihres Vaters ins sächsische Vogtland. Dort lebte sie bis sie volljährig war. Daraufhin begannen: Ausbildung, Abendgymnasium und diverse Jobs. 1999 ging sie nach Leipzig, um dort Kulturwissenschaften zu studieren. 2004 und 2006 wurden ihre Töchter geboren. Mit ihrem Lebenspartner, dem Fotograf und Filmemacher Christian Klinger, gründete sie "amadelio film", eine Produktionsfirma für Dokumentarfilme über Künstler. Im September 2011 ist ihr Debüt "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" erschienen. Heute lebt sie mit Mann und Kindern in Leipzig

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Melancholischer, netter Roman. Mehrere Themen werden nur angeschnitten, da hätte man mehr daraus machen können.
Die Ehe der beiden Protagonisten wird oberflächlich skizziert, einiges ist für mich nachvollziehbar, da ich auch 30 Jahre mit demselben Mann verheiratet bin, aber wenn man so lange mit jemandem zusammen ist, geht das doch nur über ständige Kommunikation. Rahel ist Psychologin, da sollte sie doch wissen, worauf es in einer Beziehung ankommt, dies ist etwas unglaubwürdig.
Auch die Beziehung mit ihren Kindern, v.a. die etwas Komplizierte mit ihrer Tochter hätte sie doch wieder ins Lot bringen können. Mir scheint daher, auch Psychologen sind nur Menschen.
Die Beziehung zu ihren Freunden, deren Haus und Hof sie während ihres Sommerurlaubs kurzfristig betreuen, hätte schon auch etwas ausführlicher beschrieben werden können, das war teilweise nicht ganz nachvollziehbar und sehr oberflächlich erzählt.
Gut zu lesen aber zu wenig tiefgründig.

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Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen, obwohl es eigentlich völlig unspektakulär ist. Es gibt nicht wirklich Action, die ganze Geschichte fließt sehr ruhig dahin und beschreibt eigentlich nur 3 Wochen im Leben des älteren Ehepaares Rahel und Peter.

Die beiden wollten zusammen in Urlaub fahren, doch kurz vorher ist ihr Urlaubsdomizil abgebrannt. Darum sagt Rahel ihrer Freundin Ruth zu, ihr Haus zu hüten, während diese ihren Mann Victor nach einem Schlaganfall in die Reha begleitet.

Nun begleiten wir Rahel und Peter in dieser Zeit und erleben die beiden miteinander und mit ihren erwachsenen Kinder, die sie dort besuchen kommen. Und es wird deutlich, dass es unheimlich viele unausgesprochene Dinge gibt, die zwischen diesen Menschen stehen...

Was mich an diesem Buch am meisten überzeugt hat, war der Schreibstil. Die Autorin schafft es, mit ihrem Schreibstil die gesamte Stimmung der Geschichte zu tragen und zum Leser zu transportieren. Das macht das Buch für mich wirklich zu einer tollen Lektüre. Und auch die Probleme und Handlungen der Protagonisten kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich mag es, dass das Buch Tiefe hat, ohne dass es viel Action braucht.

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Ein Ehepaar das lange verheiratet ist und nebeneinander funktioniert, aber nicht wirklich miteinander kommuniziert. Das übliche Urlaubsdomizil ist abgebrannt, der übliche urlaubsablauf gestört. Glücklicherweise braucht die beste Freundin jemanden der für ein paar Wochen ihren Hof bewohnt. Der Mann hat einen Schlaganfall erlitten. Die Ehefrau sagt ohne Rücksprache zu, sie kennt den Hof seit ihrer Kindheit. Während des Aufenthaltes kümmert sich ihr Mann um die Tiere, macht aber keine Anstalten seine Frau mit einzubeziehen. Es ist schön beschrieben wie die beiden dann doch anfangen zu sprechen & sich wieder aufeinander zu bewegen.

