Das Juliusspital. Ärztin aus Leidenschaft

Roman

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Erscheinungstermin 04.05.2020 | Archivierungsdatum 31.08.2020

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Zum Inhalt

Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will

Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.

Die Zwillingsschwestern Claudia und Nadja Beinert haben gemeinsam bereits fünf historische Romane geschrieben; Geschichte lebendig werden zu lassen, ist ihre große Leidenschaft. Mit der Familiensaga »Das Juliusspital« um mehrere Generationen von Ärztinnen und das Juliusspital in Würzburg wenden sie sich dem spannenden Thema »Frauen in der Medizin« zu.
Der zweite Band der Familiensaga, »Das Juliusspital. Ärztin in stürmischen Zeiten«, erzählt die Geschichte von Viviana Winkelmanns Enkelin Henrike, die darum kämpft, Psychologie studieren und im Juliusspital als Irren-Ärztin arbeiten zu dürfen.

Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will

Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783426523766
PREIS 10,27 € (EUR)
SEITEN 576

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Der Historienroman rund um die 17-jährige Bankierstochter Viviana Winkelmann fesselte mich ab der ersten Seite. Ungewollt wird diese von einem Steinmetzgesellen schwanger und deswegen von ihrer Familie verstoßen. Heimlich lebt sie fortan im Armenviertel von Würzburg und kämpft sich ohne familiäre Unterstützung als Apothekengehilfin durch. Dabei wächst ihr Interesse an der Medizin stetig. Doch Mitte des 19. Jh.s wird es nicht gern gesehen, dass Frauen einen Beruf nachgehen, wo doch ihre Rolle als Haushälterin und Kindererzieherin vorbestimmt scheint. Die kluge Viviana pfeift auf diese veralteten Konventionen und will unbedingt Ärztin werden, doch das fehlende Abitur und die antiquierte Professorenschaft des Juliusspitals machen es ihr alles andere als leicht.

Lange habe ich keinen Historienroman mehr gelesen, der mich derart in seinen Bann ziehen konnte. Das Autorenduo Beinert hat insgesamt eine sehr überzeugende Geschichte geschrieben. Und man merkt, welch intensive Recherchearbeit darin steckt. Ärztegrößen der damaligen Zeit, wie Rudolf Virchow, Franz von Rinecker usw., werden realistisch und kenntnisreich porträtiert. Folglich konnte man als Leser gar nicht anders und fieberte mit, als dank des Mikroskops erste Zellen sichtbar und erforschbar wurden. Wiederum hat mich das Schicksal von Viviana als schwarzes Schaf der Familie sehr berührt. Gegen den elterlichen Willen bekommt sie ihr uneheliches Kind und schlägt sich fortan allein durch. Wie unglaublich rückschrittlich das Frauenbild um 1850 gewesen ist und wie hoch die Familienehre damals geschätzt wurde, wird einen an Vivianas Beispiel schmerzlich bewusst. Schlimm, wenn um des gesellschaftlichen Ansehens willen innerhalb der Familie geschwiegen und sich angelogen wird. Die standesbewusste Mutter Elisabeth, der missverstandene Bruder Valentin und einige studierte Herren machen Viviana das Leben schwer. Hilfe bekommt sie nur von einem kleinen Personenkreis. Der schöne wie zugleich unerwartete Schlussakkord hat mich mit der emotional aufwühlenden Handlung versöhnt.

Nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich konnte mich das Buch der Beinert-Schwestern vollends von sich überzeugen. Ob nun Professor oder einfache Bürgerin, immer wurde sich sprachlich moderat der Gesellschaftsschicht angepasst. Hier hat mir besonders imponiert, dass der Plot nicht nur aus Vivianas Perspektive erzählt wurde, sondern alle handelnden Figuren zu Wort kamen und man so in deren Lebens- und Gedankenwelt eintauchen konnte.

FAZIT
Ein Historienroman für geschichtlich sowie medizinisch interessierte Leserinnen, die einmal komplett ins 19. Jh. eintauchen wollen. Ich wusste vor der Lektüre gar nicht, dass es in Würzburg noch vor der Berliner Charité ein namhaftes Lehrkrankenhaus mit solch berühmten Medizinern gab. Nun bin ich mehr als neugierig auf den zweiten Reihenband.

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Ein absolut inspirierendes und bewegendes Buch. Viviana zeigt, das man auch im 19.Jahrhundert in Würzburg für seine Rechte kämpfen kann. Dieses Buch hat mich von Anfang an auf eine spannende Reise mitgenommen. Die ersten Entwicklungen in der Medizin und der ewige Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit dem 2.Teil weitergeht.

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Das Cover gefällt mir gut.
Das Buch erzählt die Geschichte der Bankiersfamilie Winkelmann, die in Würzburg lebt.
Die Protagonistin Viviana Winkelmann muss ihre Familie wegen einer ungewollten Schwangerschaft verlassen.
Ihr weiterer Lebensweg wird spannend und kurzweilig erzählt. Durch ihre Arbeit lernt man das Juliusspital und seine Ärzte kennen. Man erhält einen tiefen Einblick in den Stand der Medizin und die Forschung der damaligen Zeit. Manchmal war mir das zu detailliert beschrieben und ich habe einige Abschnitte überlesen.
Die Charaktere im Buch sind gut ausgewählt und ein Spiegelbild der damaligen Gesellschaft.
Die Beschreibungen von Würzburg fand ich sehr schön. Die Geschichte wird aus immer wechselnden Perspektiven erzählt und bleibt so, lebendig. Ein sehr interessanter, historischer Roman.

