Wenn du mich heute wieder fragen würdest

Roman | Ein amerikanischer Familienroman über Freundschaft, Liebe und die Höhen und Tiefen einer Ehe

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Erscheinungstermin 12.10.2020 | Archivierungsdatum 16.11.2021

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Zum Inhalt

Eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte 

Als die Gleesons und die Stanhopes in dieselbe Nachbarschaft ziehen, scheinen die Weichen für ein freundschaftliches Miteinander gestellt, sind die beiden Familienväter zudem Kollegen bei der New Yorker Polizei. Lena Gleeson fühlt sich in der neuen Gegend ein wenig einsam und versucht mit Anne Stanhope Freundschaft zu schließen. Doch deren kühle, distanzierte Art verhindert jeden Kontakt. Erst ihre Kinder bringen die Gleesons und die Stanhopes wieder miteinander in Verbindung. Lenas jüngste Tochter Kate und Annes einziger Sohn Peter sind von Anfang an unzertrennlich. Aber ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinanderreißt.


NEW YORK TIMES BESTSELLER

LIEBLINGSBUCH DES AMERIKANISCHEN INDIE-BUCHHANDELS

TV-SERIE IN VORBEREITUNG (MACHER VON "AMERICAN BEAUTY")

»Mitreißend und bewegend.« MEG WOLITZER

»So aufwühlend und hoffnungsvoll wie das Leben selbst. Dieses Buch müssen Sie gelesen haben!« LISA TADDEO

»Ein gewaltiger Roman über eine lebenslange Liebe.« DAILY MAIL

Eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte 

Als die Gleesons und die Stanhopes in dieselbe Nachbarschaft ziehen, scheinen die Weichen für ein freundschaftliches Miteinander gestellt, sind die beiden...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961610969
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SEITEN 464

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Für alle Leserinnen von Jodie Picoult, Anna Qunidlen oder Celeste Ng. Sehr flüssig, spannend und unterhaltsam geschrieben, ein perfekter Schmöker für lange Wochenenden!

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Francis Gleeson und Brian Stanhopes sind frischgebackene Police-Officers, als sie sich kennenlernen. Beide heiraten jung und ziehen in eine amerikanische Kleinstadt, wo sie Nachbarn werden. Ihre Kinder gehen zusammen in die Schule, Brians Sohn Peter und die jüngste Tochter von Francis, Kate, sind beste Freunde und unzertrennlich. Im Laufe der Jahre gibt es immer wieder Probleme mit Peters Mutter Anne, die sich seltsam verhält, keinen Menschen an sich heranlässt und schließlich anfängt an Verfolgungswahn zu leiden. Eines nachts will sie verhindern, dass die Teenager sich treffen und greift zur Waffe ihres Ehemannes.


Nach dem Klappentext und dem Beginn der Handlung rechnete ich erst mal vor allem mit einer tragischen Liebesgeschichte. So eine Art Romeo und Julia vielleicht. Und der Titel des Buches versprach ja bereits, dass die beiden jungen Leute sich wiedersehen. Aber schnell war mir klar, dass es der Autorin Mary Beth Keane um viel mehr geht. Sie versteht es virtuos und mit unglaublichem Sprachgefühl, die psychischen und physischen Verletzungen zu beschreiben, die sowohl aus der Tragödie einer Nacht aber auch aus der Krankheit der Mutter, der Sprachlosigkeit des Vaters, dem Versuch aller Betroffenen, mit dem Drama umzugehen und zu leben, entstehen. Sie lotet die Gefühle der Liebenden aus, erzählt, wie Kates Eltern ums Überleben kämpfen. Jahre vergehen und Peters Versuche, seine schwierige Kindheit und die Tat seiner Mutter zu verdrängen, münden fast in eine neue Katastrophe. Wird es ihm gelingen, alles zu verarbeiten? Wird die Liebe zu Kate all das überstehen? Und ist es möglich Anne zu vergeben und sie wieder in das Leben der zwei Familien zu lassen?


Es ist ein sehr intensives und sehr berührendes Buch. Keane hat einen wunderbaren Erzählstil, findet Worte, die wie Bilder sind und die die Gefühle der Protagonisten so authentisch und nah beschreiben. Ich wollte immer wieder Sätze anstreichen, Szenen nochmals lesen, um sie ganz tief einwirken zu lassen. Es gab einige Abschnitte, die wirklich zum Heulen schön, tragisch und traurig waren.


".... Sie erzählte ihm eine Anekdote nach der nächsten, als würde sie Steine in einen See werfen, um zu beobachten, wie die kleinen Wellen aufs Ufer zuliefen..."


Ich habe das Buch als ebook gelesen und kann es kaum erwarten, wenn es im Herbst als gebundene Ausgabe in mein Bücherregal einziehen wird. Dann werde ich ganz viele gelbe Zettelchen plazieren, um all die schönen Sätze und Szenen nochmals markieren und genießen zu können. Das Cover ist wunderschön. Ich hoffe sehr, dass es tatsächlich zu einer Verfilmung kommt und dass es zumindest annähernd die emotionale Tiefe trifft, die in diesem Buch auf jeder Seite steckt. Und ich würde wahnsinnig gerne auch die vorhergehenden Bücher dieser Autorin in einer Übersetzung lesen.

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In dem Roman „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ von Mary Beth Keane begleiten wir die Familien Stanhope und Gleeson über mehrere Jahrzehnte.

Brian Stanhope und Francis Gleeson haben sich beide an der Polizeiakademie kennengelernt und ziehen in den gleichen Vorort von New York. Von nun an sind sie direkte Nachbarn. Der Kontakt ist durch die psychische Krankheit von Anne Stanhope distanziert, doch die beiden Kinder der Familien, Peter und Kate, sind die besten Freunde und unzertrennlich. Eines Nachts passiert eine Tragödie, die beide Familien trennen wird, doch dadurch ist das Schicksal der Familien von nun an unwiederbringlich miteinander verknüpft.

Meinung:

Eines vorweg: Dieses Buch ist brillant und ein echtes Highlight.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Am häufigsten wohl aus der Sicht von Kate, Peter und Francis. So bekommen wir als Leser einen guten Eindruck von beiden Familien. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, ich konnte direkt eintauchen und war als stiller Beobachter vor Ort. Die Autorin lässt sich Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen und trotzdem hat man von Beginn an eine direkte Verbindung zu den Figuren aufgebaut. Sie werden lebendig und bekommen eine Seele. Die Figuren sind wunderbar authentisch und voll aus dem Leben gegriffen. Sie sind in Grautönen gezeichnet, was mir unglaublich gut gefällt. Manchmal machen auch eigentlich gute Menschen, Dinge, die uns Lesern nicht unbedingt gefallen.

Dieser Roman ist herrlich facettenreich und intensiv. Er zeigt, wie ein kleiner Moment unser Leben aus den Fugen bringen kann. Wie diese Tragödie Auswirkungen auf alle Leben dieser beiden Familien hat. Jeder versucht auf seine Weise damit umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam die körperlichen aber auch die seelischen Verletzungen, die jeder davonträgt. Francis und Lena, die versuchen sich ins Leben zurück zu kämpfen, den Verlust und die Einsamkeit von Peter und Kate oder die Gleichgültigkeit und den Egoismus von Brian. Darüber hinaus spielt die Krankheit von Anne eine Rolle. Wie sie diese schließlich anerkennt, damit lernt umzugehen und irgendwann versucht ihre Fehler wieder gut zu machen. Über allem schwebt die Frage in wieweit unsere Eltern und unsere Kindheit ausschlaggebend sind für unser weiteres Leben.

Fast alle Liebesromane und Filme enden damit, dass sich das Paar am Ende findet. Aber diese Geschichte geht weiter, sie zeigt auch was danach kommt. Die Arbeit die dahintersteckt, die Kompromisse die man eingeht. Das „in guten wie in schlechten Zeiten“ nicht nur ein Satz ist, sondern das alle Höhen und Tiefen ein Paar zusammenschweißen. Das hat mir so unfassbar gut gefallen, weil so das Leben nun mal ist; es ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Es geht auch darum Kinder ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Irgendwann müssen sie ihre eigenen Entscheidungen und Fehler machen, auch wenn es den Eltern noch so schwer fällt. Und schließlich geht es in diesem Roman auch um Vergebung.

Fazit: Ein unfassbar toller Roman, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich könnte stundenlang über dieses Buch schwärmen und diskutieren, es ist nur schwer ohne zu viel zu verraten. Dieses Buch ist perfekt für Leserunden oder Buchclubs. Es ist so komplex und vereint Themen wie Liebe, Familie, Vergebung und Einsamkeit auf ganz besondere Weise. Für mich ist es ein Jahreshighlight und eine absolute Leseempfehlung und mehr als verdiente 5 Sterne.

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Zugegeben, den Titel fand ich äußerst merkwürdig, aber der Klappentext hat mich angesprochen. Also habe ich es mit „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ versucht. Wenn man den Inhalt des Buches kennt, macht der Titel durchaus Sinn.

Das Cover fand ich vor der Lektüre nicht so wirklich ansprechend und vor allem nicht aussagekräftig. Nach dem Lesen des Buches hat sich der Eindruck aber verflüchtigt. Gerade weil es hier um zwei Familien geht, die zu Beginn der Geschichte in einem kleinen Ort leben, wo jeder jeden kennt, passt es ziemlich gut.

Der Leser begleitet Kate und Peter durch den größten Teil ihrer Lebensgeschichte. Das Buch beginnt in den 70ern, als Kates und Peters Eltern Nachbarn werden. Die Väter kannten sich zuvor schon, weil beide zeitgleich den Polizeidienst angetreten sind. Der Leser lernt sie ganz kurz schon als frisch gebackene Kollegen kennen. Anne, Peters Mutter, weigert sich aus einem für den Leser zu dem Zeitpunkt nicht zu erahnenden Grund eine Freundschaft mit Lena, Kates Mutter, einzugehen. Die Tragödie, die im Klappentext angesprochen wird, hat mir den Boden unter den Füssen weg gezogen und ihre Auswirkungen sind das ganze Buch über Thema. Die Geschichte des Buches endet 2017, also im mittleren Alter von Kate und Peter.

Anfangs fiel es mir etwas schwer, in das Buch hinein zu kommen. Woran das lag, kann ich nicht mal genau sagen. Nach einigen Seiten und nachdem die ersten Personen soweit vorgestellt wurden, fluppte es aber plötzlich. Mir hat besonders gefallen, dass das Buch alle möglichen Emotionen, die auch im wahren Leben vorkommen, enthalten hat. Für mich hat es sich wie ein Tagebuch aus Sicht von verschiedenen Personen gelesen, allerdings ohne die Ich-Erzählung. Die Lebensgeschichten der Gleesons und der Stanhopes sind von Beginn des Buches bis nach Ende der Geschichte so sehr miteinander verwoben, dass sie niemals hätten aufgelöst werden können. Das macht das Buch meiner Meinung nach auch so authentisch. Mary Beth Keane weiß, wovon sie spricht, denn das Buch ist angelehnt an ihre persönliche Familiengeschichte.

Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls sehr gut. Einmal eingetaucht in die Geschichte und damit warm geworden, wollte ich eigentlich gar nicht mehr aufhören. Die Liebesgeschichte von Kate und Peter war nicht kitschig, sondern eher tragisch. Der Romeo-und-Julia-Vergleich passt meiner Meinung also perfekt zum Inhalt. Ich habe das Buch gern gelesen und kann es jedem empfehlen, der gerne tragische Geschichten liest, die Menschen durch verschiedene Arten von Liebe miteinander verbindet.

Das Buch wurde mir von Netgalley und dem Eisele Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

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Eine saubere Geschichte, stringent erzählt, sprachlich klar und präzise, mit teilweise lyrischer, bildhafter Sprache, die immer gut reinpasst. Sehr positiv aufgefallen ist mir, dass die Charaktere wirklich gut gezeichnet wurden. Es ist klar, warum sie etwas tun oder nicht tun und man könnte nur anhand ihrer Aktionen oder Sätze unterscheiden - das gibt es selten In solch „normalen“ Geschichten, wie ich finde. Will damit sagen, dass es eine klassische Geschichte eines Paares ist, das man durch ihr Leben begleitet. Zudem aber spielen die Familien der beiden eine große Rolle, schön ist, dass die Story beim Kennenlernen der Väter einige Jahre vor der Geburt der beiden einsetzt. Kates Kindheit erinnert mich an Schloss aus Glas. Dabei hatte ich manchmal dasselbe Gefühl beim Lesen. Hier gibt es keinen Kitsch und Leon umwerfendes Happy End. Es bleibt alles realistisch und genau deshalb hat es mich so mitgenommen und dranbleiben lassen. Eine Empfehlung, die ich zigfach aussprechen werde. Denn wenn jemand etwas Leichtes, etwas Schönes mit Niveau, einen Schmöker, etwa für jemanden, den man nicht genau kennt oder für sich eine Überraschung sucht, passt es immer.

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Dieses Buch ist nach einer Fuß-OP meine Rettung gewesen. Die Geschichte von Kate und Peter ist so schön geschrieben. Das Buch war leider irgendwann zu Ende.
Toller Schreibstil, interessanter Einblick in verschiedene Familienleben, die doch lebenslang zusammen gehören.

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Mary Beth Keane erzählt die Geschichte zweier Familien, deren Schicksale über lange Zeit miteinander verwoben sind. Sie sind Nachbarn, die Männer Arbeitskollegen und die beiden Frauen könnten Freundinnen werden, so ist die Hoffnung von Lena Gleeson, aber jede freundliche Annäherung an ihre Nachbarin Anne, wird von der Frau abgewiesen. Doch Peter, Annes Sohn, und Kate, die Tochter der Gleesons, werden Freunde, bis eine schlimme Tragödie geschieht, die das Leben aller komplett verändert. Auch die gemeinsame Zukunft von Kate und Peter ist davon betroffen.

Die Autorin hält zu allen ihren Figuren eine gewisse Distanz. Es scheint als blicke sie auf eine Bühne, auf der ein Theaterstück gespielt wird, mit ihr als einziger Zuschauerin. Ihre Rolle ist es, zu beschreiben was geschieht und das als neutrale Beobachterin. Sie wertet nicht, sie bevorzugt niemanden, sie gibt einfach wieder, was sie sieht und das sind die Leben von Kate und Peter und ihren Familien. Schonungslos und klar werden Fehler, Krankheiten, Kämpfe, Missgeschicke und Schicksalsschläge dargestellt; aneinandergereiht ergeben sie die Leben der verschiedenen Personen und mir persönlich kam dabei ein wenig das Glück zu kurz.

Der Schreibstil macht das Buch sehr gut lesbar, die Figuren wirken so authentisch, als habe Mary Beth Keane eine Biografie dieser Familien verfasst. Man findet sich gut in die Handlung ein, ist schnell mittendrin und mag nicht mehr loslassen, bis die Geschichte zu Ende erzählt ist.

Mein Fazit: Eine beeindruckende Familiengeschichte, von einer Autorin, die etwas zu sagen hat. Glasklar und brillant erzählt.

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Francis Gleeson und Brian Stanhope sind Kollegen bei der New Yorker Polizei. Francis zieht mit seiner Frau Lena in ein Haus. Kurze Zeit später zieht Brian mit Ehefrau Anne in die Nachbarschaft. Lena freut sich und hofft, sich mit Anne anfreunden zu können, die verhält sich jedoch merkwürdig distanziert. Lenas jüngste Tochter Kate und Annes Sohn Peter haben von Anfang an einen guten Draht zueinander und werden beste Freunde. Als sich ihre Freundschaft langsam zu Liebe entwickelt, geschieht etwas Schreckliches, was die Familien auseinanderbringt.

Einmal angefangen, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mary Beth Keane hat einen wundervollen Schreibstil, eine Mischung aus meinen beiden Lieblingsautorinnen. Sie schreibt sehr einfühlsam über die fast schon schicksalhafte Begegnung, der beiden Familien und wie sie nach der Tragödie wachsen und reifen. Um nicht zu viel zu verraten, werde ich nicht näher auf die Geschichte eingehen, nur so viel: Vor allem Annas Vergangenheit und ihr daraus resultierendes Verhalten hat mich sehr bewegt. Ich liebe es, wenn ich die Protagonisten eine lange Zeit begleiten darf. Am Ende hatte ich das Gefühl, sie persönlich zu kennen.