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Als Daniela Krien Fan hat mich auch dieses Buch sehr beeindruckt.
Es geht um ein Paar um die 50, deren Kinder aus dem Haus sind, und die sich selbst und auch den anderen aus den Augen verloren haben und es zudem verlernt haben, miteinander zu reden und im Kontakt zu bleiben oder zu kommen.

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Mich hat dieser Roman sehr begeistert, was sicher daran liegt, das die Autorin sich für realistische Darstellungen und authentische Dialoge entschieden hat, statt zu Hollywood reifen Liebesbekundungen zu greifen.
Daniela Krien schreibt in ihrem Roman über Zweisamkeit, die mitunter sehr einsam sein kann,
um die Tragik des Alterns, um Sprachlosigkeit, Beständigkeit, Lebensstrukturen und die einschleichende Routine in einer Beziehung.
Auch auf ein Filmreifes Happy End wird bewusst verzichtet, vielmehr möchte man den beiden Protagonisten zurufen: “Ihr schafft das!!“
Ein großartiger Roman

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Worum geht’s?
Nach knapp dreißig Jahren Ehe wissen Rahel und Peter nicht mehr wirklich, wo sie in ihrer Beziehung stehen. Zwischen Kindern, Karriere und dem Alltag ist ihnen die Liebe abhanden gekommen, und dieses Vakuum stellt sie beide vor die Frage, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen – und ob sie noch Platz im Leben des Anderen haben.


Meine Meinung:
Auch wenn ich jetzt schon etwas länger über dieses Buch nachgedacht habe, kann ich immer noch nicht so ganz genau identifizieren, was eigentlich die Aussage dieser Geschichte sein soll.

Gut gefallen hat mir zunächst einmal, dass man hier wirklich schnell voran kommt und sich nirgendwo unnötig lange am Schreibstil aufhängt. Das hohe Lesetempo, das so allerdings ermöglicht wurde, hat es mir aber vermutlich ein wenig schwer gemacht, eine Botschaft hinter dem Text zu decodieren.

Die Charaktere blieben mir über die gesamte Lektüre hinweg irgendwie zu fern, ich hatte nicht das Gefühl, mich mit irgendjemandem identifizieren zu können und habe zu niemandem wirkliche Sympathie aufbauen können.

Die Zustandsbeschreibungen waren an sich zwar interessant zu lesen, ein wirklicher Spannungsbogen hat sich mir dabei allerdings irgendwie nicht offenbart. Eventuell bin ich alterstechnisch nicht die richtige Zielgruppe, aber nach der Lektüre war ich ehrlich gesagt eher verwirrt und konnte keinen wirklichen Mehrwert aus der Geschichte ziehen.


Fazit:
"Der Brand" lässt sich zwar gut lesen und zieht sich nicht, bezogen auf den Inhalt bleibe ich aber nach der Lektüre lediglich verwirrt zurück und weiß nicht so wirklich, was ich mit diesem Buch eigentlich anfangen soll. Die richtige Zielgruppe spricht die Geschichte vielleicht eher an, mir gibt sie aber ehrlich gesagt nicht wirklich viel.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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Daniela Krien hat mich bisher stets mit ihren Texten gefangen genommen, überzeugt und berührt. Und auch diesmal hat sie es wieder geschafft. Der Sommer eines Ehepaares am Abgrund, die ganz aktuellen Fragen und Konflikte unserer Zeit, die allgemeinen Einflüsse der Geschichte auf einzelne Schicksale und Generationen zeichnet sie ausführlich und doch mit analytischem, fast sachlichen Blick. Als Kind der DDR waren für mich beim Lesen besonders die Gedanken und Erkenntnisse der beiden Eltern in Bezug auf die Kinder und Enkel sehr klug erzählt und legten sozusagen den Weg zu unteren Schichten der Erkenntnis frei.
Psyhologisch gut durchdacht und menschlich nahe, ist dieses Buch eines meiner Favoriten des Jahres.