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Was macht in meinen Augen ein Buch zu einem guten historischen Roman? Sind es viele Jahreszahlen oder die detaillierten Beschreibungen von Schlachten und Gemetzel? Oder ist es die Erotik, welche jeden Liebesakt genauestens schildert? Nein, es ist eine Mischung aus Unterhaltung und nachprüfbaren historischen Fakten. Und genau so ist das Buch #DasJuliusspitalÄrztinausLeidenschaft aufgebaut.

Die Handlung spielt in der fränkischen Stadt Würzburg und beginnt im April des Jahres 1950. Die Bankierstochter Vivian wird ungewollt schwanger und von ihren Eltern und dem Bruder verstoßen. Damals galt es noch als „Todsünde“, wenn man als ledige Mutter lebte. Das Fatale an der Sache war aber, dass eine Abreibung mit Gefängnis bestraft wurde. Als normal galt in „höheren Kreisen“, dass die gefallenen Mädchen bis zur Niederkunft in einem Kloster lebten. Dort wurden die Baby geboren und den Müttern direkt nach der Geburt abgenommen. Nein, sehen durften sie sie nicht. Sobald sich Adoptiveltern fanden, wurden die Kleinen abgegeben und niemand wusste, wo oder wie sie künftig lebten. Für die jungen Frauen ein schwerer Schnitt und mitunter verantwortlich für Suizid und Depression.

Vivian lehnt sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge auf und behält ihre kleine Tochter. Und nicht nur das. Sie hegt den innigen Wunsch, dass sie als Ärztin tätig ist. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Frauen hatten damals für Haus, Mann und Kinder da zu sein. Sie galten als einfältig und ihnen war die Tür zur Universität verschlossen. Wird der Wunsch Vivians erhört und was meint ihre Familie dazu? Viele Wendungen gibt es in dem Roman und er zeigt mal wieder deutlich, in welch freier Zeit wir leben.

Am Schluss des Buches berichten die Autorinnen von ihren Recherchen und warum sie sich ausgerechnet das Juliusspital als Ort der Handlung aussuchten. Dort gab es tatsächlich Vorlesungen von berühmten Professoren, die heute noch für ihre Entdeckungen gerühmt werden. Die umfangreiche Recherche der beiden Schwestern Nadja und Claudia Beinert hat mich sehr beeindruckt. Und auch die Handlung ist lesenswert. Es ist eine gute Mischung aus Fakten und Fiktion und niemals von Schmalz triefend oder schnulzig. Ein wirklich tolles Buch und ein Highlight meines Lesejahres 2020. Einzig die ungelösten Fragen, die am Schluss noch übrig waren, störten mich ein wenig. #NetGalleyDE

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1850 Würzburg. Die 16-jährige Viviana Winkelmann stammt aus einer angesehenen Bankiersfamilie und wuchs wohlbehütet auf. Da stößt es der Familie sauer auf, dass sie von einem einfachen Handwerker nun ein Kind erwartet. Um Ruf und Ansehen besorgt, wird Viviana ihres Zuhauses verwiesen und findet notgedrungen im Armenviertel der Stadt einen Unterschlupf sowie eine Anstellung als Aushilfe in der Apothekes des Julisusspitals. Die Beobachtung der Ärzte bei deren Arbeit lässt in ihr den Wunsch aufkommen, selbst Medizin zu studieren. Aber ohne Abitur und als Frau ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Das will Viviana nicht akzeptieren und erhebt sich gegen diese Ungerechtigkeit…
Claudia und Nadja Beinert haben mit „Das Juliusspital - Ärztin aus Leidenschaft" den einen unterhaltsamen ersten Band ihrer historischen Juliusspital-Saga vorgelegt, der im unterfränkischen Würzburg beheimatet ist. Der flüssige und mit fränkischem Dialekt eingefärbte Erzählstil lässt den Leser schnell eine Zeitreise in die Mitte des 19. Jahrhunderts antreten und als unsichtbarer Schatten Vivianas Weg mitverfolgen. Mehrere wechselnde Perspektiven geben einen guten Rundumblick und lassen gleichzeitig Spannung innerhalb der Geschichte aufkommen. Das Autorenduo hat wieder einmal akribisch recherchiert und den historischen Hintergrund sowie das damalige praktizierte medizinische Wissen wunderbar in ihre Handlung mit eingepflegt und für den Leser anschaulich aufbereitet. Auch einige in der Geschichte aufgeführten Mediziner entstammen der Realität und haben zum Teil Weltruhm erlangt wie z.B. Professor Virchow. Ebenso wird in dieser Geschichte einmal mehr deutlich gemacht, wie das Leben der Frauen damals aussah und welche Rechte sie hatten. Die Möglichkeit eines Medizinstudiums blieb ihnen meist verwehrt, da dies als Männerdomäne galt und Frauen eher ein einfaches Gemüt und weniger Intelligenz bescheinigt wurde. Vivianas Aufbegehren und ihr Kampf gegen diese Ungerechtigkeit steht stellvertretend für die erste studierte Ärztin Dorothea Erxleben, die schon ein Jahrhundert früher diesen steinigen Weg gegangen ist, um Frauen diesbezüglich mehr Rechte einzuräumen.
Die Charaktere sind liebevoll und lebendig ausgestaltet, wirken glaubwürdig und authentisch, so dass der Leser sich ihnen gerne anschließt und ihren Werdegang verfolgt. Aber Hauptprotagonistin Viviana sticht besonders hervor. Sie ist eine junge Frau mit dem Herz am rechten Fleck. Obwohl sich ihr Leben durch den Bruch mit ihren Eltern und als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter von jetzt auf gleich ändert, zeigt sie sich nie resigniert. Im Gegenteil, sie gibt sich kämpferisch, krempelt die Ärmel hoch, ist interessiert, klug, engagiert und zeigt Mitgefühl. Sie besitzt einen unerschütterlichen Mut und eine Stärke, die einem nur Respekt abverlangen kann, denn sie ist ihrer Zeit meilenweit voraus. Durch Frauen wie sie haben wir es heute in einigen Dingen wesentlich leichter. Ebenfalls überzeugen die weiteren Darsteller innerhalb der Geschichte, die durch sie zusätzlich an Farbe und Lebendigkeit gewinnt.
Mit „Das Juliusspital - Ärztin aus Leidenschaft" ist ein sehr guter Startschuss in die Spitalssaga gelungen, der mit einer engagierten und sehr sympathischen Hauptprotagonistin aufwartet, aber auch ausgezeichnete historische Hintergrundrecherche bietet. Sehr fesselnd erzählt und mit verdienter Leseempfehlung ausgestattet.