Ein Roman, wie ihn das Leben nicht besser hätte schreiben können, über die Höhen und Tiefen innerhalb der Familien. Mich hat die Geschichte sehr berührt, deshalb gebe ich gerne 5 Sterne.

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Was für ein wunderbar echtes, schonungsloses und tröstliches Buch!

Zwei Kollegen bei der New Yorker Polizei, die mit ihren Frauen in die Vorstadt ziehen, Nachbarshäuser kaufen und Familien gründen: Was klingt wie der Auftakt einer Idylle, ist bei genauerem Betrachten ein Scheiterhaufen. Die Männer verstehen sich nicht besonders gut, die Frauen finden keinen Draht zueinander, die eine zu sehr bemüht, die andere unfähig, sich auf andere einzulassen. Eine Vorzeigefamilie und eine Familie, die auseinander bricht, leben nebeneinander. Nur die jüngsten Kinder der Familien scheinen unberührt von den Schwierigkeiten der Erwachsenen, die kindliche Naivität bietet Boden für eine tiefe Freundschaft. Die von Anfang an nur scheinbar herrschende Idylle wird eines Tages gänzlich zerstört, so sehr, dass sie nicht einmal mehr vorgetäuscht werden kann. Und doch geht das Leben weiter, die Eltern werden älter, die Kinder erwachsen.

Wie nachhaltig geschädigt werden die Protagonisten von schrecklichen Erlebnissen? Wie tiefgehend zerstören uns die Dinge, die uns zustossen? Und wie stark sind die Banden, die wir knüpfen? Diesen Fragen geht Mary Beth Kean in "Wenn Du mich heute wieder fragen würdest" mit gestochen scharfem Blick und ungeschönt nach. Und sie zeichnet ein überzeugendes, detailreiches und glaubwürdiges Bild. Die Figuren entwickeln sich stets weiter, sie sind sympathisch und erschreckend, gut und böse, sie sind menschlich, sie gehen zu Grunde und wachsen daran. Und sie zeigen auf, wie komplex das Leben, die Liebe, die Familie und die Freundschaften - wir - sind.

Der Roman lebt von einer grossen Nähe zu den Protagonisten. Beim Leser entsteht diese Nähe durch die genauen Beobachtungen Keans und aus den wechselnden Erzählperspektiven. Diese sind fliessend und spannend, war man gerade noch auf der Seite der einen Figur, nimmt einem die nächste für sich ein. Man wünscht sich und ihnen, dass alles gut kommt.

Wibke Kuhn hat in der deutschen Übersetzung eine wundervoll bildliche und sehr genaue Sprache beibehalten. Mehrmals hielt ich inne, um die durch die Sprache geweckten Bilder zu betrachten und geniessen.

Mich hat "Wenn Du mich heute wieder fragen würdest" überzeugt, unterhalten und berührt.

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Zwei Familien, die auf den ersten Blick so viel gemeinsam haben - die Stanhopes und die Gleesons sind Nachbarn, beide Familien haben irische Wurzeln, beide Männer sind Streifenpolizisten bei der New Yorker Polizei. Und doch sind sich beide Familien eigentlich fremd und leben nebeneinander her. Lediglich die beiden Kinder Kate und Peter sind seit frühster Kindheit an unzertrennlich. Doch dann geschieht eines Nachts eine Tragödie, die das Leben beider Familien über Jahrzehnte prägen wird und ihr Schicksal untrennbar miteinander verbindet.

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ist ein toller Familienroman mit wunderbarer Erzählsprache. Mary Beth Keane zeichnet jede Figur mit Liebe zum Detail und erlaubt es ihnen, frei von Klischees und authentisch zu sein. Ein wunderbarer Roman über Familie in allen ihren Höhen und Tiefen, über Schuld, Vergebung und Liebe. Absolut lesenswert!

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Die jungen Police Officers Brian Stanhope und Francis Gleeson kennen sich von ihrer Ausbildung und sind mehrere Wochen Partner im Dienst, bevor sie nebeneinander liegende Häuser in einem New Yorker Vorort beziehen, eine enge Freundschaft verbindet die beiden jedoch nicht. Beide Paare werden Eltern und schon bald kristallisiert sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden jüngsten, Kate und Peter heraus, welche allerdings von den Erwachsenen nicht gerne gesehen wird. Eines Nachts ereignet sich eine Tragödie, nach der das Leben aller nicht mehr dasselbe sein wird.

Die Geschichte der beiden Familien spannt sich von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart und wird dabei von allen Perspektiven beleuchtet bzw. aus Sicht verschiedener Charaktere erzählt, was das Buch sehr interessant macht. Die Ausführungen der Autorin werden nicht langweilig, da sie sich auf die Essenz beschränkt und nicht unnötig Phasen auswalkt. So fliegen die Jahre bzw. Seiten nur so dahin.

Ein großartiges Buch, das viele Facetten des Lebens behandelt, mit Charakteren, die ihre Ecken und Kanten haben, aber stets nachvollziehbar handeln und gerade dadurch sehr realistisch entworfen sind. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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Ergreifend
Die amerikanische Schriftstellerin Mary Beth Keane schreibt spannend und unterhaltsam.

„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist besonders interessant. Es ist eine eine tiefgründige Geschichte.
Wir erleben das Leben von Kate und Peter von Geburt an. Die Väter sind Polizisten.
Die Familien Gleesons und Stanhopes wohnen nebeneinander, aber Peters Mutter ist etwas seltsam und will keinen Kontakt.
Aber Kate und Peter sind so viel wie möglich zusammen. Kates und Peters Geschichte berührt.
Es passiert viel dramatisches und erschreckendes. Und das Leben hat noch einiges mit allen vor.

Die Autorin hat die Personen so dargestellt, das man sie gut kennen lernt. Es ist eine Geschichte voller großer Gefühle.
Der Roman liest sich wunderbar.

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Ein spannender und berührender Roman über Familie, Liebe, tragische Schicksalsverläufe, Durchhaltewillen und die Kraft der Vergebung.
Der irischstämmige Francis Gleeson und sein Kollege Brian Stanhope kennen sich seit Anfang ihrer Polizistenausbildung in New York. Später werden sie Nachbarn in der Kleinstadt Gillam, doch eine richtige Freundschaft entsteht nicht, Das ist nicht zuletzt Brians Frau Anne geschuldet ist, die zwar ebenfalls aus Irland stammt, doch weder mit den Gleesons noch mit anderen Nachbarn eine engere Beziehung haben möchte.
Ganz anders ergeht es den Kindern - Kate Gleeson und Peter Stanhope - die zusammen aufwachsen und beste Freunde werden. Als sie ins Teenageralter kommen, befürchten die Eltern, dass aus dieser Freundschaft mehr werden könnte. Ein dramatischer emotionaler Ausbruch eines der Familienmitglieder mit schrecklichen und gewaltsamen Folgen für alle reißt das Band zwischen den Kindern auseinander - allerdings nicht für immer.
Die Autorin baut die Geschichte langsam und einfühlsam auf, zeigt wie verschieden Familienbeziehungen und das familiäre Klima sein können, erzählt von Menschen, die in unterschiedlicher Form tief verletzt wurden und einen Neuanfang wagen müssen. Sie erzählt von Leid und von Hoffnung auf spannende und mitreißende Weise.

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Ein Buch so schön und so ausdrucksstark wie ein Bild von Edward Hopper (sehr passend das Cover).
Einfach eintauchen und genießen. Ich habe es noch nicht fertig gelesen, aber bin glücklich, dass ich noch viele Seiten Lesegenuss vor mir habe.

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Francis Gleeson und Brian Stanhopes sind frisch gebackene Police-Officers, als sie sich kennenlernen. Beide heiraten jung und ziehen in eine amerikanische Kleinstadt,
wo sie Nachbarn werden. Ihre Kinder gehen zusammen in die Schule, Brians Sohn Peter und die jüngste Tochter von Francis, Kate, sind beste Freunde und unzertrennlich.
Im Laufe der Jahre gibt es immer wieder Probleme mit Peters Mutter Anne, die sich seltsam verhält, keinen Menschen an sich heranlässt und schließlich anfängt an Verfolgungswahn zu leiden.
Eines Nachts will sie verhindern, dass die Teenager sich treffen und greift zur Waffe ihres Ehemannes.

Mary Beth Keane schafft es hervorragend die Tragödie einer Nacht aber auch aus der Krankheit der Mutter und die Sprachlosigkeit des Vaters das Verdrängen der Tragödie so zu beschreiben
wie Kates Eltern, als Menschen, Paar und Familie ums Überleben kämpfen und wie Peter versucht seine schwierige Kindheit und die Tat seiner Mutter zu verdrängen
und die dadurch fast in einer neuenft n einer neuen Katastrophe endet hat mich tief beeindruckt, hat mich innehalten lassen und hat mich zum Nachdenken gebracht.

Ob Peter es schafft alles zu verarbeiten, ob die Liebe zwischen Kate und Peter all dieses überstehen wird und ob die Beteiligten Anne vergeben und sie wieder an ihrem Leben teilhaben lassen können
zeigt sich im weiteren verlauf der Geschichte

Eine Familiengeschichte die sprachlos macht und die obwohl das Entsetzen über die Handlungen der Protagonisten die Story erschreckend erlebbar macht kann man
das Buch nicht einfach so weglegen es ist eine Geschichte voller Leid und voller Hoffnung, mitreißend und spannend.

Fazit: Eine lesenswerte Familiengeschichte die auch die Abgründe in der Familie nicht verschweigt und die zeigt Familie, Vergebung und Einsamkeit
gehören zu einer funktionierenden Beziehung einach dazu und auch die trüben Tage helfen eine Familie zusammenzuschweißen wenn dabei die Liebe nicht zu kurz kommt.

Wer solche Geschichten mag für den ist das Buch absolut lesens- und empfehlenswert.

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"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ist eine Geschichte voll sanfter Dramatik und subtiler Spannung - eine Geschichte voller Gegensätze. Denn die Autorin Mary Beth Keane versteht es, unaufgeregt und trotzdem eindringlich über dramatische und tragische Ereignisse zu schreiben und ohne Pauken und Trompeten für eine leise Spannung zu sorgen, die einen Seite um Seite umblättern lässt. In ihrem Stil erinnert mich Mary Beth Keane damit sehr an die Bücher von Celeste Ng, die von einer ähnlich sanften Dramatik und subtilen Spannung geprägt sind.

Ähnlich wie bei Celeste Ng wechseln auch in "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" zwischen den Kapiteln die Sichtweisen, so dass man als Leser ein tiefes Verständnis für jede Figur bekommt und insbesondere die Grautöne zwischen "gut" und "böse" dabei sehr schön beleuchtet werden. So fällt es einem als Leser schwer, Charaktere allzu schnell zu verurteilen und in Schubladen zu stecken. Vielmehr ist man bei jedem neuen Ereignis gespannt, wie es wohl aus der Sicht der anderen Figuren gewirkt haben muss und was diese darüber denken.

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" erzählt für mich von großen Themen wie Vergebung und Familie, aber auch von kleineren Themen wie Nachbarschaftlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen. Es geht um generationenübergreifende Konflikte und verschiedene Arten von "Familienerben", die weitergetragen werden und für jede neue Generation eine andere Bedeutung haben. Wer Spaß an solchen Geschichten hat, wird mit "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" ein kurzweiliges Lesevergnügen haben.

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Mitreißende und einfühlsam erzählte Familiengeschichte über Schuld und Vergebung
Selten hat mich eine Familiengeschichte so bewegt und mitgerissen wie diese hier. Francis Gleeson und Brian Stanhope verbindet von außen gesehen vieles. Beide sind bei der Polizei, jung verheiratet und wohnen in benachbarten Häusern in einem beschaulichen Vorort. Doch obwohl Lena Gleeson schon beim Einzug versucht, eine gute Verbindung zu Brians Frau aufzubauen, bleibt diese abweisend, wenn nicht sogar feindselig. Nur die Kinder der beiden Familien, Kate und Peter haben bereits von frühester Jugend ein inniges Verhältnis. Als dann aber eine Tragödie passiert, wird nicht nur ihr Verhältnis auf die Probe gestellt.
Dieser Roman zeigt sehr anschaulich, wie nur ein einziges Ereignis das Leben zweier Familien völlig aus der Bahn werfen kann. Er erzählt über Jahrzehnte hinweg aus wechselnden Perspektiven, wie die verschiedenen Familienmitglieder mit der Situation umgehen. Dabei sind die Charaktere sehr vielschichtig angelegt und erfreulicherweise wird auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet.
Alles in allem ist dieses Buch eine wunderschöne bildreich erzählte Familiengeschichte, die zum Nachdenken anregt über Schuld und Vergebung.

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Was wäre wenn...? Was macht eine Kindheit aus? Was macht ein gelingendes Leben aus? ...und noch weitere Fragen hat Keanes Roman zum Thema. Bewegend und mit Tiefgang kreist die Geschichte um die Hauptfiguren und ihre persönliche Entwicklung und schildert sehr anschaulich, inwieweit persönliche Entwicklung auch bei traumatischem Hintergrund möglich ist. Flüssig geschrieben mit schönen Bildern - eine gute Unterhaltung mit Mehrwert.

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Zum Inhalt:
Eigentlich hätten die Gleesons und die Stanhope gute Nachbarn werden können, aber es funktioniert einfach nicht so richtig und das obwohl ihre Kinder sich so gut verstehen. Werden ihre Freundschaft trotz des Widerwillens der Eltern Bestand haben?
Meine Meinung:
Wenn man den Klappentext so liest, erwartet man irgendwie so eine Art Romeo und Julia Story und ja ein kleiner Teil hat auch Ansätze davon, aber insgesamt ist saß Buch sehr viel mehr. Es läsdt uns die Leben zweier Familien miterleben mit allen Höhen und Tiefen. Es erzählt unverblümt welche dramatischen Ereignisse passieren können aber auch viele schöne Begebenheiten. Es ist fast als könne man ein den Weg mitgehen. Die Protagonisten kommen einem immer näher und werden immer greifbarer. Der Schreibstil ist richtig gut und zieht einen förmlich in die Geschichte, wobei ich am Anfang etwas Anlaufschwierigkeiten hatte. Am Ende aber.ist es einfach ein tolles Buch.
Fazit:
Ungewöhnlich gut

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Wahnsinnig packend, berührend. Ein Drama unfassbaren Ausmaßes hinter den sauberen Fassaden der Vorstadt. Meine Sympahtien sind ständig zwischen den Hauptpersonen hin- und hergesprungen.

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Wahre Liebe verzeiht alles und sie übersteht auch härteste Prüfungen. Die Ehepaare Gleeson und Stanhope sind Nachbarn und die Männer sogar Arbeitskollegen. Trotzdem kommt keine freundschaftliche Beziehung auf und das liegt unter anderem an Anna Gleeson. Die beiden Kinder Kate und Peter hingegen, verstehen sich blendend. Als sie sich mal wieder heimlich treffen geschieht das Unbegreifliche und für alle Beteiligten beginnt eine Zeit voller Leid und Schmerz.

#Wenndumichheutewiederfragenwürdest ist viel mehr als „nur“ ein Roman. Die Autorin schuf ein Werk, das voller Tiefgang und in feiner Sprache geschrieben wurde. Der Leser kann alle Protagonisten und Antagonisten über etliche Jahre begleiten. Das bedeutet auch, dass er sie nicht nur kennenlernt. Er versteht auch, warum die Eltern so geworden sind und welche Traumen sie in der Kindheit erlebten. Es geht um das Verlassen von Heimat und Elternhaus, weil das Sehnen nach einem besseren Leben ein Herzenswunsch ist. Aber auch die Frage nach der Bedeutung einer Jugendliebe, die von den Eltern mit aller Macht unterdrückt wird.

Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven und es war für mich nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. So konnte ich aber nachvollziehen, wie sich die Protagonisten in ihrer jeweiligen Lebenssituation fühlten. Ich begleitete sie ein gutes Stück ihres Daseins und konnte mir ihren Kampf um Liebe und Zusammensein aktiv vorstellen. Kein leichtes aber ein wertvolles Buch, für das ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung gebe. Das Cover ist übrigens ein Highlight bei den vielen 08/15 Titelblättern, die momentan viele neue Bücher zieren. #NetGalleyDE

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Mein Vertreter hat mir dieses Buch empfohlen und bereits nach 50 Seiten muss ich ihm Recht geben. Das Buch macht wirklich große Freude!