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Sehr leise entwickelt Frau Krien die Geschichte einer Ehe und Familie. Wie unterschiedlich die Wahrnehmung in einer Ehe sein kann, was bedeutet "Liebe" in einer langjährigen Beziehung? Existenzielle Fragen laden des Lesenden zum Nachdenken ein und öffnen evtl. die Augen für neue Horizonte.
Ein äußerst berührender Roman, der zeigt, was sich mit Behutsamkeit und Wärme alles entwickeln kann

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Der Brand hat mit leisen Tönen, klar und deutlich die Gefühle umrissen, die sich wohl nach soundsoviel Jahren Beziehung, Ehe und Mutter-Sein einschleichen. Einfühlsam und zu keinem Zeitpunkt kitschig, melancholisch bis heiter, zwischen Verzweiflung und klar am Nichtwissen wie Beziehung und Liebe nun doch noch weitergeht und es dann doch kann, anders, eigenwilliger und neu - auch nach langen Jahren. Starker Roman über das Ehefrau-Sein, späte Sexualität, wenn das Feuer sich abgekühlt hat, Mutter-Sein...aber vor allem das ICH-Sein, der nachdenklich stimmt und ganz viel mit feinen Zwischentönen arbeitet.

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Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen….

Was zunächst ganz ruhig und -ja- eingefahren scheint, wird durch ein ungeplantes Ereignis in Frage gestellt. Alte Lasten (die Beziehung und die ganze Familie betreffend), werden zur Sprache gebracht… und jeder einzelne der handelnden Personen geht anders damit um.
Das Buch ist ruhig - hat eine gewisse „Schwere“ - aber auch etwas versöhnliches.
Ich habe es gern gelesen, allerdings hat mir Daniela Kriens Buch „Die Liebe im Ernstfall“ mehr zugesagt.

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In „Der Brand“ schildert Daniela Krien die Geschichte eines Paares, - Rahel und Peter - dem nach etwa 30 Jahren Beziehung die Liebe abhanden gekommen und sich vor allem Gewohnheit eingestellt hat. In einem gemeinsamen Urlaub wollen die beiden ausloten, was wirklich noch da ist zwischen den beiden und ob sie eine gemeinsame Perspektive haben. Der Roman behandelt mit dieser Thematik sicherlich etwas, mit dem sich viele langjährige Paare identifizieren können - dass man sich über die Jahre voneinander entfernt, sich die Interessen unterschiedlich entwickeln und man sich dadurch verliert. Der Roman ist dabei tiefgründig, sicherlich keine Feel-Good-Literatur, aber er regt zum Nachdenken an. Die Emotionen der beiden Protagonisten werden differenziert geschildert, die eher kurzen und prägnanten Sätze untermalen die Geschichte. Daniela Krien hat einen wie ich finde wunderbaren Schreibstil, der hier voll zur Geltung kommt. Dabei geht es weniger um eine Fülle an Ereignissen, als um das „Wie“ der Erzählung, um die Stimmung und die Charaktere. Für mich ein wirklich toll umgesetztes Buch!