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Das Juliusspital - Ärztin aus Leidenschaft von Nadja und Claudia Beinert spielt im Jahr 1850 in Würzburg. Es ist der erste Teil der Saga rund um das Würzburger Spital.

Die junge Viviana Winkelmann wird wegen ihre Fehlverhalten von ihrer reichen Familie verstoßen. Sie steht vor einer sehr schwierigen Aufgabe, denn sich muss nicht nur für sich sorgen, sondern auch für ihre kleine Tochter Ella.
Um Geld zu verdienen nimmt sie eine Stelle in der Apotheke des Würzburger Spitals an. Dort entdeckt sie ihre Leidenschaft zur Medizin und sie träumt immer wieder davon ein Medizinstudium zu beginnen und Ärtzin zu werden. Leider ist das in dieser Zeit unüblich und Viviana muss als alleinstehende Frau gegen viel Widerstand kämpfen. Doch die junge Frau lässt sich nicht unterkriegen und tut alles dafür sich ihre großen Traum zu erfüllen..

Der Schreibstil der beiden Schwestern hat mir sehr gut gefallen. Flüssig und mit vielen interessanten Details ist die Geschichte um Viviana Winkelmann untermalt. Trotz der vielen histostischen Informationen war das Buch aber nie langweilig oder anstrengend zu lesen. Eine tolle Leseempfehlung! Ich freue mich bereits auf die weiteren Bände.

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Dieses Buch beschäftigt sich um das Thema Frauen als Ärztinnen. Im 19 Jahrhundert will Viviana Winkelmann studieren. Sie ist die Tochter eines Bankiers. Doch seit 1800 dürfen Frauen nicht mehr studieren. Als sie auch noch nicht standesgemäss schwanger wird, wirft sie die Familie aus dem Haus. Um ihre Tochter Ella zu ernähren, nimmt sie einen Job in der Apotheke des Juliusspitals an. Sie hört Vorlesungen von berühmten Ärzten. Hier lernt sie Professor Virchow kennen. Da merkt sie, dass ihre Zukunft hier als Ärztin ist. Ihr Bruder wird dabei allerdings zu ihrem Feind. Dies ist ein sehr guter historischer Roman. Die damalige Zeit wird ausführlich dargestellt. Ist es doch ein spannendes Thema. Das Buch gefällt.

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Normalerweise lese ich kaum historische Romane, aber dieser hat mich in seinen Bann gezogen. Durch die detaillierte Beschreibung der Ärzte, die damals im Juliusspital geforscht und gearbeitet haben, bekamen die Straßennamen in Würzburg endlich ein Gesicht für mich. Mit Viviana streift man durch die Pleich, wandert in Gedanken mit hinauf zur Festung. Die damalige Zeit (ca. 1850) wird anschaulich und fesselnd erzählt. Obwohl viele Themen im Buch behandelt werden, ist es nicht überfrachtet. Leicht und doch mit viel Hintergrund geschrieben. Sehr empfehlenswert! Wir haben es schon ins Sortiment aufgenommen und verkaufen es auch gut.

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Würzburg, 19. Jahrhundert, Viviana , Tochter des Bankiers Winkelmann, lebt ohne Sorgen im Hause der Eltern, bis sie sich in den Steinmetz Paul verliebt und von ihm schwanger wird. Im reichen Bürgertum wird dieses Problem elegant gelöst und so soll Viviana ihr Kind im weitabgelegen Kloster zur Welt bringen, es zur Adoption freigeben und wieder zurückkehren, um ihrer Bestimmung als gehorsame Ehefrau, Mutter und dem Ehemann ein schönes zu Hause folgen. Aber sie kann es nicht und flieht mit ihrem Kind ins Armenviertel von Würzburg, auf Hilfe hoffend von Paul, aber dieser ist verschwunden. Ein glücklicher Zufall verschft ihr Arbeit in der Apotheke des Juliusspital. Dies sicher ihr das Überleben für sich und ihre Tochter Ella. Fasziniert ist sie von der Arbeit der Ärzte. Sie will auch Ärztin werden und studieren. Was natürlich unmöglich ist. Unterstellen doch sogar gestande Ärzte den Frauen nicht das Durchhaltevermögen und die Intelligenz das Wissen sich anzueignen. Ohne Rückhalt der Familie ein Unterfangen, dass der Unmöglichkeit, aber Viviana kämpft und lässt sich nicht unterkriegen.
Ein historisch gut geschriebener Roman. Unterhaltsam und sehr schön zu lesen. Sehr aufschlussreich was die Entwicklung der Medizin betrifft, der Kampf der Ärzte um die Gesundheit der Patienten. Aber auch die Engstirnigkeit der Männer. Die Anfänge der Emanzipation der Frauen.

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Die im 19. Jahrhundert angesiedelte Geschichte von Viviana klingt zu Beginn verblüffend aktuell: Mädchen trifft Junge und es ist für sie die große Liebe. Sie wird schwanger und der Kerl verschwindet. Ohne familiären Rückhalt schlägt sie sich als alleinerziehende Mutter mit einem (vermeintlich) miesen Job bei schlechter Bezahlung irgendwie durchs Leben! Und Fort- und Weiterbildung sind in einer solchen Situation, in einer von Männern dominierten Welt, schwierig oder sogar unmöglich.