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Dieses Buch begeistert.
Die trügerische Nachbarschaftsidylle wird schnell seziert und durch die psychisch kranke Anne zum Pulverfass. Ich litt so sehr mit ihrem Sohn und auch Lena und ihrem Mann, die diese Verkettung von Ereignissen in völlig unterschiedliche Lebensbahnen katapultieren.
Starke Charaktere, toll beschriebene Gefühlswelten.
Das wird ein Buchhändlerliebling!

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Der Roman von Mary Beth Keane beschreibt eine tragische berührende Familien- und Liebesgeschichte, die den Leser nicht mehr loslässt. Es ist definitiv ein Buch, dass man nicht so schnell vergisst, durchaus mit bedrückenden Entwicklungen, die zum Nachdenken anregen. Die Liebesgeschichte der 2 jungen Menschen, die durch eine Familientragödie zu zerbrechen droht ist so beeindruckend, dass sich das Buch mit Sicherheit auch sehr gut für Lesekreise anbietet

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Ein sehr schönes Buch, das aber etwas Zeit und Ruhe brauchte, um es zu lesen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, und der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Beides passt auch gut zu dieser Geschichte.

Der Schreibstil ist auch passend. Man kann das Buch gut lesen, der Schreibstil ist klar und schnörkellos, aber die Autorin schaft es damit, die ganze Tiefe dieser Geschichte gut zu transportieren.

Die Charaktere sind wirklich toll ausgearbeitet. Die Autorin erzählt mit einer gewissen Feinfühligkeit, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Und die Geschichte zeigt deutlich, dass man eigentlich nie die Frage nach Schuld stellen kann. Und dass hinter jeder Geschichte ein, in diesem Fall sogar mehrere Schicksale stehen.

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Berührend

Wir begleiten unsere Protagonisten einige Jahre lang. Die Nachbarn haben nach außen einiges gemeinsam und könnten eigentlich Freunde werden. Doch daraus wird nicht. Die Kinder jedoch mögen sich sehr und scheinen sich sogar ineinander zu verlieben. Ja, im Grunde ist es eine „neue“ Romeo und Julia Geschichte. Doch auch wenn das Grundgerüst daher kommt, ist es ein eigenständiger und sehr bewegender Roman.

Konflikte die sich durch mehrere Generationen ziehen, Ängste und eigene Taten lassen die Familien in ihrer eigenen Welt leben. Doch die Kinder möchte nun aus diesem alten Trott ausbrechen. Die Autorin schafft es, mit ihrem gefühlvollen Schreibstil und der bildgewaltigen Darstellung den Leser in den Bann der beiden Familien zu ziehen. Man wartet und hofft, dass sich alles zum Guten wendet. Da man die Geschichte nicht nur aus Sicht einer Person lesen und miterleben kann, kann man als Leser vieles besser nachvollziehen.

Ich fand das Buch wirklich sehr gut und einige Passagen werden mir auch nach dem Lesen noch etwas nachhängen.

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Zwei Nachbarhäuser, zwei Familien (beide Familienväter bei der New Yorker Polizei) und zwei unzertrennlich befreundete Kinder, die sich ein Leben ohne den anderen nicht vorstellen können.

Und dann passiert - als Peter und Kate gerade mal 14 Jahre alt sind - eine Bluttat, die das Leben der beiden Familien von heute auf morgen total verändert.

Wie gehen die Familien damit um? Wie geht es Peter und Kate damit?

Die Autorin erzählt in einer wunderschönen bildhaften Sprache, nimmt einen mit, erklärt Zusammenhänge und zeigt Hintergründe auf. Der Leser erfährt das Schicksal und die Entwicklungen der zwei Familien jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven.

Es geht um Schuld, um Verletzungen (nicht nur sichtbare), aber auch um Verzeihen und Nachsicht. Der Roman erzählt von Höhen und Tiefen einer Ehe und dem Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Familie. Nein, kein Kitsch, kein Schmalz, sondern Ehe und Familie, wie sie in all ihren Facetten stattfindet.

Dabei schafft es die Autorin bestens zu unterhalten, zu berühren und dabei auch noch Hoffnung und Trost zu vermitteln. Ich bedauerte es sehr, als das Buch zu Ende war, empfehle es aus vollem Herzen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Eine tragisch schöne Geschichte, perfekt für die kühlen Herbstabende.
Zwei ehemalige Kollegen ziehen in die gleiche Vorstadt gründen Familien. Lena versucht anfangs das Herz der kühlen Anne zu erreichen, gibt aber bald auf, als sich diese weiter zurück zieht. Außerdem hat sie ihre drei Mädchen, die sie auf Trab halten. Kate, ihre Jüngste ist jedoch fest mit Annes einzigem Sohn Peter innig verbunden. Eines Tages reißt eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinander.
Mary Beth Keane versteht es grandios die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen. Dabei hatte ich nie das Gefühl, das sie sich im Gewirr der Sichten verliert.
Eine meiner Lieblingsbuchempfehlungen für den Herbst/ Winter 2020!

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"Wenn du mich heute wieder fragen" würdest ist ein Buch, dass sich mit emotionalen Themen und dem Verlauf eines Lebens beschäftigt. Es greift tiefgründige Fragen auf, wie z.B. Inwieweit unsere Entscheidungen unser Leben beeinflussen, ob man am Ende viel bereut oder froh ist sich durch die schweren Zeiten gekämpft zu haben.
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Das Buch zeigt die Auf und Abs des Lebens und das mit einem recht sachlichen Schreibstil.
Im Endeffekt, passt dieser sachliche Schreibstil auch sehr gut, um sich wirklich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und nicht in seinen eigenen Emotionen hängen zu bleiben. Trotzdem musste ich mich anfangs erstmal daran gewöhnen, da dies einfach nicht das war womit ich gerechnet hatte.
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Wenn man sich dann auf den Schreibstil und die Zeitsprünge einlässt, erhält man eine emotionale, sowie nachdenkliche Geschichte. Man merkt auch, dass die Zeitsprünge nötig sind, um das Gesamtpaket rüberzubringen ohne langatmig zu werden.
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Da mir die Hauptprotagonisten Kate und Peter von Anfang an sympathisch waren, hat mich das Buch mit den verstrickten Schicksalsschlägen der zwei Familien berührt. Es war faszinierend, wie diese Familien direkt nebeneinander leben und doch sind die einen eher vom Glück verfolgt, während die anderen mit schweren Umständen zu kämpfen haben. Eigentlich gibt es auch nur einen Punkt der diese Familien dauerhaft verbindet, nämlich Kate und Peter. Dies führt auch zu dem größten Schicksalsschlag der Geschichte.
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Auch die Entwicklung der Gesellschaft war sehr interessant, durch die Zeitsprünge von 1973-2017 hat man einen guten Blick dafür bekommen, wie sich der Umgang mit psychischen Krankheiten oder Alkoholismus geändert hat.
Teilweise war ich wirklich entsetzt über Außenstehende. Denn ganz sicher hätte man, daß ein oder andere verhindern können oder auch helfen können.
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Insgesamt ist es ein schönes Buch, um sich auch mal mit ersteren Themen auseinanderzusetzen, dass am Ende zeigt, auch ein Leben mit schweren Zeiten ist lebenswert und zusammen kann man einiges schaffen.

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Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus: „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist eines meiner Jahreshighlights 2020 (und der Eisele-Verlag entwickelt langsam, aber sicher zu einem meiner Lieblingsverlage). Dieser Roman erzählt eine so subtil berührende, vielschichtige und bei aller Tragik unaufgeregte (Liebes-)Geschichte, wie ich sie schon lange nicht mehr gelesen habe. Und darum geht’s:

Kate und Peter wohnen seit ihrer Geburt Haus an Haus, Tür an Tür in einem idyllischen, geruhsamen Vorort von New York. Ihre Eltern sind im gleichen Alter, haben einen ähnlichen Background: die Väter Francis und Brian sind beide Polizisten, haben sogar schon einmal gemeinsam Dienst in der Bronx getan und verstehen sich recht gut. Ihr Lebensumfeld ist wie geschaffen für eine freundschaftliche Nachbarschaft, in der man sich gegenseitig zum Barbecue und zu Weihnachtspartys einlädt, die Kinder gemeinsam aufwachsen sieht, sich gegenseitig beisteht. Und es könnte der Beginn einer wundervollen, zukunftsfähigen Sandkastenliebe sein, denn Kate und Peter sind nicht nur allerbeste Freunde, man könnte ohne Übertreibung sagen, sie lieben sich von Anbeginn an. Es könnte alles so schön sein – wenn da nicht Peters Mutter Anne wäre. Anne ist, gelinde gesagt, seelisch fragil, ihre Stimmungen wechseln vom sprichwörtlichen Himmelhochjauchzend zum Zu-Tode-betrübt-Sein, ja, nicht nur das, sie neigt in ihren schlechten Phasen zu irrationaler Aggressivität. Und eines Tages geht das menschgewordene Pulverfass Anne in die Luft und reißt nicht nur ihre, sondern auch Kates Familie in eine nicht wiedergutzumachende Tragödie. Und doch ist ihre unbeschreibliche Tat weder das Ende noch der Anfang, sondern nur ein folgenreicher Teil der Geschichte von Kate und Peter.

Der Klappentext beschreibt „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ als „eine Geschichte, die danach fragt, was passiert, wenn Romeo und Julia sich gegen alle Widerstände gefunden haben und ihr Leben miteinander verbringen wollen“. Und diese Beschreibung trifft den Handlungsstrang der beiden Protagonisten sehr gut. Doch dieser Roman erzählt weit mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Er erzählt von Einsamkeit und Sehnsucht, von Freundschaft und Vergebung, von Schuld, von Wunden und deren langsamer, teils unzureichender, aber „Irgendwie dann doch“-Heilung, er erzählt vom einfach Weitermachen und niemals Aufgeben.

Neben der wunderbaren, unaufgeregten und doch eindringlichen Sprache (aus dem amerikanischen Englisch von Wibke Kuhn) und dem herausragenden Erzähltalent der Autorin ist vor allem ihre Fähigkeit, lebensnahe und vielschichtige Figuren zu erschaffen, hervorzuheben. M. B. Keane räumt auch den Nebenfiguren genügend Raum ein, sie lässt jede Einzelne und jeden Einzelnen lebendig werden, ohne sich dabei – und das ist die große Kunst! – in Nebensächlichkeiten oder Stereotypen zu verlieren.

Und so kann ich nur enden, wie ich begonnen habe: „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist eines meiner unangefochtenen Lektürehighlights dieses Jahres, deshalb – selbstverständlich – eine ganz, ganz große Leseempfehlung!

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Ein sehr tiefgründiges Buch. Wir erleben 2 Kinder die in einem kleinen Dorf als Nachbarn aufwachsen und sich durch ein Schicksalsschlag aus den Augen verlieren. Aber aus dem Augen bedeutet noch lange nicht aus dem Sinn. Es verbindet sie eine so tiefe Freundschaft, wenn diese auch von den Eltern nicht erwünscht ist. Was mit einem verzweifelten Brief beginnt endet in einer kleinen Familie. Aber nichts ist so sorgenfrei wie es auf dem ersten Blick scheint. Wie tief sind die Abgründe und gibt es Hilfe? Lässt die Vergangenheit sie nicht in Frieden? Lesen Sie selbst.

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Die Geschichte zieht einen unweigerlich in seinen Sog. Nach solch außergewöhnlichen Büchern ist man auf der Suche und wird doch so selten fündig. Unbedingt lesen!

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Der Roman Wenn du mich heute wieder treffen würdest von der Autorin Mary Beth Keane beginnt in Ney York der 60er Jahre und endet in der heutigen Zeit. Der Roman beginnt als Gesellschaftsroman zwei aufstrebenden irischen Familie und entwickelt sich zur Liebestragödie. Kate und Peter zwei Nachbarskinder müssen ihre Beziehung aufgrund der psychischen Krankheit der Mutter und dem von ihr verursachten tragischen Unfall aufgeben. Es bleibt nicht dabei, sie treffen sich wieder. Die Figuren sind intensiv und sehr bildhaft dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend.

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Was für großartiges Buch!
Voller Faszination und Liebe bin ich der Handlung gefolgt und immer tiefer in die Geschichte versunken. Wenn Du mich heute wieder fragen würdest ist keine typische Romeo-und-Julia-Romanze, wie man sie vielleicht aufgrund des Klappentextes erwarten könnte. Sie ist so viel mehr. Dieses Buch ist eine Hommage an den Glauben an die 1. Liebe & an die Liebe an sich.

Die Geschichte beginnt in den 70ern in New York, Als Francis Gleeson & Brian Stanhope Partner bei der NYPD werden. Beide heiraten, werden sogar Nachbarn und man könnte meinen, dass sich eine lebenslange Freundschaft entwickelt. Aber dem ist nicht so. Brians Frau Anne ist kühl & abweisend. Erst die Kinder Kate & Peter freunden sich an. Sie sind eine Herz und eine Seele. Unzertrennlich. Ihre Freundschaft und enge Bindung ist nicht gern gesehen. Ein Unglück entzweit Kate & Peter. Aber das ist nicht das Ende.

Keane hat ein unglaubliches Talent die Charaktere und deren nicht immer perfekten Eigenarten miteinander zu verknüpfen. Es gibt nicht DEN GUTEN & DEN BÖSEN. Jede Figur hat seine Fehler und ein vermeintlicher Good Guy, macht etwas, dass plötzlich ein ganz anderes Bild auf diesen wirft. Keane lässt den Leser eine Zeitreise von den Siebzigern bis in die 2000er machen. Emotional, mitreißend und einfach nur schön. Dabei passiert noch nicht mal so viel, aber das Buch liest sich trotzdem super flüssig. Man will einfach wissen wie es weitergeht.

"Wenn Du mich heute wieder fragen würdest" ist ein Tipp für den Herbst. Der Eisele Verlag hat tolles Händchen bewiesen, als sie diesen Titel nach Deutschland holte. Ich liebe die Geschichte sehr und mag sie jedem nur ans Herz legen.

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Für mich ist dieses Buch eines der besten Romane , das ich in letzter Zeit gelesen habe. Eine Geschichte, die mir unter die Haut ging, Fein gezeichnete Charaktere, Schicksale, die verknüpft werden und immer wieder die Frage- was wäre wenn...
Große Literatur!

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Eine mitreißende, dramatische und spannende Geschichte zweier benachbarter Familien in einem New Yorker Vorort.
Beide Männer der Familien sind Polizisten, haben gemeinsam ihre Ausbildung zum Officer gemacht und waren Partner. Sie sind Nachbarn, aber eine Freundschaft ergibt sich nicht wirklich, da Peters Mutter keinen Kontakt möchte. Jedoch verbindet die Kinder Peter und Kate eine Verbindung und später auch Liebe. Bis es zu einem schrecklichen Ereignis kommt.
Ich war von Anfang an gefesselt und durch die wechselnden Perspektiven konnte ich tiefe Einblicke in die Protagonisten und deren Leben erhalten.
Es ist nicht nur eine berührende Liebesgeschichte, sondern auch ein packender Familienroman.

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Lebensgeschichten aus dem realen Leben gegriffen

Meine Meinung zum Buch:
Die einzige große Liebe fürs Leben, die alles überstehen kann, findet man bekanntlich nur ein Mal im Leben. Der Beginn der Geschichte ist die klassische amerikanische Love Story, zwei benachbarte Familien, die Väter befreundet und die Kinder verlieben sich ineinander. Doch alles, was danach geschieht, ist schon sehr kontrastreich, ständiges auf und ab, viele dramatische Situationen und traurige Ereignisse, lange Zeiten der Ungewissheit und des Nichtsehens und dann trifft man doch wieder aufeinander. Kate und Peter müssen in ihre Liebe viel investieren und harte Zeiten durchmachen, zudem haben sie auch von der Familie kaum Verständnis für ihre Situation. Es ist und bleibt ein harter Kampf, der sich am Ende hoffentlich lohnt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch nicht nur aus einer Sichtweise berichtet, sondern, dass man gewisse Situationen von unterschiedlichen Personen auf mehrere Weisen erzählt bekommt. Außerdem werden auch unangenehme Dinge angesprochen und sehr viele Fehler gemacht, die kaum bzw. nicht mehr veränderbar sind. Lebensgeschichten, direkt aus dem realen Leben gegriffen.

