Der Wald der verlorenen Schatten

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Hier finden wir einen komplett anderen Schreibstil als in den meisten anderen Büchern, ein bisschen verträumt, aber auch schonungslos ehrlich, das hat mir sehr gefallen. Das Cover fällt natürlich auch sofort und passt wunderbar zu dem Roman. Mit der Hauptprotagonistin Hyoju konnte ich mich trotzdem erstmal so gar nicht anfreunden, das hat schon gedauert. Im Laufe des Buches wird sie aber noch richtig sympathisch. Und was sie erlebt in den Wäldern, ist schon beeindruckend. Hier wird sich mit starken Gefühle auseinandergesetzt. Ganz toll fand ich auch die Großmutter, ihr Wissen und ihre Erfahrungen sind beeindruckend. Und die beschriebene Landschaft vermittelt einen ganz eigenen Zauber. Ich finde allerdings, das ein paar Seiten mehr dem Buch gut getan hätten, man hätte auch die Wesen im Wald noch näher beschreiben können. Das Ende ist dann überraschend, es hat mir gefallen. Ein Buch voller Magie, das ganz leise, aber ganz toll daherkommt

Diese Geschichte ist wie ein Sonnenaufgang. Es beginnt für die Heldin am absoluten Tiefpunkt, völlige Dunkelheit und Verzweiflung. Dann, Schritt für Schritt, Seite für Seite, wird es um sie heller, farbiger und froher. Eine wunderbar magische, herzergreifende Liebesgeschichte mit einer wichtigen Botschaft: niemals aufgeben und auf sein Herz hören! Sehr schön zu lesen, hat mir gut gefallen!

Hier hat mich der Klappentext extrem neugierig auf die Geschichte gemacht, aber auch die Tatsache, dass ich noch nie ein Buch einer koreanischen Autorin gelesen habe und das endlich einmal nachholen wollte. :)

Es geht eben um die junge Hyoju, welche es wirklich alles andere als leicht hat im Leben. Das Buch wird aus ihrer Sicht erzählt, weshalb man ihre Gedankengänge und Gefühle sehr gut nachvollziehen konnte und so ist sie mir auch schnell ans Herz gewachsen. Ich habe so gehofft, dass sich für sie alles zum Guten wenden wird, denn anfangs sitzt sie wirklich sehr in der Patsche, da sie ihren Job verloren hat und ihr Freund mit ihr Schluss macht. Ebenfalls hat sie kaum noch Geld und kann auch die Miete nicht mehr bezahlen, weshalb sie nicht lange zögert als das Telefon klingelt und sie erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist und sie als einzige Erbin zur Trauerfeier kommen soll.

Was mir sehr gut an diesem Buch gefallen hat, war das koreanische Setting, welches für mich komplett neu war und somit auch sehr interessant. Bis jetzt hatte ich noch nie wirklich Berührungspunkte mit der koreanischen Kultur und ihren Sagen und Mythen, doch dieses Buch hat mir einen kleinen Einblick beschert. Die gesamte Geschichte ist so wundervoll erzählt und alles einfach richtig schön geschrieben, sodass man sich in diesem Buch nur wohlfühlen kann und obwohl Hyoju anfangs eben einiges an Problemen hat und auch später noch einige bekommt, so ist die Stimmung doch immer irgendwie harmonisch gewesen. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, doch genau so habe ich während des Lesens gefunden. Die Geschichte von Hyoju und dem jungen Mann Muyeong, den sie in dem geheimnisvollen Wald begegnet ist, schlicht und ergreifend richtig bezaubernd. Dieses Wort spiegelt es wohl am besten wider. Bezaubernd. :)

Fazit:
Mit "Der Wald der verlorenen Schatten" hat mich Danbi Eo wirklich voll und ganz von sich überzeugen können und ich hoffe sehr, dass noch mehr Bücher von ihr auf Deutsch erscheinen werden, denn ich würde liebend gerne noch mehr von ihr lesen. :) Leider ist hier die Möglichkeit auf die original Sprache auszuweichen nicht möglich. xD

sehr schön zu lesen, die Geschichte hat mir sehr gefallen und ich fand einen guten Zugang. Eine magische und zauberhafte Geschichte. Mit einem schönen Ende!!!

