Rezension
Rezension von
Devona D, Rezensent*in
Nachdem ich mehrere Titel der Longlist zum Buchpreis 2018 als Leseprobe "angelesen" hatte und wie in jedem Jahr relativ uninspiriert war, woran ich mich eventuell festlesen möchte, bin ich schließlich bei "Ein schönes Paar" hängen geblieben und habe es in einem Stück durchgelesen. Ich hätte dem Autor einen Platz auf der shortlist sehr gegönnt, dieses Buch fällt für mich endlich mal in einen Bereich, der dem Anspruch des Deutschen Buchpreises gerecht wird: "Ziel des Preises ist es, über Ländergrenzen hinaus Aufmerksamkeit zu schaffen für deutschsprachige Autoren, das Lesen und das Leitmedium Buch." (Zitat)
Endlich mal ein Buch zum LESEN und nicht zum Aufregen, ein Autor, der sein Handwerk exzellent beherrscht und keine intellektuelle Selbstdarstellung mit irren Sprachexperimenten betreibt, um dem Leser zu vermitteln: "Wenn Du das nicht verstehst, ist es DEIN Problem, vielleicht bist Du ja zu blöd für meinen Output?" Ein Buch, was man WIRKLICH zu Weihnachten verschenken kann und bei dem man ehrlich sagen kann: "Du, lies das mal, mir hat es gefallen."
Gerd Loschütz beschreibt unglaublich behutsam und ohne Vorhänge von etwas zu reißen oder Familienporzellan zu zerschlagen die Liebe der Eltern des Protagonisten Phipipp Karst, die ein ganzes Leben andauerte. Viel mehr als im Klappentext angekündigt, passiert gar nicht. Nach der Flucht aus der DDR der 50er nach Westdeutschland und ganz profanen Umständen, einfachen Lebensbegebenheiten, einem Zufall trennen sich die beiden nahezu wortlos, Philipp bleibt beim Vater. Als Erwachsener, pendelnd zwischen Mutter, Vater und dem eigenen, längst selbständigen und erfolgreichem Leben, spürt er der Beziehung seiner Eltern unglaublich sensibel nach. Ohne zu werten, zu urteilen oder gar vollumfänglich verstehen zu wollen, macht der Autor genau das, was einen guten Autor auszeichnet: er erzählt eine Geschichte. Und das so gekonnt und in so feiner, oftmals sehr poetischer Sprache, dass diese gar nicht so maßlos spektakuläre Geschichte den Leser unglaublich fesselt und berührt. Es ist ihm schlussendlich gar nicht wichtig, das Handeln von Philipps Eltern zu verstehen, er sieht die beiden versöhnlich mit den Augen des Sohnes und des Autors: ein schönes Paar.
Die shortlist ist es leider nicht geworden, was ich persönlich sehr bedaure. Bleibt also nur, dem Autor trotzdem eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen: Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
Endlich mal ein Buch zum LESEN und nicht zum Aufregen, ein Autor, der sein Handwerk exzellent beherrscht und keine intellektuelle Selbstdarstellung mit irren Sprachexperimenten betreibt, um dem Leser zu vermitteln: "Wenn Du das nicht verstehst, ist es DEIN Problem, vielleicht bist Du ja zu blöd für meinen Output?" Ein Buch, was man WIRKLICH zu Weihnachten verschenken kann und bei dem man ehrlich sagen kann: "Du, lies das mal, mir hat es gefallen."
Gerd Loschütz beschreibt unglaublich behutsam und ohne Vorhänge von etwas zu reißen oder Familienporzellan zu zerschlagen die Liebe der Eltern des Protagonisten Phipipp Karst, die ein ganzes Leben andauerte. Viel mehr als im Klappentext angekündigt, passiert gar nicht. Nach der Flucht aus der DDR der 50er nach Westdeutschland und ganz profanen Umständen, einfachen Lebensbegebenheiten, einem Zufall trennen sich die beiden nahezu wortlos, Philipp bleibt beim Vater. Als Erwachsener, pendelnd zwischen Mutter, Vater und dem eigenen, längst selbständigen und erfolgreichem Leben, spürt er der Beziehung seiner Eltern unglaublich sensibel nach. Ohne zu werten, zu urteilen oder gar vollumfänglich verstehen zu wollen, macht der Autor genau das, was einen guten Autor auszeichnet: er erzählt eine Geschichte. Und das so gekonnt und in so feiner, oftmals sehr poetischer Sprache, dass diese gar nicht so maßlos spektakuläre Geschichte den Leser unglaublich fesselt und berührt. Es ist ihm schlussendlich gar nicht wichtig, das Handeln von Philipps Eltern zu verstehen, er sieht die beiden versöhnlich mit den Augen des Sohnes und des Autors: ein schönes Paar.
Die shortlist ist es leider nicht geworden, was ich persönlich sehr bedaure. Bleibt also nur, dem Autor trotzdem eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen: Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.