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Dieses Buch ist für mich das Herbst-Highlight dieses Jahres! Die Geschichte um Kate und Peter, die nebeneinander aufwachsen, bis sich nach einer familiären Tragödie ihre Leben trennen, wurde von Mary Beth Keane so wunderbar authentisch und realistisch erzählt. Ihre Sätze enthalten so viel Wahrheit und sie schafft es die Leser*innen auf berührende Weise an der Liebe zwischen Kate und Peter teilhaben zu lassen, obwohl diese nicht perfekt ist und sich ihnen viele Probleme in den Weg stellen!
Dieser Roman ist ein unbedingtes Lese-Muss!

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In der New Yorker Vorstadt Gillam richten sich in den 70-er Jahren zwei junge Paare häuslich ein: die Gleesons und die Stanhopes. Die Männer kennen sich von der Arbeit als Streifenpolizisten. Lena Gleeson würde sich gern mit Anne Stanhope anfreunden, doch diese reagiert kühl und abweisend. Daran ändern auch die in den folgenden Jahren geborenen Kinder der Nachbarinnen nichts.
Lediglich die etwa gleichaltrigen Kinder Kate und Peter verbindet eine dicke Freundschaft, die sich im Laufe ihres Teenageralters zu etwas mehr als einer Kinderfreundschaft entwickelt – nicht unbedingt zur Freude der Eltern. Just da ist es die psychisch kranke Anne, die mit einer unfassbaren Tat jäh beide Familien ins Unglück stürzt und damit die beiden Teenager trennt.
Wir begleiten die beiden viele Jahre vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Familien.
Die Protagonisten entwickeln sich weiter, verarbeiten, scheitern, kämpfen und geben auf, führen ein Leben nach der Tragödie.
Es wird herausgearbeitet, wie sehr unsere Kindheit, die psychische Konstitution und die Handlungen unserer Eltern unser eigenes Leben beeinflussen. Und wie schwer es ist, die Geschichte der Eltern abzuschütteln

Wechselnde Perspektiven und ein sprachlich sehr hohes Niveau machen die Charaktere authentisch, jede Figur ist glaubwürdig gezeichnet, die Handlung ist komplex, aber geradlinig und spannend aufgebaut. Ich habe viele Sätze markiert, viele Gedanken notiert. Ein großartiges, mitreißendes Buch und mein Lesetipp für den Herbst!

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Mit Gegenwartsliteratur und Familiendramen ist es immer so eine Sache - manchmal packt sie einen, manchmal empfindet man nur pure Langeweile. Gerade Familiendramen haben es manchmal schwer, wenn sie nicht das schaffen, das Mary Beth Keanes "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" auf besondere Art und Weise schafft: Komplexe Charaktere zum Leben zu erwecken, die eine emotionale Bindung zum Leser aufbauen können, die vielleicht nicht alle sympathisch sind, aber deren Gefühle, Gedanken, Handlungen menschlich und nachvollziehbar bleiben.

Letzten Endes handelt es sich hier um die jahrzehntelange Geschichte zweier Familien, die auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden sind. Normale Menschen, denen man auf der Straße begegnen könnte, die durch ihre Erlebnisse zu etwas ganz Außergewöhnlichem werden - so wie es jedem von uns gehen könnte. Was dieses Buch zu etwas Besonderem macht, ist die grundlegende Ehrlichkeit, mit der Keane die Geschichte dieser zwei Familien erzählt. Sie scheut sich nicht davor, schwierige Themen zu ergründen und zeigt, wie die Vergangenheit auch unsere Zukunft so nachhaltig beeinflussen kann. Jeder einzelne Charakter hat Tiefe, ihre dunklen Seiten und ihr Leid werden sensibel und empathisch aufgearbeitet, ohne dass die Geschichte sich jemals in Sentimentalität verliert. Und so handelt "Wenn du mich heute wieder fragen würdest" von Beziehungen, psychischen Krankheiten, Alkoholismus, Krebs und den Folgen einer schrecklichen Tragödie, ohne dass der Leser emotional überfordert oder ausgelaugt wird. Denn letzten Endes geht es auch um unsere Menschlichkeit, um Vergebung, um Liebe.

Der Schreibstil ist detailliert und erlaubt eine emotionale Nähe zu den Charakteren, die offensichtlich mit viel Liebe geschrieben wurden. Ich wurde an die Werke von Liane Moriarty und Celeste Ng erinnert, die es ebenso wie Keane schaffen, charakterfokussierte Geschichten auf eine so unaufdringliche und gleichzeitig vollkommen in den Bann ziehende Art und Weise zu erzählen, dass sie noch lange nachhallen. Keanes Geschichte erinnert uns daran, dass wir alle unsere eigenen Kämpfe im Leben auszufechten haben, aber diese Kämpfe uns auch miteinander verbinden. Das müssen wir eben nur zulassen.

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Eine wahnsinnig berührende und mitreißende Geschichte, bei der man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Zwei Kollegen, Polizisten, die mit ihren beiden Familien zu Nachbarn werden. Mit gleichaltrigen Kindern nebeneinander wohnen und doch keine Freunde werden. Die Ereignisse überschlagen sich, tragische Ereignisse, die die beiden Familien ungewollt aneinander bindet. Eine moderne Romeo-und Julia-Geschichte, die mich sehr sehr berührt hat.

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Für dieses Buch habe ich mir besonders viel Zeit genommen und das hat sich definitiv gelohnt. Eine solche wunderschöne Familiengeschichte habe ich selten gelesen und sie ist mir wirklich ans Herz gegangen.

Vom Klappentext neugierig gemacht, verfolgte ich mit Genuss die Geschichte der Familien Gleeson und Stanhope. Dabei blickt die Autorin weit zurück in die 70er Jahre. So bekommt der Leser erste Eindrücke der Charaktere und kann die Entwicklung präzise verfolgen.

Zunächst Jugendfreunde und Arbeitskollegen, die Geschichte von Brian Stanhope und Francis Gleeson hat mich emotional total mitgerissen. Beide gründen eine Familie und der Leser wird Zeuge jeder Geburt, jeder Entwicklungsphase, bis hin zum Auszug der Kinder, um eigene Familien zu gründen. Doch es ist nicht immer alles nur Sonnenschein in den Familien - im Gegenteil. Eine schreckliche Tat entzweit die beiden Freunde für immer.

Dennoch ebbte meine Neugier am Plot nicht ab. Zu stark konnte mich die Autorin an die Handlung fesseln, da sie den Leser bewusst auf eine Zeitreise in die Gegenwart entführt. Dabei erlebt der Leser die Schicksale hautnah mit und auch die Emotionen kommen dabei nicht zu kurz.

Der lebhafte und liebevolle Schreibstil hat mich ein Buch erleben lassen, dass noch lange nachhallen wird. Wunderschön hat Mary Beth Keane eine Geschichte erzählt, die mir sehr nahe ging. Höhen und Tiefen machen dieses Buch zu einem echten Meisterwerk.

Auch der Schlussteil hat mich überzeugen können und das Buch glaubhaft beendet. Schade, denn ich hätte noch ewig weiterlesen können!

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Ein großartiges Buch! Ich war beeindruckt wie die Autorin es geschafft hat, tiefgreifende Fragen anhand zweier Familiengeschichten so glaubwürdig zu erzählen.

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Als die Gleesons und die Stanhopes in dieselbe Nachbarschaft ziehen, scheinen die Weichen für ein freundschaftliches Miteinander gestellt, sind die beiden Familienväter zudem Kollegen bei der New Yorker Polizei. Lena Gleeson fühlt sich in der neuen Gegend ein wenig einsam und versucht mit Anne Stanhope Freundschaft zu schließen. Doch deren kühle, distanzierte Art verhindert jeden Kontakt. Erst ihre Kinder bringen die Gleesons und die Stanhopes wieder miteinander in Verbindung. Lenas jüngste Tochter Kate und Annes einziger Sohn Peter sind von Anfang an unzertrennlich. Aber ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinanderreißt.


Wie die Inhaltsangabe versprach, hatte ich hier eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte erwartet. Aber es war so viel mehr als das... hier geht es nicht nur um Familie und um verbotene Liebe... hier geht es um das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Es geht um Vergessen und Verzeihen, um die Ehe und ihre großen und kleinen Probleme, um Liebe und Schmerz, um Zusammenhalt, Freundschaft und die tiefe Verbundenheit der Familie.
Die Autorin schafft es mit ihrem flüssigen und lockeren Schreibstil, dass man sich so sehr in die Geschichte der beiden Familien hineinfühlt, dass man nur so durch die Seiten fliegt und am Ende eine so weise und in meinen Augen einzig wahre Sicht auf das Leben bekommt! Es ist wirklich eine Geschichte, an die ich noch lange zurückdenken werde! Von mir gibts eine klare Leseempfehlung und 5/5⭐️!

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So ein gutes Buch! Ich kann den Inhalt nicht einmal annähernd wiedergeben. Erstens würde ich zu viel verraten und zweitens ist in diesem Buch so viel Inhalt, das lässt sich kaum in ein paar Absätzen beschreiben. Erzählt werden genaugenommen zwei Familiengeschichten. Mit Höhen und Tiefen. Mit Fehlern und dem Verzeihen dieser. Und von ganz viel Gefühl wird erzählt. Das macht die Autorin so gut. Ich habe so sehr mit-gefühlt. Vor allem mit Peter. Seine Geschichte hat mir immer immer wieder das Herz gebrochen. Meiner Meinung nach schildert Mary Beth Keane sehr anschaulich, wie sehr einen Erlebnisse und Erfahrungen aus der Kindheit ein Leben lang prägen. Dinge, die ohne eigenes Zutun passiert sind, wirken ein ganzes Leben lang nach und man kann gar nichts dagegen machen. Doch, man kann lernen, damit umzugehen. Aber die eigene Gefühlswelt wird trotzdem immer davon beeinflusst werden.

In dem Buch sieht man Kate und Peter aufwachsen. Man lernt ihre Familien kennen. Peters schwierige Verhältnisse zuhause, Kates idyllische Familienwelt. Nach dem dramatischen Bruch müssen beide irgendwie weiter machen. Auch Kate muss noch erfahren, wie brüchig eine Familienkonstellation sein kann. Während Peter schon früh, viel zu früh, viel zu erwachsen wird. Auch in die Geschehnisse, die Gefühlswelt, die Verletzungen der Eltern bekommen wir Einblick. Zumindest teilweise.

Vor allem zeigen die Geschichten der einzelnen Protagonist:innen eines sehr eindrücklich und dabei aber ohne Belehrung: Es gibt kein Schwarz und Weiß. Jede:r hat seine Erlebnisse, mit denen sie/er umgehen muss, auf jede:n wirkt sich das anders aus, das prägt einen Menschen und einmal mehr wird einem klar, man sollte vorsichtig mit Vorurteilen sein.

Der Schreibstil von Mary Beth Keane trifft genau meinen Geschmack, was natürlich nicht zuletzt der Übersetzung von Wibke Kuhn geschuldet ist. Die Personen der Geschichte sind zum Leben erwacht, ich habe sie auch Wochen nach dem Lesen noch genau vor Augen und kenne sie richtig gut. Das macht es aus. Gerade bei Familiengeschichten, in denen man viele Menschen kennenlernt, ist das meiner Meinung nach ein Qualitätsmerkmal.

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Eine Geschichte wie die von Kate und Peter, habe ich noch nie gelesen. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, aber trotzdem sehr schön. Genau wie die Geschichte selbst.

Die Charaktere im Buch sind so vielschichtig und grandios. Das Buch besteht aus so viel Tragik und Drama und doch ist es bezaubernd und herzerwärmend. Die Protagonisten haben viele Ecken und Kanten, das hat sie mir beim Lesen so nah gebracht.

Der Schreibstil hat mich umgehauen. Die Autorin braucht weder Kitsch noch große Gefühle und doch bringt sie alles so direkt und liebevoll auf den Punkt. Ich als Leser habe mich voll und ganz in der Geschichte verloren. Das Buch hatte alles was es braucht, es hat mir an nichts gefehlt.

Die Handlung ist faszinierend und verstörend zugleich. Es gibt keine Klischees, ich wusste nie wie es noch weiter gehen soll. Das Buch ist sehr vielschichtig und undurchschaubar.

Die Autorin erzählt schonungslos das Drama zweier Familien. Mir fehlen die Worte um meine Gefühle richtig wiederzugeben. Das Buch hat mich einfach umgehauen. Ich liebe die Geschichte von Kate und Peter.

Dies ist kein Buch, für mal eben so zu lesen. Die Story hat es in sich. Der Leidensweg zweier Familien und eine Liebe die nicht sein darf. Die Geschichte hat soviel Tiefgang und Emotionen.

Dieses Buch zeigt wie stark jeder einzelne sein kann und muss. Das jeder selbst für sein Glück verantwortlich ist. Auch nach dem schrecklichsten Schicksalsschlag kann man kämpfen und etwas Glück aus seinem Leben holen. Vielleicht nicht das was man sich gewünscht hat, aber soviel das es sich zum Leben lohnt.

Für mich eines der besten Bücher in diesem Jahr!

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Zu Beginn der Lektüre wusste ich nicht so recht, wohin mich die Geschichte führen würde... und das hat mir zum späteren Zeitpunkt dann besonders gut gefallen! Immer tiefer wurde ich in das Leben der Familien Stanhope und Gleeson hineingezogen.
Die beiden Familien werden Nachbarn im beschaulichen Gillam nahe NYC, aber eine freundschaftliche Nachbarschaft will sich nicht so recht einstellen. Zu schwer wiegt die Vergangenheit, vor allem von Anne Stanhope, die das zukünftige Geschehen und Leben beider Familien nachdrücklich verändern wird. Ihr Verhalten ist oft ein Keil zwischen den Beteiligten.
Und dann sind da noch Kate und Peter, die jüngsten Familienmitglieder - die sich trotz aller Distanz beider Familien miteinander anfreunden... was nicht gerne gesehen wird. Können Sie das Drama, dass die Familien schließlich endgültig entzweit, überwinden? Finden sie zueinander zurück?
Dieser Roman hat mich besonders durch seine psychologische Tiefe und durch die gewählte Erzählform begeistert. So abwegig das Verhalten der einzelnen Charaktere zu Beginn scheinen mag, je tiefer man dringt, umso verständlicher wird es. Man lernt, was diese Menschen so verändert hat, was zu den teils dramatischen Ereignissen führt.
Hier wird nichts beschönigt. Die ProtagonistInnen kämpfen, hadern, zweifeln. Und doch bleibt man am Ende als Leserin in Frieden zurück. Die Familien haben - allen zum Trotz - ihren Frieden gefunden.
Ein sehr gelungener Roman!!!

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Kate und Peter sind Nachbarskinder. Ihre Familien könnten nicht unterschiedlicher sein, trotzdem sind sie beste Freunde.
Nachdem Peters Mutter Anne Kates Vater ins Gesicht schießt, trennen sich die Wege der zwei.
Peter wird von seinem Vater verlassen, er wächst beim Onkel auf. Seine Mutter lebt in einer psychiatrischen Einrichtung, sie will keine Besuche von ihm.
Trotz der Umstände, macht Peter seinen Weg. Er entscheidet sich sogar Polizist zu werden, wie sein und Kates Vater.

Kate wird nie gesagt, wo Peter ist. Das Thema wird in der Familie totgeschwiegen. Sie besucht weiterhin die Schule und lebt, wie sie meint, ihre Mutter würde es gerne sehen.
Nach Jahren treffen sich die zwei, heiraten und bekommen Kinder. Es könnte alles so gut sein, aber dann fällt Kate auf, dass Peter zuviel trinkt. Es kommt zu einem Zwischenfall während eines Einsatzes, und für die Familie ist nichts mehr, wie es war.

Auch die Geschichte des Vaters nach dem Anschlag wird weiter erzählt, sehr schön beschrieben, auch wenn ich nicht gut heiße, wie der Vater aus der Ehe ausbricht...

Sehr, sehr gerne empfohlen.

