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Heimat
Roman
von Hannah Lühmann
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Erscheinungstermin 19.08.2025 | Archivierungsdatum 15.09.2025
Hanser Verlag | hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
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Zum Inhalt
Hinter der perfekten Idylle lauert die »Tradwife«-Szene – Hannah Lühmanns Roman über ein virales Thema und den Rechtsruck in unserem Land Als Jana mit ihrer Familie aufs Land zieht, merkt sie...
Eine Anmerkung des Verlags
Bitte veröffentlichen Sie außerhalb dieser Plattform keine Rezensionen vor dem ET 19.08.2025.
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783446282827 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 176 |
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Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Fesselnde und bedrohliche Milieustudie
Jana zieht mit ihrem Ehemann Noah und den beiden Kleinkindern Louis und Ella aufs Land. Mit dem dritten Kind ist sie schwanger. Auf dem Land ist alles anders als in der Stadt Jana lernt andere Mütter kennen, allen voran Karolin, die einer seltsamen Ideologie anhängen. Sie sind "Tradwives", sie verherrlichen einen konservativen Lebensstil, bei dem die Frau sich dem Mann unterordnet und sich ausschließlich um ihre Familie und das Zuhause kümmert. Jana, die einen ganz anderen Hintergrund hat und bis vor Kurzem beruflich erfolgreich war, spürt, wie sie der Lebensstil Karolins und ihrer Freundinnen immer mehr fasziniert ...
Das Buch besteht aus aneinandergereihten Szenen, in denen es um Alltägliches in Janas Leben geht. Dennoch ist der Roman sehr fesselnd und hochinteressant. Er schildert ein Milieu wohlhabender Bildungsbürger, die sich in einer Welt, die immer unsicherer wird – die Autorin schreibt immer wieder von Terrorattacken und ähnlich bedrohlichen Situationen – eine heile Welt schaffen, in der sie traditionelle Werte feiern. Die Werte sind nicht nur traditionell, die Dorfgemeinschaft ist politisch blau orientiert. Karolin und ihre Freundinnen sind Mitglieder der AFD. Während Jana mehr und mehr den Halt im Leben verliert – mit ihrem Mann Noah kriselt es, bis es zum endgültigen Bruch kommt – wird sie immer stärker in den Sog der neuen Freundinnen und ihrer Ideologie hineingezogen. Gierig nimmt sie alles auf, was diese propagieren; ihre Kinder gehen nicht mehr in die Kita, da Fremdbetreuung "schlecht" ist, sie lehnt Impfen und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen in der Schwangerschaft ab, weil sie ihrem Körper vertraut, das Richtige zu tun.
Gleichzeitig wird klar, wie verlogen die Tradwives im Grunde sind. Sie sind Ausländern gegenüber feindlich eingestellt, halten sich aber Au Pairs aus exotischen Ländern, die sich um ihre Kinder kümmern.
Der Roman ist unterhaltsam, dabei aber hochaktuell und ein bisschen verstörend. Er ist wie ein Warnschuss vor einem Deutschland, indem die AFD endgültig das Sagen hat und die Bundesregierung stellt.
Der Schreibstil ist atmosphärisch, mit wenigen eindringlichen Beschreibungen und Schilderungen schafft die Autorin es, subtile Empfindungen und Entwicklungen wiederzugeben.
Ich muss zugeben, das Ende des Buches nicht so ganz verstanden zu haben. Für mich fühlte es sich sehr wirr und abrupt an.

Heimat“ von Hannah Lühmann ist ein Roman, der unter der idyllischen Oberfläche des Landlebens gesellschaftliche Themen wie die „Tradwife“-Szene und den Rechtsruck in Deutschland thematisiert. Das Buch bietet einen aktuellen, kritischen Blick auf Anpassung, Identität und den gesellschaftlichen Wandel.

Hannah Lühmanns Roman bietet einen bemerkenswert vielschichtigen Einblick in die sogenannte „Tradwife“-Szene, die hinter der Fassade einer idealisierten ländlichen Lebenswelt existiert. Die Protagonistin Jana, die gemeinsam mit ihrer Familie aufs Land zieht, wird rasch mit einer Werteordnung konfrontiert, die sowohl irritierend als auch beunruhigend wirkt. Besonders auffällig ist die schleichende Normalisierung rechter Einstellungen, etwa die scheinbar beiläufige Wahl der AfD, die im Alltag der Figuren eine selbstverständliche Rolle einnimmt.
Karolin, Janas charismatische Nachbarin, verkörpert die konservative „Tradwife“: Sie orientiert ihr Leben ganz bewusst an traditionellen Rollenbildern von Hausfrau und Mutter. Allerdings bleibt es nicht bei einer persönlichen Entscheidung, sondern Karolin transportiert damit auch eine politische Haltung, die im Kontrast zu Janas eher progressiven Überzeugungen steht. Die innere Zerrissenheit der Protagonistin – ihr gleichzeitiger Widerstand gegen und ihre latente Faszination für die ihr fremd gewordenen Lebensentwürfe – verleiht dem Roman eine besondere Spannung und Tiefe.
Lühmann gelingt es, ein gesellschaftlich brisantes Thema nicht nur literarisch zu verarbeiten, sondern auch die subtilen Mechanismen eines gesellschaftlichen Rechtsrucks in Deutschland herauszuarbeiten. Ihr Roman leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Analyse und zum Verständnis gegenwärtiger gesellschaftlicher Spannungen und fordert dazu auf, vermeintlich idyllische Lebenskonzepte kritisch zu hinterfragen.

Jana ist mit ihrer Familie in eine ruhige Siedlung am Land gezogen. Im Mittelpunkt der Frauen, die sie kennen lernt, steht die charismatische Carolyn, welche ultrakonservative Werte vertritt, natürlich wird Afd gewählt und Leben geschützt.
Das Cover ist lichtvoll und beschaulich und vermittelt das Bild einer Idylle. Die Sprache anschaulich und flüssig. Die Geschichte, die Entwicklung faszinierend und erschreckend. Immer mehr gerät man wie die Hauptfigur in ihren Sog..Das Ende lässt mich erschrocken und erschüttert zurück. Ein perfekt gelungenes Buch
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