Für Viviana, Tochter einer reichen Bankiersfamilie, ist das Leben vorbestimmt.
Das einzige Ziel, das eine Frau anzustreben hat, ist klar definiert: Ehefrau, Mutter, Haushaltsführung, dem Ehemann ein schönes Heim errichten - aber bitte keine eigene Meinung haben!

Aber Viviana ist anders. Sie ist neugierig, intelligent und empathisch.
Als sie, plötzlich allein und auf sich gestellt, für ihre Tochter Ella sorgen muss, erwachsen ungeahnte Kräfte in ihr.
Sowohl im Armenviertel, wo sie Unterschlupf gefunden hat, als auch bei ihrer Arbeit im Juliusspital, erkennt sie zum ersten Mal was Arbeit, Krankheit und Elend wirklich bedeutet.
Und Viviana will etwas verändern - sie will Medizin studieren! Als Frau! Ein Skandal!

Ein historischer Roman, in dem Krankheiten und die daraus resultierende Todesfälle alltäglich sind, nur weil es eben noch keinen Impfstoff gab, liest sich in der Zeit von Covit19 schon etwas anders als sonst.
Und auch über den damaligen Klinikalltag und den Stand der Forschung ist es - gerade jetzt - sehr interessant zu lesen.
Die Beschreibungen sind detailliert, aber für Laien trotzdem gut nachvollziehbar und durchweg interessant.
Eine beschriebene Obduktion z.B. war ungewöhnlich bildhaft und dazu noch sehr lehrreich.

Mir hat auch das Lokalkolorit sehr gut gefallen. Und auch die Einflechtungen von historisch verbürgten Personen.

Passend zur Lektüre empfiehlt sich, auch wenn das Buch in Würzburg spielt, die erste Staffel der ARD-Serie "Die Charité".

Vivianas Entwicklung von einer extrem behüteten Tochter zur selbstbewussten Frau fand ich gleichermaßen spannend wie realistisch und ich freue mich darauf, im nächsten Band zu erfahren wie es ihr weiter ergehen wird!

Es gibt ein kostenloses E-Book mit der Vorgeschichte, in der lernt Viviana Paul, den Vater von Ella kennen!

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Claudia & Nadja Beinert – Das Juliusspital. Ärztin aus Leidenschaft
Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will
Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.

Autorinnen (Quelle: Verlagsseite)
Dr. Claudia Beinert, Jahrgang 1978, ist genauso wie ihre Zwillingsschwester Nadja in Staßfurt geboren und aufgewachsen. Claudia studierte Internationales Management in Magdeburg, arbeitete lange Zeit in der Unternehmensberatung und hatte eine Professur für Finanzmanagement inne. Sie lebt und schreibt in Würzburg und Leipzig.
Nadja Beinert studierte ebenfalls Internationales Management und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Die jüngere der Zwillingsschwestern ist in Erfurt zu Hause.

Allgemeines
Erster Band um das Juliusspital in Würzburg
Erschienen am 4. Mai 2020 als Knaur TB mit 576 Seiten
Gliederung: Verzeichnis wichtiger Personen – Drei Hauptteile mit insgesamt 40 Kapiteln – Nachwort – Bibliographie
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Würzburg, 1850 bis 1855

Inhalt
Nachdem die sechzehnjährige Viviana Winkelmann, Tochter aus dem gehobenen Bürgertum, von einem Handwerker schwanger geworden ist und ihr Kind nicht aufgeben will, kommt es zum Bruch mit ihrer Familie. Fortan lebt sie in der Pleich, dem Würzburger Armenviertel, und verdient sich ihren Lebensunterhalt als „Helfnerin“ in der Apotheke des Juliusspitals. Vivianas zunächst negative Einstellung zum Spital als „Warteraum des Todes“ ändert sich, als sie engagierte Ärzte bei der Arbeit beobachten kann. Dadurch wird ihr eigenes Interesse an der Medizin geweckt und sie beantragt beim Senat, zu den Vorlesungen im Fach Medizin zugelassen zu werden. Zum Studium kann man jedoch nur mit Abitur zugelassen werden und für Mädchen gibt es im Königreich Bayern keine Möglichkeit, das Abitur abzulegen. Inspiriert vom Lebensweg der ersten deutschen promovierten Ärztin, Dorothea Erxleben (1715 – 1762), beginnt sie, für das Recht von Frauen auf eine höhere Bildung zu kämpfen.