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#wenndumichheutewiederfragenwürdest von #marybethkeane hat mich total überrascht und mir wirklich sehr gut gefallen 😍👍🏻 Ich habe für das Buch nur 3 Tage gebraucht und davon die zweite Hälfte in einem Rutsch durchgesuchtet 😱 Ich finde, das allein spricht schon für sich 😏👌🏻Kaum angefangen hat die Story eine so immense Sogwirkung auf mich gehabt, dass ich einfach nur weiterlesen wollte!
Ich mochte diesen nüchternen Erzählstil, der immer nur unterschwellige Emotionen durchlies. Und auch die Charaktere fand ich toll gezeichnet, sehr unterschiedlich und trotzdem super ausgearbeitet und jeder für sich etwas speziell.
Ausserdem hat die Autorin die extrem große Zeitspanne von über 4 Jahrzehnten super authentisch rübergebracht. Man ist beim Lesen mit der Zeit mit gewachsen 🤩
Ganz lange weiß man einfach gar nicht, wo das Buch einen überhaupt hinführen mag. Gibt es ein riesen Drama? Passiert irgendwas schlimmes? Oder geht alles gut aus?
Die Autorin hat es echt drauf in Szenen Spannung aufzubauen und den Leser dann trotzdem noch zu überraschen oder total zu schocken, weil man es nicht kommen sieht. Das Buch ist sozusagen wie eine große Wundertüte des Lebens 😁👍🏻
Allerdings zog es sich manchmal etwas und dann gab es immer mal kleine Zeitsprünge, wo man erstmal dachte "was ist denn jetzt los? Wie kommt es dazu?". Das hat mich ab und zu etwas aus dem "Flow" gebracht 😬 Dennoch ist es ein tolles Buch, was ich jedem nur ans Herz legen kann!
Bewertung: ⭐⭐⭐⭐💫/5 Sterne

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Gleich vorweg: 'Wenn du mich heute wieder fragen würdest' von Mary Beth Keane ist eine Geschichte, die sich recht langsam entwickelt. Francis und Brian sind Arbeitskollegen bei der Polizei und dann auch Nachbarn in einem beschaulichen Vorort. Die Frauen können sich nicht so recht anfreunden und später wirft ein schreckliches Ereignis bei Familien aus der Bahn. Der Schreibstil von MBK hat mir gut gefallen und auch das Ende ihrer anrührenden Familiengeschichte. Das Cover passt wunderbar zum Roman.

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Wow, sehr sehr gerne gelesen. Kann ich nur weiter empfehlen. Eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht.

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Erzählt wird die Story aus unterschiedlichen Perspektiven. So lernen wir mehr über Kate, Peter und Francis kennen und erhalten einen guten Eindruck von beiden Familien.

Der Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm, daher konnte ich direkt ins Geschehen eintauchen und mich als stiller Beobachter fortbewegen.

Obwohl sich Keane reichlich Zeit lässt, ihre Geschichte zu erzählen, hat man von Beginn an eine direkte Verbindung zu den Charakteren herstellen können. Sie sind authentisch und wurden differenziert gezeichnet. Wie aus dem Leben gegriffen.

Dieser Roman zeigt, wie ein winziger Moment unser ganzes Leben durcheinanderbringen kann. Welche Auswirkungen Entscheidungen und Vorkommnisse haben können. Und wie jeder versucht, auf seine Weise damit umzugehen.

Ein großartiges Buch, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Für mich ein Jahreshighlight und eine absolute Leseempfehlung.

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Heute das Fazit zuerst: Ein tolles Buch! Einfach ein tolles Buch! Ein Jahreshighlight der Belletristik für mich 🌟🌟🌟 Das es sich auch in der Übersetzung so gut liest, liegt sicher an der tollen Arbeit der Übersetzerin Wibke Kuhn!

Mein erstes Buch aus dem noch jungen Verlagshaus Eisele, aber sicher nicht mein letztes!

Ein dichter und epischer Roman über zwei Familien, die über ein tragisches Ereignis, aber nicht ausschließlich nur darüber, ein Leben lang miteinander verbunden sind. Und es steckt so viel mehr darin, als die moderne „Romeo und Julia“-Geschichte, die der Klappentext bzw. die Werbung verspricht! Mich hat besonders auch fasziniert, wie die Autorin psychische Erkrankung, mit allen Facetten, stark thematisiert. Stark sowohl im Sinne von „viel“ als auch im Sinne von „erklärend“. Aber darüber hinaus schreibt sie einfach sehr, sehr feinfühlig, emotional und ohne Umwege. Die gesamte Handlung und alle Figuren sind vielschichtig, warmherzig und sehr lebendig ausgearbeitet. Es ist durchgehend spannend ohne reißerisch zu werden und zeichnet sich durch einen konsequent unaufgeregten Ton aus. Jeder Handlungsstrang hat seinen Raum und wird ohne offene Fragen oder Unklarheiten zu hinterlassen, sauber zum Abschluss gebracht. Mich hat die gesamte Geschichte, das gesamte Handeln der Figuren, die Zweifel, die Gedanken durchweg beschäftigt und ich konnte das Weiterlesen nach einer Pause kaum abwarten. Ich war auf unterhaltende Art enorm gefesselt und mittendrin im Geschehen. Ganz großes Belletristik-Kino und wahrscheinlich auch ein guter Kandidat für eine Verfilmung. Sollte die Autorin ein weiteres Buch veröffentlichen, ich werde es mir definitiv zulegen!

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Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr. Das Buch handelt von der Geschichte der Familien Stanhope und Gleeson und der Beziehung zwischen Kate und Peter. Es ist sehr dicht erzählt ohne jemals langweilig zu werden. Es liest sich als würde man einen Film anschauen. Mit diesem Buch sind wunderbare Lesestunden garantiert.

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Inhalt:

Kate und Peter wuchsen als Nachbarn auf und hatten von Anfang an eine besondere Beziehung zueinander. Doch ihre Eltern teilten diese Begeisterung nicht, besonders nicht Peters Mutter. Eines Tages kommt es zu einem dramatischen Geschehnis, das die beiden auseinander bringt.

Meine Meinung:

Es fällt mir nicht ganz leicht dieses Buch zu bewerten. Es sollte eine Art modernes Romeo und Julia sein, aber das war es in meinen Augen gar nicht. Lange habe ich mich gefragt, wo die Geschichte hinführen soll, denn ich war mir nicht sicher, worum es hier eigentlich geht.

Es passiert sehr viel, es werden viele Themen behandelt: Familie, Liebe, Freundschaft, Alkoholsucht, psychische Erkrankungen, und noch einiges mehr. Diese Themen werden trotz ihrer Vielfalt nicht nur beiläufig angeschnitten, sondern tatsächlich intensiv behandelt. Während des Lesens war mir das nicht so sehr bewusst, weil ich immer auf der Suche nach dem vermeintlichen Ziel war. Im Nachhinein habe ich festgestellt, wie viele wichtige Botschaften dieses Buch enthalten hat. Liebe bedeutet Zusammenhalt, aber sie bedeutet auch verzeihen zu können. Am Ende des Buches schließt sich der Kreis und alles macht plötzlich Sinn.

Obwohl viel los ist, wird die Handlung sehr ruhig erzählt. Immer wieder bekommt der Leser Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere - in die aller, den es steht nicht eine einzelne Figur durchgehend im Vordergrund.

So gut ich das Buch nun im Nachhinein fand, hat mich doch gestört dass keine richtige Spannung aufgekommen ist. Ich konnte das Buch zwischendurch problemlos aus der Hand legen (abgesehen von einer wirklichen spannenden Stelle).

Ein interessantes Buch, das im Nachhinein zum Nachdenken anregt. Aber es ist in meinen Augen keine moderne Romeo und Julia Geschichte. In erster Linie ist es überhaupt keine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über das Leben mit einem schweren Schicksal.

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Ein ganz tolles Buch in dem es um Freundschaft, Liebe, Verrat und auch Bewältigung geht. Zwei Familien die Gleesons und die Stanhopes ziehen in einen New Yorker Vorort. Die Väter sind beide bei der Polizei und so sieht es aus, dass die Weichen für ein gemütliches Miteinander gestellt sind. Leider führt ein Schicksalschlag zu einer Entfremdung und auch die Kinder, die eine geheime Liebe zusammenhält werden auseinandergerissen. Ein wenig wie bei Romeo und Julia. Mich hat das Buch ein wenig an einen Film mit Robert de Niro und Silvester Stalone erinnert. Die heile Vorstadt, Korruption bei der Polizei und Schicksalschläge in der Familie. Hier konzentriert es sich jedoch nicht auf die Polizei und ein ganzes Viertel sondern auf das Schicksal der beiden Familien. Von mir einen ganz klare Empfehlung zum lesen,

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"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" von Mary Beth Keane ist ein stiller, unaufgeregt erzählter Familienroman. Voller Tiefgang schreibt die Autorin hier über Liebe, Schuld, aber vor allem auch über Vergebung. Dabei begleite ich die die Figuren über viele Jahre auf ihrem Lebensweg, liebe, lache, leide und weine mit ihnen. Ich träume mit ihnen und sehe Träume vergehen. Dabei spinnt Keane eine überaus dichte Atmosphäre, die mich zutiefst bewegt. Ein überaus gelungener Roman, für den ich sehr gerne eine eindeutige Leseempfehlung gebe.

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#gelesen hab ich 'Wenn Du mich heute wieder fragen würdest' von Mary Beth Kane.
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In der Kurzbeschreiben steht 'Moderne Romeo und Julia Geschichte', da wurde ich neugierig und fing ohne große Erwartung anzulesen. #wow
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Innerhalb weniger Tage habe ich das #Buch durch gelesen. Habe ich nicht gelesen, habe ich an die Protagonisten gedacht. Hatte richtig Sehnsucht und konnte nicht abwarten weiter einzutauchen. Vielleicht kann man ein Romeo und Julia Dilemma interpretieren, aber ich habe so viel mehr als eine Adaption gelesen. #gänsehaut
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Wieviel steckt von unsere Eltern eigentlich in uns? Gehen wir bewusst einen anderen Weg, als die Generation, welche uns groß gezogen hat? Oder verhalten wir uns unbewusst ganz genau so wie sie? Liegt es überhaupt in unserer Macht? Und was passiert, wenn Du die Liebe findest und alles und jeder schreit: "Vorsicht Unglück!" ? #miristdasherzgeplatzt
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#wenndumichheutewiederfragenwürdest befasst sich u.a. mit Traumata, Depressionen, Alkohol, Freundschaft, Familie, Respekt und mit der Kraft der Liebe. Es geht um Träume und Realität. Wundervoll geschrieben ohne künstliches Drama. Die Charaktere unglaublich ausgearbeitet. Ich war mehr als dabei. Ich war mitten drin, hab an vorderster Front auf ein #happyend gehofft. #franziende bitte nicht.
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Mich hat die Autorin auf so vielen Ebenen berührt, es wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Und ich danke @netgalley für die Möglichkeit immer wieder neue Bücher entdecken zu können.

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Ein schönes Buch für alle Leser von Anne Tyler und Jodi Picoult. Im Fokus steht eine tragische Familiengeschichte, die mich von Anfang an mitgenommen hat. Ich würde dieses Buch sofort an Freunde und Familie weiterempfehlen und glaube, dass wir noch einiges von der Autorin hören werden. Vielen Dank für das Leseexemplar!

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Für Fans psychologischer Familienromane ein Muss! Wie immer hat der Eisele-Verlag einen guten Riecher bei seinen Neuerscheinungen gehabt, Nach "Die Optimisten" ein weiterer Roman, der mich sehr begeistert hat!

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Kurz gesagt: für mich eines der besten Bücher dieses Jahr. Die Geschichte um die Familien Stanhope und Gleeson, um ein vorher und ein nachher und den Knall mittendrin, ist so liebevoll und berührend erzählt, dass man sie immer und immer wieder lesen kann ohne das Gefühl zu verlieren, mittendrin zu sein.

Peter und Kate sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, und das liegt nicht nur daran dass sie Nachbarn sind. Auch ihre Väter verstehen sich gut, sind dazu noch Kollegen. Anne Stanhope, Peters Mutter, ist jedoch aufgrund ihrer psychischen Krankheit sehr distanziert und zurückhaltend, und so kann sich zwischen den beiden Müttern nie eine Freundschaft entwickeln. Als sie dann auch noch plötzlich eine Bombe platzen lässt, die niemand vorausahnen konnte, zerspringt nicht nur die Freundschaft der Erwachsenen in tausend Scherben, sondern auch die zarte Liebe zwischen Peter und Kate.

Wie sehr ein einziger, winziger Moment ein Leben von jetzt auf gleich für immer verändern kann, zeigt Mary Beth Keane hier sehr eindringlich. Und zwar nicht auf eine kitschige, sondern eher vielschichtige Weise. Und nicht nur das, sie geht einen Schritt weiter als herkömmliche Romane und zeigt auch das Leben nach dem danach. Was hat eine solche Explosion, wie Anne sie verursacht hat, für Auswirkungen auch noch Jahre später?

Die Charaktere finde ich sehr authentisch dargestellt, was für mich immer ein wichtiges Kriterium ist. Sie sind nicht eindimensional, man kann viel zwischen den Zeilen lesen und so auch dem unausgesprochenen einen hohen Wert beimessen. Mir fällt kein vergleichbares Buch ein, weder zum Thema noch zum Stil. Sehr emotional., kein Kitsch sondern viel Tiefe.

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Eine packend erzählte Familiengeschichte, mit vielschichtigen Protagonist:innen und ordentlich Problemen. Wie viel ist man bereit in eine Ehe zu investieren und ab wann ist der Preis zu hoch? Ein Buch, wie es vermutlich nur US-Amerikaner:innen beherrschen: Schwierige Themen mit erzählerischer Leichtigkeit vermittelt. Unbedingt lesenswert!

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Ein lesenswertes Buch

Mir hat dieser amerikanische Familienroman ganz gut gefallen, bei dem es um Liebe, Ehe, Krankheit, Vergebung und Betrug geht.
Ich habe zwei Polizistenfamilien kennengelernt, die Haus an Haus wohnen und doch kaum Kontakt zueinander haben, da die Frau von Stanhope, nämlich Anne, unter einer psychischen Krankheit leidet.
Allerdings als die Kinder der beiden Familien, Kate und Peter dann später gemeinsam zur Schule gehen, werden diese beste Freunde, nein, nicht nur Freunde, denn sie lieben sich.
Doch dann eines Tages geschieht plötzlich ein großes Unglück und für diese beiden Familien ändert sich so einiges.
Aber ich möchte hier an dieser Stelle natürlich nicht allzu viel verraten, denn das Buch muss man einfach selbst gelesen haben.
Ich musste mich an den Schreibstil ein wenig gewöhnen, aber die Geschichte hat mich gut unterhalten.

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„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ von Mary Beth Keane ist ein Roman, der mich etwas ratlos zurücklässt, denn er passte für mich von Anfang an in kein Genre so richtig. Es ist kein Familienroman, obwohl er von den beiden Familien Gleeson und Stanhope handelt. Es ist kein Polizeiroman und ganz sicher kein Krimi, obwohl Francis Gleeson und Brian Stanhope Polizeibeamte sind. Ich würde sagen, dass es am ehesten eine Mischung aus Drama, Coming-of-Age-Roman und Psychogramm ist, dazu die Geschichte von Liebe und Freundschaft.
Das Buch beginnt in den 1970er-Jahren und erzählt die Geschichten der beiden Familien, die nicht nur dadurch miteinander verwoben ist, dass Brian und Francis Kollegen und später Nachbarn sind. Spätestens, als sich Peter, der Stanhope-Spross und Kate, die jüngste Tochter der Familie Gleeson ineinander verlieben. Dieser Umstand setzt eine Dynamik zwischen den beiden Familien in Gang, die Dinge auslöst, die sie für immer prägen wird.
Das Buch ist berührend und fesselnd, ohne wirklich aufregend oder spannend zu sein. Am Anfang hatte ich Probleme, in das Buch hineinzufinden, da scheinbar nicht wirklich was passiert. Aber tatsächlich passiert ständig etwas, man muss es nur finden. Die Autorin hat in ihrem Roman sehr viele Themen wie psychische Probleme, Verlust, Schuld und Alkoholismus verarbeitet. Die latente Spannung und vieles, was zwischen den Zeilen zu finden ist (also zumindest für mich), machte es für mich nach ein paar Dutzend Seiten sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da ich viel zu neugierig war, wie es denn weitergeht.
Die Sprache ist einfach und flüssig, die Charaktere bis ins Detail gut ausgearbeitet und hervorragend beschrieben. Den von der Autorin geschilderten Umgang mit psychischen Erkrankungen und vor allem auch mit Alkoholismus fand ich sehr realistisch (wenn auch nicht wirklich akzeptabel), auch in meiner Familie wurde Bier nicht als Alkohol und Alkoholismus nicht als Krankheit angesehen.
Leider hat das Buch ein paar Längen und nicht nur einmal habe ich mich gefragt, wo das alles hinführen wird. Der Schluss macht die Geschichte allerdings zu einer runden Sache und eigentlich sollte ich es mit dem Wissen vom Schluss, direkt noch einmal lesen. Für mich ein gewöhnungsbedürftiges, aber unterhaltsames und nachdenklich machendes Buch, aus dem ich einiges mitnehmen konnte. Übers Schicksal und das, was wir daraus machen, über Familienzusammenhalt und über das, was uns zu dem macht, wer wir sind. Daher von mir solide 5 Sterne.