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Schwere Zeiten
"Der Brand" von Daniela Krien ist ein eher ruhiger Roman, der es schaffte, mich vollständig in die Atmosphäre mit einzubeziehen.
Rahel und Peter sind lange verheiratet, die Kinder aus dem Haus, sie wissen sich zu schätzen, aber nicht so recht, wohin ihr Weg weitergehen soll. Ihr Urlaubsziel, eine Hütte in den Alpen, brennt ab, somit haben sie Zeit, auf dem Hof einer guten Freundin zu helfen, Tiere versorgen, Gartenarbeit und sowas. Es bleibt auch viel Zeit für sich selbst zu zweit, die sie aber jeder für sich verbringen.
Peter ist der eher ruhige Professor an der Uni, Rahel eine lebenslustige Psychologin. Jeder hat sich zusätzlich zum gemeinsamen Eheleben in eine andere Richtung entwickelt. Warum das so ist und wie sich das für sie anfühlt, wird hier sehr schön in schlichte und ergreifende Worte gefasst.
Nach und nach lernt man die Familie der beiden kennen und tiefer hinter die Fassaden zu blicken und begreift, dass da schon noch eine tiefe Liebe zueinander vorhanden ist. Sie wurde nur leider im Laufe der Jahre zur Nebensache in ihrem Leben.
Die Beschreibung dieses Lebens in der Uckermark, dieses Einfache, Natürliche, Ruhige, das nimmt mich vollständig gefangen, ich konnte fast die Staubfahnen sehen. Es ist ein durchatmen, ein Zur-Ruhe-Kommen, ein Besinnen auf sich selber. Beide begreifen auch, dass man nicht alles ändern kann und muss, manches geschieht einfach so.
Brände gibt es hier so einige, die den Titel erklären, mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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Auch dieses Buch von Frau Krien habe ich gerne gelesen. Ein Brand ruiniert das Urlaubsdomizil eines älteren Ehepaares, und so hüten sie gerne einen Hof mit Tieren, so lange die Besitzer weg sind. In der Zweisamkeit treten ihre Probleme miteinander schnell zutage und sie sind gefragt Lösungen zu finden.

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Eine feine Geschichte! Ein älteres Ehepaar, zwischen denen die Spannung (und die Liebe?) nicht mehr wirklich vorhanden sind, muss zwangsläufig ihre Ferien auf einem Hof von einem befreundeten Paar verbringen. Hier, in Ruhe und Abgeschiedenheit, kommt vieles hoch: Enttäuschung, Hoffnung, Verletzungen, Wünsche, alte Geschichten, Unverdautes. Sehr differenziert und spannend schreibt Daniela Krien auch in ihrem 4. Buch mitten aus dem Leben.

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Einem Ehepaar geht die Liebe verloren und sie verzweifeln nicht nur an diesem Bruch, sondern auch an der vermeintlich überempfindlichen Gegenwart. Das ist eindringlich und nachvollziehbar erzählt, andere Texte von Daniela Krien haben mir allerdings besser gefallen.

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Das Ehepaar Rahel und Peter hüten das Haus einer Freundin, die mit ihrem Mann zu einem Kuraufenthalt aufbrechen musste. In den Tagen in denen sie sich um Haus, Hof und Tiere kümmern, wird ihre lange Ehe, ihre Beziehung zueinander und zu ihren Kindern beleuchtet. Meine Erwartungen an das neue Buch von Daniela Krien wurden nicht ganz erfüllt, es war mir zu negativ, anstrengend und wenig inspirierend. Die Probleme doch sehr alltäglich, so dass ich nicht das Gefühl hatte, hier etwas draus ziehen zu können.

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Daniela Krien fängt wie in "Die Liebe im Ernstfall" wunderbar die Facetten einer Ehe ein. Sehr lesenswert!

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Das Ferienhaus, in dem Rahel und Peter ihren Urlaub verbringen wollten, wird unglücklicherweise bei einem Brand zerstört. Nun heißt es umdisponieren. Das fügt es sich, dass Rahels alte Freundin jemanden braucht, der auf den Hof in der Uckermark schaut, während diese sich um ihren erkrankten Ehemann kümmern muss.
Die deutsche Schriftstellerin Daniela Krien beleuchtet in ihrem Roman Der Brand eine 30-jährige Ehe. Rahel und Peter haben eine Wohnung und Auskommen in Dresden, die erwachsenen Kinder sind längst selbständig. Der Sohn strebt eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr an. Die Tochter, selbst schon Mutter, steckt in einer Phase der Selbstfindung und damit verbundenen Beziehungsproblemen.
Rahel leidet an der Distanz, die sich in ihrer langjährigen Ehe zwischen ihr und Peter eingeschlichen hat. Ein Brand im Ferienhaus stößt Ereignisse an in dieser Lebensgemeinschaft, in der das Feuer schon längst erloschen zu sein scheint.
„Jahrzehntelanges Austarieren liegt hinter ihnen. Sie sind weit gekommen miteinander.“
Daniela Krien schreibt über diese brüchige Beziehung so nah am Leben von Alltäglichem, ohne zu banalisieren, von Emotionen ohne eine Spur von Kitsch. Dieses Talent, das sie schon in „Die Liebe im Ernstfall“ gezeigt hat, setzt sich auch in diesem Buch fort. Eine wunderbare Lektüre, die ihren Platz in meiner kleinen Liste der Herzensbücher findet.