Beurteilung
Viviana Winkelmann ist eine fiktive Romanfigur, deren Schicksal vor dem gründlich recherchierten medizingeschichtlichen Hintergrund des 19. Jahrhunderts erzählt wird. Die im Roman auftretenden Ärzte, die in den 1850er Jahren am Juliusspital wirken, sind größtenteils reale historische Persönlichkeiten, deren Arbeit dem Leser detailliert vorgestellt wird. Dazu zählen Rudolf Virchow, Begründer der Zellularpathologie, der mit der Humoralpathologie („Säftelehre“) aufräumt, dessen Kollege Albert von Köllicker, der ebenfalls im Bereich der Zellen forscht, Franz von Rinecker, der erstmals eine eigene pädiatrische Heilkunde etabliert und Karl Friedrich von Marcus, ein besonders einfühlsamer Oberarzt und begnadeter Lehrer der Studenten. Neben bedeutsamen Fortschritten werden auch die Schattenseiten der medizinischen Forschung angesprochen, so z.B. die Experimente mit der Übertragung der Syphilis durch „Impfungen“. Die Schilderungen sind anschaulich und auch recht drastisch (Leichensektionen), der Leser wird quasi zum Augenzeugen neuer Entwicklungen.
Das beherrschende Thema in Vivianas Leben ist der Kampf gegen die Konventionen, die Frauen als vermeintlich sensiblere und intellektuell weniger begabte Menschen von höheren Studien ausschließen. Hier setzen die Autorinnen der ersten deutschen Ärztin Dorothea Erxleben, die sich schon im 18.Jahrhundert für das Frauenstudium einsetzte, ein würdiges Denkmal.
Der Roman ist in einem äußerst ansprechenden, höchst anschaulichen Stil verfasst und durch eine gründliche Charakterisierung seiner Protagonisten geprägt. Lediglich bei den fiktiven Figuren scheint die Charakterisierung gelegentlich überspitzt, Vivianas Mutter Elisabeth und vor allem ihr Bruder Valentin erscheinen in sehr negativem Licht.
Ein sehr umfängliches Nachwort gibt weitere Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse im Königreich Bayern sowie ins Leben und Wirken der berühmten Ärzte des Juliusspitals. Hier sollte das Zitat von Rudolf Virchow korrigiert werden. Es muss „Omnis cellula e cellula“ (statt „a cellula“) heißen.
Für medizingeschichtlich interessierte Leser ist im Anhang außerdem eine Bibliographie enthalten.

Fazit
Ein ebenso informativer wie auch unterhaltsamer medizinhistorischer Roman über das Würzburger Juliusspital – sehr empfehlenswert! 4,5 Sterne

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💕Rezension💕
"Das Juliusspital - Ärztin aus Leidenschaft"
von Claudia und Nadja Beinert *Vielen lieben Dank an @droemerknaur und an @netgalleyde für das Rezensionsexemplar *

"Das Juliusspital - Ärztin aus Leidenschaft" ist der Auftakt einer großen medinzinisch historischen Saga. Die Geschichte spielt in Würzburg und beginnt 1850. Die junge und wohlhabende Bankierstochter Viviana Winkelmann wird ungewollt schwanger. Damals stand es unter Strafe als ledige Frau ein Kind zu bekommen noch dazu in den gehobenen Kreisen in der die Familie Winkelmann verkehrte. So soll Viviana ihr Kind heimlich bekommen und weggeben. Als sie sich jedoch dagegen wehrt wird sie von ihrer Familie verstoßen und ist von nun an auf sich allein gestellt. Um ihre kleine Tochter und sich durchzubringen nimmt sie eine Arbeit in der Apotheke des renommierten Juliusspitals an und entdeckt so ihre Liebe zur Medizin. Da es aber Frauen verwehrt ist im 19. Jahrhundert studieren zu dürfen scheint ihr Wunsch jemals als Ärztin arbeiten zu dürfen aussichtslos. Dennoch gibt Viviana nicht auf und kämpft für ihre Träume....
Mir hat das Buch eigentlich ganz gut gefallen. Ich liebe ja so medizinisch historische Geschichten und finde es immer sehr interessant zu lesen wie sich die Medizin im Laufe der Jahre gewandelt hat. Im Mittelpunkt des Buches steht definitiv Viviana und ihr Schicksal. Mir hat der Charakter sehr gut gefallen. Sie ist eine starke Frau, die sich von nichts und niemanden unterkriegen lässt. Auch die anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und jeder hatte seine Rolle. Der historisch/medizinische Teil war sehr interessant. Man lernt als Leser so einige namhafte Persönlichkeiten der Medizin kennen und ist bei der Forschung und Erkenntnissen von Virchow, Kölliker etc. hautnah dabei. Auch das Setting rund um das historische Juliusspital in Würzburg ist sehr gelungen und die Atmosphäre von damals wird sehr gut rübergebracht. Ein ganz wichtiger Teil der Geschichte ist der Kampf für die Bildung von Frauen. Das was heute für uns selbstverständlich ist, dass Frauen ganz normal studieren und arbeiten dürfen, war damals unvorstellbar. Der Schreibstil der beiden Autorinnen war sehr bildlich und detailliert, aber stellenweise sehr langatmig. Man hätte einige Szenen ein wenig kürzen können und es hätte der Geschichte definitiv nicht geschadet.
Aber alles in allem war es ein sehr viel versprechender Auftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht.
4/5⭐️

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Fesselnder Schmöker um eine starke Frau mit großen Ambitionen

Viviana, Tochter des Würzburger Bankiers Johann Winkelmann, wird 1850 ledig und ungewollt schwanger. Zur damaligen Zeit eine Schande! Vivianas Familie beschließt, dass Viviana zur Wahrung des guten Rufs, ihr Kind heimlich im Kloster gebären und danach weggeben soll. Doch die junge Frau möchte ihre Tochter nicht aufgeben, flieht und findet im Pleicher Viertel Unterschlupf bei der Witwe Magda Vogelhuber und deren beiden Kindern. Die Frauen unterstützen sich gegenseitig. Während Magda auf die Kinder aufpasst, arbeitet Viviana als Helfnerin in der Apotheke des Juliusspitals. Durch ihre Tätigkeit in der Apotheke wird Vivianas Interesse an der Medizin geweckt. Heimlich belauscht sie Vorlesungen, lernt die hiesigen Professoren, wie Karl Friedrich von Markus oder den weltberühmten Rudolph Virchow kennen. Die junge Frau träumt davon, eines Tages selbst als Ärztin Patienten behandeln zu können. Doch das ist Frauen verboten.

Das Cover des Romans zeigt eine junge hübsche Frau, in der Mode des 19. Jahrhunderts gekleidete. Sie steht vor dem berühmten Juliusspital. Teile des Titels und des Bildes sind in Gold gedruckt. Das Titelbild ist ansprechend gestaltet und erregt definitiv Aufmerksamkeit, auf mich persönlich wirkt es allerdings ein bisschen zu kitschig.