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Das Cover ist äußerst schlicht gehalten, mit zwei Häuser, die nebeneinander stehen.

Zum Buch:
Francis Gleeson und Brian Stanhope werden gleichzeitig Polizisten in New York und Kollegen.
Nach ein paar Jahren werden sie sogar Nachbarn in der Vorstadt. Aber Freunde werden sie irgendwie nie.
Nur die gemeinsamen Kinder Kate und Peter sind von Geburt an unzertrennlich und auch ein dramatischer Schicksalsschlag kann sie nicht auseinander bringen. Sie sind für immer in Liebe verbunden.
Und trotzdem belasten die familiären Schwierigkeiten ihre Beziehung.

Meine Meinung:
Mary Beth Keane hat einen Roman für die Liebe und das Kämpfen für die Liebe geschrieben. Die jahrzehntelangen Verflechtungen der Nachbarsfamilien, die Frage nach Schuld und Vergebung spielt auch eine Rolle.
Trotzdem muss ich sagen, waren mir die Protagonisten gar nicht so sympathisch. Gerade die Stanhopes waren alle kalt wie ein Fisch. Ich habe weder Sympathie noch Mitgefühl für sie gehabt, auch am Ende nicht. Das hat das Buch auch so langatmig und zum Teil auch zäh gemacht.
Nur die kämpferische Kate im letzten Drittel des Buches hat mich angesprochen und damit auch die Geschichte bereichert. Selbst die Not, jede Hilfe anzunehmen und ihr Glaube in das Gute in ihrem Mann, haben die Familie gestärkt und vereint.

Fazit:
Teilweise etwas langatmig, aber im Grunde eine wunderbare Liebesgeschichte.

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Wie wirkt sich ein Verbrechen , auf die Familien aus, die es betrifft. Anne schiesst auf Francis, ihren Nachbarn und verletzt ihn schwer. Annes Sohn Peter , aufgewachsen mit den Kindern der Nachbarn wird damit aus der Bahn geworfen. Er und sein Vater ahnten schon lange, dass Annes Depressionen irgendwann schlimme Folgen haben würden, konnten aber nichts tun, um ihr zu helfen.
Peter und Kate, die Tochter des verletzten Polizisten werden trotz dieses Unglücks ein Paar , heiraten und gründen eine eigene Familie. Aber so einfach lässt sich die Vergangenheit nicht auslöschen, sie holt alle wieder ein.
Ein stimmiger, psychologischer Roman über Schuld und Vergebung. Über Liebe und die Kraft, die sie gibt allen Schwierigkeiten zum Trotz.

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Es geht in dem Roman um zwei Familien, die auf verschiedene Arten miteinander verwoben und untereinander verbunden sind.
Die Gleesons und die Stanhoppes sind Nachbarn in dem beschaulichen New Yorker Vorort Gillam. Die Gegend, in der sie wohnen ist ruhig und beliebt.
Die Familienväter Brian und Francis sind zudem Kollegen bei der New Yorker Polizei und deren Kinder Kate und Peter sind seit sie sich kennen befreundet. Aus dieser Zuneigung und Freundschaft wird Liebe.
Eine Liebe, die auf die Probe gestellt wird.
Durch eine Katastrophe.
Durch ein tragisches Ereignis.
Durch einen kurzen, einschneidenden Moment, der für beide Familien alles ändert.

Bei den Familienmüttern sieht es etwas anders aus. Da will es nicht so recht klappen. Lena Gleeson, die sich tagsüber mit ihrem Baby recht allein fühlt, würde sich gerne mit Anne Stanhoppe anfreunden, aber Anne wirkt unnahbar, desinteressiert und abweisend.

Es geht in „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ um viele basale und bedeutsame Themen, die von Mary Beth Keane wunderbar unaufdringlich und unaufgeregt in die Geschichte eingeflochten werden.
Sie geht auf Familienzusammenhalt, Umgang mit Schicksalsschlägen, Verlust, Vernachlässigung, Gewalt, Schuld und Entschuldigung, Krankheit, psychische Probleme und Alkoholismus ein und beschreibt alles nachvollziehbar, realistisch und psychologisch stimmig.

Die Autorin zeichnet lebendige, gut ausgearbeitete und authentische Charaktere, die wir in all ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität, sowie mit Ecken und Kanten kennenlernen und begleiten und die sich im Verlauf der Geschichte entwickeln und verändern.

„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist Familienroman, Liebesroman und Coming of Age Geschichte, die mich nicht zuletzt wegen den überraschenden Wendungen, sondern auch wegen ihrer Vielschichtigkeit und Tiefgründigkeit fesselte.

Das Buch ist berührend, bewegend und kurzweilig und es liest sich flüssig.
Die Autorin erzählt unaufgeregt, feinfühlig und emphatisch, eindringlich, aber nicht aufdringlich und hat eine klare und detailreiche Sprache.
Trotz ihrer ruhigen Erzählweise erschafft sie eine intensive und dichte Geschichte, was ich bemerkenswert finde.

An Humor fehlt es der Geschichte, die zum Nachdenken anregt, übrigens auch nicht.

Es macht großen Spaß, nach und nach die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen, so dass sich schließlich ein vielschichtiges und tiefgründiges Bild erkennen lässt.

Ich könnte mir die gleichermaßen dramatische wie hoffnungsvolle Geschichte sehr gut verfilmt vorstellen.

Absolute Leseempfehlung!

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Ganz anders als vermutet, aber so richtig überzeugend!

Dass mich die Bücher aus dem Julia Eisele Verlag zumeist begeistern, habe ich an dieser Stelle ja bereits mehrmals kundgetan. Dass mich nicht alle begeistern, rührt wahrscheinlich daher, dass ich es einfach nicht schaffe, alle zu lesen. Ich darf schließlich nicht zu einseitig sein. 😉

An diesem Buch hat mich zuallererst das Cover angesprochen. Es ist einfach schön und es vermittelt sofort, dass es sich um eine weiße, amerikanische Geschichte handeln muss. Es hat so etwas Thomas Hilfiger-mäßiges – es sieht so sauber und ordentlich aus. Aber entspricht das der Geschichte? Ist das vielleicht nur der äußere Schein, der gewahrt werden muss?

Die Autorin Mary Beth Keane sagte mir gar nichts. Dies ist zwar bereits ihr dritter Roman, aber der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Mich haben der Klappentext und das Zitat von Meg Wolitzer „Mitreißend und bewegend – Die Leser werden dieses Buch lieben, so wie ich es liebe.“ angesprochen, so dass ich es einfach lesen musste. Und ich wurde überrascht, aber nicht enttäuscht.

Der Klappentext macht neugierig auf das Buch, führt aber durch die Überschrift „Eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte“ ein wenig in die Irre. Es ist nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Kate und Peter, sondern es ist eine sehr vielschichtige Familiengeschichte, bei der besonders auch Kates Vater Francis und Peters Mutter Anne eine ganz entscheidende Rolle spielen! Wenn Sie sich die Inhaltsangabe im Buch anschauen, bekommen Sie noch einen etwas genaueren Einblick, in das, was Sie erwartet. Aber was dann passiert, habe auch ich nicht kommen sehen!

Das Buch beginnt damit, dass Francis Gleeson in der Bronx auf seinen Kollegen Brian Stanhope wartet. Beide sind Neulinge bei dem New Yorker Police Department und gehen zusammen auf Streife. Francis ist gebürtiger Ire und erst vor kurzem aus Irland gekommen. Brians Vorfahren stammen ebenfalls aus Irland, aber er ist in den USA geboren. Seine Freundin Anne ist allerdings ebenfalls frisch aus Irland und fühlt sich noch ein wenig einsam. So freunden sich die drei an. Dann macht die Geschichte einen kleinen Sprung. Inzwischen sind wir im Jahr 1974. Francis ist mit Lena Teobaldo verlobt und schaut sich mit ihr einen kleinen Ort vor den Toren New Yorks an – Gillam. Kurze Zeit nach der Hochzeit ziehen sie in ein eignes kleines Häuschen in diesen Ort und Lena wird zum ersten Mal Mutter einer Tochter. Sie wird noch zwei weitere Töchter bekommen. Ein Jahr später ziehen die Stanhopes direkt nebenan ein – Brian und Anne haben inzwischen geheiratet, sind aber noch kinderlos, da Anne leider eine Fehlgeburt hatte. Brian und Francis arbeiten inzwischen in verschiedenen Bezirken. Lena versucht sich mit Anne anzufreunden, wird aber ziemlich schroff abgewiesen. Erst als die dritte Tochter – Kate – und Annes einziger Sohn – Peter – geboren werden, ändert sich die Situation etwas. Die beiden Kinder freunden sich nämlich schnell an und sind fortan unzertrennlich.
Bei der Familie Gleeson ist alles in feinster Ordnung – ein liebevolle und ein wenig chaotische Familie. Aber bei den Nachbarn scheint es anders zu sein. Anne ist extrem zurückhaltend und ein wenig auffällig. Und sie scheint eifersüchtig auf die Freundschaft zwischen Peter und Kate zu sein. Als Kate und Peter um die 15 Jahre alt sind, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, der die ganze Geschichte kippt. Diesen Zwischenfall habe ich so nicht kommen gesehen. Und um Ihnen nicht die Spannung zu nehmen, sage ich nur noch so viel, dass der Roman noch bis 2017 weitergeht.

Ich war von dem Roman begeistert. Er hat mich an die Familienromane von John Updike und Marilyn French erinnert. Familiengeschichten, die nach Außen hin in Ordnung erscheinen, aber bei denen im Hintergrund durchaus einiges im Argen liegt. Es geht in diesem Roman u.a. um psychische Probleme, die zu spät erkannt werden. Und dabei geht es nicht nur unmittelbar um die Person, die krank ist, sondern auch um die Familienmitglieder und andere Menschen, die davon mittelbar oder unmittelbar betroffen sind. Es geht um das Thema Alkohol. Wieviel ist normal, ab wann ist es Alkoholismus. Und es geht um das Thema Aufarbeitung der Vergangenheit und Vergebung. Wie tief kann eine Verletzung gehen? Und kann man trotzdem irgendwann verzeihen? Und letztendlich geht es um die Liebe und die Ehe.

Die Autorin wechselt in ihrer Geschichte zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her. Dies sind die bereits oben erwähnten Kate und Peter, als auch Francis und Anne. Nicht unwesentliche Nebenrollen spielen Lena, Francis Frau, Brian, Annes Mann und George, Brians Bruder. Dadurch kann man die einzelnen Personen viel besser verstehen. Die Handlung geht dadurch in die Tiefe.

Ein wirklich toller, psychologisch dichter Roman, der mich begeistert hat! Ein Roman, der mir zeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, zusammenzuhalten und an einer Ehe zu arbeiten.

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Schon beim Lesen der Inhaltsbeschreibungen ahnte ich, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen wird.

Die Geschichte beginnt in den frühen 1970er Jahren und man begleitet die beiden Familien Gleeson und Stanhope bei ihrem Umzug in den kleinen Ort Gillam. Die Familienidylle scheint perfekt, doch nach und nach bemerkt man als Leser kleine Risse. Das Buch spielt über einen langen Zeitraum und die unterschiedlichen Protagonisten stehen immer mal wieder im Fokus der Erzählung. Das Buch wird betitel als "Eine moderne Romeo und Julia Geschichte".

Der Roman ist sehr vielschichtig und tiefgründig und keineswegs ein reiner Liebesroman. Die Figuren sind wunderbar realistisch dargestellt und man verfolgt als stiller Beobachter ihr Leben in all seinen Facetten. Ich konnte sehr schnell eine Verbindung zu den Figuren entwickeln. Es gibt natürlich Charaktere, die wirken auf den ersten Blick nicht sympathisch. Doch dann erfährt man im Laufe der Geschichte etwas mehr aus deren Vergangenheit und man bekommt ein besseres Verständnis für die Handlungen dieser Protagonisten.

Der tolle Schreibstil der Autorin macht das Buch außerdem zu einem großen Lesegenuss! Ich habe mir eine Stelle im Buch markiert, die die Sprachgewalt der Autorin zeigt:

"Manchmal kam ihm alles vorrübergehend vor, als müssten sie das einfach überstehen und manchmal kam es ihm vor, als würden die Dinge für immer so bleiben, dass er schweigen und seine Arbeit machen und ein braver Junge sein würde, in der Hoffnung auf eine Veränderung, die doch nie eintrat."

Insgesamt wird die Geschichte sehr langsam erzählt und es gibt die ein oder andere Länge. Dadurch kann das Buch aber eine Tiefe und Eindringlichkeit entwickeln, die für diese Thematik absolut notwendig ist. Für das Buch sollte man sich etwas Zeit nehmen und es ist keine Lektüre für Zwischendurch.

Mich hat das Buch beim Lesen stark an den Roman "Wir sind nicht wir" von Matthew Thomas erinnert. Dieses Buch war 2015 mein Jahreshighlight und zählt seitdem zu meinen Lieblingsbüchern. Auch hier begleitet man eine Familie über viele Jahrzehnte in New York und der Autor beschreibt ebenfalls alle Höhen und Tiefen.

Fazit:
Meine Erwartungen an das Buch wurden auf jeden Fall erfüllt und der erste Eindruck hat sich bestätigt. Der Autorin ist ein sprachgewaltiger und realistischer Roman gelungen, der mich absolut begeistern konnte. Von mir gibt es für dieses Lesehighlight eine absolute Empfehlung und die Autorin ist eine tolle Neuentdeckung für mich.

Daher gibt es von mir 5 Sterne!

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Ich habe diesen Roman gern gelesen. Der Themenkomplex Schuld und Verantwortung sowie Vergebung und Heilung innerhalb von Familien interessiert mich sehr und das Buch bot in dieser Hinsicht einige für mich ungewöhnliche Begebenheiten und Perspektiven. Diese werden sicher noch länger nachwirken.

Mühe hatte ich mit den so ungleichmäßig intensiv erzählten Lebensphasen - während manche Zeiten im Leben der Protagonist*innen überaus detailliert geschildert werden, werden andere, die ich teilweise sogar spannender gefunden hätte, in wenigen dürren Sätzen abgehandelt. Das war mir an mehreren Stellen, insbesondere gegen Ende des Romans, zu unausgewogen.

Dennoch hat mir die Lektüre viel Freude bereitet und ich danke dem Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar!

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"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" von Mary Beth Keane ist ein faszinierender Familienroman.
Der Leser begleitet die beiden Familien Stanhope und Gleeson. über mehrere Jahre hinweg Die Charaktere werden in diesem 460 Seiten starken Buch sehr eindrucksvoll beschrieben, für mich als Leser mal sympathisch und mal unsympathisch. Die Familien erleben über mehrere Jahre hinweg Höhe und Tiefen an denen der Leser teilhat, mitfühlt, leidet, sich freut und wissen möchte, wie es sich weiter entwickelt.
Der Schreibstil ist sehr leicht und angenehm zu lesen. Anfangs hatte ich ein wenig Probleme, alle Personen genau zuzuordnen. Dies legte sich allerdings schnell und ich war gefesselt von den Entwicklungen, die durch Anne entstanden sind. Stellenweise konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und ich bin dankbar, dieses Highlight im Jahr 2020 gelesen zu haben.