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„Satte Zeiten bringen schwache Menschen hervor“

Die Protagonistin Rahel in „Der Brand“

In einem Interview sagte die Autorin Daniela Krien einmal, dass ihre Helden keine Gewinner seien. In ihrem aktuellen Buch „Der Brand“, das im Juli dieses Jahres im Diogenes Verlag erschien, stehen erneut Figuren im Mittelpunkt, die es im Leben weniger leicht haben. Abermals gelingt es der Autorin, die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten klar zu verdeutlichen.
Das Ehepaar Rahel und Peter lebt in Dresden und schaut auf dreißig Ehejahre zurück. Sie ist Psychologin, er Germanistikprofessor.
Das Paar hatte einen Urlaub in den Ammergauer Alpen geplant. Kurz vor Reiseantritt erreicht sie die Nachricht, dass ihre Ferienwohnung abgebrannt ist. Der Zufall hilft mit, dass Rahel die Urlaubspläne spontan eigenständig ändert. Als ihre Freundin Ruth anruft und Rahel und Peter bittet, ihren leicht heruntergekommenen Hof in der Uckermark während ihrer Abwesenheit zu hüten, willigt sie ein.
Die drei Wochen, die das Ehepaar dort verbringt, fördern nach und nach ihre Probleme ans Tageslicht.
Warum begehrt Peter Rahel nicht mehr? Wie kam es dazu, dass er sich so einigelt?
Rahel quälen die Wechseljahre. Ihren Körper bezeichnet sie als „launische Diva“. Peter ist sehr autark, braucht keinen Konsum, schaut sogar manchmal etwas überheblich darauf. In seinen feinen Humor von einst nistet sich nun öfter Zynismus ein. Ihre lebhaften Gespräche sind vornehmem Taktgefühl gewichen. „Die Summe des Nichtgesagten ist größer als die Summe des Ausgesprochenen…“ Es ist langweilig geworden, weil die Lust, Dinge zu besprechen, verloren ging. Rahel will sich der Situation stellen und hat den neuen Urlaubsort bewusst gewählt, damit ihr Mann wieder mit ihr redet.
Zu den persönlichen Problemen der beiden Hauptfiguren gesellen sich auch gesellschaftliche Konflikte. Als Literaturlehrer an der Dresdner Universität hat Peter eine Studentin, die als nicht-binäre Person angesprochen werden möchte. Als er darauf ungeschickt reagiert, konfrontieren ihn die sozialen Medien mit einem Shitstorm. Eine überregionale Zeitung beschreibt ihn als typischen Ostdeutschen. Peter könne nicht frei und fortschrittlich denken. Für Peter ein hartes Urteil, hat er sich doch lediglich das Recht herausgenommen, dass ihn die Geschlechtsidentität seiner Studentin nicht interessierte. Mit dem medialen Gezeter kann er ebenso wenig umgehen wie mit dem Unverständnis seiner Frau. Er flüchtet zu den Pferden und seinen Büchern.
Über dem scheinbar Belanglosen liegt eine bedrückende Spannung. Nüchtern, knapp und sachlich richtet Daniela Krien ihren Spot auf das, was in einem so langen Ehe- und Familienleben unter den Teppich gekehrt wurde. Daniela Krien hält ihre Sprache absichtlich schlicht und lässt die Leser*in die innere Zerrissenheit ihrer Helden spüren.
Mit der Suche nach Rahels Vater berührt Daniela Krien Lebensnotwendiges, ohne es weiter auszubreiten. Stattdessen spürt sie einfühlsam den Veränderungen der Körper- und Gefühlswahrnehmungen nach und stärkt ihre Figuren gegen das vermeintlich Ausweglose. Das überstrahlt das traurige Ende ebenso wie die gedankliche Brücke zu ihrem Roman von 2011 „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“.

