Die blinden Flecken der RAF

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Erscheinungstermin 10.06.2018 | Archivierungsdatum 06.02.2018

Zum Inhalt

Der Deutsche Herbst im Jahre 1977 bildet die düsterste Epoche der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Wolfgang Kraushaar, der beste Kenner dieser Zeit, wirft neue Fragen auf und gibt neue Antworten. Terrorismus tritt uns heute als Phänomen der unmittelbaren Gegenwart entgegen. Doch schon einmal hat Terror die Bundesrepublik in Atem gehalten. Die Greueltaten der RAF haben im Herbst 1977 mit der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer und der Entführung des Flugzeugs »Landshut« ihren Höhepunkt erreicht. Doch die Gewalt der RAF hat ihre Vorgeschichte in der Frühphase der scheinbar eher harmlosen 68er-Bewegung. Ihre Protagonisten, die sich als anti-bürgerliche Heroen stilisierten, sind zugleich tief verwurzelt im deutschen Nachkriegsbürgertum. Weit über die rätselhafte Todesnacht von Stammheim, in der sich das Führungstrio Baader, Ensslin und Raspe selbst tötete, agierte die RAF bis tief in die 1990er-Jahre und führt sogar bis heute ein Nachleben. Von der Vorgeschichte, den entscheidenden Ereignissen, den ideologischen Grundlagen bis zu den Folgen des Terrors der RAF. Wolfgang Kraushaar bringt neues Licht in das dunkle Gewirr aus Missverständnissen und Verklärungen und gelangt dabei zu überraschenden Erkenntnissen.

Der Deutsche Herbst im Jahre 1977 bildet die düsterste Epoche der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Wolfgang Kraushaar, der beste Kenner dieser Zeit, wirft neue Fragen auf und gibt neue...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608981407
PREIS 25,70 € (EUR)
SEITEN 423

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In diesem Buch verknüpft Wolfgang Kraushaar, einer der wichtigsten Forscher über den deutschen Linksterrorismus, bereits der breiten Öffentlichkeit bekannte Fakten über die RAF und bisher weitgehenst unbekannten Fakten. Er beschäftigt sich mit der Entstehenung der RAF, der Rolle der Frauen innerhalb der RAF, der Instrumentalisierung der RAF Anwälte und dem Ende RAf, das bisher noch kaum reflektiert worden ist.

Ein sehr spannendes Buch, das auch für interessierte Laien sehr gut zu lesen ist.

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Der Deutsche Herbst bzw. der RAF-Terror in Deutschland ist gleichermaßen ein spannendes wie erschütterndes Kapitel bundesdeutscher Geschichte.

Nun, im Jahr 2017 jährt sich der innerdeutsche Terror, der bis ins Jahr 1998 andauerte, zum 40. Mal, was Historiker und Terrorismusforscher Wolfgang Kraushaar zum Anlass genommen hat, noch einmal die bisher ungelösten Sachverhalte, die sog. weißen Flecken, genauer zu betrachten. In seiner umfassenden und gut verständlichen Analyse widmet er sich den verschiedensten Aspekten dieser keineswegs einheitlichen linksradikalen Vereinigung. So geht es u.a. um die Rolle der Frauen (Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof etc.), die Faszination bzw. Verehrung von Andreas Baader, die Ziele und die historische Komponente der RAF, den diametralen Umgang mit den Opfern (Polizisten, Prominente aus dem Wirtschafts- und Finanzwesen) sowie um die pikante Rolle der Anwälte und Strafverteidiger (Otto Schily, Hans-Christian Ströbele etc.) und um die besonderen Haftbedingungen in der JVA Stammheim. All diesen Schilderungen ist gemein, dass Kraushaar sie pointiert, quellengesättigt und einfach spannend erzählt. Auf diese Weise wird der historisch interessierte Leser schnell warm mit der Materie. Mir hat die Lektüre dieses Sachbuchs sowohl einige neue, bisher wenig bekannte Einblicke in die Struktur und die Historie der RAF geliefert als auch gezeigt, dass es trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien und Bücher zum Thema immer noch allerhand Ungeklärtes gibt, weil Zeitgenossen, Anhänger und vor allem Mitstreiter sich ausschweigen.

Das passende Zitat zur Grundauffassung der RAF lieferte ausgerechnet Rosa Luxemburg mit folgenden Worten: "Die Revolution sagt: ich war, ich bin, ich werde sein."

FAZIT
Ein insgesamt sehr gut aufbereitetes Sachbuch über die RAF, dessen Lektüre sich für Kenner und Laien gleichermaßen lohnt, da es mit einem umfassenden Anhang zur Vertiefung aufwartet.