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So eine schöne Geschichte!
Das Leben der beiden Familien zeigt, wie schwierig es ist, mit der psychischen Erkrankung einer Person – hier der Mutter der Stanhopes – umzugehen: für die engsten Angehörigen, aber auch für Freunde und Nachbarn. Vor allem Peter hat mir so leid getan.
Dazu kommt die Liebesgeschichten zwischen Peter und Kate – die mich oft zu Tränen gerührt hat.
Die Sprache ist wunderschön, aber der ganze Text hätte für meinen Geschmack etwas mehr gestrafft und kompakter sein können, aber ich habe das Buch trotzdem sehr gern gelesen!
Auf jeden Fall von mir eine Leseempfehlung!

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Als die Gleesons und die Stanhopes in dieselbe Nachbarschaft ziehen, scheinen die Weichen für ein freundschaftliches Miteinander gestellt, sind die beiden Familienväter zudem Kollegen bei der New Yorker Polizei. Lena Gleeson fühlt sich in der neuen Gegend ein wenig einsam und versucht mit Anne Stanhope Freundschaft zu schließen. Doch deren kühle, distanzierte Art verhindert jeden Kontakt. Erst ihre Kinder bringen die Gleesons und die Stanhopes wieder miteinander in Verbindung. Lenas jüngste Tochter Kate und Annes einziger Sohn Peter sind von Anfang an unzertrennlich. Aber ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinanderreißt.
Meinung
Das Buch beginnt im Jahr 1973 die Geschichte zieht sich bis 2017 hin.
Am Anfang erleben wir Francis Gleesons der mit seinem Kollegen Brian Stanhope auf Streife ist. Beide Gründen Familien und ziehen in die gleiche Nachbarschaft. Nach und Nach erhält der Leser Einblicke in das Leben der Charaktere. Und stetig wächst der Stamm der zu Erzählenden. Einige der Charaktere bleiben blasser Sara und Natalie. Über die wird eher Hintergründe erzählt. Andere Prägen das Buch. Und machen es zu dem was es ist.
"Verlass ihn nicht. Er ist schon zu oft verlassen worden."
Fazit
Ein packender Familienroman der durch seine ruhige Erzählweise und durch seine Tragisch hoch Emotionale Tiefe besticht. Ein nicht mehr aus der Hand zu legenes Buch.
Fesselnd und Anrührend erzählt
Große Lese Empfehlung

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Francis Gleeson und Brian Stanhope lernen sich auf der Polizeiakademie kennen und sind für kurze Zeit auch Partner. Beide sind jung, gerade frisch verliebt und träumen von einem gemeinsamen Leben mit ihrer Partnerin, von Familie. Wie es der Zufall will, werden sie Nachbarn doch alle Versuche der Gleesons ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen werden von Brians Frau Anne abgeblockt. Erst die Kinder führen zu einem notgedrungenen Kontakt denn Kate Gleeson und Peter Stanhope sind unzertrennlich. Als die beiden Teenager sind ereignet sich eine Tragödie, die die beiden Familien für immer zu entzweien scheint.

Alles beginnt mit den beiden ungleichen Männern Francis und Brian und zunächst scheint es auch um ihre Geschichte, ihr Leben zu gehen. Doch recht schnell treten die beiden Kinder Kate und Peter in den Vordergrund. Ihre Freundschaft ist sehr unbedarft, sie teilen alles, egal ob gut oder schlecht, nichts scheint sich zwischen sie stellen zu können. Doch bei Peter zu Hause sieht nicht alles so rosig aus und obwohl alle etwas ahnen ist niemandem bewusst, wie es wirklich ist. Anne ist psychisch krank, sie depressiv, hat Wahnvorstellungen und denkt jeder will igr was böses, nur Peter ist ihr ein und alles und sie will ihn um jeden Preis beschützen, v.a. vor Kate. Annes Krankheit wird totgeschwiegen, sie wird gar nicht und wenn, dann nicht richtig behandelt, ihr Mann ist überfordert mit der Situation und glänzt eher durch Abwesenheit oder ignoriert die Probleme. Peter lebt zu Hause ein Leben, wie unter einem Schleier, abhängig von der psychischen Verfassung seiner Mutter. Aber auch er schweigt gegenüber anderen,denn trotz allem liebt er seine Mutter.

Keane hat einen guten Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Doch sie konnte mich damit nicht immer packen. Ihre Geschichte erzählt sie überwiegend chronologisch, manchmal greift sie erzählerisch voraus aber das stört mich nicht weiter. Ich finde allerdings, dass sie manchmal zu schnell vorgeht. Das ist natürlich unumgänglich, wenn sie so wie hier die Geschichte zweier Generationen erzählen möchte. Aber ich hatte dadurch an manchen Stellen das Gefühl unwichtige Informationen zu lesen bzw. durch langweilige Teile gehezt zu werden. Auch empfand ich die Figuren allesamt etwas zu vage, selbst Kate und Peter waren mir am Ende nicht näher gekommen. Das mag daran liegen, dass Keane so viele umfangreiche Themen anspricht. Neben der Psychosen der Mutter und dem Umgang damit, geht es auch viel um Alkoholsucht. Wo allerdings bei ersterem noch viel Raum gegeben wird, geht mir letzteres irgendwie zu sehr unter, es ist zu schnell erledigt. Auch das zentrale Thema von Schuld und Vergebung wird zwar immer wieder angeschnitten aber ich hätte mir hier eine tiefergehende Auseinandersetzung damit gewünscht.

Am Ende schwankte ich zwischen 3 und 4 Sternen, habe mich dann aber doch für 4 Szerne entschieden, da es an und für sich ein gutes Buch ist. Es ist nur leider kein Highlight und mir blieb vieles zu sehr an der Oberfläche. Dennoch habe ich es gerne gelesen, da Keane es mit ihrem Schreibstil größtenteils schafft, mich gut zu unterhalten.

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Eine literarische Familiengeschichte mit vielen unerwarteten Wendungen. Ausdrucksstarke Charaktere, die an der Liebe festhalten. Sehr gute Unterhaltung.

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Dramatische, fesselnde und bewegende Geschichte mit beeindruckender Erzählkraft

„Liebe ist nur ein Teil der ganzen Geschichte.“

Brian Stanhope und Francis Gleeson sind Kollegen bei der New Yorker Polizei. Nachdem beide mit ihren Frauen nach Gillam, eine New Yorker Vorstadt, ziehen, sind sie auch Nachbarn. Während es Brians Frau Anne Lena Gleeson schwer macht, Kontakt zu ihr aufzubauen, freunden sich deren Kinder Peter Stanhope und Kate Gleeson an. Doch dann kommt es zu einer Tragödie, die alles für immer verändern wird. Peter und Kate werden getrennt, treffen sich Jahre später aber wieder. Die Vergangenheit lässt sich jedoch nicht abschütteln....

Autorin Mary Beth Keane schreibt klar und prägnant chronologisch aus der Sicht der verschiedenen Figuren. Abwechselnd erfahren die Leser Näheres über Francis, Lenas, Annes, Peters oder Kates Situation und ihre Sichtweise der Dinge.

Anfangs werden alle Personen recht sachlich vorgestellt und charakterisiert. Als Leserin beobachtete ich das Geschehen und die Entwicklungen zunächst ziemlich neutral, ohne dabei besondere Gefühle zu empfinden. Irgendwann im Laufe der Geschichte allerdings änderte sich das und ich entwickelte für die Figuren Sympathie und Mitleid, ging emotional mit: Mit Lena, die anfangs in Gillam so einsam wirkt und ihre Familie zusammenhält, mit Francis, der sich nach den tragischen Ereignissen neu finden muss, mit Kate, für die Peter schon immer mehr ist als nur ein Nachbar, mit Peter, der von Anfang an unfassbar schwere Last schultern muss und mit Anne, die völlig verloren wirkt und ihr neues Leben in Gillam als „Tragödie“ betrachtet. Peter und Anne sind zwei zentrale Personen, die so stark von ihrer Kindheit geprägt sind und von den Schatten ihrer Vergangenheit verfolgt werden, dass ihr Schicksal unabwendbar vorherbestimmt scheint. Da kann man als Leserin nur fassungslos und hilflos zusehen, wie alles seinen Lauf nimmt, möchte die Figuren anschreien und schütteln, doch all das ändert nichts an den unvermeidlichen Entwicklungen: Anne „hatte begriffen, dass der Anfang des Lebens das Wichtigste war, dass das Leben in dieser Hinsicht ungleich verteilt war.“

Die Geschichte „fließt“ zunächst recht ruhig dahin, entfaltet ab der Mitte aber eine starke Sogwirkung. Der Roman geht da weiter, wo andere aufhören: „Und wenn ihre Ehe der Abschluss von etwas war, was bedeutete das dann für jeden Tag, der danach kam?“.
Gleich Romeo und Julia steht Kates und Peters Liebe unter keinem guten Stern. Mary Beth Keanes bemerkenswertes Buch beweist eindrücklich: Es gibt sie immer noch, ergreifende, dramatische Geschichten mit besonderer Wucht und Erzählkraft und voller Leidenschaft. Aber so aussichtslos anfangs alles scheint, könnte am Ende manches besser werden, wenn Menschen zu mehr Verständnis und zum Verzeihen bereit sind. Und in dieser Hinsicht haben sich die Menschen seit Shakespeare vielleicht doch weiterentwickelt.
„Wenn Du mich heute wieder fragen würdest“ ist zu Recht ein erfolgreicher Bestseller. Der emotionale, mitreißende Roman über Schuld, die immer präsenten Schatten der Vergangenheit und die große Liebe, die manchmal nicht reicht, manchmal aber doch, hat mich nachhaltig und tief beeindruckt. Ein absolut lesens- und empfehlenswertes Buch.

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Francis Gleeson und Brian Standhope sind erst Partner im Polizeidienst und werden dann auch Nachbarn in einer New Yorker Vorstadt. Eigentlich könnte alles so harmonisch sein. Aber das Leben als Nachbarn gestaltet sich als schwierig. Die gesellige Lena, Francis Frau, möchte mit Anne Standhope Freundschaft schliessen, die aber wiegelt sie stets ab und verschliesst sich im Haus. Die jüngste Tochter der Gleesons und der Sohn der Standhopes – Kate und Peter – freunden sich an und im Teenageralter hegen sie erste zärtliche Gefühle füreinander. Dies missfällt Anne. Sie versucht die beiden voneinander fernzuhalten. Eines Tages bittet Peter die Gleesons um Hilfe, da seine Mutter die Dienstwaffe seines Vaters an sich genommen hat. Francis will zur Hilfe eilen und es kommt zur Tragödie – Anne schiesst Francis direkt ins Gesicht. Er wird nie mehr als Polizist arbeiten können. Brian flüchtet mit seinem Sohn zu seinem Bruder und Anne wird in einer psychiatrischen Anstalt verwahrt.

Der Roman ist einer derjenigen, die man mit „Aus dem Leben geschrieben…“umschreiben könnte. So erging es mir zumindest, als ich begann zu lesen. Es war mir alles zu belanglos. Doch etwa um Kapitel 20 (das Buch hat knapp 100 Kapitel) hat sie mich gekriegt, wie aus dem Nichts wurde ich in die Geschichte eingezogen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Figuren sind authentisch und vielseitig ausgearbeitet. Mich hat fasziniert, wie sie die Figuren sich entwickeln lässt und dann miteinander verbindet.

Peter und Kate heiraten und kriegen Kinder. Die Dämonen ihrer Familien lassen sie jedoch nicht los, vor allem Peter nicht. Er hat offenbar mit denselben Problemen als Polizist zu kämpfen wie sein Vater und seine Mutter taucht plötzlich wieder in seinem Leben auf. Wie können solche Hindernisse überwindet werden? Wie hält das die Liebe aus? Kann man eine solche Tat wie die seiner Mutter einfach vergeben?

Ein tiefgründiger Roman, der mich immer wieder nachdenken lässt.

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Eine wahrhaft meisterhafte/vielschichtige Figurenzeichnung aber die Handlung vollzieht sich, trotz begleitender Tragik, zu unaufgeregt und tritt allzu oft auf der Stelle.

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Puh, das Buch hat mich ganz schön mitgenommen. Beim Lesen brauchte ich öfter mal eine Pause, aber gleichzeitig hat mich das Buch nicht losgelassen und ich musste weiterlesen. In ihm stecken so viele Wahrheiten über das Leben und das große Thema "die Macht der Vergebung".

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Hat mir sehr gut gefallen. Die Art wie man in diese Stadt mit ihren Menschen eintaucht war wunderbar. Schöne Geschichte die echt Spaß gemacht hat. Das war mein erstes Buch der Autorin aber ich freue mich noch mehr von ihr zu lesen.

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Wenn du mich heute wieder fragen würdest hat mich in vielerlei Hinsicht berührt und beschäftigt. Was zuerst nach einem simplen Liebesroman klingen mag, ist die vielschichtige Chronik zweier Familien, die sich auf den ersten Blick ähneln und doch auf sehr unterschiedliche Weisen gegen das Schicksal kämpfen müssen.

Die Ehe der Stanhopes wird nicht nur durch eine Fehlgeburt belastet, sondern – wie sich mehr und mehr zeigt – durch eine vielfältige psychische Erkrankung von Anne, die letztlich die Ursache für die Tragödie ist: „Und jedes Mal, wenn sie diesen Moment wieder vor sich sah – er überfiel sie zu jeder Zeit ohne Vorwarnung, und es fühlte sich immer an, als würde sie einen Faustschlag auf den Mund bekommen – fragte sie sich, ob es möglich war, dass sie all diese Dinge gar nicht hatte, die die Doktoren bei ihr diagnostiziert hatten (paranoide Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, schizoide Persönlichkeitsstörung, Borderline-Störung, bipolare Störung, die Diagnose veränderte und wandelte sich mit jedem Jahr, immer neue Namen für die gleichen Symptome) …” 

Der Roman erzählt davon, wie sehr ein Kind unter einem psychisch kranken Elternteil leidet, wie Liebe trotz aller Widrigkeiten bestehen kann und was der Wille, an einer Beziehung festzuhalten, für ein Leben bedeuten kann. Es geht um die Frage nach Schuld und Vergebung. Darum, inwiefern wir Marionetten unserer familiären Strukturen sind und welchen Preis wir zahlen, um diese zu verlassen – sollte es denn möglich sein … Keane schreibt von Treue und Untreue, von Liebe und Missbrauch, von Verzicht und Alkoholismus.

Was als Liebesroman daherkommt, dringt tief in die menschlichen Abgründe ein und hat mich genau deshalb so gefesselt. Man muss sich einlassen auf dieses über 400-seitige Werk und es ist definitiv kein Wohlfühlroman – doch wer bereit dafür ist, wird mit einer durch und durch authentischen mitreißenden Geschichte belohnt, aus der man viel für sich selbst mitnehmen kann.

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Zum Leben "Ja" sagen | Mary Beth Keane: Wenn du mich heute wieder fragen würdest

Eine Straße in einem Vorort, zwei Nachbarsfamilien, beide Männer arbeiten bei der New Yorker Polizei. Es klingt nach einem guten Setup für eine Buddy Story oder zumindest eine Geschichte, in der Nachbarn über Jahre ein gutes Verhältnis pflegen, gemeinsame Barbecues veranstalten und deren Kinder zusammen aufwachsen. Doch so idyllisch ist es nicht in Mary Beth Keanes Roman “Wenn du mich heute wieder fragen würdest”.

Schon die Begrüßung, die Anne Stanhope Lena Gleeson entgegenbringt, ist frostig.

Annes Sohn Peter und Lenas Tochter Kate finden trotzdem einen Weg, Freunde zu werden. Zimindest so lange, bis Anne dieser Freundschaft einen Riegel vorschiebt. Das Ereignis, das die Familien Gleeson und Stanhope schließlich für immer verbinden wird, ist eine wirkliche Tragödie.

Ich konnte den Roman schlecht aus der Hand legen. Ich habe ihn als Urlaubslektüre begonnen und nach ein paar Büchern, die ich eher aus Pflichtbewusstsein gelesen hatte, war es eine willkommene Abwechslung mit einer runden Story und interessanten Charakteren.

Keiner von Keanes Protagonisten ist “flawless”, also makellos, sie alle haben ihr Päckchen zu tragen und die große Liebesgeschichte, die Kate und Peter verbindet, ist zwar groß, aber auch holprig, alltäglich und von anderen Dramen geprägt, wie Peters Alkohol-Abhängigkeit.