Ich fand das Buch absolut schön, es war wie ein modernes Märchen mit einer fantastischen, traumhaften Kulisse. Leider fand ich Muyeong etwas langweilig im Gegensatz zu all den anderen Charakteren, die in der Geschichte aufgetaucht sind. Dadurch hat die Geschichte leider auch an Tiefe verloren, obwohl ich sehr viel Potential sehe. Die Erzählweise war ok, aber ich hätte mir gewünscht, dass es noch einen Schritt weiter geht. An manchen Stellen war es zu wenig und leider fand ich die Suche nach dem Schatten etwas schwach. Und ich hatte noch ein Überraschungsmoment erwartet, was ihren Schatten angeht, irgendetwas wunderbares, was man vorher nicht erwartet hätte.

Insgesamt fand ich die Geschichte zwar charmant, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige ohne koreanische Wurzeln oder Vorkenntnisse Schwierigkeiten haben werden sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Die fantastischen, mystischen Elemente werden nicht weiter erklärt, auch die koreanische Kultur nicht. Ich glaube allerdings auch, dass es auch z.T. an der Übersetzung liegen könnte, dass hier eine kleine Dissonanz entsteht. Ich jedenfalls fühlte mich wie "zuhause", als könnte ich die Natur riechen und die Magie spüren. Die Atmosphäre war genial, aber leider konnte ich kein Gefallen an Muyeong finden. Ich gebe 3,5 Punkte aufgerundet auf 4.

Hyoju ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben erlebt hat. Allein und verlassen arbeitet sie in Seoul, aber auch das wird irgendwann vergönnt. Als sie dann einen Anruf bekommt, der ihr mitteilt dass ihre Großmutter, die sie gar nicht kennt, verstorben ist, verändert sich alles. Sie reist in das Dorf Dogi um an der Beerdigung teilzunehmen. Auf dem Hügel hinter dem Haus ist der Friedhof und die Bewohner halten komische Rituale ab, die auch Hyoju davor warnen, einfach so den Wald zu betreten. Doch Hyoju gibt nicht viel auf die Warnungen und geht in den Wald. Dort merkt sie das ihr etwas fehlt: ihr Schatten. Mit der Hilfe von Muyeong erfährt sie das sie 5 Tage Zeit. Hat um ihren Schatten zu fangen. Schafft sie es nicht, wird sie zu einem Teil des Waldes...eine magische Reise beginnt...

Das Cover und auch der Klappentext haben mich direkt angesprochen und so ist das Buch bei mir gelandet. Ich habe vorher so gut wie keine Bücher aus dem Fernöstlichen gelesen und war gespannt was mich erwarten würden.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, er ist bildlich und leicht und man kann schnell folgen. Die Geschichte an sich hat wenig Spannung, aber der Handlungsstrang gibt das an sich auch nicht her. Die Geschichte um unsere Protagonistin ist gut erzählt, allerdings gab es schon viele Längen, die nicht hätten sein müssen. Der interessante Part fing tatsächlich erst im Dorf Dogi an. Alles vorher fand ich eher anstrengend, einfach weil Hyoju auch nicht einfach ist. Ich konnte eigentlich das gesamte Buch über keine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen, was bei der Tiefe der Geschichte schon wichtig gewesen wäre.
Der magische Teil des Buches war im direkten Vergleich sehr viel schöner und tiefer geschrieben als der Rest. Ich mochte eigentlich alles was im Wald passiert ist, auch wenn einiges nicht wirklich greifbar war. Es war toll beschrieben und die Beziehung zu Muyeong und seinen Problemen war einfach wundervoll beschrieben.
Das Ende war nicht passend für mich; klar passiert alles was man irgendwie erwartet hat, aber das richtige Ende war dann für mich einfach so hingeklatscht und hat keinen Sinn für mich ergeben. Es war ohne Erklärung und wirkte hastig beendet.
Und dennoch war die Veränderung von Hyoju wahnsinnig schön zu begleiten.....manchmal verändert sich durch eine Veränderung des Blickwinkels oder die Ortsveränderung einfach alles im Leben....und das nicht immer zum schlechten, sondern manchmal gibt es dem Leben endlich einen Sinn.
Alles in allem war es eine nette Geschichte, die zu viele Längen hat und auch zu wenig Beziehung aufbaut und dennoch war es eine Geschichte Frau Herz. Und wenn man sich nur ein bisschen darauf einlässt und allem eine Chance gibt, dann wird man in einen magischen Wald entführt und erlebt wundersame Dinge.