Claudia und Nadja Beinert schreiben gut verständlich und klar. Ihr Roman liest sich angenehm leicht und unkompliziert. Mein Einstieg in die Geschichte gelang daher mühelos.

Protagonistin Viviana ist eine besondere, beeindruckende Frau: willensstark, eigensinnig, leidenschaftlich. Sie entscheidet sich für ihre Tochter und gibt ihr bisheriges luxuriöses Leben auf. Im ärmlichen Pleicher Viertel arbeitet sie hart für ihr Geld und beginnt sich für den Arztberuf zu interessieren. Doch leider dürfen Frauen zu dieser Zeit keine Ärztinnen werden, was Viviana aber nicht daran hindert, an ihrem Traum festzuhalten. Imponiert hat mir auch Magda Vogelhuber, die Viviana vorbehaltlos unterstützt, als sie ganz unten ist, obwohl sie sie gerade erst kennengelernt hat. Im Gegensatz zu ihr, will Vivianas Familie nichts mehr von der „gefallenen Tochter“ wissen. Vor allem Bruder Valentin und Mutter Elisabeth schämen sich sehr für sie und sind nur auf den guten Ruf bedacht. Doch auch sie haben Geheimnisse, die besser nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten.
Interessante faszinierende Charaktere sind auch die historischen Figuren der Professoren, der weltberühmte Rudolf Virchow, Karl Friedrich von Marcus, Franz von Rinecker und Rudolf Albert Kölliker. Real existierende Personen machen einen historischen Roman für mich immer noch glaubwürdiger. Mehr über ihre Forschung zu erfahren, fand ich sehr aufschlussreich und informativ.

Die vielen unterschiedlichen Figuren - teils aus verschiedenen Milieus- sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Als stimmig und rund empfand ich auch den Aufbau des Buchs. So hat mich die Geschichte zu jeder Zeit sehr gut unterhalten, mit der sympathischen Viviana musste ich einfach mitfiebern. Durch die zahlreichen Schicksalsschläge und Herausforderungen, die Viviana überstehen muss, ist der Plot bis zum Ende spannend und sehr fesselnd.

„Das Julius Spital-Ärztin aus Leidenschaft“ ist ein perfekter Schmöker, ein historischer Roman ganz nach meinem Geschmack, mit einer starken Frau als Hauptfigur. Nebenher gibt es einiges über bestimmte Aspekte und wichtige Personen aus der Geschichte der Medizin zu erfahren, dadurch wirkt der Roman authentisch und realistisch. Gut gefallen hat mir auch der Schauplatz Würzburg. Die Stadt wird anschaulich und genau beschrieben, ich habe einige Ecken wiedererkannt und konnte mir alles lebhaft vorstellen. Nicht nur für Würzburger ein kurzweiliger Lesegenuss. Ich kann die Fortsetzung schon jetzt kaum erwarten und bin gespannt, wie es mit Viviana und ihrer Familie weitergeht.

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Würzburg 1850: Die junge Bankierstochter Viviana Winkelmann lernt auf einem Kutschausflug durch die winterliche Stadt den jungen Steinmetzlehrling Paul kennen. Die beiden verlieben sich und als Viviana feststellt, dass ihre Liebelei Folgen hat, möchte Paul sie heiraten. Doch das wäre eine gesellschaftliche Schande für die Familie und Viviana soll ihr Kind heimlich im Kloster bekommen und weggeben. Doch die Mutterliebe siegt und Viviana kehrt mit ihrer kleinen Tochter Ella in das Armenviertel Würzburgs, die Pleich, zurück und muss nun alleine für ihren Lebensunterhalt sorgen, Voller Verzweiflung sieht sie keinen anderen Ausweg als im Juliusspital zu arbeiten, dass niemand lebend verlässt, wenn man dem Gerede Glauben schenkt. Die junge Viviana beginnt in der Spitalsapotheke zu arbeiten und entdeckt ihr Interesse für die Medizin.

Der erste Teil der Juliusspital-Reihe war mein erster Roman des Autorenduos und konnte mich mitreißen und begeistern. Die beiden Autorinnen verstehen es sehr gut, die Entwicklung der Medizin im Deutschland des 19. Jahrhunderts zu beschreiben und mit Vivianas Kampf um mehr Bildung für Frauen zu verbinden.Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe!

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„Das Juliusspital – Ärztin aus Leidenschaft“ von Claudia & Nadja Beinert ist der erste Teil einer Familiensaga, die im 19. Jahrhundert spielt. Thematisiert werden beispielsweise: Frauen nicht nur in der Rolle als Ehefrau und Mutter, Homosexualität, Familiengeheimnisse, Armut und das Ansehen der Krankenhäuser in der Gesellschaft.
Viviana Winkelmann stammt aus einer Bankiersfamilie. Sie wird zur Schande mit ihrer Schwangerschaft wobei der Vater des Kindes ein einfacher Arbeiter ist. Sie flieht aus dem Kloster mit ihrem Baby und will für Ella da sein – aber wohin? Im Armenviertel von Würzburg findet sie Unterschlupf und kämpft um Job und Leben. Als Gehilfin in einer Apotheke nimmt sie die Ärzte des Spitals wahr und ihr Berufswunsch als Ärztin zu arbeiten wächst. Doch auf ihrem Lebens-Weg lauern nicht nur kleine Steine.
Das Buch hat sich sehr gut lesen lassen. Man ist immer mit dabei und möchte sich einmischen. Auch die Einblicke in die medizinische Forschung dieser Zeit finde ich sehr gut gewählt. Gerne gebe ich 5 Sterne und freue mich bereits auf die Fortsetzung.