Der Roman “Wenn du mich heute wieder Fragen würdest" ist eine Geschichte von zwei Familien und eine Geschichte von Vergebung und Verständnis. Er ist auf jeden Fall prädestiniert dafür, ihn allen Familienmitgliedern und Freund*innen bei der nächsten Gelegenheit zu schenken.

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Wie unsere Eltern in uns fortwirken, zeigt die doppelte Familiengeschichte eindringlich & einfühlsam. Packend! Bitte Content Note beachten.

Intensive Familiengeschichte

Bereits nach den ersten Seiten mochte ich die Stimmung des Buches. Alltägliche Situationen werden mit viel Einfühlvermögen erzählt, schnell spürte ich, dass hinter dem Alltäglichen noch etwas Tragisches steckt, dass sich zwischen den beiden Familien Gleeson und Stanhope entwickelt.

„»Es tut mir leid, dass ich ein Kind bekommen habe«, sagte sie einmal ohne jeden Anlass zu ihm, als er gerade seine Hausaufgaben machte. »Es gibt nichts, was ich mehr bereuen würde.« Es war totenstill in der Küche, sie waren allein, Brian hatte die Spätschicht. Es waren zwei Kartoffeln im Ofen, das Haus war erfüllt vom erdigen Geruch der heißen Schalen. Peter war damals zehn, vielleicht elf, und noch heute, ein Jahrzehnt später, sah sie vor sich, wie das weiße Oval seines Gesichts verblüfft hochschnellte.“

Wir sind alle die Kinder unserer Eltern und das belastet mal mehr mal weniger. Aber unsere Wurzeln können wir nie ganz abstreifen. Und doch leben wir unser eigenes Leben, werden älter, bekommen selbst Kinder. Und dieses Spannungsfeld zeigt der Roman ganz wundervoll.

Zu diesem Buch hatte ich eine sehr begeisterte Rezi gelesen und es dann auf meinen SuB gepackt. Manchmal erweist es sich als Glück, dass ich dann gelegentlich vergesse, worum es in dem Buch genau geht. Aber weder das fast schon liebliche Cover noch der Klappentext haben mich nicht ganz auf das Buch vorbereitet. „Aber ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinanderreißt.“ Ich muss gestehen, unter „Tragödie“ hatte ich etwas anderes erwartet. Obwohl ich letztendlich ganz froh bin, dass mich das Buch dadurch sehr überraschen konnte, möchte ich bei meiner Rezi doch eine Content Note nachholen.

CN / Content Note: sexualisierte Gewalt, Gewalt, div. psychische Erkrankungen (Schizophrenie, Borderline, Depression), Alkoholismus, Verlassen-Werden als Kind

Zwischen all diesen Themen, die bei den beiden Familien eine Rolle spielt, habe ich bei der liebevollen Darstellung der Protagsonist*innen richtig mitgefiebert. Ich wollte, dass es ihnen gut geht, denn Liebe und Hoffnung ist genauso Bestandteil dieses Buches.

Es hat für mich nur eine strukturelle Schwäche: Ich komme an sehr lange an Anne Stanhope emotional nicht ran, es dauert bis zur Mitte des Romans, dass ich ihre Sicht einnehme. Wenn ich das Buch als Ganzes betrachte, macht dieser Aufbau zwar schlussendlich Sinn. Aber so habe ich mich lange gefragt, ob das Buch der komplexen Gemengelage, unter denen Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Angehörige leiden, wirklich komplett erfasst.

Fazit
Mit den liebevoll geschilderten Figuren habe ich richtig mitgefiebert. Die behandelten Themen haben allerdings Trigger-Potential, daher bitte Content Note beachten. Die Geschichte hat für mich eine strukturelle Schwäche, die allerdings für den Roman als Ganzes Sinn ergibt. Daher runde ich meine 4,5 Sterne sehr gerne auf 5 Sterne auf.

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Julia Eisele vom gleichnamigen Verlag hat ein schon unheimliches Händchen, ganz besondere Romane zu finden und zu verlegen. So ist es auch mit "Wenn du mich heute wieder fragen würdest".
Ruhig, unaufgeregt und doch eindringlich erzählt Mary Beth Keane die Familiengeschichte von Kate und Peter über einen Zeitraum von rund 40 Jahren.

Ein Buch für ruhige, genussvolle Lesestunden.

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Dieses Buch war mein absolutes Highlight im letzten Herbst. Die Geschichte der beiden Nachbarsfamilien, die unaufhaltsam auf ein Drama zusteuern....man möchte ihnen zurufen: Seid vorsichtig! Aber umsonst. Die Figuren sind so feinfühlig und real gezeichnet, man leidet mit jedem einzelnen mit bis zum versöhnlichen Schluss.

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Habe ich leider viel zu spät gelesen, wird aber auf jeden Fall auch in 2021 noch eine Rolle bei meinen Empfehlungstiteln im Geschäft spielen. Packend und einfühlsam erzählt.

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„Liebe ist nur ein Teil der ganzen Geschichte.“ (S. 354 eBook)

Kate liebt Peter. Peter liebt Kate. Die beiden Nachbarskinder wachsen gemeinsam im New Yorker Vorort Gillam auf und sind seit frühester Kindheit unzertrennlich. Alles könnte einfach und schön sein, wären da nicht ihre Familien, die diese Verbindung nicht gerade wohlwollend beobachten. Statt entzückender Vorort-Nachbarschaft herrscht zwischen den Gleesons und den Stanhopes Misstrauen und Ablehnung, die vor allem von Peters Mutter Anne ausgeht. Ein tragischer Vorfall wirft schließlich die Mitglieder beider Familien völlig aus der Bahn und stellt die Liebe zwischen Kate und Peter auf eine harte Probe.

Das alles klingt nach Kitsch, nach zu viel Drama und einem aufgesetzten Happy End. Romeo und Julia reloaded sozusagen. Doch nichts davon ist zutreffend. Dieser Roman bietet so viel mehr als nur eine oberflächliche Liebesgeschichte mit einer großen Prise Familientragödie. Was ihn auszeichnet ist nicht die Handlung an sich, denn solche Geschichten begegnen uns an jeder Bücherecke. Es ist die Art und Weise, wie Mary Beth Keane sich den Themen Liebe, Schuld und Vergebung annähert und sie zu einem unglaublich vielschichtigen Familienroman verarbeitet – einem Roman, der dort beginnt, wo andere in der Regel aufhören. Ja, es geht um Liebe. Ja, Kate und Peter heiraten, bekommen Kinder und kaufen ein Haus und nein, damit habe ich nicht zu viel verraten. Denn genau ab diesem Punkt wird es erst richtig interessant.

Schon früh wird klar, dass mit Anne etwas nicht stimmt. Völlig unberechenbar ist sie in einem Moment fürsorglich und liebevoll und im nächsten kalt und abweisend. Peter leidet offensichtlich unter den dysfunktionalen Familienverhältnissen, doch sein Vater ist die meiste Zeit physisch oder psychisch abwesend und in der Nachbarschaft gehört das Einmischen in fremde Angelegenheiten nicht zum guten Ton. Die Tragödie scheint aufhaltbar und ist dennoch unausweichlich.

Zugegeben, anfangs war ich skeptisch und wurde nicht recht warm mit dem beschreibenden, eher sachlichen Stil. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr faszinierte mich die Erzählweise der Autorin. Still und leise kam der Punkt, an dem ich mich mitten in Gillam wiederfand. Mit offenem Mund stand ich dort und verfolgte gebannt das Hin und Her zwischen den Protagonisten, die gegenseitigen Annäherungen und Zurückweisungen.

Mary Beth Keane beobachtet genau und zeichnet mit klaren Sätzen jede noch so kleine Regung und Geste ihrer Figuren nach. Gefühle und Gedanken werden nicht direkt thematisiert, sondern entstehen im Handeln zwischen den Zeilen. Ruhig und unaufdringlich beschreibt sie ihre Charaktere und deren Entwicklungen über die Jahrzehnte und spielt dabei geschickt mit den Erwartungen und (Vor-)Urteilen der Leser:innen, indem sie bereits Erzähltes aus weiteren Perspektiven betrachtet und damit auf den Kopf stellt. Beeindruckend fand ich in diesem Zusammenhang ihren Umgang mit den Themen psychische Erkrankung und Alkoholsucht. Zu keinem Zeitpunkt verurteilt oder glorifiziert sie bestimmte Figuren oder steckt sie in moralische Schubladen wie gut/böse, Opfer/Täter oder schuldig/nicht schuldig, sondern stellt eine Vielzahl an Aspekten zur Diskussion. Kann ein Mensch ein schweres Verbrechen begehen und trotzdem Opfer sein? Fehlen bei psychischen Erkrankungen frühe Hilfs- und Auffangsysteme? Können sich Menschen verändern und resozialisiert werden? Wie gelingt Annäherung und Vergebung nach so einer Tragödie?

Mich hat der Roman mit einer Tiefe und Themenvielfalt beeindruckt, die ich ihm anhand des leider etwas oberflächlichen Klappentextes nicht zugetraut habe. Kate und Peter beim „Erwachsenwerden“ zuzusehen und die beiden mit ihren Familien durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu begleiten hat mir ein aufwühlendes und erstaunlich fesselndes Leseerlebnis beschert. Für mich war dieser Roman ein Lesehighlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Der Vergleich mit Romeo und Julia hinkt meiner Meinung nach aber gewaltig, da die Liebe eben „nur ein Teil der ganzen Geschichte“ ist.

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Kate Gleeson und Peter Stanhope kannten sich schon, seit sie Kinder waren. Ihre Väter waren Kollegen bei der New Yorker Polizei. Gemeinsam wuchsen sie in der Kleinstadt Gillam auf.
„Wenn man Kate später bat, ihre frühesten Erinnerungen zu schildern, dann erinnerte sie sich daran, wie sie ihn bei sich zu Hause herumrennen sah, er hatte einen roten Ball in der Hand und konnte schon seinen Namen sagen.“
Eine einzige Nacht verändert die Leben der beiden Familien, reißt Kate und Peter, die damals im Teenageralter waren, auseinander. Ihre Freundschaft und Liebe wird über viele Jahre auf eine harte Probe gestellt.
Die US-amerikanische Schriftstellerin Mary Beth Keane stellt eine Frage: Wenn du mich heute wieder fragen würdest? Wie sollte diese Frage weiter gehen? Ob ich dich heiraten würde? Ob ich dich liebe? Ob ich mich in dieser Nacht trotzdem mit dir getroffen hätte, selbst wenn ich wüsste welche Folgen sie gehabt hatte.
In diesem Roman, einem wunderbar vielschichtigen Roman, geht es nicht nur um Liebe. Es geht um Schuld, Vergebung, Verletzlichkeit, Verantwortung und Durchhaltevermögen.
Was ist denn da passiert in einer kleinen Stadt, wo jeder jeden zu kennen scheint. Gillam ist eine typisch amerikanische Vorstadt. Jeder hat sein Häuschen, einen artig gepflegten Garten. Niemand schaut hinter die Kulissen. Während die Gleesons eine Vorzeigefamilie mit drei Töchtern sind, merkt die Leserin schnell, dass mit Anne Stanhope, Peters Mutter, nicht alles in Ordnung ist. Auch der Ehemann Brian Stanhope, auch die Gleesons wissen es, alle anderen Nachbarn mit Sicherheit auch. Sie hat Stimmungsschwankungen, ist unberechenbar, hat gelegentlich Aussetzer. Peter hat mit seiner Mutter mehr als die üblichen Auseinandersetzungen eines Teenagers, der Vater ist keine Unterstützung.
„Stört es dich eigentlich überhaupt nicht, dass jeder dich hasst?“
Was Anne schließlich tut, ist so erschreckend und unverzeihlich und wird alle Beteiligten nachhaltig prägen. Was die Autorin hier zeigt ist das absolut menschliche Unvermögen im Umgang mit psychischen Erkrankungen. Sehenden Auges steuern die Stanhopes und Gleesons auf die Katastrophe zu. Lieber den Schein zu wahren, als aufzufangen. Später in den langen Jahren einer mühevollen Gesundung erhält Anne Diagnosen wie Etiketten übereinander geklebt. Die menschliche Seele lässt sich nicht röntgen wie ein gebrochenes Bein. Mary Beth Keane nähert sich diesem Thema behutsam, der Doppelbödigkeit von Täterschaft und Opfer, den Auswirkungen auf die Angehörigen, dem emotionale Rucksack, an dem die Menschen ab nun schwer tragen.
Die Autorin hat große Zuneigung für ihr Personal, die Charaktere sind bis ins Kleinste ausgefeilt und authentisch. So einfach und nahe am Leben erzählt, hat mich diese Geschichte über die Fragilität von menschlichen Beziehungen und Liebe gegen alle Widerstände sehr beeindruckt.

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Der Inhalt lässt sich nicht so einfach zusammenfassen, ohne zu viel von der Handlung zu spoilern. Das, was bei der offiziellen Inhaltsangabe beschrieben wird, ist eigentlich nur die Spitze des Eisbergs, denn die eigentliche Story wird aus meiner Sicht erst durch die oben genannte Tragödie ins Rollen gebracht, die die Familie Stanhope und Gleeson durch einen tragischen Vorfall für immer verändert und auch miteinander verbindet. Es handelt sich um ein Ereignis, dass das jeweilige Schicksal eines jeden Familienmitgliedes auf ihrem weiteren Weg beeinflusst. Und auf welche Art und Weise dies geschieht, erfahren wir mit fortlaufender Handlung.

Der Fokus des Buches dreht sich in erster Linie um Kate Gleeson und Peter Stanhope, deren junge Liebe aufgrund des schicksalhaften Ereignisses auf eine harte Probe gestellt wird, als sie noch Teenager sind. Die darauffolgenden Kapitel fokussieren sich abwechselnd zwischen den unterschiedlichen Charakteren, sodass man nicht nur miterleben kann, wie Kate und Peter älter werden und in welche Richtungen sich ihr Leben entwickelt, sondern auch wie es ihren Eltern ergeht, deren Lebensalltag durch den tragischen Vorfall für immer verändert wird, was natürlich auch Einfluss auf die verschiedenen Beziehungen innerhalb und zwischen den beiden Familien hat. Und wie man sich bereits vorstellen kann, stellt das Leben die einzelnen Charaktere immer wieder vor schwierige Herausforderungen, die sie teilweise alleine, teilweise auch miteinander bewältigen müssen.

Keane hat einen unglaublich einnehmenden Schreibstil und sie schafft es, jedem einzelnen Charakter seine individuelle Geschichte einzuhauchen. Der Fokus liegt im Buch hauptsächlich auf emotionalen Szenen, die sich oftmals aufgrund der schwierigen Familiendynamiken ergeben. Dabei ist es besonders faszinierend mitzuerleben, wie ein einzelnes Ereignis auch noch Jahrzehnte später seine Folgen nach sich ziehen kann und bei jedem Einzelnen seine Spuren hinterlässt, die sich sowohl den Charakteren, als auch der Leserschaft nicht unmittelbar nach dem Ereignis offenbart haben. Das Buch lebt dabei weniger von aufregenden Szenen oder einem Spannungsbogen, als vielmehr von den emotional berührenden Einblicken in das Leben der Familie Gleeson und Stanhope.

Fazit:
In diesem Buch hat Keane ein interessantes Familiendrama geschaffen, das vor allem durch seinen emotional berührenden Erzählstil überzeugt und aufzeigt, wie die Mitglieder zweier Familien auf unterschiedliche Art und Weise mit einem tragischen Schicksalsschlag und dessen Folgen umgehen. Das Buch enthält faszinierende Charakterstudien, die sich unter anderem mit psychischen und physischen Erkrankungen auseinandersetzen und einen zum Nachdenken anregen. Trotzdem hat mich die Story aufgrund des fehlenden Spannungsbogens nicht so gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand hätte legen können, weshalb ich letztendlich nicht die volle Sternanzahl vergeben kann. Es handelt sich aber insgesamt um einen empfehlenswerten Roman, den ich insbesondere Fans von Celeste Ng ans Herz legen kann.

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Das ist eine amerikanische Kleinstadtgeschichte inkl. Familiendrama und mit einer tollen, berührenden Sprache!

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