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Eine feinfühlige, leise Ehegeschichte. Ein Brand im Ferienhaus zwingt das Ehepaar ihren Sommerurlaub woanders als geplant zu verbringen, so hüten sie das Haus einer guten Freundin an der Ostsee. Eingefahrenes wird neu bewertet, die lange Ehe aus neuen Blickwinkeln betrachtet. Leise, unaufgeregt und doch sehr eindrücklich und gefühlvoll erzählt.

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Sehr guter Roman, nachvollziehbare Charaktere, auch wenn einige Motive einem aus Frau Kriens früheren Büchern schon vertraut sind. Setting und Plot sind gut ausgearbeitet. Der männliche Protagonist stand mir als Leser tatsächlich näher. Breit verkäuflich, gerne gelesen.

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Ein Ehepaar in den besten Jahren hütet unverhofft das Haus von Freunden in Brandenburg. Der ursprünglich geplante Urlaub ist geplatzt und so werden die beiden in der einsamen Umgebung auf sich selbst zurückgeworfen. Krien beobachtet die Gewohnheiten und Eigenheiten der beiden Hauptfiguren genau; sie seziert die menschlichen Abgründe und lotet die Veränderungen aus, die die Umgebung und die Natur auf sie und ihre Beziehung haben. Ein Erkennen von Parallelen zur eigenen Person bleibt dem/der Leser/in nicht erspart! Sollten Sie lesen!

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Ich mag Daniela Kriens Art und Weise, Geschichten zu erschaffen und erzählen. Sie ist ruhig, fast schon sachlich und dabei doch so nahbar und emotional. Ein ganz besonderer Mix.

In 'Der Brand' begleiten wir Rahel und Peter, die schon lange verheiratet sind, mittlerweile nicht nur Eltern, sondern auch Großeltern sind. Rahel liebt ihren Mann, doch im Laufe der Zeit merkt sie, dass die Leidenschaft, die Spannung, die Körperlichkeit, nicht mehr so ist, wie sie am Anfang ihrer Beziehung war. Ihre Beziehung, ihre Ehe, ändert sich fortlaufend mit der Zeit und Rahel reflektiert und fragt sich, ob und was sie von ihrem Leben erwartet und will...

Und Rahels Gefühle und Gedanken, die Beziehungen zu Mann, Kindern und Enkeln zu erleben, zu lesen und mitzufühlen war unglaublich spannend, mitfühlend und nachbar. Ich konnte mich wirklich in die Geschichte fallen lassen und war ein Teil der Geschichte.

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Was für ein feiner Roman. In nur drei Wochen, die der Roman inhaltlich umfasst, skizziert Daniela Krien die Quintessenz einer Ehe. Beispielhaft beobachtet sie die kleinen Gesten und Regungen ihrer Protagonist:innen und zeichnet glasklar eine Dynamik in der Ehe, und auch in der Familie, wie sie realistischer nicht sein könnte.
Werden Rahel und Peter es schaffen sich in dem dreiwöchigen Urlaub wieder anzunähern? Eine ganz klare Leseempfehlung.