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Würzburg, 1850: Die Bankierstochter Viviana Winkelmann soll einen Sohn aus gutem Hause heiraten, aber ihre Liebe gehört jemand anderem. Dann ist sie von dem Steinmetz Paul schwanger. Ihre Eltern wollen die Angelegenheit möglichst lautlos erledigen. Viviana soll in einem Kloster entbinden und das Kind zur Adoption freigegeben werden. Aber Viviana will mit ihrer großen Liebe eine gemeinsame Zukunft haben und flieht, worauf sie von den Eltern verstoßen wird. Nun lebt sie im Armenviertel der Stadt und muss als Helferin in der Apotheke des Würzburger Juliusspitals arbeiten. Hier entdeckt dabei ihr Interesse für die Medizin.
Ich habe in letzter Zeit einige Bücher gelesen, in denen Frauen den Weg als Ärztin gewählt haben und damit auf Widerstand gestoßen sind. Doch dieser Roman spielt in einer anderen Zeit. Frauen hatten schon einmal die Möglichkeit zu studieren, doch dann wurde es ihnen wieder verboten.
Claudia und Nadja Beinert haben einen tollen Schreibstil und ihre Bücher sind immer sehr gut recherchiert. Mich hat diese Geschichte jedenfalls gefesselt.
Viviana ist anfangs eine etwas naive junge Frau. Durch ihre uneheliche Schwangerschaft wird sie ihr privilegiertes Leben los und muss sich nun durchschlagen. Aber sie wächst an den Umständen, mit denen sie nun zurechtkommen muss. Sie versucht alles, um ihren Traum doch noch wahrwerden zu lassen, dabei werden ihr von einer Seite Schwierigkeiten bereitet, mit denen sie wohl nicht gerechnet hätte. Aber die junge Frau entwickelt sich zu einer Kämpferin. Ihr Vorbild ist Dorothea Erxleben, erste promovierte deutsche Ärztin.
Ein packender und gut recherchierter historischer Roman, der mich gut unterhalten hat. Ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.

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Ein sehr spannenndes und gut geschriebenes Buch. Mit gut recherchierten Details über die Anfänge der Modernen Medizin. Die Charaktere in diesem Buch haben mir auch gut gefallen, und ich habe sofort mit Viviana mitgefühlt. Eine starke Frau in dieser damals von Männern regierten Welt, sie glaubt an ihren Traum und kämft dafür.Ich würde es auf jedenfall weiter empfehlen. Freue mich schon auf Band 2.

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Würzburg, 19. Jahrhundert. Der große Traum von Viviana Winkelmann ist es, Ärztin zu werden. Doch zu der damaligen Zeit war es Frauen nicht gestattet, zu studieren. Als sie unverheiratet schwanger wird, wird sie aus ihrem reichen Elternhaus hinausgeworfen. Sie nimmt eine Stelle als Gehilfin bei der Apotheke des Würzburger Juliusspitals an, um für sich und ihre Tochter Ella Sorgen zu können. Sie belauscht Vorträge und eignet sich dadurch viel Wissen an.

Auf diesen historischen Roman um eine starke junge Frau, die nach der Verwirklichung ihrer Träume strebte, habe ich mich sehr gefreut.
Der Schreibstil war fesselnd und einnehmend, so dass ich ganz schnell in das Geschehen hinein fand und das Buch nicht mehr weglegen wollte. Die Beschreibungen wirkten sehr lebendig und authentisch und ich war schnell in der damaligen Zeit gefangen. 
Viviana hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Sie war stark und mutig und ließ sich nicht von ihren Zielen abbringen. Ich habe sie dafür bewundert, wie sehr sie für sich als Frau und für ihre Träume gekämpft hat. Ich konnte mich hervorragend in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen und mit ihr mitfiebern.
Die Geschichte hat mich sofort gefangen genommen. Die Beschreibungen der damaligen Zeit, des Spitals, der Medizin und der allgemeinen Umstände waren faszinierend. Die sehr gute Recherche war stets zu spüren. Dadurch bekam ich neben einem tollen Roman auch noch jede Menge Wissen. Mit Viviana konnte ich prima mitfiebern und habe immerzu gehofft, dass sie alles erreicht, was sie sich wünscht. Das war super spannend und die Seiten flogen nur so dahin.

Ein fantastischer Auftakt der Reihe um das Juliusspital, der mich prima unterhalten hat. Ich freue mich auf den nächsten Band. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Klappentext:
Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.

Autorin:
Dr. Claudia Beinert, Jahrgang 1978, ist genauso wie ihre Zwillingsschwester Nadja in Staßfurt geboren und aufgewachsen. Claudia studierte Internationales Management in Magdeburg, arbeitete lange Zeit in der Unternehmensberatung und hatte eine Professur für Finanzmanagement inne. Sie lebt und schreibt in Würzburg und Leipzig.
Nadja Beinert studierte ebenfalls Internationales Management und ist seit mehreren Jahren in der Filmbranche tätig. Die jüngere der Zwillingsschwestern ist in Erfurt zu Hause.

Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 4. Mai 2020
Seitenanzahl: 576
Verlag: Knaur TB
1. Band einer Reihe

Eigene Meinung:
Es ist jetzt schon länger her, seit ich das Buch gelesen habe, daher fällt mir die Rezension nicht so ganz einfach. Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, man hat sehr viel gelernt. Die medizinhistorischen Hintergründe waren sehr anschaulich und zum Roman passend eingewebt.
Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es zu damaliger Zeit gewesen sein muss. Auch, dass es schwierig gewesen sein muss, als Frau in eine medizinische Ausbildung zu kommen. Das wurde auch gut veranschaulicht, allerdings hatte ich als Leser immer das Gefühl, als würde ich emotional außen vor bleiben. Die Charaktere waren mir irgendwie zu blass und ohne Ausdrucksstärke. Eher emotionslos und wie Klischees. Ich kann das nicht genau beschreiben, doch war irgendwie meist vorhersehbar, wie sie reagieren würden.