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Ein sehr kenntnisreiches Buch über die Geschichte der RAF von einem ausgeweisenen Fachmann geschrieben mit sehr interessanten, ,lesenswerten Analysen.
Allerdings nicht unbedingt als einführende Lektüre geeignet, dafür ist es zu anspruchsvoll und setzt zuviel Vorkenntnisse voraus

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»Die Blinden Flecken der RAF von Wolfgang Kraushaar

Das Ziel des Buches ist es ' vielleicht einige der Strukturen, Schlüsselereignisse und -figuren besser verstehen,die dabei eine Rolle gespielt haben' . Dazu durchleuchtet Kraushaar wie ein Prisma die vielfältige Aspekte des Linken Terrors. In der Sammlung von 13 Beiträgen analysiert das Buch unter Anderem die Abgrenzung zum heutigen Terrorismus (Dschiadismus), den Anfängen der RAF , Rolle der Frauen, sowie der Antisemitismus. Für mich interessant war besonders die Verbindung von Protestantismus und Selbstaufopferung sowie die Schwierigkeiten eines Rechtsstaates mit diesem ideologischen Terror. Sehr interessant die Rolle des Verteidigers!
Während es sicher nicht eine Einfuehrung in die Geschichte der RAF gedacht ist und somit Grundwissen voraussetzt, sind die Betrage klar verfasst mit gutenAnmerkungen und bibliographischen Hinweisen, für alle die ihre Kenntnisse vertiefen wollen.
Fazit : ein lesbares Sachbuch fur alle interessierte Leser, die sich mit diesem Thema näher befassen und ernsthaft auseinandersetzten möchten.

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Gründlich und gut recherchiert, eine Stück deutsche Zeitgeschichte, die hier präsentiert wird.
Als Leseempfehlung geeignet für jeden, der Interesse daran hat, sich erstmals oder auch tiefergehend mit der Geschichte und den Taten der RAF zu beschäftigen.

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Wolfgang Kraushaar, Jahrgang 1948, war selbst Teil der Studentenbewegung der 70er Jahre. Später forschte er über Protestkultur in der BRD, baute unter anderem ein Archiv zu Widerstand und Utopien auf und wird zunehmend als Chronist der 68er und der Folgen ihrer Zeit verstanden. „Die blinden Flecken der RAF“ ist dabei nicht das erste Werk, in dem sich Kraushaar mit dem linken Terrorismus’ Deutschlands beschäftigt hat.

Der Autor widmet sich 40 Jahre nach dem sogenannten Deutschen Herbst den noch offenen Fragen im Zusammenhang mit der RAF und ihren Taten. Bei der Lektüre wurde mir relativ schnell klar, dass es hilfreich ist, wenn man gewisse Grundkenntnisse zu dieser Zeit hat, denn Kraushaar setzt die Fakten, die den groben Rahmen bilden, voraus, da er sich im vorliegenden Buch mit den noch immer unklaren Details beschäftigt. Dies schließt beispielsweise die Rolle der Frauen in der RAF ebenso ein wie den sehr verbreiteten Antisemitismus oder die Haftbedingungen in Stammheim - aber auch eine Abgrenzung zu heutigem Terrorismus findet sich. Beeindruckend ist dabei vor allem Kraushaars Wissen, aber auch seine wissenschaftliche Einordnung der Ereignisse, die ungeschönte Analyse und Interpretation der Akteure.

„Die blinden Flecken der RAF“ ist höchst informativ und für ein Sachbuch sehr gut lesbar. Es ist hilfreich, wenn gewisse Kenntnisse der damaligen Zeit vorhanden sind, denn dann kann man sich über eine differenzierte Betrachtung des Themas inklusive spannender Einblicke zu bisherigen Lücken in der Geschichtsschreibung freuen.

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Äußerst interessant an diesem Buch finde ich, dass hier die Frauen und Anwälte im Hintergrund genauer beleuchtet werden.
Man gelangt an Informationen/Wissen, welches man vorher definitiv noch nicht hatte!

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Phänomenales Buch. Gut geschrieben und gut recherchiert. Es enttäuscht den Leser auf keiner Seite. Wesentliche Lektüre für jeden intelligenten Menschen, besonders für diejenigen, die sich für die schwierigsten Episoden des Kalten Krieges interessieren.

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Ich wollte mich schon immer intensiver mit der RAF beschäftigen, da ich viel zu wenig darüber wusste. Es ist wahnsinnig gut recherchiert und ist wirklich erhellend. Zum einen die Geschichte der RAF und darüber hinaus der deutsche Linkterrorismus der 70er Jahre. Also wer gar keine Ahnung von der RAF hat sollte sich vielleicht vor dem Buch schon etwas damit beschäftigen um das große Ganze zu verstehen.
Auf jeden Fall ist das Buch sehr gut geschrieben.

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