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Für mich war es das erste Buch von Daniela Krien und ich bin wirklich begeistert von ihrem sehr nüchternen und dadurch eindringlichen Schreibstil. Die ehrliche Stimme, die sie ihrer Protagonistin gibt, hat diese absolut nahbar gemacht. Mir hat besonders gut gefallen, dass nicht nur die Rolle als Frau und Ehefrau, sondern auch die als Mutter kritisch reflektiert wird. Auch der Mann wurde für mich sehr einfühlsam erzählt, auch wenn ich ihn an einigen Stellen etwas unsympathisch fand. Es gab eine Komponente im Text, die Herkunft der Protagonistin (um es Spoiler-frei zu beschreiben), die aus meiner Sicht zwar recht interessant, aber am Ende nicht absolut ausschlaggebend für die Geschichte war. Auch die Kinder waren zwei Figuren, die ich sehr unsympathisch und doch absolut passend für die Geschichte gezeichnet fand. Insgesamt ein wirklich gutes Leseerlebnis, das aus meiner Sicht absolut das wahre Leben spiegelt!

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Daniela Krien hat schon in ihrem Vorgängerroman "Die Liebe im Ernstfall" gezeigt, dass sie sich gut in ihre Figuren und deren Beziehungsgefüge hineinzuschreiben versteht, Männer- und Frauenrollen in unserer Gesellschaft auf den Grund geht und sie in erzählerisch einnehmender Weise von Vorurteilen und Klischees, auch solchen scheinbar progressiven Charakters, befreit. In "Der Brand" gelingt ihr das wieder, diesmal steht eine Frauenfigur, die etwa 50jährige Rahel, im Vordergrund, aus ihrer Perspektive wird die Geschichte, die sich auf zwei Wochen konzentriert, auf lockere, unterhaltsame Weise empfunden und erzählt.

Eigentlich war ein Urlaub an einem romantischen Idyll in den bayerischen Alpen geplant, doch der titelgebende Brand macht dieses Vorhaben kurzerhand zunichte. Da dieser Brand nicht erzählt wird und nur der Ausgangspunkt der Geschichte ist, die Rahel mit ihrem Mann Peter stattdessen zu einem ungeplanten Urlaub in die Uckermark führt, wo sie Haus und Hof einer langjährigen mütterlichen Freundin hüten sollen, liegt es nahe, darin eine Metapher zu sehen: eine Metapher für die Befindlichkeiten und existenziellen Nöte der Figuren. Zwischen diesen Begrifflichkeiten ist die Grenze hier nicht immer klar umrissen, sie immer wieder umzuwerfen, von neuem auszuloten, ist ein wichtiges Anliegen der Autorin sowie ihrer Erzählerin in diesem Buch.

Nicht zufällig macht Daniela Krien die Erzählerin zur Psychotherapeutin, ihren Mann zum Literaturwissenschaftler. Und konfrontiert ihre beruflichen und intellektuellen Perspektiven dann immer wieder mit dem gelebten Leben. Es geht um das Selbstverständnis und Zusammenleben als Paar nach 30 Jahren Ehe, um das Verhältnis zu den inzwischen erwachsenen Kindern, zu gesellschaftlichen Diskursen, von denen man sich entfremdet fühlt, zur ostdeutschen Vergangenheit, um die schmerzhafte Hinterfragung der eigenen Rolle als Mutter, als Tochter, als Frau, und immer wieder um den Platz, den man als Individuum in einer Gesellschaft einnimmt, die sich für einen selbst spürbar verändert hat.

Das stimmt immer wieder nachdenklich, lässt aber dank des selbstkritischen Charakters der im Vergleich zu ihrem bedachtsamen Ehemann recht impulsiven Erzählerin sowie dank des Talents der Autorin, Situationen der Konfrontation mit Humor zu schildern, genug Raum für eine Form der Leichtigkeit, die auch den schweren Ereignissen und Erfahrungen im Leben, den Bränden des Körpers und der Seele, mehr als nur einen Funken Lebensmut abzugewinnen versteht.

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