Fazit: Netter Roman für zwischendurch für diejenigen, die gerne über die damalige Medizin lesen. Für mich war es eher langweilig, da habe ich schon Bücher gelesen, die um einiges besser waren.

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Viviana kommt aus einer angesehen Familie in Würzburg. Ihr Vater leitet das Bankiershaus Winkelmann, ihr Bruder wird dieses in Zukunft weiterführen. Viviana wird mit ihren 16 Jahren auf ein Leben vorbereitet, in dem sich alles um den Haushalt, den Ehemann und die Familie dreht. Doch sie lernt einen Steinmetzgesellen kennen und verliebt sich. Prompt wird sie schwanger und enttäuscht so die Familie. Anstatt das Kind nach der Geburt aufzugeben, schleicht sie sich davon und schlägt sich fortan alleine durch. Sie bekommt eine Stelle als Wärtnerin in der Apotheke des Julius-Spitals und lernt so die Möglichkeiten der Medizin immer besser kennen. Das weckt den Wunsch in ihr, selbst Ärztin zu werden. Dafür und für die Bildung der Frauen kämpft sie nun.

Das Buch an sich ist hoch ambitioniert. Es geht um die Medizin, die Forschung, um das Bankierswesen und um die gesellschaftlichen Verhältnisse in Würzburg um 1850. Ich muss aber sagen, dass mir die gelieferten Informationen zu all den Themen zwischendrin einfach zu viel wurden. Seitenweise Erklärungen zur medizinischen Forschung oder Diagnostizierung von Krankheit oder Erklärungen zu unterschiedlichen Kreditarten und anderen Geschäften eines Bankhauses ließen zwar auf eine gute Recherchearbeit der Autorinnen schließen, waren mir aber dann einfach zu viel des Guten. Bei den Seitenlinien der Erzählung, in denen immer wieder unterschiedliche Professoren begleitet werden, hatte ich teilweise Mühe zu erkennen, bei wem ich gerade war, da die Herren hier nur mit Vornamen genannt wurden, im Rest der Geschichte aber nur mit Nachnamen.

Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant und auch Vivianas Werdegang war durchaus glaubwürdig. Allerdings nervte es mich zunehmend, wenn es wieder in ihren Füßen kribbelte, was wohl dem Leser anzeigen soll, dass jetzt etwas wichtiges passiert.

Vivianas Familie fand ich furchtbar engstirnig und borniert. Da war wenig bis nichts von Liebe zu den eigenen Kindern zu spüren und auch Vivianas Bruder wirkte einfach nur selbstsüchtig und eigennützig auf mich.

Alles in allem war es eigentlich ein Buch mit einer interessanten Handlung, die mir aber zu sehr in der Informationsfülle verloren ging. Manchmal wäre hier weniger mehr gewesen.

Den zweiten Band der Reihe, der im August erscheint, werde ich vermutlich nicht mehr lesen, dafür hat mich dieses Buch einfach nicht überzeugen können

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Der erste Band der historischen Familien-Saga der Zwillingsschwestern Beinert hat mir sehr gut gefallen.

Er zeigt, wie schwer es die Frauen des 19. Jahrhunderts hatten, ihre Träume zu verwirklichen .
Nicht nur ihre Unterdrückung in der Familie, sondern auch der fehlende Zugang zu Bildung und Beruf ist in einer spannenden Geschichte erzählt.

Mein Fazit: Unbedingt lesenswert!!!

Ja, und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

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Eine famose Geschichte und für mich als ehemalige Würzburgerin natürlich Pflichtlektüre! Es ist sehr spannend, der Protagonistin lesend zu folgen und ich habe mich stets sehr gut unterhalten gefühlt. Auch die Geshichte der Medizin fand ich sehr informativ dargestellt. Die Beinert-Schwestern können definitiv famos schreiben - vielen Dank!

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Ich bin durch Würzburg gelaufen, ich habe Krankenhausluft gerochen, ich habe mit Viviana gelitten. In diesem Buch kann man wunderbar eintauchen in die Welt Anfang des 19. Jahrhunderts. Man erfährt viel über den medizinischen Stand von damals (und ist umso mehr froh, heute leben zu dürfen).
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.

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Zum Inhalt (übernommen):
Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.

Meine Meinung:
Romane, mit einem medizinischen Hintergrund habe ich bereits einige gelesen. Wie zB "Die Charité" oder "Die Nightingale Schwestern".
Daher habe ich mich sehr auf den Auftaktroman zum Juliusspital gefreut.
Viviana ist Tochter eines Bankiers und wächst vornehm auf. Allerdings verliebt sie sich in den Steinmetz Paul und wird unehelich schwanger. Daraufhin vorstoßen ihre Eltern sie und Viviana muss sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Sie wohnt in einem Armenviertel und verdient Geld als Gehilfin in der Apotheke des Juliusspitals. Dort entwickelt sie immer mehr ihr Interesse an der Medizin und möchte selbst Ärztin werden. Allerdings zu einer Zeit, bei der Frauen lediglich das Anhängsel des Mannes waren und sich um Heim und Kinder kümmern sollen. Viviana wird jedoch immer selbstbewusster und kämpferischer. Den beiden Autorinnen ist ein spannender Roman gelungen, welcher Einblicke in den damaligen Klinikalltag und die Forschungen enthält und zudem den Unterschied zwischen Arm und Reich aufzeigt.

Fazit:
Fesselnder Auftaktband, ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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